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    Zu Besuch in einem Steuerparadies. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.11.05 20:23:46 von
    neuester Beitrag 11.12.05 17:26:03 von
    Beiträge: 27
    ID: 1.021.247
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      schrieb am 19.11.05 20:23:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Schweizer Löcher

      Immer mehr Unternehmen verlegen ihren Sitz in den Kanton Zug, weil das Finanzamt dort nur maximal 16,3 Prozent vom Gewinn eintreibt – jetzt schaltet sich die EU ein.

      Die Bahnhofsstraße in Zug ist alles andere als eine schicke Einkaufsmeile. Eine Billigparfümerie, eine Kaffeekette und ein Supermarkt säumen den Straßenrand. Graue Häuser drücken aufs Gemüt. Wenige Schritte hinter der Reklame für die „Großpackung Schweinsnierstück, 46 Prozent billiger“ weist ein Schild zur Finanzdirektion des Kantons Zug.

      Im dritten Stock empfängt Peter Hegglin: Sein Arbeitszimmer könnte das Büro eines untergeordneten Staatsdieners sein: Ein karges Zimmer, ein gewienerten Tisch, die Ordner Seite an Seite im Regal. Hegglin ist aber kein kleiner Beamte. Er ist der Finanzdirektor des reichsten Kantons in der Schweiz.


      Lokales Handelsregister ist das Who-is-Who der Geschäftswelt
      Früher war Hegglin Bauer. Der Sinn für das Praktische ist ihm geblieben. „Wir in Zug legen keinen Wert auf Prunk, wir konzentrieren uns auf gute Dienstleistungen“, sagt er. Was Hegglin „Dienstleistung“ nennt, treibt den Finanzministern in der ganzen Welt den Schweiß auf die Stirn.


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      Vergrämt schauen sie zu, wie die Schweizer reihenweise ausländische Firmen mit niedrigen Steuern abwerben. Das Zuger Finanzamt treibt maximal 16,3 Prozent des Gewinns ein. Der deutsche Fiskus verlangt bis zu 38,3 Prozent, die Amerikaner 40, die Japaner 42 Prozent.

      Viele Firmeninhaber verlegen deshalb ihren Hauptsitz oder Teile des Unternehmens nach Zug. Das Handelsregister liest sich wie das Who-is-Who der internationalen Geschäftswelt: Adidas, BP, Hugo Boss, C&A, Siemens Gebäudetechnik, BASF. 23.225 bekannte und unbekannte Namen. Im Jahr 2000 waren es noch 19.456. Etwa ein Drittel der Firmen gehört Deutschen.

      Zum Beispiel die Boris Becker & Co. „zum Erwerb, Handel, Verwaltung und Vermarktung von Beteiligungen und Rechten aller Art“. Die Firma des ehemaligen deutschen Tennisidols ist in einem riesigen Bürokomplex hinter weißen Platten und Glas beheimatet, ganz in der Nähe des Wirtschaftsförderers. Eine Frau im Mantel huscht über den Innenhof. Es ist still, so still wie in einer Geisterstadt.



      Briefadresse genügt
      Vor Überraschungsgästen schützen sich die Firmen mit einer elektronischen Kontrolle. Wer keine Chipkarte besitzt, kommt nicht ins Büro. „Herr Becker und die anderen Herren haben leider keine Zeit, um mit Ihnen zu sprechen“, hat die Pressesprecherin ein paar Tage zuvor am Telefon mitgeteilt. Die Steuern seien aus deutscher Sicht sowieso uninteressant, sagt die Dame. Becker & Co. sei ja ein schweizerisches Unternehmen.

      Wohl wahr, in Zug verdient eine steigende Zahl von Treuhändern und Anwälten Geld damit, Ausländern einen legalen Firmensitz zu verschaffen. Eine davon ist Marianne Lüthi. Sie ist Inhaberin der KD Zug Treuhand AG und Präsidentin der Zuger Treuhändervereinigung. Als Spezialgebiet gibt sie in der Verbandsbroschüre unter anderem „Verwaltungsratstätigkeit im In- und Ausland“ an.

      An der Hauswand ihres Büros hängt ein Schild mit 19 Firmennamen, geordnet nach dem Alphabet von Baccara bis Trust Technology Products. Einige Tausend Firmen besitzen in Zug nur eine Briefadresse. Das genügt, um Steuern zu sparen.

