Mietpreisbremse: Mehr Luxus & Beschäftigungsprogramm für Juristen - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 27.11.14 09:07:40 von
neuester Beitrag 27.11.14 15:02:11 von
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Ab 2015 soll das neue Gesetz mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen, doch die Realität wird ganz anders aussehen. Viele Details verhindern nicht das Grundproblem, das Bestandsmieter Opfer von überzogenen Modernisierungen sind - womit sich in Großstadtlage gut Kasse machen lässt. Darüber hinaus werden viel mehr Konflikte geschaffen, die die Mieten sogar ansteigen lassen - da renditeorientierte Vermieter das neue Gesetz in ihre Mieten einkalkulieren werden.
Sollte das Gesetz so umgesetzt werden, wird in Zukunft am Bedarf vorbei gebaut. Eine höhere Grunderwerbssteuer wird den nur den Bau weiter Luxuswohnungen fördern. Auf lange Sicht haben wir dann Situationen wie in anderen Ländern.
Ein sehr ausführlicher Leitartikel in der WiWo beleuchtet zwar eindeutig den Ausblick aus Eigentümer-/Vermietersicht, ist dennoch Interessant - da er einige Beispiele aufbröselt und somit die Gesamtproblematik verdeutlicht.
Die neuen Regelungen bei der Mietpreisbremse
http://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/regulierungswut-am-wo…
Sollte das Gesetz so umgesetzt werden, wird in Zukunft am Bedarf vorbei gebaut. Eine höhere Grunderwerbssteuer wird den nur den Bau weiter Luxuswohnungen fördern. Auf lange Sicht haben wir dann Situationen wie in anderen Ländern.
Ein sehr ausführlicher Leitartikel in der WiWo beleuchtet zwar eindeutig den Ausblick aus Eigentümer-/Vermietersicht, ist dennoch Interessant - da er einige Beispiele aufbröselt und somit die Gesamtproblematik verdeutlicht.
Zitat von WiWo: Investoren werden mehr Luxuswohnungen bauen
Die Grunderwerbsteuer erhöht die Nebenkosten für Bauherren und Immobilienkäufer. Wenn Investoren für ein Grundstück mehr an den Fiskus zahlen müssen, werden sie eher Luxuswohnungen als Quartiere für Durchschnittsverdiener bauen, weil sie die Steuer dann auf höhere Mieten oder Verkaufspreise umlegen können. Hinzu kommt, dass Gutverdiener oft weniger auf den Preis schauen. Die Folge der höheren Steuersätze: Es wird am Bedarf vorbei gebaut.
Zitat von WiWo: Gigantisches Beschäftigungsprogramm für Juristen
Damit nicht genug. Wichtige Reformen, wie die des Mietspiegels oder die der Vorschriften für die Modernisierung von Wohnraum werden aufgeschoben. Mieter und Vermieter müssen sich in den kommenden Jahren ständig auf eine neue Rechtslage und weitere Streitigkeiten einstellen. „Die Mietpreisbremse ist ein gigantisches Beschäftigungsprogramm für Juristen“, sagt Adrian Wegel, Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht in der Kanzlei WHP in Frankfurt.
Zitat von WiWo: Vermieter werden der Mietpreisbremse ausweichen
Das Gesetz zur Mietpreisbremse soll im Januar final verabschiedet werden und dann ab Frühjahr 2015 den Anstieg der Neuvertragsmieten in den Ballungsräumen stoppen. Kernelement: In neuen Mietverträgen dürfen die Mieten maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Die ergibt sich aus dem Mietspiegel der Kommune. Er erfasst alle Mieten aus Verträgen, die in den vergangenen vier Jahren abgeschlossen oder verändert wurden. Gibt es keinen Mietspiegel, zählen die Mieten vergleichbarer Wohnungen.
Die neuen Regelungen bei der Mietpreisbremse
Länder entscheiden
Die Mietpreisbremse greift bei neuen Mietverträgen in Städten mit „angespanntem Wohnungsmarkt“. In welchen Städten, entscheiden die Bundesländer. Sie läuft bis zu fünf Jahre und soll im ersten Halbjahr 2015 in Kraft treten.
Neubau ist ausgenommen
Mieten für neu gebaute und umfassend sanierte Wohnungen in Neubauten dürfen auch mehr als zehn Prozent über dem Mietspiegel-Niveau liegen.
Zehn Prozent drüber
Mieten dürfen maximal zehn Prozent über dem ortsüblichen Niveau liegen. Was ortsüblich ist, gibt der Mietspiegel vor. Die zehn Prozent gelten auch für Verträge, die schrittweise Mieterhöhungen vorgeben (Staffelmieten).
http://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/regulierungswut-am-wo…
Was mich interessieren würde:
wieso glauben eigentlich so viele Leute wie z.B.
- dritteltagstätige Spezialpädagogen oder
- Omis, die nie einer Erwerbstätigkeit nachgegangen sind und eh schon von steuerfinanzierter Hinterbliebenenrente leben oder
- mutwillig Alleinerziehende mit 4 Kindern von in Frage kommenden 20 Partnern oder andere
- Dauer-ALGer/-Hartzer
usw. eigentlich, sie hätten das verd. Recht darauf, zu günstigen Bedingungen in der Großstadt zu wohnen?
wieso glauben eigentlich so viele Leute wie z.B.
