SAP & HANA: Sekt oder Selters? - 500 Beiträge pro Seite

[FredClever2]

Einer der letzten großen europäischen Softwarehersteller mit globaler Bedeutung möchte eine neue Datenbank(technologie) im Markt plazieren.
Dieses sollte Grund genug sein, um hier über Chancen und Risiken zu diskutieren. Sollte SAP mit seiner HANA Datenbank-Strategie beispielsweise falsch liegen, wären die Konsequenzen möglicherweise sehr weitreichend, da die Datenbank des "Pudels Kern" ist.

[FredClever2]

Habe ich hier vielleicht fachkundige Mit-Leser ?

Ich bin selbst kein SAP'ler und habe daher einige Fragen um mir ein genaueres Bild machen zu können. Aus den Werbeinfos von SAP werde ich nämlich absolut nicht schlau. Vielleicht weiß der ein oder andere etwas dazu:

1) SAP läuft traditionell mit SQL-Datenbanken. So weit ich weiß, zu 2/3 mit ORACLE. Das restliche Drittel müssten dann wohl DB2, Sybase bzw. eigene Datenbanken sein MySap. Stimmt das in etwa?

2) Will SAP HANA als vollständigen Ersatz für ORACLE-Datenbanken einsetzen oder lediglich für Teilbereich wie Auswertungen?
Wenn lediglich für Auswertungen: ist dieser Einsatz auf DWHs (Dataware Housing) beschränkt?

4) bietet SAP die Option an das Datenbank-System von bestehenden SAP-Installationen auszutauschen, also konkret z.B. ORACLE durch HANA zu ersetzen?

4) welche Rolle spielt SYBASE?
Wie die meisten bestimmt wissen, ist SYSBASE ein traditionelles SQL-Datenbanksystem, was vom Funktionsumfang und Performance mit ORACLE konkurrieren kann. Dieses Produkt wurde vor einigen Jahren aufgekauft.

Danke im voraus & Gruß, Fred C2.

[FredClever2]

So, damit dieser Thread nicht ganz ins Abseits gerät, hier mal ein paar Updates:

Ich habe mich mit dem technologischen Hintergrund von HANA beschäftigt.
Es scheint keine wirklich neue Technologie zu sein: Es werden einfach "alle Daten" ins Memory zu Beginn der Auswertung(en) geladen, und dann geht's los.
Das ist natürlich rasend schnell(er) als gegenüber herkömmlichen Datenbank-Systemen, allerdings eher ein "Taschenspieler-Trick", den "read only" geht nur bei Auswertungn. So etwas machen andere Reportings-Tools auch schon, wenn auch im kleineren Maßstab.
Dummerweise erweckt SAP den Eindruck, dass HANA als Ersatz für ORACLE RDBMS dienen kann. Das ist aber wohl Wunschdenken und frühstens in einigen Jahren der Fall (ok, einige Wahnsinnige probieren es vielleicht vorher aus).
Meiner Vermutung:
* HANA ist nur als Site-by-Site Installation sinnvoll, bedeutet jedoch, dass man sich 2 verschiedenenm durchaus mächtige aber auch komplexe Technologien ins Haus holt.
* SAP wird demnächst SYBASE als ORACLE Ersatz anpreisen. Wäre ja auch zu blöd, wenn den Millardenkauf im Keller verstauben lassen würde. Das wird aber die SAP Fangemeinde (anfangs) sehr irriteren.


Und nun noch ein paar aktuelle News:

* Hr. Prof. Hasso Plattner hat am 05.05.2014 Aktien im Wert von 1879493,93 USD verkauft

* Technikvorstand Vishal Sikka verlässt überraschend SAP. Er ist/war maßgeblich für HANA verantwortlich.