      Ein Stück stadtauswärts, bei der Bushaltestelle „Kistenfabrik“, teilen sich nicht weniger als 59 Firmen einen einzigen Stock im Bürohochhaus.

      Lüthi könnte eine Menge darüber erzählen, wie solche Ansiedlungen vonstatten gehen. Sie ist aber mit einer großen Revision beschäftigt und hat keine Zeit für die Presse. „Herr Marti kann ihnen besser Auskunft geben“, meint die Treuhänderin.

      Hans Marti ist der Wirtschaftsförderer des Kantons Zug, wobei er sich nicht so nennen mag. Auf seiner Visitenkarte steht „Leiter der Kontaktstelle Wirtschaft“.

      Den feinen Unterschied erklärt Marti so: „Wir sorgen in erster Linie dafür, dass sich die ansässigen Unternehmen wohl fühlen. Erst in zweiter Priorität akquirieren wir im Ausland.“

      Marti ist ein großer stattlicher Mann mit weißen Haaren. Manchmal schaut er unschuldig wie ein kleiner Junge, zum Beispiel wenn er erzählt, dass „die Steuern wichtig, aber nicht das Wichtigste sind. Ebenso bedeutend ist der schnelle Service der Behörden“.

      Gerade die deutschen Unternehmer klagten, dass zu Hause „alles so lange“ dauere. Und überhaupt, die Deutschen kämen ja auch, „weil es in ihrer Heimat keine politische Kontinuität mehr gibt“.

      Der Wirtschaftsförderer, der keiner sein will, weiß selbst am besten, dass er für Zug nicht groß werben muss. Der Ruf vom Garten Eden hat sich unter den Firmenbesitzern längst herumgesprochen. Trotzdem veranstaltet Marti jeden Winter in einem Schweizer Skiort einen „Informationsabend“. Zwischen Weihnachten und Neujahr tummeln sich dort viele wichtige Leute in den Ferien.



      5000 Millionäre
      In der Idylle der Berge mögen die Unternehmer ihre Liebe zur Schweiz leichter entdecken als in Zug. Die Kantonshauptstadt bietet weder mondänen Luxus wie andere Steueroasen, noch die kuschelige Wärme vieler Schweizer Städte.

      Der Landsgemeindeplatz am See, ein paar historische Häuser – ansonsten überwiegt die Tristesse der Büroblöcke. Selten rollt eine Luxuskarosse vorbei, obwohl im Kanton 5000 Millionäre gemeldet sind. Die übrigen 100000 Bürger scheren sich kaum um die Reichen.

      Solange deren Steuergeld Schulen, Sport- und Kulturzentren finanziert, ist das Volk zufrieden. Finanzdirektor Hegglin freut sich über stetig steigende Steuereinnahmen. 2004 hat er 386 Millionen Franken verbucht, 16 Prozent mehr als 2003.

      Und doch macht sich der Finanzdirektor Sorgen. Er schaut ernst und klagt: „Die anderen holen auf“. Jahrzehntelang haben viele Kantone neidisch auf Zug geblickt. Nun senken sie selbst die Steuern und hoffen, dass die Rechnung aufgeht.

      An die internationale Konkurrenz wie die Cayman-Inseln oder Dubai denkt Hegglin erst recht mit Schrecken. „Diese Länder erheben teilweise überhaupt keine Steuern“, stellt er fest und behauptet: „Zug ist gar keine Steueroase. Wir verlangen ja Abgaben“. Allerdings immer weniger. Demnächst will die Regierung zum Beispiel die Abgabe für Holdinggesellschaften von 0,075 Promille des Eigenkapitals auf 0,02 Promille senken.

      Die Diplomaten der Europäischen Union ärgern sich über solches Treiben. Vor kurzem hat EU-Kommissar Richard Wright einen Brief an den Schweizer Botschafter in Brüssel geschickt. Der EU-Direktor für Außenbeziehungen will Auskunft über „gewisse Steuern in gewissen Kantonen“. Explizit erwähnt er Zug in dem Brief.



