Tonkens Agrar Börsengang (Seite 12)

[DrWatch]

Ich würde deiner Aussage, dass Tonkens erst bei 40 Cent Milchpreis Gewinne machen kann, mal die Aussagen der AG zur Milchproduktion entgegensetzen:

Aus dem Tonkens Aktionärsbrief April 2017:

Zitat: "Im Februar 2017 verzeichneten die deutschen Milchpreise mit bundesweit durchschnittlich
32,7 Cent/Kilogramm (ct/kg) nur noch leichte Zuwächse gegenüber dem Vormonat (+0,2
ct/kg), womit sich die Preiserhöhung den vierten Monat in Folge abschwächte. Vor diesem
Hintergrund sehen wir uns in der Richtigkeit der Entscheidung, die geplante Kapazitätser-
weiterung in der Milchproduktion zu verschieben, bestätigt. Zwar ermöglichen uns die der-
zeitigen Milchpreise eine kostendeckende und auch gewinnbringende Milchproduktion, dennoch bestehen noch zu viele Marktrisiken, die beobachtet werden müssen. "

[Merrill]

Antwort auf Beitrag Nr.: 55.018.830 von DrWatch am 25.05.17 22:13:13

@DrWatch:
Diese Kapitalerhöhungen meinte ich.

Operativ sieht es wegen des Russlands-Ausfalls für
die deutsche Landwirtschaft unverändert miserabel aus.
Das sich dies in den nächsten drei Jahren ändert, ist sehr unwahrscheinlich,
denn Russland hat seine Landwirtschaft und Importe so umstrukturiert,
dass sie mittlerweile gut ohne EU-Importe auskommt.
Für die EU Agrarproduzenten bedeutet es jedoch konstant miserable Preise.
Dies gilt insbesondere für Milch, was ja auch von Tonkens einer der
Hauptumsatzträger ist. Dort liegen die Preise trotz eines 581 Mio "Milchkuh-
stilllegungsprogramms" ca. 20 Prozent (32 zu 40 Cent) unter Produktionskosten (!), siehe
www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Agrarwirtschaft/Keine-wei…

[DrWatch]

Antwort auf Beitrag Nr.: 55.014.927 von Merrill am 25.05.17 11:17:10

Meinst du die Kapitalerhöhungen 2010 zu 23,75 Euro und die Kaitalerhöhung 2011 zu 18,75 Euro ?

Eines ist sicher:
Soviel wie in den vergangenen 6 Jahren kann es nicht mehr bergab gehen, jedenfalls nicht in absoluten Euro-Beträgen, denn wir stehen ja nur noch bei 6 Euro

[Merrill]

Antwort auf Beitrag Nr.: 55.012.503 von DrWatch am 24.05.17 22:28:14

Letztlich agiert die Familie Tonkens halt wie Bauern:
Kaum Ausschüttungen (= Dividenden), dafür Landkäufe und Investments.
Zudem Aktienzukäufe, damit man auch ja bestimmt, was Geschäftspolitik ist.

Sie haben jedoch mit wenig Startkapital begonnen, sich dann über Aktionäre &
Kapitalerhöhung reichlich Eigenkapital reingeholt. Jedoch starteteten sie mit sehr
wenig Eigenland und Landzukäufe erfolgten überwiegend erst in den letzten Jahren.
Unverändert sind jedoch über 85% der Bewirtschaftungsfläche gepachtet.
Nennenswerte stille Reserven durch Landpreissteigerungen
gibt es also nicht.

Als Dividendenwert war und wird Tonkens ein Totalausfall bleiben.
Als Sustanzwert gibt es tausende bessere Aktien.
Und operativ sieht unverändert traurig aus, weil Russland als
Absatzmarkt ausfällt, was niedrige Produktpreise zur Folge hat.

[DrWatch]

Die Verkäufe heute ab 16 Uhr können wohl kaum alle durch Stopp-loss ausgelöst sein. Bin mal gespannt, ob da nächste Woche noch Meldungen nachgeschoben werden. Letzte Xetra Spanne 6,28 zu 6,40 euro mit 1500 Volumen. Eigentlich sieht es in Frankfurt und Stuttgart mit 6,46 u 6,66 Euro besser aus, ich rechne jedoch morgen mit einer weiteren Abarbeitung der VK-Order auf Xetra.

[kalispezi]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.832.681 von herding am 28.04.17 21:00:36

Angemessene Bezüge!!

Davon sprach ich. Und was angemessen ist, den Betrieb gedeihen zu lassen und trotzdem auskömmlich zu leben, das entscheidet er halt ganz allein,....wie gesagt, ist halt Holländer. Ich habe vor ihm Respekt.

[herding]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.831.844 von kalispezi am 28.04.17 18:12:43

Mit Bayer und vor allem mit Archer Daniels habe ich viel Geld gemacht und bleibe dort auch investiert, für diese großen Player hat man aber andere Informationsquellen als anonyme Internetforen, über die brauchen wir uns hier nicht auszutauschen.

