United Mobility Technology !!!!! (Seite 84)

[goldstarinvestor]

Ich glaube, man sollte sich damit abfinden, dass diese ganze Veranstaltung eine Fake-Nummer ist! Der aktuelle Kurs spricht doch Bände! Ob Ihr die Bilanzen lest oder Grimms' Märchen, kommt wahrscheinlich auf das Gleiche hinaus! Mein Votum: Abschreiben und aufhören, sich zu ärgern! Irgendwann kommt eh die Meldung: "Game over"

[astroman]

Hallo unbewaffnet

Vielen Dank für dein Feedback.

„Normalerweise setzt sich die Konzernbilanz ja aus den Einzelbilanzen der Konzerngesellschaften zusammen.“
Da bin ich froh. Habe langsam an meinen Kenntnissen aus meinem damaligen Studium gezweifelt.

Das würde aber doch heissen, die sicher zuordenbaren Konzerngesellschaften (UMT+UMS) erzielen erstmal in den Einzelbilanzen 2021 ein Ergebnis von ca. -2 Mio Euro.
Dies dürfte abgemildert werden, durch knapp 1.5 Mio Ertrag aus den beiden Buchberger-Gesellschaften, deren Zugehörigkeit zum Konzern weiterhin strittig ist.
Es gibt noch 3 unwesentliche Beteiligungen (UMT Turkey, Mobile Payment System Espana und UMT USA), die erstens unwesentlich sein sollten und deren Ergebnis 2021 ebenfalls mit 0 angegeben wird.

Den von dir zitierten Absatz aus dem GB ist in ähnlicher Form auch im 2021er Abschluss vorhanden.
Im Umkehrschluss müsste das eigentlich heissen, dass der gesamte Jahresüberschuss 2021 wohl aus diesem Absatz stammt.

Es ist einmal die Rede eines Consulting-Projekt der UMS United Mobile Services GmbH. Aber entweder müsste doch diese Tochtergesellschaft als Beteiligung der UMT aufgeführt sein oder dessen Wertansatz ebenfalls in der UMS-Bilanz auftauchen.
Das zweite Projekt im Bereich digitaler Dienste, bei dem der Vorstand von einer Realisierung ausgeht, müsste doch auch irgendeiner zugehörigen Einzelgesellschaft zugeordnet und dort bilanziert werden.

Wenn ich das so lese, scheint mir, dass in der Konzernbilanz zwei Projekte massgeblich für den Gewinn 2021 verantwortlich sein müssten, die in keiner Einzelbilanz zugeordnet sind und zum Teil davon ausgeht, dass diese zukünftig realisiert werden können. Würde heissen, dass man nicht realisierte Projekte schon in der Bilanzierung und GuV berücksichtigt, was nach §§ 290 ff. HGB nicht möglich zu sein scheint.

Und nebenbei bemerkt, die Aktivseite der Konzernbilanz 2021 scheint hauptsächlich aus immateriellen Vermögensgegenständen/Firmenwerte zu bestehen, die nun wohl teilweise abgeschrieben werden, sowei den Sachanlagen und Cash der beiden Buchberger-Gesellschaften und den sonstigen Vermögensgegenständen, die in keiner Einzelgesellschaft auftauchen. Da wäre es natürlich schlüssig, dass sie eine weitere Kapitalerhöhung anstreben.

Ich frage mich nur, wie die "liquiditätsnahen" sonstigen Vermögensgegenstände gehalten werden. Egal ob es Anleihen, Forderungen, Krypto etc. sind, diese müssten, wie unbeaffnet schon bemerkt hat, irgendeiner rechtlichen Einheit/Gesellschaft zugeordnet sein, was der Konzern an sich ja nicht ist.

Bin hier gerne für andere fundierte Sichtweisen und Erklärungen des Sachverhalts offen.

[unbewaffnet]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.128.397 von astroman am 09.07.23 21:54:14

Hi Astroman, die Bilanz von UMS kann man über das Unternehmensregister abrufen. Hier sind keine sonstigen Vermögensgegenstände bilanziert. Hier die Bilanz. Erste Zahl = 2021, zweite Zahl = 2020:

Aktiva
31.12.2021.
EUR
31.12.2020.
EUR
A. Anlagevermögen 3.234.097,04 4.380.057,67
B. Umlaufvermögen 225.949,70 179.509,71
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.630,00 3.450,00
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 13.609.879,15 11.952.163,01
Aktiva 17.073.555,89 16.515.180,39

Passiva
31.12.2021.
EUR
31.12.2020.
EUR
A. Eigenkapital 0,00 0,00
B. Rückstellungen 10.557,91 9.323,84
C. Verbindlichkeiten 17.062.997,98 16.505.856,55
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 186.224,94 152.493,87
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 16.876.773,04 16.353.362,68
davon gegenüber Gesellschaftern 16.876.773,04 16.353.362,68
Passiva 17.073.555,89 16.515.180,39

Normalerweise setzt sich die Konzernbilanz ja aus den Einzelbilanzen der Konzerngesellschaften zusammen. Für UMT scheint das jedoch nicht zu gelten. So heißt es im letzten Halbjahresbericht auf S. 41:

"In den Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2022 wurden neben der UMT United Mobility Technology AG folgende Unternehmen einbezogen:
[…]
Darüber hinaus wird - wie in den Vorjahren - ein Consulting-Projekt einer Tochtergesellschaft der UMS United Mobile Services GmbH berücksichtigt. Hinzu gekommen sind ein weiteres Projekt im Bereich digitaler Dienste, das soweit fortgeschritten ist, dass der Vorstand von seiner sicheren Realisierung ausgeht. Die hier bei im Konzernabschluss berücksichtigten Positionen sind in Abweichung zu den Regelungen der §§ 290 ff. HGB sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktien-Gesetzes auf genommen worden."

