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    Überblick über Geldanlage mit FinTechs - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.07.15 18:04:24 von
    neuester Beitrag 07.01.16 21:28:12 von
    Beiträge: 9
    ID: 1.215.648
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      schrieb am 13.07.15 18:04:24
      Beitrag Nr. 1 ()
      Liebe wallstreet online community,

      da das Thema FinTech z.Z. in der Öffentlichkeit hoch im Kurs steht, habe ich mich mal informiert, welche Anbieter es in Deutschland zum Thema Geldanlage gibt. Ich habe viele Jahre lang mein Geld selbst verwaltet, sehe nun aber, dass es mittlerweile kostengünstige Alternativen gibt, die einem viel Arbeit abnehmen. Nachdem ich alle folgenden Anbieter einmal getestet habe, möchte ich meine Erfahrungen gerne mit euch teilen. Ich würde mich über eure Meinungen zu den verschiedenen Anbietern sehr freuen.

      Dann leg ich mal los...

      Weltsparen



      Weltsparen bietet die Vermittlung von Festgeldkonten bei europäischen Partnerbanken, welche höhere Zinsen zahlen als deutsche Banken.

      Vorteile:
      - Durch die Vermittlung von Festgeldkonten bei europäischen Banken lässt sich dem historisch niedrigen Zinsumfeld in Deutschland entfliehen. Mit Weltsparen erhält man höhere Zinsen als bei deutschen Banken bei vergleichbarer Laufzeit.
      - Aufgrund von Sprach- und Bürokratiehürden war es bisher ziemlich schwierig Festgeldkonten im Ausland zu eröffnen. Mit Weltsparen entsteht somit ein komplett neuer Markt für europäisches Festgeld.
      - Weltsparen bietet ein ziemlich breites Portfolio. Das Angebot beinhaltet verschiedene Länder, Banken und Laufzeiten zur Auszahlung. Die höchsten Zinsen gibt es aktuell mit 2,70% p.a. bei der bulgarischen Fibank.

      Nachteile:
      - Die Einlagensicherung ist mit Vorsicht zu genießen. Es handelt sich nicht um einen europäischen “Topf”, sondern separate Töpfe für jedes einzelne Land. In Krisenzeiten sind die Einlagensicherungen der Länder damit unterschiedlich viel “wert”. Ob der bulgarische Staat deutsche Sparer im Ernstfall rettet ist ungewiss. Der höhere Zins reflektiert also stets auch ein höheres Ausfallrisiko.
      - Die angebotenen Zinsen liegen zwar über dem deutschen Zinsniveau, sind gemessen an der Bonität der Banken und Länder jedoch meist zu niedrig. ETFs auf Anleihen mit ähnlichen Bonitäten erzielen deutlich höhere Renditen.
      Geringe Transparenz bezüglich “Kosten” und Geschäftsmodell der Plattform. Deutlich höheres Zinsniveau bei Banken vor Ort (z.b direkt in Bulgarien) lässt eine hohe Gewinnmarge der Plattform vermuten, die letztendlich zu Lasten der Anleger geht.

      Fazit: Weltsparen bietet den Kunden eine ganz neue Möglichkeit, ihr Geld mit ausländischen Festgeldkonten anzulegen. Dies war aufgrund von Sprach- und Bürokratiehürden für viele Sparer bisher kaum möglich. Das Problem mit dem Angebot ist jedoch die fehlende Transparenz beim Geschäftsmodell und die Investitionssicherheit, die Anlegern durch die Einlagensicherung suggeriert wird. Der gebotene Zins erscheint für das hohe Risiko (z.b. BB- Rating der Fibank) deutlich zu niedrig. Ähnliche Vorsicht ist auch bei anderen Auslands-Festgeldangeboten wie Savedo geboten.


      Fairr



      Fairr bietet einen Riester-Fondssparplan auf Basis von ETFs und Index-Fonds.

