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    Gold bei 273 $/oz (-1 $/oz), Goldaktien uneinheitlich, Analyse: Newmont (Nordamerika) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.09.00 10:01:34 von
    neuester Beitrag 11.09.00 13:40:44 von
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      schrieb am 11.09.00 10:01:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      Tagesbericht

      Gold bei 273 $/oz (-1 $/oz), Goldaktien uneinheitlich, Analyse: Newmont (Nordamerika),
      Diskussion der FAZ-Artikel über die Goldpreismanipulation


      Der Goldpreis entwickelte sich erneut nach dem Muster, das in den letzten Wochen an etwa 80 %
      aller Handelstage zu beobachten war. In New York fiel der Goldpreis von 274 auf 270,50 $/oz
      zurück und erholte sich bis zum Handelsschluß wieder auf 272,50 $/oz. Heute morgen notiert der
      Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong in der Handelsspanne zwischen 272 und 273 $/oz
      etwas freundlicher. Die regelmäßige Schwäche des Goldpreises im New Yorker Handel deutet
      darauf hin, daß versucht wird, den Goldpreis über die in New York dominierenden Derivatemärkte
      zu drücken, während der Goldpreis im physisch dominierten Handel in Sydney, Hongkong und
      London eine gute Unterstützung erfährt.

      Der nordamerikanische xau-Goldminenindex kann sich gegen den fallenden Goldpreis um 1,4 %
      oder 0,7 auf 54,7 Punkte verbessern. Bei den Standardwerten stiegen Newmont 3,6 %, Barrick
      2,7 % und Freeport 2,6 %. Bei den kleineren Werten zogen Echo Bay 7,7 % und Battle Mountain
      2,2 % an. Kinross fiel um 9,1 % zurück. Bei den Nebenwerten setzte Crown Resources die
      Hausse der letzten Tage mit einem weiteren Anstieg von 18,2 % fort.

      Die in New York gehandelten südafrikanischen Werte zeigten sich freundlicher. Durban
      Roodepoort Deep verbesserten sich um 2,8 % und Gold Fields um 2,7 %. Harmony schwächte
      sich um 2,3 % ab.

      Der australische Goldminenindex schwächte sich um 0,9 % oder 6,9 auf 725,0 Punkte ab. Bei den
      Standardwerten fielen Newcrest 2,0 % und Pacmin 1,4 %. Normandy NFM verbesserte sich um
      1,0 %. Bei den kleineren Werten zeigte sich Otter Gold vor der geplanten Kapitalerhöhung mit
      einem Verlust von 8,9 % schwach. Herald konnte sich nach erneut guten Bohrergebnissen um 5,0
      % verbessern.


      Die aktuellen Topempfehlungen der Goldaktien (maximale Kauflimite in Klammern):

      Nach dem Kursrückgang wurde Newcrest zu einer Kaufempfehlung.

      Australien:
      Sicherheitsorientiert:
      Delta Gold 1,27 A$ (2,40 A$), Normandy Mining 1,03 A$ (1,20 A$, aktuelle Dividendenrendite 5,8
      %), Pacmin 1,40 A$ (1,60 A$), Lihir 0,66 A$ (0,70 A$), Newcrest 3,99 A$ (4,00 A$), Sons of
      Gwalia 5,57 A$ (4,80 A$, jetzt eine Halteposition)

      Spekulativ:
      New Hampton 0,23 A$ (0,26 A$), Hill 50 0,92 A$ (1,10 A$), Spinifex 0,14 A$ (0,15 A$), Tribune
      Resources 0,57 A$ (0,25 A$, jetzt eine Halteposition), Aquarius Platinum 7,00 A$ (2,80 A$, jetzt
      eine Halteposition).

      Südafrika:
      Sicherheitsorientiert:
      Harmony 6,00 Euro (6,50 Euro), Gold Fields 4,05 Euro (4,50 Euro), Anglogold (ADR zu 1/2Aktie;
      GB) 22,50 Euro (28,00 Euro)

      Spekulativ:
      Durban Roodepoort Deep 1,25 Euro (1,80 Euro)

      Nordamerika:
      Sicherheitsorientiert:
      Placer Dome 10,3125 $ (12,00 $), Kinross 0,625 $ (1,25 $), Freeport 9,875 $ (16,00 $),
      Homestake 6,00 $ (8,00 $), Newmont 19,5625 $ (22,00 $), Barrick 16,4375 $ (18,00 $) Battle
      Mountain 2,00 $ (2,00 $)

      Spekulativ:
      TVX 1,9375 $ (5,00 $)

      Bemerkungen:

      -Achtung: Wegen der Marktenge vieler Werte müssen alle Orders limitiert werden!

