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    Lassen sich Gewinne im Optionshandel planen? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.07.16 01:12:15 von
    neuester Beitrag 04.08.16 22:15:52 von
    Beiträge: 8
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      schrieb am 24.07.16 01:12:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bin mathematisch etwas auf der Höhe, habe aber von den Dingen, um die es hier geht, keine Ahnung. Unvoreingenommen habe ich mir mal ein paar bekannte Optionshandelsplattformen angesehen. Meine erste Frage zum Verständnis: Kann man tatsächlich mit raffinierten mathematischen Tricks den Preis z.B. einer Währung gegen eine andere, der sich in einer Minute einstellt, so sicher vorhersagen, dass bei entsprechend langen Spielreihen ein Gewinn zu erwarten ist, trotz totaler Verluste beim Ausbleiben der Vorhersage und geringer Gewinne (von 50 bis maximal 90% des Einsatzes) beim Eintreffen? Die Webinare bieten hier nur viel Geschwafel und entpuppen sich bei nüchterner Betrachtung als Kaffeesatzleserei. Wenn ich aber Zufallsvorhersagen treffe, dann bin ich mit Roulette (Pair / Unpair, Black / Red etc.) deutlich besser bedient, ist doch da die Chancenverschiebung gegen mich lediglich durch die Ziehung "null" gegeben. Die Gewinnaussicht ist hier wesentlich höher und fast gleich der Verlustaussicht.

      Zweite Frage: Meine Einzahlungen fliessen auf ein Konto des Anbieters und werden von dort auch wieder ausgezahlt. Was passiert, wenn ich setze? Wird der Anbieter das gesetzte Geld tatsächlich irgendwie an der Börse platzieren oder spiele ich direkt gegen ihn?

      Vielen Dank für sachlichen und fundierten Antworten!
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 24.07.16 10:38:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      Zu erster Frage: Die ehrliche Antwort ist nein.
      Man kann sein Risiko kontrollieren, nicht aber das was am Ende heraus kommt. Man tendiert immer dazu etwas wissenschaftlich zu erklären. Man sucht nach Sicherheit in solchen Erklärungen. Die gibt es nicht.
      Tatsächlich sind die Märkte so chaotisch, dass es schlicht nicht möglich ist permanent das Selbe "System" im selben Markt zu "spielen".
      Ich weiß das lässt erstmal auch viele Fragen offen, aber die Antwort ist nein.

      Zur zweiten Frage.
      Dazu muss ich kurz etwas ausholen, denn Option ist nicht gleich Option, die gibt es es in vielen Ausprägungen.

      Die urprüngliche Option ist die Börsengehandelte Option und gehört grob zur Kategorie "Future".
      Sie wird an den Future Börsen gehandelt. In DE an der Eurex.
      Es gibt Optionen auf Aktien (Das Original) und auch auf andere Symbole: (Siehe Eurex) http://www.eurexchange.com/exchange-de/produkte/idx/dax/DAX-…
      Im Prinzip eine Option ein Vertrag. Das ist das ehrlichste Produkt, Du handelst nicht auf Kredit oder ähnliches. Du hast damit auch die Selben Chancen wie eine Großbank. Da kann dir keiner rein fummeln.
      Das Geld ist auf einem Verrechnungskonto bei der Bank Deines Brokers und du zahlst 2-4€ pro Optionsvertrag an Deinen Broker.
      Einen guten Broker erkennst du oberflächlich daran dass er keinen Spread angibt. Er hat Kommissionen. Der macht das Geschäft indem er über seine Eurex Lizenz Dir ein Gechäft vermittelt.

      Auf der anderen Seite gibt es Optionsscheine. Die werden von Banken emittiert und sind ähnlich wie KOs - hier liegt Dein Geld in Deinem Bankdepot das kostet dich auch Ordergebühren. geht die Bank Pleite ist Dein Schein auf 0.

      Dann gibt es so Dinge wie binäre Optionen oder Optionen auf Symbole das sind hauseigene Produkte von CFD anbietern, die erkennst Du an der Bezeichnung. Findest Du die Bezeichnung nicht an der Future Börse ist es ein eigenes Produkt. Die werden demnach nicht an der Börse gehandelt sind aber an die Kurse des zugrunde liegeneden Symbols (wie Dax) gekoppelt.
      Ehrliche Anbieter spielen nie gegen Dich, das halte ich für ein Gerücht. Es gab wohl mal schwarze Schafe, aber die Regel ist das nicht. Diese Produkte kosten keine Kommision sondern Spread.