Und noch ne Frage: Was haltet Ihr eigentlich von UA3QYH (Put auf SAP)`? Der läuft schön lange und ist im Geld. Ich überlege, mir davon einige zuzulegen (;>

Beste Grüße, Fred C2

[FredClever2]

Oracle steigt in den In-Memory Arena:
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http://www.oracle.com/us/dm/sev100306382-ww-ww-lw-wi1-ev-220…

Oracle Live Webcast The Future of the Database Begins Soon

Oracle Database In-Memory: Powering the Real-Time Enterprise

Watch Larry Ellison, Andy Mendelsohn, and Juan Loaiza as they unveil the next major milestone in database technology: Oracle Database In-Memory — Powering the Real-Time Enterprise. You will also hear from experts from IDC, Yahoo!, NetSuite, and MicroStrategy, who will share how instant analytics can help power your business.

For more than three-and-a-half decades, Oracle’s database innovations have enabled our customers to out-think and out-perform their competition. With the introduction of the Oracle Database In-Memory it will be possible to perform true real-time, ad-hoc, analytic queries on your organization’s business data as it exists at that moment and receive the results immediately. Imagine, real-time analytics available across your existing Oracle applications.

The future of the database – and your enterprise -- begins with the launch of Oracle Database In-Memory. What will you do with real-time insight?

Register Now for the Live Webcast

[FredClever2]

SAP erlöst mit Hoffnungsträger Hana-Cloud-Plattform nur wenige Millionen Euro

+++ Überschrift aus www.manager-magazin.de/unternehmen/it/sap-erloest-mit-hana-cloud-plattform-nur-wenige-millionen-euro-a-997534.html +++

16.10.2014 Rückschlag für McDermott
SAP erlöst mit Hoffnungsträger Hana-Cloud-Plattform nur wenige Millionen Euro
...
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Wer hätte das gedacht? (;>
Ich glaube erst an Hana, wenn ich mir diese DB auf meine Workstation als Trial kostenlos(!!) downloaden kann und in endlicher Zeit installieren kann.
Genauso wie es Oracle vor 20 Jahren gemacht hat. Anderenfalls hat Hana nicht den Hauch einer Chance auf dem Markt. Wirklich schade, dass nur Theoretiker bei SAP am Ruder zu sein scheinen. Wann erkennt SAP die einzige Rettung die ihnen bleibt, nämlich SYBASE??

[ZeroByte]

Antwort auf Beitrag Nr.: 48.081.469 von FredClever2 am 20.10.14 10:44:18

Zitat von FredClever2: ...
SAP erlöst mit Hoffnungsträger Hana-Cloud-Plattform nur wenige Millionen Euro
...
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Wer hätte das gedacht? (;>?

Ja, das Unglück mit der Namensgebung bei SAP Gemeint ist hier ein komplett neu entwicklerter Cloudservice welcher zum einen ein CRM und zum anderen ein (simple) FI bereitstellt. Die HANA ist hier nur die DB bzw. die Technologie des Backends, aber nicht der aktive Part des Services. Somit sagt das eigentlich überhaupt nichts über die DB ansich aus...

Zitat von FredClever2: ...Ich glaube erst an Hana, wenn ich mir diese DB auf meine Workstation als Trial kostenlos(!!) downloaden kann und in endlicher Zeit installieren kann.

Kann jeder mit einem halbwegs potenten S User machen... 16 GB RAM, SuSE oder Red Hat drauf und los geht es. Wo ist das Problem?

Zitat von FredClever2: Anderenfalls hat Hana nicht den Hauch einer Chance auf dem Markt. Wirklich schade, dass nur Theoretiker bei SAP am Ruder zu sein scheinen. Wann erkennt SAP die einzige Rettung die ihnen bleibt, nämlich SYBASE??

Ich mag die Sybase und finde sie als DB nicht schlecht und mittlerweile sehr gut integriert - ohne jede Form der Ironie. Allerdings steckt hinter der HANA einfach mehr als "nur" eine Datenbank, wie heißt es so schön "HANA is an appliance".