      -Alle Werte werden auch in Deutschland gehandelt.

      -Bei New Hampton wurden am 24.12.99 Mineral Deposits Limited (MDL) Aktien im Verhältnis von
      5 MDL für 18 New Hampton Aktien und Gratisoptionen im Verhältnis von 1 Option, Laufzeit
      31.05.01, Basis 0,23 A$ für 2 New Hampton Aktien abgeschlagen.

      -Die Dividende der Delta Gold entfällt wegen außerordentlicher Abschreibungen der Projekte in
      Simbabwe und auf den Solomonen Inseln.

      -Am 31.07.00 wurden die Aktien der TVX im Verhältnis von 5 alten Aktien zu 1 neuen Aktien
      zusammengelegt.


      Unternehmensmeldung
      (AUS=Australien, NA=Nordamerika, SA=Südafrika, $=US$, MKP=Marktkapitalisierung),
      Marktkapitalisierung immer in A$, Produktionskosten immer in US$

      11.09.00 Newmont Mining (NA, MKP 5.221 Mio A$) meldet für das Juniquartal eine
      Goldproduktion von 1,09 Mio oz. Für das Gesamtjahr 2000 erwartet Newmont eine Produktion
      von 4,8 Mio oz, so daß für das 2. Halbjahr eine Steigerung der Produktion von 2,2 auf 2,6 Mio oz
      vorgesehen ist. Nach der Fusion mit Battle Mountain (NA), die im Herbst abgeschlossen werden
      soll, wird die Produktion der Newmont auf jährlich etwa 5,5 Mio oz ansteigen. Bei
      Nettoproduktionskosten von 171 $/oz und einem Verkaufspreis von 283 $/oz erzielte Newmont
      eine Bruttogewinnspanne von 112 $/oz. Dennoch mußte Newmont einen Verlust von 16,3 Mio $
      hinnehmen, was 15 $/oz entspricht. Die Produktion in Nevada stieg um 15 % auf 672.300 oz bei
      Nettoproduktionskosten von 205 $/oz. Im 2. Halbjahr soll die Produktion um weitere 20 % auf
      800.000 oz je Quartal gesteigert werden. Die profitabelste Mine blieb die Yanacocha Mine in Peru,
      in der 209.200 oz (Newmont Anteil) bei Nettoproduktionskosten von 87 $/oz gewonnen wurden.
      Im 2. Halbjahr soll die Produktion um etwa 50 % auf 300.000 oz je Quartal gesteigert werden. In
      der indonesischen Batu Hijau Mine erreichte die Kupferproduktion 30.000 t bei
      Nettoproduktionskosten von 0,60 $/lb und die Goldproduktion 30.800 oz. Auch in dieser Mine ist
      für das 2. Halbjahr eine Ausweitung der Produktion auf 35.000 t Kupfer bei
      Nettoproduktionskosten von 0,55 $/lb und 45.000 oz Gold je Quartal vorgesehen. Bei einem
      ausgeglichenen Ergebnis erwarten wir für Newmont eine Lebensdauer der Reserven von 12,1
      Jahren, eine Lebensdauer der Ressourcen von 18,0 Jahren, eine Dividendenrendite von 0,7 %
      und einen Hebel auf den Goldpreis von 11,0.

      Beurteilung: Mit den guten Aussichten im 2. Halbjahr mit einer steigenden Produktion und
      sinkenden Produktionskosten einen Turnaround im Gewinn zu erzielen, bleibt Newmont in gutes
      Investment in einem nordamerikanischen Standardwert. Mit der Übernahme der Battle Mountain
      kann sich Newmont hinter Anglogold (GB) und weit vor Barrick (NA) als weltweit zweitgrößter
      Goldproduzent plazieren.

      Empfehlung: Halten, unter 22,00 $ nachkaufen, aktueller Kurs 19,5625 $. Newmont wird in
      Deutschland mit den größten Umsätzen in München gehandelt (vgl. Halteempfehlung am
      26.05.00 bei 24,625 $).


