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    Der psychologische Aspekt des Aktienhandels. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.03.15 14:53:06 von
    neuester Beitrag 08.03.15 16:28:11 von
    Beiträge: 7
    ID: 1.208.948
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      schrieb am 08.03.15 14:53:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich beschäftige mich seit 2006 seitdem ich 16 Jahre alt bin mit dem Aktienhandel. Auf die Frage, was das wichtigste am erfolgreichen Aktienhandel ist, lautet meine Antwort: Seine eigene Psyche, also sich selbst zu kennen.
      Die meisten Anfänger fragen sich, welche Aktie soll ich kaufen, welche Indikatoren sind wichtig etc. Diese Fragen sind wichtig, aber wichtiger sind die Fragen: Wer bin ich, welche Gefühle habe ich beim Aktienhandel, was macht mir Angst, was macht mein Ego? Das klingt jetzt esoterisch, ist aber genau so. Ich werde an ein paar Beispiel erläutern was ich meine.

      Die erste Position, die ich 2008 (kurz nach meinem 18. Geburtstag) eröffnet habe, war eine Option auf den €/$. Die Position hatte die Größe von nur 100 €. Ich hatte mir genau überlegt (wenn auch aus heutiger Sicht reichlich naiv), was ich da tue. Dennoch schlief ich die halbe Nacht nicht. Mir wurde klar, dass es emotional etwas ganz anderes ist, ob man nur zuschaut, (wie die beiden Jahre davor) oder ob man mitspielt. Am nächsten Mittag nach der Schule schaute ich, wohin sich meine Option bewegt hatte. 40 € gegen mich. Da wurde ich nervös, ich saß vor dem Ticker und beobachtete jeden Tick. 2 Stunden lang. Irgendwann habe ich die Optionen dann für 80 € verkauft und meinen ersten Verlust von 20 € gemacht. Hätte ich die Ausübung der Option abgewartet (3 Monate später), hätte ich 1200 € Gewinn gemacht, mein Plan wäre aufgegangen, aber es ging nicht. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt das Spiel noch nicht richtig spielen. Ich war damit überfordert. Ich hatte gemerkt, dass ich meine Psyche falsch eingeschätzt hatte.

