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    Markteffizienzhypothese - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.05.17 04:19:30 von
    neuester Beitrag 19.06.17 04:10:31 von
    Beiträge: 5
    ID: 1.252.883
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      schrieb am 15.05.17 04:19:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,

      ich habe gerade das Buch von Gerd Kommer "Souveran investieren" angefangen zu lesen. Dort ist es u.a. kurz auf die "Effizientmarkthypothese" eingegangen. Diese besagt, dass die Finanzmärkte in dem Sinne effizient sind, dass vorhandene Informationen bereits eingepreist sind und daher kein Investor in der Lage ist, einen dauerhaft überdurchschnittlichen Gewinn zu machen. Somit kann es ja auch keine Über- oder Unterbewertung von Aktien geben. Der Kurs einer Aktie spiegelt also ihren "fairen Wert" wieder.

      Wenn dem so ist, wie kann es sein, dass Investoren wie Warren Buffett und Peter Lynch über Jahre hinweg Top-Renditen hingelegt haben, obwohl ihre Strategie es war, unterbewertete Value-Aktien zu finden? Das würde ja bedeuten, dass Fundamentalanalyse-Methoden für Aktien überhaupt keinen Sinn haben und die Rendite vereinfacht gesagt nur Zufall ist. Selbst die von Warren Buffett!

      Was haltet ihr persönlich von dieser Theorie?
      1 Antwort
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      schrieb am 15.05.17 06:22:23
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Theorie ist Schwachsinn, das weiß jeder, der sich ernsthaft mit dem Aktienmarkt beschäftigt. Emotionen spielen eine wichtige Rolle an der Börse, und die kann man nicht einfach ausschalten.

      Wie sonst sind Kursbewegungen von mehreren Prozent ohne Nachrichten zu erklären? Und dass Buffetts Erfolg über 60 und mehr Jahre einfach nur Zufall sein soll, können selbst Verfechter der EMH nicht ernsthaft glauben.

      Dazu ein schönes Zitat von Buffetts Partner Charles Munger:

      "Now let’s talk about efficient market theory, a wonderful economic doctrine that had a long vogue in spite of the experience of Berkshire Hathaway. In fact o­ne of the economists who won — he shared a Nobel Prize — and as he looked at Berkshire Hathaway year after year, which people would throw in his face as saying maybe the market isn’t quite as efficient as you think, he said, “Well, it’s a two-sigma event.” And then he said we were a three-sigma event. And then he said we were a four-sigma event. And he finally got up to six sigmas — better to add a sigma than change a theory, just because the evidence comes in differently. [Laughter] And, of course, when this share of a Nobel Prize went into money management himself, he sank like a stone."
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      schrieb am 15.05.17 08:30:46
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.942.695 von Mueller345 am 15.05.17 04:19:30
      Zitat von Mueller345: Wenn dem so ist, wie kann es sein, dass Investoren wie Warren Buffett und Peter Lynch über Jahre hinweg Top-Renditen hingelegt haben


      Buffert nutzt auch Optionen, ich möchte behaupten was gelesen zu haben das ca. bis 30% des Portfolios aus Optionen besteht und gehebelt lassen sich Top Renditen erzielen. So hat er seine Visa Position auch durch Optionen erworben.
      Avatar
      schrieb am 15.05.17 15:52:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      Habe diesbezüglich sogar extra den Buchautor, Gerd Kommer, angeschrieben und ihn auf das Phänomen Warren Buffett hingewiesen. Hier seine Antwort zur Markteffizienzhypothese und Warren Buffett.

      "Sehr geehrter Herr Müller,

      vielen Dank für Ihre Email. Ich glaube, Sie interpetieren, das was ich geschrieben habe nicht ganz korrekt. Meine Bitte ware, dass Sie das Buch wohlwollend lesen und so lesen, wie es gemeint ist.


      Die Effizienzmarkthypothese schliesst Outperformance nicht aus und das habe ich auch nicht geschrieben. Die EMH sagt lediglich, dass Outperformance da, wo sie vorkommt, vermutlich auf Zufall basiert. Es muss in jedem Zeitfenster Outperformer geben! Diese werden immer eine Minderheit sein (siehe "Arithmetic of Active Investing" von William Sharpe) und ihre Zusammensetzung ist nicht zuveralessig prognostizierbar. Ferner werden so genannte Marktanomalien nach Ihrer tendenziell Entdeckung wegarbitriert. Im Uebrigen sind Privatanleger und die Finanzbranche in einer Disziplin wirklich gut: Outperfomance durch falsche Messung zu "erzeugen". Aber das ist ein anderes Thema...


      Was Lynch und Buffett angeht: Lynch investiert schon seit vielen Jahren nicht mehr. Ob Buffett in den letzten rund 10 Jahren eine korrekt gewaehlte Benchmark noch outperformt hat, ist ehr zweifelhaft. Der Sachverhalt wurde auch schon wissenschaftlich untersucht. Es gibt dazu auch eine kurzen Abschnitt im Buch, den Sie vielleicht noch nicht gelesen haben.


      Dass in einer EMH-Welt Fundamentalanalyse keinen Sinn machen wuerden ist ein Denkfehler. Auch habe ich das nicht geschrieben. (a) Erstens glaubt ja ganz offensichtlich die weit ueberwiegende Mehrzahl aller institutionellen und privaten Anleger nicht an die EMH (vermutlich ueber 90%) und infolgedessen macht aktives Investieren aus der Sicht dieser Anleger Sinn. (b) Es laesst sich an aktiven Produkten fuenf bis zehnmal mehr verdienen als an passiven Produkten. Solange das so ist und solange (a) gilt, wird die Finanzbranche aktive Anlagestrategien und aktive Produkte pushen; nicht weil sie gut funktionieren, sondern weil sie attraktive Fee-Einnahmen genieren.


      Mit freundlichen Grüßen,

      Gerd Kommer"
      Avatar
      schrieb am 19.06.17 04:10:31
      Beitrag Nr. 5 ()
      naja, das ist ja dann sehr weit gefasst mit er EMH, ich dachte immer die besagt das alles im Kurs eingepreist sei und nicht Schieflagen existieren die dann irgendwann logisch wieder ausgeglichen werden, deshalb handeln viele Charttechniker ja nur das was sie sehen im Chart, weil alle (fundamentalen) Infos ja im Chart enthalten sind


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