checkAd

    Die amerikanische Verschuldungsmaschine - 500 Beiträge pro Seite (Seite 9)

    eröffnet am 22.01.01 14:02:27 von
    neuester Beitrag 10.01.09 21:07:14 von
    Beiträge: 4.262
    ID: 331.958
    Aufrufe heute: 4
    Gesamt: 118.807
    Aktive User: 0


     Durchsuchen
    • 1
    • 9

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 06:00:22
      Beitrag Nr. 4.001 ()
      Coubert aufgepasst! Die ach-so-effiziente deutsche Behoerde bei der Arbeit:
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,276616,00.html

      Und nochmal aufgepasst: Die effiziente gesetzl. KV sieht auch mit Gesundheitsreform ganz alt aus:
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,276623,00.html
      Zitate: Nur wenn die Konjunktur 2004 `außerordentlich gut läuft", könnten die Versicherten auf den anvisierten Beitragssatz von im Schnitt 13,6 Prozent hoffen,
      Allein die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) haben demnach in den ersten drei Quartalen ein Minus von rund 900 Millionen Euro angehäuft. Bei den Angestellten-Ersatzkassen habe das Defizit 700 Millionen Euro und bei den Betriebskrankenkassen 600 Millionen Euro erreicht.
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 06:46:21
      Beitrag Nr. 4.002 ()
      Könnten deine red herrings aus einer Fischtheke eines kleinen gallischen Dorfes sein,der Besitzer heist Verleihnix.
      :kiss: Plutonia
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 14:01:39
      Beitrag Nr. 4.003 ()
      >> Aber im Schnitt ist der Staat ineffizienter als der Markt.
      >Auch das nicht.
      >Link bitte!

      Der Staat hat sehr verschiedene Tätigkeitsbereiche mit ganz anderen Zielsetzungen als Privatunternehmen. Die Leistungen (und somit auch die Effizienz) sind daher weitgehend unvergleichbar. Ich kann leider nicht mit einem Link auf ernsthafte Vergleiche von unvergleichbaren Dingen dienen.
      Wie wär`s wenn wir erfahren, woher das mit "im Schnitt effizienter" stammt? Und das mit der "Intrinsik" ist jetzt vom Tisch, oder wie seh` ich das?

      Interessant ist höchtens eine neuere Studie der OECD: sie zeigt, dass in den letzten 10 Jahren das Wachstum in den westlichen Ländern in jenen mit einer höheren Staasquote im Schnitt höher war. Was mich ehrlich gesagt auch überrascht hat (die Skandinavier warens vor allem wiedermal).

      Ich würde niemals soweit gehen, zu behaupten, der Staat sei generell effizienter als die Privatwirtschaft.
      Wichtig ist mir: wir wissen es einfach nicht so genau.
      Und drum müssen wir halt jenen, die so tun als wüssten sie das besser (sebstverständlich ohne uns je ihre "Quellen" offenzulegen), ein wenig mit der zusammengerollten Zeitung auf Plappermäulchen hauen.

      >Coubert aufgepasst
      Tja und jetzt? Ich hab` nie gedacht, dass der Staat alles höchst effizient macht.
      Andrerseits hab` ich früher in Industriebetrieben (High-tech) gearbeitet. Ich erinner mich gut an die Worte meines ersten Chefs nach vier Wochen: "Sie fragen sich sicher, warum unsere Firma nicht die Nr. 1, sondern überhaupt am Leben ist. Ich sag` es ihnen: weil die andern noch viel ineffizienter sind."


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 15:39:24
      Beitrag Nr. 4.004 ()
      @helmut kohl

      Anhand Deiner Grafik ist das Einkommen aller Gruppen gestiegen. Warum beklagen sich die Leute? Aus Neid. Neo-Kommies bei der Arbeit!
      Wie Walter Williams (s.o.) feststellt: Wer arm ist, ist selbst schuld.




      Bei den unteren 4 Quintile ergeben die Wachstumsraten ein jährliches Einkommenswachstum von 0.41%, 0.58%, 0.66% und 1%. Das gleicht kaum den Hedonic-Schwindel aus. Das heißt dank neoliberaler Bankrottpolitik sind 80% der Leute ärmer geworden. Das reale GDP ist um 87% gestiegen. 99% der Bevölkerung haben am Wohlstandsgewinn unterdurchschnittlich teilgenommen. Profitiert haben vor allem die Reichen. So wie in Rußland, in Südamerika, im Irak und in anderen Bananenrepubliken.

      Daß daran die Leute selbst Schuld sind, kann höchstens jemand glauben, der auch meint, daß 2 Fischerboote die Weltmeere leerfischen würden. Man kann hier eher von Kollektivschuld sprechen. So wie die Irakis Saddam Hussein nicht losgeworden sind, werden die Amerikaner die Neoliberalen nicht los. Natürlich gibts in jedem System kleine Gewinnler so wie dich. Du scheinst dich ja unter Bush so wohlzufühlen wie ein Funktionär der Baath Partei unter Saddam Hussein.

      I think it`s a no-brainer. Finish high school and take a job, any kind of a job. Today, but not when I graduated in 1954, if a person graduates from high school, with even a C average, there is a college or some kind of skills training program somewhere for him, and often financial assistance to boot. So if a person doesn`t take advantage of today`s available opportunities, particularly those during the boom of the 1990s, and engages in self-destructive behavior, whose fault is it?

      Leider gibt es aber mehr Arme (32.9 Millionen) als Arbeitslose. Der Herr hat anscheinend noch nie etwas von den "working poor" gehört. Diese sind nämlich neben den vielen Unversicherten die nächste absolute Bankrotterklärung neoliberaler Politik. Wenn die Leute von ehrlicher Arbeit nicht mehr leben können, dann braucht man sich über die sozialen Probleme auch nicht mehr wundern.

      Ich weiss. Aber im Schnitt ist der Staat ineffizienter als der Markt.

      Wo stellt der Staat noch typisch private Güter her? Post, Telekom, Versorgungsunternehmen, Transportunternehmen sind schon zum Großteil privatisiert oder teilprivatisiert. Für viele Bereiche wie die Arbeitsvermittlung für Langzeitarbeitslose gibt es eben keinen Markt, deswegen bedeutet hier Effizienz eher Schadensbegrenzung.

      Mit der Effizienz privater Energieunternehmen und Airlines ist es in den USA auch nicht so weit her. Die Versorgungslücken in der Stromversorgung mindern die Effizienz ganz gewaltig, und bei den Airlines sind anscheinend Milliardenspritzen notwendig, so wie bei der deutschen Bahn.

      Die Staatsquote mag in Deutschland sehr hoch sein, aber der größte Teil der Staatseinnahmen wird trotzdem im Privatsektor ausgegeben. Im Endeffekt produziert der Staat nur den Gegenwert der Beamtengehälter, der Rest wird entweder im Privatsektor beschafft, oder an Privatpersonen transferiert, die wiederum beim Privatsektor einkaufen. Wenn man den Langzeitarbeitslosen Geld gibt, so geht die Nachfrage für den Privatsektor nicht verloren, sondern die Firma Aldi freut sich über zusätzliche Verkäufe bei 50-Cent Bier.

      Man muß sich also eher fragen ob die Gemeinschaft in die richtige Richtung lenkt. Hier macht aber der Vergleich mit den USA auch wieder sicher. Dort werden die unverdienten Mittel für Privatjets, Golfplätze, Jachten, Feudalparties des Tyco Chef Kotzlowski und sonst noch alle möglichen dummen Streiche der Reichen verwendet. Der Weltmarkt zeigt, daß diese Mittelverwendung sehr ineffizient ist. Würden die USA nicht andere Länder direkt und indirekt ausrauben, dann würde es für das neoliberale System ganz zappenduster aussehen.
      Avatar
      schrieb am 03.12.03 23:23:07
      Beitrag Nr. 4.005 ()
      Der Staat hat sehr verschiedene Tätigkeitsbereiche mit ganz anderen Zielsetzungen als Privatunternehmen.

      Stimmt. Zum Beispiel Justizsystem und Nationale Verteidigung. Strassenbau sicherlich auch, weil man denn doch vermeiden will, dass 6 verschiedene Unternehmen jeweils eine Privat-Autobahn von Hamburg nach Muenchen bauen. All das rechtfertigt aber nicht die 1000 Mrd Euro, die insgesamt seit der Wiedervereinigung in Ostdeutschland verschlampt wurden. Und selbst in den Bereichen, in denen der Staat tatsaechlich operieren sollte, koennte er das auch etwas Markt-orientierter tun und damit die Allokation von knappen resourcen verbessern.
      Letztlich sind wir einer Meinung, denke ich.