      FAZ: "Der Goldmarkt wird von Finanzinstitutionen manipuliert"

      Am 25.08.00 und am 30.08.00 berichtete die FAZ unter der Überschrift: "Der Goldmarkt wird von
      Finanzinstituten manipuliert" und: "Wird der Goldpreis von Großbanken und der amerikanischen
      Regierung manipuliert? ausführlich über mögliche Manipulationen des Goldmarktes durch
      führende Geschäfts- und Investmentbanken. Erstmals wurde auch das Gold Anti Trust Action
      Committee (GATA) erwähnt. Am 07.09.00 erschien die Antwort auf der Seite 33 der FAZ unter der
      Überschrift: "Die Verschwörungstheorie am Goldmarkt ist abwegig und falsch".

      Die Kernzitate aus dem Artikel vom 25.08.00 im Überblick:

      "In der Tat ist es auf den ersten Blick schwer verständlich, daß ein Markt wie der für Gold, der ein
      chronisch hohes Produktionsdefizit aufweist, über inzwischen Jahrzehnte hinweg verfällt und
      Preise entstehen, die immer mehr Goldproduzenten zur Aufgabe zwingen."

      "Nach Auffassung von Gata gibt es Hinweise auf eine Konspiration unter finanziellen Institutionen
      zur Kontrolle des Goldpreises. Der Verband versucht aufzudecken, daß solche Institutionen und
      Goldhandelsbanken über enorm hohe Baisse- oder Shortpositionen am Markt für Edelmetall
      verfügen. In spekulativer Absicht hätten sie mindestens 10.000 Tonnen Gold leerverkauft,
      während die Bergwerksproduktion von Gold im Jahr 1998 bei nur 2.529 Tonnen gelegen habe."

      "Gata schließt aus der von ihm angenommenen Manipulation des Goldmarktes, daß daraus eine
      Bedrohung des internationalen Finanzsystems entstehen kann. Gata hat daher dem
      amerikanischen Kongreß eine 118 Seiten starke Schrift unter dem Titel "Gold Derivative Banking
      Crisis" vorgelegt und eine öffentliche Untersuchung der Vorgänge gefordert. Sie kann unter der
      Internetadresse www.gata.org unter der Rubrik "GDBC Report" abgerufen werden."

      "Kernpunkt der Vermutungen des Verbandes ist die Annahme, daß die Baissepositionen bei Gold-
      Derivaten in Höhe von mindestens 10.000 Tonnen unter bestimmten Umständen zu panikartigen
      Abdeckungen durch Gegengeschäfte, also Käufe, und zu zusätzlichen neuen Käufen führen
      könnten. Er sieht im rasanten Anstieg des Goldpreises um 84 Dollar je Feinunze vom Herbst des
      vergangenen Jahres nur ein Vorspiel dessen, was auf den Markt zukommen könne wenn solche
      panikartigen Abdeckungen eintreten sollten. Dieser Preissprung setzte ein, als 15 europäische
      Zentralbanken am 26. September 1999 erklärten, sie würden ihre Goldverkäufe und andere
      Operationen mit dem Edelmetall für zunächst fünf Jahre begrenzen."


      Diskussion des Artikels vom 07.09.00:

      Interessanterweise wurden die beiden Artikel über die Theorie der Manipulation des Goldpreises
      in Frankfurt geschrieben, während der Artikel vom 07.09.00, in dem die Manipulation als abwegig
      beschrieben wird, in London verfaßt wurde, also dem Handelszentrum, in dem nach
      Expertenmeinung die Manipulation des Goldmarktes maßgeblich organisiert wird.

      In dem Artikel werden Studien der Gold Fields Mineral Services (GFMS) und des World Gold
      Council (WGC) zitiert, die die Ausführungen des GATA widerlegen sollen. Das WGC erkennt
      "keinerlei Hinweise auf eine Verschwörung von Marktteilnehmern".

      Frühere Analysen haben zweifelsfrei gezeigt, daß die Studien und Goldpreisprognosen des
      GFMS auf der Wellenlänge der Interessen der Investmentbanken liegen. Spätestens nach den
      Ausführungen des FAZ-Artikels vom 07.09.00 muß auch dem WGC unterstellt werden, daß es die
      Interessen der Goldindustrie zugunsten der Interessen der Investmentbanken vernachlässigt.

