checkAd

    NS-Zwangsanleihe: Deutsches Paar zahlt Reparationen an Griechenland - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.03.15 22:59:09 von
    neuester Beitrag 31.03.15 12:50:23 von
    Beiträge: 21
    ID: 1.209.611
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.231
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 17.03.15 22:59:09
      Beitrag Nr. 1 ()


      Die Bundesregierung wehrt sich gegen Entschädigungszahlungen an Griechenland. Das geht nicht, finden zwei Deutsche - und leisten vor Ort einfach selbst einen Anteil zur Tilgung der NS-Zwangskredite.

      Hamburg/Athen - Ludwig Zaccaro und Nina Lange wollten einfach nicht länger warten. Während Politiker in Deutschland über die von Griechenland geforderten NS-Entschädigungen streiten, sind die beiden Deutschen einfach in die griechische Stadt Nafpolio gereist, um deren Bürgermeister Dimitris Kostouros zu treffen. Zaccaro und Lange haben selber die Geldsumme gezahlt, die sie ihrer Ansicht nach Griechenland aufgrund der NS-Zwangskredite schulden: 875 Euro.

      "Wir finden: Deutschland sollte erst einmal seine Schuld gegenüber Griechenland bezahlen", sagte Lange auf einer Pressekonferenz, die in einem Video auf YouTube veröffentlicht wurde. Auf dem Tisch vor ihr liegt ein weißes Din-A4-Blatt, mit Kugelschreiber steht darauf geschrieben: "Solidarity to Greece" ("Solidarität mit Griechenland").

      "Wir haben gesagt: Als symbolischen Akt, um ein Umdenken zu initiieren, fangen wir einfach mal an, als kleine Leute, und geben eine Pro-Kopf-Rückzahlung an Griechenland," so Lange. Deshalb hätten sie im Rathaus gefragt, wo sie das Geld hingeben können und gesagt, dass sie die Medien informieren möchten: "Denn es soll in Deutschland ein Beispiel geben, damit vielleicht andere Deutsche auch umdenken."

      Bürgermeister Kostouros hat Lange und Zaccaro gebeten, den Betrag einer gemeinnützigen Organisation zu spenden, die die Armen in der Stadt unterstützt und freie Essensausgaben anbietet.

      "Das deutsche Paar hat uns gesagt, das Geld komme aus ihren kleinen Ersparnissen", sagt Christina Apostolopoulou, eine Sprecherin der Organisation Pyle Politisimou (etwa: "Tor zur Kultur"): "Ihr Beitrag ist von unschätzbarem Wert. Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um Spender zu finden, damit wir die 100 armen Familien ernähren können, die wir unterstützen. Aber es mangelt uns oft an Bargeld." Die Organisation werde das Geld nutzen, um Nahrungsmittel für diese Familien zu kaufen. "Wir sind sehr ergriffen", so die Sprecherin. "Sie haben die wahre Bedeutung von Solidarität aufgezeigt."

      "Wir lieben Griechenland und seine Art zu leben", erklärte Lange in dem Video. "Uns gefällt die Gastfreundschaft, die Freundlichkeit, Offenheit und Geduld der Griechen. Und wir sind beschämt über die Arroganz unserer Medien und unserer Politiker gegenüber Griechenland", fügte die Deutsche hinzu. Weiter führt sie aus: "Unsere Medien, unsere Politiker tun so, als ob nur Griechenland Europa und Deutschland etwas schuldet. Aber es ist umgekehrt."



      Deutschland schulde Griechenland Reparationszahlungen vom Weltkrieg und die Rückzahlung des Zwangskredits von 1942, sagt Lange. Die Höhe der Reparationszahlungen sei wohl beziffert auf um die 300 Milliarden Euro, sagte Lange weiter, der Zwangskredit mit Zinsen belaufe sich - je nach Berechnung - auf vielleicht 70.000 Euro: "Wir haben einfach mal die 70.000 Euro vom Zwangskredit genommen. Wir haben sie durch die Anzahl unserer Landsleute geteilt." So hätten sie ausgerechnet, dass für die Deutschen pro Kopf ein Betrag von 875 Euro zustande käme: "Nur, um diesen Zwangskredit zurückzubezahlen", betont Lange, "nicht mal die Reparationszahlungen."