      Vorteile:
      - Fairr ist der einzige der hier genannten Anbieter, der auf das Modell Riesterrente setzt. Anleger erhalten dadurch staatliche Zuschüsse zu ihren Ersparnissen.
      - Fairr bietet eine hohe Transparenz sowohl bei den Gebühren als auch bei der zugrundeliegenden Anlagestrategie. Gerade im Riesterbereich ist dies bisher ungekannt.
      - Neben dem Riester-Fondssparplan stehen weitere interessante Produkte wie ein VL-Riestersparplan zur Verfügung. Weitere Produkte sollen noch folgen

      Nachteile:
      - Bei Depotbeständen bis 5.000€ ist fairr mit 1.5% p.a. + 2,25€ Depotführungsgebühr pro Monat deutlich teurer als die Konkurrenz. Auch darüber hinaus sind die Kosten höher als bei Vaamo, Quirion oder Ginmon.
      - Durch das Rieser-Konstrukt verliert der Kunde die Flexibilität in den Auszahlungen. Man kommt zwar grundsätzlich jederzeit an sein Geld, verliert dann jedoch unter Umständen alle bis dato erworbenen staatlichen Zuschüsse.
      - Um die Sinnhaftigkeit des Riestersparplans zu beurteilen kommt man um eine individuelle Kalkulation nicht herum. Die staatlichen Zuschüsse sind abhängig von der Anzahl der Kinder. Häufig sind diese Zuschüsse so marginal, dass die Zusatzkosten dieser Lösung die Zuschüsse übersteigen.

      Fazit: Fairr ist die erste mir bekannte, empfehlenswerte Lösung auf Basis eines Riesterfondssparplans. Allerdings ist die Sinnhaftigkeit eines Riesterproduktes immer noch von verschiedenen Faktoren abhängig: Je nach Anzahl der Kinder, der Höhe der staatlichen Zuschüsse sowie der gewünschten Flexibilität in der Auszahlung überwiegen ggf. weiterhin die Nachteile einer Riester Lösung.


      Vaamo



      Vaamo bietet ein Tool um Sparziele anzulegen und über eine Indexfonds-basierte Anlagestrategie auf diese Ziele hinzusparen.

      Vorteile:
      - Das Anlegen und Ansparen auf Sparziele wirkt sich bei manchen Menschen motivationsfördernd aus und steigert so die Erfolgswahrscheinlichkeit der gesteckten Ziele. Vaamo sieht sich somit als ein “Finanz-Coach” für Kleinsparer.
      - Die Gebühren von Vaamo sind fair, besonders bei höheren Anlagevolumen. Da es sich um eine Flat-fee handelt fällt diese leicht kalkulierbar in guten wie in schlechten Jahren an.
      - Vaamo bietet ein modernes und “freches” Branding sowie ein simples Interface mit intuitiver Bedienung. Für Einsteiger ist dieses auch bewusst einfach gehalten ohne viel Schnickschnack zur Wertentwicklung oder Wertpapierperformance.

      Nachteile:
      - Die durch Vaamo vermittelten Aktienfonds passen nicht unbedingt zu den häufig kurz- bis mittelfristigen Sparzielen, wie dem nächsten Urlaub oder einem neuen Auto in drei Jahren. Bei kürzeren Anlagehorizonten gehört das Geld weiterhin aufs Tagesgeld.
      - Für Nutzer ohne konkrete Sparziele bietet das Interface von Vaamo nur einen geringen Mehrwert. Es dreht sich eigentlich alles um den Zielerreichungsgrad in %. Darstellungen der Wertentwicklungen des Investments werden nur sehr eingeschränkt ausgewiesen.
      - Vaamo arbeitet nur mit einem einzigen Fondsanbieter (Dimensional) zusammen. ETFs, die z.T. die gleichen Märkte zu günstigeren Kosten abdecken stehen nicht zur Verfügung.

      Fazit: Ein insgesamt gutes Angebot, das sich vor allem an junge und wenig finanzaffine Kunden mit konkreten Sparzielen richtet. Allerdings passt die Aktienbasierte Anlagestrategie nicht zu Sparzielen, die innerhalb der nächsten 5 Jahre erreicht werden sollen. Preislich ist Vaamo bei höheren Anlagevolumen attraktiv, gerade dort wünscht man sich jedoch mehr Details zur Performance/Wertentwicklung.


      Easyfolio



      Easyfolio bietet einen ETF-basierten Dachfonds in drei verschiedenen Ausführungen, je nach Risikoneigung des Anlegers.

