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    Umsatz=Börsenwert - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.04.14 15:48:05 von
    neuester Beitrag 14.04.14 11:10:12 von
    Beiträge: 12
    ID: 1.193.461
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      schrieb am 12.04.14 15:48:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo zusammen
      Ich gehöre auch zu den Börsenneulingen.Meine Frage lautet;
      Wenn ich Jahresbericht von Unternehmen lese,fällt mir auf dass einige Unternehmen plus minus Bruttoumsatz verdienen wie seinen Börsenwert.Wie z.B. bei einem Unternehmen der Fall ist:Umsatz 113 Millionen,Börsenwert per 31.12.3013 90.6 Millionen.
      Kann man nach dieser Theorie davon ausgehen,dass damit ein Unternehmen ihren Börsenwert nicht geschwächt wird muss das Unternehmen mindestens Bruttoumsatz verdienen wie sein Börsenwert.
      Danke für die Antworten
      Avatar
      schrieb am 12.04.14 16:57:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wieso sollte ausgerechnet der Umsatz maßgeblich sein für den Börsenwert.
      Als Aktionär kriege ich doch keine Umsatzprovision, sondern Dividende aus den Jahresüberschüssen!
      Also werde ich den Firmenwert eher auf Bais der erzielten und erwarteten Gewinne abschätzen.

      Natürlich gibt es Zusammenhänge zwischen Umsatz und Gewinn.
      Erstmal wird es eine branchentypische Umsatzmarge geben.
      Dann ist es aber wahrscheinlich so, dass es beim Verkauf eines Porsche leichter ist, den Preis um 1% zu Gunsten des Gewinns zu erhöhen, als beim Verkauf eines Renault. Die Hersteller der kleineren Automodelle für den Massenmarkt stehen in viel schärferer Konkurrenz. Und um den gleichen Umsatz zu erzielen müssen bei Renault wohl 5 mal so viele Autos vom Band rollen, also wird da auch die Investition, die die Aktionäre finanzieren müssen viel höher sein, bevor dann später der Gewinn fließt. Und wenn die Autopreise 1% fallen oder der Stahl 1% teurer wird, träfe es wohl Renault auch entsprechend härter. Zwei Jahre später ist aber vielleicht mit der Renaultaktie mehr zu gewinnen, denn nachdem ein Jahr lang gar kein Gewinn verbucht wurde, ist die Aktie stark gefallen und kann entsprechend im Kurs aufholen.

      Also in der Regel wird die Firma, die mit weniger Umsatz den gleichen Gewinn macht, die wertvollere sein. Andrerseits liefert vielleicht gerade nach einer Branchenkrise oder wenn eine einzelne Firma Ertragsprobleme hatte, eine Marktkapitalisierung weit unter dem Umsatz einen Hinweis, dass in besseren Zeiten wieder bessere Erträge möglich sein könnten.

      Nicht jeder Umsatzzuwachs führt auch zu Gewinn. Verkauft die Brauerei 10% mehr Bier, steigt der Gewinn, die Abfüllanlage läuft jeden Tag eine viertel Stunde länger. Aber bei 20% mehr muss vielleicht ein neuer Gärkeller gebaut werden und ein zusätzlicher Liefer LKW wird gebraucht. Besser dran ist vielleicht der Hersteller der aufgrund einer Werbekampagne seinen Absatz nur 5% erhöht und den Preis um 2% steigern kann. Er hat ja nichtmal die höheren Aufwendungen für Hopfen und Gerste in dem Umfang.

