honigbaer schrieb 09.07.23, 16:17
Ja, ich habe gerade mal genauer in den Geschäftsbericht geschaut, Konzernbilanz Seite 39.
Entwicklung der letzten Monate war der Vorstandswechsel und die Amtsniederlegung der Aufsichtsräte zur kommenden Hauptversammlung. Sieht auf den ersten Blick verunsichernd aus, aber die HV Einladung wird dann schon neue Aufsichtsratskandidaten präsentieren.
Wegen der hohen Verlustvorträge wird nach meiner Erwartung an der Börsennotierung festgehalten und die vier Paketaktionäre mit zusammen 92,81 % der Stimmen, werden den Untergang des Unternehmens verhindern.
(92,81% laut Geschäftsbericht Seite 35)
Wirtschaftlich ist die Entwicklung natürlich alles andere als erfreulich, ob der Wert der Immobilien mit 52,277 Mio Bilanzansatz und 3,163 Mio Mieterlösen in Höde des Bilanzwerts gegeben ist, kann man im aktuellen Markt sicher streiten. Dazu muss man schon unterstellen, dass die Wissenschaftsparks höherwertig sind, als es Büroflächen wären, was wohl auch zutrifft. Aber 16 Mio kurzfristige Finanzverbindlichkeiten können im aktuellen Markt schwer refinanzierbar sein, also alles schon wegen der Finanzierungsstruktur riskant.
Mit 3% Eigenkapitalquote wäre man eingentlich nicht lebensfähig, stünde nicht zu rund 10 Mio Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen im Bericht:
"Die Verbindlichkeiten bestehen insbesondere aus gestundeten Kaufpreisverbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen, die zum 30.06.2023 teilweise bzw. zum 31.12.2023 endgültig einschließlich Zinsverbindlichkeiten zu tilgen sind, sowie einem Darlehen. Nach dem Bilanzstichtag erfolgte eine Umwandlung aller ausstehenden Salden in Darlehen. Diese sind bis einschließlich 31.12.2024 tilgungsfrei."
Rückblickend hat man wohl noch Glück gehabt, dass man nicht mit noch größeren Beständen in der Misere am Immobilienmarkt angekommen ist. Die Idee, mit Immobilienhandel Gewinne zu machen, ist aber wohl vorerst gescheitert. Man kann nun rätseln, ob die derzeitige Marktkapitalisierung die Hoffnung auf bessere Immobilienmärkte in 2-3 Jahren abbildet, oder nur einen möglichen Wert der Verlustvorträge, der aber absehbar mit Immobiliengeschäften nicht in überschaubaren Zeiträumen gehoben werden kann.
Etwa 12 Mio Marktkapitalsierung bei 10,034 Mio Aktien, aber bei großem Spread.
Hängt nach meiner Einschätzung vom Wohlwollen der Paketaktionäre ab, die selbst vermutlich derzeit, wie fast alle Akteure am Immobilienmarkt, vom Wohlwollen der Banken und den Finanzierungsbedingungen abhängig sind.
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