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    Kapitalismus - gnadenlos und gut? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.04.15 16:44:36 von
    neuester Beitrag 20.06.15 10:52:32 von
    Beiträge: 10
    ID: 1.210.829
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      schrieb am 08.04.15 16:44:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Soziale Ungleichheiten, Schuldenkrise, globale Umweltzerstörung. Ist der Kapitalismus das richtige Wirtschaftsmodell, um all diese drängenden Probleme zu lösen? Ja, sagt ausgerechnet einer der profiliertesten Kapitalismus-Kritiker, der tschechische Ökonom Tomáš Sedláček."

      "Tomáš Sedláček lehrt an der Karls-Universität in Prag und ist Chefvolkswirt der Tschechoslowakischen Handelsbank, der größten Bank des Landes."

      Er sieht sein Fach eher als eine Religion als eine Wissenschaft:
      "Die Ökonomie ist – wenn Sie so wollen – die globalste Religion unserer Zeit. Jede Kultur hat ihre eigenen Bräuche, ihre eigenen Werte oder Tänze. Aber es gibt nur eine Wirtschaft, an die alle glauben. Das ist unser kleinster gemeinsamer Nenner."

      Diese Ansicht wird deutlicher, wenn er über den Kapitalismus spricht:
      "Wir tun immer so, als wäre die Ökonomie völlig neutral, wissenschaftlich, objektiv – wie eine mathematische Wissenschaft. Nehmen Sie zum Beispiel ein Ökonomie-Lehrbuch – es sieht genauso aus wie ein Physik-Buch. Das andere ist: Die Ökonomie ist voller Moral: Wir erzählen den Studenten, dass es völlig normal ist, ein Egoist zu sein, dass es sogar absolut natürlich ist. Wir unterstellen den Menschen, dass sie nur ihren Nutzen maximieren wollen – und dass das okay ist."
      Denn die unsichtbare Hand des Marktes wird alles regeln und moralisches Handeln muss somit hinten anstehen. FALSCH, denn jeder hat selbst Hände und muss gucken ob er damit gutes oder schlechtes tut. Insofern sind auch die daraus resultierenden Konsequenzen selbst zu tragen. Vor allem wenn diese Einfluss auf Dritte haben!

      Die Naivität der Menschen führt dazu, dass wir davon ausgehen rationell zu handeln, während wir uns mit der Wirtschaftslehre rein auf das Streben nach Profit begrenzen.
      "Oder auch der Glauben daran, dass die Wirtschaft immer weiter wachsen wird, Jahr für Jahr. Woher habt ihr das? Stand das in den Himmel geschrieben oder in der Bibel? Was habt ihr geraucht oder geträumt? Es gibt nichts in der Geschichte der Ökonomie, dass belegt, dass die Wirtschaft immer weiter wächst. Und trotzdem bauen wir unsere Gesellschaft - unsere Sozialsysteme, die Renten, einfach alles! - auf diese Annahme hin, dass die Wirtschaft jedes Jahr wächst."

      Wir verhalten uns als wäre die aktuelle Form des Kapitalismus perfekt. Dass das nicht stimmen kann, verdeutlicht ein kleiner Vergleich:
      "In der Physik beispielsweise machen wir ständig Modelle, die nicht realistisch sind. Aber wir wissen, es sind Modelle. Wenn wir zum Beispiel den freien Fall eines Gegenstands berechnen, tun wir so, als gäbe es keinen Luftwiderstand oder wir nehmen an, dass er keine Rolle spielt. Das macht es einfacher. Aber wir dürften das nicht für die Wahrheit halten. In der Ökonomie treffen wir auch Annahmen – zum Beispiel dass Menschen egoistisch handeln oder dass sie genau wissen, was sie wollen. Aber wenn das Annahmen sind, dürfen wir nicht behaupten, dass es die Wahrheit ist. Sonst kommt der Ökonom abends in die Kneipe zu seinen Freunden und behauptet: Der Luftwiderstand existiert überhaupt nicht."

      Der Kapitalismus ist ähnlich wie das System der Demokratie, nicht das Beste, aber das Beste was wir zur Zeit haben. Das bedeutet noch lange nicht, das es das einzig Wahre ist.
      "Viele Leute glauben, dass der Grund für Fragen Antworten sind. Manchmal stimmt das auch. Aber die wirklich wichtigen Fragen sind dafür da, gestellt zu werden. Denn es gibt nichts schlimmeres, als ein Mensch, der keine Fragen hat, der nicht zweifelt, der alles weiß."