- dritteltagstätige Spezialpädagogen oder
- Omis, die nie einer Erwerbstätigkeit nachgegangen sind und eh schon von steuerfinanzierter Hinterbliebenenrente leben oder
- mutwillig Alleinerziehende mit 4 Kindern von in Frage kommenden 20 Partnern oder andere
- Dauer-ALGer/-Hartzer
usw. eigentlich, sie hätten das verd. Recht darauf, zu günstigen Bedingungen in der Großstadt zu wohnen?
Antwort auf Beitrag Nr.: 48.428.793 von borazon am 27.11.14 10:05:42"mutwillig Alleinerziehende mit 4 Kindern von in Frage kommenden 20 Partnern oder andere....."
muss ich mir merken
macht man sich aber in so mancher over-40-Frauenrunde sicher schrecklich unbeliebt....
muss ich mir merken
macht man sich aber in so mancher over-40-Frauenrunde sicher schrecklich unbeliebt....
Mutwillig alleinerziehend mit 1-2 Kindern von einem Fragezeichen reicht auch schon für 10-15 Jahre Sozialkohle abgreifen.
Natürlich erzählt die Standardfolklore von Gnaden der Öffentlich-Rechtlichen Propagandamaschine in den Fernsehspielchen etwas anderes.
Antwort auf Beitrag Nr.: 48.428.793 von borazon am 27.11.14 10:05:42ansonsten hast du natürlich völlig recht, sehe ich genauso.
Ist aber das, speziell in D seit Jahrzehnten antrainierte, Anspruchsdenken.
Besonders auffällig in Berlin zu beobachten, wo die Menschen sich einerseits mit den Vorteilen einer Capitale sehr schnell angefreundet haben, die zwangsläufigen Nachteile (wie eben auch steigende Mietpreise) aber nicht erdulden wollen.
So ziemlich das Einzige, wo sich ex-Ost-Berliner und ex-West-Berliner ausnahmsweise mal grundsätzlich einig sind.
Ist aber das, speziell in D seit Jahrzehnten antrainierte, Anspruchsdenken.
Besonders auffällig in Berlin zu beobachten, wo die Menschen sich einerseits mit den Vorteilen einer Capitale sehr schnell angefreundet haben, die zwangsläufigen Nachteile (wie eben auch steigende Mietpreise) aber nicht erdulden wollen.
So ziemlich das Einzige, wo sich ex-Ost-Berliner und ex-West-Berliner ausnahmsweise mal grundsätzlich einig sind.
Antwort auf Beitrag Nr.: 48.428.793 von borazon am 27.11.14 10:05:42Auf den ersten Blick klingt das vielleicht nach Anspruchsdenken. Aber es geht hier um die soziale Mischung, ich möchte nicht mit 20 Spießern in einem Kleinkleckersdorf-Vorstadt Kiez wohnen, wo schon ein vergessener Müll zu einer Nachbarschaftsbeiratssitzung führt. Im Gegenzug sind auch Viertel mit zu hoher Armutsdichte schädlich für das Klima.
Die typische Durchmischung von Bevölkerungsgruppen, hilft allen. Der Akademiker der 10h am Tag arbeitet, findet vielleicht jemanden der seinen Fiffi ausführt oder mal das ein oder andere Paket annimmt. Andersherum beflügelt ein Leben eines Arbeitnehmers, bedingt auch den Ansporn eines Arbeitssuchenden, wieder an der Gesellschaft teilzunehmen und nicht abzurutschen.
Das sind jetzt alles Klassiker der Argumentation, aber die zahlen sich Tag für Tag aus.
Eine Gesellschaft lebt von dem Gemeinsamen, nicht von den abgeschotteten Eigentum. Nur so findet auch Austausch statt, der überhaupt Weiterdenken möglich macht und man nicht nur in seiner Welt treibt.
Thema Berlin, die "typische Berliner Mischung" zeigt wie kulturell wertvoll so eine Wohngemeinschaft sein kann. Durch die Luxus-Bebauung und Schaffung von Gated Communities verlieren Städte ihre Magnet-Wirkung.
Bestes Beispiel die Oranienburger Straße in Berlin-Mitte. Bis Mitte der 2000er Jahre bekannte Ausgehmeile, ist durch die verdrängten Kultureinrichtungen nur noch zu einer billigen Barmeile degradiert und es ist bei weitem nicht mehr soviel los wie zu früherer Zeit. Dazu hat auch die Luxus-Sanierung der angrenzenden Gewerberäume geführt, das einen Betrieb teilweise nicht mehr wirtschaftlich machen.
Oder auch die Wohnblöcke rund um den Spittelmarkt, ebenfalls Mitte. Dort sind über 50% Appartments für Zweitwohnsitze. Dort ist nach 20 Uhr Totenstille, weil keine Menschen dort leben.