      Wie wär`s wenn wir erfahren, woher das mit " im Schnitt effizienter" stammt? Und das mit der " Intrinsik" ist jetzt vom Tisch, oder wie seh` ich das?

      Intrinsisch ineffizient, weil (wie schon mehrmals erwaehnt)... Habe keine Zeit. Lies es einfach weiter unten nach. Das mit der Grenzrate der Substitution.

      Interessant ist höchtens eine neuere Studie der OECD: sie zeigt, dass in den letzten 10 Jahren das Wachstum in den westlichen Ländern in jenen mit einer höheren Staasquote im Schnitt höher war. Was mich ehrlich gesagt auch überrascht hat (die Skandinavier warens vor allem wiedermal).

      Welche Studie? Auch ohne die exakte Quelle zu kennen, darf ich mal mutmassen, dass da ein Depp eine Regression gerechnet hat. Y=Wachstumsrate, X=Staatsausgaben und noch ein paar andere Variablen. Ich schlage vor, wir schmeissen auch noch die mittlere Temperatur in die X-Matrix, und wir bekommen eine significant negative Beziehung. Vorschlag an Entwicklungslaender: Finanziert Klimaanlagen durch Staatsausgaben, dadurch schnappt ihr 2 Fliegen mit einer Klappe, denn beides erhoeht das Wachstum. So schoen kann junk science sein!


      @ Anton

      Bei den unteren 4 Quintile ergeben die Wachstumsraten ein jährliches Einkommenswachstum von 0.41%, 0.58%, 0.66% und 1%.

      Die Daten sind exakt das was sie sind. Ohne Beweise, dass die eingerechnete Inflation die unteren Einkommensschichten benachteiligt hat, musst Du Deine Vermutungen fuer Dich behalten. Jeder verdient real mehr. Wer sich trotzdem beklagt, ist ein Neidhammel.

      Daß daran die Leute selbst Schuld sind, kann höchstens jemand glauben, der auch meint, daß 2 Fischerboote die Weltmeere leerfischen würden.

      Red Herring. Aber trotzdem gehe ich darauf ein: Habe nie behauptet, dass sie die Weltmeere leerfischen. Habe nur behauptet, dass fuer N>1 eine Externalitaet besteht.

      Man kann hier eher von Kollektivschuld sprechen. So wie die Irakis Saddam Hussein nicht losgeworden sind, werden die Amerikaner die Neoliberalen nicht los.

      Amerika ist nicht mehr das was es mal war. Selbst die Reps sind am Geldverschwenden. Amerika ist auf dem Weg in den Untergang, nicht wegen der Neo-Libs, sondern weil auf die Neo-Libs nicht genuegend gehoert wird. Wenn die USA die europaeische Krankheit vermeiden will, dann muss ein mutiger neo-liberaler Praesident her.

      Leider gibt es aber mehr Arme (32.9 Millionen) als Arbeitslose. Der Herr hat anscheinend noch nie etwas von den " working poor" gehört.

      Du hast den guten Mann aber nicht verstanden. Wie Williams vorgerechnet hat, kann jemand der 40 Wochenstunden arbeitet, nicht arm sein. Wer es doch ist, arbeitet entweder gar nicht oder wenn er arbeitet, anscheinend nicht genug. SELBST SCHULD.

      Diese sind nämlich neben den vielen Unversicherten die nächste absolute Bankrotterklärung neoliberaler Politik. Wenn die Leute von ehrlicher Arbeit nicht mehr leben können, dann braucht man sich über die sozialen Probleme auch nicht mehr wundern.

      Wer sich keine Krankenversicherung leisten kann, darf sich bei den neo-kommies und den Anwaelten bedanken. Die sorgen mit ihrem Klassenkampf in Form von malpractice law suits dafuer, dass sich einkommensschwache Leute keine KV leisten koennen. Wer sich keine KV leisten kann und die Demokraten waehlt, ist SELBST SCHULD.

      Die Staatsquote mag in Deutschland sehr hoch sein, aber der größte Teil der Staatseinnahmen wird trotzdem im Privatsektor ausgegeben.

      Vollkommen unerheblich. Da wird eine Chip-Fabrik in Ostdeutschland gebaut (zum groessten Teil mit Steuergeldern), die jetzt leersteht. Stand neulich im Spiegel. Wurde alles im Privatsektor eingekauft, und trotzdem ist es ineffizient.

      Dort werden die unverdienten Mittel für Privatjets, Golfplätze, Jachten, Feudalparties des Tyco Chef Kotzlowski und sonst noch alle möglichen dummen Streiche der Reichen verwendet.

      Und ewig lebe der Strohmann Kozlowski. Damit haben die neo-kommie-Schmarotzer ihr schwarzes Schaaf gefunden, und blasen zum Angriff im Klassenkampf gegen all diejenigen, die mit Fleiss und Koennen (und zugegebenermassen auch Glueck) am Wirtschaftswachstum profitiert haben.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Rallye II. – Neuer Anstoß, News und was die Börsencommunity jetzt nicht verpassen will…mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 09:43:38
      Beitrag Nr. 4.006 ()
      Wenn das Kapital immer auf den gleichen, dicken Haufen scheißt, bricht das (übersättigte) System am Ende zusammen.

      Das Kapital findet nämlich keine lukrativen Investitionsmöglichkeiten und bildet Blasen und Fehlallokationen:

      Artikel hierzu zur Diskussion:

      Gruss 0,007

      Die heimliche Wiederkehr des Keynesianismus
      Nicht in zu hohen Sozialleistungen, sondern in den unrealistischen Renditeansprüchen der Finanzinvestoren liegt die eigentliche Ursache der gegenwärtigen Krise
      VON CHRISTOPH DEUTSCHMANN




      Wiederkehr des Keynesianismus (Illustration: Stefan Fritsch)


      1936 veröffentlichte John Maynard Keynes seine Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes. Er widersprach darin der Ansicht seiner orthodoxen Fachkollegen, dass Arbeitslosigkeit auf die hartnäckige Weigerung der Arbeiter zurückgehe, einen der Produktivität der Wirtschaft entsprechenden Reallohn zu akzeptieren und in diesem Sinn "freiwillig" sei. Vorausgegangen war die größte Wirtschaftskrise in der Geschichte des Kapitalismus, die zeitweilig 20 - 40 Prozent der Erwerbsbevölkerung der Industrieländer arbeitslos machte. Diese Krise war durch die von den ökonomischen Experten empfohlene rigorose Sparpolitik der Regierungen beträchtlich verschärft worden. Als schließlich eine Regierung nach der anderen darauf verzichtete, die zurückgehenden Steuereinnahmen durch immer neue Ausgabenkürzungen auszugleichen und die Haushaltslöcher statt dessen durch Kredit finanzierte, war das nicht der Wissenschaft, sondern dem gesunden Menschenverstand der politischen Akteure zu verdanken. Erst später rang sich auch die akademische Ökonomie unter dem Einfluss von Keynes zu der Erkenntnis durch, dass Ausgabenkürzungen nicht das richtige Mittel zur Bewältigung der Krise seien.

      Die heutige Krise ist mit der Katastrophe von 1929 - 33 nicht vergleichbar. Die Regierungen haben die keynesianische Lektion gelernt und bekämpfen die Rezession mit einer massiven Ausweitung der Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte. Von dem "Stabilitätspakt" der Euro-Länder ist deshalb schon heute nicht einmal mehr die schöne Fassade stehen geblieben. Der Keynesianismus ist nicht tot, sondern quicklebendig.

