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    Wirtschaftskrise in Russland! Wann fällt Putin? (Seite 68)

    eröffnet am 17.12.14 12:37:47 von
    neuester Beitrag 16.03.24 14:07:57 von
    Beiträge: 2.535
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      schrieb am 28.01.21 11:20:41
      Beitrag Nr. 1.865 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.656.852 von Blue Max am 28.01.21 09:20:37Das Blabla habe ich schon oft genug gelesen. Die Annexion ergibt sich daraus, dass russische Truppen die Ukraine besetzt haben und damit gewaltsam die nach der Auflösung der Sowjetunion und danach erneut in der Budapester Erklärung anerkannten Grenzen verändert haben. Pseudoabstimmungen mit erfunden Prozentzahlen der angeblichen Zustimmung ändern nichts am Sachverhalt - die Krim wurde von Russland gewaltsam dem eigenen Territorium angegliedert. Wenn eine türkische Bevölkerungsmehrheit in Teilen Berlins die Angliederung an die Türkei befürworten würde, nachdem türkische Truppen diese Teile Berlins besetzt hätten, käme auch niemand auf die Idee, dass der Vorgang dadurch rechtens wird. Man braucht das auch nicht mit schiefen historischen Vergleichen zu begründen - gewaltsame Einnahme eines Territoriums und Angliederung an einen anderen Staat ist eine Annexion, irgendwelche Scheinrechtsakte und Scheinvolksabstimmungen danach ändern das nicht. Allenfalls lässt sich das "heilen" - wenn nämlich der Staat der Abtrennung von Gebieten zustimmt (Ostverträge, "Land gegen Frieden", internationale Verträge in bestimmten Situationen). Die Ukraine hat der Abtrennung der Krim nicht zugestimmt, es ist auch nicht international abgestimmt.

      Was historische Ansprüche angeht: die haben die Sowjetunion (bis 31.12.1991), das untergegangene russische Zarenreich (von 1783-1917), das Osmanische Reich, die Mongolei, Genua, Chasaren, Byzanz, die Griechen, die Goten, die Taurer und die Skythen usw. Nur die Russländische Föderation (Российская Федерация) seit 1.1.1992 hat die Krim nie besessen vor der Annexion.
      11 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 28.01.21 09:28:22
      Beitrag Nr. 1.864 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.656.852 von Blue Max am 28.01.21 09:20:37"Muss dann auch das Saarland zurück nach Frankreich ? Und der Kosovo zurück nach Serbien?"

      Und Kalifornien zu Mexiko.
      Avatar
      schrieb am 28.01.21 09:20:37
      Beitrag Nr. 1.863 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.651.329 von Doppelvize am 27.01.21 22:12:32
      Zitat von Doppelvize:
      Zitat von Kelwitt: hier ein paar höfliche Hinweise eines europapolitischen Patrioten!

      Sosehr man es sich auch wünschen mag, wird der Fall in absehbarer Zeit nicht eintreten, dass die Staaten der EU geschlossen auf den Bezug von Erdgas verzichten.

      Die jetzigen Mehrheitsverhältnisse in den jetzigen Parlamenten lassen das schlicht nicht zu.
      Das ist deprimierend, aber es ist so.

      Wer das ändern will, muss anders wählen. Und zwar nicht: Grün. ;)

      Resigniert wurde zur Kenntnis genommen, dass die Europäische Kommission im Rahmen ihres verlogenen Wirtschaftsförderungsprogramms „Green Deal“ - allen anderslautenden Verlautbarungen, Kalkulationen und ambitionierten „Zielen“ zum Trotz - dergleichen auch gar nicht ernsthaft intendiert.

      (Die Kommission errechnet minutiös, um wieviel Prozent der Verbrauch von Gas & fossilen Brennstoffen zur Erreichung der von ihr selbst festgesetzten Klimaziele sinken müsste, um tags darauf eiskalt Projekte der Gas-Industrie zu fördern, die ebendiesen Verbrauch unweigerlich in die Höhe treiben werden.)

      In den nächsten Jahren werden einzelne EU-Staaten - ko-finanziert mit EU-Geldern - den Bau von Atomkraftwerken („Brückentechnologie“) ebenso vorantreiben wie den Bau von Gas-Pipelines und Flüssiggasspeichern. Und das Europäische Parlament wird nicht das Geringste daran ändern können.

      In der Vergangenheit wurde das in Brüssel verschiedentlich und aus verschiedenen Gründen schon versucht - und zwar mit durchschlagender Wirkungslosigkeit. Denn die deutsche Groko hat es bislang verstanden, jede energiepolitische Maßnahme der EU, jede vom EP verabschiedete Richtlinie erfolgreich zu konterkarieren.

      Das ist zweifellos deprimierend, aber es ist eben so.

      Wer das ändern will, muss anders wählen. Und zwar nicht: CDU/SPD ;)

      Und etwas anderes kommt hinzu: Energiepolitische Fragen in der EU werden nicht ausschließlich im ökonomischen, noch weniger im ökologischen und erst recht nicht in einem luftleeren Raum verhandelt.
      Und oft genug ist dabei der Verdacht recht naheliegend, dass die exponiertesten Gegner einzelner Energieprojekte gar nicht aus ökologischen Motiven handeln, sondern aus ökonomischen, ideologischen oder nationalistischen.

      NordStream 2 ist ganz sicher ein solcher Fall. Selten wurde eine energiepolitische Entscheidung in diesem Maße mit ideologischen Positionierungen vermischt, wenn nicht gar gänzlich von ihnen überlagert.

      Und wenn hier einige gegen eine Fertigstellung von NordStream 2 argumentieren, sollten Sie sich ein paar Fragen stellen. Zum Beispiel die, womit Sie und ein Großteil der deutschen Medien sich in den letzten Jahren so beschäftigt haben.

