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    Zusammenhang KBV und ROE - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.06.16 17:28:18 von
    neuester Beitrag 12.06.16 21:34:43 von
    Beiträge: 7
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      schrieb am 11.06.16 17:28:18
      Beitrag Nr. 1 ()
      Servus,

      Ich habe eine Verständnisfrage zum Zusammenhang zwischen dem KBV und dem ROE. Wenn ich das richtig verstanden habe werden beide Kennzahlen wie folgt berechnet.

      Eigenkapitalrentabilität (EKR) ROE = Reingewinn/Eigenkapital

      Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) = Kurswert einer Aktie/Buchwert einer Aktie

      Wikipedia schreibt zum Buchwert: "Im Hinblick auf ein gesamtes Unternehmen bezeichnet der Buchwert im Rahmen der Bewertung von Unternehmen den Wert des auf die Unternehmensinhaber entfallenden Eigenkapitals". Das Eigenkapital wird ja in jeder Bilanz ausgewiesen und kann demnach durch die Anzahl Aktien geteilt werden, woraus sich der Buchwert pro Aktie ergibt.

      Jetzt kommen wir zum interessanten Teil meiner Überlegungen. Als Aktionär kaufe ich ja einen Anteil am Eigenkapital des Unternehmens. Nehmen wir an es besteht die Wahl zwischen den Aktien des Unternehmens A und den Aktien des Unternehmens B. Die Unternehmen weisen folgende Kennzahlen auf:

      Unternehmen A:
      KBV: 1,0
      ROE: 12%

      Unternehmen B:
      KBV: 0,5
      DR: 7,0%

      Demnach bezahlt man für 1$ Eigenkapital von Unternehmen A 1,2$ und 1,04$ bei Unternehmen B. Kann man demnach sagen, dass bezogen auf den Kaufpreis der Aktie die Unternehmen folgende Renditen aufweisen:

      Unternehmen A
      1x12%= 12%

      Unternehmen B
      2x7%= 14%

      Liege ich damit richtig oder habe ich da etwas falsch verstanden?


      Besten Dank für eure Antworten. Kurze Rechenbeispiele wären hilfreich.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 11.06.16 18:51:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.594.793 von rocky_spezial am 11.06.16 17:28:18
      Zitat von rocky_spezial: Jetzt kommen wir zum interessanten Teil meiner Überlegungen. Als Aktionär kaufe ich ja einen Anteil am Eigenkapital des Unternehmens. Nehmen wir an es besteht die Wahl zwischen den Aktien des Unternehmens A und den Aktien des Unternehmens B. Die Unternehmen weisen folgende Kennzahlen auf:

      Unternehmen A:
      KBV: 1,0
      ROE: 12%

      Unternehmen B:
      KBV: 0,5
      DR: 7,0%

      Demnach bezahlt man für 1$ Eigenkapital von Unternehmen A 1,2$ und 1,04$ bei Unternehmen B. Kann man demnach sagen, dass bezogen auf den Kaufpreis der Aktie die Unternehmen folgende Renditen aufweisen:

      Unternehmen A
      1x12%= 12%

      Unternehmen B
      2x7%= 14%

      Liege ich damit richtig oder habe ich da etwas falsch verstanden?


      Kann es sein, dass Du da alles durcheinander wirfst?

      Wenn Du A und B vergleichst, mußt Du ja auch von den gleichen Werten ausgehen. Beim einen hast Du ROE, beim anderen DR.

      Wenn bei A das KBV 1 ist, dann bezahlst Du für einen $ Eigenkapital an der Börse einen $.

      Und von welchen Renditen sprichst Du im letzten Absatz? Eigenkapitalrendite, Dividendenrendite oder was?
      Avatar
      schrieb am 11.06.16 21:55:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Firma A Börsenkurs 100, Buchwert (=Eigenkapital) 40 je Aktie Gewinn 8 Euro je Aktie

      KBV = 100/40 = 2,5
      ROE = 8/40 = 20%
      KGV = 100/8 = 12,5

      Firma B Börsenkurs 50 Buchwert 40 Euro je Aktie Gewinn 4 Euro je Aktie.