      Seltsamer Weise scheinen Regierung, Parteien, Wirtschaft und Medien gleichwohl kein dringenderes Anliegen zu haben, als ihn für tot zu erklären. Während die öffentliche Verschuldung neue Rekordhöhen erreicht, hält die rot-grüne Regierung demonstrativ an ihrem Ziel fest, die Steuern weiter zu senken, die geplante Steuerreform sogar vorzuziehen und obendrein die Neuverschuldung zu reduzieren. Keynes` Konzept unfreiwilliger Arbeitslosigkeit im Kapitalismus ist nicht länger salonfähig: Wie in alten vorkeynesianischen Zeiten sollen die Arbeitslosen mit dem Hartz-Programm und der Agenda 2010 selbst für ihr Schicksal verantwortlich gemacht werden. Politiker aller Lager, Journalisten, Wirtschaftsführer und C 4-Professoren überbieten sich in der Forderung nach immer neuen Ausgabenkürzungen. So hat sich ein öffentlicher Diskurs entwickelt, der in seiner zirkulären Zwanghaftigkeit fatal an primitive Regenzauber-Rituale erinnert: Woran liegt es, dass der Regen nicht kommt? Es kann nur daran liegen, dass die Götter zornig sind. Um die Götter zu besänftigen, muss eine Ziege geopfert werden. Was aber, wenn der Regen trotzdem nicht fällt? Es kann nur daran liegen, dass die Götter noch immer zornig sind, deshalb müssen zehn Ziegen geopfert werden. Und dann?

      Der eingeschlagene Weg sei "alternativlos", wird behauptet - welcher Weg: der faktisch verfolgte keynesianische oder der politisch in Szene gesetzte anti-keynesianische? Keynes ging es keineswegs darum, einer Haushaltspolitik des geringsten Widerstandes den Weg zu ebnen, wie ihm heute oft fälschlich unterstellt wird. Er sah den Staat vielmehr in der Rolle eines Nothelfers in einem Dilemma, das als Folge des zunehmenden gesellschaftlichen Reichtums entsteht. Mit dem Wachstum des Volkseinkommens sinkt der Anteil der Konsumausgaben und wächst der gesparte Teil des Einkommens. Soll ein Rückgang der effektiven Nachfrage verhindert werden, müssen diese Ersparnisse investiert werden. Da aber alle Investitionen durch künftigen Konsum motiviert sind, wird es immer schwieriger, gewinnträchtige Investitionsgelegenheiten zu finden. Die Profitrate sinkt und tendiert schließlich gegen Null. In einer Gesellschaft, die im Überfluss lebt und spielend alles Lebensnotwendige erzeugen kann, verliert Kapital seinen Knappheitswert. Produktionsmittel werden zwar weiterhin gebraucht, aber sie erwirtschaften in der Regel nicht mehr als ihre Wiederbeschaffungskosten.

      Geld als öffentliches Gut
      Das Problem besteht nun darin, dass die Vermögensbesitzer sich mit dieser Sachlage nicht abfinden und die Konsequenzen einer abnehmenden Knappheit des Kapitals nicht akzeptieren wollen. Sie glauben, ein Naturrecht auf Rendite zu haben und entziehen ihre Ersparnisse dem Markt, sobald die erwartete Verzinsung unter ein bestimmtes Niveau fällt. Geldvermögen wird dann nicht mehr investiert, sondern gehortet oder in kurzfristigen Anlagen geparkt. Das führt zu einem Rückgang der effektiven Nachfrage und der Beschäftigung. Nicht das hartnäckige Bestehen der Arbeiter auf zu hohen Löhnen und Sozialleistungen ist in dem Modell von Keynes die Ursache der Krise, sondern die hartnäckige Weigerung der Kapitalbesitzer, die ökonomischen Folgen einer objektiv abnehmenden Knappheit des Kapitals zu akzeptieren.

      So entsteht die Notwendigkeit, die überschüssigen Ersparnisse abzuschöpfen und wieder in den ökonomischen Kreislauf zurückzulenken. Da aber die Vermögensbesitzer dies selbst nicht tun, kann nur der Staat diese Aufgabe übernehmen. Er kann, wie Keynes vorschlug, die Einkommen progressiv besteuern. Falls dieses Mittel nicht ausreicht, bleibt nur die Möglichkeit, die fehlenden Privatinvestitionen durch defizitfinanzierte Staatsausgaben auszugleichen und die effektive Nachfrage mit fiskalpolitischen Mitteln zu stabilisieren. Keynes sah einen langfristigen Prozess der "Sozialisierung der Investition" voraus. Das bedeutet nichts anderes als die schrittweise Verwandlung des Geldes in ein öffentliches Gut, über dessen Produktion und Verteilung nicht länger allein nach privaten, sondern zunehmend nach politischen Gesichtspunkten entschieden wird.


      Aus heutiger Sicht muss Keynes eine fatale Fehleinschätzung der politischen Machtverhältnisse vorgehalten werden: Aufgeschreckt durch die Krisen der siebziger Jahre machten die Vermögensbesitzer gegen den keynesianischen Wohlfahrtsstaat Front und bündelten ihre Macht in weltweit operierenden Pensions- und Investmentfonds. Es gelang ihnen, ein hegemoniales Regime zu errichten, von dem Keynes sich nicht hätte träumen lassen. Die nationalen Kapital- und Devisenmärkte wurden dereguliert, und die zunehmende internationale Mobilität des Kapitals eröffnete den Investoren ein Dorado von Spekulations- und Anlagemöglichkeiten rund um den Globus. Das setzte die nationalen Geld- und Fiskalpolitiken unter Druck. Unter der Drohung unfreundlicher Reaktionen der Investoren ließen die Nationalstaaten sich in einen Steuer- und Ausgabensenkungswettlauf hineintreiben. Zusätzlich gerieten die öffentlichen Haushalte durch die Hinterziehung von Kapital- und Unternehmenssteuern - allein in Deutschland rund 70 Milliarden Euro jährlich - in Bedrängnis. Die Ungleichheit der Einkommen und Vermögen nahm zu.

      So sehr Keynes die Macht der Vermögensbesitzer unterschätzte - seine Krisendiagnose ist genau deshalb aktueller denn je. Denn die wachsenden Finanzvermögen verlangen weiterhin nach Rendite; diese aber wächst nicht aus dem Kapital wie der Zweig aus dem Baum. Um die Ansprüche der Eigentümer zu befriedigen, müssen profitable Investitionsmöglichkeiten gefunden werden, aber wo? In den neunziger Jahren glaubte man noch, im Internet und der "Informationsgesellschaft" eine neue technologische Großvision ausmachen zu können. Man hoffte auf einen Aufschwung, der die riesigen Vermögen absorbieren würde. Aber die Vision entpuppte sich zum großen Teil als Täuschung. Die Milliardeninvestitionen flossen vielfach gar nicht in reale Projekte, sondern pumpten nur eine Spekulationsblase auf, die schließlich platzte. Neue technologische Großvisionen sind, so verzweifelt nach ihnen gesucht wird, weit und breit nicht in Sicht.

      Weil die Unternehmer selbst nicht mehr weiter wissen, müssen alle sich auf die Suche nach neuen Geschäftsideen machen. Arbeitnehmer sollen als "Arbeitskraftunternehmer" und Scheinselbstständige ihrem Arbeitgeber den Gewinn möglichst frei Haus mitliefern. Gewinn kann nur durch die Vermarktung neuer Techniken, Produkte, Dienstleistungen erzielt werden. Aber in einer mit innovativen Angeboten schon überfluteten Wohlstandsgesellschaft ist es schwer, dafür Aufmerksamkeit zu finden. Mehr und mehr Drückerkolonnen werden in die längst übersättigten Märkte geschickt. Der Kampf um Marktanteile nimmt teilweise groteske Formen an.

      Ausweitung der Kreditfinanzierung
      Den Finanzinvestoren bleiben diese Probleme nicht verborgen. Sie parken ihr Geld in kurzfristigen und liquiden Anlagen. Aber wenn Finanzvermögen nicht investiert werden, macht sich das alsbald in Form sinkender Nachfrage und sinkender Einkommen bemerkbar. Die politischen Akteure nehmen dies freilich nicht direkt wahr, sondern nur im Spiegelbild der steigenden Kosten. In der irrigen Annahme, sich diese nicht mehr "leisten" zu können, versuchen sie, zu kürzen und zu sparen. Die wirkliche Krisenursache - die unrealistisch gewordenen Renditeansprüche der Finanzinvestoren - wird tabuisiert oder bleibt gänzlich unerkannt. Es ist wie bei einem Schiff, das wegen Ebbe auf Grund läuft, dessen Insassen aber in der falschen Annahme, die zu schwere Ladung sei schuld, all ihren Besitz über Bord werfen.

