DF Deutsche Forfait Aktie

Das war ein Gesichts wahrender Gegenschlag vom Iran. 99% der Drohnen wurden abgefangen, kaum Schäden. Der Iran hat damit signalisiert, dass sie keinen Krieg mit Israel möchten. Nur Frau Baerbock fehlt mal wieder der Durchblick.

Ich bin unter anderem auch in der Varengold drin. Die haben heute mal wieder Knallerzahlen gebracht und die Aktie geht 20% in die Höhe. Bei der DF ist es ebenfalls jederzeit möglich, dass hier die große Nachricht kommt und die Aktie fängt an zu fliegen. Derzeit interessiert sich halt für Micro-Caps niemand und Verkaufsbereitschaft trifft auch nicht vorhandene Käufer. Umgekehrt allerdings auch.

Ich hatte in der Vergangenheit schon mal etwas zu dem Thema geschrieben gehabt, wie es u.U. mit dem Mehrheitsgesellschafter ausschaut und seine in einem Eigentümerwechsel aussehen könnte. Zumal wie ich gelesen habe der Vorstand der DF kein Fremdkapital (durch Banken) haben will, da dies gerade auch in einer Hochzinsphase sinnlos wäre.
Dr. Manzouri war mit Sicherheit entscheidend an der Geschäftsumstellung des Unternehmens beteiligt und war ja auch eine gewisse Zeit der Steuermann. Dann kam seine Verhaftung im Iran und danach war ganz offensichtlich sein Hunger aus der DF unter seiner Mithilfe erst einmal gedämpft. Dann wird auch er ja immer älter. Er müsste auch so um die knapp 70 Jahre alt sein.
Ich denke, dass Dr. Manzouri durchaus ein Interesse haben könnte zumindest aus der Mehrheitsposition herauszukommen. Es gab vor etwa 3 Jahren hierzu ja wohl auch schonmal die Diskussion, dass Dr. Abdolvand das Manzouri Aktienpaket übernehmen wolle. Ich vermute, dass der gebotene Preis zu gering war, was aber auch darauf hindeuten könnte, dass auch Dr. Manzouri dem Unternehmen einen gewissen Wert beimisst, bzw. Entwicklungspotenzial sieht.
Es wäre durchaus vorstellbar, dass ein strategischer Partner (zB arabische Finanzadresse) einen Teil, oder auch das gesamte Aktienpaket von Dr. Manzouri übernimmt und dafür bereit sein kann einen Betrag (zB 200 Mio.USD) zu sehr moderaten Konditionen zur Verfügung zu stellen. Man könnte sich auch vorstellen, dass die DF einen bestimmten Anteil der Marge aus bestimmten Transaktionen an diesen Partner abtritt. Das wäre insofern auch für uns Aktionäre interessant, da Provisionen nur gezahlt würden, wenn auch Geschäft mit dem zur Verfügung gestellten Kapitals erfolgt. Das müsste auch die Grundüberlegungen von Dr. Abdolvand entsprechen.
Dann haben wir das Thema genehmigtes Kapital. Es gibt keines, da Dr. Manzouri sich vor 4 Jahren ganz klar dagegen aussprach, obwohl es auch der HV Tagesordnung stand. Das war schon ein ganz bemerkenswerter Vorgang. Das heisst, sollte es zu einer Anteils-Transaktion kommen, dann muss dies zwingend Dr. Manzouri einschliessen. Sollte ein zu schaffendes genehmigtes Kapital mal wieder auf die HV Tagesordnung kommen und dies dann auch von Dr. Manzouri abgesegnet werden, spätestens dann wäre auch klar, dass etwas im Busch ist.
Was den Kursverlauf der Aktie angeht, so sollte man nicht vergessen, dass es in dem Titel keine institutionellen Investoren gibt. Das Thema Iran ist einfach toxisch. Das gleiche sehen wir ja auch bei der Aktie der Varengold Bank. Mithin denke ich, dass wir auch auf absehbare Zeit das Trading-Pattern sehen werden, dass es bei Nachrichten kurz eine Bewegung gibt und eine Woche später schläft der Handel wieder komplett ein.

Aktionäre die bei einer netto Liquidität von Euro 2,26 pro Aktie zu solchen Kursen verkaufen kann ich persönlich nicht verstehen (die brauchen wahrscheinlich Geld oder wollen nur kurz eine Aktie "reiten"). Ich habe bisher das Darlehen des Hauptaktionärs als größtes Risiko gesehen, da man, so dachte ich bisher, wirtschaftlich von ihm abhängig sei. Bei mittlerweile einer Nettoliquidität von über 26 Mio ist das aber Schnee von gestern und die Aussichten sind, so wie es Threeways bereits schrieb, sehr sehr gut.

