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    Unterbewertet/Überbewertet: Wie finde ich es raus? (Value Investing) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.12.16 11:03:39 von
    neuester Beitrag 02.12.17 19:00:00 von
    Beiträge: 11
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      schrieb am 07.12.16 11:03:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hi Leute,
      wie finde ich heraus ob eine Aktie Unter bzw. Überbewertet ist?

      Ich stelle mir das im einfachsten Fall so vor:

      - Marktkapital: 1.000.000 Aktien x 5€ Aktienpreis = 5.000.000€
      - Unternehmens Festgeldkonto: 10.000.000€
      - keine sonstigen Ausgaben/Einnahmen oder Produkte!

      Somit wäre das Unternehmen um 50% unterbewertet.

      Richtig?

      Kann mir das grad mal jemand an einem praktischen Beispiel wie zB: Volkswagen oder gerne auch einem kleinen StartUp zeigen?
      Das Martkapital ist sehr schnell und einfach rausgefunden...
      Aber wie komme ich zB. an die Info wieviel Geld die auf Ihrem Festgeldkonto haben?
      Gibt es dazu Links auf der Volkswagen Homepage, oder wie muss ich mir das vorstellen?

      Danke für eure Hilfe!
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 07.12.16 12:40:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      Flankengott80,
      gleich vorweg: Bilanzen kann ich nicht lesen, trotzdem habe ich Aktien. Bilanzen erleichtern angeblich das Erkennen einer Über- oder Unterbewertung. Bilanzen werden geprüft und auf der homepage der Firma veröffentlicht. Aber auch in Bilanzen kann getrickst werden.

      Was ist ein Firmengrundstück wert? Was ist der Firmenname wert? Was sind die Produkte auf Lager wert? Können alle Forderungen eingetrieben werden? In der Bilanz stehen also auch jede Menge Bewertungen. Wenn jemand sagt: „Diese Firma ist unterbewertet.“ dann ist das seine ganz persönliche Meinung. Die meisten glauben etwas anderes. Das sieht man an den Kursen. Die ergeben den Marktwert.
      Avatar
      schrieb am 07.12.16 12:49:24
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten, da die Fundamentalanalys viele Möglichkeiten einer Unter- oder Überbewertung kennt, je nach Kennzahl und Einordnung derselben. Was du machst ist eine Feststellung auf Basis des Buchwerts. Ein Ansatz den Waren Buffett verfolgt. In dem Fall zieht man alle in den Büchern stehenden Werte zusammen und vergleicht diesen Wert mit der Marktkapitalisierung. Liegt der Buchwert höher ist die Aktie unterbewertet.
      Dieser Buchwert setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen und kann über den Geschäftsbericht ermittelt werden. Dazu zählt man die Vermögenswerte zusammen (Fabriken, Gebäude, Maschinen, Finanzmittel, Patente, etc.) und zieht davon die Schulden ab.
      Da fängt aber die Schwierigkeit an. Denn wenn man das Beispiel VW nimmt, kann man sich die Frage stellen, was die einzelne Position wert ist. Beispiel Markenwert. VW ist eine weltweit bekannte Marke und damit sicherlich viele Milliarden wert. Durch die ganzen Skandale vermindert sich der Markenwert, was eine Wertberichtigung nach sich zieht. Der Buchwert sinkt.
      Ähnliches gilt für die Werke. Was sind diese Wert? Werden all diese Werke in Zukunft gebraucht? Wenn nicht müssten Vermögenswerte abgeschrieben werden, was ebenfalls den Buchwert schmälert. Vielleicht muss aber auch Produktion aufgebaut werden. In den Fall würde der Buchwert steigen.
      Ähnliches gilt für den Wert von Patenten. Was sind z.B. die Patente zur Dieseltechnologie wert? Da diese finanziell scheinbar nicht erreichen, was man sich vorgestellt hat, müssen auch hier Wertberichtigungen vorgenommen werden. Der Buchwert sinkt. Gleichzeitig favorisiert VW jetzt den E-Antrieb. Dieser dürfte etliche Neuentwicklungen zur Folge haben. Diese Patente würden den Buchwert dann wieder erhöhen.

      Diese ganze Rechnerei kann man sich aber sparen, wenn man auf den Finanzseiten den Buchwert je Aktie sucht. Bei Börse Online steht der unter Schätzungen.

