Hanse Yachts AG bald Branchenführer mit hohem Wertzuwachs ??? !!! (Seite 30)

[Katte2]

Ich habe keine Info dazu und kann es von daher nicht ausschließen, glaube aber nicht, dass "für einige Monate" stimmt.

Soweit ich weiß, gibt es bei HY in der Produktion jedes Jahr eine Sommerpause. Es ist denkbar, dass man sie vor dem Hintergrund eines schwachen Auftragseingangs verlängert hat. Das Kurzarbeitergeld ist ja geradezu eine Einladung dazu.

Monatelange Unterbrechungen bergen aber erhebliche Risiken: u.a. Abwerbung von Leistungsträgern, schleichende Minderung von Routine und Fertigkeiten mit der Folge von Qualitätsproblemen und Ineffizienzen beim Wiederhochfahren der Produktion, frustrierte Händler und Lieferanten, Negativwerbung in alle Richtungen einschließlich Kunden/Interessenten, aufgeschreckte Banken und Investoren, und in einer kleinen Stadt wie Greifswald wäre es auch Stadtgespräch und von daher ganz schnell in der Lokalpresse. Macht eigentlich keinen Sinn.

Wahrscheinlich sind übliche Anpassungen (verlängerte Sommerpause, derweil Revisionen, Reparaturen und Umbauten an Anlagen, dann Ein-Schichtbetrieb, reduzierte Taktzahl, Kurzarbeit etc.).

Die Auslieferungen sind meines Wissens nicht unterbrochen.

Aber wer es genauer wissen will, kann ja einfach in der IR anrufen ...

[a_schmidt]

Ein Bekannter berichtete mir gestern Abend, dass bei Hanse in Greifswald die Produktion für einige Monate komplett eingestellt ist. Die Info hat er von einem Mitarbeiter, der schon ein paar Wochen in Kurzarbeit ist.
Gibt es dazu noch andere Quellen? Es wäre ja ein starkes Stück wenn hier mal eben beträchtliche Teile des Umsatzes eines Jahres wegbrechen, ein börsennotiertes Unternehmen darüber aber nicht informiert.

[Katte2]

Bad News: Das diesjährige Yachting Festival de Cannes, der neben Düsseldorf wichtigste Branchentreff weltweit, wurde aufgrund der zuletzt verschlechterten Infektionslage in Frankreich nun doch abgesagt.

https://figaronautisme.meteoconsult.fr/actus-nautisme-bateau…

[Katte2]

Antwort auf Beitrag Nr.: 64.671.163 von Katte2 am 06.08.20 17:04:53

www.actunautique.com/2020/08/rochefort-le-plan-de-sauvegarde-de-l-emploi-de-nautitech-catamarans-homologue.html

[Katte2]

Die Verlinkung scheint zu klemmen. Hier nochmal der ganze Link:

http://www.actunautique.com/2020/08/rochefort-le-plan-de-sau…

[Katte2]

Bei Nautitech, der Katamarantochter von Bavaria Yachts, wird lt. frz. Fachpresse eine Restrukturierung mit Entlassungen eingeleitet. Der ausgehandelte Sozialplan dazu wurde gerade von beiden Seiten angenommen.

Das Flottengeschäft (Charter), auf das Nautitech im Laufe der Jahre immer stärker fokkusiert hat, liegt offenbar am Boden. Sie wollen sich deshalb wieder stärker dem Eignermarkt zuwenden.

http://www.actunautique.com/2020/08/rochefort-le-plan-de-sau…

Rückschlüsse auf die Entwicklung bei Privilège kann man aus dem Bericht sicher nicht ziehen. Nautitech ist in einem völlig anderen Segment unterwegs. Und bei Privilège sind die Nachrichten derzeit ja sogar positiv.

Anders dürfte es bei der Kernmarke von HY aussehen, wo es durchaus ein Flottengeschäft gibt.

[a_schmidt]

Gab es eigentlich irgendwelche aktuellen Verlautbarungen des Unternehmens in den vergangenen Wochen? Das Geschäftsjahr endete am 30. Juni, so dass der (vorläufige) Umsatz bekannt sein sollte. Im Jahr 18/19 kam man auf 152 Mio (nach 140 Mio im Jahr davor). Nach den ersten drei Quartalen (d.h. vor Corona!) hatte man schon etwa 13 Mio Umsatz zum Vorjahr verloren - trotz Konsilidierung von Privilege. Mit Corona jetzt 130 Mio in 19/20? oder wie ist eure Erwartungshaltung?

Das operative Ergebnis dürfte damit wieder tief rot sein. Wenn man aufgrund der aktuellen Situation nun auch an den erst ein Jahr alten Goodwill für Privilege muss, ist das Eigenkapital schnell weg. Das dürfte dann spannend werden.

[Katte2]

Mein Post und das Beneteau-Paper lassen eigentlich keine Fragen offen.

Bei Beneteau rechnen sie ausdrücklich nicht mit einem aufholenden 4. Quartal, sondern das Minus soll in der Größenordnung von 9M bleiben. D.h. dort wird auch nach Lockerung nicht mehr auf Vorkrisenniveau produziert.

HY hatte schon vor der Krise Absatzprobleme. In H1 betrug das Umsatzminus ggü. VJ rund 10 % (auch die Betriebsleistung ging entsprechend runter) - und das trotz Erstkonsolidierung von Privilège. D.h. da waren im Stammgeschäft durch schwächeren Auftragseingang bereits sehr deutliche Bremsspuren zu sehen (um -20 % ggü. VJ). Durch Corona ist das alles nicht besser geworden. Da soll man sich nichts vormachen.

[hasenboeppel]

Antwort auf Beitrag Nr.: 64.354.730 von Katte2 am 09.07.20 21:26:12

Ahoi Katte,

der Einbruch bezieht sich ausdrücklich auf EIN Quartal, in dem naturgemäß nichts lassen konnte. In Polen wurde fleißig weiterproduziert. Ich halte diese Zahlen eher für eine Einstimmung auf Sparmaßnahmen. In Summe, wenn die Nachholeffekte im 4. Quartal hinzukommen, sieht es vermutlch komplett anders bei Beneteau aus.

[Katte2]

https://press.beneteau-group.com/download-pdf/5f06e4a012574a…


Hauptwettbewerber Beneteau mit 9M-Vorab-Zahlen und Ausblick aufs Gesamtjahr 2019/20.

Demnach Umsatz in der Bootssparte -43,3 % in Q3 (bis 31.5.), bedingt im wesentlichen durch einen sechswöchigen Shutdown.

9M Bootssparte -17,8 %; Motorboote stärker betroffen als Segelboote, letztere waren in H1 getrieben durch ein sehr gutes Flottengeschäft (das unterdessen massiv eingebrochen sein dürfte)

Ausblick Umsatz GJ minus 16-18 % in der Bootssparte, EBITDA-Marge im Konzern oberhalb 8% erwartet (VJ: 11,8 %)

HY hatte den Shutdown in der Produktion nicht, dennoch dürfte in 2019/20 das Minus im Stammgeschäft >10 % liegen (punktuelle Lieferprobleme, Verlangsamung der Produktion durch Hygienekonzept, Auftragslage); die Erstkonsolidierung von Privilège wird das Gesamtbild gegenläufig aufhellen (zumindest beim Umsatz).

Letzlich wird aber erst in 2020/21 das volle Ausmaß der Krise sichtbar werden. Die Branche steht imo vor einem harten Jahr.