      (Quelle:http://www.deutschlandfunk.de/kapitalismuskritiker-sedlacek-…)
      3 Antworten
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      schrieb am 08.04.15 18:36:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Kritik läuft darauf hinaus, Sedláček für die dauerhafte Anwendung des "Mythos der Vorwegnahme" zu rügen, weil so eben genau nicht historische Erklärungen gegeben werden könnten. Dieser Fehler sei ihm wohl auch unterlaufen, weil er mit dem Konzept der Archetypen nach C. G. Jung eine eher problematische Sichtweise auf die Geschichte der Ökonomie und der Ökonomie-Wissenschaften gewählt habe. Historisch ebenfalls nicht überzeugend sei der Bezug auf Werner Sombart und seine umstrittene Schrift Die Juden und das Wirtschaftsleben, ohne dass Sedláček auf die dort vorhandenen antisemitischen Stereotype eingegangen wäre.

      Quelle Wikipedia
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 08.04.15 18:51:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das Problem ist doch, dass der Kapitalismus auch in andere Bereiche eindringt und beeinflusst, somit verzerrt, wie in Journalismus und Politik

      Vergleichbar der Physik,

      während des Falles, verändert das fallende Objekt die Chemie und Biologie, sodass es nicht mehr auf der Erde, sondern z.B auf dem Mond zu Boden kommt.

      Am Ende sind die Modelle dann für die Tonne...
      Avatar
      schrieb am 01.05.15 12:46:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ich finde ihn gut, aber mit Regeln. Die Regeln müssen eingehalten werden. Viele reden ja schon vom Sozialismus für Banken. Banken werden von Staatsgeldern gerettet und verstaatlicht. Das geht natürlich nicht.
      Avatar
      schrieb am 01.05.15 15:22:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.518.557 von impulser am 08.04.15 16:44:36

      Wer wie du da über den kapitalismus glaubt fabulieren zu können, der sollte m.e. auch wissen, welche leute dieses system für sich nutzen und damit zu durch und durch korrupten dynastien aufsteigen.

      http://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/g-a/g-ss/Amer…

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      Avatar
      schrieb am 17.06.15 17:52:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.518.557 von impulser am 08.04.15 16:44:36Fragen wir doch einfach mal:

      In welchen Ländern auf der Welt geht es den Menschen am besten, wo leben die glücklichsten Menschen ?

      :confused:

      Antwort darauf laut den meisten Umfragen:

      Schweiz, Skandinavien, USA, Kanada, Australien, Neu-Seeland... - alles Länder mit Kapitalismus.

      :eek:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 17.06.15 19:42:05
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.519.610 von zocklany am 08.04.15 18:36:49du zitierst eine Kritik zu dem Buch "Die Ökonomie von Gut und Böse". Sicher kann man die angesprochenen Punkte kritisch anmerken, sind allerdings eine ziemliche Lapalie. Jung und Sombart werden auf den ca 450 Seiten jeweils 4mal kurz erwähnt und spielen eine ziemliche unwichtige Rolle.
      In erster Linie ist Sedláček kein Kapitalismukritiker, sondern ein lesenswerter Kritiker der ökonomischen Wissenschaften und ihres herrschenden Mainstreams. Er beschreibt ihren (mehr oder weniger)"akademischen" Weg von einer ethisch - orientierten Sozialwissenschaft hin zu einer pseudo "wahren" mathematisierten (Schein)Naturwissenschaft. Bestimmte Theoreme können dabei bereits in uralten Texten (Mythen) gefunden werden und das arbeitet er in seinen orginellen Lektüren des Gilgamesch - Epos, des alten und neuen Testaments, der griechischen Klassiker bis hin zu Adam Smith usf sehr schön heraus.

      In erster Linie macht Sedláček sich über das dämliche Geplapper eines Herrn Sinns und ähnlicher Geisteszwerge lustig.

      Der Threadtitel verleitet also zu einem grundsätzlichen Missverständnis.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 17.06.15 19:54:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.994.298 von Blue Max am 17.06.15 17:52:07In welchen Ländern auf der Welt geht es den Menschen am besten, wo leben die glücklichsten Menschen ?

      :confused:

      Antwort darauf laut den meisten Umfragen:

      Schweiz, Skandinavien, USA, Kanada, Australien, Neu-Seeland... - alles Länder mit Kapitalismus.


      Reichen Leuten in kapitalistischen Ländern geht es sicher sehr gut. Ob sie auch glücklich sind? Es gibt Untersuchungen darüber, dass das "Glückslevel" ab einem gewissen Wohlstandlevel nicht mehr signifikant ansteigt. Ein 20facher Millionär dürfte kaum doppelt so glücklich wie ein 10facher sein. Im Gegenteil, er hat eher Stress, weil er immer nur einen seiner drei Porsches fahren kann. Der Kapitalismus sorgt aber für fortschreitende Spreizung bei der Verteilung des Eigentums. Die Folgen sind zZ global zu bewundern und werden von den glücklichen und zugleich gestressten Kapitalisten mit aller auch militärischer Gewalt niedergehalten, bekämpft und umverteilt.
      Avatar
      schrieb am 20.06.15 10:32:23
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.995.249 von cmeise am 17.06.15 19:42:05
      Zitat von cmeise: du zitierst eine Kritik zu dem Buch "Die Ökonomie von Gut und Böse". Sicher kann man die angesprochenen Punkte kritisch anmerken, sind allerdings eine ziemliche Lapalie. Jung und Sombart werden auf den ca 450 Seiten jeweils 4mal kurz erwähnt und spielen eine ziemliche unwichtige Rolle.
      In erster Linie ist Sedláček kein Kapitalismukritiker, sondern ein lesenswerter Kritiker der ökonomischen Wissenschaften und ihres herrschenden Mainstreams. Er beschreibt ihren (mehr oder weniger)"akademischen" Weg von einer ethisch - orientierten Sozialwissenschaft hin zu einer pseudo "wahren" mathematisierten (Schein)Naturwissenschaft. Bestimmte Theoreme können dabei bereits in uralten Texten (Mythen) gefunden werden und das arbeitet er in seinen orginellen Lektüren des Gilgamesch - Epos, des alten und neuen Testaments, der griechischen Klassiker bis hin zu Adam Smith usf sehr schön heraus.

