Hab das gehörte auf der HV alles erst mal ein paar Tage sacken lassen.
Mein Fazit:
Insgesamt bin ich über das Geschäftsjahr 2022/2023 enttäuscht, und auch der Start ins neue GJ hört sich für mich nicht sehr vielversprechend an.
Warum investiere ich in Fonterelli: Damit ich vor allem auch einen Zugang zum Thema Buy & Build, pre-IPOs, Club-Deals und SPACs habe. Das Thema Wein und Kunst lass ich mal außen vor, das ist vom Volumen zumindest im Moment eher vernachlässigbar.
Ich gehe hier beim Investment bewusst ein höheres Risiko ein, um auch einen höheren Return zu erzielen. Und das war im letzten GJ und ist auch im aktuellen GJ nicht der Fall. Hohes Risiko, aber überschaubare Erträge, wenn man alles berücksichtig (lfd. Erträge und Kosten, Abschreibungen, realisiert Gewinne und Verluste).
Ich habe gar kein Problem, wenn auch mal ein Investment von Fonterelli nicht erfolgreich ist und einen Totalausfall generiert - das soll und muss dann von den anderen Investments überkompensiert werden.
Ich war von Teilen der Rede bzw. der Antworten von Dr. Beyer schon sehr überrascht.
Besonders zum Thema Liquiditätssteuerung und parken der Gelder in den Bauträgeranleihen. Das war schon sehr naiv... ja, tolle Verzinsung... hallo, das weiß ja wohl jeder, das bei Zinsen jenseits der 10% im Nullzinsumfeld der letzten Jahre auch ein hohes Risiko da dran hängt. Und das erwischt uns jetzt erst mal. Ja, ich weiß, Abschreibungen sind noch keine realisierten Verluste, aber wer hier immer in NAV Terms denkt der sollte dann auch mal den Barwert der Anliehen betrachten, und der ist nun mal geringer, wenn die Laufzeit gestreckt wird und alle Zinsen dann (hoffentlich) am Ende gezahlt werden.
Thema Aktieninvestments: Auch hier wiederhole ich gerne meine Meinung, pre-ipo auf jeden Fall, aber wenn sie an der Börse notiert werden, kann das hier jeder selbst kaufen. Und der Verweis, das nur Instis an die aus der KE kommenden Aktien dran kommen, stimmt, ja, aber das hat Ergebnistechnisch nix gebracht. Wenn der Bezugskurs schon so weit unter dem aktuellen Börsenkurs liegen muss, damit man was platziert bekommt, sagt das alles. Und vor allem bei neuen Werten an der Börse ist das schon immer sehr fragwürdig. Erst machen die Altaktionäre via IPO Kasse (kein Geld für die Gesellschaft), dann kommt eine KE, die dann das Geld für die Gesellschaft einbringen soll. Tja, kann jeder drüber denken, was er will. Und da nützt es auch nichts, das man die Company gut findet und die Leute dort schon lange kennt.
Nächstes Thema: Kapitalerhöhung in den nächsten Jahren Hat Dr. Beyer nicht ausgeschlossen und auf die 500000 genehmigtes Kapital verwiesen. Sorry, aber jetzt muss das vorhandenen Kapital erst mal vernünftig eingesetzt werden und Performance bringen. Was soll den mit dem Aktienkurs werden, wenn es relativ schnell wieder eine KE gibt, ohne das Fonterelli nachhaltig vernünftig verdient.
Thema Dividende: Auch hier mein Unverständnis... Damit man Dividendenkontinuität zeigen kann (gut für eine KE), streckt man den vorhandenen Gewinn des Jahres 22/23. Hallo, wir sind jetzt beteiligt und tragen jetzt das Risiko, dann möchte ich auch die Ausschüttung der Gewinne (vor allem, wenn es lt. Dr. Beyer kein Liquiproblem gibt). Und wenn in 23/24 kein Gewinn anfällt, dann bekomm ich für das Jahr halt nichts, das ist auch absolut ok.
NAV-Betrachtung: Hier bin ich auch kritischer als man anderer: Die Positionen die wir besitzen, sind teilweise nur schwer zu bewerten. Wenn aber in teilmärkten die Umsatze zusammen gebrochen sind und ein kein Markt mehr stattfindet, heiße das ja, das die Käufer die alten Preise nicht zahlen wollen und die Verkäufer nicht willens sind, nachzugeben. Irgendwie Deja-vu zur Schifffahrtskrise vor einigen Jahren. Da haben die Banken mit Hinweis auf nicht vorhandene Umsätze auch die alten Preise zur Bewertung der Assets genommen...was dann kam, war ein Desaster. Ich gehe jetzt mal positiv denkend nicht davon aus, das es uns da komplett treffen wird, aber die multiples für Beteiligungen sind halt runter gegangen. Und auch für Kunstwerte.
Und es gäbe noch andere Themen, die ich kritisieren könnte, aber das reicht jetzt erst mal.
Bei aller Kritik bietet Fonterelli aber den Zugang zu Pre-Ipos, SPACs und Buy-and-built. Dr. Beyer sollte sich auf diese Felder konzentrieren, denn da hat er m.e. Expertise und die soll er für uns Aktionäre einsetzen. Und wie gesagt, wenn dann mal ein Investment pleite geht, dann ist es halt so, solange wir insgesamt erfolgreich unterwegs sind. Die Investments an der Börse können wir selber machen, und auch das Thema Liquisteuerung (inkl. Bauträgeranleihen) gehört einem review unterzogen.
Und dann noch ein weiteres Thema: Aufsichtsrat: Ich bin der Meinung, das es mittlerweile eine nicht unerhebliche Anzahl von "freien/kleinen" Investoren gibt, die auch im Aufsichtsrat vertreten sein sollten. Die schauen auf einige Dinge vielleicht anders auf so mache Sache, das kann Fonterelli aus meiner Sicht nur zuträglich sein.
So, ist jetzt doch mehr geworden als ich geplant hat. Generell hat Fonterelli spannende Geschäftsfelder, aber einige Dinge stoßen mir dann aber doch sehr negativ auf.
Euch allen einen schönen Sonntag
fortunator95
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