[FredClever2]

Antwort auf Beitrag Nr.: 48.081.757 von ZeroByte am 20.10.14 11:08:24

HANA Appliance

Appliance heisst doch nichts anderes als "Die Software läuft nicht auf jeder Hardware"

[ZeroByte]

Antwort auf Beitrag Nr.: 48.139.106 von FredClever2 am 27.10.14 10:36:34

Zitat von FredClever2: Appliance heisst doch nichts anderes als "Die Software läuft nicht auf jeder Hardware"

Naja, das auch... wobei sich das mit dem TDI Programm und der VMWare Unterstützung auch schon geändert hat.

Eigentlich ist damit gemeint dass die HANA nicht nur eine Datenbank sondern auch ein Application Stack (sprich die XS Engine) hat...

[FredClever2]

Antwort auf Beitrag Nr.: 48.139.481 von ZeroByte am 27.10.14 11:08:19

Wenn man eine durchgängige Architektur hat, hat das durchaus seine Vorteile.

Ich sehe das so: SAP braucht Performance. Je größer die Datenmengen werden, desto dringender wird das. Dieser Effekt ist eigentlich bei gut eingestellten Datenbank-Anwendungen absolut "nicht linear", also eine X-fach größere Datenmenge bedeutet niemals X-fach längere Laufzeiten. Dazu muss man aber alle diesbezüglichen Features eines DB-Systems nutzen, die wiederrum Hersteller-spezifisch sind, da diese i.d.R. nicht ANSI normiert sind.
SAP versucht dieses durch eine Appliance zu kompensieren (oder von mir aus auch einem Stack). Immerhin hat ja auch Oracle so etwas im Programm mit seinen Exadata Maschinen. Hier ist allerdings der riesige Unterschied, dass sich "konventionelle" Oracle-Datenbank-Systeme mit ziemlich genau abschätzbaren Aufwand auf Exadata migrieren lassen. Und hinterher braucht man das ganze DB-Know-How nicht wegschmeißen und bei Null anfangen.

[ZeroByte]

Antwort auf Beitrag Nr.: 48.139.742 von FredClever2 am 27.10.14 11:31:00

Zitat von FredClever2: Dazu muss man aber alle diesbezüglichen Features eines DB-Systems nutzen, die wiederrum Hersteller-spezifisch sind, da diese i.d.R. nicht ANSI normiert sind. SAP versucht dieses durch eine Appliance zu kompensieren (oder von mir aus auch einem Stack).

Das Wort Appliance ist im SAP Jargon etwas irritierend. Gemeint ist, dass die HANA wesentlich mehr Funktionen bietet als üblich ist für eine DB. Die (grob) wichtigsten sind hier eben die XS Engine (Application Stack) und die Analysis Engine. Letztlich läuft es sich darauf hinaus Business Logik in der DB abzufackeln und das möglichst schnell

Zitat von FredClever2: Immerhin hat ja auch Oracle so etwas im Programm mit seinen Exadata Maschinen.

Ja, nein... nicht wirklich. Denn bei dem Oracle Produkt handelt es sich um ein Bundle aus Hardware und DB Software die eine Einheit bilden.

Das war bei der HANA nie so, denn die SAP verkaufte zu keinem Zeitpunkt Hardware oder OS -> das kam immer vom Hersteller (HP, Cisco, IBM, etc. bzw. SuSE). Es ging auch bei der ganzen Sache nicht darum zu einem späteren Zeitpunkt Hardware (wie zB Exadata) zu verkaufen, sondern nur um das Sicherstellen der Performance & Wartbarkeit.

Und wie schon öfter geschrieben: Mit TDI bzw. der VMWare Unterstützung rückt SAP von dem Model der "Box" ab.

Zitat von FredClever2: Hier ist allerdings der riesige Unterschied, dass sich "konventionelle" Oracle-Datenbank-Systeme mit ziemlich genau abschätzbaren Aufwand auf Exadata migrieren lassen. Und hinterher braucht man das ganze DB-Know-How nicht wegschmeißen und bei Null anfangen.

Grundsätzlich stimmt das, nur ist das Ablösen von Produkten mMn ein normaler Vorgang. Ob das jetzt eine Datenbank, ein Storage, ein OS oder sonst was ist, die Grundzüge werden immer gleich bleiben, den Rest gilt es zu erlernen.