      Worte und Taten der Regierungen - sozialdemokratischer wie konservativer - klaffen heute weit auseinander. Sie schwören Sparsamkeit und veranstalten mit der einen Hand Streich- und Sparprogramme; mit der anderen Hand aber geben sie das Geld wieder aus. Sie sind Keynesianer geblieben und können - auch dies ist eine bleibende Lehre aus der Weltwirtschaftkrise - als Demokraten kaum anders handeln. Keine demokratisch gewählte Regierung wird die von den neoliberalen Beratern geforderten immer neuen Kürzungs- und Streichungsprogramme aushalten. Und je mehr die Regierungen den marktradikalen Einflüsterungen folgen, desto mehr werden sie die kreditfinanzierten Ausgaben ausweiten müssen, um einen völligen Absturz der Wirtschaft zu verhindern. Der Keynesianismus ist nicht tot, er ist geradezu zu einem politischen Sachzwang geworden.

      Praktisch laufen die marktradikalen Angriffe auf den Sozialstaat darauf hinaus, den Film der kapitalistischen Entwicklung zurückzuspulen, die Bevölkerung künstlich arm zu machen, um sie danach wieder von vorn anfangen zu lassen. Mitten in einer Welt nie erreichten Massenwohlstandes sollen die Individuen in einen mit Floskeln wie "Individualisierung", "Unternehmertum" usw. verbrämten sozialdarwinistischen Existenzkampf hineingetrieben werden. Doch die Ursache der Krise liegt nicht in einem zu großzügigen Sozialstaat, sondern in der Überakkumulation von Finanzvermögen, für die sich profitable Investitionsgelegenheiten beim besten Willen nicht mehr finden lassen.

      In einer Gesellschaft, die sich nicht länger für neue große technologische Projekte mobilisieren lässt, entfällt die ökonomische Rechtfertigung für eine stark ungleiche Verteilung der Einkommen und Vermögen. Am besten wäre es natürlich, die Reichen sähen dies ein und zögen freiwillig die Konsequenzen. Da damit nicht zu rechnen ist, bleibt nur die Notlösung einer kompensierenden Ausweitung der kreditfinanzierten Staatsausgaben. Wachstum lässt sich so nicht erzielen, nur der Absturz kann so - um den Preis einer Zunahme der Inflationsgefahr - verhindert werden. Aber die Gesellschaft gewinnt Zeit, über eine neue Wirtschaftsverfassung nachzudenken, in der sie nicht mehr wachsen und dem Goldenen Kalb nachjagen muss - eine zwar schmerzhafte und sozial höchst konfliktträchtige, aber für alle reifen Industrieländer wohl unvermeidliche Umstellung.
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 13:11:10
      Beitrag Nr. 4.007 ()
      @h_k

      > Auch ohne die exakte Quelle zu kennen, darf ich mal mutmassen
      Jawohl, Du darfst bei Deiner üblichen Vorgehensweise bleiben.

      > Ich schlage vor, wir schmeissen auch noch die mittlere Temperatur in die X-Matrix, und wir bekommen eine significant negative Beziehung
      Du meinst, die skandinavischen Länder haben ihr gutes Wachstum bei relativ hoher Staatsquote, weil`s dort im Schnitt kälter ist? Das gehört zum Interessanteren, was wir bislang von Dir vernehmen durften.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 14:07:10
      Beitrag Nr. 4.008 ()
      Also haben vor allem bis ausschliesslich Amerikaner die Chance, sich vom Silbertablett zu nehmen, was sie wollen. Das ist eigentlich noch aufschlussreicher als alles andere für neoliberale Auslöschungsmentalität, die u.a. zur Hatz auf schwangere Frauen bläst (letzter Artikel zu dem Thema).

      Wie sich wohl der Unterschied im Ergebnis für einen sehr Begabten aus dieser Umgebung http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,276673,00.html und einen völlig Minderbegabten zu (nominell) guter Ausbildung an einer Eliteuniversität darstellt? Das kann man sich an einem bekannten Beispiel klarmachen: Der sogenannte "US-Präsident". Eimal dürfen wir raten, wie es aussieht. Bekanntlicherweise kostet eine Elite-Uni viel Geld und mit viel mehr Geld lässt sich noch viel mehr machen.

      Neoliberal-sozialdarwinistisches Denken ist ohne gewisse Primitivität und Atavismen kaum möglich. Ob das die überlegene Rasse und/oder die Auserwähltheit im Angesicht amerikanischer Tüchtigkeit ist, mit dem Umkehrschluss auf unamerikanisches und sanktionswertes Verhalten der nicht so (nominell) Erfolgreichen: Der Unterschied ist nur marginal, v.a. in den Konsequenzen


      Nebenbei: Es ist wichtig, dass uns diese Ideologie mit aller Klarheit vorgestellt wird. Nur weiter so.
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 20:32:24
      Beitrag Nr. 4.009 ()
      @ 0komma0007

      CHRISTOPH DEUTSCHMANN

      Ein Soziologe, der ueber Oekomomie schreibt. Sehr unterhaltsam, aber genau so unbrauchbar wie ein Soziologe, der ueber Elektrotechnik schreibt und die Unterdrueckung der Elekronen beklagt.


      @ Coubert

      > Auch ohne die exakte Quelle zu kennen, darf ich mal mutmassen
      Jawohl, Du darfst bei Deiner üblichen Vorgehensweise bleiben.


      Tja, wenn man sich mit Kleingeistern wie Dir rumplagen muss, dann muss man manchmal mutmassen, weil Du Dich weigerst die Quelle zu nennen. Mit der Regressionsanalyse war ich uebrigens noch Optimist. Das waere die wissenschaftlich betrachtet relativ serioeseste Methode (aber absolut betrachtet immer noch junk science). Schlimmstenfalls haben die einfach nur die Korrelation berechnet und fertig ist die junk Statistic.

      > Ich schlage vor, wir schmeissen auch noch die mittlere Temperatur in die X-Matrix, und wir bekommen eine significant negative Beziehung
      Du meinst, die skandinavischen Länder haben ihr gutes Wachstum bei relativ hoher Staatsquote, weil`s dort im Schnitt kälter ist? Das gehört zum Interessanteren, was wir bislang von Dir vernehmen durften.


      Schonmal was von Sarcasm gehoert?
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 09:49:28
      Beitrag Nr. 4.010 ()
      Prof. Dr. Christoph Deutschmann, Jg. 1946, studierte Soziologie, Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft an der Universität Frankfurt/M.

      Monographien (Auzug)

      Postindustrielle Industriesoziologie. Theoretische Grundlagen, Arbeitsverhältnisse und soziale Identitäten, Weinheim 2002
      Die Verheißung des absoluten Reichtums. Zur religiösen Natur des Kapitalismus, Frankfurt/M 1999, 2. Aufl. 2001
      gem. mit Michael Faust, Peter Jauch und Karin Brünnecke: Dezentralisierung von Unternehmen. Bürokratie- und Hierarchieabbau und die Rolle betrieblicher Arbeitspolitik, München und Mehring 1994, 2. Aufl. 1995, 3. Aufl. 1999

      Helmut: Fachidioten werden nur mit Fachidioten glücklich. Die Welt ist komplex und vernetzt - fachübergreifend!

      Jeder, der genau hinguckt, kann merken, dass mit unserem Wirtschaftssystem etwas Grundlegendes nicht stimmt. Das System frißt sich selbst. Es grenzt aus, drängt 2 Drittel der Weltbevölkerung an den Rand, plündert den Planeten und verhindert "artgerechte Menschenhaltung".

      Schau ins Fernsehn oder auf die Autobahn oder andie Börse ... , die Protagonisten sind doch mehrheitlich wahnsinnig und gehirngewaschen.
      VWL kann das Leben nicht abbilden!

      Neoliberaler Kapitalismus ist Religion, die nur eine Minderheit fördet.

      Es muss ein neues Bewußtsein her - im Sinne von Fromm - Haben oder sein. Die Haben-Mentalität ist gerade dabei alles zu ruinieren.

      Deutschmann: Aber die Gesellschaft gewinnt Zeit, über eine neue Wirtschaftsverfassung nachzudenken, in der sie nicht mehr wachsen und dem Goldenen Kalb nachjagen muss - eine zwar schmerzhafte und sozial höchst konfliktträchtige, aber für alle reifen Industrieländer wohl unvermeidliche Umstellung.

      Stell mich nicht in die kommunistische Ecke, ich weiss das das nichts taugt- Aber so, wie es sich jetzt mit der Globalisierung abzeichnet, läuft es auch gegen die Wand.

