Hanse Yachts AG bald Branchenführer mit hohem Wertzuwachs ??? !!! (Seite 31)

[Be_eR]

Antwort auf Beitrag Nr.: 64.093.677 von Katte2 am 19.06.20 18:52:18

Neue Trends beim Urlaub in Coronazeiten

Reuters-Meldung von heute:

"Wegen der zum Teil noch geltenden Reisebeschränkungen liebäugeln viele Deutsche in Corona-Zeiten mit Campingurlaub in diesem Jahr. Die Zahl der Wohnmobil-Neuzulassungen kletterte im Mai um gut 29 Prozent zum Vorjahresmonat auf 10.460, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Wohnmobile verbuchten dabei als einziges Pkw-Segment ein Zulassungsplus."

Die Aussagen des HanseYachts CEO, wonach es einen Trend zu mehr "Urlaub in Isolation" gebe, sind also nicht völlig abwegig. Und was für die einen das Wohnmobil ist, ist für die anderen das Segelboot.

[Katte2]

Antwort auf Beitrag Nr.: 64.032.672 von Be_eR am 16.06.20 13:08:57

Du bringst mich in Verlegenheit. Ich glaube, ich habs gelesen. Deutsche Fachpresse wahrscheinlich. Ich kann es aber nicht mehr lokalisieren. Sorry.

[Be_eR]

Antwort auf Beitrag Nr.: 64.027.059 von Katte2 am 15.06.20 23:42:43

Hallo Katte,
wie kommst du zur Einschätzung der Belebung bei den Gebrauchtbooten?

[Heinefritz]

@Katte2
Ich bin mit dem Wort "Rekordauftragsbestand" auch sehr vorsichtig.
Ich habe das Wort auch lediglich zitiert, wenn auch ohne entsprechende Kennzeichnung.
Danke für deine Ausführungen.
Eine ähnliche Story wird bei Helma Eigenheimbau mit den Ferienhäusern seit ein paar Jahren den Investoren verkauft. Allerdings bin ich da nicht tiefer im Thema.

[Katte2]

Antwort auf Beitrag Nr.: 64.014.894 von Heinefritz am 15.06.20 00:01:31

Mit dem Wort Rekordauftragsbestand sollte man vorsichtig sein. Das Orderbuch im Stammgeschäft ist seit mindestens einem Jahr vor der Corona-Krise kontinuierlich und deutlich zurück gegangen (vor allem wegen eines Einbruchs beim Motorboot). Wenn man die Kapazitäten in Greifswald und Goleniow auslasten will, braucht man aber hier die Aufträge.

Richtig ist, dass das zugekaufte Orderbuch in Frankreich voll ist und dass HY kurz vor der Corona-Krise, nämlich während und nach der "boot" in Düsseldorf, auch wieder im Stammgeschäft sehr gut verkauft hat, so dass es hier kurzfristig Entspannung gab. Dann kam aber schon Corona und deshalb wird dieser sogenannte Rekordauftragsbestand aus Q3 ein sehr vorübergehender sein. Solange die meisten Messen ausfallen, werden imo bestenfalls halb so viele Boote verkauft, womöglich sogar viel weniger. Danach sollte es allmählich besser werden. Aber die Story, die der Vorstand aktuell verkauft, dass nämlich demnächst der Auftragseingang boomt, weil das eigenen Boot eine Antwort auf das Virus ist (sicher im Urlaub), von dieser Story halte ich eher wenig. Wobei ich mich hier gerne irre und zusätzlich einschränke, dass es aktuell tatsächlich eine Belebung bei Gebrauchtbooten zu geben scheint.

[Heinefritz]

@Katte2 @a_schmidt
Stimme euch beiden voll und ganz zu.
Die Mischung aus Rekordauftragsbestand und geringer Liquidität kann fast nur KE bedeuten. Da kann man eigentlich die Uhr danach stellen.
Oder sieht da jemand eine andere (Er-)lösung? CEO-Wechsel? Übernahme durch Aurelius? Delisting?
Zumindest hat es zuletzt keine Stimmrechtsmitteilungen gegeben.
Ich habe von einem Kontakt erfahren, dass Herr Dr. Gerhardt in der Vergangenheit auch selbst bei HY bestellt hat und dann wieder storniert hat. Kann das jemand – unter Angabe von Links – verifizieren?