      In erster Linie macht Sedláček sich über das dämliche Geplapper eines Herrn Sinns und ähnlicher Geisteszwerge lustig.

      Der Threadtitel verleitet also zu einem grundsätzlichen Missverständnis.


      Wer weiß, vielleicht bin ich ja auch nach dem Überfliegen der ersten Beiträge dem Irrtum aufgesessen, daß man sich hier weniger mit dem tendenziell ökonomisch effizienteren Wirtschaftssystem namens Kapitalismus beschäftigt, sondern allgemeiner mit den Bedingungen dafür, wann und wo man mehr Glück und Zufriedenheit findet.

      Ohne jetzt behaupten zu wollen, im Besitz der wahren Erkenntnis zu sein, kann man sich hier ja ein wenig über den derzeitigen Stand der "Erkenntnis-Suche" zu diesem Thema informieren.

      Tip: Abschnitt "Ökonomische Glücksforschung"
      im folgenden Artikel der Wirtschaftswoche vom 10. April 2015

      Titel: Geld allein reicht nicht
      Was uns wirklich glücklich macht

      http://www.wiwo.de/politik/konjunktur/geld-allein-reicht-nic…

      http://www.ruckriegel.org/gluecksforschung.htm" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.ruckriegel.org/gluecksforschung.htm


      http://www.ruckriegel.org/papers/Interview_Rhein_Zeitung_20_…

      P.S. Nach einem Beitrag in der Apotheken Umschau vom 1. Sept. 2012 leb(t)en gemäß einer umfassenden " World Database auf Happiness" nach dem seinerzeitigen Ranking in 2012

      Platz 1: Costa Rica

      Glücksfaktor :lick: 8,5
      Pro-Kopf-Einkommen in USD 8.877 $/Jahr


      Platz 2: Dänemark

      Glücksfaktor :lick: 8,3
      Pro-Kopf-Einkommen in USD 59.928 $/Jahr


      Platz 6: China

      Glücksfaktor :lick:: 6,3
      Pro-Kopf-Einkommen in USD 5.414 $/Jahr

      Platz 29: Deutschland

      Glücksfaktor::lick: 7,1
      Pro.Kopf-Einkommen in USD 43.742 $/Jahr

      Fazit: Die Deutschen lagen / liegen international beim Wohlstand
      in der Spitzengruppe, beim Glück aber nur im Mittelfeld
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 20.06.15 10:52:32
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 50.015.160 von Dauerfrusty am 20.06.15 10:32:23Naja, und einer aktuellen Veröffentlichung der SÜDDEUTSCHEN Online zufolge leben tatsächlich derzeit die glücklichsten Menschen in der Schweiz.

      http://www.sueddeutsche.de/panorama/studie-die-schweiz-ist-d…

      Die Schweiz hat demnach Dänemark als glücklichstes Land der Welt abgelöst. Deutschland steht dagegen weiterhin nur auf Platz 26. Insgesamt hat das Earth Institute der Columbia Universität in New York 160 Staaten für den "World Happiness Report 2015" untersucht.

      Neben der Schweiz konnte sich auch Island an Dänemark vorbei auf den zweiten Platz drängeln. In den Top Ten finden sich außerdem Norwegen, Kanada, Finnland, die Niederlande, Schweden, Neuseeland und Australien. Auch Länder wie Panama, Israel, Mexiko, Brasilien, die Vereinigten Arabischen Emirate, der Oman, Singapur und Panama liegen vor Deutschland.

      Am Schluss der langen Reihe stehen fast ausschließlich afrikanische Länder mit Burundi und Togo auf den hintersten Plätzen. Das Bürgerkriegsland Syrien landete auf dem 156. Platz.


      Der für die Vereinten Nationen federführend vom Earth Institute erstellte Bericht verbindet unter anderem Daten von Sozialsystemen und Arbeitsmarkt mit Befragungen über die Selbstwahrnehmung der Menschen. Bei den beiden bisherigen Ausgaben des Berichts 2012 und 2013 war jeweils Dänemark auf dem ersten Platz gelandet.


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