      Feste Regeln statt Geschenken
      Das findet Hegglin ungerecht: „Wir halten uns ans Gesetz und machen nichts, was andere nicht auch machen könnten“. Außerdem besteuere Zug die Unternehmen nach festen Regeln: „Sonderbestimmungen für Einzelne gibt es nicht“.

      Ein Kenner der Schweiz und der EU findet, dass die Europäer ein falsches Spiel spielen: „Versprechen Sie in Deutschland doch mal ein paar Arbeitsplätze. Dann bekommen Sie sofort ein dickes Steuergeschenk“.

      Hegglin hält Steuerwettbewerb für eine gute Sache: „Schauen Sie, in der Schweiz ist die Konkurrenz zwischen den Kantonen viel größer als in Deutschland zwischen den Ländern. Das hat uns Disziplin bei den Ausgaben gelehrt“.

      Manchmal kann die Steuerdiskussion für den christlichsozialen Politiker jedoch heikel werden. Zum Beispiel, wenn man wissen will, ob es Zufall ist, dass Zuger Firmen auffällig oft in zwielichtige Geschäfte verwickelt sind. Eben erst ist die Ölhandelsgesellschaft Glencore in Verruf geraten. Die Kommission, die den Bestechungsskandal im UN-Hilfsprogramm für den Irak untersucht hat, bezichtigt sie illegaler Machenschaften. Hegglin schweigt einen Moment und sagt dann: „Wir tun viel für einen sauberen Finanzplatz. Aber gegen kriminelle Energie ist man nie gefeit“.

      Hanspeter Uster kann ein Lied davon singen. Er ist in der Kantonsregierung für die Sicherheit zuständig. Seit Jahren kämpft der Politiker der Linkspartei „Alternative Kanton Zug“ gegen die Wirtschaftskriminalität. „Es darf kein schmutziges Geld in Zug geben“, hat er als einer der Ersten gesagt.

      Die Politiker müssten das klar signalisieren und Geld und Personal für die Verbrechensbekämpfung zur Verfügung stellen. Diese Aufgabe wird allerdings immer anspruchsvoller. Im Jahr 2000 sind in Zug 13 Strafuntersuchungen eröffnet worden. 2004 waren es 29.



      Die Kleinen leiden
      Treffpunkt Bahnhofscafé in Zürich. Josef Lang, Parteikollege von Hanspeter Uster, sprüht vor Energie. „Die niedrigen Steuern in Zug ziehen suspekte Firmen geradezu an“, wettert er. Lang hat es im Februar 2001 auf die erste Seite des Wall Street Journal geschafft.

      Er war der schärfste Kritiker des Rohstoffhändlers Marc Rich, der auch in Zug wohnte. Einst galt Rich als Wohltäter, bis er in den USA wegen Steuerhinterziehung angeklagt wurde. Bill Clinton hat ihn 2001 begnadigt. Lang hat zu Richs Enttarnung wesentlich beigetragen. Noch heute blitzen die Augen, wenn er davon erzählt.

      Die Zeit der großen Schlachten ist zwar vorbei. Aber Lang kämpft weiter, aus Überzeugung. Er zieht Sakko und Strickjacke aus, lehnt sich nach vorn und sagt: „Die niedrigen Steuern in Zug sind unsolidarisch, weil anderen Ländern dringend notwendiges Geld entzogen wird“.

      Der Historiker ist überzeugt, dass die Zuger Politik den Nachbarländern der Schweiz am meisten schadet. Von dort wandern viele Firmen ab. Weil in Zug zahlreiche Händler sitzen, die Öl und Kaffee aus der Dritten Welt vermarkten, sieht Lang aber auch die Entwicklungsländer benachteiligt: „Gerade sie bräuchten Steuern für Gesundheit, Bildung und Straßen“.

      Natürlich denkt der 51 Jahre alte Vollblutpolitiker auch an die eigene Klientel.

      Er kramt in der Aktentasche und zieht einen Zeitungsartikel mit dem Titel „30 Jahre Mieterinnen- und Mieterverband des Kantons Zug“ heraus. Lang, seit zehn Jahren Revisor des Verbands, kritisiert darin die hohen Mieten.

      Sie entstehen, weil die niedrigen Steuern reiche Leute anziehen, die viel für ihre Häuser und Wohnungen bezahlen. Das streiten nicht einmal die Anhänger der Zuger Steuerpolitik ab.