      Vorteile:
      - Die drei durch Easyfolio angebotenen Dachfonds mit einem Aktienanteil von 30, 50 und 70 Prozent bieten eine breite Streuung durch viele einzelne beinhaltete Indexfonds.
      - Bei einigen Banken sind die Easyfolio Fonds bereits ohne zusätzliche Transaktionskosten über Sparpläne beziehbar.
      - Für Anleger mit einem bestehenden Depot kann das Produkt direkt über dieses bezogen werden. Die Eröffnung eines neuen Kontos sowie die damit zusammenhängende Personenidentifikation bleibt erspart.

      Nachteile:
      - Easyfolio bietet weniger Hilfestellung oder Tools und keine eigene Plattform zur Verwaltung der Geldanlage.
      - Über das benötigte eigene Wertpapierdepot kann der Kauf der Fonds mit zusätzlichen Kosten verbunden sein. Der Verkauf der Fonds wird wohl in jedem Fall kostenpflichtig sein.
      - Mit drei verschiedenen Portfolios hat Easyfolio im Vergleich zu anderen Anbietern nur ein geringes Level an Individualisierung. Andere Anbieter bieten eine deutlich feinstufigere Auswahl an Risikoklassen an.

      Fazit: Mit seinen Dachfonds richtet sich Easyfolio an eher finanzaffine Do-It-Yourself Kunden. Wie Vaamo, Quirion oder Ginmon basiert das Konzept auf passiven Investments. Eindeutiger Nachteil ist das Fehlen einer eigenen Plattform zur Verwaltung der Geldanlage. Einzahlungen und Auszahlungen müssen somit weiterhin umständlich (und ggf. kostenpflichtig) über die Börse abgewickelt werden.


      Quirion



      Bei Quirion handelt es sich um eine Marke der bereits etablierten Honorarberaterbank quirin Bank aus Berlin. Auch Quirion bietet eine ETF-basierte Geldanlage.

      Vorteile:
      - Die Geldanlage basiert auf den gleichen wissenschaftlichen Erkenntnissen wie z.b. Vaamo oder Ginmon. Die Anlagestrategie lässt sich dabei in feinen Schritten je nach gewünschter Zielrendite individualisieren.
      - Besteht für einen Kunden tatsächlich mal Beratungsbedarf, so wird eine zusäzliche kostenpflichtige Honorarberatung per Telefon angeboten. (EUR 150/h)
      - Die Grundgebühr von 0,48% p.a. ist besonders bei kleinen Anlagevolumen ab 10.000€ recht günstig.

      Nachteile:
      - Durch die Grundgebühr von 0,48% p.a. erscheint Quirion auf den ersten Blick mit der günstigste Anbieter zu sein. Man sollte jedoch beachten, dass zusätzlich zu diesen Kosten neben der TER der ETFs auch weitere Transaktionsgebühren hinzukommen, die auf der Website nicht ausgewiesen werden. Wird zusätzlich die kostenpflichtige Beratung in Anspruch genommen, so schmelzen die Kostenvorteile gegenüber klassischen Bankprodukten schnell dahin.
      - Es besteht aktuell eine Minimumanlage von 10.000€. Sparpläne sind nur in selektierte Asset Allocations möglich. Hier besteht gegenüber anderen Anbietern noch Aufholbedarf.

      Fazit: Mit seinem Angebot ist Quirion vergleichbar mit Ginmon oder Vaamo. Auf den ersten Blick scheint Quirion die Konkurrenz in Sachen Gebühren auszustechen. Werden jedoch die Transaktionskosten mit berücksichtigt, so liegen die Kosten über den beworbenen 0.48%. Insgesamt ein faires Angebot, wenn auch mit einigen Restriktionen in Bezug auf Mindestanlage und Sparpläne.


      Cashboard



      Cashboard bietet eine Plattform für die einfache Geldanlage über verschiedene Anlagebausteine. Die Kontoführung ist dabei auf den ersten Blick kostenlos - es gibt nur eine Gewinnbeteiligung.