      "Wir haben nicht so viel Geld", sagt Lange. Aber den - nach ihren Berechnungen - Anteil für eine Person hätten sie mitgebracht. Bei den Zahlen indes ist in Langes Ausführungen ein bisschen was durcheinander gegangen: Gutachten beziffern den heutigen Wert der umstrittenen Zwangsanleihe auf rund zehn Milliarden Euro, das entspricht - geht man von 80 Millionen Deutschen aus - rund 125 Euro pro Kopf.

      "Wir gehören nicht zur reichen Schicht in Deutschland, ich bin Rentner", ergänzt Zaccaro Langes Ausführungen, "meine Frau arbeitet 30 Stunden in der Woche und von dem Geld leben wir".

      "Wir haben im Fernsehen gesehen, wie der griechische Finanzminister den Herrn Schäuble getroffen hat", erzählt er weiter. "Und wie sich der Herr Schäuble geäußert hat. Wir waren entsetzt." Und das sei auch der Auslöser für diese Aktion, da Schäuble die Forderung von Griechenland als verjährt bezeichnet habe, und das gebe es nicht.

      Und dann sei kurz danach die Schlagzeile in der "Bild"-Zeitung gewesen: "'Bild'-Leser meinen - Keinen Euro mehr für Griechenland". Zaccaro: "Das finde ich unverschämt."

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/ns-entschaedigung-fuer-grie…
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 17.03.15 23:06:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.356.365 von Fuenfvorzwoelf am 17.03.15 22:59:09Europa stirbt zuerst im Kopf: Beschimpfungen, Beleidigungen und Reparationsforderungen oder, wo man hinkommt, wenn man absolut nicht mehr weiter weiß

      17. März 2015 l Heiner Flassbeck l Allgemeine Politik, Europa, Wirtschaftspolitik

      Wer uns bisher nicht geglaubt hat, dass die deutschen Medien (das kann man so pauschal sagen, wie es klingt) in der Griechenlandfrage zu jedem nur denkbaren Schwachsinn in der Lage sind, der kann es jetzt jeden Tag in hunderten von Meldungen klar erkennen. Die ARD schafft es, innerhalb von zwei Tagen, zwei „Talkshows“ aufzubieten, die sich gegenseitig unterbieten in der Niveaulosigkeit der Auseinandersetzung. Die Frage, ob Yanis Varoufakis in einer Rede vor fünf Jahren der Finger entgleist ist, ist in allen “Leitmedien” wichtiger als die Frage, wie es kommen kann, dass aus Griechenland jeden Tag wieder tausendfach Finger in Richtung Deutschland gezeigt werden.

      Dort kommen längst vergessen geglaubte Reparationsforderungen wieder hoch und zeigen doch nur die Hilflosigkeit der griechischen Politik, die in einer aussichtslosen Lage um sich schlägt. Was mich am meisten an Deutschland erschüttert, ist die offenbar gewordene kollektive Unfähigkeit, genau das zu erkennen. Hier kämpft ein ganz kleines Land mit dem Rücken zur Wand gegen einen übermächtigen Gegner um seine Würde. Wo ist der deutsche Spitzenpolitiker, der seinen eigenen Leuten laut und deutlich sagt: Nun hört endlich auf, es gibt hier nichts zu gewinnen? Nein, sie machen immer weiter und schlagen auf den Kleinen ein. Unkontrollierte Aggression, die nicht fragt, wen oder was man zerstört.

      Am Ende, das ist jetzt schon keine Frage mehr, wird Europa zerstört sein. Wenn schließlich alle besiegt sind, hat der Sieger verloren. Es war dann nämlich ein Sieg der Lüge, der Heuchelei und des kollektiven Leugnens eigenen Fehlverhaltens, das die anderen Nationen lange nicht vergessen werden. Sie werden nicht vergessen, wie die deutsche Regierung die Macht des Gläubigers genutzt hat, um die Schuldner zu demütigen. Und sie werden nicht vergessen, wie die deutschen Medien exakt auf dem Niveau des deutschen Stammtischs nachgetreten haben.

      Heute wird genau die gleiche Kampagne mit genau den gleichen Vorurteilen gegen Griechenland gefahren wie vor fünf Jahren, ohne dass auf deutscher Seite auch nur das Geringste dazugelernt worden wäre. Zwischenzeitlich war es ruhig, aber nur, weil Griechenland die unsinnige „Reformpolitik“ auf Punkt und Komma umgesetzt hat. Dass sich das Land in dieser Zeit radikal geändert hat, weil die Menschen die extrem schmerzhaften Folgen der „Reformpolitik“ erleiden mussten, hat man nicht einmal zur Kenntnis genommen.