      KBV = 50/40 = 1,25
      ROE = 4/40 = 10%
      KGV = 50/4 = 12,5

      Bezogen auf den Kaufpreis ist ja das inverse KGV die Rendite.
      Also in meinem Beispiel ist die Rendite = 1/KGV = 8% für A und B.
      Für einen Euro Buchwert zahlt man das KBV, also 2,50 bei A und 1,25 bei B.

      Nur auf den ersten Blick ist Aktie A wegen des höheren KBV teurer.

      Wenn A und B 5 Jahre wirtschaften, ohne Dividenden auszuschütten und ihre jeweilige ROE beibehalten können, wächst das Eigenkapital

      von A von 40 Euro auf 40 * 1,20 hoch 5 = 99,53 Euro an
      von B von 40 Euro auf 40 * 1,10 hoch 5 = 64,42 Euro an.

      Der Gewinn im 6. Jahr wäre 20% von 99,53 = 20 Euro je Aktie A und 10% von 64,42 = 6,44 je Aktie B.

      Trotz anfangs gleichem KGV wäre wohl mit Aktie A einiges mehr zu gewinnen!
      Avatar
      schrieb am 12.06.16 16:52:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      Danke, habe tatsächlich einiges durcheinander gebracht, aber eure Beiträge haben mir echt geholfen. Besonders die Rechenbeispiele fand ich hilfreich. Habe noch zwei Anschlussfrage. Vor dem Hintergrund der Unsicherheit weiss man ja nicht wie sich die Kurse in der Zukunft entwickeln werden. Welche Kennzahlen geben Aufschluss darüber, wie gut eine Aktie einen Börsencrash überstehen würde?

      Zweitens interessiert mich wie man unter folgendem Link "Financial Leverage" berechnet und wie diese Kennzahl zu interpretieren ist:

      http://financials.morningstar.com/ratios/r.html?t=DB®ion=…
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 12.06.16 18:46:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Habe zudem noch eine Frage im Zusammenhang zur Anlagestrategie. Viele Unternehmen sind mir derzeit zu hoch bewertet. Interessant erscheinen mir derzeit die Erdölindustrie und Rohstoffunternehmen. Nun gibt es in beiden Branchen Unternehmen, welche die Einbrüche bei den Öl- und Rohstoffpreisen besser oder schlechter überstanden haben:

      Bsp:
      -Royal Dutch Shell - Total
      -Glencore-BHP Billiton

      Ist es nun ratsamer in Unternehmen zu investieren, welche immer noch Gewinne machen, dafür aber teurer bewertet sind oder in solche, welche zwar Verlust aufweisen, dafür aber bezogen auf KCV und KBV relativ günstig bewertet sind? Wenn die zukünftigen Gewinne in einem Unternehmen bereits eingepreist sind nützen mir die guten Kennzahlen auch nicht viel. Damit geht die Frage einher, anhand welcher Kennzahlen man am besten einen Turn-Around erkennt.

      Glencore und Shell sparen fleissig Kosten ein und sind relativ günstig bewertet. Glencore reduziert seine Schulden und beide Unternehmen sind gut diversifiziert. Andererseits hat Glencore in den vergangenen Jahren häufig negative EPS uns ROE erwirtschaftet.

      Meine Strategie besteht darin antizyklisch zu investieren und sehe mich als Value-Investor. Mir ist es wichtiger mein Vermögen zu erhalten, als zu spekulieren. Wenn ich zocken will gehe ich ins Casino oder kaufe mir Lotteriescheine.
      1 Antwort

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      schrieb am 12.06.16 20:57:57
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.598.645 von rocky_spezial am 12.06.16 16:52:53Erfahrungsgemäß reagieren die Kurse sehr empfindlich auf Gewinnwarnungen oder höhere Gewinn, also veränderte Gewinnerwartungen.