      Jessica Cross, die Autorin der Analyse des WGC, fordert vom GATA die sofortige Einleitung
      rechtlicher Schritte und behauptet, daß das GATA bis heute keine namhafte amerikanische
      Anwaltskanzlei gefunden hat. Dies ist definitiv eine Lüge. Wir berichteten bereits darüber, daß
      GATA das sehr renommiertes Anti-Trust Anwaltsbüro Berger & Mongtague für eine
      Klagevorbereitung beauftragt hat. Zu beachten ist allerdings, daß es sich um einen schwierigen
      Sachverhalt handelt und daß immerhin die Federal Reserve und die größten Investmentbanken
      der Welt zur Anklage stehen. Vielleicht ist es auch keine Nebensächlichkeit, daß dem Chairman
      des GATA, Bill Murphy in den letzten Wochen sein Auto gestohlen und er auf offener Straße
      zusammengeschlagen wurde. Bei dem riesigen Gewinnvolumen (s.u.), das für die
      Investmentbanken auf dem Spiel steht, sind Einschüchterungsversuche aller Art denkbar.

      Die GFMS behauptet, daß "die Behauptung der Verschwörung absurd, nicht haltbar und
      schlichtweg falsch sei." Die Zahlen des WGC über die Goldleihen der Zentralbanken liegen bei
      4.750 t und nicht bei den Schätzungen von 9.000 bis 10.000 t des GATA.

      Da die Zahlen nicht beweisbar sind, da die Zentralbanken keine Auskünfte über ihre Goldleihen
      veröffentlichen, sind die Zahlen für uns nicht überprüfbar.

      In dem Artikel wird ausgeführt, daß die derivativen Geschäfte der Banken "angeblich" massiv
      ausgeweitet wurden.

      Diese Ausführung ist eine unglaubliche Frechheit, denn das GATA beruft sich bei den Angaben
      über die Derivategeschäfte auf die Veröffentlichungen der BIZ (Bank für Internationalen
      Zahlungsausgleich) und diese veröffentlichte einen dramatischen Anstieg des Umfangs der
      Derivate auf mittlerweile 26.063 t Gold. Alleine die Deutsche Bank weitete die Derivategeschäfte
      seit 1996 von 367 auf 4.934 t um mehr als das Zehnfache aus.

      Die Theorie des GATA soll in dem Artikel mit dem Zitat eines Bankiers entkräftet werden: "Wenn
      wir uns verschwören wollten, machten wir das mit weniger Instituten", reagierte ein Bankier auf die
      Vorwürfe und verwarf die Theorie des GATA als unseriös.

      Vor dem Hintergrund, daß der LTCM-Fonds, bei dessen Rettung es um 3,5 Mrd $ ging, nur mit
      Hilfe einer Krisensitzung unter der Leitung der Federal Reserve und der Teilnahme von 14
      Investmentbanken gerettet werden konnte, liegt eine Beteiligung von einer Vielzahl von
      Institutionen an der Shortspekulation im Goldbereich, bei der es um weit höhere Beträge geht, auf
      der Hand. Eine Begründung, warum der zitierte Bankier die Theorie des GATA als unseriös
      verwirft, sucht der Leser vergeblich.

      Geradezu absurd ist der in dem Artikel geäußerte Verdacht, daß sich hinter dem GATA eine
      Gruppe von Investoren verbirgt, die mit Longpositionen im Goldbereich auf den Bauch gefallen
      sind. Dies kann nur als der hilflose Versuch der Investmentbanken gewertet werden, von den
      Vorwürfen des GATA abzulenken.

      In dem Artikel wird tatsächlich angeführt: "Daß die Banken von angeblich billigen
      Finanzierungsmöglichkeiten durch die Goldleihe der Zentralbanken profitieren und der Goldpreis
      deshalb niedrig gehalten werden soll, wird ebenfalls als abwegig erachtet."

      Diese Behauptung ist wohl die größte Frechheit des Artikels und zeigt, daß hier nur billige Polemik
      gegen das GATA betrieben werden soll und keinerlei Aufklärung über die zugrunde liegenden
      Geschäfte der Investmentbanken erwünscht ist. Es wird nicht einmal versucht, diese Behauptung
      auch nur ansatzweise mit Zahlen zu belegen.