      Moralisten, aufgepasst:

      Haben Sie je etwas von der im vergangenen Jahr in Betrieb genommenen und teils von der EU sogar finanzierten Gas-Pipelines Turk Stream oder TANAP gehört?
      Das erste Schwesterprojekt zum Russen-Gas aus NordStream 2 ist nämlich schon da.
      Es ist russisches-Gas aus Turkstream.

      Das Gazprom-Projekt TurkishStream transportiert russisches Gas vom Schwarzen Meer durch türkisches Diktatorengebiet und wird nach seiner Anlandung in der Rechtsstaatswüste Bulgarien nach Süd- und Südosteuropa weiterverteilt - derzeit nach Serbien, Griechenland und Nordmazedonien; Österreich-Ungarn soll folgen.

      Die Pipeline wurde am 8. Januar 2020 feierlich eröffnet - und zwar von Putin, mit dem die EU nicht das Geringste zu tun haben will. Desweiteren von Erdogan, dem Neunwärter für eine EU Mitgliedschaft Serbien mit Herr Vucic und Herr Borissow aus Bulgarien, den die EU leider schon aufgenommen hat!

      Bisher ist mir noch kein NordSteam 2-Gegner begegnet, der gegen diese seit einem Jahr laufende Belieferung demonstriert hätte. :rolleyes:

      Im Gegenteil: TurkStream gehörte vielleicht nicht zu den Lieblingsprojekten der letzten beiden EU Energiekommissare Günther Oettinger und Maroš Šefčovič; sie hatten aber auch nicht wirklich etwas dagegen.

      Das zweite Schwesterprojekt zum Russen-Gas aus NordStream 2 ist auch schon da.
      Es ist, aserbaidschanisches Diktatoren-Gas aus der Transanatolischen Pipeline TANAP und ihrer Verlängerung, der TransadriatischenPipeline TAP.
      Das gemeinsame Projekt des aserbaidschanischen Staatsbetriebs SOCAR, der türkischen BOTAS und der britischen BP wurde als „project of common interest“ (PCI) der Europäischen Kommission geführt und von der Europäischen Investitionsbank mit 932 Mio. Euro, sowie der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung mit 500 Mio. USD unterstützt. Peanuts!

      Seit gerade erst ein paar Tagen, nämlich seit Silvester 2020, leitet die Pipeline aserbaidschanisches Diktatoren- und Kriegsverbrecher-Gas vom Kaspischen Meer über Griechenland und Albanien nach Süditalien, ohne dass die NordStream 2-Gegner, all die Moralisten, vor allem die Grünen unter der dumm Schwätzerin Anabella B. im Bundestag oder anderswo je etwas daran auszusetzen gehabt hätten?

      Im Gegenteil: Das Projekt „Südlicher Gaskorridor“ wurde offiziell nicht nur zur „vorrangigen Priorität“ erklärt, sondern nachgerade zum Grundpfeiler der „EU-Strategie für Energiesicherheit“ durch „Diversifizierung der Energieversorgung“ und „Reduzierung der Abhängigkeit von Russland“.

      Dass die EU damit die irrwitzige Strategie vertritt und finanziert, ihre Abhängigkeit von bösen Despoten (Putin) durch die Abhängigkeit von einem gutem Despoten (Alijew) zu ergänzen, bedarf in seiner moralischen Absurdität eigentlich keines weiteren Kommentars.

      Am neuesten EU-Vorzeigegas aus Aserbaidschan kleben zwar keine Spuren von Nowitschok, dafür aber mehrere Hektoliter frischen Blutes aus dem erst wenige Wochen alten Vernichtungskrieg gegen die Armenier in Bergkarabach.

      Und da wären wir schon an dem Punkt, der unsere nähere Zukunft beschreibt. Das dritte Schwesterprojekt zum Russen-Gas durch NordStream 2 wird längst vorbereitet.
      Es ist, fiesestes Fracking-Gas aus den USA.

      Dort nennen sie dieses Gas, bei dem hochtoxische Chemikalien unter Druck in Gestein gepresst werden und dessen extensive Förderung als Hauptursache des globalen Anstiegs von Methan-Emissionen gilt, übrigens noch nicht einmal Giftgas, was zwar geschmacklos, aber wenigstens angemessen wäre, sondern „Freedom Gas“.

      Verschiedene Erdgasprojekte stehen auf der vom Parlament bereits verabschiedeten aktuellen PCI-Liste und werden unabwendbar EU-Fördergelder beziehen - u.a. das Projekt Shannon LNG zur Errichtung einer gigantischen Terminal- und Speicheranlage entlang der irischen Shannon-Mündung, das für die Einfuhr und Zwischenlagerung jenes Fracking-Gases aus Pennsylvania vorgesehen ist, gegen das allerlei Klimaaktivisten seit Jahren verzweifelte Abwehrkämpfe führen.

      Wo ist Annalena Baerbock wenn man sie braucht? 😂

      Betreiber der Flüssigerdgasanlage ist übrigens ein gewisser Wesley „Wes“ Edens, Golfkumpel von Donald Trump und „Kreatur der Wall Street“(Bloomberg), der es von den Lehman Brothers über Blackrock, vertreten in Deutschland durch Fotzen Fritz, bis zu seiner eigenen Private Equity- und Hedgefondsgesellschaft und dem globalen Exportkracher Freedomgas gebracht hat.

      Dass irgendein NordStream 2-Gegner hierzulande sich bisher daran gestoßen hätte, wäre mir neu?

      Und als bräuchte man an dieser Stelle noch ein Crescendo:
      Die USA erpressen die EU, um zu verhindern, dass die EU von Russland erpresst wird.

