Salzgitter für 33,33 statt Aurubis für 46,46 - bingo, bingo, bingo! (Seite 154)

[rabajatis]

Antwort auf Beitrag Nr.: 70.720.317 von Einstein-10 am 02.02.22 16:08:18

Der nicht bilanzierte Buchgewinn auf die CO2-Zertifikate dürfte mittlerweile bei über 1 Milliarde Euro liegen. Wenn man ab 2025/2026 bereits ca. ein Drittel der CO2-Emissionen einsparen kann, dann gehe ich davon aus, das man bis zum Ende des EU ETS Periode 2020 durch anteilige Verkäufe einen dreistelligen Millionenbetrag dieser nicht bilanzierten Buchgewinne als außerordentlichen Ertrag verbuchen könnte.

Aber Du hast ja vollkommen Recht. Als Aktionär muss man hier völlig enttäuscht sein, das die Börse diesem excellent gemanagten Unternehmen nicht mal in einer Zeit mit rekordhohen Gewinnen eine Bewertung auf Höhe des Buchwertes zugestehen will. Dem Buchwert wohlgemerkt ohne o.g. Buchgewinne und ohne Buchgewinne bezogen auf den Aktienkurs von Aurubis, dessen Anteil at-Equity bialnziert wird. Ohne einen Wertansatz von KHS analog zur börsennotierten Krones AG.

Aber das Management der Salzgitter AG hat sich nunmal dafür entschieden, kein reinrassiger Stahlkonzern zu sein, sondern sich diversifiziert aufzustellen. Mit dem unter dem Dach "Technologie" zusammengefassten Gesellschaften. Jetzt mit dem absehbar anlaufenden Geschäft mit dem Transport von Wasserstoff, wo man eine technologisch weltweit führende Position innehat. Und man ist weitsichtig organisiert und nicht nur auf ein kurzfristiges Interesse. Siehe jetzt die Betonung der Bedeutung der Mitarbeiter. Es werden in den nächsten 10 Jahren vielleicht viele Aktiengesellschaften mit Produktionsstandort Deutschland ihr Geschäft begrenzen müssen, weil ihnen schlicht das notwendige Fachpersonal fehlt. Da mit qualifizierter Einwanderung gegenzusteuern, das wird schon in der Kürze der Zeit schwierig.

Man hat hier Value + Tech + Wachstumsphantasie im Hypebereich Wasserstoff. Ich kann da keine Managementfehler erkennen. Das Problem ist, das alle unternehmensspezifischen Nachrichten belanglos erscheinen, weil ganz besonders die Stahlaktien ständig als übergeordneter "Konjunkturplay" von großen Marktteilnehmern gerangezogen werden. Man hat es gerade eben um die US Börseneröffnung wieder gesehen: ArcelorMittal, Thyssenkrupp, Klöckner & Co., Salzgitter allesamt wie Marionetten nach unten getrieben.

Ein wirkliches Eigenleben außerhalb der Indices gibt es leider seit Jahren nicht. Und selbst der Rückkauf und das Einziehen von bisher 20 % der Aktien wie bei ArcelorMittal oder bisher über 15 % Absaugung aus dem Streubesitz wie bei der Salzgitter AG durch GP hat daran nichts geändert. Da kann man, da muss man enttäuscht sein. Aber ich mache da dem Management absolut keine Vorwürfe. Eher den großen Fondsmanagern, die das nicht sehen und weiter exorbitant teure Techtitel kaufen.