      Dort ist Dein Geld normalerweise auf einem Extra Konto, also nicht auf deren Firemkonto. Das soll vor Verlust deiner Handelsbeträge schützen. In der Praxis dauer es aber n Jahre bis Du im Falle einer Pleite Dein Geld vom Insolvenzverwalter wieder bekommst.

      Meine Empfehlung:
      Das kann Dir bei einem echten Broker nicht pasieren, der vermittelt nur Deine Trades.
      Möchtest Du also mit Optionen arbeiten empfehle ich einen echten Broker mit Verrechnungskonto.
      Geht der Pleite, nimmst Du einfach einen anderen Broker der Deine Trades vermittelt und Du hast keine Ausfälle.
      Echte Broker sind beispielsweise:

      - Interactive Brokers

      Dessen deutsche Introducing Broker wie
      - Lynxbroker
      - Captrader

      Oder:
      - WH Selfinvest
      - Consorsbank

      Viel Spass beim Optionen handeln =)
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 24.07.16 12:23:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.901.506 von tradeaholic am 24.07.16 10:38:25Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Nein, ich plane keinen Handel mit Optionen. Ich möchte nur Chancen errechnen. Es gibt ja etliche Webseiten wie IQ Option, Anyoption etc. die aggresiv mit Einstiegsboni und drolligen "Lehrvideos" werben. Da die Boni höher sind als beim Online-Roulette, müssen auch die Chancen für den Betreiber höher sein, was sich ja auch mathematisch belegen lässt (siehe meinen Einstiegsbeitrag). Wenn diese Seiten aber eh nur Spieler ansprechen, warum sollten sie dann irgendwas irgendwo physisch handeln? Kostet doch nur Courtagen. Also: Ich hinterlege einen Geldbetrag, aus dem ich später meine Spieleinsätze bezahle, auf einem Konto des Betreibers. Dann wette ich auf steigende oder fallende Kurse innerhalb z.B. einer Minute. Verliere ich, verliere ich meinen gesamten Wetteinsatz an den Betreiber, gewinne ich, bekomme ich zwischen 50 und 90 % meines Einsatzes gutgeschrieben. Da die Chancen fifty-fifty sind, richtig zu liegen (so geht es aus Deiner Antwort ja hervor und so habe ich es auch angenommen), aber Gewinn-Verlust-Verhältnis sehr ungünstig ist, werde ich über eine lange Spieldauer irgendwann alles Geld verloren haben, und zwar an den Betreiber der Webseite. Damit handelt es sich also um ein lupenreines Glücksspiel. Frage: Welcher juristische Trick wird benutzt, um diese Einschätzung und entsprechende Behandlung durch die Finanzämter zu umgehen? Eine Freundin hat mal eine Lotterie aufgezogen. Dabei hat sie Lotteriescheine auf eigene Rechnung ausgegeben, aber zur Gewinnermittlung die offizielle Ziehung der thailändischen Staatslotterie herangezogen. Das dauerte keine zwei Wochen, und sie hatte einen Riesen-Ärger am Hals. Wäre es dagegen legal, eine Trading-Webseite aufzuziehen? Warum?

      Vielen Dank nochmal!
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 24.07.16 12:38:49
      Beitrag Nr. 4 ()
      Da kann ich Dir nicht weiter helfen, villeicht gibt es hier Juristen und Menschen mit Erfahrung was da die rechtliche Grundlage ist.

      Ich würde "schätzen" dass es in sofern umgangen wird, weil der zugrunde Liegende Kurs nicht selbst erzeugt wird sondern eben beispielsweise der DAX Kurs ist.
      Optionen haben in der Regel eine Laufzeit und einen Wert. Je weiter der Kurs in der Laufzeit richtig herum läuft umso mehr Wert hat die Option am Ende, sie hat auch einen zweiten Wert, einen Zeitwert, der sinkt je näher das Laufzeitende rückt. Ist das Produkt damit verlgeichbar und hat feste Regeln könnte es als Finanzprodukt gelten.

      Aber bitte dennoch einen Experten Fragen.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 24.07.16 20:16:32
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.901.899 von Chulalongkorn am 24.07.16 12:23:20So wie du schreibst handelt es sich um Binäre Optionen.