      Vorteile:
      - Bei der Gestaltung der Website steht eine hohe Verständlichkeit ganz klar im Vordergrund. Das ansprechende und klare Design der Plattform schafft eine hohe Übersichtlichkeit und eine einfache Bedienbarkeit.
      - Im Gegensatz zu den meisten anderen Anbietern verlangt Cashboard keine Mindestanlage. Dadurch können auch Kunden ohne hohe Ersparnisse ihr Geld anlegen.
      - Der Anmeldeprozess ist sehr benutzerfreundlich und von allen Anbietern vermutlich am besten umgesetzt worden. Mithilfe von Videoverifikation und digitaler Unterschrift kann man sein Konto komplett von zu Hause aus eröffnen.

      Nachteile:
      - Die Anlagestrategie basiert vornehmlich auf aktiv gemanagten Fonds. Zahlreiche Studien zeigen jedoch, dass diese im Durchschnitt gegen die Marktrendite verlieren, zusätzlich allerdings noch hohe interne Fondskosten von oft mehr als 2% p.a. aufweisen. Die mit Cashboard erzielten Renditen werden somit voraussichtlich deutlich unter denen von beispielsweise Ginmon, Vaamo oder Easyfolio liegen.
      - Die Website erweckt den Eindruck, dass neben der Gewinnbeteiligung keine Kosten entstehen. Da Cashboard aber auf aktive Fonds setzt liegen die internen Kosten der vermittelten Produkte deutlich höher. Inkl. der Gewinnbeteiligung lassen sich Gesamtkosten von bis zu 3% p.a. vermuten - weit über den Kosten anderer Anbieter.
      - Der beworbene Garantiezins ist offensichtlich ein reiner Marketing-Gag. Wie die Stiftung Warentest bereits berichtete ist diese Garantie mit äußerster Vorsicht zu genießen, denn das Startup stellt weder irgendwelche Sicherheiten zurück noch besitzt es eine Art Versicherung.

      Fazit: Cashboard richtet sich mit seinem Angebot offensichtlich an Kunden mit der Geiz-ist-Geil Mentalität. Die Plattform ist weit weniger unabhängig als sie zunächst scheinen mag und die Kosten der Geldanlage mit Cashboard werden so erst auf den zweiten Blick ersichtlich. Insbesondere die Nutzung klassischer aktiver Investmentfonds mit Kosten jenseits der 1,5% p.a. ist ein echter Rückschritt. Langfristig denkende Anleger sind mit den ETF/Indexfonds-basierten Lösungen von Quirion, Vaamo oder Ginmon besser bedient.


      Ginmon



      Ginmon bietet einen leichten Zugang zu einem “Weltporfolio” auf Basis von ETFs und Indexfonds.

      Vorteile:
      - Ginmon bietet eine verständiche Abbildung eines “Weltportfolio”, welches sich mit einem Schieberegler einfach individualisieren lässt. Die Website und das Planungstool ist recht gut gemacht und etwas detaillierter als bei anderen Anbietern. Auch das Risiko-Profiling ist besser gemacht als bei anderen Anbietern.
      - Die Gebühren sind fair. Die Grundgebühr liegt bei niedrigen 0,39% p.a. Die Erfolgsbeteiligung von 10% gilt nach Abzug der Grundgebühr und wird nach dem High-Water Mark Prinzip berechnet. So ist Ginmon in der aktuellen fallenden Marktphase vermutlich der günstigste der genannten Anbieter. Im langfristigen Durchschnitt liegt Ginmon wohl etwa gleichauf mit Quirion und Vaamo.
      - Mit der DAB (in Zukunft dann wohl Consorsbank) hat Ginmon die größte und bekannteste Bank aller FinTechs im Rücken. Als neuer Anbieter am Markt ist so ein Partner wohl sicherlich ein Vorteil.

      Nachteile:
      - Aktuell ist scheinbar noch keine Videoverifikation oder digitale Unterschrift für die Kontoeröffnung verfügbar. Damit erfordert die Kontoeröffnung noch einen Gang zur Post. Hier besteht dringend Aufholbedarf.
      - Die Minimumanlage von 1.000€ mit Sparplan ab 100€ oder 5.000€ ohne Sparplan ist zwar deutlich niedriger als bei Quirion, aber höher als bei Vaamo. Dort geht’s sogar schon mit 10€ los.
      - Die Webseite könnte an einigen Stellen noch eine graphische “Überarbeitung” vertragen. Da sind die Seiten der Konkurrenz zum Teil etwas schöner aufpoliert.