      Vielleicht muss es ja so sein. What goes up, must come down.
      Dann können wir auf so etwas wie den dritten Weltkrieg warten.
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 12:22:50
      Beitrag Nr. 4.011 ()
      > Schlimmstenfalls haben die einfach nur die Korrelation berechnet
      Man muss gar keine Korrelation berechnen. Ein Blick auf die Wachstums- und Staatsquoten der skandinavischen Länder zeigt, dass sich beide Sätze im internationalen Vergleich klar in den oberen Regionen befinden. DAmit zeigt sich, dass einem hohe Staatquote keineswegs niedrigeres Wachstum bedeutet.


      Aber hier ein weiteres Beispiel, wie "Deregulierung" in Wahrheit Subvention durch die Allgemeinheit sein soll:

      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/leb/16244/1.html
      Die fünf wichtigsten britischen Versicherer erklärten jedenfalls im Oktober, sie würden keine Policen im Bereich Genmanipulation ausstellen.

      Mit andern Worten: das Risiko soll die Allgemeinheit tragen. Nur die Profte sollen privat bleiben. Das sind dann "marktwirtschftliche" Lösungen.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 12:50:14
      Beitrag Nr. 4.012 ()
      Helmut: Fachidioten werden nur mit Fachidioten glücklich. Die Welt ist komplex und vernetzt - fachübergreifend!

      Volkswirtschaftler:
      - Einer, der alle Lösungen für die Probleme des vergangenen Jahres kennt.
      - Ein Volkswirtschaftler ist ein Mann, der mehr von dem Geld versteht, das er nicht hat, als derjenige, der es hat.
      - Ein Volkswirtschaftler ist ein Mensch, der über etwas schreibt, was er nicht versteht, und dich glauben macht, das sei dein Fehler.
      Unbekannt www.aphorismen.de



      Jeder, der genau hinguckt, kann merken, dass mit unserem Wirtschaftssystem etwas Grundlegendes nicht stimmt. Das System frißt sich selbst. Es grenzt aus, drängt 2 Drittel der Weltbevölkerung an den Rand, plündert den Planeten und verhindert " artgerechte Menschenhaltung"

      Gibt es ein System das sich nicht selbst frißt? Ist das nicht etwas prinzipielles? Und haben die Römer nicht ganz und gar NichtNeoliberal unkapitalistisch Nordafrika entwaldet?

      Schau ins Fernsehn oder auf die Autobahn oder andie Börse ... , die Protagonisten sind doch mehrheitlich wahnsinnig und gehirngewaschen.

      Ich seh nur Leute die Mitspielen, grad beim Fernsehen kenn ich ein paar Protagonisten aus nächster nähe. Alle nicht dumm, wissen was Sie tun und machen es trotzdem. Auf der Autobahn (ein rein deutsches Phänomen da erlaubte Höchstgeschwindigkeit = Lichtgeschwindigkeit) sind die meisten vernünftig und nur ein paar verrückte prägen das Bild, und die Börse wird viel zu wichtig genommen.

      VWL kann das Leben nicht abbilden!
      Soll Sie auch nicht, Sie soll die VWLer ernähren.

      Neoliberaler Kapitalismus ist Religion, die nur eine Minderheit fördet.

      Die herrschende Meinung ist immer die Meinung der Herrschenden (Marx glaub ich)

      Es muss ein neues Bewußtsein her - im Sinne von Fromm - Haben oder sein. Die Haben-Mentalität ist gerade dabei alles zu ruinieren.
      Fromm? Kenn ich ausm Automaten im Raststättenklo. Solche Forderungen machen mich Mißtrauisch, Gedankenpolizei hatten wir schon, man muß den Menschen schon selbst überlassen was Sie wollen.


      Deutschmann: Aber die Gesellschaft gewinnt Zeit, über eine neue Wirtschaftsverfassung nachzudenken, in der sie nicht mehr wachsen und dem Goldenen Kalb nachjagen muss - eine zwar schmerzhafte und sozial höchst konfliktträchtige, aber für alle reifen Industrieländer wohl unvermeidliche Umstellung.

      Das ist auch nichts anderes als VWL Geschwafel in grün (zumal es völlig Trivial ist). Nichts ändert sich durch "Nachdenken" und der Focus auf "Die reichen und gesättigten Länder" müßten irgendwas Umstellen oder Umbauen impliziert lediglich den Umbau der Macht und ein neues Rezept von oben. Da sind mir die Neoliberalen lieber, die geben dir wenigstens noch eine Chance.

      Stell mich nicht in die kommunistische Ecke, ich weiss das das nichts taugt- Aber so, wie es sich jetzt mit der Globalisierung abzeichnet, läuft es auch gegen die Wand.
      Mußt du mit Leben, ist einfacher als Kritik an Inhalten ;-)


      Vielleicht muss es ja so sein. What goes up, must come down.
      Dann können wir auf so etwas wie den dritten Weltkrieg warten.

      Fatalisten aller Länder vereinigt euch, ihr habt nichts zu verlieren außer alles was euch lieb und teuer ist.
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 12:58:00
      Beitrag Nr. 4.013 ()
      #3998 war @0,007 #3996 Sorry

      Ich gratuliere wem auch immer im voraus zum 4000
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 13:08:50
      Beitrag Nr. 4.014 ()
      vierDausend:D
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 13:13:43
      Beitrag Nr. 4.015 ()
      an dieser Stelle ein großes lob für Coubert, Landingzone und AntonCheseus, deren beiträge ich immer gerne lese :):):)


      und zu HK....naja :rolleyes:...im Rahmen der Boardregeln fällt mir hier einfach nichts ein :laugh: :cool:
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 16:30:52
      Beitrag Nr. 4.016 ()
      @ ATDT

      Versuche erst Logik zu verstehen, dann kannst Du kritisieren.
      Versuche erst VWL zu verstehen, dann kannst Du VWL kritisieren.


      @ Coubert

      > Schlimmstenfalls haben die einfach nur die Korrelation berechnet
      Man muss gar keine Korrelation berechnen. Ein Blick auf die Wachstums- und Staatsquoten der skandinavischen Länder zeigt,


      OK, wir sind von der Regressions-Analyse (selbst die ist in diesem Zusammenhang junk science) ueber Correlation zum einfachen Hinschauen angelangt. Das ist die unterste Lebensform im Wissenschaftlichen Argumentieren, so eine Art Amoebe der Wissenschaft. Unterste Schublade.
      Fazit: Wenn etwas von Coubert kommt, curb your expectations! Ich biete deshalb eine formale Entschuldigung an, weil ich gemutmasst habe, dass die Studie, die coubert zitiert hat, Regressionen benutzt hat, wo sie sie doch tatsaechlich empirische Methoden auf Bild-Zeitungsniveau verwendet hat.


      @ 3996

      Deutschmann: Aber die Gesellschaft gewinnt Zeit, über eine neue Wirtschaftsverfassung nachzudenken, in der sie nicht mehr wachsen und dem Goldenen Kalb nachjagen muss - eine zwar schmerzhafte und sozial höchst konfliktträchtige, aber für alle reifen Industrieländer wohl unvermeidliche Umstellung.

      Immer wieder interessant, mit was fuer einem Schmarrn Leute Professor werden koennen. Da lob ich mir doch Robert Lucas oder Tom Sargent. Deren Forschung kann man relativ leicht von einem Flugblatt der KP unterscheiden.
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 20:20:34
      Beitrag Nr. 4.017 ()
      @helmut kohl

      Die Daten sind exakt das was sie sind. Ohne Beweise, dass die eingerechnete Inflation die unteren Einkommensschichten benachteiligt hat, musst Du Deine Vermutungen fuer Dich behalten. Jeder verdient real mehr. Wer sich trotzdem beklagt, ist ein Neidhammel.

      Ich habe da keine Unterscheidung getroffen. Auch das Einkommen des obersten Perzentils ist hedonic-behandelt. Das reale GDP ist in den 21 Jahren um 89% gestiegen, und da liegen eben 99% der Bevölkerung in der Einkommenssteigerung deutlichst darunter.

      Red Herring. Aber trotzdem gehe ich darauf ein: Habe nie behauptet, dass sie die Weltmeere leerfischen. Habe nur behauptet, dass fuer N> 1 eine Externalitaet besteht.

      Die Externalität ist hier die Überfischung. Du bleibst also konsequent bei deinem Schwachsinn.

      Du hast den guten Mann aber nicht verstanden. Wie Williams vorgerechnet hat, kann jemand der 40 Wochenstunden arbeitet, nicht arm sein. Wer es doch ist, arbeitet entweder gar nicht oder wenn er arbeitet, anscheinend nicht genug. SELBST SCHULD.