      In der Kantonshauptstadt bezahlen Mieter durchschnittlich 275 Franken pro Quadratmeter im Jahr. Das schlägt selbst die 260 Franken in der vier Mal größeren Bankenmetropole Zürich. „Der Steuerwettbewerb trifft die kleinen Leute übermäßig und begünstigt die Großen.

      Ein zivilisiertes Zusammenleben ist so nicht mehr lange möglich“, sagt Lang. Seine Partei will die geplante Steuersenkung in Zug verhindern – mit einer Volksabstimmung. Auf das Ergebnis wird die EU-Kommission sehr genau schauen.

      http://http://www.sueddeutsche.de/,wirm1/wirtschaft/artikel/…
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 20:51:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wie stehst du nun dazu - bzw. was soll uns das sagen?

      Macht´s die Schweiz nicht, machen´s andere, oder?

      Es kann doch nur darum gehen, die besten Bedingungen zu schaffen für Unternehmen.

      Also: Völlige Steuerfreiheit auf Investitionen, dafür Zinsverbot und Geld mit Verfalldatum (=Quellensteuer auf nichtinvestiertes Geld)


      Der Staat, der das als Erster macht, wird sich vor Firmen und Investitionskapital kaum retten können...
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 21:04:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      2,

      die Folge wird sein, dass andere Staaten mitkonkurrieren werden und sich gegenseitig kaputt machen.:laugh:

      Passiert doch auch.

      Einzige Massnahme kann nur sein, die Steuern innerhalb Europas anzupassen.

      Europa ist zur Zone permanent verzerrter (und teils künstlich hergestellter) Wettbewerbsbedingungen geworden.

      Die Staaten stehen in höherer Konkurrenz gegeneinander als es die Unternehmen tun.
      Während die Unternehmen profitieren, gehen die Haushalte gleichzeitig den Bach runter.:laugh:

      Mit den bekannten Ausnahmen.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 21:17:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      [posting]18.880.803 von derdieschnautzelangsamvollhat am 19.11.05 21:04:19[/posting]Bitte zu Ende denken....

      Das "Mit"-konkurrieren passiert ja jetzt schon, das "gegenseitige Kaputtmachen" auch.

      In einem Zinsfreien System entfällt der Wachstumsdruck komplett, weil der Kapitaldienstanteil nicht mehr bedient werden muß. Das gilt eben auch für Staatshaushelte!

      Und eine Geldquellensteuer, der man nicht ausweichen kann, verhindert das investitionslose Anhäufen von Volksvermögen in den Händen einiger Weniger.


      Fazit: Jeder der etwas leistet, verdient;
      Jeder, der daraus investiert (bzw. auch konsumiert), zahlt keine Steuern !

      Klar, daß andere Staaten nachziehen müssen - zum Wohl ihrer Bevölkerung.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 21:20:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      ach, jetzt hat man wieder die bösen Schweizer am Wickel?

      jetzt, wo Wirtschaftswunderland allmählich abgebrannt ist, braucht man wohl einen Sündenbock.

      Seit 20 Jahren wandern Kapital und Firmensitze (auch) in die steuergünstigen Kantone der Schweiz.

      Das Ganze war nie wirklich ein großes Thema.

      Jetzt, wo dem Michel die Kohle auszugehen scheint, wird rumgezetert.

      Lächerlich

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      Avatar
      schrieb am 19.11.05 21:25:26
      Beitrag Nr. 6 ()
      3,

      ich seh das mal unabhängig vom Zins.;)

      bei der gegenseitigen Unterbietung mit Niedrigsteuern werden in Zukunft 80% der EU-Staaten Maastricht nicht mehr erfüllen können.

      Irgendwann sind alle nahe 0, die Haushalte pleite, die Konsumsteuern extrem hoch.

      Und dann?:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 23:03:06
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die Abschaffung des Zinses soll das Problem lösen ?

      Na, das geht ja noch.
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 09:52:46
      Beitrag Nr. 8 ()
      #4

      was bitte ist denn "Volksvermögen"?

      Dieses ganze Gelaber von der Abschaffung des Zinssystems ist doch nur der Versuch, der Neiddiskussion einen intellektuellen Anstrich zu verpassen und nicht von vornherein als Sozialist/Sozialromantiker abgestempelt zu werden.