So schlimm das was im Gaza auch ist; es bringt ordentlich Bewegung in das Thema Israel/Iran/Palästina. Heute hat der israelische Verteidigungsminister die Idee geäußert eine arabische Friedensmission im Gaza zu etablieren. Dabei soll Oman und Saudi-Arabien explizit nicht teilnehmen. Die Idee soll von den USA unterstützt werden. Das muss man sich mal vorstellen: Bewaffnete arabische Truppen, die doch zumindest in einem von den radikalen Kräften Israels beanspruchtem Gebiet zum Einsatz kommen sollen. Auch hat Netanjahu grünes Licht gegeben eine Abordnung zu weiteren Gesprächen mit der Hamas nach Doha zu schicken. Es hat den Eindruck, dass die "ist-uns-doch-egal" Politik der religiös ideologischen Kräfte in Israel den Schwanz einziehen ob des stärker werden Drucks von aussen. Aber auch von innen gärt es. Die seit Jahrzehnten vom Wehrdienst freigestellten Haredi (Thora-Schüler) bekommen ab dem 01.04. kein Stipendium mehr und sollen nun zum Dienst herangezogen werden. Diese machen immerhin 13% der israelischen Gesamtbevölkerung aus und weisen mit 4% die höchste Geburtenrate auf. Mithin wird deren politisches Gewicht immer größer. Aber die Mehrheit der israelischen Zivilgesellschaft ist offensichtlich nicht mehr bereit die Knochen hinzuhalten, während diese frommen Hardliner nur Gottes Segen verteilen und sich ansonsten vornehm vom Wehrdienst fern halten.
Die Vernichtung der Lebensgrundlage der Menschen in Gaza (ausgelöst durch ein furchtbares und zumindest doch in Teilen vollkommen dummes Morden) öffnet vielleicht die Tür für einen dauerhaften Frieden in der Region. Ich bin davon überzeugt, dass Iran das Existenzrecht Israels unterstützen würde, wenn es auf der anderen Seite zu einem Palästinenser-Staats käme. Wieso hält sich der Iran trotz der ständigen Attacken Israels gegen iranische Ziele so zurück? Warum hält sich die Hezbollah zurück?
Was kann das alles über die nächsten Jahre für die DF bedeuten? Die Karten werden sehr zeitnah neu gemischt werden und ein Spezialist wie die DF mit den hervorragenden Verbindungen in die Region hinein kann im positiven Fall extrem profitieren. Und eine starke Finanzausstattung durch eine arabische Finanzadresse wäre dabei der Jack-Pot.

Ein Argument gegen ein Delisting ist das Aushängeschild eine in Deutschland notierte Aktiengesellschaft zu sein. Das dürfte für die europäischen Handelspartner ein wichtiger Punkt sein, vor allem die Rechtssicherheit und der Gerichtsstandort bei Streitigkeiten. Welcher Exporteur will sich diesem Risiko in arabischen Ländern aussetzen.

Möglich wäre dies natürlich. Man kann sich Szenarien vorstellen, wo dies sinnvoll sein kann. Man kann sich aber auch Szenarien vorstellen, wo eine Börsennotiz als vorteilhaft angesehen wird. Vor allem was die Transparenz angeht, so kann eine Börsennotiz für einen Mehrheitsgesellschafter, der nicht in der Operativen ist und von der Tendenz sich lieber aus der Mehrheitsposition möchte sehr sinnvoll sein. Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass die Kosten der Notiz von untergeordneter Bedeutung sein.
Aber selbst in dem Fall, dass es zu einem Delisting käme, so würde sich zumindest für mich an der Sache nichts ändern. Ich bin in dem Ding drin mit einem klaren Ziel. Und das irgendwann etwas strategisch passieren wird ist für mich eine ausgemachte Sache. Durchaus möglich, dass dies erst der Fall sein wird, wenn meine Enkelkinder die Aktie als Erbe im depot liegen haben werden Spass beiseite: In den nächsten Jahren wird es Weichenstellungen geben müssen. Allein schon deshalb, da Dr. Abdolvand auf die 70 zugeht und auch der Mehrheitsgesellschafter sich so langsam vom aktiven Geschäftsleben verabschieden dürfte. Und die DF hat eine vorzügliche Position in einem Markt, der für manche Marktteilnehmer äußerst interessant ist. Und die Dividende macht das Warten bis es zu einer Transaktion kommt etwas erträglicher.

Interessante Info: Der Iran erzielt nicht nur einen ganz ordentlichen Handelsbilanzüberschuss, sondern auch recht kontinuierlich einen ansehnlichen Leistungsbilanzüberschuss. Das sind gute Bedingungen, dass der Iran seine Rechnungen zahlen kann. Übrigens ging der Export Richtung China in 2023 zurück. Vor allem der Export von nicht-Ölprodukten des Iran ging spürbar zurück.