      Ich fasse mal ein paar Tricks zusammen, wie uns unsere Psyche oder unser Ego verarscht.
      Warum fällt es so schwer, Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen? Weil unser Ego es geil findet, Recht zu haben und es schrecklich findet Unrecht zu haben. Gewinne will man mitnehmen, Verluste will man nicht wahrhaben. Eine meiner Handelsstrategie ist es, fundamental günstige Unternehmen (KGV<10. KBV<2 etc.), die über der 200-Tageslinie sind, zu kaufen und sie zu verkaufen, sobald sie unter die 200-Tageslinie fallen. Im 1. Halbjahr 2013 habe ich so 6 Unternehmen gehandelt. Es war schwer, 5 der 6 Unternehmen mit einem Verlust von 5-10% zu verkaufen, aber es war noch viel schwerer, das letzte Unternehmen nicht mit 20 % Gewinn zu verkaufen. Es laufen zu lassen, dass Risiko hinzunehmen, dass die Buchgewinne wieder kleiner werden. Ich musste mir immer wieder meine Strategie in den Hinterkopf rufen, damit ich die Aktie nicht verkaufe. Die Aktie ging 80 % nach oben und fiel auf die 200 Tageslinie und ich realisiert 60% Gewinn. Ich hatte also 5 Verluste und einen Gewinn, der größer war, als die 5 Verluste zusammen. Es fällt sehr schwer, sich die Freude des Gewinnmitnehmens und sich deshalb gut fühlen zu verkneifen. Genausoschwer ist es zu akzeptieren, dass man eine falsche Aktie gekauft hat. Als ich bei einer Bank gearbeitet habe, fiel mir auf, dass die meisten Kunden in ihren Depots keine Position mit einem Gewinn von über 20 % hatten, (die Positionen waren alle realisiert), aber die Positionen mit 50 % Verlust, die wurden gehalten, in der verrückte Hoffnung nochmal auf 0 zu kommen. Die Menschen können sich keine Fehler eingestehen.
      Jeder Mensch lügt sich seine Vergangenheit zurecht. Man frage Menschen, wie die Aktienkurse in einem Jahr stehen, schreibe die Prognosen auf und frage sie ein Jahr später nach ihren Prognosen. Ihre Prognosen werden sich der Realität angepasst haben. Die Menschen sind der festen überzeugen, vor einem Jahr eine sehr gute Prognose abgegeben zu haben. Unser Ego verbietet es uns, uns zu irren. Wir wollen die Welt richtig gesehen haben und notfalls lügen wir uns die Vergangenheit zurecht. Das fies an der Börse ist: Ihr schreibt nicht nur eure Prognose auf, ihr wettet Geld darauf. Euer Ego kann sich die Vergangenheit nicht zurechtlügen oder Kontoauszug zeigt die Wahrheit. Das ist total gemein. Der einzige Ausweg sind Verschwörungstheorien. Im Zweifelsfall haben sich die Notenbanken, Rothschilds, Illuminaten oder wer auch immer gegen die Leute verschworen. Das ihre Prognose falsch war, das gesteht sich das Ego nicht ein. (Lest mal einige Forenbeiträge). Fragt doch mal ein geschiedenes Ehepaar nach ihrer Ehe, die werden euch 2 verschiedenen Geschichten erzählen, meist ist der andere Schuld, aber nie man selbst. Man selbst macht immer alles richtig.
      Solange man an seinem Ego festhält, wird man kein erfolgreicher Aktienhändler werden. Das schwerste am Aktienhandel und auch im Leben ist es, sein eigenes Ego zu überwinden und zu erkennen, was wirklich los ist. Nicht die Feind draußen zu suchen. Der größte Feind ist im eigenen Kopf. Wir sind so kleine Fische an den Aktienmärkten. Die Märkte bewegen sich mit uns oder ohne uns. Wir haben auf die Bewegung fast keinen Einfluss, es gibt keinen Gegner, außer uns selbst.
      Was die Prognosen angeht, so habe ich als der Ölpreis bei 80 $ stand zu meinem Großvater gesagt, der Preis wird fallen, das Spiel haben die Amerikaner 1986 schonmal gespielt. Mein Großvater meinte später, ich habe den Zusammenbruch des Öl vorhergesagt. Ich habe diesen Zusammenbruch nicht vorhergesagt, weil ich keine Shortposition eingegangen bin. Ich habe keinen Cent verdient, weil ich mich nicht festgelegt habe. Ich habe also keine Prognose abgegeben. Und es war richtig keine Prognose abzugeben, weil ich mich im Ölgeschäft nicht auskenne. Warren Buffett sagte mal: Jeder Mensch hat sein Habitat, etwas was er richtig gut beherrscht, es ist nicht wichtig, wie groß dieses Habitat ist oder was es ist, man muss nur wissen, wo es ist. Der Aktienmarkt gehört zu meinem Habitat, den habe ich ausführlich studiert. Von Rohstoffen habe ich keine Ahnung, also lasse ich die Finger davon. Die Versuchung eine Shortposition einzugehen war groß, aber es wäre falsch gewesen. Der Ölmarkt ist nicht mein Spielfeld, es wäre ein Glückspiel geworden. Und wie es bei Glücksspielen so ist: Wenn es gut geht, erklärt man sich selbst zum Genie, wenn es daneben geht, sind die Rothschilds schuld. Dieses Spiel spiele ich nicht (mehr).
      Als der Markt 2009 wieder zu steigen anfing, kaufte ich den Dax bei 4500 und verkaufte ihn wieder bei 4900. (Gewinne laufen lassen, klappte damals noch nicht). Ich wusste, dass wenn der Markt über der 200-Tageslinie ist, es wahrscheinlicher ist, dass der Markt steigt. Dennoch ging ich regelmäßig Shortpositionen ein. Ich las ein Buch von Kostolany. Er meinte, er würde in einer 2 minütigen Unterhaltung herausfinden, ob ein Mensch ein long oder short-Spekulant ist. Das Thema der Unterhaltung kann beliebig sein, es muss nichts mit Börse zu tun haben. Es sei eine Lebenseinstellung. Mir wurde in dem Moment schlagartig klar, dass der Markt nicht short ist, sondern, dass ich den Markt short sehen wollte. Ich betrachtete den Markt durch einen negativ Filter. Dieser Filter kostete mich Geld. Seitdem spekuliere ich eher long, und als Statistiker weiß ich, dass man damit viel mehr Geld verdienen kann, als mit short-Spekulationen, einfach weil long-Spekulationen häufiger aufgehen.
      Eine abschließende Frage bleibt, wie kann ich meine Ego aus dem Aktienhandel raushalten bzw. kleinhalten? Meine Variante ist: Ich schätze vor jeder Spekulation die Wahrscheinlichkeiten ab. Meisten kommt dann etwas raus, wie 70 % steigen, 30 % fallen und noch ein paar andere statistische Dinge. Also gehe ich long. Der Markt wird dann zu einem Münzwurfexperiment. (Mit 70% der Fälle gewinne ich und in 30% verliere ich.) Wenn ich verliere, ist es nicht schlimm, ab und an hat man Pech, dafür gibt es Money-Managment, aber wenn ich Gewinne, bin ich deshalb auch kein Genie, sondern ich hatte auch Glück. (In der Realität des Optionsscheinhandels verliert man mit 70-90% der Positionen, aber wenn man trifft, dann verzehnfacht oder verzwanzigfacht man.)
      Auf lange Sicht weiß ich, dass meine Strategie aufgehen wird, dafür habe ich sie genug Backgetestet. Eine solche Strategie zu finden, ist vergleichsweise einfach. Sie umzusetzen und seinem Ego zu wiederstehen, sehr schwer. Ich glaube, dass jeder erfolgreiche Aktienhändler euch Geschichten wie die meinen erzählen können wird, weil jeder auf dem Weg dahin diese oder ähnliche Dinge erlebt. Der Aktienhandel zwingt einen dazu, sich selbst kennen zu lernen, das ist schonungslos und brutal. Vieles davon will man zunächst nicht wissen. Man will sich nicht kennenlernen, man will lieber in seiner vom eigenen Ego erschaffenen Illusion von sich selbst leben. Insofern ist der Aktienhandel ein Weg zur Selbsterkenntnis. Das Geld was ich bisher an der Börse verdient habe, ist schön und gut, aber wichtiger ist die Selbsterkenntnis, die ich gewinnen durfte.

