checkAd

    Neo-Feudalismus dank BGH - finanztechnologischer Dirft in diktatorische Strukturen? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.03.16 10:46:17 von
    neuester Beitrag 17.04.16 17:23:16 von
    Beiträge: 4
    ID: 1.228.622
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.473
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 18.03.16 10:46:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Sprechung sog. Rechtes seitens des BGH zum erleichterten Delisting mit nachfolgendem Squeeze-out (das nur den 1en Großaktionär und seine AG-internen Konsorten im Übernahme- wie Enteignungsinteresse gegen alle anderen 'Inhaber' bevorteilt) geht bereits in die Jahre, nun erfolgen erste Fakten-Schaffungen. Ich erlebe dies gerade bei Analytik Jena mit, wo die letzten treuen Kleinaktionäre von Großaktionär E+H gerade per Zwangsenteignung aus "ihrer" AG (r)ausgequetscht werden.

      Die Story in Kürze: Einst wurden den Aktionären die 'werthaltigen' AG-Anteile für 24 Euro verkauft, vor 8 Jahren versicherte der ohne Unterlass weiter amtierende VV mir am Telefon, die Aktie sei mindestens 20 Euro wert: dann seine abrupte Kehrtwende! Mittels für mich dubiosen Optionsgeschäften gab er selbst seine 20 Prozent der AG-Anteile für zs. immerhin über 10 Mio. Euro an den Großaktionär ab. Dafür sollten bei der geplanten Übernahme alle Jobs erhalten bleiben, inkl. seines eigenen VV-Postens - trotz einer nun fixierten Firmenwertvernichtung von ca. 40 Prozent exkl. Inflation. Diese ausgleichende Dividenden gab es nie. Auf der zwecks SO (als bloße Formalie, da 1 Aktionär wie im Feudalismus der Großgrundbesitzer dank Kapitalmacht mehr als alle anderen zähle) beschließenden außerordentlichen HV, zu der normale Kleinanleger mitten in der Woche um 10.00 Uhr gar nicht ohne immensen Aufwand anreisen konnten, sollte die Aktie dann gar nur 12,55 Euro "wert" sein, was kurzfristig um gut 1 Euro erhöht wurde: um Fairplay großzügig zu inszenieren? Ein Recht, sich gegen seine nun mutmaßlich weit unter Wert geschehende, somit ungerechte Zwangsenteignung zu wehren, hat der Normalbürger nicht mehr: so entschied eben der BGH 2013 höchstrichterlich - pro Kapital, contra Bürger, Freiheit (bzgl. langjährigem Eigentum vs zwecks Profit auf Kosten von Anlegervertrauen kurzfristigem Erwerbsinteresse wie von E+H) bzw. Mensch...

      Wird damit nicht die Aktionärs-Demokratie verabschiedet, die alle Aktionäre - groß wie klein, finanzmächtig wie finanzschwach - zumindest formal-rechtlich gleich zu behandeln vorgab (ob dies angesichts immenser Gerichtskosten, Nervenaufwand etc. sich Kleinaktionäre auch reell leisten konnten, stand zudem auf einem anderen Blatt), driftet so unsere vermeintliche bzw. uns als solche repräsentativ verkaufte 'Demokratie' nicht definitiv in einen Neofeudalismus ab, der das Recht des Geldes, seiner Besitzer weit über das der Bürger als Individuen stellt? Wohin führt uns dies weiter? Greift solch "Status"-Denke nicht immer mehr auf politische Entscheidungen über, indem zB vorrangig Lobbyisten offene Türen finden, dadurch manipulativ über die Köpfe des gemeinen Volkes hinweg bestimmen, was Politik zu entscheiden habe und hernach das Stimm- und Zahlvieh bloß passiv per Kreuzchen, Nicken oder Kotau als Vasall der in Finanzkraft bemessenen Machthaber (die nach dem Führerprinzip, also faschistoid Stimm-Gewalt als Stimmrecht einkaufen bzw. -werben dürfen sollen) abzusegnen darf?