      Also ich weiß wirklich nicht, was von alldem mir lieber ist.
      Innerhalb einer EU-Energiestrategie, die sich kurzfristig nicht ändern wird, sehe ich lediglich die Möglichkeit, zwischen Alternativen zu wählen, die mir alle nicht passen.

      Aber wenn ich wählen soll, welches dieser Ar...löcher durch Erdgasgeschäfte mit EU-Staaten gestützt werden soll und welches nicht; wenn ich mich zwischen dem faschistischen Kriegstreiber, großosmanischen Expansionisten & erratischen Wirtschaftsversager Erdogan, dem korrupten Erbdiktatoren-, Kriegsverbrecher- und Völkermordregime von Alijew (und seiner Frau, Frau Vizepräsidentin Alijew), verschiedenen schmierigen Gesellen von der Wall Street und einem vergleichsweise verlässlichen Putin entscheiden könnte, dann würde ich Putin nehmen.

      In dem Augenblick, in dem an einer aus ökologischer Sicht völlig falschen Grundsatzentscheidung auch durch ein Votum des EU-Parlaments nichts mehr zu ändern ist, überwiegt aus meiner Sicht das politische Argument.

      Verstaubte Feindbilder aus der Zeit des Kalten Krieges sind mir glücklicherweise fremd. Sie sind so alt, so primitiv und so verstaubt, dass sie eigentlich jedem fremd sein sollten, der kein CDU bzw. Grüne -Parteibuch hat.

      Und ich meine, dass einer souveränen, nach Maßgabe geopolitischer Aspekte sich positionierenden und am Erhalt eines offenen Friedenszustands interessierten EU mittelfristig etwas Besseres einfallen sollte, als das bedeutendste Nachbarland auf seinem Kontinent bei jeder sich bietenden Gelegenheit anzupöbeln, zurechtzuweisen, systematisch zu diffamieren oder zu dissen.

      Zumal, wenn dieselbe EU sich zeitgleich in der Lage zeigt, mit Faschisten wie Erdogan oder Alijew unter der Überschrift „POSITIVE AGENDA“ zusammenzuarbeiten, als wäre nichts gewesen. Einen medial vermittelbaren russischen Oppositionellen wie Nawalny gibt es in der Türkei nur deshalb nicht, weil alle nennenswerten Oppositionspolitiker längst hinter Gittern sitzen. #istleiderso

      Und in Aserbaidschan gibt es keinen, weil es in seiner kläglichen Geschichte überhaupt noch nie auch nur einen einzigen Oppositionspolitiker gab.

      Wer mit Spinnern wie Erdogan, Alijew, Borissow, Vucic, Orban, Kaczynski und diversen Wall-Street-Eseln kooperiert, zugleich aber behauptet, keine vernünftige Arbeitsbeziehung zu Putin aufbauen zu können, der sollte doch noch einmal ganz von vorne anfangen. Aus einer rätselhaften Hybris heraus betreibt die EU, soweit es Russland angeht, das genaue Gegenteil der Politik, deren neueres Erbe sie ist.

      Ich jedenfalls bezweifle, dass die verbissene ANSPANNUNGSPOLITIK der EU gegenüber Russland die geeignetste Strategie ist, um ein freies und friedliches Leben in Europa zu bewahren.


      Solange die annektierte Krim nicht zurückgegeben wird, bleibt keine andere Möglichkeit. Wir könnten natürlich auch die Ostzone gegen die Krim eintauschen💪

      Aber ich glaube das will Wladimir nicht


      Annektiert ?

      Du meinst die friedliche Wiedervereinigung zwischen der Jahrhunderte zu Russland gehörenden Krim mit Mütterchen Russland, der in einer demokratischen Volksabstimmung rund 90 % der Einwohner zugestimmt haben, und die noch immer von rund 90 % der heutigen Krim-Bewohner begrüsst wird ?

      Muss dann auch das Saarland zurück nach Frankreich ? Und der Kosovo zurück nach Serbien ?

      :confused:
      13 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 28.01.21 08:23:50
      Beitrag Nr. 1.862 ()
      Kluge und warnende Worte vom russischen Praesidenten in Davos:

      https://www.scmp.com/news/world/russia-central-asia/article/…
      Avatar
      schrieb am 27.01.21 22:12:32
      Beitrag Nr. 1.861 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.648.932 von Kelwitt am 27.01.21 20:49:46
      Zitat von Kelwitt: hier ein paar höfliche Hinweise eines europapolitischen Patrioten!

      Sosehr man es sich auch wünschen mag, wird der Fall in absehbarer Zeit nicht eintreten, dass die Staaten der EU geschlossen auf den Bezug von Erdgas verzichten.

      Die jetzigen Mehrheitsverhältnisse in den jetzigen Parlamenten lassen das schlicht nicht zu.
      Das ist deprimierend, aber es ist so.

      Wer das ändern will, muss anders wählen. Und zwar nicht: Grün. ;)

      Resigniert wurde zur Kenntnis genommen, dass die Europäische Kommission im Rahmen ihres verlogenen Wirtschaftsförderungsprogramms „Green Deal“ - allen anderslautenden Verlautbarungen, Kalkulationen und ambitionierten „Zielen“ zum Trotz - dergleichen auch gar nicht ernsthaft intendiert.

      (Die Kommission errechnet minutiös, um wieviel Prozent der Verbrauch von Gas & fossilen Brennstoffen zur Erreichung der von ihr selbst festgesetzten Klimaziele sinken müsste, um tags darauf eiskalt Projekte der Gas-Industrie zu fördern, die ebendiesen Verbrauch unweigerlich in die Höhe treiben werden.)

