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    EZB-Politk gescheitert? Was kommt morgen beim Zinsentscheid? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.03.16 12:32:11 von
    neuester Beitrag 14.03.16 13:32:04 von
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      schrieb am 09.03.16 12:32:11
      Beitrag Nr. 1 ()
      Schuldenkrise in der Eurozone: EZB will nachlegen ...

      Die Börsen sind in Aufruhr. Es gibt immer stärkere Signale für eine Abkühlung der Weltwirtschaft. Durch den Abwertungswettlauf im Währungskrieg gibt es Angst vor einem deflationärem Schock. Nachdem erst der Euro im letzten Jahr stark gefallen ist, wurde nun auch der Yuan wieder abgewertet. Nicht zuletzt ist der Preissturz des Öls ein geopolitisches Menetekel. Er belastet nicht nur Energieunternehmen oder Anleihen in diesem Bereich, sondern ganze Staaten, die vom Ölexport abhängig sind. Dadurch wurde schon einmal eine Zeitenwende ausgelöst als 1986 der Ölpreis von 100 Dollar auf bis zu sechs Dollar pro Barrel gefallen ist und der Zusammenbruch der Sowjetunion seinen Anfang nahm.



      Die EZB sieht sich zu weiteren Schritten gezwungen. Welche Schritte das sind, das ist noch umstritten. Banken der Eurozone sitzen auf einen Berg von 1,5 Billionen Euro notleidender Kredite. Das entspricht mehr als dem gesamtem Eigenkapital im Bankensektor. Für eine Ausweitung des Volumens des EZB-Anleihekaufprogramms müsste es sich auch auf solche Vermögenswerte niedriger Qualität erstrecken. Ausstehende Anleihen zum Erwerb unter den bisherigen Rahmenbedingungen des Programms werden knapp. Dieser Schritt gilt als Tabubruch, denn die EZB würde endgültig eine Bad Bank mit hohen Risiken werden. Doch was bleibt ihr zur Fortführung ihrer Forward Guidance, die ausdrücklich geldpolitisch marktaffin sein soll, übrig?

      Mehr dazu im Open Europe Berlin Blog: http://www.openeuropeberlin.de/ezb-politk-gescheitert-von-ch…
      Avatar
      schrieb am 10.03.16 17:31:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Grenzen der Geldpolitik!
      Die EZB hatte die erwarteten schlechten Nachrichten trotz erweiterter Maßnahmen. Die Prognosen für Wachstum und Inflation werden gesenkt. Aktuell sinkt der DAX wahrscheinlich deshalb wieder.

      Quelle: https://www.boerse-go.de/nachricht/ezb-stab-senkt-prognosen-…
      Avatar
      schrieb am 14.03.16 13:32:04
      Beitrag Nr. 3 ()
      Harsche Kritik an der EZB
      Der Aktionismus der EZB irritiert die Analysten und Marktkommentatoren. Vor allem die negativen Zinsen und deren Konsequenzen sind umstritten. Das ist jedoch darauf zurückzuführen, dass diese zuvor weitere Zinsschritte für unmöglich oder die Möglichkeiten der Notenbank überhaupt als erschöpft angesehen hatten. Insofern wurden die meisten Marktteilnehmer von den Maßnahmen der EZB überrascht. Das war es, was von der EZB kaum mehr zu erwarten war. Die EZB-Politik ist also noch nicht eingepreist.

      Das Hauptziel der EZB liegt unumstritten darin, die Kreditvergabe der Banken anzuregen. Zwar wurden gezielten Billigkredite an die Banken (TLTRO2: targeted longer-term refinancing operations) erwartet. Vergabebedingungen in Höhe des negativen Einlagenzinses (bis zu -0,4%) sind aber eine besondere "Subventionierung". Die EZB nimmt dabei Verluste in Kauf. Es ist ein eindeutiges Signal an die Banken - ein Angebot, das man nicht ablehnen kann.

      Quelle: https://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2016/html/pr160310_1…

      Die 80 Milliarden des Ankaufprogramms sind dagegen schon irritierend, denn der Anleihemarkt ist auch unter den veränderten Rahmenbedingungen des Programms wahrscheinlich zu eng dafür in Europa. Und Banken wollen der EZB keine risikoarmen Assets verkaufen, weswegen das Programm auch verändert werden musste. Ein Engpass wurde schon absehbar.

      Ein Desiderat bleibt die Belebung des Konsums über Vermögenseffekte. Warum werden dann nicht direkt Aktien angekauft, wenn mittlerweile sogar Helikopter-Geld ernsthaft erwogen wird? Die herausragende Entscheidung sind jedoch die Refinanzierungstender (TLTRO2) für Banken. Damit hat die EZB proaktiv die Gegner entkräftet, welche Banken in ihrer Ertragslage geschwächt sehen und die EZB-Politik für eine mögliche Bankenkrise verantwortlich machen. Verbal wurde konstatiert, dass die gesenkte Zinsstrukturkurve den Banken schon geholfen habe. Das Resultat war eine Hausse vor allem bei Bankaktien. Also: Ganz sinn- oder wirkungslos ist das alles nicht. Das "Pulver" ist noch längst nicht verschossen gewesen. Und neue Wege sind nicht deshalb falsch, weil sie neu sind. Die Risiken sind das Problem. In der Volkswirtschaftslehre muss Realismus herrschen: Die Prognosen für Wachstum und Inflation mussten gesenkt werden - und alte Methoden helfen also nicht dagegen, denn hier wurde auf deren Grundlagen anderes prognostiziert. Also müssen sich die Methoden der Notenbank an der neuen Realität anpassen. Der Markt interpretiert die Signale der EZB zusehens falsch. Das war seit Oktober 2015 erkennbar. Deshalb besagen bestimmte Analysen, dass der Markt nicht überinterpretiert werden sollte. Die EZB muss sich mittel- bis langfristig ausrichten. Und viele Daten wie Zinsen und Kreditwachstum hatten seit Dezember einen verbesserten Transmissionsmechanismus angezeigt. Die Kritik an der EZB geht derzeit zu weit.


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