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    Schlechte Arbeitsbedingungen: Aldi - Kassiererinnen haben genug - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.06.06 09:26:43 von
    neuester Beitrag 22.06.06 00:41:56 von
    Beiträge: 16
    ID: 1.066.554
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      schrieb am 17.06.06 09:26:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      Schlechte Arbeitsbedingungen: Aldi-Kassiererinnen haben genug
      Von unbezahlter Mehrarbeit bis hin zu Geschwindigkeitskontrollen an der Kasse: Aldi-Angestellte müssen sich von ihrem Arbeitgeber einiges gefallen lassen.

      Innert sechs Monaten hat Aldi in der Schweiz 13 Filialen eröffnet. 150 Läden sind das Ziel des deutschen Billiganbieters. Das ist flächendeckend. Heute arbeiten 450 Leute bei Aldi Schweiz. Immer mehr beklagen sich Angestellte über schlechte Arbeitsbedingungen. Aldi ist billig dank einer einfachen Strategie: Rigoros sparen bei allen Betriebskosten. Sven Bradke, Pressesprecher Aldi Suisse, wehrt sich gegen den Vorwurf, dass Aldi auch auf Kosten der Angestellten spare. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Visitenkarte von Aldi. Deshalb erhalten sie auch überdurchschnittliche Löhne", sagt Bradke. Auf dem Papier zahlt Aldi 1848 Franken für eine 50-Prozent-Stelle. Das ist bei Ungelernten tatsächlich etwas mehr als die Konkurrenz. Doch was bleibt unter dem Strich?

      Drei ehemalige Kassiererinnen der Filiale Pfäffikon werfen kein gutes Licht auf Aldi. In Pfäffikon arbeiteten die Angestellten regelmässig gratis. "Wir mussten jeweils eine Viertelstunde vor Ladenöffnung zur Situationsbesprechung dort sein. Und diese Viertelstunde gehörte nicht zur Arbeitszeit", sagt Pascale Mayer. Der Aldi-Sprecher meint dazu: "Das ist mir nicht bekannt. Die Arbeitszeiten sind dann, wenn gearbeitet wird." Die Gewerkschaft Syna hingegen bestärkt die Aussagen der ehemaligen Aldi-Angestellten. "Aldi meint, die Arbeitszeiten entsprächen den Ladenöffnungszeiten. Aber das stimmt natürlich nicht", sagt Gewerkschafter Carlo Mathieu. Bei der Syna beklagten sich immer wieder Angestellte, dass Aldi für das Einräumen vor Ladenöffnung und das Aufräumen nach Ladenschluss nicht bezahlen wolle.

      Die drei ehemaligen Aldi-Angestellten hatten alle eine 50-Prozent-Stelle. Dies, obwohl sie mehr arbeiten wollten. Leute minimal zu 50-Prozent anstellen aber bei Bedarf kurzfristig zu Mehrarbeit aufbieten: So lastet Aldi Arbeitskräfte optimal aus. Wegen Aldi liegt im Kanton Aargau auf den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren, den RAVs, ein Merkblatt auf. RAVs tun sich schwer, Arbeitslose an Aldi zu vermitteln. Die Bedenken: "Die Mitarbeitenden werden zu einem bestimmten, meist relativ tiefen Arbeitspensum angestellt und müssen dem Arbeitgeber gegenüber ständig abrufbereit sein". Die Folge: Angestellte können die Arbeitszeit und damit auch ihre Freizeit kaum planen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco schreibt deshalb: "Für Mütter, die ein Kind betreuen müssen, ist eine Stelle bei Aldi nicht zumutbar."