[Einstein-10]

Antwort auf Beitrag Nr.: 70.719.582 von rabajatis am 02.02.22 15:17:09

meine sichtweise auf die aktie orentiert sich an der zeit, die ich sg begleitete. ich streite nicht ab, dass sg seit 1998 den aktionären helle freude bereitet hat und dass es nicht immer nur nach norden gehen kann. ich habe sg gehabt, als sie um die 50 - 60 e notierten. habe gesehen, dass man mal bereit war 150 € zu zahlen. also habe ich erstmals sg bei ca. 17 € wieder ins depot geholt. bis ich sie bei ca. 30-35 € wieder verkauft habe.

dann kam trotz guter zahlen der absturz, weil man die rezession spielte, dann kam die kartellstrafe, und dann die pandemie, wo sg nur noch 7 € kostete. fuhrmann hat einen guten job gemacht, wenn man sieht, was sg an inneren werte vorweisen kann. der clou mit aurubis. der kaufpreis dürfte in allem unter 35 € je aktie gewesen . aktuell 93€. fast 60 € gewinn je aktie. oder die zertifikate, mehr als 300 mio € wert, wenn nicht sogar schon 600 mio €. den wert von ksh kann man nur erahnen.

die "sprechweise" des management sollte wohl gewählt sein, nicht kurstreibend sein, aber wenn man das unternehmen präsentiert, dann sollte man diese gelegenheit nutzen, um auch mal an den kurs zu denken. deine erwartung wurde nicht "heute" aber im "vorfeld" und das wäre die gelegenheit gewesen. seine strategie vorzustellen, um dann danach dieses durch meldung wie Ørsted und bmw zu untermauern. dann wäre wohl die auswirkung auf den kurs größer gewesen, als zuerst die meldungen und dann eine derartige vorstellung der strategie 2030 zu präsentieren.

[rabajatis]

Antwort auf Beitrag Nr.: 70.719.198 von Einstein-10 am 02.02.22 14:47:33

Obwohl in der Sprechweise der Aktionär nicht im Mittelpunkt steht, so wird doch sehr gut im Sinne der Aktionäre gearbeitet.

Markus Koch hat die Tage auf seinem YT-Kanal das Negativbeispiel Robin Hood gebracht. Die haben im August offenbar wesentlich ihre Aktie an ihre eigenen Kunden verhökert und aktuell gibt es da mit schlechter Performance über 80 % Kursverfall. Es gibt viele andere sehr hoch bewertete Firmen, die das Kapital ihrer Aktionäre aufbrauchen und immer neue Kapitalerhöhungen durchführen.

Bei der Salzgitter AG hat sich die Zahl der ausstehenden Aktien seit dem IPO 1998 auf 54 Millionen Stück verringert. Der Umsatz wurde vervielfacht, die Mitarbeiteranzahl verdoppelt, es wurde eine mittlere einstellige Milliardensumme an Gewinnen generiert. Der Aktienkurs hat sich mehr als verfünffacht und es wurde in Summe zwischenzeitlich fast soviel Dividende ausgeschüttet wie der IPO-Preis damals betrug. Der Konzern wurde wesentlich breiter aufgestellt mit nur noch ca. 50 % Umsatzanteil im stahlnahen Bereich. Man steht wesentlich besser da als mancher Konkurrent. Es ist also auch für die Langfristaktionäre eine Erfolgsstory die sich keineswegs verstecken muss. Schon gar nicht vor solchen desaströsen Geldvernichtern wie Delivery Hero etc. von denen die letzten Jahre viele an die Börse gekommen sind.

Meine Erwartung wurde zwar nicht heute, aber im Vorfeld durch die Bekanntgabe des MoU mit Ørsted übertroffen. Weil es da nicht nur um die Kreislaufwirtschaft bei Windkraftanlagen geht, sondern auch um den Energiebezug, wie im heutigen Statement des Ørsted Managers deutlich wurde. Erst damit wird das SALCOS-Projekt rund.

Obwohl man viel CO2 emittiert, hat man einen starken Reduktionsplan. Damit müsste die Aktie für ESG-Investoren ein Top-Investment sein. Die Frage ist, wann die zuschlagen bei der Aktie und wann GP nicht mehr 1 Euro Wert für 0,50 Euro Geld kaufen kann. Ich bleibe da weiter geduldig.