      Ich finde den Buchwert nur beschränkt aussagefähig. Wichtiger ist der erwirtschaftete Gewinn und dessen Veränderung in einem längerfristigen Vergleich.
      Avatar
      schrieb am 07.01.17 00:57:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das ist eine sehr wichtige Frage. Beim Value Investing gibt es mehrere Möglichkeiten den inneren Wert zu bestimmen. Eine der beliebtesten Methoden ist wohl die Discounted Cash Flow Methode, mit der man die Cashflows der Zukunft schätzt (häufig durch absinzen des aktuellen oder eines vergangenen Cash Flows über eine gewisse Zeit). Was man davon hat? Man schätzt damit, was ein Investor für sein Geld in ein paar Jahren bekommen könnte. Ohne jetzt zu sehr in die Details zu gehen, kann man damit einen intrinsischen Wert abschätzen.

      Ja, abschätzen, denn es gibt keinen perfekten intrinsischen Wert. Gäbe es eine perfekte Berechnung des intrinischen Werts, gäbe es wohl keine Margin of Safety, denn diese schützt den Value-Investor vor allem vor Fehlern im nur leider vagen Bestimmungsprozess.

      Ich plane auf meinem Blog http://weniger-schlecht-investieren.de irgendwann dazu einen Artikel zu veröffentlichen. Allerdings ist noch nicht geplant, wann das sein wird.
      Avatar
      schrieb am 07.01.17 10:51:09
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wie zeitaufwendig ist es für einen Normalanleger, eine Aktie nach dieser Methode zu berechnen?
      1 Antwort

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      Avatar
      schrieb am 12.01.17 13:06:57
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.029.812 von sdaktien am 07.01.17 10:51:09Es ist ganz und gar nicht zeitaufwändig. Du benötigst bestimmte Daten und führst einfache Berechnungen darauf aus, die jeder 8. Klässler verstehen sollte.

      Man muss es aber erstmal erklärt bekommen oder ein Beispiel dazu sehen. Beispiele gibt es in vielen Büchern. Wie oben erwähnt, plane ichd as irgendwann auf meinem Blog zu erklären, aber nicht in naher Zukunft.
      Avatar
      schrieb am 18.06.17 21:30:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      DCF: Ist halt nur Frage welche Parameter man da dann eingibt, danach ändert sich das Kursziel schnell mal um mehrere hundert Prozent. Das coole an der Sache ist das da manchmal nach unten absurde Kursziele bei den Analysten rauskommen, wo ich dann gerne antizyklisch zugreife.
      Avatar
      schrieb am 03.09.17 13:16:53
      Beitrag Nr. 8 ()
      Value Investing oder Trading
      Der Trader hat ein Problem mit Value Investing. Denn Trader kauft schnell egal was und schnell wieder verkauft. Value Investing ist uninteressant für einen Trader.
      Denn Value Investing ist nur für Investoren bestimmt, die kein PG kennen, sondern Procter & Gamble.
      Ein Trader untersucht nur die Charts und Indikatoren. Oft kauft er einen Ticker, weil der heute Kaufsignal zeigt, und er weiß gar nicht, wie das Unternehmen heißt.
      Dagegen ein Value Investor untersucht weniger die Charts und fast nie Indikatoren. Er untersucht aber die Verhältnisse KGV, KBV, KUV, KCV, Dividendenrendite. In letzten 12 Jahren wie war das Gewinnwachstum, Umsatzwachstum, Dividendenwachstum. Er untersucht die Verschuldung.
      Und er kauft nur günstige Aktien von Unternehmen, denen die Konkurrenz nicht schadet und langfristig steigern ihre Umsätze, Gewinne und Dividenden.
      Er beabsichtigt die Aktien zu halten: 1 Jahr oder bis zur Überbewertung oder für immer, damit er als Rentner besseres Einkommen von Dividenden hat, als die Rente aus der Versicherung.
      Ein Value Investor hasst die Lügen in Medien: ''Die Anleger sind nervös" und ''Die Anleger haben Gewinne mitgenommen'', weil wenn der DAX 1% oder 3% verliert, machen das die Handelsautomaten und keine Anleger.
      Ein Value Investor kauft keine Aktien, bei denen in der Anlegermagazinen die Empfehlung Kaufen steht. Denn das ist immer nur gemeine bezahlte Werbung oder dumme Scherze von den Redakteuren.