      Branchenübergreifend sieht es vielleicht wieder anders aus.
      Ein Händler wie Metro oder Baumarkt Hornbach braucht viel Umsatz für Gewinn.
      Kann andererseits vielleicht einfach den Wareneinkauf reduzieren, wenn Umsätze zurückgehen.
      Ein Autozulieferer hat vermutlich eine höhere Umsatzmarge, hat aber das Risiko, dass seine teueren Maschinen und Werkshallen ausgelastet sein müssen. Bei Umsatzausfall droht schnell ein Verlust.
      Ein Immobilienvermieter wird eine hohe Umsatzmarge haben, denn der Mietzins ist nur durch geringe Ausgaben für Personal und Material belastet. Jeder Leerstand und jede Mieterhöhung schlägt voll auf den Gewinn durch. Andererseits kann gerade hier der Umsatz, also die erzielbare Miete, eher den Firmenwert anzeigen, als ein Gewinn, der vielleicht nur durch unterlassene Instandhaltung entsteht. Ein Neubau wird den Gewinn erstmal belasten, den Umsatz vielleicht nur wenig steigern, aber für 30 Jahre sichern.
      Avatar
      schrieb am 12.04.14 19:04:56
      Beitrag Nr. 3 ()
      Danke schön für die Antwort.Das bedeutet wenn Reingewinn 10% gestiegen ist im Vergleich zum Vorjahr ,darf man im Aktienkurs im laufende Jahr auch 10% Gewinn erwarten?
      Avatar
      schrieb am 12.04.14 20:13:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      Kurz:

      An der Börse wird die Erwartungshaltung an zukünftige Zeiten in Form von Kursen dargestellt. Lies dich mal in die Fachliteratur ein, Amazon bietet unzählige Bücher...
      Avatar
      schrieb am 12.04.14 20:17:32
      Beitrag Nr. 5 ()
      Barisch80,
      zu #3. So einfach ist das nun auch wieder nicht. Ein Gewinnanstieg um 10% beruhigt mich. Die Aktie dürfte seit damals vor 1 Jahr auch gestiegen sein. Nur – was habe ich davon? Es muß ja nicht so weiter gehen. Nicht umsonst heißt es: an der Börse wird die Zukunft gehandelt. Deshalb wird im Geschäftsbericht der Ausblick sehr beachtet. Die Zukunft aber kennt keiner genau.

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      Avatar
      schrieb am 13.04.14 01:36:34
      Beitrag Nr. 6 ()
      Das stimmt, der Ausblick wird viel beachtet und an der Börse wird die Zukunft gehandelt.
      Aber man kann vielleicht auch gute Ergebnisse erzielen, wenn man sich einfach an die Zahlen vom letzten Jahr hält. Denn oft ist es ja so, dass die guten Firmen sich dauerhaft steigern, während die schlechten dauernd zu kämpfen haben.

      Reingewinn plus 10%, da würde ich fast sagen, das kann auch 20% Kursgewinn rechtfertigen.
      Die Markterwartung wird sein, dass auch im darauffolgenden Jahr der Gewinn 10% steigt, also wieso nicht den Kursanstieg gleich zweimal vollziehen?

      Dazu kommt die Überlegung, eine Aktie ist dann interessant, wenn sie mehr Ertrag als eine Anleihe bringt, die meinetwegen mit 4% rentiert. Eine Aktie, die mit 10 Euro Kapital kontinuierlich 39 Cent Gewinn macht, wäre eigentlich nicht interessant (quasi wertlos), da ja mit weniger Risiko besser die Anleihe mit höherem Ertrag gekauft werden kann. Bei 10% mehr Gewinn also 42,9 Cent wird die Aktie "total" interessant und ist kaufenswert, weil sie dauerhaft mehr als die 4% Ertrag der Anleihe verspricht.
      Avatar
      schrieb am 13.04.14 10:09:58
      Beitrag Nr. 7 ()
      Es kommt vor, dass die Marktkapitalisierung dem Umsatz eines Unternehmens entspricht, das muss aber nicht so sein und es hat eigentlich auch keine Bedeutung, denn entscheidender für ein Unternehmen ist der erzielte Gewinn.

      Dein genanntes Beispiel ist dazu auch ungeeignet, denn zwischen Umsatz und Marktkapitalisierung klafft eine Lücke von 20%. An der Börse ist das die Schwelle, die über Bullen- oder Bärenmarkt entscheidet.