      Fazit: Ginmon bietet einen gelungenen Ansatz mit einem detaillierten Geldanlage-Planer und einer fairen Gebührenstruktur. Besonders das Risiko-Profiling gefällt hier besser als bei den Mittbewerbern und führt nahtlos in ein Weltportfolio aus ETFs und Dimensional Fonds über. Nur bei der Kontoeröffnung und der Minimumanlage sollte noch nachgebessert werden.


      Zusammenfassung:
      Die neuen Anbieter für Online Geldanlage haben allesamt interessante Ansätze und bieten eigentlich ausnahmslos bessere Angebote als klassische Bankfilialen. Trotzdem sind einige der Angebote mit Vorsicht zu genießen. Besonders empfehlenswert sind ETF-basierte Robo-Advisors wie Ginmon (www.ginmon.de), Quirion (www.quirion.de) oder Vaamo (www.vaamo.de).
      Avatar
      schrieb am 13.07.15 22:01:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hervorragender Beitrag.
      Avatar
      schrieb am 14.07.15 10:56:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      Auch von mir ein großes Lob für den Beitrag. Da stecken sicher ein paar Stunden Research und Testing drin. Was mir persönlich fehlt bzw. was es zu ergänzen gilt (vielleicht auch durch andere Mitglieder der Community) ist der Bereich um Social Trading. Ich weiß, da gibt es schon diverse Berichte im Netz, aber etwas "unabhängiges" wäre schon schön ;-)
      Avatar
      schrieb am 14.07.15 12:29:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ich habe ein Frage zu dem angebot von Cashboard: Verstehe ich es richtig, dass ich 2 % Zinsen bekomme und vermutlich 3 % Kosten habe?
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 14.07.15 13:19:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      Der Verfasser ist ja auch kein Fan von Cashboard.

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      Avatar
      schrieb am 14.07.15 13:44:36
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 50.182.929 von schmalfussa am 14.07.15 12:29:50Also bei Cashboard ist das so, dass sie einen sog. Garantiezins haben, um den Kunden Sicherheit auch in schlechten Jahren zu vermitteln. Wie du aber treffend erkannt hast, würde man dann abzüglich der Kosten trotzdem einen negativen Realzins haben. Im langfristigen Mittel wird aber die Rendite der Cashboard-Portfolios über den veranschlagten Kosten liegen. Von daher macht man langfristig Gewinne. Da Cashboard aber auf aktive Fonds setzt, geht aber halt viel der Rendite aufgrund der internen Fondsgebühren verloren.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 15.07.15 09:50:21
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 50.183.571 von Jochen_68 am 14.07.15 13:44:36ich war etwas erschreckt war von den Fondskosten von mehr als 2 % p.a. Ich hatte solch hohe Kosten schon lang nicht mehr gesehen. Daher habe ich gestern mal bei meiner Depotbank angefragt und die haben mir mitgeteilt, dass solch hohe internen Fondskosten (<2%) nur noch auf einen ganz geringen Teil der Fonds erhoben werden. Ich werde mal eine Serviceanfrage bei CASHBOARD starten, wie es sich um die Kosten verhält :)
      Avatar
      schrieb am 06.10.15 19:11:02
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo Jochen,

      klasse, dass du dich so intensiv mit den deutschen Online-Vermögensverwaltern auseinander gesetzt hast und eine so ausführliche Gegenüberstellung verfasst hast.