      Selbst wenn nur die im Artikel von der GFMS und von dem WGC angegebenen Zahlen zugrunde
      gelegt werden, würde klar werden, um welch gigantisches Geschäft es sich hier handelt. Unter
      der Annahme, daß die Shortpositionen (bereits im März 1994 gibt die Bank of England die
      Shortpositionen mit 1.500 t an) in Höhe von 4.750 t zu durchschnittlich 300 $/oz und einem
      Zinssatz von 1 % aufgebaut wurden, ergibt sich aus dem Leihvolumen von 45,8 Mrd $ und einer
      Zinsspanne zwischen dem Ausleihzins von 1 % und dem Ertrag für das angelegte Kapital von 6 %
      ein jährlicher Ertrag von 5 % von 2,3 Mrd $.

      Neben dem jährlichen Ertrag von 2,3 Mrd $ geht es aber um noch viel mehr. Bei einem Volumen
      der Goldleihen der Zentralbanken von 4.750 t (bei einem Goldpreis von 300 $/oz im Wert von
      45,8 Mrd $) bedeutet jeder Rückgang des Goldpreises um 1 Dollar einen Buchgewinn von 162
      Mio $. Bei einem Goldpreis von 270 $/oz liegt der Buchgewinn demnach bei 1,6 Mrd $. Sollte der
      Goldpreis jedoch ansteigen, kehrt sich die Rechnung in das Gegenteil um. Alleine der Anstieg des
      Goldpreises um 84 $/oz nach der Vereinbarung der EU-Zentralbanken vom 26.09.00, die
      Goldverkäufe auf jährlich 400 t zu begrenzen und die Goldleihen nicht mehr auszuweiten,
      bedeuteten einen Buchverlust von 13,6 Mrd $. Wäre der Goldpreis aufgrund von panikartigen
      Eindeckungen auf z.B. 600 $/oz gestiegen, dann hätten sich die Buchverluste auf 48,5 Mrd $
      erhöht. Bei den Berechnungen ist zu beachten, daß die Zahlen der GFMS und des WGC
      zugrundegelegt wurden. Bei der Verwendung der Zahlen des GATA stellt sich die Situation für die
      Investmentbanken noch weit profitabler (dramatischer) dar.

      In dem Artikel wird die aktuelle Angebots- und Nachfragesituation völlig unterschlagen. Da die
      Nachfrage das Angebot um jährlich etwa 1.000 t übersteigt (Zahlen der GFMS), bleibt die Frage,
      wie die Goldleihen der Zentralbanken jemals zurückbezahlt werden sollen, unbeantwortet. Daß
      der Goldpreis zwangsläufig steigen muß, falls die Zentralbanken auf einer Rückgabe des
      geliehenen Goldes bestehen, wird ebenso unterschlagen. Daß die Goldleihen der Zentralbanken
      mit ihrem zusätzlichen Volumen von 4.750 t in den letzten Jahren maßgeblich für den
      Goldpreisrückgang verantwortlich waren, bleibt dem Leser ebenfalls verborgen.

      Statt dessen wird der Rückgang des Goldpreises in geradezu lächerlicher Weise auf die aktuelle
      Stärke des Dollar, die derzeitige "Phase extrem niedriger Inflation" (bei einer Verdreifachung des
      Ölpreises und einer Belastung alleine der deutschen Konsumenten um jährlich 40 Mrd $) und
      stark steigende Aktienkurse zurückgeführt.

      Der Artikel endet mit der ebenso unfundierten wie unbegründeten Lüge: "Langfristig rechnet
      niemand am Markt mit einer dramatischen Erholung des Goldpreises".

      Uns ist kein einziger Goldexperte (Goldhändler der Investmentbanken rechnen wir nicht zu den
      Goldexperten) bekannt, der langfristig nicht mit einer dramatischen Erholung des Goldpreises
      rechnet.
      Avatar
      schrieb am 11.09.00 11:11:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      Tja, haben wir es nun mit einer sinistren Verschwörung der Hochfinanz zu tun oder nicht?

      Sie schrieben: "Vielleicht ist es auch keine Nebensächlichkeit, daß dem Chairman
      des GATA, Bill Murphy in den letzten Wochen sein Auto gestohlen und er auf offener Straße
      zusammengeschlagen wurde. Bei dem riesigen Gewinnvolumen (s.u.), das für die
      Investmentbanken auf dem Spiel steht, sind Einschüchterungsversuche aller Art denkbar."

