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    Muss sich die Volkswirtschaftslehre neu erfinden oder wurde sie überholt ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.08.16 23:43:44 von
    neuester Beitrag 25.08.16 19:06:14 von
    Beiträge: 12
    ID: 1.237.284
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      schrieb am 23.08.16 23:43:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      Seit Jahren hören/lesen wir Untergangsszenarien wegen der Verschuldung einzelner Staaten von 20-30 % ihres Bruttoinlandsproduktes.
      Als die Verschuldung vielfach bereits auf 60-70 % angestiegen war, stand das Ende kurz bevor.
      Nun sind wir (z.B Italien) teilweise schon bei über 130 % angelangt, was aus Sicht der Wirtschaftsexperten eigentlich gar nicht möglich ist. Leben und Wirtschaft gehen aber, und das sei betont: UNBEIRRT weiter.
      Nun was ?
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 24.08.16 09:41:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die herrschende und von unseren Voodoo-Ökonomen vertretene VWL/Staats-EU-Ökonomie steht auf einem Sockel von Hirngespinsten und selbst für blutige Laien falsifizierbaren Annahmen. Diese Annahmen führen wiederum zu hirnrissigen Erklärungsmodellen, und infolge zu falschen Entscheidungen und Maßnahmen. Für die Staaten und das Gros der Bürger; für die wenigen Profiteure, die immer stärker von unten und der Mitte nach oben bedient wurden und werden, natürlich nicht.
      Schulden sind eigentlich gar nicht das Problem, sie gehören zum Kapitalismus, der ohne steigende Verschuldungen gar nicht funktionieren würde. Das Problem dabei ist lediglich, dass man wie in Brüssel für import- und exportlastige Länder dieselben verpflichtenden Kriterien geschaffen hat.
      Und: Schulden werden via Reformen als weiteres Mittel zur Umverteilung und Enteignung der Vermögen aus Unten/Mitte nach oben genutzt. Die VWL ist so ausgerichtet, dass sie immer den kapitalstärksten Unternehmen und Privatpersonen dient. Unten und Mitte hat sich mit den Krumen zufrieden zu geben, und dabei noch die Haftung für Oben zu übernehmen.
      3 Antworten
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      schrieb am 24.08.16 14:44:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      Logo, Leute mit >50% realer Steuerquote und fetten Einzahlungen in die Krankenkassen bereichern sich, während Minderleister, Hartzer und ALGer ausgebeutet werden.
      :keks:

      "Schulden sind eigentlich gar nicht das Problem, sie gehören zum Kapitalismus, der ohne steigende Verschuldungen gar nicht funktionieren würde."
      Eben nicht. Es verschulden sich v.a. diejenigen ohne Kapital.
      Aber das werden fehl- und neidgesteuerte Genossen nie verstehen/zugeben wollen.
      Avatar
      schrieb am 24.08.16 16:46:20
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.124.444 von derdieschnautzelangsamvollhat am 24.08.16 09:41:50zum Beitrag derdieschnautzelangsamvollhat:
      es gibt für "die in der Mitte" oder gar "die Unten" durchaus auch heute noch Mittel, aus dem von dir beschriebenen, angeblich unausweichlichen Verteilungsteufelskreis auszubrechen. Es gibt dafür sogar verblüffend einfache Wege. Man darf halt nicht in der so bequemen Lethargie verharren und sein unausweichliches Schicksal bejammern.
      Für mich völlig unerklärlich wollen "die Unten und die in der Mitte" z.B. heutzutage kein Handwerk mehr erlernen sondern studieren, weil ihre Eltern, die auch schon Alles falsch gemacht haben meinen, ihre Sprösslinge sollen es einmal besser haben.
      Wer heute ein Handwerk lernt und sich als Meister selbständig macht, hat für die Zukunft ausgesorgt, das ist garantiert. Man muss nur ein bisschen nachdenken und die Zeichen der Zeit erkennen. Diese Fähigkeit ist halt leider bei denen "da unten und in der Mitte" oft nicht vorhanden und deswegen bleiben sie überwiegend da unten und in der Mitte.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 24.08.16 16:50:14
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.128.713 von Maehroboter am 24.08.16 16:46:20....geschrieben von Einem, der immer gutes Geld mit seiner Hände Arbeit verdient hat und lächelnd auf die studierten Fachidioten schaut (es gibt auch wertvolle Akademiker, aber sie werden weniger)

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      Avatar
      schrieb am 24.08.16 16:50:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      Maehroboter sagt „Leben und Wirtschaft gehen aber, und das sei betont: UNBEIRRT weiter“

      Die VWL / Ökonomie muss sich weder neu erfinden noch wurde sie überholt, sie entwickelt sich ja ständig weiter (man denke z.B. an die Verhaltensökonomik).
      Dort wo die Entscheidungen fallen herrscht eine Art Minimalkonsens den Ist-Zustand unter allen Umständen zu erhalten („whatever it takes“) – Bsp: Griechenland / EU.