[hirnschmalzz]

Ich bin so hin- und hergerissen.... Irgendwie hast du schon Recht. Da wäre wesentlich mehr möglich gewesen. Andererseits finde ich es auch gut, dass der neue CEO bodenständig und konservativ ist. SG ist nunmal seeeehr tranditionelle Industrie - da ist es fast schon eine Revolution, wenn der CEO in den Videos keine Krawatte trägt! Die Firma ist auf einem sehr guten Weg und das wird der Markt sicherlich bald honorieren. Wenn er die großen Deals macht, dann macht es kein anderer und SG hat ein Alleinstellungsmerkmal. Und da kommen sicherlich noch mehr.. vielleicht RWE?

[Einstein-10]

sg steht wirklich gut da, kann man nicht von der hand weisen, aber die anleger, sehen das ganz anders. alle positvien meldungen werden unter dem neuen ceo genauso wie bei fuhrmann so präsentiert, als wäre nichts besonderes bei sg passiert.

der neue ceo hat sich nach der übernahme des posten sich zurückgehalten, als hätte er inen posten als putzfrau angetreten. dann das statement, dass er sich alles anschauen will und im nächsten jahr die "neuausrichtung" vorstellen will, hat in mir hoffnung geschürt, dass er was bewegen will und dass auch groß ankündigen will.

dann kommt der heutige lang ersehnte tag. und was hat er nun "rausgehauen". nichts besonderes, was nicht irgendwie schon bekannt war oder erahnbar war. das video ist für mich "perlen vor die säue" geworfen. und hätte man sich sparen können. das, was man positiv mitnehmen kann, hätte man auch ganz kurz und knapp präsentieren können. ist meine meinung. oder war etwas weltbewegendes in der letzten halben stunde im video zu sehen?

der große wurf ist es nicht und wird es nicht werden. der kurs reflektiert meine einschätzung ganz gut.

papenburg hat wohl den wert erkannt und kauft sich für ein "taschengeld" im verhältnis zum realen wert ein. und kein "anleger" interessiert das. in der neuen strategie hätte ich erwartet, dass der ceo mehr zu seiner person sagt, dass er neben allem gesagten auch den wert des unternehmens in der zukunft besser darstellen will, dass er die überschüsse steigern will und dieses nachhaltig sein wird, so dass die aktionäre auch wirklich davon profitieren, denn bisher profitieren eher "zocker" von den kursentwicklungen. oder wagemutige, die unter 10 € eingestiegen sind.

wenn wir pech haben, dann müssen wir bis zum 31.03. warten, um zu erfahren, was in q4 passiert ist. ob rs gebildet wurden, die den "spielraum" genutzt haben damit das ebt nicht über 700 mio € gestiegen ist... und der ausblick für 2022 auch "konservativ" ausfällt, weil corona, lieferkettenproblem, chipmangel das ergebnis beeinträchtigen können. würde micht jedenfalls nicht wundern.

[mp2019]

SALZGITTER (dpa-AFX) - Der Stahlkonzern Salzgitter will im Rahmen seiner neuen Strategie bis 2025 seine Erlöse auf mehr als elf Milliarden Euro steigern. Dazu beitragen sollen bestehende und auch neue Geschäftsfelder, wie das Unternehmen am Mittwoch in Salzgitter mitteilte. Zudem sieht der Konkurrent von Thyssenkrupp ein Ergebnisverbesserungspotenzial von über 150 Millionen Euro durch Einsparungen durch Effizienzgewinne jährlich ab 2026. Für das vergangene Jahr hatte sich das Management um Konzernchef Gunnar Groebler ein Umsatzwachstum von mehr als neun Milliarden Euro und ein Ergebnis vor Steuern von 600 bis 700 Millionen Euro zum Ziel gesetzt.
Zudem richtet sich das Unternehmen verstärkt auf Dekarbonisierung aus und will die Kreislaufwirtschaft, also Ressourcen möglichst lange in der wirtschaftlichen Verwendung halten, ausbauen. Die Stahlherstellung gehört zu den besonders energieintensiven Industrien. Salzgitter will daher unter anderem bis 2030 den Strom ausschließlich aus regenerativen und - wo sinnvoll - auch aus Eigenproduktion beziehen. Das Schrottrecycling will das Unternehmen ausbauen. Die Aktie stieg daraufhin am frühen Mittag um rund 1,5 Prozent./nas/stk