      Inhaltlich haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten alles dazu gesagt, was zu sagen war. Es geht aber offenbar nicht um Inhalte. Wo die Volksseele kocht und man davon politisch profitieren oder unmittelbar Geld verdienen kann, ist eine inhaltliche Auseinandersetzung nicht gewünscht. Eine intellektuell verarmte Politik fährt damit fort, Vorurteile und Ressentiments zu bedienen statt aufzuklären. Das geht genau so lange gut, bis die gefährliche Mischung aus Vorurteilen und Ressentiments unkontrollierbar überkocht.

      http://www.flassbeck-economics.de/europa-stirbt-zuerst-im-ko…
      Avatar
      schrieb am 18.03.15 07:07:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      man kann nur hoffen das dies nun Schule macht, und sich viele weitere frewillig anschliessen bis die Masse so hoch und publik wird, das es zum Zwang wird; und nicht nur für Griechenland sonder all den Ländern denen wir noch Reperationszahlungen schulden. Die Deutschen stehen durch Ihre Vergangenheit in der absoluten Pflicht dies, auch privat mit eigenem Kapital die Verbrechen Ihrer Vorfahren zumindest symbolisch und ansatzweise zu sühnen.
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 18.03.15 09:01:42
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.357.070 von Abfischer am 18.03.15 07:07:12Haben die Spanier die Reperartionen an die Mexikaner für den Völkermord an den Aztheken und die Zerstörung selbiger Kultur bezahlt?
      Haben die Amerikaner für das Hinmorden von 1Mill Menschen im indonesischen Raum Reperationen bezahlt?
      Sind eigentlich die afrikanischen Republiken von ihren ehemaligen Kolonialherren für die jahrzentelange Ausbeutung von Frankreich, England, Italien, Portugal entschädigt worden?

      um nur einige Beispiele für Gräueltaten anderer Völker zu nennen!?
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 18.03.15 09:28:34
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.357.070 von Abfischer am 18.03.15 07:07:12Ihr seid ja wahnsinnig. Ich sehe schon einen Griechen-Soli auf uns zukommen.

      Der natürlich auch dann bestehen bleibt wenn das bezahlt sein sollte. Dann wird irgendwann die Eingliederung in die Einkommensteuer folgen oder man kündigt an, dass er in ganz vielen Jahren abgeschafft werden soll.

      Ich bin nun endgültig dafür dass sich D genauso verschuldet wie die anderen Länder, damit hier auch nichts mehr zu holen ist.
      Lieber verprassen wir es hier im Land bevor wie die faulen Säcke in Europe durchfüttern.

      Gruß
      Miri

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4200EUR +2,44 %
      Die bessere Technologie im Pennystock-Kleid?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 18.03.15 10:21:28
      Beitrag Nr. 6 ()
      Danke für Euer Interesse und Eure Beiträge.

      Es ist klar, dass bei dem Thema Emotion und Rationalität eine Rolle spielen, aber klar getrennt werden sollten.

      Reparationen sind ja nichts Neues. Die gab es in der Geschichte schon immer. Wenn Unrecht begangen wurde, soll Kompensation geleistet werden. Insbesondere, wenn Betroffene eines Unrechts noch am Leben sind. Insofern, geht m.E. der Hinweis auf jahrtausende altes Unrecht am Thema vorbei.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Reparationen

      Über Griechenland heißt es insbesondere:

      Nachdem das Deutsche Reich bzw. die Wehrmacht im Balkanfeldzug (April 1941) Griechenland besetzte, bildete sich eine Kollaborationsregierung. Die Bank von Griechenland wurde genötigt, der Deutschen Reichsbank eine Anleihe in Höhe von 476 Millionen Reichsmark zu gewähren und ihre Devisenreserven an das Deutsche Reich abzutreten. Eine Zurückzahlung der „Besatzungskosten“ oder der „Anleihe“ ist nie erfolgt.

      Auszahlungen an Opfer von Massakern hat es von deutscher Seite nie gegeben; die Argumentation ist, es handele sich um legitime Kriegsmittel der Partisanenbekämpfung.