      Nach meiner Meinung ist das wirklich Online-Casino und hat rein gar nichts mit Aktienhandel etc. zu tun.
      Der Optionsanbieter generiert einen Kurs auf den du nach dem Rot/Schwarz Prinzip wetten kannst. Welcher Basiswert hier genommen wird ist meist völlig unklar. Der Kurs den dir der Anbieter schickt kann sich also beispielsweise zum Daxkurs in Frankfurt unterscheiden. Entsprechend kann es hier auch zu Manipulationen kommen. Ich meine Berichte gelesen zu haben wo man auf dem Demokonto mal locker 7-9 von 10 Versuchen gewinnt und mit echtem Einsatz dann plötzlich nur noch 2-3. Ob das stimmt und bei allen Anbietern so ist oder das nur ein paar schwarze Schafe gewesen sind kann ich aber nicht sagen.

      Im Gegensatz zu echten Optionen ist das Risiko für die Anbieter sehr begrenzt und allein über den Erwartungswert ergibt sich so schon ein gutes Geschäft. Ich gehe sehr stark davon aus, dass hier kein Hedge seitens der Anbieter stattfindet. Ich wüsste auch nicht mit welchen börsengehandelten Produkten man in den Zeitspannen hedgen könnte. Du wettest also nur gegen den Anbieter.

      Für mich ist das eine reine Bauernfängerei. In der Werbung wird so getan als sei alles easy und mit etwas Übung kann jeder davon reich werden aber am Ende gewinnen nur die Anbieter.

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      Avatar
      schrieb am 24.07.16 23:33:14
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.901.977 von tradeaholic am 24.07.16 12:38:49
      Zitat von tradeaholic: Da kann ich Dir nicht weiter helfen, villeicht gibt es hier Juristen und Menschen mit Erfahrung was da die rechtliche Grundlage ist.

      Ich würde "schätzen" dass es in sofern umgangen wird, weil der zugrunde Liegende Kurs nicht selbst erzeugt wird sondern eben beispielsweise der DAX Kurs ist.
      Optionen haben in der Regel eine Laufzeit und einen Wert. Je weiter der Kurs in der Laufzeit richtig herum läuft umso mehr Wert hat die Option am Ende, sie hat auch einen zweiten Wert, einen Zeitwert, der sinkt je näher das Laufzeitende rückt. Ist das Produkt damit verlgeichbar und hat feste Regeln könnte es als Finanzprodukt gelten.

      Aber bitte dennoch einen Experten Fragen.
      Avatar
      schrieb am 24.07.16 23:35:36
      Beitrag Nr. 7 ()
      Was ist denn jetzt passiert? Ich schreibe einen langen Beitrag, und heraus kommt ein Zitat? Moderator, bitte helfen! Wo ist mein Beitrag?
      Avatar
      schrieb am 04.08.16 22:15:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.900.810 von Chulalongkorn am 24.07.16 01:12:15
      Zitat von Chulalongkorn: Kann man tatsächlich mit raffinierten mathematischen Tricks den Preis z.B. einer Währung gegen eine andere, der sich in einer Minute einstellt, so sicher vorhersagen, dass bei entsprechend langen Spielreihen ein Gewinn zu erwarten ist...


      Es gibt tatsächlich Leute, die auf die von Dir beschriebene Weise viel Geld verdienen. Große Banken beschäftigen dazu Teams von Wissenschaftlern (i.d.R. Mathematiker und Physiker, sogenannte Quants). Es wird bspw. gemunkelt, dass Goldman Sachs sehr viel Geld damit verdient hat, dass sie als Erste verstanden haben, wie sich die Zinsmärkte nach der Finanzkrise verändert haben und dass daher alle Finanzderivate vollkommen anders bewertet werden müssen als vorher. Lehman hat zeitweile sehr viel Geld damit verdient, dass sie die besten Wissenschaftler für komplexe Kreditderivate hatten - Pleite gegangen daran sind sie dennoch. Ed Thorpe hat sehr viel Geld damit verdient, dass er Optionen besser bewerten konnte als der Markt (es gibt sogar Leute, die ihn als Erfinder der Black Scholes Formel ansehen - nur hat er sie zum Geld verdienen benutzt, statt sie zu veröffentlichen).

      Hier ein Link zu einem Reddit eines Profi-Optionshändlers (Nassim Nicholas Taleb) - lesenswert und berührt teilweise auch Deine Frage: https://www.reddit.com/r/options/comments/38onec/i_am_nassim…. Ich habe Taleb schon einige Male auf Konferenzen gehört - er hat dabei einmal gesagt, dass fast alle Optionshändler über einige Jahre erfolgreich sind und dann an einem Tag 99% verlieren. Klingt für mich plausibel - man kann Optionen natürlich auch zur Senkung seines Risikos einsetzen, aber wer damit Geld verdienen will, sucht meist das Risiko und kann von seltenen Ereignissen ("Fat Tails") um sein Geld gebracht werden.


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