      Es kann anscheinend nicht sein, was nicht sein darf. Die "working poor" gibt es, und die Autoren der Studien werden die relevanten Faktoren ausreichender berücksichtigt haben als der Herr Williams in seinem Artikelchen. Laut "Food Research and Action Center" sind 9.6 Millionen Kinder vom Hunger bedroht. Denen würde der Herr Williams wohl raten mehr zu essen.

      Wer sich keine Krankenversicherung leisten kann, darf sich bei den neo-kommies und den Anwaelten bedanken. Die sorgen mit ihrem Klassenkampf in Form von malpractice law suits dafuer, dass sich einkommensschwache Leute keine KV leisten koennen. Wer sich keine KV leisten kann und die Demokraten waehlt, ist SELBST SCHULD.

      Das ist die Überfischung von Zusammenhängen.

      Und ewig lebe der Strohmann Kozlowski. Damit haben die neo-kommie-Schmarotzer ihr schwarzes Schaaf gefunden, und blasen zum Angriff im Klassenkampf gegen all diejenigen, die mit Fleiss und Koennen (und zugegebenermassen auch Glueck) am Wirtschaftswachstum profitiert haben.

      Lies mal was der Kommunist und Schmarotzer Altbundeskanzler Helmut Schmidt schreibt:

      http://www.zeit.de/2003/50/Kapitalismus

      Manche Topmanager vergessen allen Anstand. Der Raubtierkapitalismus bedroht die offene Gesellschaft. Ein Plädoyer für mehr Moral
      ...
      Die Wurzel der Misere liegt in dem schnellen Rückgang von Moral und Anstand bei einigen Managern. Zwar bilden sie noch keineswegs die Mehrzahl, aber die schlechten Beispiele sind ansteckend. Die Rücksichtslosigkeit gegenüber dem öffentlichen Wohl – und den öffentlichen Finanzen! – greift schon seit Jahrzehnten um sich.
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 01:19:24
      Beitrag Nr. 4.018 ()
      #4003
      Versuche erst Logik zu verstehen, dann kannst Du kritisieren.
      Versuche erst VWL zu verstehen, dann kannst Du VWL kritisieren.


      Das werde ich nicht tun, die Reise in die Abgründe dieser Wissenschaft lassen mich mit leeren Händen dastehen. Mag sein das ich zu blöd bin, das andere Nutzen draus ziehen, das ich alles falsch verstehe usw.

      Aber so ist es nunmal, wie mit der Alchemie, deren Zugänge auch nicht für jeden offen waren.

      Nicht böse sein, für mich ist das ganze Schrott, aber ich bin durchaus in der Lage zu akzeptieren das das nur für mich gilt (eine Haltung von der du dir vielleicht ne Scheibe abschneiden solltest).

      "Woher weißt du das da draußen etwas ist? Die Tür ist doch zu"
      Quelle: hab ich "vergessen" ;-)
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 12:23:06
      Beitrag Nr. 4.019 ()
      @h_k
      > von der Regressions-Analyse (selbst die ist in diesem Zusammenhang junk science) ueber Correlation zum einfachen Hinschauen angelangt.

      Au contraire, lieber Helmut!
      Das einfache Hinschauen zeigt so klare Ergebnisse, dass wir gar keine statistischen Methoden brauchen, um die Fakten zu erkennen.
      Oder möchtest Du bestreiten, dass
      a) die skandinavischen Länder verhältnismässig hohe Wachstum in den Jahren 1992-2003 hatten, und
      b) die skandinavischen Länder eine verhältnismässig hohe Staatsquote aufweisen?

      Und wenn Du das (vernünftigerweise) nicht bestreiten willst, welche statistischen Verfahren schlägst Du vor, damit dieser evidente Sachverhalt nicht mit dem unbewiesenen neoliberalen Glaubenssatz "niedrige Staatquote = Effizienz = höheres Wachstum" kollidiert (= die Grausamkeit der Fakten sich nicht so unbequem in Bild schieben?)
      Also: Deine Erstsemster-Statistik-Kenntnisse dort lassen, wo sie hingehören (ins Schulbüchlein) und gelegentlich versuchen, was Subtantielles zu den obigen evidenten Fakten vorzubringen. Es ist nicht so schwierig wie Du fürchtest!

      > mit was fuer einem Schmarrn Leute Professor werden koennen
      Wem sagt Du das.
      Andrerseits bestehen für viele VWLer damit durchaus noch Hoffnung. Während bei den Wirtschafts-Nobelpreisen die Luft dünner wurde, kann in den unterliegenden Etagen bestimmt noch lange mit dem Kitsch des "rationalen Verhaltens der Wirtschaftsubjekte" herumhausiert werden.

      > Fazit: Wenn etwas von Coubert kommt, curb your expectations!
      Ich bitte drum!
      Lieber ein echter Red-Herring als ein falscher Bush-Turkey.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 02:10:25
      Beitrag Nr. 4.020 ()
      @ Coubert

      Au contraire, lieber Helmut!
      Das einfache Hinschauen zeigt so klare Ergebnisse, dass wir gar keine statistischen Methoden brauchen, um die Fakten zu erkennen.


      Ein weiteres Armutszeugnis.

      a) die skandinavischen Länder verhältnismässig hohe Wachstum in den Jahren 1992-2003 hatten, und
      b) die skandinavischen Länder eine verhältnismässig hohe Staatsquote aufweisen?


      Nein. Das bestreite ich nicht.

      Und wenn Du das (vernünftigerweise) nicht bestreiten willst, welche statistischen Verfahren schlägst Du vor,

      Aus den beiden statements kann man aber leider gar nichts ableiten. Schon gar nicht b=>a. Correlation bedeutet nicht Kausalitaet.

      Also: Deine Erstsemster-Statistik-Kenntnisse dort lassen, wo sie hingehören (ins Schulbüchlein) und gelegentlich versuchen, was Subtantielles zu den obigen evidenten Fakten vorzubringen. Es ist nicht so schwierig wie Du fürchtest!

      Du bietest mir an, dass ich mein Niveau senken darf. Sehr grosszuegig, aber ich muss ablehnen. Ich diskutiere nicht gern auf Bild-Zeitungs-niveau.


      @ AntonChesus

      Ich habe da keine Unterscheidung getroffen. Auch das Einkommen des obersten Perzentils ist hedonic-behandelt. Das reale GDP ist in den 21 Jahren um 89% gestiegen, und da liegen eben 99% der Bevölkerung in der Einkommenssteigerung deutlichst darunter.

      Alle sind >0. Wo ist dann das Problem? Niemand kann sich beklagen, es sei denn er ist neidisch.

      Es kann anscheinend nicht sein, was nicht sein darf. Die " working poor" gibt es, und die Autoren der Studien werden die relevanten Faktoren ausreichender berücksichtigt haben als der Herr Williams in seinem Artikelchen. Laut " Food Research and Action Center" sind 9.6 Millionen Kinder vom Hunger bedroht. Denen würde der Herr Williams wohl raten mehr zu essen.

      Williams sagt nicht, dass es keine Armen gibt. Er sagt nur, dass keine Familie arm sein muss. Wer erwachsen ist und hungert, ist selbst schuld. Wer als Kind hungert, darf sich bei seinen Eltern “bedanken”, nicht beim Kapitalismus.

      Wer sich keine Krankenversicherung leisten kann, darf sich bei den neo-kommies und den Anwaelten bedanken. Die sorgen mit ihrem Klassenkampf in Form von malpractice law suits dafuer, dass sich einkommensschwache Leute keine KV leisten koennen. Wer sich keine KV leisten kann und die Demokraten waehlt, ist SELBST SCHULD.
      Das ist die Überfischung von Zusammenhängen.


      Wenn Du die Zusammenhaenge nicht verstehst, dann schau weiter DSDS. Das ist Deinem Niveau naeher.

      Manche Topmanager vergessen allen Anstand. Der Raubtierkapitalismus bedroht die offene Gesellschaft. Ein Plädoyer für mehr Moral

      Bestreite ich nicht. Die Betonung liegt auf dem Wort “Manche”.
      Avatar
      schrieb am 17.12.03 13:58:54
      Beitrag Nr. 4.021 ()
      @h_k

      > Correlation bedeutet nicht Kausalitaet.
      Hat ja auch niemand behauptet. Und andrerseits - keine Korrelation heist auch noch nicht Kausalität.
      Wie auch immer: Staatsquote und Wirtschaftswachstum korrelieren nicht.