      Die Gegenüberstellung von Grundgebühr, Mindestinvestment und Aufbau der Online-Plattform bietet eine einfache Vergleichsmöglichkeit. Selbstverständlich interessieren sich Anleger zunächst einmal für die Kosten und die zu erwartende Rendite der Geldanlage. Für die Vergleichbarkeit der tatsächlichen Kosten der verschiedenen Anbieter wäre an dieser Stelle eine numerische Gegenüberstellung der Fonds-/ETFs-Gebühren, die zusätzlich zu den Grundgebühren anfallen, sehr hilfreich. Auch zwischen den grundsätzlich günstigeren ETFs bestehen teilweise deutliche Kostenunterschiede, die insbesondere langfristig einen erheblichen Einfluss auf die Portfoliorendite haben. Ein reiner Kostenvergleich sollte aber keineswegs als Grundlage für die Investmententscheidung dienen. Bedeutender sollte die Frage nach der Leistung sein, die ein Anleger für diese Kosten erhält. Und das wiederum ist nicht ganz so einfach wie ein schlichter Vergleich historischer Renditen.

      Davon einmal abgesehen, dass historische Renditen kein verlässlicher Indikator für künftige Renditen sind, sollten Renditen einzelner Fonds stets risikoadjustiert verglichen werden. Sonst vergleicht man Äpfel mit Birnen. Für einen solchen Vergleich bietet sich z.B. die Sharpe-Ratio an, die Renditen ins Verhältnis zum Risiko des Investments stellen (technische Erklärung hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Sharpe_ratio). Viele Privatanleger gehen leider davon aus, dass Fonds mit einer hohen absoluten Rendite in z.B. den letzten 5 Jahren oft davon aus, dass diese Fonds automatisch auch in den nächsten 5 Jahren wieder sehr gut performen - was leider in der Regel nicht stimmt. (siehe auch http://www.evidenceinvestor.co.uk/wp-content/uploads/2015/08… Denn meistens wurden diese Strategien entweder mit sehr hohem Risiko "erkauft" - und fangen daher in den Folgejahren an, Verluste zu erwirtschaften - oder sie sind schlichtweg einem generell positiven Marktumfeld geschuldet. In einem Aktienmarkt, der um 15% gestiegen ist, 13% Rendite zu erwirtschaften, ist keine herausragende Leistung. Daher ist es wichtig, sich anzusehen, ob eine Strategie im Verhältnis zu Ihrem Risikogehalt eine gute Rendite erwirtschaftet hat und dies im Kontext des allgemeinen Marktumfelds zu sehen.

      Die traditionelle Art, Risiken durch Begriffe wie „konservativ” oder „moderat” zu beschreiben, erschwert leider einen aussagekräftigen Risiko- und Renditevergleich zwischen verschiedenen Anbietern, eben weil man nicht weiss, wieviel Risiko wirklich im Portfolio liegt. Ein Portfolio mit „moderatem“ Risiko (z.B. 50% Aktien, 50% Anleihen) ist in "moderaten" Marktszenarien zwar weniger risikoreich als ein Portfolio mit „chancenorientiertem“ Risikoprofil (z.B. 70% Aktien, 30% Anleihen), kann aber durch den starren Anteil von 50% Aktien in einem turbulenten Marktumfeld ein Verlustrisiko haben, das die meisten Anleger durchaus als höchst risikoreich empfinden. Die Portfolioallokation sollte also vielmehr vom individuellen Sicherheitsbedürfnis der Kunden abhängen und klar quantifiziert werden. Mit Scalable Capital haben wir kürzlich einen Online-Vermögensverwalter an den Start gebracht, der dem Kunden auf Basis der bei der Kontoeröffnung abgefragten persönlichen Daten eine von 23 Risikokategorien vorschlägt. Die Risikokategorien geben dabei - unter Bezugnahme auf die Kennzahl Value-at-Risk (VaR) - das quantifizierbare Risiko für das jeweilige Portfolio an. Ein Kunde kann hier also bewusst entscheiden, welchen Wertrückgang er innerhalb eines Einjahres-Zeitraums mit einer Wahrscheinlichkeit von 5%, also statistisch gesehen im Mittel in einem von 20 Jahren, zu überschreiten bereit ist. Das individuelle Kundenportfolio wird dabei permanent überprüft und – sobald erforderlich – an die aktuelle Marktsituation angepasst.

      Wir freuen uns sehr über Feedback und Fragen.
      Avatar
      schrieb am 07.01.16 21:28:12
      Beitrag Nr. 9 ()
      hallo leute, hat jemand von euch erfahrungen mit motif investing oder kennt eine vergleichbare alternative?

      https://www.motifinvesting.com/


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