      Was aus den Ländern mit sog. "Volksvermögen", bzw. "Volksrepubliken" geworden ist, wissen wir ja.

      Streng dich mal selber ein bischen an, statt irgendwelchen Utopien nachzuhängen, die sich längst als obsolet erwiesen haben.
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 11:56:52
      Beitrag Nr. 9 ()
      [posting]18.885.875 von Cashlover am 20.11.05 09:52:46[/posting]"Streng dich mal selber ein bischen an, statt irgendwelchen Utopien nachzuhängen, die sich längst als obsolet erwiesen haben."

      Das kann ich dir als offensichtlichem Anhänger alter Denkstrukturen auch nur empfehlen... die haben uns schließlich erst soweit gebracht;die Tage bis zum Crash kann jeder ABC-Schütze zählen...

      Mit Volksvermögen habe ich unser erwirtschaftetes (aber teilweise verfälscht dargestelltes) Bruttosozialprodukt gemeint. Sorry, wenn der Begriff bei dir so negativ besetzt ist - ist aber dein Problem.

      Von wertfreier Diskussion scheinst du bisher nicht viel gehört zu haben.

      "Stamp money" ist jeden Falls alles andere als eine "obsolete Utopie".
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 12:16:44
      Beitrag Nr. 10 ()
      Cashlover,

      Volksvermögen(auch wenn es bereits privatisiert wurde) ist z.B. auch die Infrastruktur, Strassen, Bahn, Telekom, Versorger, Grundstücke und Gebäude des Bundes und der Länder usw.

      Privatisierung ist Zwangsenteignung; besonders dann, wenn mit den Erlösen Ansprüche Dritter befriedigt werden, die im Gegenzug keine oder unzureichende Leistung dafür zu erbringen bereit sind.

      Beispiel gefällig: für Unternehmen X wird mit einem Teil eines Privatisierungserlöses jeder geschaffene Arbeitsplatz mit Hausnummer 500 000 subventioniert.
      Nach 5 Jahren verabschiedert sich dieses Unternehmen, unter Anspruchnahe weiterer Subventionen ins steuerlich attraktivere Ausland.

      Wie würdest du das bezeichnen; aus Warte des Staates, des Unternehmers und des Steuerzahlers?
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 12:21:29
      Beitrag Nr. 11 ()
      [posting]18.887.331 von derdieschnautzelangsamvollhat am 20.11.05 12:16:44[/posting]Vorschlag: "Legalisierter Raub":rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 12:32:11
      Beitrag Nr. 12 ()
      [posting]18.887.331 von derdieschnautzelangsamvollhat am 20.11.05 12:16:44[/posting]Gegenfrage:
      Wie attraktiv ist ein Wirtschaftsstandort wenn schon Subventionen `notwendig` sind, um bestimmte Branchen oder Firmengrößen zu einer Ansiedelung zu bewegen?
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 12:35:24
      Beitrag Nr. 13 ()
      [posting]18.882.030 von Sep am 19.11.05 23:03:06[/posting]Tja, der Kandidat hat 50 Punkte...;);)


      Zinslosigkeit ist nur die eine Hälfte:

      Schwerpunkt ist die Steuerfreiheit auf investiertes Geld - auf Dauer und für alle (Lenkungssteuern ausgenommen).

      Dann schaffen Investitionen wieder Arbeitsplätze,z.B. zahlen Firmen z.B. kleinere Löhne, bauen aber Werkswohnungen.

      Und Arbeitnehmer können trotzdem 30% mehr ausgeben, weil der Zinsanteil(Kapitalbeschaffungskosten) in Waren und Dienstleistungen entfällt.

      SEP - es funktioniert! Das internationale Kapital wird hier nur so hereinströmen. Schwarzgeld und Schwarzarbeit werden bedeutungslos.

      Eine echte Privatisierungswelle wird die Folge sein; jeder wird z.B. an kommunalen Einrichtungen als Aktionär beteiligt sein, aus den Erträgen (Dividenden, k e i n e Zinsen!) sein KV und Rente finanzieren.
      Über Fondsbeteiligungen nach Risikolassen mit Hilfe der umstrukturierten Banken locker möglich.