      In den nächsten Jahren werden einzelne EU-Staaten - ko-finanziert mit EU-Geldern - den Bau von Atomkraftwerken („Brückentechnologie“) ebenso vorantreiben wie den Bau von Gas-Pipelines und Flüssiggasspeichern. Und das Europäische Parlament wird nicht das Geringste daran ändern können.

      In der Vergangenheit wurde das in Brüssel verschiedentlich und aus verschiedenen Gründen schon versucht - und zwar mit durchschlagender Wirkungslosigkeit. Denn die deutsche Groko hat es bislang verstanden, jede energiepolitische Maßnahme der EU, jede vom EP verabschiedete Richtlinie erfolgreich zu konterkarieren.

      Das ist zweifellos deprimierend, aber es ist eben so.

      Wer das ändern will, muss anders wählen. Und zwar nicht: CDU/SPD ;)

      Und etwas anderes kommt hinzu: Energiepolitische Fragen in der EU werden nicht ausschließlich im ökonomischen, noch weniger im ökologischen und erst recht nicht in einem luftleeren Raum verhandelt.
      Und oft genug ist dabei der Verdacht recht naheliegend, dass die exponiertesten Gegner einzelner Energieprojekte gar nicht aus ökologischen Motiven handeln, sondern aus ökonomischen, ideologischen oder nationalistischen.

      NordStream 2 ist ganz sicher ein solcher Fall. Selten wurde eine energiepolitische Entscheidung in diesem Maße mit ideologischen Positionierungen vermischt, wenn nicht gar gänzlich von ihnen überlagert.

      Und wenn hier einige gegen eine Fertigstellung von NordStream 2 argumentieren, sollten Sie sich ein paar Fragen stellen. Zum Beispiel die, womit Sie und ein Großteil der deutschen Medien sich in den letzten Jahren so beschäftigt haben.

      Moralisten, aufgepasst:

      Haben Sie je etwas von der im vergangenen Jahr in Betrieb genommenen und teils von der EU sogar finanzierten Gas-Pipelines Turk Stream oder TANAP gehört?
      Das erste Schwesterprojekt zum Russen-Gas aus NordStream 2 ist nämlich schon da.
      Es ist russisches-Gas aus Turkstream.

      Das Gazprom-Projekt TurkishStream transportiert russisches Gas vom Schwarzen Meer durch türkisches Diktatorengebiet und wird nach seiner Anlandung in der Rechtsstaatswüste Bulgarien nach Süd- und Südosteuropa weiterverteilt - derzeit nach Serbien, Griechenland und Nordmazedonien; Österreich-Ungarn soll folgen.

      Die Pipeline wurde am 8. Januar 2020 feierlich eröffnet - und zwar von Putin, mit dem die EU nicht das Geringste zu tun haben will. Desweiteren von Erdogan, dem Neunwärter für eine EU Mitgliedschaft Serbien mit Herr Vucic und Herr Borissow aus Bulgarien, den die EU leider schon aufgenommen hat!

      Bisher ist mir noch kein NordSteam 2-Gegner begegnet, der gegen diese seit einem Jahr laufende Belieferung demonstriert hätte. :rolleyes:

      Im Gegenteil: TurkStream gehörte vielleicht nicht zu den Lieblingsprojekten der letzten beiden EU Energiekommissare Günther Oettinger und Maroš Šefčovič; sie hatten aber auch nicht wirklich etwas dagegen.

      Das zweite Schwesterprojekt zum Russen-Gas aus NordStream 2 ist auch schon da.
      Es ist, aserbaidschanisches Diktatoren-Gas aus der Transanatolischen Pipeline TANAP und ihrer Verlängerung, der TransadriatischenPipeline TAP.
      Das gemeinsame Projekt des aserbaidschanischen Staatsbetriebs SOCAR, der türkischen BOTAS und der britischen BP wurde als „project of common interest“ (PCI) der Europäischen Kommission geführt und von der Europäischen Investitionsbank mit 932 Mio. Euro, sowie der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung mit 500 Mio. USD unterstützt. Peanuts!

      Seit gerade erst ein paar Tagen, nämlich seit Silvester 2020, leitet die Pipeline aserbaidschanisches Diktatoren- und Kriegsverbrecher-Gas vom Kaspischen Meer über Griechenland und Albanien nach Süditalien, ohne dass die NordStream 2-Gegner, all die Moralisten, vor allem die Grünen unter der dumm Schwätzerin Anabella B. im Bundestag oder anderswo je etwas daran auszusetzen gehabt hätten?

      Im Gegenteil: Das Projekt „Südlicher Gaskorridor“ wurde offiziell nicht nur zur „vorrangigen Priorität“ erklärt, sondern nachgerade zum Grundpfeiler der „EU-Strategie für Energiesicherheit“ durch „Diversifizierung der Energieversorgung“ und „Reduzierung der Abhängigkeit von Russland“.

      Dass die EU damit die irrwitzige Strategie vertritt und finanziert, ihre Abhängigkeit von bösen Despoten (Putin) durch die Abhängigkeit von einem gutem Despoten (Alijew) zu ergänzen, bedarf in seiner moralischen Absurdität eigentlich keines weiteren Kommentars.

      Am neuesten EU-Vorzeigegas aus Aserbaidschan kleben zwar keine Spuren von Nowitschok, dafür aber mehrere Hektoliter frischen Blutes aus dem erst wenige Wochen alten Vernichtungskrieg gegen die Armenier in Bergkarabach.

      Und da wären wir schon an dem Punkt, der unsere nähere Zukunft beschreibt. Das dritte Schwesterprojekt zum Russen-Gas durch NordStream 2 wird längst vorbereitet.
      Es ist, fiesestes Fracking-Gas aus den USA.

