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    Peak Oil und die Folgen (Seite 1232)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 19.04.24 18:35:40 von
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      schrieb am 23.02.11 22:57:11
      Beitrag Nr. 2.982 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.095.514 von Assetpfleger am 23.02.11 21:29:00Und auch Schweröl hat zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten, man fördert es sicher nicht als Hobby in großindustiellem Maßstab.


      Hallo Asset,

      Klar doch, hat es, z.B. in der Schifffahrt. Die meisten Handelsschiffe fahren im Seebetrieb mit Schweröl und nur auf "Revierfahrt" d.h. bei Annährung von Häfen, wo die Maschine manövrierfähig sein muß, mit Dieselöl.
      Das beantwortet aber nicht die von TRiakel zu Recht aufgeworfene Frage, woher wir das für die Benzin-und Dieselproduktion notwendigen leichten Ölmengen herbekommen, wenn diese noch schneller knapp werden, als die schweren Sorten bzw. durch politische Umstürze, wie in Libyien , auszufallen drohen:

      Die leichteren Ölsorten werden schneller zur Neige gehen, als die schweren.

      Laßt uns mal dieses Problem diskutieren. Offensichtlich ist "Peak-Leichtöl" viel wichtiger für uns, als Peak-öl im allg.

      "Warum nur wird dieser für Deutschland extrem wichtige Gesichtspunkt nur immer wieder unberücksichtigt gelassen bei der Analyse der zukünftigen Entwicklung?
      "

      Auch dieser Satz - fast schon eine Standard-Warnung von Triakel- wird durch viele Wiederholungen ja nicht falscher oder unlogischer, sondern eher richtiger- wie man am Beispiel Libyien sehen kann.

      "Auch der hohe Ölkonsum wird nur halbherzig diskutiert. Da der Verbrauch in China, Indien oder Brasilien fast unvermeidlich wachsen wird, sollten die Industrieländer ihren Verbrauch rascher als bisher reduzieren, um eine globale Ölverknappung wenigstens zu entschärfen. " e.o.m Zitat von Bukold.

      Wenn Bukold mit dem Begriff "Industrieländer" diejenigen mit der größten Industrieproduktion meint, was anzunehmen ist, dann muß er seine Vorschläge mal mit den Chinesen diskutieren- die werden ihm etwas husten. :laugh::laugh:

      ["b]Nur eine bessere internationale Koordinierung der Energiepolitik, eine energische Regulierung der Rohstoffterminmärkte, stärkere Einsparungen und flexiblere Antriebsformen im Verkehr, sowie eine umfangreiche Förderung erneuerbarer Energiequellen könnte die Energieversorgung hierzulande wieder auf einen risikoärmeren Kurs bringen." Zitat Bukold.

      Wenn unsere Energie- Zukunft von diesen 4 Punkten abhängen sollte -was ich nicht hoffe- dann sehe ich schwarz, denn das ist reines Wunschdenken, was der Mann hier äußert.:keks:
      Das sind die üblichen Gebetsmühlen unserer Politiker.
      Hoffen wir lieber, daß doch noch etwas mehr Öl "im Boden" ist, als wir derzeit benötigen.

      Im übrigen bin ich erschrocken über den rasanten Ölpreisanstieg in den letzten Tagen.
      Wenn das so weitergeht, sind wir in 4 Wochen wieder bei 140 $. Und obwohl ich genügend Ölaktien und auch einige Long-Zertis im Depot habe und finanaziell mit Sicherheit nicht zu den Verlierern dieser Entwicklung zählen werde, beunruhigt mich das sehr. Ich bekomme langsam Angst vor der Dynamik dieser Entwicklung. Wenn der Dollar weiter so rasant an Wert bzw. an Kaufkraft verlieren sollte, wie bisher, was ja bei seiner Vervielfältigungsgeschwindigkeit fast zu befürchten ist, dann Gute Nacht... liebe Luzzi

      Gruß Looe
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      schrieb am 23.02.11 22:29:25
      Beitrag Nr. 2.981 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.095.514 von Assetpfleger am 23.02.11 21:29:00Bukold schreibt:

      Die sehr hochwertigen und leichten Ölsorten, die in Libyen gefördert werden, eignen sich zwar bestens für die Benzinproduktion und können in dieser Qualität nur schwer ersetzt werden. Insofern könnte auch Saudi-Arabien nur bedingt einspringen, denn dort dominieren schwerere Öle.

      Es wird immer von eine Ölmenge "all liquids" gesprochen! Das Öl nicht gleich Öl ist, wird viel zu selten betrachtet. Hier eine kurze Erläuterung über dei verschiedenen Ölqualitäten:

      Gradmesser für die Qualität des Öls ist zum einen die Dichte, vor allem aber der Schwefelgehalt: je geringer, desto besser. Aus "leichten" und "süßen" schwefelarmen Rohölsorten können die Raffinerien leichter Produkte wie Benzin, Diesel, Kerosin und Heizöl erzeugen und günstiger produzieren. Bei "schweren" und "sauren" Rohölsorten ist der Raffinierungsprozess aufwendiger und teurer. Deshalb erzielen die schwefelarmen Sorten höhere Preise. Manche Raffinerien sind sogar nur für ganz bestimmte Rohöle eingerichtet und können gar keine anderen Sorten verarbeiten.

