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[onkelen]

Gestiegene Ölpreise Spekulationen um Förderländer nur ein Bluff?

19.08.2016, 14:26 Uhr | Tobias Schmidt, dpa
Spekulationen um Förderländer treiben Ölpreise. Die Ölpreise haben zuletzt wieder angezogen. (Quelle: dpa)

Bislang haben deutsche Verbraucher diesen Sommer von sinkenden Öl- und Benzinpreisen profitiert. Doch damit ist es jetzt vorbei. Denn führende Förderländer wollen um Produktionsbeschränkungen verhandeln. Spekulanten wetten auf steigende Preise. Dabei haben Experten erhebliche Zweifel am Erfolg der Verhandlungen.

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Gerade erst hatten Autofahrer und Heizölkunden trotz der Feriensaison von sinkenden Ölpreisen profitiert, schon machen ihnen Russland und Saudi-Arabien einen Strich durch die Rechnung. Die führenden Ölproduzenten der Welt wollen schon im September in Verhandlungen versuchen, sich auf eine Deckelung ihrer Produktion zu einigen. Entsprechende Spekulationen führen schon jetzt zu steigenden Öl- und Benzinpreisen.

Den beiden Ländern kommt das sehr gelegen, denn sie könnten dadurch die Verkaufspreise bei milliardenschweren Privatisierungen von staatlichen Ölkonzernen nach oben treiben. Sind die angekündigten Gespräche am Ende nur ein Bluff?
Ölpreise kennen nur eine Richtung

Um mehr als 20 Prozent sind die Ölpreise seit Monatsbeginn gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kletterte über die Marke von 50 Dollar und kostete am Freitag bis zu 51,22 US-Dollar. Das war der höchste Stand seit fast zwei Monaten. Das US-Öl WTI war für 48,75 Dollar zu haben. Noch zum Monatsbeginn waren es unter 40 Dollar gewesen.

Den Anstieg bekommen hierzulande auch Autofahrer und Heizölkunden schon zu spüren. Hatten sie diesen Sommer trotz Ferienzeit bislang wegen hoher Lagerbestände von sinkenden Preisen profitiert, geht es seit Anfang August wieder bergauf. Laut Automobilclub ADAC sind die Preise für Benzin und Diesel wieder gestiegen. Beim Heizölpreis geht es nach Angaben der Internetseite "heizoel24" seit Monatsbeginn fast täglich aufwärts. Inzwischen nähere sich der Preis bei 51 Cent je Liter dem höchsten Stand seit drei Monaten.
Spekulanten am Markt aktiv

Die stark steigenden Ölpreise seien nicht auf reale wirtschaftliche Faktoren zurückzuführen, sagte Eugen Keller, Experte beim Bankhaus Metzler. Denn am Spiel von Angebot und Nachfrage habe sich zuletzt kaum etwas geändert. Nach Einschätzung von Keller werden die Ölpreise neben einem schwachen US-Dollar "vor allem durch spekulatives Geld" nach oben getrieben.

Es waren Worte von zwei Männern, die am Ölmarkt Spekulanten auf den Plan gerufen haben. Zunächst kündigte der saudische Energieminister Khalid Al-Falih an, er werde sich im September zusammen mit Vertretern anderer Länder des Ölkartells Opec zu Gesprächen über eine Produktionsbegrenzung treffen. Und der russische Energieminister Alexander Nowak legte wenig später nach. Man sei ebenfalls zu Gesprächen mit der Opec bereit.
Einigung eher unwahrscheinlich

Aber Experten haben große Zweifel an den Erfolgsaussichten. "Nur weil diejenigen Länder, die unter den finanziellen und sozialen Auswirkungen der niedrigen Ölpreise zu leiden haben, nun koordinierte Maßnahmen fordern, lässt sich dieses Ziel nicht einfacher realisieren", meinen Experten der Bank Unicredit. Es sei "fast davon auszugehen", dass die Gespräche scheitern.

Schon zum Jahresbeginn hatte es ähnliche Bestrebungen gegeben, im April scheiterten die Verhandlungen aber. Von einem "Fiasko" sprachen Beobachter. Das größte Hindernis für eine Einigung ist, dass der Iran sich nach der Aufhebung jahrelanger Sanktionen des Westens nicht an einer lange ersehnten Ausweitung der Produktion hindern lassen will. Dass Saudi-Arabien einseitig kürzer tritt, gilt als unwahrscheinlich.
Konzerne sollen versilbert werden

Zusätzlich verstärkt werden die Zweifel dadurch, dass für Russland und Saudi-Arabien derzeit der Anreiz besonders hoch ist, Spekulationen auf steigende Ölpreise auszulösen. Denn beide Länder planen den Verkauf milliardenschwerer Aktienpakete ihrer staatlichen Ölkonzerne, um ihre klammen Staatskassen aufzufüllen. Dabei gilt: Je höher die erwarteten künftigen Ölpreise, desto teurer dürften sich die Anteile verkaufen lassen.