      Ich glaube ein eindeutiges Indiz, daß es sich wirklich um eine Verschwörung handeln würde, wäre z.B. die Tatsache das Mr. Murphy einem tragischen Verkehrsunfall zum Opfer fallen würde, dessen Verursacher leider nicht ermittelt werden kann...ich würde jedenfalls an Murphy`s Stelle nicht mehr gut schlafen. Die Einsätze in diesem Spiel sind mittlerweile so hoch, daß m.E. die Betroffenen auch vor derart rigorosen Schritten nicht zurückschrecken würden...der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel.
      Avatar
      schrieb am 11.09.00 11:21:46
      Beitrag Nr. 3 ()
      @sovereign,
      was bringt eine derartige Vorgehensweise.
      Bill Murphy ist doch "nur" das Sprachrohr !
      Das ganze haette Sinn gemacht BEVOR diese Geschichte publiziert wurde, jetzt bringen derartige Verhaltensweisen doch nichts mehr.
      Einschuechterung koennte ich mir allerdings noch vorstellen...

      gruss fischli
      PS: was macht der Rotwein - Du weisst doch:
      In Rotwein Uralt - liegt das Gold des Weines.
      Avatar
      schrieb am 11.09.00 13:40:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      @fischli

      Ich glaube nicht, daß zum gegenwärtigem Zeitpunkt der Masse der Bevölerung klar ist, daß der Goldmarkt manipuliert wird (ich klammere uns 0,1 % "Illuminaten" mal aus; Fakt ist, daß 99,9 % der Weltbevölkerung keine Ahnung von diesen Vorgängen haben).
      Was bleibt den Shorties also übrig als weiter massiv Stimmung gegen das Gold zu machen (die täglichen Marktberichte von Reuters sprechen ja Bände)?
      Kritiker werden diskreditiert (GATA ist ein Spinnerverein, der vor dem US Kongreß nur aus "Mitleid" angehört wurde) oder mundtot gemacht (z.B. durch Drohungen).
      Kleines Angebot in eigener Sache an eventuell mitlesende Goldshorties :-)...Gegen Zahlung von 1 Mio. $ in kleinen gebrauchten Scheinen wäre ich bereit meine Behauptungen zur Manipulation des Goldmarkts zu widerrufen und mich auf die Seite der Goldhasser zu stellen.
      Nochmals zurück zur GATA und Mr. Murphy: Welchen Sinn sollte es jetzt noch haben ihn "kaltzustellen"?
      Na ja, die Abschreckwirkung an die Leute, die das Hintergrundwissen über die wahren Positionen der Investmentbanken haben und dieses vielleicht preisgeben könnten, wäre dadurch auf jeden Fall erreicht.
      Nichts dizipliniert schließlich mehr, als an jemanden ein Exempel zu statuieren...

      Gruß

      Sovereign

      P.S.: Zurück zu Deiner Rotweinfrage: Ich habe meinen Urlaub in Frankreich verbracht (zum Glück vor der Spritblokade) und habe mir auf der Rückfahrt meinen Kofferraum erstmal voll Wein geladen: Gegen das Angebot eines gutsortierten französischen Supermarkts kommt hierzulande allenfalls das KaDeWe an. Von den ganzen Meeresfrüchten mal abgesehen, hat mir die Weinauswahl (und die Preise) die Freudentränen ins Gesicht getrieben. Also habe ich mich erstmal mit den Gewächsen der nördlichen Rhône eingedeckt, die hierzulande nur selten zu bekommen sind (es gibt schließlich noch was anderes als diese Côte du Rhône-Massenware): Hermitage, Côte Rotie, Cornas, St. Joseph und nicht zu vergessen den tollen Weißwein aus Condrieu.
      Was ich mich allerdings frage: Warum sollte ein Franzose auf die Idee kommen, den dort angebotenen deutschen Wein vom Typ "Liebfrauenmilch" zu kaufen? Meines Erachtens schadet dieses Produkt dem Ansehen Deutschlands in der Welt mehr als alle Fußballhooligans zusammen. So`n Zeug gehört doch per Genfer Konvention geächtet...;-)


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