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    Wie werden Staatsschulden berechnet? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.04.16 09:26:30 von
    neuester Beitrag 05.04.16 23:38:55 von
    Beiträge: 6
    ID: 1.229.282
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      schrieb am 01.04.16 09:26:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nehmen wir mal an, der Staat hat nur 30jährige Anleihen ausgegeben, und die Verzinsung ändert sich plötzlich von 0% auf 2% pro Jahr. Dann fallen die Anleihenpreise ja bei Nullkouponanleihen von 100 Euro auf 55,20 Euro. Weisst der Staat dann auch nur noch 55,2 Prozent der vorherigen Verschuldung in seinen Statistiken aus?
      5 Antworten
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      schrieb am 01.04.16 13:26:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.097.105 von superdaytrader am 01.04.16 09:26:30Nein, denn der Staat hat bei Ausgabe der Anleihe von den Gläubigern jeweils 100 € bekommen. Die muss er auch wieder zurückzahlen. Außer die Gläubiger sind bereit darauf zu verzichten, aber das nennt sich dann Schuldenschnitt (d.h. sie würden einen Verlust realisieren, z.B. die billigeren Anleihen verkaufen).

      Kauft man als Anleger Anleihen mit dem Ziel sie bis zur Fälligkeit zu halten (z.B. Rente), können einem zwischenzeitliche Zinserhöhungen egal sein, denn man muss den Verlust ja nicht realisieren (anders als bei Rentenfonds mit vorgegebener Duration).

      Aber er könnte, falls er theoretisch die Anleihen selbst zum niedrigeren Preis zurückkaufen und hätte dann knapp die Hälfte gespart. (Ob das rechtlich überhaupt möglich wäre, weiß ich allerdings nicht...)
      4 Antworten
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      schrieb am 01.04.16 13:27:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.099.403 von Elliot59 am 01.04.16 13:26:27
      Zitat von Elliot59: Aber er könnte, falls er theoretisch die Anleihen selbst zum niedrigeren Preis zurückkaufen und hätte dann knapp die Hälfte gespart. (Ob das rechtlich überhaupt möglich wäre, weiß ich allerdings nicht...)

      Äh ja, da war mit "er" der Staat gemeint :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.04.16 20:36:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.099.403 von Elliot59 am 01.04.16 13:26:27
      Zitat von Elliot59: Nein, denn der Staat hat bei Ausgabe der Anleihe von den Gläubigern jeweils 100 € bekommen. Die muss er auch wieder zurückzahlen. Außer die Gläubiger sind bereit darauf zu verzichten, aber das nennt sich dann Schuldenschnitt (d.h. sie würden einen Verlust realisieren, z.B. die billigeren Anleihen verkaufen).

      Kauft man als Anleger Anleihen mit dem Ziel sie bis zur Fälligkeit zu halten (z.B. Rente), können einem zwischenzeitliche Zinserhöhungen egal sein, denn man muss den Verlust ja nicht realisieren (anders als bei Rentenfonds mit vorgegebener Duration).

      Aber er könnte, falls er theoretisch die Anleihen selbst zum niedrigeren Preis zurückkaufen und hätte dann knapp die Hälfte gespart. (Ob das rechtlich überhaupt möglich wäre, weiß ich allerdings nicht...)


      Hallo, Elliott59, ich weiss nicht ,ob ich die Antwort richtig verstanden habe, aber ich glaube, du sagst, dass der Rückgabepreis am Ende der Laufzeit der Höhe der Staatsschulden entpricht-

      Daraus ergibt sich für mich aber ein logisches Problem.

      Ich nehme jetzt nämlich einfach mal in einem Beispiel an ,dass die Zinsen bei Staatsanleihen bei 5 Prozent liegen, unabhängig davon ,ob die Laufzeit 1 Jahr oder 30 Jahre ist.

      Deutschland muss eine Millarde aufnehmen, und entscheidet sich im Jahr "0" 1 jährige Anleihen zu begeben. Nach einem Jahr muss Deutschland dann 1,05 Millarden zurückzahlen, dafür nimmt Deutschland dann 1,05 Millarden neue Schulden auf,usw und nach 30 Jahren dann 4,38 Millarden.
      Trotzdem zählt der Rückgabepreis der Anleihe nach dem ersten Jahr, Deutschland weist also den der Schuldenstatistik im Jahr 0 1,05 Millarden Schulden aus.

      Italien muss auch 1 Millarde aufnehmen, begibt hingegen gleich im Jahr "0" 30-jährige Staatsanleihen aus.
      Der Rückzahlungsbetrag nach 30 Jahren ist dann 4,38 Millarden .
      Da der Rückgabepreis der Anleihe in die Statistik kommt, weisst Italien im Jahr 0 4,38 Millarden Staatsschulden in der Statistik aus.

      Beide Staaten machen in diesem Beispiel effektiv genau dasselbe, Italien weisst aber die vierfache Verschuldung aus, obwohl es real betrachtet effektiv dieselbe Belastung hat.

      Dass erscheint mir unlogisch.
      1 Antwort
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      schrieb am 03.04.16 21:18:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.110.509 von superdaytrader am 03.04.16 20:36:16Die Staatsverschuldung ist die Summe aller Beträge, die ein Staat in der Zukunft zurückzahlen muss (nicht beabsichtigt).

      In deinem Beispiel begibt Deutschland nur Anleihen mit einer Laufzeit jeweils von 1 Jahr, d. h. im Jahr "0" ist die Staatsverschuldung wie du schreibst lediglich 1,05 Mrd. Auch wenn es beabsichtigt, im nächsten Jahr wieder entsprechend (mehr) Schulden aufzunehmen, sind diese Schulden ja noch nicht gemacht. Theoretisch müssten die Schulden ja nicht aufgenommen werden. Dann wäre es im Jahr "1" schuldenfrei.

      Italien hingegen hat in deinem Beispiel aber auf einmal die 4 Mrd. Schulden aufgenommen und hat für die nächsten 30 Jahre auch die Verpflichtung sie entsprechend zu tilgen.

      Am Ende, im Jahr "30" wären die Schulden dann für beide Länder (etwa) gleich hoch.

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      schrieb am 05.04.16 23:38:55
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.099.403 von Elliot59 am 01.04.16 13:26:27
      Zitat von Elliot59: Aber er könnte, falls er theoretisch die Anleihen selbst zum niedrigeren Preis zurückkaufen und hätte dann knapp die Hälfte gespart. (Ob das rechtlich überhaupt möglich wäre, weiß ich allerdings nicht...)


      Selbstverständlich darf der Staat das. Macht er auch regelmäßig. Rund 4% aller deutschen Staatsanleihen sind im Eigenbesitz. Meistens natürlich neue Anleihen, die noch nicht abverkauft wurden. Aber es werden auch Anleihen zurück gekauft.
      Das senkt dann entsprechend den Schuldenstand. Insofern wäre es möglich sich z.B. für 99€ den Schuldenstand um 100 € zu senken. Aktuell ist es eher so, dass Schäuble 101€ einnimmt und der Schuldenstand nur um 100 € steigt.


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