      Wei oben beschrieben, verdient ein Unternehmen mit hoher Eigenkapitalrendite auch ein höheres KGV. Eine einfache Faustformel wäre, das ein KGV in Höhe der Eigenkapitalrendite gerechtfertigt wäre. Man kommt dann schnell zu Bewertungen, die dem mehrfachen Buchwert entsprechen. Hochprofitable Unternehmen wie Beiersdorf und SAP haben beispielsweise 16% Eigenkaptalrendite und werden zum 5fachen Buchwert gehandelt.

      Auf der anderen Seite wird der Buchwert eines Unternehmens oft als Untergrenze der Bewertung gesehen. Selbst wenn nur geringe Gewinne gemacht werden, wäre dieser Wert gerechtfertigt, notfals auch als Liquidationswert. Im DAX notieren VW, Heidelbergcement, Lufthansa, Allianz und Münchner Rück nah am Buchwert, Gewinne werden diesen Unternehmen kaum zugetraut. Nur bei den Banken sind die Kurse sogar unter Buchwert, wegen der Leichen im Keller.

      Kann sein, dass bei so eine Firma nah am Buchwert ein Jahresverlust von der Börse undramatisch gesehen wird und bei Beiersdorf könnten die verwöhnten Aktionäre einen Gewinnrückgang um 30% mit einer Kurshalbierung quittieren. Heutzutage sind die "Zyklen" ja oft eher die Krisen einzelner Unternehmen, während die Notenbank andauernd Vollgas gibt.

      Solide Unternehmen sind oft auch an der hohen Eigenkapitalquote erkennbar. Wenn man operativ gut verdient (oder verdient hat), ist man nicht auf hohe Bankkredite angewiesen. Krisenfest ist man vielleicht auch, wenn das Eigenkapital wenigstens das Anlagevermögen (IFRS langfristige Vermögen) deckt. Das heißt im Umkehrschluss, dass Forderungen und Vorrät ausreichen, um die (Bank-)Schulden zu bezahlen, ohne dass man an die Substanz des Unternehmens ran muss.

      leverage (der Link ist allerdings blind) meint letztlich auch Eigenkapitalquote.
      Setzt aber (Gesamtkapital oder) Fremdkapital ins Verhältnis zum Eigenkapital.
      Avatar
      schrieb am 12.06.16 21:34:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.599.089 von rocky_spezial am 12.06.16 18:46:22Problem mit dem Turnaround ist leider, dass es da oft noch negative Überraschungen gibt. Erst ist es nur ein schwaches Quartal, dann kommt der Turnaround bestimmt im zweiten Halbjahr und in Wirklichkeit gehen die Gewinne zwei drei Jahre lang zurück, bis man überhaupt wieder einen soliden Boden findet. Und das Management sieht sich die ganze Zeit im Turnaround.

      Aber es wäre auch falsch zu sagen, man dürfe sich sowas nicht anschauen.

      Rohstoffe und Technologie sind wohl die am schwersten berechenbaren Branchen.
      Manche Technologie ist schnell überholt und in Wirklichkeit entscheidet doch das Marketing, also Vertrieb und Markenname. Die Marktführer erfahren dann oft absurde Bewertungen, während sich manche Toptechnologie bei der Konkurrenz dagegen nie durchsetzt.

      Und bei den Rohstoffen wird zehn Jahre lang ein Vorkommen erschlossen mit Milliardenaufwand.
      Wenn man dann liefern kann, ist man darauf angewiesen, die Investitionen wieder herein zu holen.
      Die Produzenten haben da wenig Einfluss und Marktmacht, bei guter Nachfrage werden Reserven abgebaut oderdie Konkurrenz baut Produktionskapazitäten aus. Bei hohen Preisen gibt es dann 2-3 gewinnträchtige Jahre, bei schlechter Nachfrage leiden aber alle.


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