      Insgesamt gibt es auf der Welt Dutzende von Rohölsorten, die alle unterschiedliche Eigenschaften und Preise haben. Die Herkunft reicht von Alaska North Slope über Arab Light bis zu Zuetina, einer Stadt in Libyen. An den Terminbörsen in London und New York werden jedoch standardisierte Produkte gehandelt, so genannte Referenzöle. Die Preise aller anderen Sorten werden dann als Abschlag oder Zuschlag auf das Referenzöl ermittelt.

      WTI, Brent, Dubai Fateh, Opec

      In den USA heißt das meistgehandelte Referenzöl West Texas Intermediate (WTI), in Europa Brent, benannt nach dem Nordsee-Ölfeld, und in Asien Dubai Fateh. Dazu kommt das OPEC-Öl, das wiederum ein Korb von elf verschiedenen Ölsorten ist, aus denen ein gemittelter Durchschnitt errechnet wird. Dubai und die OPEC-Öle sind überwiegend schwefelhaltiger als Brent und WTI und werden gern im asiatischen Raum verarbeitet. Der Preis für OPEC-Öl liegt in der Regel unterhalb von Brent. Die Märkte für die verschiedenen Rohöl-Sorten entwickeln sich im wesentlichen parallel, doch können die Preisabstände durchaus schwanken, wenn bestimmte Qualitäten stärker nachgefragt werden oder in größeren Mengen verfügbar sind.

      Quelle:http://www.getoil.de/index.php/article/detail/642

      Bis denne

      smiths74
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      Avatar
      schrieb am 23.02.11 21:29:00
      Beitrag Nr. 2.980 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.095.306 von Triakel am 23.02.11 20:51:56"Bemerkenswert, die Stellungnahme Bukolds, zumal er ja nicht der am meisten alarmistisch agierenden Fraktion der Fachleute angehört.
      "


      Bukold hat mit Sicherheit eins der besten Bücher über Öl der letzten Jahre geschrieben. Ich finde seine Analyse auch recht gut, wenn er sich auch zu sehr auf Libyen allein fokussiert und nicht berücksichtigt, dass die Unruhen ja auch in anderen Ölförderstaaten schon losgegangen sind und sich noch verstärken könnten.

      "Sehr interessant auch der Hinweis auf die Verarbeitbarkeit verschiedener Ölsorten. Teersand oder extrem schwere Ölsorten (z.B. Venezuelas Orinoco-Öl) sind ziemlich nutzloses Zeug und benötigen eine Mischung mit sehr leichten Ölsorten, um überhaupt Benzin oder gar Diesel daraus herstellen zu können.
      "


      Hier muss ich Dir widersprechen, da Bukold solches sicher nicht gesagt hat in dem Interview, noch dies seine Grundposition ist. Bukold sieht für Schwere Öle, Ölsand und auch Cotal-To-Liquid eine glänzende Zukunft. In Band 2 Seines Buches "Öl Im 21. Jahrhundert - Band 2: Alternativen und Strategien" prognostiziert er eine extrem dynamische Ausweitung der Förderung von Schwerstöl und Ölsand.

      Er erstellt eine eigene Produktionsprognose für unkonventionelle Öle, denen zufolge die Produktion von Schwerstöl (Venezuela) von 0,5 mb/d in 2007 auf 0,8-2,0 mb/d in 2030 ansteigen wird, die Produktion von Ölsand (Kanada) soll sich laut Bukolds Prognose von 1,2 mb/d in 2007 auf 4,0-6,0 mb/d in 2030 verdreifachen bis verfünffachen.

      Quelle:
      Bukold, Steffen. Öl Im 21. Jahrhundert - Band 2: Alternativen und Strategien. S. 69.