      Wie gesagt. Wichtiger ist für ein Unternehmen der Gewinn. Ich habe dabei festgestellt, dass dabei 2 Komponenten sehr aussagekräftig sind. Einmal das Kus-Gewinn-Verhältnis (KGV) und das Gewinnwachstum je Aktie. Diese Zahlen sollten in etwa gleich sein. Ist dies nicht der Fall, gibt es 2 Möglichkeiten.
      1) Es liegt eine Fehlbewertung vor und die Aktie wird sich in die entsprechende Richtung bewegen.
      2) Der Markt hat Recht und die Bewertungen sind falsch.

      Im letzten Jahr war es z.B. so, dass der Markt sehr gut gelaufen ist, die Schätzungen diesen Markt gestützt haben. Die Jahresergebnisse aber nicht so gut waren wie erwartet, was wahrscheinlich auch jetzt verantwortlich ist für die derzeitige Marktphase.
      Schaust du andererseits in den Dow Jones, wirst du feststellen, dass die Unternehmen dort fast kein Ergebniswachstum haben, aber trotzdem in Aufwärtsbewegungen sind.

      Es ist also nicht so, dass man sich nur nach dem Ergebniswachstum richten kann.
      Avatar
      schrieb am 13.04.14 16:55:32
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ sdaktien Danke, dass Du PEG (price earnings growth) einbringst, wenn ich auch von dem Konzept nicht so begeistert bin.
      Ich habe gerade mal hier nachgelesen
      https://de.wikipedia.org/wiki/Kurs-Gewinn-Wachstums-Verh%C3%…

      Neben der dort genannten "Kritik", dass das Konzept bei zyklischen Werten und jungen Wachstumsaktien ungeeignet ist (man muss also diese Qualität zyklisch ... subjektiv einschätzen), missfällt mir, dass man dann noch Schätzungen des künftigen Gewinnwachstums einbezieht und eine kurzfristige Gewinnschwankung oder Gewinnwachstumsschwäche sich sehr stark auf den erwarteten Unternehmenswert auswirkt. Es kommt mir fast so vor, als sei das Konzept entwickelt, um den Gewinnschätzungen der Analysten besonderes Gewicht zu verleihen, indem eine Gewinndynamik hoch eingeschätzt wird, während statischere und vergangenheitsbezogene Modelle eher die Gewinqualität betonen, ohne den Faktor Wachstum zwingend einzubeziehen. Bei laufend sinkenden Marktzinsen, wie wir sie seit Jahren erleben, haben ja Firmen, die ihren Gewinn nur zuverlässig beibehalten, durchaus auch ihre Qualitäten.

      Mein Ansatz ist eher Eigenkapitalrendite, das KGV sollte niedriger sein als diese, dann ist die Aktie günstig. Nachhaltigkeit der Gewinne spielt natürlich auch eine Rolle, typisch sind dann hohe Eigenkapitalquote oder hohe Umsatzmargen (also hohes Nettoergebnis im Vergleich zum Umsatz, oder hoher Casflow im Vergleich zum Umsatz).
      Avatar
      schrieb am 13.04.14 20:33:33
      Beitrag Nr. 9 ()
      Du weisst doch, hast du 2 Börsianer, hast du 3 Strategien.

      Ich hab diesen Ansatz jetzt nur kurz angerissen, weil die Hauptfrage ja nach dem Umsatz war.

      Ich habe festgestellt, dass sich es vor allem ein längerfristigen Ergebniswachstum ist, das sich beim KGV häufig wiederfindet. Ich nehme dafür immer die Zahlen der letzten 3 Jahre, sowie die Schätzungen für das laufende Jahr und das kommende Jahr.
      Das mach ich jetzt so seit gut 15 Jahren und es hat mir ganz gute Dienste erwiesen.

      Zu der Zeit als ich das für mich raus gearbeitet hatte, sprachen Experten vor allem vom "statischen" KGV. 8 war billig, 16 teuer.
      Avatar
      schrieb am 14.04.14 01:40:07
      Beitrag Nr. 10 ()
      Oh, ich hatte vielleicht etwas zu kritisch geschrieben, PEG ist ja als Modell sehr verbreitet, nur bin ich nicht so vertraut damit und es ging mir eigentlich tatsächlich darum, mehr zu erfahren, wie Du es im Detail verwendest und was so die Erfahrungen sind.