      Den Aldi-Angestellten macht auch die Dauer-Kontrolle an der Kasse zu schaffen: Ein Computer misst hier, wie schnell die Kassiererin die Ware über den Scanner zieht. Im Pausenraum liegt später die Namensliste mit den schnellsten und langsamsten Angestellten auf. Geschwindigkeitsmessung als Druckmittel. Der Aldi-Sprecher rechtfertigt dies: "Das haben wir vor allem am Anfang gemacht. Wir wollen natürlich unsere Leute motivieren, dass sie besser werden." Für Thomas Geiser, Direktor des Forschungsinstituts für Arbeit und Arbeitsrecht der Universität St.Gallen, verstösst Aldi mit herumliegende Datenblätter im Pausenraum gegen das Gesetz. "Dies ist sicher kein verhältnismässiger Umgang mit Personendaten und meiner Ansicht nach illegal", sagt Geiser.

      Für Aldi dient dies der Motivation. Motivieren sollen die Angestellten auch die Verhaltensregeln, die in den "internen Grundsätzen" zusammengefasst sind. Ein Ziel ist zum Beispiel "eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der alle Mitarbeiter erfolgreich zusammenarbeiten können." Doch mit der angenehmen Arbeitsatmosphäre war es für Melanie Bergamo fertig, als sie sich eine neue Frisur, eine Zöpfchen-Frisur machen liess. Die Filialleiterin kündigte ihr wegen dieser Frisur. "In ihren Augen war es unhygienisch. Sie sagte, man könne so die Haare nicht waschen, was ja nicht stimmt", sagt Bergamo. Als Kündigungsgrund schiebt Aldi eine interne Richtlinie vor. Rechtsprofessor Geiser ist da anderer Ansicht: Selbstverständlcih müsse man im Lebensmittelbereich auf Sauberkeit und Orderntlichkeit achten. "Aber eine solche Frisur kann man nicht als unordentlich bezeichnen, im Gegenteil: Sie erscheint mir als hoch raffiniert". Die Kündigung, die Aldi gegen Melanie Bergamo ausgesprochen hat, sei missbräuchlich. Doch das kümmert Aldi nicht. Pressepsprecher Bradke sagt: "Die Person hat sich für die Frisur und gegen den Job entschieden. Aber das war ihr freier Entscheid."

      (Kassensturz vom 30.5.2006)

      http://www.sf.tv/sf1/kassensturz/sendung/beitrag.php?beitrag…

      Dort auch ein Link zum Video
      Avatar
      schrieb am 17.06.06 09:29:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      kurz und knapp

      ALDI kommt beim Kassensturzbericht nicht gut weg. Da herrschen miserable Arbeitsbedingungen: Vorwiegend junge Frauen arbeiten bei ALDI Schweiz. Diese werden nur zu 50% angestellt, müssen aber sozusagen jederzeit abrufbar sein. Dadurch werden ständig Überstunden gemacht und die Freizeit ist praktisch nicht planbar. Die Verkäuferinnen müssen 15 Minuten vor Ladenöffnungszeit antraben, Arbeitszeit wird aber erst ab Ladenöffnungszeit berechnet.

      “Vorgestern war ich im ALDI und habe gehört, wie eine Kassiererin sich über die vielen Überstunden beschwerte….”. ALDI hat bei jeder Kasse eine “Radarfalle” , und misst damit, wie schnell die Kassiererin arbeitet. Am Abend werden “Ranglisten” aufgehängt. So wird enormer Druck ausgeübt.

      “Aber das ist ja gerade das Mühsamste am ALDI. Es hat hinter der Kasse keine Ablage, alles muss im Eiltempo eingepackt werden, da bin ich regelmässig überfordert.. Da wäre ich dankbar um jede Kassiererin, die Rücksicht auf mich nehmen könnte…”
      Das Aargauische RAV will keine Leute mehr an ALDI vermitteln: Zu schlechte Arbeitsbedingungen.

      Mein Fazit: Der Geldsegen fliesst zu den ALDI Brüdern, der Fluch ist bei den Angestellten.