      In diesem Sinne wünsche ich euch noch einen schönen Sonntag und schlechte Geschäfte aus denen ihr etwas lernt und gute Geschäfte, damit ihr das Lehrgeld bezahlen könnt. ;)
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 08.03.15 15:09:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      :cool: Guter einstieg ...guter beitrag ...:cool:...gute einstellung + welcome on board sonnenschein:look:
      Avatar
      schrieb am 08.03.15 15:19:24
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.272.215 von Sonnenschein90 am 08.03.15 14:53:06Es gibt noch ein Kleinigkeit, die ich ergänzen möchte. Es gibt zwei verschiedenen Formen des Verstehens. Der Satz: "Ich weiß, dass ich nichts weiß" den habe ich in der Schule zuerst gehört. Man denkt sich: "Ja, stimmt schon irgendwie, wirklich wissen können wir nichts, es bleibt noch ein Zweifel ...." Man meint den Satz verstanden zu haben. Als ich dann anfing Physik zu studieren und immer tiefer in die Physik vordrang, erkannte ich plötzlich, was dieser Satz wirklich meint. Ich hatte es immer wieder erlebt, dass man irgendwann vor der Ahnungslosigkeit steht, was es bedeutet nichts zu wissen. Die Erkenntnis war nicht nur rational irgendwo im Hinterkopf, sondern sie zog sich plötzlich durch. Der Satz war wirklich verstanden. So ist es mit vielen Dingen. Wenn man sie erzählt bekommt, meint man sie zu verstehen, aber nur wer sie erlebt hat, versteht sie wirklich. Was ich oben geschrieben habe, ist ein Umschreibung dessen, was ich erlebt habe, in der Hoffnung diesen Prozess anderen zu erleichtern, um es wirklich zu verstehen, muss es selbst erleben.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 08.03.15 15:28:07
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.272.344 von Sonnenschein90 am 08.03.15 15:19:24Salut Sonnenschein90