      Dort nennen sie dieses Gas, bei dem hochtoxische Chemikalien unter Druck in Gestein gepresst werden und dessen extensive Förderung als Hauptursache des globalen Anstiegs von Methan-Emissionen gilt, übrigens noch nicht einmal Giftgas, was zwar geschmacklos, aber wenigstens angemessen wäre, sondern „Freedom Gas“.

      Verschiedene Erdgasprojekte stehen auf der vom Parlament bereits verabschiedeten aktuellen PCI-Liste und werden unabwendbar EU-Fördergelder beziehen - u.a. das Projekt Shannon LNG zur Errichtung einer gigantischen Terminal- und Speicheranlage entlang der irischen Shannon-Mündung, das für die Einfuhr und Zwischenlagerung jenes Fracking-Gases aus Pennsylvania vorgesehen ist, gegen das allerlei Klimaaktivisten seit Jahren verzweifelte Abwehrkämpfe führen.

      Wo ist Annalena Baerbock wenn man sie braucht? 😂

      Betreiber der Flüssigerdgasanlage ist übrigens ein gewisser Wesley „Wes“ Edens, Golfkumpel von Donald Trump und „Kreatur der Wall Street“(Bloomberg), der es von den Lehman Brothers über Blackrock, vertreten in Deutschland durch Fotzen Fritz, bis zu seiner eigenen Private Equity- und Hedgefondsgesellschaft und dem globalen Exportkracher Freedomgas gebracht hat.

      Dass irgendein NordStream 2-Gegner hierzulande sich bisher daran gestoßen hätte, wäre mir neu?

      Und als bräuchte man an dieser Stelle noch ein Crescendo:
      Die USA erpressen die EU, um zu verhindern, dass die EU von Russland erpresst wird.

      Also ich weiß wirklich nicht, was von alldem mir lieber ist.
      Innerhalb einer EU-Energiestrategie, die sich kurzfristig nicht ändern wird, sehe ich lediglich die Möglichkeit, zwischen Alternativen zu wählen, die mir alle nicht passen.

      Aber wenn ich wählen soll, welches dieser Ar...löcher durch Erdgasgeschäfte mit EU-Staaten gestützt werden soll und welches nicht; wenn ich mich zwischen dem faschistischen Kriegstreiber, großosmanischen Expansionisten & erratischen Wirtschaftsversager Erdogan, dem korrupten Erbdiktatoren-, Kriegsverbrecher- und Völkermordregime von Alijew (und seiner Frau, Frau Vizepräsidentin Alijew), verschiedenen schmierigen Gesellen von der Wall Street und einem vergleichsweise verlässlichen Putin entscheiden könnte, dann würde ich Putin nehmen.

      In dem Augenblick, in dem an einer aus ökologischer Sicht völlig falschen Grundsatzentscheidung auch durch ein Votum des EU-Parlaments nichts mehr zu ändern ist, überwiegt aus meiner Sicht das politische Argument.

      Verstaubte Feindbilder aus der Zeit des Kalten Krieges sind mir glücklicherweise fremd. Sie sind so alt, so primitiv und so verstaubt, dass sie eigentlich jedem fremd sein sollten, der kein CDU bzw. Grüne -Parteibuch hat.

      Und ich meine, dass einer souveränen, nach Maßgabe geopolitischer Aspekte sich positionierenden und am Erhalt eines offenen Friedenszustands interessierten EU mittelfristig etwas Besseres einfallen sollte, als das bedeutendste Nachbarland auf seinem Kontinent bei jeder sich bietenden Gelegenheit anzupöbeln, zurechtzuweisen, systematisch zu diffamieren oder zu dissen.

      Zumal, wenn dieselbe EU sich zeitgleich in der Lage zeigt, mit Faschisten wie Erdogan oder Alijew unter der Überschrift „POSITIVE AGENDA“ zusammenzuarbeiten, als wäre nichts gewesen. Einen medial vermittelbaren russischen Oppositionellen wie Nawalny gibt es in der Türkei nur deshalb nicht, weil alle nennenswerten Oppositionspolitiker längst hinter Gittern sitzen. #istleiderso

      Und in Aserbaidschan gibt es keinen, weil es in seiner kläglichen Geschichte überhaupt noch nie auch nur einen einzigen Oppositionspolitiker gab.

      Wer mit Spinnern wie Erdogan, Alijew, Borissow, Vucic, Orban, Kaczynski und diversen Wall-Street-Eseln kooperiert, zugleich aber behauptet, keine vernünftige Arbeitsbeziehung zu Putin aufbauen zu können, der sollte doch noch einmal ganz von vorne anfangen. Aus einer rätselhaften Hybris heraus betreibt die EU, soweit es Russland angeht, das genaue Gegenteil der Politik, deren neueres Erbe sie ist.

      Ich jedenfalls bezweifle, dass die verbissene ANSPANNUNGSPOLITIK der EU gegenüber Russland die geeignetste Strategie ist, um ein freies und friedliches Leben in Europa zu bewahren.


      Solange die annektierte Krim nicht zurückgegeben wird, bleibt keine andere Möglichkeit. Wir könnten natürlich auch die Ostzone gegen die Krim eintauschen💪

      Aber ich glaube das will Wladimir nicht
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      Avatar
      schrieb am 27.01.21 20:49:46
      Beitrag Nr. 1.860 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.646.913 von Rollex12345 am 27.01.21 19:30:53
      Scheiß Russengas, bzw
      hier ein paar höfliche Hinweise eines europapolitischen Patrioten!

      Sosehr man es sich auch wünschen mag, wird der Fall in absehbarer Zeit nicht eintreten, dass die Staaten der EU geschlossen auf den Bezug von Erdgas verzichten.