      Und welche Aktie ist günstig?: KGV unter 15, KBV unter 3, KUV unter 3, KCV unter 15. In der Finanzkrise rund um 2009 waren jedoch die Bankaktien günstig auch mit KGV N.A. oder KGV 1000, es genügte nur KBV unter 3 und KUV unter 3.
      Die Dividendenrendite ist angenehm zwischen 3% und 8%.
      Falls man die Aktien nach 1 Jahr verkaufen will, sollte Gewinnwachstum mehr als 30% im Jahr erwartet werden, also PEG unter 0,5.
      Falls man die Aktien ewig wegen Dividenden halten will, Gewinnwachstum, Umsatzwachstum und Dividendenwachstum sollte rund 10% jährlich in letzten 12 Jahren erreicht werden. Oder in den 12 Jahren vor der Krise 1995-2007, wenn es Banken sind. Denn rund um 2009 musste man den Banken erlauben, keine Dividenden zu zahlen und negative Gewinne.
      Ein Value Investor benutzt niemals Stop Loss Order. Denn er will nach 1 Jahr mit ordentlichem Gewinn verkaufen, oder nach 3 Jahren, niemals mit Verlust verkaufen, oder die Aktien ewig wegen Dividenden halten.
      Und die Verschuldung: Das Fremdkapital sollte nicht höher als Eigenkapital sein. Selten sollte man Aktien kaufen, wenn Fremdkapital 3x höher als Eigenkapital ist und das ist dann die maximale Verschuldung, die man dulden sollte. Bei Banken ist es jedoch anders, weil das Geld der Kunden auf Kontos als Fremdkapital zählt, wird oft Fremdkapital der Banken auch 10x oder 20x höher sein als Eigenkapital.
      Avatar
      schrieb am 02.12.17 18:07:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.843.933 von Flankengott80 am 07.12.16 11:03:391. über- und unterbewertete Aktien gibt es nicht, der Kurs spricht immer die Wahrheit.
      2. verschiedene Märkte haben unterschiedliche Beweggründe und Ansichten bei ihren Investitionsentscheidungen.
      3. Beerdige deine pers. Gefühle an der Börse, für die interessiert sich niemand.

      Denke möglichst einen Schritt weiter und orientiere dich an der größtmöglichen Wahrscheinlichkeit wohin die anderen Marktteilnehmer ihr Kapital als nächstes fließen lassen.

      Dass US Aktien zu hoch bewertet erscheinen am besten sofort vergessen, dein pers. Vergleich spielt keine Rolle!
      US Aktien werden immer zu hoch bewertet erscheinen, Für US Anleger hat der Aktienmarkt als langfristige Vorsorge einen ganz anderen Stellenwert und wird mit ganz anderen Mengen an Kapital gefüttert.

      US Anleger fokussieren sich vor allem auf Max. Wachstum und zwar langfristig, dafür sieht man auch gerne über Profitabilität etc. hinweg. Aktien mit trüberen Aussichten werden auch gerne in den Boden eingestampft und abseits liegen gelassen bis man ,,wieder auf Spur“ ist.


      Deutsche Anleger fokussieren sich vor allem auf saubere Ergebnisse, Quartalszahlen, Divi und den kurzfristigen Profit, springen im Zweifel auch gerne Kollektiv am Aktienmarkt umher, immer auf der Suche nach der besseren, optimalen Aktie, günstig und ohne Risiko (nur die gibt es leider nicht). ;-(
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 02.12.17 18:34:50
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 56.347.640 von AndreSchwarze am 02.12.17 18:07:57Bei mir hat sich immer der Aktienmix aus (europ. / amerik. / energie) im Depot bewährt.
      Dabei beobachte ich eine Liste von Aktien um bei Gelegenheit hier und da zu ändern/handeln
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 02.12.17 19:00:00
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 56.347.769 von AndreSchwarze am 02.12.17 18:34:50Jede Aktie mit ihren Kennzahlen muss individuell nach ihrer Marktsituation betrachtet werden.
      Schonmal eine Aktie mit einer Marktkapitalisierung in Höhe des Nachsteuerergebnisses vom Vorjahr gesehen, wo der Umsatz 12x so hoch wie die Marktkapitalisierung ist ?
      Das würde man wohl krass unterbewertet nennen, und trotzdem will die Aktie keiner haben wenn die Aussichten kurzfristig auf einmal ganz düster sind ;-)


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