      Hut ab...

      Aber

      Trotz deinem sehr guter Beitrag habe ich (Psyche) meine Bedenken

      Wie kann 1 User am Tag seine Anmeldung..

      1)1 Discussion eröffnen
      2)Was sind deine Absicht...Du bist bestimmt nicht Mutter Theresa
      3)warum Heute und nicht Gestern...
      4)Mit 18 an die Börse...Was ist mit deine Libido...Oder dachtest du schon Reich macht Sexy...

      Frage über Frage...

      à propos:90 bedeutet 1990 Geb...also psychologisch gesehen du bist mir zu Jung um mir deine Erfahrung mitzuteilen Nämmlich 7 Jahre Börse...

      Nicht bösde sein...aber ich glaube dir keine Wort...Du kannst gut Google das steht schon Fest

      à bientôt
      OC
      Avatar
      schrieb am 08.03.15 15:36:44
      Beitrag Nr. 5 ()

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      schrieb am 08.03.15 15:46:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      :laugh: ich glaube jeder einzelne von uns hat JEDEN dieser sätze schon mal ausgesprochen oder zumindest gedacht :D:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 08.03.15 16:28:11
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.272.215 von Sonnenschein90 am 08.03.15 14:53:06Erstmal herzlich Willkommen Sonnenschein (passt ja zum Wetter heute :) ) und ein dicker Daumen für Deinen Beitrag.

      Für mich ein "Psychologie-Klassiker" von LBR den ich immer wieder mal hernehme, überhaupt ist der Thread lesenswert:

      "Ein paar wenige worte zur mentalität/psychology in einem trader leben.


      Ein beginnender trader kennt vieleicht ein einigermassenes set-up oder einige sog. standart
      indicatoren, wie rsi, verschiedene ma´s und ema´s, nen mac-d aber wenn er nicht mittels
      eines business/trading-plans systematisch vorgeht/arbeited, wird er zu 99.99% scheitern!

      Warum dieses so ist, will ich hier kurz erläutern.

      Wer nicht mit der professionalen eistellung an dieses geschäft herangeht, wird das eingesetzte
      capital verlieren, in manchen fällen mehrmals.
      In den anfängen eines traders ist er begeistert von den vielen möglichkeiten in den märkten profit
      zu generieren.
      Er überlegt sich eine vorgehensweise oder aber liest in verschiedenen foren wie es die anderen so
      handhaben. Er übernimmt meinungen, placiert einen trade, und verliert. Er sieht sich das nächste
      mal einen chart genauer an, placiert den nächsten trade und verliert wieder. Und so läuft es weiter.
      Warum ist das so, nun komme ich zum eigentlichen thema, meiner meinung einem der zwei wichtigen
      aspecte, die über das financielle überleben oder den tod als trader bestimmen, der psychology.

      Es bestimmt das handeln während eines gesamten trader lebens, egal welche märkete man handelt. Ob
      nun aktien auf EOD basis, options als swing trade, oder meiner lieblings discipline, dem future traden.
      Der zweite asoect ist der trading-plan, aber dazu später.

      so, programmiere dein denken um,.........