      Wie wäre es denn, wenn Deutschland, genau wie es m.W. im Falle von Polen gemacht wurde (Polen ist natürlich ein wichtigerer Handelspartner), als Reparationsleistung einen Deutsch-Griechischen Jugendhilfefonds einrichtet zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit.

      M.E. sind die einzigen Mittel, Griechenland aus dem Sumpf herauszuhelfen, nicht markige Worte eines gekränkten Finanzministers, sondern Aufbau einer wirtschaftlichen Unterstützung. Dessen ungeachtet natürlich auch die "Repatriierung" von flüchtigen Steuergeldern insbesondere aus der Schweiz. Die Schweiz hat Griechenland sogar Hilfe angeboten. Ich meine, es sind über 800 MRD Euro aus Griechenland in der Schweiz.
      Avatar
      schrieb am 18.03.15 13:29:40
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die sollten lieber fürs Alterheim sparen, um dem deutschen Staat nicht zur Last zu fallen, statt ihr Geld den Griechen in den Rachen zu schmeißen.


      Griechenland hat über die EU aus Deutschland schon mehrere Marshallpläne, erhalten, es reicht.
      Avatar
      schrieb am 18.03.15 13:32:12
      Beitrag Nr. 8 ()
      Im übrigen sollten die beiden mal die "WELT" lesen,
      da ist heute von Zwangsanleihen keine Rede mehr, die gab es nämlich danach nicht.
      es geht um Besatzungskosten.
      Avatar
      schrieb am 18.03.15 14:00:50
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.357.070 von Abfischer am 18.03.15 07:07:12geh mit gutem Beispiel voran und überweise nach Griechenland,Frankreich ,
      Belgien,Holland,Luxemburg,Dänemark, Lybien,Russland,Polen, Tschec hien,
      Norwegen,Schweden,Finnland,(verzeih,wenn ich ein Land vergessen habe)
      will hier niemanden benachteiligen..jeder soll gleich bekommen...
      :keks:
      Avatar
      schrieb am 18.03.15 14:14:09
      Beitrag Nr. 10 ()
      Die Deutschen stehen durch Ihre Vergangenheit in der absoluten Pflicht dies, auch privat mit eigenem Kapital die Verbrechen Ihrer Vorfahren zumindest symbolisch und ansatzweise zu sühnen. <

      Ich finde, Vertiebende Schlesier, Sudetendeutsche, Ostpreußen, Danziger, Pommern, Vertriebene vom Balkan haben schon mal mehr als genug gezahlt und in den Vertreiber-ländern zurückgelassen, lassen müssen.
      Avatar
      schrieb am 18.03.15 16:00:56
      Beitrag Nr. 11 ()
      Das Thema nervt langsam..
      Avatar
      schrieb am 18.03.15 16:12:04
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.357.070 von Abfischer am 18.03.15 07:07:12
      Zitat von Abfischer: Die Deutschen stehen durch Ihre Vergangenheit in der absoluten Pflicht dies, auch privat mit eigenem Kapital die Verbrechen Ihrer Vorfahren zumindest symbolisch und ansatzweise zu sühnen.


      ich habe lange nicht mehr so einen bloedsinn gelesen.

      dann soll sich griechenland meinetwegen an polen wenden, um das meiner familie in schlesien von den russen enteignete gut als entschaedigung zu erhalten.

      mein anderer familienzweig koennte noch von den alliierten schadensersatz fuer das von bomben zerstoerte haus verlangen.

      ich kenne auch einen deutschen juden, der auschwitz ueberlebt hat, dem es aber nie in den sinn kam, "entschaedigung" zu verlangen.
      Avatar
      schrieb am 18.03.15 18:33:40
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.357.910 von guxx am 18.03.15 09:01:42
      Zitat von guxx: Haben die Spanier die Reperartionen an die Mexikaner für den Völkermord an den Aztheken und die Zerstörung selbiger Kultur bezahlt?
      Haben die Amerikaner für das Hinmorden von 1Mill Menschen im indonesischen Raum Reperationen bezahlt?
      Sind eigentlich die afrikanischen Republiken von ihren ehemaligen Kolonialherren für die jahrzentelange Ausbeutung von Frankreich, England, Italien, Portugal entschädigt worden?

      um nur einige Beispiele für Gräueltaten anderer Völker zu nennen!?


      Dazu kommen noch ca. 15 Millionen Indianer

      Dann die Bombenopfer des letzten WK. und das nicht nur im Deutschen Reich.

