Wie schwarz darf Humor sein? (Seite 1031)
eröffnet am 29.05.13 11:08:08 von
neuester Beitrag 15.04.24 02:55:17 von
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Antwort auf Beitrag Nr.: 59.311.142 von Growth2012 am 27.11.18 20:02:58Mit welchem Aufwand befestigte die deutsche Wirtschaft von 1960 bis heute ein Hausschild?
Ein Bauherr äußert den Wunsch, ein Hausnummernschild an einen Holzpfahl zu nageln.
1960
Ein Bauarbeiter nagelt das Schild an, bedankt sich für eine dafür erhaltene Flasche Bier und geht.
Dauer: 20 Sekunden.
1970
Bauarbeiter geht zu Polier. Der gestattet das Einschlagen des Nagels und nimmt wohlwollend die Flasche Bier und eine Leberkässemmel in Empfang.
Dauer: 20 Minuten
1980
Bauarbeiter geht zu Polier; der zum Bauleiter. Dieser bespricht die Problematik mit dem Bauherrn bei einem Mittagessen, das der Bauherr bezahlt. Dafür verrechnet er dem Bauherrn nur eine Regiestunde sowie eine Schachtel Nägel.
Dauer: 2 Stunden.
1990
Bauleiter holt (nach dem Mittagessen) drei Offerten bei Subunternehmern ein. Vergibt den Auftrag an den billigsten Anbieter, schlägt 3% Generalunternehmerzuschlag auf und stellt dem Bauherrn eine Rechnung plus 20% Mwst.
Dauer: 2 Wochen
2000
Bauleiter informiert Firmenchef. Dieser holt fünf Angebote bei Einmanngesellschaften ein. Den Zuschlag bekommt der billigste, berechnet wird der teuerste plus 7% Generalunternehmerzuschlag.
Dauer: 2 Monate
2018
Gleiche Prozedur wie 2000, jedoch zusätzlich:
Behördenbescheid, in dem ein statischer Nachweis verlangt wird sowie die Zustimmung des Architekturbeirates. Parallel dazu läuft eine Umweltverträglichkeitsprüfung an. Der Arbeitsvorgang wird in den Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan der Baustelle eingearbeitet. Sicherheitsfachkräfte werden tätig. Der Hammer wird CE-zertifiziert, der Nagel aus einer Liste EU- zugelassener Befestigungsmittel ausgewählt. Der Arbeiter wird akademisch unterwiesen, wie der Nagel einzubringen ist. Er muss jedoch vorher noch zum Arbeitsmediziner, der seine geistige und körperliche Eignung für die Tätigkeit “Nagel einschlagen” attestiert. Wenn alles gut geht, die Umweltverträglichkeitsprüfung positiv ausgeht und die Bedenken des Architekturbeirates abgeschmettert werden können, darf der Nagel eingeschlagen werden. Ein Ziviltechniker beobachtet mit Argusaugen den ordnungsgemäßen Vorgang und siegelt das Abnahmeprotokoll. Nagelstatik und Abnahmeprotokoll fließen in die “Unterlage für spätere Arbeiten” ein. Der Generalunternehmerzuschlag wird auf 30% nachjustiert.
Dauer: 2 Jahre.
Das Datenblatt des Nagels und der Nachtrag des Planungsbüros werden dann mit den aktualisierten Revisionszeichnungen im Anlagebuch abgelegt.
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Ein Bauherr äußert den Wunsch, ein Hausnummernschild an einen Holzpfahl zu nageln.
1960
Ein Bauarbeiter nagelt das Schild an, bedankt sich für eine dafür erhaltene Flasche Bier und geht.
Dauer: 20 Sekunden.
1970
Bauarbeiter geht zu Polier. Der gestattet das Einschlagen des Nagels und nimmt wohlwollend die Flasche Bier und eine Leberkässemmel in Empfang.
Dauer: 20 Minuten
1980
Bauarbeiter geht zu Polier; der zum Bauleiter. Dieser bespricht die Problematik mit dem Bauherrn bei einem Mittagessen, das der Bauherr bezahlt. Dafür verrechnet er dem Bauherrn nur eine Regiestunde sowie eine Schachtel Nägel.
Dauer: 2 Stunden.
1990
Bauleiter holt (nach dem Mittagessen) drei Offerten bei Subunternehmern ein. Vergibt den Auftrag an den billigsten Anbieter, schlägt 3% Generalunternehmerzuschlag auf und stellt dem Bauherrn eine Rechnung plus 20% Mwst.
Dauer: 2 Wochen
2000
Bauleiter informiert Firmenchef. Dieser holt fünf Angebote bei Einmanngesellschaften ein. Den Zuschlag bekommt der billigste, berechnet wird der teuerste plus 7% Generalunternehmerzuschlag.
Dauer: 2 Monate
2018
Gleiche Prozedur wie 2000, jedoch zusätzlich:
Behördenbescheid, in dem ein statischer Nachweis verlangt wird sowie die Zustimmung des Architekturbeirates. Parallel dazu läuft eine Umweltverträglichkeitsprüfung an. Der Arbeitsvorgang wird in den Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan der Baustelle eingearbeitet. Sicherheitsfachkräfte werden tätig. Der Hammer wird CE-zertifiziert, der Nagel aus einer Liste EU- zugelassener Befestigungsmittel ausgewählt. Der Arbeiter wird akademisch unterwiesen, wie der Nagel einzubringen ist. Er muss jedoch vorher noch zum Arbeitsmediziner, der seine geistige und körperliche Eignung für die Tätigkeit “Nagel einschlagen” attestiert. Wenn alles gut geht, die Umweltverträglichkeitsprüfung positiv ausgeht und die Bedenken des Architekturbeirates abgeschmettert werden können, darf der Nagel eingeschlagen werden. Ein Ziviltechniker beobachtet mit Argusaugen den ordnungsgemäßen Vorgang und siegelt das Abnahmeprotokoll. Nagelstatik und Abnahmeprotokoll fließen in die “Unterlage für spätere Arbeiten” ein. Der Generalunternehmerzuschlag wird auf 30% nachjustiert.
Dauer: 2 Jahre.
Das Datenblatt des Nagels und der Nachtrag des Planungsbüros werden dann mit den aktualisierten Revisionszeichnungen im Anlagebuch abgelegt.
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