      Unser leben wird bestimmt durch emotionen, sie entscheiden eigentlich über unser handeln, wer uns gefällt,
      welche dinge wir gerne unternehmen.
      Emotionen sind dein feind, das liegt an der efficience der märkte, die keine gnade zulassen/kennen.
      Emotionen, die abseits des tradens, im socialem umfeld, in der gesellschaft so wichtig sind, behindern
      und während des tradens. Es functioniert nicht.
      Dieses scheint widersprüchlich,....ein beispiel,.....wenn jemand arzt werden will, oder ein anwalt oder
      wenn jemand ein unternehmen gründen will, erfordert dies, um letztendlich erfolgreich zu sein/werden,
      discipline und durchhaltevermögen, hartnäckig seinen gewählten weg gehen, hindernisse überwinden.

      Aber diese discipline und hartnäckigkeit, die uns im echten leben, abseits der märkte, weiter voranbringt,
      wird, wenn ein trader sie während des tradens einsetzt, seinen ruin bedeuten.
      Er wird an den positionen festhalten, auch wenn sie tief im minus stehen. Ich habe recht, ich muss nur warten,
      es wird einen crah geben, alle anderen hier im forum sagen es ja auch, hartnäckig bleiben!!!
      Ich warte bis die position wieder in die gewinnzone läuft, das wird schon.

      Diese anerzogene discipline/beharlichkeit/hartnäckigkeit, mit der man in leben soweit gekommen ist, die
      immer erfolg brachte, ruiniert einen trader, bevor er erkennt warum.
      Viele realisieren das nicht oder nie, jagen hinter dem jackpot her von beginn bis zum ende.
      Trader die in die märkte gehen, mit ihnen zu spielen, mit der anerzogenen eigenschaft, ich schaffe alles,
      wenn ich nur hart genug arbeite, die glauben, dass gutes honoriert wird und böses bestraft, werden
      scheitern.

      Dieses gut/böse verhalten, ob nun anerzogen oder genetisch verankert in uns, lässt und überleben
      im echtem leben, kleines beispiel,......
      Wer ein unternehmen führt, oder besitzt, wird seinem umfeld beurteilt darüber, ob er erfolgreich
      ist oder nicht. Generiert er viel umsatz/gewinn, erweitert er sein unternehemn, ist er ein gewinner. Geld
      zu verdienen bedeutet ein gewinner sein.
      Dieses gewinnen/verlieren wird uns schon im sandkasten so beigebracht, wer einem anderen kleinkind das
      kuchenförmchen wegnimmt, ist ein gewinner, nicht nett, aber ein gewinner. Er ernted anerkennung von
      seinen eltern, sie sind lange zeit der masstab. Der verlierer aber, das kind das sich das förmchen hat wegnehmen
      lassen, wird eventuell sogar auf dem nachhause weg geschimft. Warum hast du dich nicht gewehrt,...
      Manche väter überlegen schon ob ihr sohn nicht eventuell eine homosexuelle veranlagung hat, nur weil
      er nachgab und nicht den anderen eines auf die kleine süsse baby nase gab.
      Ein trader in seinen anfängen, kann nicht anders, er wendet dieses verhalten ebenso bei seinen trades
      an, gewinner sind gut, verlierer sind schlecht.
      Dieses bedeuted er ist fixiert darauf nicht zu verlieren, eine tief im minus stehende position zu halten, verlierer
      sind schlecht! Was sagen die freunde? Der erste trade und minus gemacht, hahahahahaha
      Jeder weiss doch um das geheimniss an den märkten, tief kaufen, hoch verkaufen, warum hast du es denn nicht
      so gehandhabt, hahahahahaha
      Die hartnäckigkeit die so nützlich ist im leben, ist zum feind geworden, dieser feing veranlasst den trader die
      position zu halten, beharlich festzuhalten an ihr, zu warten bis sie wieder auf zumindest breakeven zieht, denn dann ist
      er ein gewinner, kein verlierer.
      Jeder wird ahnen was geschiet, oder?