      Auch Hisoshima und Nagasaki und Vietnam warten auf Entschädigung.
      Avatar
      schrieb am 18.03.15 20:01:45
      Beitrag Nr. 14 ()
      Die Kosten der Zwangsanleihe ist eine Sache, die Reparationszahlungen wegen der Besatzung und Kriegsverbrechen eine andere.

      Was in Deutschland, Griechenland und dem Rest von Europa immer gerne vergessen wird: Griechenland war nicht nur von der Dt. Wehrmacht besetzt.

      Die Wehrmacht kam erst dazu, nachdem sich die italienische Armee beim Versuch das Land zu besetzen tüchtig verhoben hat.
      Erst anschließend erfolgte der Einmarsch der deutschen UND der bulgarischen Armee.
      Griechenland wurde von diesen drei Ländern in drei Besatzungszonen aufgeteilt und verwaltet.

      Nachzulesen in den Geschichtsbüchern und der FAZ vom letzten Samstag.

      Ich habe bisher von keinen Forderungen an diese beiden Staaten gelesen, obwohl sich die bulgarischen Armee mindestens genau so schlimm ggü. der griechischen Bevölkerung bei den Landvertreibungen und der anschließenden Ansiedlung von bulgarischen Bauern verhalten haben soll.


      Ist natürlich auch nur ein Zeigen auf andere - aber bemerkenswert ist es m. E. dennoch.

      Aber am Ende muss man sich doch die Frage stellen: Reparationszahlungen für Schäden und/oder Verbrechen im Weltkrieg? Wohin soll das führen? Und warum nur Forderungen gegen Deutschland?
      Warum nicht generell an alle Länder, die in den letzten 50 - 100 Jahren ein anderes Land überfallen / per Einmarsch "zur Hilfe gekommen sind" und dort hohe Schäden verursacht haben.


      Übrigens: Die Türkei hat im letzten Jahrhundert etwa 1 Mio Griechen ohne Entschädigung aus ihrem Land vertrieben, was vom türkischen Verteidigungsminister ausdrücklich in seiner Rede in 2008 gelobt wurde.


      Fazit: Es bringt nichts, auf diese Weise nachzukarten, welches Land hier wem wegen welcher Vorfälle in der Geschichte noch wieviel schuldig ist!
      Avatar
      schrieb am 18.03.15 22:05:48
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hab' mir das jetzt alles mal durchgelesen und muss mal wieder die Sinnlosigkeit des Unterfangengens feststellen.
      Für die in einem Forum möglichen "Häppchen" ist das Thema einfach zu komplex.

      Es geht ja nicht um einen definierten Sachverhalt.
      Nein, um Weltgeschichte, Ethik, Demagogie, Legitimität von Interessen, politisches Taktieren usw.

      Da haben sich Philosophen schon Jahrtausendelang damit abgemüht.
      Und schon Plato hat in den Anfangszeiten der Demokratie darauf hingewiesen, eine Polis sollte nicht mehr als 5000 Stimmberechtigte umfassen, da sonst die Komplexität der Dinge vom Wähler nicht mehr überschaubar seien.

      Klar, polemisch gesehen, müsste Griechenland noch Reparationen an den gesamten Nahen Osten zahlen.
      Seit Alexander dem Großen sind da einige Zinsen aufgelaufen ( ca. 2300 Jahre....)

      Die Diskussion hat auch mit unserem ethisch-moralischen Anspruch zu tun.
      Das mittelalterliche "homo hominem lupus" eines Thomas Hobbes haben wir per zivilsatorischem Fortschritt verworfen.

      Wir fordern von anderen empört die Einhaltung der Menschenrechte ein und zeigen auf jeden mit Fingern, der das nicht tut - ausser er kauft unsere Waffen oder er ist mächtiger als wir...

      Und so, wie sich hier manche über die USA, über Putin oder die "Chinesischen Kommunisten" empören, weil die sich über "unsere Werte" hinwegsetzen, so empört sich mancher Grieche eben über die Deutschen, an deren Wesen "die Welt genesen" soll.

      Dabei genießen die Deutschen im griechischen Volk trotz allem (noch) einen guten Ruf.
      Auch wegen der vielen Griechen, die bei uns gearbeitet haben und sich nur noch schwer an die korrupte Politik zuhause gewöhnen konnten.