      >>und gelegentlich versuchen, was Subtantielles zu den obigen evidenten Fakten vorzubringen.
      >Ich diskutiere nicht gern auf Bild-Zeitungs-niveau.


      Oh, ein paar Fakten und ein wenig Substanz hätten nichts verdorben.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 28.12.03 20:44:01
      Beitrag Nr. 4.022 ()
      @All

      Williams sagt nicht, dass es keine Armen gibt. Er sagt nur, dass keine Familie arm sein muss. Wer erwachsen ist und hungert, ist selbst schuld. Wer als Kind hungert, darf sich bei seinen Eltern “bedanken”, nicht beim Kapitalismus.

      Da ist etwas Wahres dran, aber die Klärung der Schuldfrage ist nicht die Lösung des Problems.

      http://www.zeit.de/2003/52/Ich-AG_2fKrise_II
      http://www.zeit.de/2003/44/Arbeitslos

      MfG :cool: berossi
      Avatar
      schrieb am 28.12.03 22:17:42
      Beitrag Nr. 4.023 ()
      @all
      Und noch ein Auszug aus dem obigen Zeitartikel.

      Manche müssen üben, mit der Straßenbahn zu fahren

      Die Sozialfabrik von Köln ist ein verschachteltes Gebilde. Sie ist so kompliziert, weil die Menschen so kompliziert sind, die sie betreten. Hoch verschuldet sind diese Menschen oder frustriert, oder an Stütze vom Staat gewöhnt, oder an Schnaps gewöhnt, oder heillos verstrickt in Scheidungs- und Familienkonflikte, oder mit Schwarzarbeit beschäftigt, oder unfähig, den Tagesablauf zu ordnen, oder von vielem ein bisschen. Betrifft ein Problem eine größere Gruppe von Arbeitslosen, bildet sich im Job-Center gleich eine kleine Abteilung zur Problemlösung.

      Niemand hat gezählt, wie viele Sozialarbeiter, Arbeitsvermittler, Psychologen, Familienberater, Sozialpädagogen, Therapeuten, Trainer, Teamleiter, Orientierungshelfer, Fallmanager, Ausstiegsberater, Koordinatoren und Sozialberater in Köln damit beschäftigt sind, Langzeitarbeitslose in Arbeit zu bringen. Wann immer in der Nähe Räume frei werden, mietet das Job-Center sie an; der Apparat wächst ständig.

      Wenn kein Fachmann mehr Rat weiß, werden zu guter Letzt die „Job-Lotsen“ gerufen, die Special Forces in wechselnden Einsätzen, trainiert für besonders schwierige Fälle. Zwei junge Sozialarbeiter holen Arbeitslose zu Hause ab und bringen sie zum Arbeitsplatz oder zum Fortbildungskurs. Die Lotsen üben Wege mit Menschen, die sich in dieser Welt nicht mehr zurechtfinden. Die verlernt haben, morgens aufzustehen. Die verlernt haben, sich außerhalb ihres Wohnviertels zu bewegen. „Die den Tag nicht mehr kennen“, sagt einer der Lotsen.

      Mit einem Arbeitslosen hat ein Lotse das Fahren mit der Straßenbahn geübt. „Wir steigen jetzt hier ein“, hat der Lotse erklärt, „und setzen uns auf die rechte Seite, damit wir da vorne an der Haltestelle schnell aussteigen können.“ Aber der Mann weigerte sich weiterhin. Einem Analphabeten hat ein Lotse den Weg zur Volkshochschule eingebläut, „hier ist die Feuerwehr“, dann geradeaus, „dahinten das Gesundheitsamt, merken Sie sich das gut“. „Es kommt bald eine Zeit für Sie, die sehr anstrengend ist“, sagen sie manchmal und meinen den Arbeitsbeginn. „Das müssen Sie hinkriegen“, sagen sie. „Sie sollten vor dem Vorstellungsgespräch Ihre Hose waschen.“


      Ist es nicht köstlich, wie die schönen Theorien der Sozialromantiker von der etwas anderen Realität über den Haufen geworfen werden?

      MfG :cool: berossi
      Avatar
      schrieb am 29.12.03 00:07:50
      Beitrag Nr. 4.024 ()
      Manche singen auch über die amerikanische Verschuldungsmaschine. So z.B. Shania Twain.:kiss:

      Hier der Text:

      KA-CHING

      We live in a greedy little world, that teaches every little boy and girl
      to earn as much as they can possibly, then turn around and spend it foolishly
      We`ve created us a credit card mess, we spend the money that we don`t possess
      Our religion is to go and blow it all, so it`s shoppin` every sunday at the mall

      All we ever want is more, a lot more than we had before
      So take me to the nearest store


      Can you hear it ring?, it makes you wanna sing
      It`s such a beautiful thing - Ka-Ching!
      Lots of diamond rings, the happiness it brings
      You`ll live like a king
      With lots of money and things

      When you`re broke go and get a loan, take out another mortgage on your home
      Consolidate so you can afford
      to go and spend some more when you get bored

      All we ever want is more, a lot more than we had before
      So take me to the nearest store


      Can you hear it ring?, it makes you wanna sing
      It`s such a beautiful thing - Ka-Ching!
      Lots of diamond rings, the happiness it brings
      You`ll live like a king
      With lots of money and things


      Let`s swing
      Dig deeper in your pocket
      Oh, yeah, ha
      Come on I know you`ve got it
      Dig deeper in your wallet
      Oh

      All we ever want is more, a lot more than we had before
      So take me to the nearest store


      Can you hear it ring?, it makes you wanna sing
      It`s such a beautiful thing - Ka-Ching!
      Lots of diamond rings, the happiness it brings
      You`ll live like a king
      With lots of money and things

      Can you hear it ring?, it makes you wanna sing
      You`ll live like a king
      With lots of money and things

      Ka-Ching!

      Es kapiert nur anscheinend keiner.:(

      CU Jodie
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 15:43:35
      Beitrag Nr. 4.025 ()
      Hallo zusammen.

      Bin wieder da, nach ausgedehntem Urlaub. Frohes neues Jahr an alle Leute im Board.

      Was gibt’s neues hier?

      Manche müssen üben, mit der Straßenbahn zu fahren

      Meine Rede. Es gibt Leute, die sind drogenabhaengig, faul, oder dumm (wie in dem Fall mit der Strassenbahn) und somit unproduktiv. Wer unproduktiv ist, darf sich nicht beklagen wenn er arm ist.

      Die andere Neuigkeit: Seit 2004 werden die realen GDP-Daten jetzt in Preisen von 2000 (statt wie bisher 1996) angegeben. Schlechte Nachrichten fuer die Dilletanten a la Stephen Roach und Konsorten, denn jetzt koennen sie mit ihren gefaelschten Rechnungen nicht mehr so leicht “nachweisen”, dass GDP Dank Computer aufgeblaeht wird, weil wir jetzt wieder naeher am Basisjahr dran sind.

      @ Jodie

      Consumer Credit ist zuletzt um 4.8% Y/Y gestiegen, davon revolving (also credit card) debt nur um 2.45%. GDP ist nominal um 5.3% gestiegen. Nominales Personal Disposable Income ist auch um 5.3% gestiegen. Wo ist das Problem?
      Avatar
      schrieb am 09.01.04 19:07:34
      Beitrag Nr. 4.026 ()
      h.kohl sieht keine probleme !! :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 09:45:58
      Beitrag Nr. 4.027 ()
      "The Pride of America" in Bremerhaven oder " Manche müssen üben, mit der Straßenbahn zu fahren*



      Wo ist das Problem?
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 14:44:57
      Beitrag Nr. 4.028 ()
      Hallo!