      Meist wird sogar der stop tiefer gezogen, oder gänzlich herausgenommen, für die hoffnung zu den gewinnern zählen
      zu können.
      Und,.....ein wunder,...die position läuft ins plus, ha, ich wusste es!!!!! Ich bin nun ein trader!!!!! Ich bin der könig der welt!!!!
      Eine tödliche erfahrung
      Was geschiet weiter? Die nächsten fünf sechs oder gar 10 positionen laufen alle in die gewinnzone, er macht profit
      ohne sich, anders wie im berufslenben, ansterengen zu müssen. Er erweitert den stop, denn er hat ja gelernt,
      beharlichkeit zahlt sich aus, hier mein account stand!
      Nun der elfte trade, die position läuft wieder ins minus, na ja, kein problem, ich bin trader, das kenne ich doch schon,
      huete steigen die funds ein, der rsi sieht auch ok aus, ich nehme den stop ganz heraus. Juhu, das sind ja kaufkurse,
      ich kaufe nach und erhöhe somit den zukünftigen gewinn, ich bin doch trader.
      Yeah, account blow-out!!
      Die frau tobt, verweigert wochenlang den sex, keine neuen manolos, keinen sex
      Er ist ein verlierer, obwohl er doch hartnäckig geblieben ist, er versteht das nicht!
      Er konnte nicht gewinnen mit dieser einstellung, gewinner sind GUT, verlierer sind BÖSE
      Nein, verlierer sind prima, hola! nun aber, ich habe wohl getrunken!

      Nun beginnt phase II eines trader lebens:

      Nachdem ein trader constannt verluste generiert hat, eventuell den ersten account ruiniert hat, beginnt er damit
      zu testen wie tief das wasser ist. testet neue dinge, liest viel, bekommt grossen respect vor den märkten, die in
      angst übergeht.
      Ich nenne das angst-traden,.....
      Er beginnt trades zu tätigen, die auf furcht basieren, furcht falsch zu liegen, furcht einen grossartigen move
      zu verpassen.

      Hier focussiert sich der trader darauf, nicht zu verlieren, nimmt aus angst kleinste gewinne mit, sobald sie
      in der ordermaske auftauchen. behällt aber gleichzeitig das alte schema bei, verlierer sind böse/schlecht.
      Er lässt weiterhin die verlierer positionen tief in die verlustzone laufen.
      Beharlich bleiben, na komm schon, dreh endlich, ich will zumindest den breakeven erreichen!!! Ich bin trader,
      kein loser!!
      Dies ist keine geplante/absichtliche entscheidung, er kann nicht anders, er hat es so gelernt,...
      Wer erkennt sich? Ich mich bei den ersten zwei accounts!
      Dies ist die übelste möglichkeit, die einem trader widerfahren kann.
      PhaseII hält so ca sechs monate an im schnitt, dann bemerkt der trader, so geht es nicht weiter. ich
      kann doch nicht schon wieder meinen account ruinieren, wieder auf der couch übernachten, ALLEINE!
      Er denkt nach und sucht nach veränderungen,....