      Die jetzigen Mehrheitsverhältnisse in den jetzigen Parlamenten lassen das schlicht nicht zu.
      Das ist deprimierend, aber es ist so.

      Wer das ändern will, muss anders wählen. Und zwar nicht: Grün. ;)

      Resigniert wurde zur Kenntnis genommen, dass die Europäische Kommission im Rahmen ihres verlogenen Wirtschaftsförderungsprogramms „Green Deal“ - allen anderslautenden Verlautbarungen, Kalkulationen und ambitionierten „Zielen“ zum Trotz - dergleichen auch gar nicht ernsthaft intendiert.

      (Die Kommission errechnet minutiös, um wieviel Prozent der Verbrauch von Gas & fossilen Brennstoffen zur Erreichung der von ihr selbst festgesetzten Klimaziele sinken müsste, um tags darauf eiskalt Projekte der Gas-Industrie zu fördern, die ebendiesen Verbrauch unweigerlich in die Höhe treiben werden.)

      In den nächsten Jahren werden einzelne EU-Staaten - ko-finanziert mit EU-Geldern - den Bau von Atomkraftwerken („Brückentechnologie“) ebenso vorantreiben wie den Bau von Gas-Pipelines und Flüssiggasspeichern. Und das Europäische Parlament wird nicht das Geringste daran ändern können.

      In der Vergangenheit wurde das in Brüssel verschiedentlich und aus verschiedenen Gründen schon versucht - und zwar mit durchschlagender Wirkungslosigkeit. Denn die deutsche Groko hat es bislang verstanden, jede energiepolitische Maßnahme der EU, jede vom EP verabschiedete Richtlinie erfolgreich zu konterkarieren.

      Das ist zweifellos deprimierend, aber es ist eben so.

      Wer das ändern will, muss anders wählen. Und zwar nicht: CDU/SPD ;)

      Und etwas anderes kommt hinzu: Energiepolitische Fragen in der EU werden nicht ausschließlich im ökonomischen, noch weniger im ökologischen und erst recht nicht in einem luftleeren Raum verhandelt.
      Und oft genug ist dabei der Verdacht recht naheliegend, dass die exponiertesten Gegner einzelner Energieprojekte gar nicht aus ökologischen Motiven handeln, sondern aus ökonomischen, ideologischen oder nationalistischen.

      NordStream 2 ist ganz sicher ein solcher Fall. Selten wurde eine energiepolitische Entscheidung in diesem Maße mit ideologischen Positionierungen vermischt, wenn nicht gar gänzlich von ihnen überlagert.

      Und wenn hier einige gegen eine Fertigstellung von NordStream 2 argumentieren, sollten Sie sich ein paar Fragen stellen. Zum Beispiel die, womit Sie und ein Großteil der deutschen Medien sich in den letzten Jahren so beschäftigt haben.

      Moralisten, aufgepasst:

      Haben Sie je etwas von der im vergangenen Jahr in Betrieb genommenen und teils von der EU sogar finanzierten Gas-Pipelines Turk Stream oder TANAP gehört?
      Das erste Schwesterprojekt zum Russen-Gas aus NordStream 2 ist nämlich schon da.
      Es ist russisches-Gas aus Turkstream.

      Das Gazprom-Projekt TurkishStream transportiert russisches Gas vom Schwarzen Meer durch türkisches Diktatorengebiet und wird nach seiner Anlandung in der Rechtsstaatswüste Bulgarien nach Süd- und Südosteuropa weiterverteilt - derzeit nach Serbien, Griechenland und Nordmazedonien; Österreich-Ungarn soll folgen.

      Die Pipeline wurde am 8. Januar 2020 feierlich eröffnet - und zwar von Putin, mit dem die EU nicht das Geringste zu tun haben will. Desweiteren von Erdogan, dem Neunwärter für eine EU Mitgliedschaft Serbien mit Herr Vucic und Herr Borissow aus Bulgarien, den die EU leider schon aufgenommen hat!

      Bisher ist mir noch kein NordSteam 2-Gegner begegnet, der gegen diese seit einem Jahr laufende Belieferung demonstriert hätte. :rolleyes:

      Im Gegenteil: TurkStream gehörte vielleicht nicht zu den Lieblingsprojekten der letzten beiden EU Energiekommissare Günther Oettinger und Maroš Šefčovič; sie hatten aber auch nicht wirklich etwas dagegen.

      Das zweite Schwesterprojekt zum Russen-Gas aus NordStream 2 ist auch schon da.
      Es ist, aserbaidschanisches Diktatoren-Gas aus der Transanatolischen Pipeline TANAP und ihrer Verlängerung, der TransadriatischenPipeline TAP.
      Das gemeinsame Projekt des aserbaidschanischen Staatsbetriebs SOCAR, der türkischen BOTAS und der britischen BP wurde als „project of common interest“ (PCI) der Europäischen Kommission geführt und von der Europäischen Investitionsbank mit 932 Mio. Euro, sowie der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung mit 500 Mio. USD unterstützt. Peanuts!

      Seit gerade erst ein paar Tagen, nämlich seit Silvester 2020, leitet die Pipeline aserbaidschanisches Diktatoren- und Kriegsverbrecher-Gas vom Kaspischen Meer über Griechenland und Albanien nach Süditalien, ohne dass die NordStream 2-Gegner, all die Moralisten, vor allem die Grünen unter der dumm Schwätzerin Anabella B. im Bundestag oder anderswo je etwas daran auszusetzen gehabt hätten?