[thueringer37]

vielleicht sollte sich der vorstand eher die vorhandenen werthaltigen beteiligungen in seiner strategie in den vordergrund stellen. es ist ja schön, wenn nur die aktionäre um sie wissen, aber der markt sie anscheinend ignoriert. das scheinen amerikanische firmen besser hinzukriegen, die deutschen verlieren sich in den wundern ihrer ingenieursleistungen und die börsenlorbeeren werden woanders geerntet.

[rabajatis]

Antwort auf Beitrag Nr.: 70.716.750 von The_Tiger am 02.02.22 11:31:26

Wobei Aurubis als Minderheitsbeteiligung ja nicht vorkam. Aurubis und KHS sind allein weit mehr wert als der aktuelle Börsenwert der Salzgitter AG.

Neu war für mich der Schrottbereich und das man in diesem Bereich auch von Zukäufen ausgehen kann. Das muss man denke ich auch weltweit sehen. Der eigene Hafen und die große eigene bundesweit aktive Eisenbahngesellschaft werden da wichtig bleiben. Dazu wird man ggf. auch selbst in die EE Erzeugung einsteigen.

Man sieht mit 150 Mio. Euro jährlich weitere erhebliche Einsparpotentiale. Ich denke der Ergebnisbeitrag von Aurubis wird auch kontinuierlich weiter steigen.

Das alte Kurshoch von knapp über 150 Euro sollte mit diesen Perspektiven knackbar sein.

[The_Tiger]

Als Einblick in die Vielen Unternehmen der Salzgitter AG war das Video wirklich gut.

Die verschiedenen Geschäftsbereiche sind zu Wort gekommen und man hat gemerkt, dass Salzgitter mehr ist als nur ein Stahlproduzent...

Man möge sich wirklich nur vorstellen was passiert, wenn Salzgitter diese Bereiche ausgliedern würde...

Den Aspekt mit den Kunden fand ich sehr interessant, man sichert sich hier nicht nur die Abnehmer sondern auch zum Teil auch wieder die Zulieferer, da der Schrott bzw. die Restmaterialien zurückkommen.

Leider fehlten mir hier harte Zahlen...

Für mich macht es den Anschein, als hätte man im Q4 wirklich nicht viel erwirtschaftet bzw. das was man erwirtschaftet hat, hat man schon in einige Visionen investiert, da das Jahr 2021 ohnehin schon sehr außergewöhnlich lief und ein paar Millionen da nicht auffallen würden...

Es bleibt spannend, die große Reaktion bleibt heute aber an der Börse aus...

Das Thema Dividendenkontinuität fand ich noch sehr interessant, bislang wurde da ja nicht viel getan... Könnte aber auch nur ein Leckerli für die Aktionäre sein um die Pille der hohen Kosten für den Umbau zu schlucken...

P.S. @deepvalue mir ist schon bewusst, dass man im Video springen kann, jedoch gucke ich mit solche Videos in der Regel komplett an, dann aber in 1,5 - 2 fache Geschwindigkeit... Zeit und so...

[Einstein-10]

ehrlich gesagt habe ich mir mehr vorgestellt gehabt. nettes video, habe bis ca. 46 min. geschaut, aber mich würde es als angepsrochener investor nicht dazu verleiten sg zu kaufen. viel zu langatmig, kaum konkretes, was man nicht in einem um eine stunde kürzerem video hätte auch skizzieren können. die meldung auf finanznachrichten hätte gereicht.

kein wunder, dass man die prognose nicht angehoben hat, die produktion hat soviel geld gekostet!