Ob dieses Vorgehen rechtlich zulässig ist, weiß ich nicht. Ebenso wenig kann ich sagen, ob der ausgewiesene Gewinn von 4,73 Mio und die sonstigen Vermögensgegenstände von knapp 20 Mio auf diese "Consulting-Projekte" zurückzuführen sind, die nur in die Konzernbilanz aktiviert wurden. Falls dem so wäre, stünde dies natürlich im krassen Widerspruch zur nun vorgenommenen Wertberichtigung der UMS auf 0,5 Mio.

[astroman]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.127.704 von unbewaffnet am 09.07.23 17:26:47

Hallo unbewaffnet

Leider habe ich auf deine Frage in welchem Einzelabschluss die sonstigen Vermögensgegenstände liegen, keine plausible Antwort. Kann aber eigentlich nur in der UMS-Bilanz sein, da alle anderen mittlerweile verfügbar sind.
Du scheinst der Bilanzierung nicht so fremd zu sein. Kannst du oder Crowww mir mal folgenden Sachverhalt aus dem 2021er Abschluss näher erklären?

Der Konsolidierungskreis der Konzernrechnung besteht aus:

UMT United Mobility Technology AG Ergebnis 2021: -0.351 Mio.
UMS United Mobile Services GmbH Ergebnis 2021: -1.658 Mio.
Buchberger Baugeräte Handel GmbH Ergebnis 2021: +1.355 Mio.
Buchberger Bau. Serv.+Verm. GmbH Ergebnis 2021: +0.108 Mio
Summe: Ergebnis 2021: -0.54 Mio.

Konzern-GuV: Ergebnis 2021: 4.73 Mio.

Die Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften sind in Summe negativ. Müsste eigentlich heissen, dass operativ erstmal nichts verdient wird.

Woher kommen dann aber die 5.3 Mio Mehr-Ertrag in der Konzernrechnung, die in den Einzelabschlüssen nicht vorhanden sind?
Das kann doch nur aus irgendwelchen unterschiedlichen Bewertungsansätzen kommen, oder wie seht ihr das? Aber kann ich im Konzern andere Bewertungsansätze wählen als in den Einzelabschlüssen?
Komischerweise harmoniert dies relativ gut mit dem weiteren Anstieg von 6 Mio. der sonstigen Vermögensgegenständen in 2021, die wohl in keiner Einzelbilanz zu finden sein dürften.

[Snoopykilla]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.127.455 von astroman am 09.07.23 15:37:27

Das klingt recht schlüssig, super Analyse und man kann nur hoffen dass UMT diese Praktiken nicht fortsetzen kann/ darf, ist ja eigentlich nur möglich wenn sich immer wieder ein paar Ahnungslose oder Realitätsverweigerer finden lassen, die neues Geld in diese Firma investieren.

[Crowww]

Ich nenne dir jetzt mal ganz abrupt eine Möglichkeit, bin aber natürlich nicht sicher ob das möglich ist. Die nächsten Zahlen und die HV werden hoffentlich Aufschluss geben. UMS hat schon seit geraumer Zeit keinen Einzelabschluss gemeldet und vielleicht sind da die sonstigen Vermögensgegenständen bilanziert. Das man die Beteiligung dennoch auf 0,5 Mio Euro abgeschrieben hat kann an den parallel dazu gegeben Verbindlichkeiten liegen. Aber da muss jetzt natürlich endlich Klarheit her.

[unbewaffnet]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.127.665 von Crowww am 09.07.23 17:04:44

Nein, das Geld kann selbstverständlich auch bei der Muttergesellschaft liegen. Das ist bei UMT aber nicht der Fall. Die Einzelbilanz der Muttergesellschaft (der UMT AG) ist in den Jahresabschlussdokumenten aufgeführt (weiter hinten). Dort sind die sonstigen Vermögensgegenstände nicht bilanziert.

[Crowww]

Also ich bin z.B. an der Berliner Effektengesellschaft beteiligt. Diese erhält als Beteiligungsgesellschaft jährlich Ausschüttungen von ihren Töchtern Tradegate und Quirin. Die BEG schüttet Kapital als Dividende aus und behält auch Geld (angelegt) zurück. Jetzt behauptest du also das Geld kann nur bei einer Tochter liegen?

[unbewaffnet]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.127.632 von Crowww am 09.07.23 16:42:57

Die Wertpapiere müssten von einer der Konzerngesellschaften gehalten werden. "Der Konzern" selbst ist kein Rechtsträger.

[Crowww]

Wenn es sich bei den sonstigen Vermögensgegenständen um z.B. festverzinsliche Wertpapiere handeln würde, warum sollten diese in den einzelnen Konzerngesellschaften auftauchen?