In Saudi-Arabien geht es mit Saudi-Aramco um den größten Ölkonzern der Welt. Mit den geplanten Anteilsverkäufen sollen schätzungsweise umgerechnet 90 Milliarden Euro eingenommen werden. Es wäre der größte Börsengang eines staatlichen Unternehmens, den es je gegeben hat. In Russland stehen unterdessen die Ölkonzerne Rosneft und Baschneft auf der Verkaufsliste. "Wir brauchen das Geld", so die Begründung von Präsident Wladimir Putin.
"Anstieg steht auf wackeligen Beinen"

Aber trotz aller Skepsis ist es möglich, dass die Förderländer einer Einigung näher kommen könnten. Immerhin ein wesentliches Detail hat sich seit dem Treffen im April geändert: Mit Al-Falih wird ein neuer saudischer Energieminister dabei sein. Damals war noch sein Vorgänger Ali al-Nuaimi zu den Gesprächen gereist, der über Jahre keine Drosselung der Produktion einleitete. Jetzt könnte mit dem Ex-Aramco-Manager Al-Falih ein anderer Wind wehen.

Das aber ist alles andere als gewiss. Händler am Ölmarkt müssen seit einigen Monaten starke Nerven haben, denn die Preisschwankungen sind hoch. Daran hat sich für Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank, zuletzt auch nichts geändert. "Der Ölpreisanstieg steht auf wackeligen Beinen", sagt der Experte.

[skyrocker]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.095.314 von FlowGarcia am 19.08.16 14:29:56

Wäre durchaus möglich aber ich würde in diesem Umfeld keine neuen Positionen, schon gar nicht stark gehebelte eingehen. Ist mir in dieser Gerüchteküche viel zu riskant. Ich schaue lieber zu und weine ein wenig nächste Woche über verpasste Gelegenheiten. Denn die Gerüchteküche kann über das Wochenende leicht durch Interviews angeheizt werden, ohne dass da prompte Handelsmöglichkeit besteht.

Zur Meinung Kluchs - sind m. E. etwas zu eng oder zu kurzsichtig gefasst. Obwohl sie zu gewissen Teilen stimmen.
Das mit den 100 und mehr - da würde ich die Betrachtung eines Langfristcharts empfehlen.
Venezuela und Ähnliche haben Ihre Entwicklung dem suboptimalen Wirtschaften zu verdanken, die Ölpreisentwicklung hat das nur beschleunigt und offengelegt
Nigeria, Libyen und Ähnliche werden durch den Leidensdruck, bei je höherem Ölpreis um so stärker, irgendeine politische/militärische Lösung finden wollem/müssen.
Saudis und Iran + Ähnliche werden neben dem Verfolgen politischer/militärischer Aussenziele auch die eigene Entwicklung sehen müssen.
Und dass Letztere auch nicht mehr an das sich zu immer höheren Preisen drehende Perpetum mobile glauben und das man bei schlechteren Preisen das Öl besser im Boden lässt, stimmt auch nicht mehr ganz. Sonst würden sie ja nicht intensiv für die Zeit nach dem Öl nachdenken. Über die sich vielleicht wandelnde Deutung des Begriffs peakoil habe ich schon gepostet.
Als vielleicht nicht ganz deckungsgleiches Beispiel möchte ich an die Entwicklung der "Tulpenzwiebel" - ist halt schon länger her, trifft aber gut die Spekulation - erinnern.

[FlowGarcia]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.095.521 von 75Rover am 19.08.16 14:58:00

hmm wäre aufjedenfall ne heftige nummer

also stand jetzt könnte es wieder rauflaufen
ich bin aktuell bei 50,68$ LONG ziele wären vorerst maximal 52$

mal sehen was drauß wird

[75Rover]

Wenn sich Geschichte wiederholt dann könnte es durchaus nochmal interessant werden im Herbst.
Gewisse Parallelen zu 2015 sind schon vorhanden.



Aber 100% darauf verlassen und volle Kanne shorten würde ich darauf nicht....