[Katte2]

Ja mei, was soll man zu diesen Zahlen sagen? Es ist immer irgendwas bei HY. Diesmal halt Corona und Frankreich. Man kann da eigentlich nur resignieren über einen CEO, der viel erzählt und viel liefert, nur eben keine passablen Ergebniszahlen. Wenn man den Akzent so stark auf neue Aktivitäten setzt und die Substanz der Firma so systematisch unterschätzt, ist das halt so. Von der ohne Not aufkarbonisierten Modellpalette mal ganz abgesehen. Harte Kapitalmaßnahme in Sicht.

[a_schmidt]

Und noch eine Ergänzung: Privilege verbrennt also allen Versprechungen der Vergangenheit zum Trotz immer noch jede Menge Geld. Und trotzdem erzählt der CEO auf der MKK weiterhin die schöne Geschichte des Breakevens nach 18 Monaten. Das muss jeder selbst bewerten.

Und ein weiterer Punkt: die Gesamtleistung ist zum VJ von 110 auf 101 Mio gesunken. Da man aber von 9 Monaten wahrscheinlich nur die zweite Märzhälfte etwas langsamer produziert hat, dürfte der Effekt durch Corona vergleichsweise gering sein.
Wenn man jetzt noch daran denkt, dass in den Vorjahreszahlen keine Leistung von Privilege enthalten war, wird die Differenz noch größer. Dort wollte man schnell auf 15-20 Mio Umsatz pro Jahr - pro Monat wären das dann etwa 1,3 bis 1,6 Mio. Wenn ich jetzt für die ersten 9 Monate nur mal 1 Mio pro Monat unterstelle, kommen etwa 9 Mio Leistung aus Frankreich. D.h. es kommen nur noch etwa 92 Mio aus Greifswald. Und dort waren es im Vorjahr noch 110 Mio. D.h. im Kerngeschäft Segel/Motorboote ist das Volumen um 18 Mio bzw. 16% abgeschmiert. Und das war dann nicht Privilege und kann auch nicht wesentlich durch Corona kommen. Woher kommt es dann? Warum gibt es dazu nicht eine Silbe im Quartalsbericht? Warum entsteht so wieder der Eindruck, dass solche Berichte nur mit der rosaroten Brille geschrieben werden? Und wenn ich im Vorfeld alles nur durch den Weichzeichner gezeigt bekommen, habe ich dann so überhaupt die Chance rechtzeitig zu reagieren, wenn es mal knallen sollte?

[a_schmidt]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.839.366 von Sommernacht_2 am 29.05.20 09:06:43

Halbwegs unbeschadet? Das wird die Zukunft zeigen. Ich bin da nicht ganz so optimistisch. Hanse finanziert sich ja ganz maßgeblich aus Kundenanzahlungen - bleiben die aus, wird es ganz schnell eng. So hatten sie Ende März nur freie Liquidität in Höhe von 4,1 Mio (3,5 Guthaben plus 0,6 freie Linie). Zum Jahresende hat Hanse Kundenanzahlungen von 32 Mio bilanziert. Sollte die Nachfrage nicht schnell wieder anspringen, dürfte es auf der Liquiditätsseite ganz schnell eng werden.
Ob und in wieweit Corona in den Q3 Zahlen nur als billige Ausrede dient, können wir leider nicht bewerten. Aber wenn man so sehr darauf eingeht, hätte ich auch erwartet, dass man vor dem Hintergrund der durchaus knappen Liquidität den Kapitalmarkt wissen lässt, ob und in welcher Höhe KfW-Kredite beantragt oder sogar schon gewährt worden sind. Das dazu nichts gekommen ist, sehe ich kritisch.

[ooy]

Wie erwartet uebel, was da wohl noch kommt? Wuerde hier natuerlich nicht kaufen...