Nur, die verdienen halt nicht durch Landwirtschaft sondern mit und an der Landwirtschaft.

Bei Tonkens als einziger verbliebener Bauern-Aktie in Europa (ist doch so?) bin ich kaum investiert und hätte hier im Forum halt gerne abgeklopft, ob diese Zurückhaltung nicht auch eine verpasste Chance sein könnte. Da freue ich mich über jeden Beitrag, den ich herauslocken kann. Leider kann ich selbst dazu nur Fragen beisteuern.

Ist hier noch jemand, der den Hinweis von Kalispezi bewerten kann, die Tonkens würden überhöhte Bezüge für die eigene Arbeit abziehen?

[kalispezi]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.831.331 von herding am 28.04.17 17:36:38

keine Ahnung

Das haben Dir auch schon andere attestiert, lieber herding.
Wenn Du auch nur etwas in der Ernährungsbranche unterwegs wärst, dann wüstest Du, dass Holländer viele Tugenden auf diesem Gebiet vereinen. Aber sei es drum- glaub Du daran. Was will der Tonkens?
Solange Tonkens in den Betrieb investiert, wirst Du keine große Divi bekommen. Er kann doch wohl als CEO sich und seinen Familienangehörigen eine angemessene Vergütung ihrer Arbeitsleistung zukommen lassen....... das hat doch Hofreiter noch in ganz anderen Dimensionen getrieben. Ich bin erstaunt, dass Du aus Deinem Totalverlust noch nichts gelernt hast- gewarnt worden bist Du genug, nein , nicht von schlauen Börsenprofis (doch, auch sogar von denen), sondern von Praktikern. Also, ich traue Tonkensviel zu, aber Dividende ist verlorenes Geld für den Betrieb, zumindest solange noch ein drittel andere Geldgeber investiert sind. Wir sprechen uns wieder- Bayer o.ä. sind da viel bessere Investements in der Agrarbranche, aber das ist für Dich nicht ethisch korrekt? Dann wäre da noch die solidarische Landwirtschaft, in der viele gut situierte das Geld versenken- moderner Ablasshandel, wenn Du mich fragst.

[herding]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.793.585 von kalispezi am 24.04.17 19:27:12

Wenn man die Genetiker fragt, dann hat die Verteilung der menschlichen Gene in Europa herzlich wenig mit den Staatsgrenzen zu tun, sehen wir Dein Tauglichkeitskriterium "Holländer" also mal mit Vorsicht!

Ansonsten interessanter Beitrag. Herrn Tonkens reichen also zum Leben seine CEO-Tantiemen.
Mit den Aktionären verbinden ihn keine Interessen. Soll heißen, das Gedeihen des Betriebs liegt ihm nicht so am Herzen, der Aktienkurs kann ruhig abwärts gehen. So verstehe ich Deinen Beitrag richtig?

Nun ja, aber im Geschäftsbericht 15/16 heißt es doch, die Aktionärsstruktur weise nur 1/3 Streubesitz auf. 2/3 hält die Tonkens Holding GmbH. Auch in Deinem Beitrag erwähnst Du diese Aktienmehrheit.

Gerrit Tonkens spielt also durchaus und sogar überwiegend mit eigenem Geld. Mangelde Verbundenheit mit dem Wohl der Aktionäre und mit dem Wohl des ganzen Betriebs kann da doch nicht vorliegen und somit kein Grund, sich nicht engagieren zu wollen. Wo Du doch eigentich so viel positives siehst.

[kalispezi]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.678.881 von Merrill am 05.04.17 09:37:50

Tonkens ist viel cleverer

Das sieht man, wie er sukzessive seine ausgegebenen Aktien zurückkauft:
Reicht doch, wenn er durch Lohnzahlungen sich selber liquide hält- sinkt der Aktienkurs, kann er billig zurückkaufen: Er hat sich seinen Bauernhof genial finanzieren lassen,...und der läuft, auch wenn es die Zahlen auf den ersten Blick nicht hergeben. Er ist ein Holländer, und die verstehen was von Landwirtschaft. Trotzdem werde ich niemals in diesen Laden investieren, da er durch seine Aktienmehrheit auch hier das alleinige Sagen hat: Die Investoren werden ausgeblutet, aber sie haben ihre Schuldigkeit getan: Dem Betrieb mit viel Kapital eine zinsfreie Anschubfinanzierung geleistet. Jetzt kann er in Ruhe wirtschaften, die Gehälter werden auskömmlich zum Leben reichen und zwischendurch werden halt wieder ein paar Aktien zurückgekauft......sehr clever, der Holländer....... niemals zu vergleichen mit dem Größenwahnsinnigen Hofreiter.