      nun beginnt Phase III

      Die suche nach dem holy grail beginnt, diesem todsichen indicator, von dem alle schwärmen, ihn aber
      nicht veraten. Dem indicator/chart, der die 100%ter einbringt. Der keinen minus trade generiert!
      Nun bin ich ein trader!!!!
      Diese phase dauert nach meiner erfahrung min. ein jahr, kann aber auch das restliche leben beanspruchen.
      Ich hörte von einen trader, der jahrelang indicatoren sammelte und sich daraus seinen heiligen gral zurechtbaute,
      als dieser trader verstarb, hinterliess er neben anderen dingen ein notizbuch in dem der holy grail, die suche
      danach und zusammensetzung eingetragen war. Er beschwörte noch aus dem tod heraus, mittels seiner notizen
      dass dieser super indicator immer functioniert, nur gewinne generiert,......auser..................................und diese
      ausnahmen wurden dann auf 50 seiten beschrieben!!!
      Trader suchen in dieser phaseIII nach jedem indicator den sie finden können, verändern die parameter
      eines mac-d von 12 26 9 auf 12 26 17, weil dieser ja dann viel schneller abfeuert.
      Diese suche nach indicatoren ist nicht generell schlecht, so lernt man sie kennen, aber ein besserer
      trader wird man dadurch nicht.
      Es ist sehr sehr wichtig, wenn jemand von euch bemerkt, dass er in dieser phase feststeckt, muss er so
      schnell als möglich diesen cyclus durchbrechen.


      Wenn ein trader diese angst zu verlieren phase financiell überlebt hat,.....kommt die
      GIER und EUPHORIE,..

      Diese sind ebenso der feind, die angst einen trade zu verpassen, was ja auch mit zu gier gezählt werden
      kann, generiert fehler/irtümer. Wie etwa ein zu später entry wenn schon zwei lange spike-up candles
      im chart zu sehen sind, alles schon gelaufen, der markt dreht wieder.
      Wenn ein trader einen account von sagen wir, $10.000 oder $100.000 hat, wie hoch auch immer, und
      er generiert im schnitt $500 jeden tag, constannt, wird dies zur täglichen rutine, das ist prima.

      Dann aber, wenn alles easy läuft, alles ok ist, verändert sich ein trader, er lässt sich prospecte
      von teuren automobilen zusenden, will einem exclusieveren golf club beitreten, plant eine luxus reise.
      Es setzt die gier ein, mit den $500 gibt er sich nicht mehr zufrieden, er will mehr, ich bin trader!!
      Er setzt grössere positionen ein, warted auf längere moves,
      dies ist die phase in der sich kleinere gewinne in grössere verluste wandeln. Nun beginnt das brüllen
      vor den screens, dem anschreien des hundes. dem posten wütender smiley in foren, dem beleidigen
      anderer user, man verliert wieder einmal mehr die controlle über sich, ich bin trader!!
      Ich habe wie gesagt, drei accounts vernichted bis ich es begriffen hatte.
      Die märkte sind wie ein "all you can eat buffet" es gibt absolut keinen grund sich bei dem ersten
      gang an das buffet, sich den teller zu überladen. Man kann mehrmals nachfassen, so ist es gedacht.

      Mit meinen dritten account habe ich mich hochgetraded von $100.000 auf $1.500.000, ich focussierte mich
      nur noch auf setups, alles lief wunderbar bis die euphory einsetzte, jeder trade ein gewinner, WOW.
      Meine setups sind sind super, gester nur gewonnen, heute ebenso nur gewinn trades. Morgen erhöhe ich
      die positionen von 6 lots auf 12 lots. es lief wieder super wochenlang, nun werde ich verdreifachen, 18 lots.
      Es wird einem das erreichen einer neuen ebene des tradens suggeriert, man fühlt sich unfehlbar.
      Nun bin ich ein trader!!
      (auf diesen punkt gehe ich gesondert beim erarbeiten eines trading-plans ein, immer wenn ich einen
      überdurchschnittlich guten trading tag hatte/habe, so trade ich den darauffolgenden tag nicht. War er
      extrem gut, so nehme ich für den rest der woche frei. gehe golfen oder auf einen 3-4 tage trip extra)

      Wenn man sich zu gut oder sicher fühlt, neigt man dazu roulette zu spielen. Man kann 20 mal hintereinander
      gewinnen, aber das einundzwannzugste mal kostet es einen den gesamten gewinn plus einsatz. Mit nur einem
      trade kann man so seinen account ruinieren."

      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/500-beitraege/110…

      Viel Spaß hier bei w:o!

      Corine


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