checkAd

    Put Optionsscheine zwecks Absicherung von Aktiengeschäften - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.03.14 13:27:31 von
    neuester Beitrag 05.03.14 18:14:28 von
    Beiträge: 5
    ID: 1.192.109
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.263
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 05.03.14 13:27:31
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,

      ich bekomme in den Nachrichten immer wieder folgendes mit, kann mir das aber
      nicht ganz erklären, wieso man das überhaupt machen sollte.

      Es geht darum, dass man Aktiengeschäfte gegen fallende Kurse absichern soll bzw. kann.
      Es wird dann immer von Put Optionsscheinen bzw. von Put Produkten gesprochen, die
      ja folglich bei fallenden Aktienkursen steigen.

      Was ich nicht verstehe ich, warum man das überhaupt machen sollte?! Fällt der Kurs
      der Aktie, dann verliere ich ja schon durch Kursverlust. Dieser Kursverlust wird durch
      den Put Optionsschein wieder gegen 0 aufgehoben.

      Steigt allerdings der Kurs der Aktie, wovon ich ja erst einmal ausgehe, sonst hätte ich
      die Aktie nicht gekauft, dann frist der Put Optionsschein die Gewinne der Aktie auch
      wieder auf.

      Egal wie ich es mache, ich habe ich nichts davon. Ausser halt die Gebühren an die Bank für
      den Kauf der Put Produkte.

      Und wenn ich eh davon ausgehe, dass der Markt aktuell am fallen ist, kann ich ja besser
      gleich die Aktie verkaufen.

      Frage ist: Warum sollte ich überhaupt Aktiengeschäfte durch Put Produkte absichern???

      VG
      Marvel
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 05.03.14 13:58:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nun die Absicherung ist eher für große Portfolios oder Langzeitinvestments gedacht. Wenn man bspw. vor der Abgeltungssteuer Aktien gekauft hat und diese nicht bei jedem Kurssrutsch "riskieren" will mittels Stopp zu verlieren, macht das Absichern schon einmal mindestens zu 20% Sinn :cool:

      Bei großen Portfolios geht es darum, dass man nicht per Klick alles verkaufen kann. Stell Dir einen Fonds vor der 20 Millionen Aktien eines MDAX-Wertes hat. Es würde einen Kursrutsch auslösen und zudem auch den Markt verzerren, also schlechtere Kurse dadurch erzeugen.

      Ebenso Langfristinvestment wo man an ein Unternehmen glaubt, die Dividenden toll findet oder was auch immer, jedoch nicht bei jedem "Putin-Crash" rausgedrängt werden will.

      Du siehst pauschal habe ich gleich 3 Argumente für ein Hedging ;)

      Jedoch für "Normalanleger" gebe ich Dir Recht, genügt ein Stopp im Basiswert und man kann auch wieder neu einsteigen danach und spart sich den Stress der Berechnung und Absicherung.

      Gruß Bernecker1977
      Avatar
      schrieb am 05.03.14 14:10:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 46.568.159 von marvel_master am 05.03.14 13:27:31Ich mache das auch manchmal.

      Einerseits kann man das Risiko/Einschätzung mit der Investmentquote steuern/spielen.

      Oder/Und eine Short Position zu den Longs kaufen wenn Nebel aufzieht.
      Ich halte derzeit 3 Longs und 1 Short Position.

      Wenn dann wieder klare Sicht hat oder es zumindest meint :)
      kann man dann Shorts oder Longs auflösen.

      Und sollte ein Crash kommen ist man schon mal mit einem Bein auf der Shortseite.


      -------

      Es gibt natürlich noch ganz raffniertere Strategien.

      u.a. Straddle etc.
      http://www.boersennews.de/lexikon/begriff/straddle/917
      Avatar
      schrieb am 05.03.14 15:07:19
      Beitrag Nr. 4 ()
      In der Realität ist es ja so, dass du eine Aktie meistens nicht zu dem Kurs zurückkaufen kannst zu dem du sie verkaufst. Insbesondere in kleinen Korrekturen in einem Aufwärtstrend. Da kann es sinnvoll sein, die Position abzusichern, ...man weiss ja nie was passiert... .

      So macht man in einem fallenden Umfeld Gewinn und könnte damit die Position im Basiswert noch vergrössern.