      Dass wir nicht "Griechenland" gerettet haben, sondern die Banken, die sich mit riskanten Anleihe-Geschäften verzockt hatten, sollte sich 'rumgesprochen haben.
      Wir haben das Geschäftsrisiko der Banken übernommen und den griechischen Arbeiter zum Buhmann gemacht.
      So weit so schlecht.

      Dann wird "Mutti" nicht müde, wider besseres Wissen aus taktischem Kalkül dem griechischen Normalbürger zu erzählen,
      er sei an allem Schuld.
      Hauptsache, unsere U-Boote werden abgenommen (die Griechenland stornieren wollte).
      Jo mei, welche Reaktion gäbe es da bei uns?

      Und Schäuble kläfft hinterher, in der Richtung:
      solange der griechische Rentner noch jeden zweiten Tag was zu fressen hat, gibt's ja Sparpotenzial.
      Der Mensch überlebt ja 10 Tage ohne Essen.

      Wer so darum bettelt, an die Sünden der jüngeren Vergangenheit erinnert zu werden, der wird irgendwann erhört!
      Ich bin ab und zu in Kalavrita, einem Ort, in dem Deutsche alle männlichen Bewohner ab 14 Jahren zusammengetrieben und erschossen haben.
      Und was sagten mir die Griechen immer?
      Gott sei Dank ist es vorbei, wir wissen ja, was Krieg ist, nicht erst seit damals.
      Schön, dass wir das hinter uns haben und Respekt vor euch Deutschen, dass ihr das nicht vergessen habt.
      Lasst uns Freunde sein, für eine bessere Zukunft.
      Und den während der Gespräche üppig gereichten Tsippouro durfte ich noch nie bezahlen.

      Und nun Berlin als "Hassprediger" gegen Hellas: da hat die allwissende alternativlose Mutti sich in eine böse Falle locken lassen.
      Was glaubt ihr, wer sich alles eins grinst über die Dummheit, mit der "wir" die Rolle der Griechen-Basher angenommen haben?

      Varoufakis mag sich ja blöd anstellen in seiner Eitelkeit, aber wie blöd sich das Duo Merkel/Schäuble in eine Situation manövrieren ließ, in die sie von ganz anderen Interessen gelockt wurden, ist wesentlich peinlicher und teurer.
      Um Griechenland geht's bei dem ganzen Theater als allerletztes.
      Eher um Morgan Stanley, Goldman Sachs und den Rest unserer feinen "Weltregierung". Aber die ist ja "alternativlos".
      Wahrscheinlich auch demokratisch. Muss auf dem nächsten Wahlzettel mal gucken....:rolleyes:

      Wie gesagt, nur ein Häppchen. Die Zusammenhänge sind viel größer.
      Also zum Abschluss die Bitte, sich an Albert Einstein zu halten und
      "die Dinge so einfach zu machen, wie sie sind, aber nicht einfacher"
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 19.03.15 08:05:25
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.357.910 von guxx am 18.03.15 09:01:42
      Zitat von guxx: Haben die Spanier die Reperartionen an die Mexikaner für den Völkermord an den Aztheken und die Zerstörung selbiger Kultur bezahlt?
      Haben die Amerikaner für das Hinmorden von 1Mill Menschen im indonesischen Raum Reperationen bezahlt?
      Sind eigentlich die afrikanischen Republiken von ihren ehemaligen Kolonialherren für die jahrzentelange Ausbeutung von Frankreich, England, Italien, Portugal entschädigt worden?

      um nur einige Beispiele für Gräueltaten anderer Völker zu nennen!?



      richtig aber leider unvollständig.
      was ist denn z.b. mit dem griechischen helden "alexander der große" und seinen unvorstellbaren massakern, auf welche die griechen sogar heute noch so stolz sind? wenn man da mal reparationen mit zins und zinseszins ausrechnet, kommt eine so horrende summe zusammen, daß diese nur noch die fed drucken könnte.:eek:
      Avatar
      schrieb am 19.03.15 12:32:22
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.367.552 von Randfontein am 18.03.15 22:05:48
      Es mag sein, dass Banken gerettet wurden, vor allem französische.

      Aber der griechische Staat wäre längst insolvent, wenn andere Europäer, die Deutschen mit der weitaus größten Milliardensumme, den Griechen nicht unter die Arme gegriffen hätten, sie wären längst insolvent.
      Mit Euro hätten sie ihre Beamten jedenfalls lange nicht mehr bezahlen können, allenfalls noch mit einer wieder eingeführten griechischen Drachme.