      Im Gegenteil: Das Projekt „Südlicher Gaskorridor“ wurde offiziell nicht nur zur „vorrangigen Priorität“ erklärt, sondern nachgerade zum Grundpfeiler der „EU-Strategie für Energiesicherheit“ durch „Diversifizierung der Energieversorgung“ und „Reduzierung der Abhängigkeit von Russland“.

      Dass die EU damit die irrwitzige Strategie vertritt und finanziert, ihre Abhängigkeit von bösen Despoten (Putin) durch die Abhängigkeit von einem gutem Despoten (Alijew) zu ergänzen, bedarf in seiner moralischen Absurdität eigentlich keines weiteren Kommentars.

      Am neuesten EU-Vorzeigegas aus Aserbaidschan kleben zwar keine Spuren von Nowitschok, dafür aber mehrere Hektoliter frischen Blutes aus dem erst wenige Wochen alten Vernichtungskrieg gegen die Armenier in Bergkarabach.

      Und da wären wir schon an dem Punkt, der unsere nähere Zukunft beschreibt. Das dritte Schwesterprojekt zum Russen-Gas durch NordStream 2 wird längst vorbereitet.
      Es ist, fiesestes Fracking-Gas aus den USA.

      Dort nennen sie dieses Gas, bei dem hochtoxische Chemikalien unter Druck in Gestein gepresst werden und dessen extensive Förderung als Hauptursache des globalen Anstiegs von Methan-Emissionen gilt, übrigens noch nicht einmal Giftgas, was zwar geschmacklos, aber wenigstens angemessen wäre, sondern „Freedom Gas“.

      Verschiedene Erdgasprojekte stehen auf der vom Parlament bereits verabschiedeten aktuellen PCI-Liste und werden unabwendbar EU-Fördergelder beziehen - u.a. das Projekt Shannon LNG zur Errichtung einer gigantischen Terminal- und Speicheranlage entlang der irischen Shannon-Mündung, das für die Einfuhr und Zwischenlagerung jenes Fracking-Gases aus Pennsylvania vorgesehen ist, gegen das allerlei Klimaaktivisten seit Jahren verzweifelte Abwehrkämpfe führen.

      Wo ist Annalena Baerbock wenn man sie braucht? 😂

      Betreiber der Flüssigerdgasanlage ist übrigens ein gewisser Wesley „Wes“ Edens, Golfkumpel von Donald Trump und „Kreatur der Wall Street“(Bloomberg), der es von den Lehman Brothers über Blackrock, vertreten in Deutschland durch Fotzen Fritz, bis zu seiner eigenen Private Equity- und Hedgefondsgesellschaft und dem globalen Exportkracher Freedomgas gebracht hat.

      Dass irgendein NordStream 2-Gegner hierzulande sich bisher daran gestoßen hätte, wäre mir neu?

      Und als bräuchte man an dieser Stelle noch ein Crescendo:
      Die USA erpressen die EU, um zu verhindern, dass die EU von Russland erpresst wird.

      Also ich weiß wirklich nicht, was von alldem mir lieber ist.
      Innerhalb einer EU-Energiestrategie, die sich kurzfristig nicht ändern wird, sehe ich lediglich die Möglichkeit, zwischen Alternativen zu wählen, die mir alle nicht passen.

      Aber wenn ich wählen soll, welches dieser Ar...löcher durch Erdgasgeschäfte mit EU-Staaten gestützt werden soll und welches nicht; wenn ich mich zwischen dem faschistischen Kriegstreiber, großosmanischen Expansionisten & erratischen Wirtschaftsversager Erdogan, dem korrupten Erbdiktatoren-, Kriegsverbrecher- und Völkermordregime von Alijew (und seiner Frau, Frau Vizepräsidentin Alijew), verschiedenen schmierigen Gesellen von der Wall Street und einem vergleichsweise verlässlichen Putin entscheiden könnte, dann würde ich Putin nehmen.

      In dem Augenblick, in dem an einer aus ökologischer Sicht völlig falschen Grundsatzentscheidung auch durch ein Votum des EU-Parlaments nichts mehr zu ändern ist, überwiegt aus meiner Sicht das politische Argument.

      Verstaubte Feindbilder aus der Zeit des Kalten Krieges sind mir glücklicherweise fremd. Sie sind so alt, so primitiv und so verstaubt, dass sie eigentlich jedem fremd sein sollten, der kein CDU bzw. Grüne -Parteibuch hat.

      Und ich meine, dass einer souveränen, nach Maßgabe geopolitischer Aspekte sich positionierenden und am Erhalt eines offenen Friedenszustands interessierten EU mittelfristig etwas Besseres einfallen sollte, als das bedeutendste Nachbarland auf seinem Kontinent bei jeder sich bietenden Gelegenheit anzupöbeln, zurechtzuweisen, systematisch zu diffamieren oder zu dissen.

      Zumal, wenn dieselbe EU sich zeitgleich in der Lage zeigt, mit Faschisten wie Erdogan oder Alijew unter der Überschrift „POSITIVE AGENDA“ zusammenzuarbeiten, als wäre nichts gewesen. Einen medial vermittelbaren russischen Oppositionellen wie Nawalny gibt es in der Türkei nur deshalb nicht, weil alle nennenswerten Oppositionspolitiker längst hinter Gittern sitzen. #istleiderso

      Und in Aserbaidschan gibt es keinen, weil es in seiner kläglichen Geschichte überhaupt noch nie auch nur einen einzigen Oppositionspolitiker gab.

      Wer mit Spinnern wie Erdogan, Alijew, Borissow, Vucic, Orban, Kaczynski und diversen Wall-Street-Eseln kooperiert, zugleich aber behauptet, keine vernünftige Arbeitsbeziehung zu Putin aufbauen zu können, der sollte doch noch einmal ganz von vorne anfangen. Aus einer rätselhaften Hybris heraus betreibt die EU, soweit es Russland angeht, das genaue Gegenteil der Politik, deren neueres Erbe sie ist.