      Mein Appell: Boykottieren wir ALDI! Es lohnt sich nicht, diese paar Franken auf dem Buckel der Angestellten zu sparen. Bist du dabei?

      http://www.steinis.ch/index.php/2006/05/31/aldi-segen-oder-f…
      Avatar
      schrieb am 17.06.06 10:13:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      es wird doch niemand gezwungen zu arbeiten

      wir haben 5 mio arbeitslose

      meist aus dem "faulen" osten
      Avatar
      schrieb am 17.06.06 10:34:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das hab ich ganz anders in Erinnerung Aldi Kassiererinen
      haben oft mehr verdient als Schichtarbeiter!

      Kastor
      Avatar
      schrieb am 17.06.06 11:33:03
      Beitrag Nr. 5 ()
      Dass ist nicht nur bei ALDI so.
      Da könnt Ihr den gesamten Handel nehmen.
      Der enorme Preisdruck, bei gleichzeitig sinkenden Gewinnen vieler Unternehmen, schlägt sich hauptsächlich auf die Personalkosten nieder, denn diese sind einer der höchsten Kostenfaktoren der Unternehmen.
      Da uns die Herrn Politiker ab 2007 noch weniger in der Tasche lassen, wird der Handel noch viel größer in die Krise rutschen.
      Der Unternehmer gibt nur für realisierte Umsätze Kosten frei und bei 3% weniger Nettolohn heißt auch 3% weniger Geld zum ausgeben und Abbau von 3% des Personals.
      Der Mensch als Arbeitskraft wird dies noch häftiger zu spüren bekommen als je zuvor.
      Da wird aus Angst den Arbeitsplatz zu verlieren noch manche unbezahlte Stunde mehr geleistet werden.

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      Avatar
      schrieb am 17.06.06 23:29:05
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.158.197 von Erstausgabe am 17.06.06 09:29:18Die Verkäuferinnen müssen 15 Minuten vor Ladenöffnungszeit antraben, Arbeitszeit wird aber erst ab Ladenöffnungszeit berechnet.

      Ist meiner Erfahrung nach doch völlig normal, dass man ein paar Minuten eher kommt und Schichtübergabe oder ähnliches macht:rolleyes:

      Und die "Radarfalle" würde auch anderswo manchen Verkäuferinnen und manchen Kunden guttun.
      Avatar
      schrieb am 18.06.06 08:06:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      #6

      Genau so is es

      Informier mich auch 15-20 Min vor Schichtübergabe
      was für ein Auftrag läuft bzw. was für ein Auftrag nach kommt usw..
      wo ist da das Problem?
      Ist ja eher eine Erleichterung für mich !



      Kastor
      Avatar
      schrieb am 18.06.06 10:41:30
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.166.035 von ANOM am 17.06.06 23:29:0515 Minuten unbezahlte Mehrarbeit. Das geht in Deutschland doch gar nicht. Das ist einfach unzumutbar. Unmenschliche Arbeitsbedingungen. Gleicht der Leibeigenschaft.

      Im Ernst: Ich verstehe die Leute nicht, die sich wegen so einem Mist aufregen. Viele haben wohl einfach noch zuviel Freizeit.

      Grüße

      Sexus
      Avatar
      schrieb am 18.06.06 11:56:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.166.553 von Sexus am 18.06.06 10:41:30Viele sind in Deutschland den Wettbewerb und Konkurrenzkampf nach dem wirtschaftlichen Leistungsprinzip noch nicht gewohnt.
      Aber keine Sorge, denn das wird sich in allen Lebensbereichen auch in Deutschland so nach und nach etablieren und bewähren.
      Avatar
      schrieb am 18.06.06 12:26:27
      Beitrag Nr. 10 ()
      Die Verkäuferinnen müssen 15 Minuten vor Ladenöffnungszeit antraben, Arbeitszeit wird aber erst ab Ladenöffnungszeit berechnet.