      Griechenland ginge es mit einer eigenen Währung sowieso besser, dann müsste die Abwertung der griechischen Währung keine interne Abwertung sein, mit Lohnkürzungen, Arbeitslosigkeit und allem was sonst noch dazu kommt.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 19.03.15 13:05:00
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.372.154 von Ines43 am 19.03.15 12:32:22Ines43, wir entfernen uns vom Thema.
      Hier geht es nicht um Rettungspakete, sondern um moralische oder juristische Schuld und den Umgang damit.

      Also um Dinge wie:
      wir hatten ja unseren Marshall-Plan und uns erfolgreich um einen teuren Friedensvertrag gedrückt.
      Als Deutschen steht uns das natürlich zu.
      Aber wenn da jeder kommen würde...

      So wie wir immer für den freien Welthandel eingetreten sind, aber wehe, ein Produkt hat nicht unseren
      für (und durch!) unsere Hersteller maßgeschneiderten DIN-Normen entsprochen...

      Und die ursprüngliche Warnung "made in Germany" wurde zum Gütesiegel.
      Ja, wir sind eben doch die Cleversten und verstehen dabei, auch noch darüber zu jammern, dass wir die Ärmsten wären.

      Soviel Erfolg gepaart mit Hybris erweckt Neid.
      Dem begegnen wir mit unsäglicher Arroganz.

      Ja, wir sind selbst dann Sieger, wenn wir verloren haben.
      Gesiegt hat der Grieche Pyrrhos von Epirus damals auch.
      Schon mal von "Pyrrhus-Sieg" gehört?

      Von unserem hohen moralischen Ross ganz abgesehen, das vielleicht doch eher ein trojanisches Pferd ist?:rolleyes:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 20.03.15 10:03:45
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.372.496 von Randfontein am 19.03.15 13:05:00
      Zitat von Randfontein: Von unserem hohen moralischen Ross ganz abgesehen, das vielleicht doch eher ein trojanisches Pferd ist?:rolleyes:


      Moin,

      ich finde das Doppelmoralspotential in Deutschland, insbesondere im Süden Deutschlands, sehr beachtenswert. CSU: Das ist unterste Schublade! Wie lenkt man am besten ab von den eigenen Unzulänglichkeiten und moralischen Verfehlungen?

      Dazu nur mal zwei aktuelle Meldungen ...

      Schuldenstreit: CSU verschärft Ton gegenüber Griechenland

      Im Schuldendrama um Griechenland richtet die CSU eine deutliche Warnung an die Regierung in Athen. Varoufakis und Co. müssten ihre taktischen Spielchen beenden, fordert Generalsekretär Scheuer - "sonst sieht es zappenduster aus".

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/griechenland-csu-w…


      Verwandtenaffäre: Bewährungsstrafe für Ex-CSU-Fraktionschef Schmid

      Sozialbetrug, Steuerhinterziehung: Georg Schmid, der frühere Fraktionschef der CSU, ist zu einer Bewährungsstrafe von 16 Monaten verurteilt worden. Er hatte seine Ehefrau 22 Jahre lang als Scheinselbständige beschäftigt.

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/georg-schmidt-bewa…

      Einfach nur widerlich, oder?

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.03.15 10:06:22
      Beitrag Nr. 20 ()
      PS: Wer meint, das ist ja wohl im statistischen Sinne ein Ausreißer mit N = 1, dem sei folgender Artikel noch nahegelegt:

      Bayerische Amigos: Was wurde eigentlich aus der Verwandtenaffäre?

      Einer war besonders dreist, doch er war nicht allein: 79 bayerische Parlamentarier beschäftigten Angehörige auf Staatskosten. Die Politik würde die leidige Verwandtenaffäre gern abhaken. Bald aber könnte der Fall vom "Schüttelschorsch" vor Gericht landen.

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/csu-in-bayern-die-…
      Avatar
      schrieb am 31.03.15 12:50:23
      Beitrag Nr. 21 ()
      Kreise: Griechische Vertreter sind ohne Einigung mit EU und IWF aus Brüssel abgereist. Die Gespräche könnten nächste Woche fortgesetzt werden.
      vor 4 Min (12:45) - Echtzeitnachricht


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      NS-Zwangsanleihe: Deutsches Paar zahlt Reparationen an Griechenland