Vorallem geht es um Bestandsschutz. Wenn die Witwe zu ihrer Erwerbszeit kein hohes Einkommen hatte, aber schon 30 Jahre in ihrem Kiez wohnt, sind das Umstände die zu damaliger Zeit einfach andere waren. Hohes Einkommen des Ehemanns oder eines der typisch niedrigen Einkommen von Frauen. Warum müssen solche Menschen ihren soziale Umwelt verlassen, nur um Investoren die Taschen vollzustopfen.
Es bleibt ein komplexes Problem, das einen politischen Rahmen braucht.
Die typische Durchmischung von Bevölkerungsgruppen, hilft allen. Der Akademiker der 10h am Tag arbeitet, findet vielleicht jemanden der seinen Fiffi ausführt oder mal das ein oder andere Paket annimmt. Andersherum beflügelt ein Leben eines Arbeitnehmers, bedingt auch den Ansporn eines Arbeitssuchenden, wieder an der Gesellschaft teilzunehmen und nicht abzurutschen.
Das sind jetzt alles Klassiker der Argumentation, aber die zahlen sich Tag für Tag aus.
Eine Gesellschaft lebt von dem Gemeinsamen, nicht von den abgeschotteten Eigentum. Nur so findet auch Austausch statt, der überhaupt Weiterdenken möglich macht und man nicht nur in seiner Welt treibt.
Thema Berlin, die "typische Berliner Mischung" zeigt wie kulturell wertvoll so eine Wohngemeinschaft sein kann. Durch die Luxus-Bebauung und Schaffung von Gated Communities verlieren Städte ihre Magnet-Wirkung.
Bestes Beispiel die Oranienburger Straße in Berlin-Mitte. Bis Mitte der 2000er Jahre bekannte Ausgehmeile, ist durch die verdrängten Kultureinrichtungen nur noch zu einer billigen Barmeile degradiert und es ist bei weitem nicht mehr soviel los wie zu früherer Zeit. Dazu hat auch die Luxus-Sanierung der angrenzenden Gewerberäume geführt, das einen Betrieb teilweise nicht mehr wirtschaftlich machen.
Oder auch die Wohnblöcke rund um den Spittelmarkt, ebenfalls Mitte. Dort sind über 50% Appartments für Zweitwohnsitze. Dort ist nach 20 Uhr Totenstille, weil keine Menschen dort leben.
Vorallem geht es um Bestandsschutz. Wenn die Witwe zu ihrer Erwerbszeit kein hohes Einkommen hatte, aber schon 30 Jahre in ihrem Kiez wohnt, sind das Umstände die zu damaliger Zeit einfach andere waren. Hohes Einkommen des Ehemanns oder eines der typisch niedrigen Einkommen von Frauen. Warum müssen solche Menschen ihren soziale Umwelt verlassen, nur um Investoren die Taschen vollzustopfen.
Es bleibt ein komplexes Problem, das einen politischen Rahmen braucht.
Super Sozialsprech, Respekt!
Ich bleib trotzdem der Meinung, daß nicht staatliche Eingriffe, sondern die einzelnen Bürger nach wirtschaftlichen Aspekten entscheiden sollten, wer wo wohnen soll/will/kann. Das schließt soziale Belange nicht aus.
Es soll ja nicht so werden wie etwa in New York, wo jahrzehntelange Wohnungsbesetzer staatlich garantierte, fast obszön niedrige Mini-Mieten genießen, teils auf Niveau der 50/60er Jahre, während sie die Mietpreise für alle anderen unsinnig hoch treiben bzw. die Wohnung dort unmöglich machen.
Aber OK, der eine meint so, die andere halt nicht.
Ich finde es eher unsinnig, wenn Erwerbstätige jeden Tag zig Kilometer in die Innenstadt zum Arbeitsplatz pendeln müssen, während Sozialfälle dort festgezurrt billig residieren. Und ca. 90% der Sozialfälle sind keine Bereicherung der Nachbarschaft, eher das Gegenteil IMO, natürlich auch gegen die gängige Propaganda.
Ich bleib trotzdem der Meinung, daß nicht staatliche Eingriffe, sondern die einzelnen Bürger nach wirtschaftlichen Aspekten entscheiden sollten, wer wo wohnen soll/will/kann. Das schließt soziale Belange nicht aus.
Es soll ja nicht so werden wie etwa in New York, wo jahrzehntelange Wohnungsbesetzer staatlich garantierte, fast obszön niedrige Mini-Mieten genießen, teils auf Niveau der 50/60er Jahre, während sie die Mietpreise für alle anderen unsinnig hoch treiben bzw. die Wohnung dort unmöglich machen.
Aber OK, der eine meint so, die andere halt nicht.
Ich finde es eher unsinnig, wenn Erwerbstätige jeden Tag zig Kilometer in die Innenstadt zum Arbeitsplatz pendeln müssen, während Sozialfälle dort festgezurrt billig residieren. Und ca. 90% der Sozialfälle sind keine Bereicherung der Nachbarschaft, eher das Gegenteil IMO, natürlich auch gegen die gängige Propaganda.
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