[Kluch]

Viele meinen der Ölpreis ist zu hoch und muss doch wieder runter etc. Bitte folgendes in Erinnerung rufen: Öl hat im November 2014 weit über 100$ gekostet. Die US Oil Produktion ist vom Allzeithoch von 9,6 Mio bpd im Juli 2015 auf 8,6 Mio bpd gesunken. Aufgrund des Rigcounts ist auch nicht zu erwarten, dass es hier bald wieder hoch geht.
Auch an anderen Ländern ist der günstigste Ölpreis nicht ohne Schrammen geblieben: Kanada, Brasilien, Uk, Norwegen, Russland, Venezuela.
Der Nahe Osten (allen voran die Saudis) müssen die ganzen Ausfälle kompensieren. Es macht auch für die Saudis keinen Sinn so viel mehr zu produzieren und dabei viel weniger Kohle reinzubekommen. Nur mal die Zahlen: Nov. 2014 haben die Saudis 9,6 Mio bpd produziert. Jetzt gerade mal 10,2 Mio bpd. D.h. grob nehmen die Saudis zur Zeit 400 Mio Dollar pro Tag weniger als vor der Krise ein. Statt knapp 1 Mrd Dollar pro Tag haben sie nur noch 500 Mio Dollar Umsatz pro Tag im Ölgeschäft. Saudis schaffen nichtmal den US Ausfall zu kompensieren. Klar, Iran, Irak und Russland springen in die Bresche. Aber auch die Nachfrage ist bei diesem Preis natürlich gestiegen.
Zu den Oilimventories: M.e. Wird der Indikator von den meisten völlig falsch bewertet. Wenn die Lagerbestände steigen, ao muss man von steigenden Preisen in mittlerer Zukunft ausgehen. Sonst würde es für die Lagerbereiber wirtschaftlich keinen Sinn ergeben.
Ich gehe also davon aus, dass Brent im September oder Oktober bei 60 stehen wird. Wie auch immer, die Zukunft wird die Wahrheit bringen

[FlowGarcia]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.095.068 von skyrocker am 19.08.16 14:00:58

denkst du eine konsolidierung bis in den bereich 49$ ab jetzt wäre möglich ?
gruß FlowGarcia

[skyrocker]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.093.922 von VW-Lover am 19.08.16 12:03:05

Also ich muss zugeben, dass ich diese Entwicklung nicht erwartet habe. Aber offenbar ist der Anklagenotstand für die Liquidität so groß, dass auch mögliche Silbersteifen am Horizont schon als Tatsachen gewertet werden. Wie schon gesagt eine Zwischenkorrektur nach den ohne große Schwankungen verlaufenden Abwärtstrends war zu erwarten. Meine Einschätzung war aber nur so 2 - 4 $. Dass diese neue Lage überwiegend auf Virtualitäten als auf Tatsachen aufgebaut ist wird glaube ich nicht Bestand haben.
Ich habe auf Grund meiner Einschätzung mich nicht getraut gehebelte Longs anzuschaffen, die nachträglich betrachtet auch bei nicht ganz optimalen Ein- und Ausstiegskursen guten Reibach ergeben hätten. Die Shorts sind ja beim sl geflogen. Das Ergebnis wäre noch besser gewesen, hätte ich statt sl gleich verkauft, aber hinterher ist alles klarer.
Jetzt suche ich einen vielversprechenden Einstieg für neue Shorts, wobei je weiter diese "Rally" noch nach oben getrieben wird, die Entscheidung erleichtern.
Inzwischen muss man auch einmal zusehen können.

P.S. Ich glaube noch immer nicht, dass im September eine wirklich tragfähige Vereinbarung erreicht, die dann auch von allen eingehalten wird. Und ein Aufschwung der amerik. Produktion wird auch bei 40 - 50 passieren, bei 60 - 70 nur um so schneller und heftiger. Was eigentlich dann mit den Marktanteilen liebe Opec? Und ein deutlicher weltweiter Wirtschaftsaufschwung - sprich deutliche Verbrauchssteigerung - hängt derzeit auch eher am Wunschkatalog und auf den Lippen unserer Politiker.

[VW-Lover]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.093.043 von hermanng am 19.08.16 10:36:45

also für short fehlt mir noch der Mut. Deutlich über 51 bis 52 Mitte fällt das leichter. Kann auch sein das wir ein neues hoch sehen. Die Konsodierung heute morgen ist recht dürftig. Ein klarer Trend könnte sich aber nach 16 Uhr entwickeln und da spricht auch einiges dafür das long übers WE Kasse macht, was ich schon gestern gemacht habe.

[hermanng]

Untet 50 wirds interessant! Dann könnte dad eine bullenfalle gewesen sein!

Was spricht dafür?
Alle long
Und der Anstieg war fundamental nicht ansatzweise gerechtfertigt!

[FlowGarcia]

guten morgen freunde

ist die konsolidierung nun in anmarsch ?

letzte hoch bei 51,20$ konnte nicht weiter gehalten werden und ging ab da rasch runter
aktuell habe ich ne short position bei 51,08$

gruß FlowGarcia