      Ich gebe dir aber Recht, dass Hedging im Privatbereich auch mit persönlichen Neigungen zu tun hat. Es ist ein erhöhter Aufwand, auf den kann man auch verzichten.
      Avatar
      schrieb am 05.03.14 18:14:28
      Beitrag Nr. 5 ()
      Zuerst mal ist natürlich jede Versicherung teuer und der Erwerb eines Put ist nichts anderes.

      Allerdings kann man auch viele Vorteile sehen, insbesondere kann man seine Nerven schonen und gerade in turbulenten Börsenzeiten gelassener agieren.

      Und auch die Überlegung, wenn die Kurse gegen meine Position laufen, verkaufe ich schnell, ist ja eher theoretisch. Wenn man überhaupt die Zeit dazu hat, ein Kurssturz kann ja auch über Nacht kommen, verlangt das ja auch wieder eine Entscheidung, die nicht immer leicht fällt, man muss einen Verlust realisieren.

      Man denke nur an diese Woche, am Freitag noch gute Laune, aber übers Wochenende dann Absturz aufgrund von Putins postolympischem Stress. Wer soll da die Nerven behalten? Und am Dienstag schon wieder 180 Grad in die andere Richtung. Mit einem PUT unter der ursprünglichen Position kann man bei so einem Rücksetzer viel gelassener entscheiden, ob man die günstigen Kurse für einen Zukauf nutzt. Man weiß ja nie, ob das ein Rücksetzer oder der Anfang vom Ende ist.

      Bei einem aktienkauf ist die Überlegung ja auch oft, wieviel will ich riskieren?
      Wenn man bereit ist, 1.000 Euro Risiko in Kauf zu nehmen bei einem Aktienkauf mit 5.000 Euro, könnte es ja vielleicht sinnvoll sein, das Risiko mit einer PUT-Option auf 10% zu begrenzen und dafür die doppelte Summe (OK, abzüglich der Kosten der Option) zu investieren. Bei einem starken Kursanstieg hat man dann fast die doppelte Gewinnchance bei gleichem worst-case-Risiko.

      Der Gewinn oder Verlust der PUT-Option wird auch nie genau den Gewinn oder Verlust der zu versichernden Aktienposition kompensieren. Beispielsweise sei der Aktienkurs 10 und die Basis der PUT-Option für 6 Monate 9 Euro. Diese Option wird nur Verluste aus Kursrückgang unter 9 Euro kompensieren und anfangs vielleicht 30 Cent je Aktie kosten. Bei einem steilen Absturz der Aktie auf 6 Euro steigt die Option auf gut 3 Euro, also etwa 3/4 des Verlusts werden aufgefangen. Steigt der Kurs auf 11 Euro zehrt zwar die Optionsprämie von 30 Cent am Gewinn (10 auf 11 = 1 Euro), bei strkem anstieg fällt das aber kaum noch ins Gewicht.

      Noch ein Trick wäre, eher länger laufende Optionen zu kaufen und diese mit kurzer Restlaufzeit wieder zu verkaufen. Denn die kurzlaufenden Optionen werden teurer bezahlt, da die Spekulanten damit auf fallende Kurse zocken. Auch gilt, dass der Wert der Option nicht nur mit dem Kurs schwankt. In turbulenten Börsenzeiten (mit hoher "Volatilität") werden die Optionen generell auch teurer, da allein die größeren erwarteten Schwankungen eine höhere Bewertung rechtfertigen.

      Will man sich absichern ist auch ein Blick auf das Delta der Putoption wichtig.
      Ist dieses 0,5, wird die Option anfangs die Schwankung des Basiswerts zu 50% mitmachen.
      Man müsste also 2 Optionen je Aktie kaufen, um die Bewegung der Aktie genau auszugleichen.
      Dies gilt aber nur anfangs. Fällt der Kurs stark, wird das Delta steigen und die Option einen größeren Teil der Aktienverluste ausgleichen. Steigt der aktienkurs, wird das Delta sinken, denn die Option kann ja maximal ihre Anschaffungskosten verlieren und keinen starken Kursanstieg der Aktie neutralisieren. (Das wird ja auch nicht gewünscht sein.)


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Put Optionsscheine zwecks Absicherung von Aktiengeschäften