      Wie sich dagegen politisch - denn rechtlich geht dies ja nicht mehr - zur Wehr setzen, protestieren eine Bürgerschaft als Körperschaft re-organisieren: konstruktiv, ohne dass Ekel, Wut, Hass u.ä. ressentimental meines Erachtens völlig berechtigten Emotionen die Oberhand gewönnen? Hat "man" in der Breite überhaupt schon begriffen, was aktuell in unserem Land abläuft - oder tappen die meisten - ihre 'Vernunft fest am Gängelband der Massenmedien - noch ganz im Dunkeln?
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 23.03.16 22:29:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.009.700 von stephenk am 18.03.16 10:46:17Offenbar scheint noch keiner zu begreifen, wie sehr ihn die im BGH-Urteil zum Ausdruck kommende Symptomatik demnächst betreffen könnte: politisch sowieso, aber auch finanziell... Nun denn.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 12.04.16 12:08:42
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.048.682 von stephenk am 23.03.16 22:29:28
      Analytik Jena - credo qia absurdum...?
      Bzgl. der zu diesem Thread veranlassenden AJ-Zwangsenteignung bedankt man sich erfinderisch noch bei den 'Tätern' - paradiesische Verhältnisse fürs Großkapital, die sich dem Kapital(isten) andienende, heroisch inszenierende Patronage. Ja, jeder kann doch zur fernen HV reisen, dort die so freundlichen Systemführer wie VV Klaus Berka o.a. erleben: sie hassen, ihnen Übles unterstellen. Wo man doch selbst schuldig ist, da man nicht sich zum Kapitalnachschießen (was sinnlos war) nötigen ließ angesichts des kalkulierten Bedrohungsszenarios! Eigentlich sind die Multimillionäre unsere Opfer: ja, weil wir in Mehrheit so blöd, passiv, feige sind, alles mit uns machen zu lassen. Dann müssen die uns doch quasi ausquetschen, das wie uns Laien-Unwissen bzgl. KE-Manövern, Sich-quasipleite-rechnen/inszenieren, Delistung, Squeeze-out, Spruchverfahren etc. gehört ja bestraft...

      Ok, so kann man Demokratie auch aushebeln: das in der Breite dumme träge Volk verdient es nicht anders, als per Zwangsabfindung (auch um etwaige Steuerbefreiung zB) betrogen zu werden! Da jeder dazugehört, muss er, also auch ich, das mitverantworten: Hätte ich doch vorher Revolution gemacht, allein als Einzeltäter protestiert - oder wie? Mitstreiter scheint man ja nicht überzeugen zu können, also ist wohl doch alles ok: Finanzdemokratie stellt nun mal Aktienzahl vor Menschenstimme: wer mehr hat, dem wird auch der Rest gegeben, soll der gemeine Bodensatz doch verarmen, verhungern...? Ich geb's jedenfalls auch auf, mehr aufzuklären, um was es geht, denke als Ego, und schlecht ist's dann eben... In Kotau Danke zu denen sagen, die mir meine Anteile rauben, zuvor Leeres versprachen, sich für die mein Kapital vernichtende Fehler immer weiter bestens bezahlen (lassen) etc., sag ich aber nie!
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 17.04.16 17:23:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.169.191 von stephenk am 12.04.16 12:08:42
      Mein Fehler...
      Natürlich kann wer, der sich seit 3 Jahrzehnten dem Gesellschaftssystem des Großen Geldes verschreibt, nicht erwarten, dass irgendwer dies sogleich versteht, nachvollziehen kann bzw. will - sorry, mein Fehler! Vielleicht inspiriert das hier aber doch - irgendwann mal - wen zu Reaktionen...?


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Neo-Feudalismus dank BGH - finanztechnologischer Dirft in diktatorische Strukturen?