      Ein Kollaps oder Untergang ist daher kaum zu erwarten. Allerdings wird auch deutlich: Das System zu erhalten und am Laufen zu halten erfordert immer weitergehende und umfangreichere Eingriffe, Regulierungen und Restriktionen Unsere gesellschaftlichen-, sozialen und finanzwirtschaftlichen Systeme brauchen immer mehr Input um in Bewegung zu bleiben oder überhaupt erst in Bewegung zu kommen.

      Die Eigendynamik, die zu Weiterentwicklung und Bewegung im System führen könnte bleibt dabei m.E. zu oft auf der Strecke. Das kann im schlimmsten Fall zu einem kompletten Stillstand, einem in Wohlstand erstarrten (sozialistischen) Verwaltungs-Apparat führen – medizinisch: Rigor mortis.
      Avatar
      schrieb am 24.08.16 17:59:55
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.128.713 von Maehroboter am 24.08.16 16:46:20

      Klar werden die Chancen (und Gehälter) für Akademiker geringer, je höher der Grad der Akademisierung. Die Schuld jetzt bei den quasi von Politik, Wirtschaft und Medien zum Studium Verführten zu suchen, ist mir persönlich zu billig. Seit über zehn Jahren wird doch getrommelt, ohne mindestens einen Bätsche wäre man mehr oder weniger minderwertig gebildet. Dazu haben die Fachkräfte der OECD den Bätsche-Abschluß auf eine Stufe mit Meistern gestellt und das Abi mit einem Berufsabschluss .:laugh: Werbung fürs Studium sind natürlich auch jene, die mit einem Bachelor gut verdienen. Auch wenn es nur wenige sind.
      Selbständiger Handwerksmeister (typisch für "Mitte") kann eine Alternative sein; Garantie für Erfolg wie von dir vermutet, gibt es (bedingt durch diverse nicht versicherbare Risiken) trotzdem nicht.

      x-rush,

      woher soll denn die Eigendynamik in übersaturierten Märkten bei viel zu niedrigen frei verfügbaren Mitteln kommen ? Die Arbeitgeber und Gewerkschaften drücken die Löhne (Ausnahme ÖD) die Regierung die Renten und Stützen, sowie die EZB die Zinsen, welche in früheren Zeiten die Ansparvermögen und Renten zum Zwecke des Konsums von Waren und Dienstleistungen erhöht haben. Darunter leiden heute auch die Profi-Handwerker. ;)
      Avatar
      schrieb am 24.08.16 20:37:45
      Beitrag Nr. 8 ()
      @derdieschnautzelangsamvollhat

      Wenn man die Entwicklung des Themas Industrie 4.0 verfolgt kann man m.E. sehr schön sehen
      wie sich eine spannende Idee mit erheblichem kreativem Potential in ein verwaltungstechnisches
      Schnittstellen- und Koordinierungsproblem verwandelt hat: Etwas Neues wird mit erheblichem Aufwandan bestehende Strukturen angepasst. Kreative Eigendynamik wird reduziert auf technokratische Assimilierungsvorgänge.

      Aber ums nicht zu theoretisch werden zu lassen: Ich denke Eigendynamik hats schwer in geschlossenen Systemen.
      Übersaturiertheit ist ja grundsätzlich nur innhalb bestimmter Grenzsetzungen ein Thema, insofern denke ich dass freie und offene Märkte ein Lösungsansatz wären.
      Es gäbe gigantische Nachfrageüberhänge aus nahezu allen'unterentwickelten' Ländern weltweit- nach allem von dem wir längst viel zu viel haben.
      (Die Probleme die sich aus Wanderungsbewegungen, Flüchtlingströmen,kulturellen Unterschieden,
      Terorismus etc ergeben lasse ich hier mal außen vor - wäre ein anderes Thema).

      Die "Welt" hat kürzlich einen interessanten Essay gebracht und die Frage gestellt ob die Konstruktion / das Prinzip "Nationalstaat"eigentlich noch zeitgemäß ist. Ich meine: Nein.
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 24.08.16 21:44:23
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.130.297 von x-rush-13 am 24.08.16 20:37:45Aber ums nicht zu theoretisch werden zu lassen: Ich denke Eigendynamik hats schwer in geschlossenen Systemen. Übersaturiertheit ist ja grundsätzlich nur innhalb bestimmter Grenzsetzungen ein Thema, insofern denke ich dass freie und offene Märkte ein Lösungsansatz wären.
      Es gäbe gigantische Nachfrageüberhänge aus nahezu allen'unterentwickelten' Ländern weltweit- nach allem von dem wir längst viel zu viel haben.

      Wir hatten noch nie ein derart offenes System wie heute, auch wenn wir wie z.B. Rußland oder davor den Iran auf Basis unserer eigenen Lügengebäude ausgegrenzt haben; viele andere nur plündern und durch unsere Subventionspolitik deren Wirtschaft kaputt machen bzw. gar keine Konkurrenz entstehen lassen. . Frankreich z.>B. plündert die ehemaligen Kolonien in Afrika bis heute über Verträge, die man anlässlich der politischen Unabhängigkeiten mit den installierten Potentaten zum Schaden der Länder geschlossen hat.