      Die Ausweitung der Förderung unkonventioneller Öl - und Gasressourcen ist alternativlos, um den Decline des konventionellen Öls auch nur etwas abfedern zu können. Und auch Schweröl hat zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten, man fördert es sicher nicht als Hobby in großindustiellem Maßstab.
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      Avatar
      schrieb am 23.02.11 20:54:09
      Beitrag Nr. 2.979 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.095.306 von Triakel am 23.02.11 20:51:56Oje, habe den Namen verunstaltet. Bukold heißt der gute Mann. Eines seiner beiden Bücher habe ich gelesen. Band 2 muss ich mir mal besorgen bei Gelegenheit.
      Avatar
      schrieb am 23.02.11 20:51:56
      Beitrag Nr. 2.978 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.095.018 von smiths74 am 23.02.11 20:09:10Bemerkenswert, die Stellungnahme Kokolds, zumal er ja nicht der am meisten alarmistisch agierenden Fraktion der Fachleute angehört.
      Sehr interessant auch der Hinweis auf die Verarbeitbarkeit verschiedener Ölsorten. Teersand oder extrem schwere Ölsorten (z.B. Venezuelas Orinoco-Öl) sind ziemlich nutzloses Zeug und benötigen eine Mischung mit sehr leichten Ölsorten, um überhaupt Benzin oder gar Diesel daraus herstellen zu können.
      Das ist übrigens ein zusätzliches Problem, wenn in fernerer Zukunft fast nur noch schwerere Ölsorten gefördert werden. Die leichteren Ölsorten werden schneller zur Neige gehen, als die schweren.

      Bei der Benennenung zukünftiger Risiken lässt er leider auch wieder die Tatsahe aus, dass zukünftige Förderrückgänge in den jetzt noch exportfähigen Ländern AUSSCHLIESSLICH die Exportmengen reduzieren, und nicht den - meistens wachsenden - Eigenbedarf.
      Warum nur wird dieser für Deutschland extrem wichtige Gesichtspunkt nur immer wieder unberücksichtigt gelassen bei der Analyse der zukünftigen Entwicklung?

      Der einzige Satz, den ich nicht nachvollziehen kann ist folgender:

      "Die Ölpreise können sich deshalb – ähnlich wie Aktiennotierungen – immer wieder und über einen langen Zeitraum von den Produktionskosten des Rohstoffs lösen."

      Ja logisch! Wenn Tiefseeöl in sehr anspruchsvoll zu erschließenden Feldern oder Teersand-Öl in neuen Projekten heute 50 bis 80 Dollar Kosten pro Barrel mit sich bringen, kann man ja Öl wohl nicht zu libyschen oder saudischen Barrelkosten auf dem Weltmarkt handeln. Das würde ja zur sofortigen Angebotszerstörung bei teurerer Ölförderung führen.
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      Avatar
      schrieb am 23.02.11 20:09:10
      Beitrag Nr. 2.977 ()
      Hier ein, wie ich finde, sehr guter Artikel von Steffen Bukold bei ZEIT online! Gestern war er auch kurz in der Tageschau zu sehen.
      http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-02/oel-libyen-wirtschaft

      Bis denne

      smiths74
      17 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.02.11 18:08:35
      Beitrag Nr. 2.976 ()
      Neue Panikspitzen im Ölpreis:



      Libyen drückt aufs Gemüt der Anleger.

      Was noch wichtiger ist: bleibt es bei Unruhen in Libyen oder weiten sich die Proteste auf weitere Länder aus? Man liesst nur noch über die Unruhen in Libyen und kaum noch über die Bahrain, Jemen, Iran usw.
      Ist das der mediale Fokus oder sollte es sich in den anderen Ländern beruhigt haben? Wie auch immer, ein Ölpreis von über 120 $ wäre Gift für die Wirtschaft.
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      Avatar
      schrieb am 23.02.11 15:03:26
      Beitrag Nr. 2.975 ()
      Dumm ist es, an ewiges Wachstum auf einem kleinen, begrenzten Planeten zu glauben.
      Aber naiv ist es auch, zu glauben, die Situation mit Wachstumsverzicht allein bewältigen zu können, das System "Mensch" beruht auf Wachstum (Wirtschaft, Arbeitsplätze, Geldsystem, Demokratie, Sicherungssysteme usw.). Wachstumsverzicht bedeutet stark reduzierten Lebensstandard und das sollte man auch deutlich aussprechen.

      Die Basis unseres Lebensstandards, mit Triakels Worten die stoffliche Wertschöpfung erodiert zunehmend, Bevölkerungszahl und Lebensstandard (gerade bei uns) müssen (und werden egal, ob wir es akzeptieren) deutlich reduziert werden.
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      Avatar
      schrieb am 23.02.11 11:51:56
      Beitrag Nr. 2.974 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.088.235 von smiths74 am 22.02.11 23:21:00Das ist natürlich naiv, Wachstum brauchen wir alleine schon, um künftig 9 Mrd. Leute satt zu kriegen.

      Wir müßten erst mal das Bevölkerungswachstum stoppen.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 22.02.11 23:21:00
      Beitrag Nr. 2.973 ()
      Wer will sich 1 Mio. AUS $ verdienen?
      Wachstum - Segen oder Verderben?

      Eine Million australische Dollar - so viel verspricht ein Unternehmer aus Down Under demjenigen Ökonomen, der der Menschheit glaubhaft macht, dass Wirtschaftswachstum kein Allheilmittel für die Probleme der Welt ist.

      http://www.handelsblatt.com/politik/oekonomie/nachrichten/wa…
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