      Der Staat kann sich auf seine ureigensten Aufgaben beschränken... auch hier keine Aufblähung, kein sinnloses Beamtenwachstum mehr .
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 12:37:52
      Beitrag Nr. 14 ()
      PV,

      möglicherweise gibt es auch keinen wirklichen Bedarf an neuen Produktionsstätten, und die Subventionen erfüllen lediglich den politischen Zweck einer Verminderung der lokalen oder auch überregionalen Arbeitslosigkeit.:confused:

      PS: Wie nennt man "Viagra" auf wienerisch? Würstelstand :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 12:45:36
      Beitrag Nr. 15 ()
      [posting]18.887.591 von derdieschnautzelangsamvollhat am 20.11.05 12:37:52[/posting]Schnautze,
      ich halte persönlich nix von der Subventionitis, sie sind IMHO ein reines politisches Placebo mit dem Politiker mit Steuergeldern einen Standort behübschen den sie zuvor ebenfalls unter massiver Steuergeldverschwendung ruiniert haben. Sich gewissermaßen im Schweinezyklus vor Wahlen Arbeitsplätze mit dem Geld des Steuerzahlers erkaufen, die aufgrund der lausigen Politik sonst nicht entstehen würden.

      Aber wenn ein Wirtschaftsstandort so attraktiv ist dass man sogar noch drauflegen muss damit Arbeitsplätze entstehen, dann ist das so wie wenn ein Tourismusort sogar noch Geld drauflegen muss damit Gäste kommen. Interessanterweise denkt darüber niemand nach.
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 10:12:20
      Beitrag Nr. 16 ()
      #15

      seh ich genauso.

      Außerdem, wenn schon Subventionen, dann sollte der Subventionsgeber diese eben an vernünftige Bedingungen binden, dann wären solche Sauereien wie z.B mit Samsung am Standort Berlin nicht möglich gewesen.
      Avatar
      schrieb am 05.12.05 20:28:30
      Beitrag Nr. 17 ()


      Noch einer Steuerflüchtling der ab dem 1.1.2006 seine Steuer im Steuerparadis Schweiz zahlen will?
      Avatar
      schrieb am 05.12.05 21:11:42
      Beitrag Nr. 18 ()
      [posting]18.880.913 von webmaxx am 19.11.05 21:17:05[/posting]...das investitionslose Anhäufen von Volksvermögen in den Händen einiger Weniger...

      Was ist investitionsloses Vermögen?
      Wahrscheinlich das Geld, welches auf den Konten einfach so "rumliegt".

      Hast Du Dich schon mal gefragt, wie es kommen kann, daß man auf Guthaben Zinsen erhält?

      Ganz einfach, weil das Geld von den Banken gewinnbringend investiert wird, und ein Teil der Gewinne als Zinsauschüttungen an den Kunden (Geldgeber) weitergegeben wird.

      Bei den kleinen und großen Geldvermögen handelt es sich i.d.R. nicht um "investitionsloses" Vermögen.
      Ausser, es liegt Zuhause unter der Matratze oder ist in Form von div. Wertgegenständen gebunden.
      Avatar
      schrieb am 06.12.05 07:58:52
      Beitrag Nr. 19 ()
      Vermögen scheint immer dann inakzeptabel zu sein, wenn es nicht das Eigene ist.
      Avatar
      schrieb am 06.12.05 11:39:03
      Beitrag Nr. 20 ()
      @webmaxx

      sehr interessanter Ansatz - lohnt sich wirklich drüber nachzudenken...
      Avatar
      schrieb am 06.12.05 12:39:15
      Beitrag Nr. 21 ()
      ohne Zins würde den Banken eine wichtige Existenzgrundlage entzogen...

      dann gebe es auch keine "Konsumenten"-Kredite mehr.
      Finde ich nicht schlimm -

      Hmmm... Finanzierungen für ein Haus wären dann auch nicht mehr möglich... finde ich auch nicht schlimm. Man kann sich halt nur kaufen was man sich auch leisten kann.

      Bei Investitions/Wirtschaftskrediten sehe ich nicht das Problem. Hier gibt es einige bewährte Modelle der Finanzierung und Gewinn/verlustbeteiligung.