      Die "Welt" hat kürzlich einen interessanten Essay gebracht und die Frage gestellt ob die Konstruktion / das Prinzip "Nationalstaat"eigentlich noch zeitgemäß ist. Ich meine: Nein.

      Ich meine JA, allerdings nicht mit den "alten" Verfahren und Traditionen , sondern unter starker Kontrolle partei-unabhängiger Bürger und richtigen Konsequenzen bei nachweisbaren Fehlverhalten. Selbst wenn eines Tages der feuchte Traum aller Eurokraten in Form der Vereingten Staaten von Europa Wirklichkeit werden sollte, werden nationale Interessen weiter bestehen bleiben. Ebenso die Verwaltungseinheiten. Dann eben unter einer politischen Holding mit Sitz Brüssel.

      Aber: Brüssel (samt EU-Rat) kann zwar Probleme schaffen, aber sogut wie keine lösen. Das ist evident und war der Hauptgrund für den Brexit. Und-wenn man den Nationalstaat infrage stellt, muß man auch was besseres als Alternative anbieten können. Für alle Europäer, nicht nur Hinterzimmerpolitik für Konzernmultis wie in den letzten 15 Jahren.
      Oder eine Massen-Migrationspolitik, während in Europa 30 Mio. bezahlte Arbeit suchen und bei uns in D für alles andere, wie z.B, eine Mindestrente wie in den NL (€ 1100) odfer wenigstens Österreich (840) kein Geld da ist. Nach Ansicht der Regierung soll ja die Hälfte der Bevölkerung, die bis 1100 Netto-Monatseinkommen rumkrebst, noch privat für die Rente vorsorgen.

      Es sind nicht die Nationalstaaten, die von gestern sind, sondern die heute regierenden Köpfe und von ihnen mitgeschaffenen und/oder aufrecht erhaltenen mafiösen Parteistrukturen. Jedenfalls sehe ich das so.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 24.08.16 23:00:06
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.122.779 von Maehroboter am 23.08.16 23:43:44
      Zitat von Maehroboter: Seit Jahren hören/lesen wir Untergangsszenarien wegen der Verschuldung einzelner Staaten von 20-30 % ihres Bruttoinlandsproduktes.
      Als die Verschuldung vielfach bereits auf 60-70 % angestiegen war, stand das Ende kurz bevor.
      Nun sind wir (z.B Italien) teilweise schon bei über 130 % angelangt, was aus Sicht der Wirtschaftsexperten eigentlich gar nicht möglich ist. Leben und Wirtschaft gehen aber, und das sei betont: UNBEIRRT weiter.
      Nun was ?

      -------------------
      Es funktioniert nur noch weil vieles die letzen Jahreausgehebelt wurde. Nur ein Beispiel: Würde Draghi die 80 Milliarden neu geschaffenes Geld pro Monat auf Null fahren wären wir und die EU schon Anfang September Pleite. Der Dax würde sich mehr als halbieren. Andere Börsen auch. Dürften oder könnten z.B. Brasilien oder Russland in ähnlichem Umfang diese Spielchen auch machen (ohne Inflation) wäre dort Schlaraffenland.
      Avatar
      schrieb am 24.08.16 23:36:00
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.130.888 von derdieschnautzelangsamvollhat am 24.08.16 21:44:23
      Polis
      Zitat "Und-wenn man den Nationalstaat infrage stellt, muß man auch was besseres als Alternative anbieten können"

      Es gibt Überlegungen die sich -in groben Zügen- am Wesen der altgriechischen 'Polis'orientieren.

      [https://de.wikipedia.org/wiki/Polis]

      Vieles davon wäre heute nicht mehr zu gebrauchen, der Wesenskern aber schon: Die autonome Selbstverwaltung und Selbstregierung kleinerer Gebietseinheiten.

      Zahlreiche Probleme die sich aus der repräsentativ-demokratischen Entscheidungsfindung ergeben
      würden sich dann von selber lösen. Z.B.: Russland-Boykott oder auch 'moralische' Fragestellungen zu Abtreibung, Organhandel o.ä

      Vereinfacht dargestellt: Würde die gängige Haltung meiner aktuellen Polis nicht mit meinen Vorstellungen übereinstimmen suche ich mir halt eine andere oder errichte eine eigene.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 25.08.16 19:06:14
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.131.647 von x-rush-13 am 24.08.16 23:36:00
      Autonome Selbstverwaltung kleinerer Gebietseinheiten...

      gibt es bereits; nennt sich Regionalregierung (für einen Regierungsbezirk.),. die aber wieder an der Landesregierung hängt und diese wieder am Bund; der Bund an der EU, NATO und USA.

      möchtest du noch für jede Region eigene Gesetze ? Was soll in den strukturschwachen Gebieten geschehen ? Alle verhungern lassen ? Was wird aus den Bundesgesetzen und EU-Richtlinien ? Den vorhandenen Schulden ?Wie willst du das alles lösen ?

      ich nehme aber an, dir schwebten die Allmende-Theorien vor ;)


      In einem Dorf in der Taiga, 1000 km weg von jeglicher Zivilisation lassen sich solche Theorien umsetzen, an einem derart komplexen, verwobenen System wie unserem mit Sicherheit nicht.


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