      Ich jedenfalls bezweifle, dass die verbissene ANSPANNUNGSPOLITIK der EU gegenüber Russland die geeignetste Strategie ist, um ein freies und friedliches Leben in Europa zu bewahren.
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      schrieb am 27.01.21 19:30:53
      Beitrag Nr. 1.859 ()
      Manche tun so, als ob der Vorteil Nordstream2 hauptsächlich bei Russland liegen würde und sie damit Putin “weh“ tun könnten. Wenn man sich wünscht, dass Deutschland sich selbst abschafft, dann liegt man da richtig. Die Banken sind schon ziemlich k.o., die Energieversorger haben ihre Probleme mit dem Ausstieg aus der Kohle und dem Atomstrom, die Autoindustrie macht man auch ziemlich kaputt mit immer höheren Vorschriften, Corona tut auch das Übrige in einzelnen Branchen.
      Haushalte, Verkehr und Wirtschaft sollen mit Grünen Strom, insbesondere aus Wind- und Sonnenenergie versorgt werden. Wenn Öl, Gas, Kohle und Atomenergie wegfallen sollen, so braucht man 80 bis 85% mehr Strom als bisher. Die Erneuerbaren tragen momentan ungefähr 10% der Gesamtenergie bei und das mit keiner gesicherten Grundlast. Es gibt Tage, da scheint keine Sonne und der Wind weht wenig.
      Strom aus anderen EU-Ländern wird in Zukunft auch weniger zur Verfügung stehen, da diese Länder auch Öl, Gas und Kohle durch Grünen Strom ersetzen wollen bzw. müssen.
      Logischerweise muss mehr Gas die Lücke füllen, bis eine Zukunftsenergie gefunden wird (ev. Kernfusion wie bei der Sonne).
      In diesen Zusammenhang die fast fertige Gasleitung Nordstream2 in Frage zu stellen ist gegen Deutschland gerichtet und nicht gegen Russland. Dies ist schon staatsfeindlich.
      Möglicherweise kriegt man momentan auf dem Spotmarkt genügend Gas, aber sicherer sind langfristige Gasverträge mit Pipelinegas von einem zuverlässigen Partner wie Russland.
      Die Chinesen würden sich freuen, wenn NS2 scheitern würde.
      Russland dürfte den geringsten Schaden haben, die jetzigen Aufwendungen bekommen sie bei einem Vertragsbruch bezahlt und ihr Gas werden sie auch anderswo mit Kusshand los.
      Ich kann nur empfehlen, den Vortrag von Prof. Sinn kpl. anzusehen

      Professor Dr. Hans-Werner Sinn: „Das Klimaproblem und die deutsche Energiewende“
      17 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 27.01.21 12:17:44
      Beitrag Nr. 1.858 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.633.602 von e64 am 27.01.21 11:58:16
      Zitat von e64: Damals 1917 ist einer aus Deutschland mit einem Zug angereist und...
      Annalena Baerbock hat vielleicht größere Ambitionen.
      Dem Zar von Russland in den Ar... treten... ;)
      Nawalny, denke ich, hat nicht das Format dazu...

      Dann geht sie vielleicht als Annalena die Große in die Geschichte ein.
      Sowas ähnliches gabs ja schon mal (die hatte aber deutlich mehr in der Birne).
      Avatar
      schrieb am 27.01.21 11:58:16
      Beitrag Nr. 1.857 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.620.915 von Rollex12345 am 26.01.21 19:30:54Damals 1917 ist einer aus Deutschland mit einem Zug angereist und...

      Annalena Baerbock hat vielleicht größere Ambitionen.
      Dem Zar von Russland in den Ar... treten... ;)

      Nawalny, denke ich, hat nicht das Format dazu...
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 26.01.21 19:30:54
      Beitrag Nr. 1.856 ()
      Diether Dehm zu Grünen-Forderung nach Stopp von Nord Stream 2: Dafür Frackinggas aus Pentagon-Rektum
      Der Linken-Politiker und Liedermacher Diether Dehm hat auf Facebook Stellung zu der Forderung von Grünen-Chefin Annalena Baerbock nach einem endgültigen Aus von Nord Stream 2 bezogen. Dabei kritisiert er unter anderem das "ohrenbetäubende" Schweigen zu Julian Assange und US-Folterbasen und Kriegen.
      Weiter führte Dehm aus:

      "Ach ja, auch Grüne wissen: Nur als NATO-Untertänin wird Frau Kanzler. Seit Monaten schon bedient Baerbock so US-Wordings vom 'russischen Regime', das 'in aller Welt Morde' verübe. Unbeachtet bleibt da das US-Imperium, das in 170 der knapp 200 Staaten dieser Welt Kriegstruppen stationiert und Folterbasen betreibt. Unerwähnt bleibt auch der ökologische Stiefelabdruck von US-Fracking-Gas, das Baerbock wohl dem europäischen Gas aus Russland vorzieht. Unerwähnt bleiben die dreckigen Tanker, die das Gas über den Atlantik herschippern sollen, und unerwähnt bleibt die Erpressung deutscher Firmen, die mit Russland Handel treiben.

      Auf und unterm Strich: Der Grünenspitze sind Fracking-Gase aus dem Rektum von Pentagon, Trump und Biden lieb – und teuer! Auf jeden Fall aber lieber als preiswertes, sauberes Erdgas aus einer europäischen Pipeline. Und leider eben auch lieber als echter Frieden mit Russland – 80 Jahre nach dem Überfall auf die Sowjetunion."
      https://de.rt.com/inland/112332-diether-dehm-zu-gruenen-ford…
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