      Eine Welt ohne die Allmacht der Banken, ohne den Zins und mit einer Steuerfreipolitik auf Investitionen klingt nicht schlecht...
      Avatar
      schrieb am 06.12.05 15:08:31
      Beitrag Nr. 22 ()
      #1

      Warum machen wir aus D nicht auch einfach eine Steueroase ?!

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 21:55:42
      Beitrag Nr. 23 ()
      [posting]19.173.217 von Blue Max am 06.12.05 15:08:31[/posting]Wäre garnicht so schwierig!:)
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 21:58:21
      Beitrag Nr. 24 ()
      [posting]19.173.217 von Blue Max am 06.12.05 15:08:31[/posting]Firma ist in der Schweiz registriert - na das ist doch perfekt an den Ringier-Job in Zürich angepasst, odda...?


      Und Mon cher ami Blue Max, (bitte weghören) das Gas fließt duch die Pipeline, das Geld durch die Schweiz...


      "Honi soit qui mal y pense..."




      FOCUS Online
      http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=2…

      Ostsee-Pipeline


      Russen-Firma verpflichtet Schröder

      | 09.12.05 |
      Altkanzler Gerhard Schröder wird eine führende Funktion beim Betreiber der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline übernehmen.


      Das teilte der Vorstandsvorsitzende von Gasprom, Alexej Miller, am Freitag nach dem Baubeginn eines ersten Teilstücks der Röhre in der nordrussischen Stadt Wologda mit. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) begrüßte vor Ort die Schröder übertragene Aufgabe. Nach Angaben der „Berliner Zeitung“ wird Schröder Aufsichtsratsvorsitzender der Pipeline-Gesellschaft.


      Firma in der Schweiz registriert


      Text zur Anzeige gekürzt. Gesamtes Posting anzeigen...


      Die in der Schweiz registrierte Pipeline-Betreibergesellschaft North European Gas Pipeline (NEGP) gehört zu 51 Prozent dem vom russischen Staat kontrollierten Gasprom-Konzern. Die übrigen 49 Prozent teilen sich die deutschen Energieversorger Eon-Ruhrgas und BASF jeweils zur Hälfte. Russische Medien hatten in den vergangenen Monaten wiederholt darüber spekuliert, dass Schröder nach dem Ende seiner Regierungszeit ein wichtiges Amt im Umfeld von Gasprom übernehmen werde.


      Russische und deutsche Regierungsvertreter feierten am Freitag bei der Stadt Tscherepowez nördlich von Moskau den Baubeginn für einen ersten Teilabschnitt der Pipeline. Ab 2010 soll die Leitung jährlich 27,5 Milliarden Kubikmeter Gas durch die Ostsee nach Deutschland transportieren.


      Schröder auch Medienberater


      Schröder wird ab Januar auch das größte Schweizer Verlagshaus Ringier in Fragen der internationalen Politik beraten. Der Verlag hat vor kurzem erklärt, sich auf die Märkte in Osteuropa konzentrieren zu wollen.
      Avatar
      schrieb am 10.12.05 20:56:57
      Beitrag Nr. 25 ()
      Der Gag ist seine nachträgliche Unglaubwürdigkeit

      Als ex Kanzler Schröder ständig diejenigen verurteilt, die sich in Steuerparadiese abgemacht haben und nun ist er Aufsichtsratvorsitzender einer Betreibergesellschaft (NEGPC), die sich als russisch-deutsches Konsortium im schweizer Kanton Zug registriert hat!

      Meinetwegen kann er Kohle scheffeln bis er blond wird - auf den einen Millionär mehr oder weniger kommt´s ja auch nicht mehr an -, aber das ist schon ein starkes Stück.
      Avatar
      schrieb am 11.12.05 15:49:44
      Beitrag Nr. 26 ()
      [posting]19.237.928 von Albatossa am 10.12.05 20:56:57[/posting]geht`s Dir jetzt besser :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.12.05 17:26:03
      Beitrag Nr. 27 ()
      [posting]18.880.446 von Albatossa am 19.11.05 20:23:46[/posting]Immer mehr Unternehmen verlegen ihren Sitz in den Kanton Zug, weil das Finanzamt dort nur maximal 16,3 Prozent vom Gewinn eintreibt – jetzt schaltet sich die EU ein.

      Was geht die EU die Schweiz an?


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