      Dem Modell "statisches KGV" dürfte der Ansatz jedenfalls überlegen sein. Außerdem hatte ich ja selbst davon angefangen, mit meiner Meinung, 10% Gewinnwachstum werde vielleicht gleich zweimal eingepreist.
      Avatar
      schrieb am 14.04.14 09:12:46
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wann ist eine Aktie günstig zu bewerten?Möglicherweise wenn KGV unter 10 liegt?Findet Ihr KGV ca. 20 noch günstig?Was ist noch ausser KGV zu beachten um günstig zu bezeichnen? KBG?
      Was bedeutet überhaupt ROCE(bitte sehr einfach beschreiben).Danke
      Avatar
      schrieb am 14.04.14 11:10:12
      Beitrag Nr. 12 ()
      Dein Einwand honigbaer ist eigentlich nicht verkehrt. Denn wenn man nur das Ergebniswachstum für das laufende Jahr betrachtet, kann dies schon zu erheblichen Verwerfungen führen.

      Wie bereits gesagt, nehme ich das Ergebniswachstum der letzten 3 Jahre, die Ergebnisschätzung für das laufende und das kommende Jahr. Der Schwerpunkt dieses Ansatzes liegt somit auf den in der Vergangenheit erzielten Ergebnissen. Diese Summe teile ich dann durch die Anzahl der Zeiträume die berechnet wurden.
      Der daraus resultierende Wert sollte dem KGV entsprechen, das für den letzten berechneten Zeitraum gilt. Ist das KGV niedriger als die von mir berechnete Zahl, ist die Aktie unterbewertet. Ist das KGV höher, ist die Aktie überbewertet.

      Ich glaube nicht, dass ich diese Bewertungsmethode erfunden habe. Ich habe sie aber für mich selbst herausgearbeitet.
      Wie gesagt, kam ich von dem Ansatz, dass ich gelernt hatte, dass Werte mit einem KGV 8 grundsätzlich billig sind. Werte mit einem KGV von 16 grundsätzlich teuer. Diese Methode muss aber versagen, wenn es um Wachstumsaktien geht, denn deren KGV ist regelmässig höher als 16. In diese nicht zu investieren wäre aber ein Fehler, denn diese weisen in der Regel das stärkste Wachstum auf.
      Ebenso versagt ein starres KGV bei Werten, die überhaupt kein Wachstum haben oder nur ein geringes. Hier hat der Wert vielleicht nur ein KGV von 8 oder weniger. Die Aktie läuft aber dennoch nicht, weil das Wachstum noch niedriger ist.
      Gerade bei in deinem vorigen Beitrag kritisierten zyklischen und den jungen Wachstumsaktien funktioniert es sehr gut.
      Seinerzeit (Mitte/Ende 90er) habe ich das bei der VW das Erste mal rausgearbeitet, bzw. ist mir das erstmals aufgefallsen. Deren KGV lag damals bei ca. 15, während die von mir errechnete Zahl bei 14etwas lag.
      Das kam also hin.
      Bei Wachstumsaktien liess sich dieses Methode auch gut verwenden, gerade in den USA, bei uns gab es damals ja nur die SAP, zeigte sich die Stärke. Während viele bei einem MSFT KGV von 30 stöhnten und Zentralbanker irrationale Übertreibungen befürchteten, konnte man mit dieser Methode Unterbewertungen feststellen und relativ ruhig davon ausgehen, dass der Technologiesektor weiterläuft.

      Wenn du es noch ausführlicher haben willst, schreib mich mal privat an. Wenn ich den ganzen Bereich noch deataillierter erläutere, wird das ein Roman und den will zurecht keiner lesen.

      Barisch: Verabschiede dich von dem statischen Konzept. Liegt das langfristige Ergebniswachstum bei einer Zahl X, sagen wir mal 10%, und liegt dann das KGV auf Höhe des Ergebniswachstums ist die Aktie nach meiner Methode fair bewertet. Liegt das KGV darunter, ist die Aktie unterbewertet, liegt das KGV darüber, überbewertet.


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