      [Ironie an]
      Das grenzt ja direkt an Sklaverei bzw. Ausbeutung!!!!
      Die armen Angestellten bei Aldi.
      Und dann auch noch dieser "Niedriglohn" ,der bei Aldi im Gegensatz zu anderen Einzelhändlern bezahlt wird.
      Dann doch lieber Hartz IV. Da wird sozusagen jede Minute bezahlt!!
      [Ironie aus]


      "kopfschüttel":rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.06.06 20:38:50
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich habe bei Aldi als Filialleiterassi gearbeitet.
      meine Erfahrung zum system ist, das die kunden als Rausträger genutzt werden, das es keine Angestellten gibt die Älter sind als 45(wahrscheinlich schon Fruhrentner), und der job knüppelhart ist.
      Ja, es gibt Geschwindigkeitskontrollen, mein Rekord war 6800 Artikl die Stunde(mit Scanner und auswendig gelernten Artikelnummern)
      Man bekommt ein besseres Gehalt, aber ganz ehrlich lohnt sich der Aufschlag nicht so. Man versucht mit wenig Personal, arbeit von mehr Personal zu machen. das geht dort nicht imer auf, oft mußte ich bis 22 Uhr arbeiten und auf die Dauer macht es keinen Spaß.
      Und zu den 15 minuten Arbeitszeit kann ich nur eines sagen: 15 Min. x 6= 90 Min. x 4,44=399,6 Min x 11 (abzüglich Urlaub) =4395,6 Minuten das durch 60 Minuten==73,26 Stunden. Ok, rechnen wir mal 30 stunden für Sonstiges runter, sind wir bei rund 40 Stunden. nun wer von euch möchte für eine Woche umsonst arbeiten?
      KEINER würde das machen, einige können noch so hoch posaunen"nicht viel!" usw. doch diesem Aldi-Verein gönne ich nichts mehr.
      Wie wird Aldi reich? Durch die günstigen Artikel? Das ist doch nur ein Gerücht. Auch die anderen bekommen diese Einkaufspreise...
      Es geht auf die Mitarbeiter...wie immer und überall...
      Avatar
      schrieb am 20.06.06 20:56:12
      Beitrag Nr. 12 ()
      Was soll das Argument mit den es sind doch nur 15 Min.? Kann ich bei Aldi denn einen Artikel, der nur wenige Cent kostet, ohne Bezahlung mitnehmen? Sind doch nur ein paar Cent. Soll sich also nicht so haben, oder wie?
      Avatar
      schrieb am 20.06.06 23:01:59
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die 28 Mrd., die die beiden Aldi-Brüder beiseite geschafft haben, müssen ja irgendwo herkommen. :eek:
      Da man dem Kunden nicht mehr abknöpfen kann müssen halt die Mitarbeiter dazu herhalten.

      :(
      Avatar
      schrieb am 21.06.06 08:01:56
      Beitrag Nr. 14 ()
      Den WO-Liberalen waren schon im Thread
      Den Klassenkampf sollten wir nicht gewinnnen meint Börsenmilliardär Buffett Thread: Den Klassenkampf sollten wir nicht gewinnnen meint Börsenmilliardär Buffett
      die Argumente ausgegangen.

      Bezügl. #11 und #12
      Was soll man da noch von denen erwarten?


      Noch mal für alle:

      #1 wurde im Schweizer Fernsehen gesendet.
      Avatar
      schrieb am 21.06.06 08:29:11
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wenn man paar Minuten früher kommt oder ein paar Minuten länger bleiben soll, dann ist das Geschrei groß.

      Wenn aber während der Arbeitszeit die Fingernägel lackiert werden oder beim letzten Toilettenbesuch vor Feierabend la bella figura aufgerüstet wird, das ist ganz normal.

      Das sind Ergebnisse jahrelanger Neidkampagnen von leistungsunwilligen Dummschwätzern.
      Avatar
      schrieb am 22.06.06 00:41:56
      Beitrag Nr. 16 ()
      ich kann mich nicht erinnern bei der arbeit die Zeit gehabt zu haben die Fingernägel zu lackieren....

      im gesunden maße ist früher kommen schon ok, aber nicht jeden tag!
      :keks:


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