      Seht euch den Artikel "Global Doom - das Worst-Case-Szenario" mal an:

      http://www.new-sense.net/wirtschaft/sonstiges/boerseninfo23.…

      Hinweisend,
      M@trix ;)
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 17:07:41
      Beitrag Nr. 4.029 ()
      The producer price index for finished goods rose 4 percent in 2003, after a 0.3 percent gain in December that matched expectations. It`s the biggest calendar year increase since 1990.

      was ich in dem Kontext nicht nachvollziehen kann, ist die durchgängig desinteressierte Kommentierung durch Ökonomen. Beispiel:

      The PPI data suggests that there really is little price pressure in the economy," said Drew Matus, an economist for Lehman Brothers. "This will have no impact on the Fed`s timing."

      biggest increase ./. little pressure ? Was soll mich das heissen?
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 18:14:49
      Beitrag Nr. 4.030 ()
      @landing
      Was soll mich das heissen? Na was wohl?
      Nullo Problemo!
      Avatar
      schrieb am 15.01.04 18:46:13
      Beitrag Nr. 4.031 ()
      @Coubert

      CPI y2y = 2%
      PPI y2y = 4%

      EK steigt 100% schneller als VK.
      Bondzinsen fallen -> negative Prognose über Preisbildungsfähigkeit, also Ertragsentwicklung.
      Offizielle Schussfolgerung = prima, Aktienkurse steigen.

      Was ist das nun? scherzfreie Frage aus der Rätselecke.
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 00:15:14
      Beitrag Nr. 4.032 ()
      @ M@atrix

      Die gesamte Systemcrash-Theorie hat nur einen einzigen Nachteil: Sie basiert auf einem Denkfehler in der Form von unzureichenden Kenntnissen in der Buchhaltung.

      Auf einen „verblüffenden“ Systemfehler hat zudem Dr. Paul C. Martin (im Elliott-Waves-Board bekannt als „dottore“) in verschiedenen Beiträgen hingewiesen: Der „Zins“, welchen die Zentralbank für die Abgabe von gesetzlichem Zahlungsmittel gegen Hereinnahme von Schuldtiteln verlangt, kann niemals getilgt werden, was im Zeitablauf Zinseszins-Effekte unumgänglich macht.

      Die Zentralbank erhebt nicht wirklich Zinsen, weil sie kein Geld verleiht (sondern es schlichtweg nur „schafft“). Sie bedient sich dafür am Zins des entgegengenommenen Schuldtitels, sodass eher von einer Prämie oder Steuer gesprochen werden müsste. Die Zentralbank akzeptiert nur gesetzliche Zahlungsmittel zur Schuldtilgung, doch woher sollen diese kommen, wenn nicht über neue Schulden? Einfach ausgedrückt verlangt die Zentralbank mehr gesetzliche Zahlungsmittel zurück, als sie selbst gegen das Pfand geschaffen hat. Und da eben nur sie selbst gesetzliche Zahlungsmittel schafft, muss die Geschäftsbank neue Schuldtitel hinterlegen, um an das gesetzliche Zahlungsmittel zu kommen – ein Teufelskreis, der zum weiteren Aufbau des „Schuldenturmbau zu Babel“ beiträgt. Damit bindet der Zins wahrhaftig ewig die Geschäftsbanken an die Zentralbanken – die Analogie zum „Herr der Ringe“ ist also durchaus treffend.


      Klingt einleuchtend, ist aber falsch. Zugegeben sehen wir in der Tat eine Ausweitung der Geldmenge und wir sehen Zinsen. Das bedeutet aber nicht, dass die Zinsen der Grund fuer die Ausweitung sind. Nebenbei ist z.b. in den USA die Geldmenge, fuer die tatsaechlich auch Schuldtitel bei der Federal Reserve hinterlegt werden, nicht die haeufig zitierte 30e+12 Dollar (ca. 300% vom GDP) sondern “nur” 700 Mrd Dollar, weniger als 10% des GDP, fuer die ca 30 Mrd Dollar im Jahr an Zinsen gezahlt werden (so hoch ist ungefaehr der Seignorage-Gewinn der Federal Reserve). Zinsbelastung etwa 0.3% des US-GDP.
      Aber auch kleine Mengen koennen natuerlich irgendwann zu unbezahlbaren Summen werden, wenn der Teufelskreis tatsaechlich funktionieren wuerde. Tut er aber nicht. Das liegt daran, dass die Zentralbank den Seignorage-Gewinn zum kleinen Teil wieder ausgibt und zum groessten Teil beim Finanzminister abgibt der das Geld auch wieder ausgibt. Ganz exakt 100.00000% des Zentralbank-Zinsgewinns landet wieder in der Wirtschaft. Somit wird dem System also kein Geld entzogen. Selbst mit Null-Wachstum und positiven Zinsen wuerde eine konstante Geldmenge in einer Oekonomie immer schoen zirkulieren ohne zu explodieren.

      Der Denkfehler der Einbahnstrasse des Geldes taucht auch noch in einem anderen Beispiel auf. Ich habe deshalb die Vermutung, dass bei allen Zinsgegnern waehrend der Gehirn-Amputation der gleiche Teil vom Grips entfernt wurde. Das Beispiel, auf das ich mich beziehe, ist der Josephs-Pfennig. Lege 1 Cent zu 5% Zinsen an, dann werden daraus nach 2000 Jahren 2.4e+40 Euro. Wieder der Denkfehler der Einbahnstrasse: Der Besitzer des Guthabens gibt nach der Josephs-Pfennig-Theorie nie einen Euro aus, nur so kann das Vermoegen wachsen. Oder anders ausgedrueckt: Keine Ahnung von Buchhaltung. Das Budget eines jeden Buergers sieht so aus: Konsum+Investition=Einkommen aus Arbeit + Einkommen aus Vermoegen + anderer Kram (Transfers usw.).
      Nirgends steht geschrieben, dass immer gelten muss
      Investition= Einkommen aus Vermoegen
      Und Konsum =Einkommen aus Arbeit + anderer Kram (Transfers usw.)
      Das waere aber exakt das, was die Josephspfennig-Story postulieren wuerde. Da wir nach 2000 Jahren noch niemanden mit 2.4e+40 Euro Vermoegen gesehen haben, ist die Annahme Investition= Einkommen aus Vermoegen anscheinend ziemlich dumm.

      Anscheinend nicht dumm genug fuer Zinsgegner.
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 10:32:57
      Beitrag Nr. 4.033 ()
      #4018, #4014

      Es ist legitim, aus Schwachstellen die Konsistenz von Schlussfolgerungen insgesamt zu beurteilen. Oder auch nicht. Wenn bei einem Punkt geschlampert wurde, kann es sein, dass andere Argumente gut sind. Ist auch so.

      Die Freigeldtheorie und speziell Martin sind zwar lebende Schmerzen. Trotzdem weiss ich nicht, ob es sinnvoll ist, sich die Auseinandersetzung mit den übrigen Analysen zu ersparen.


      Wenn schon: Peinlicher ist, dass "systemtreue" Volkswirte ungestraft offensichtlichen Blödsinn wie in #4015, #4017 in renommierten Publikationen veröffentlichen können, ohne Prügel zu beziehen. Das ist unterm Strich bescheidener als Martin, Larouche, oder Goldbug

      Genau dasselbe mit Statistiken staatlicher Stellen, die sich widersprechen. Die US-Daten zu Beschäftigung und Arbeitslosigkeit: Beide sinkende Tendenz, sehr schön. Dann ist alles klar, oder: Will man absurdes Theater, geht man ins Theater oder liest Kommentare von amtlichen Volkswirten
      Avatar
      schrieb am 16.01.04 15:43:09
      Beitrag Nr. 4.034 ()
      @ landingzone

      Es ist legitim, aus Schwachstellen die Konsistenz von Schlussfolgerungen insgesamt zu beurteilen. Oder auch nicht. Wenn bei einem Punkt geschlampert wurde, kann es sein, dass andere Argumente gut sind. Ist auch so.
      Die Freigeldtheorie und speziell Martin sind zwar lebende Schmerzen. Trotzdem weiss ich nicht, ob es sinnvoll ist, sich die Auseinandersetzung mit den übrigen Analysen zu ersparen.


      Das war keine Schwachstelle. Auf dieser einen Vermutung beruht die gesamte geistige Grundlage der Freigeldler.

      Wenn schon: Peinlicher ist, dass " systemtreue" Volkswirte ungestraft offensichtlichen Blödsinn wie in #4015, #4017 in renommierten Publikationen veröffentlichen können, ohne Prügel zu beziehen. Das ist unterm Strich bescheidener als Martin, Larouche, oder Goldbug

      CPI y2y = 2%
      PPI y2y = 4%
      The producer price index for finished goods rose 4 percent in 2003, after a 0.3 percent gain in December that matched expectations. It`s the biggest calendar year increase since 1990.
      The PPI data suggests that there really is little price pressure in the economy," said Drew Matus, an economist for Lehman Brothers. " This will have no impact on the Fed`s timing."


      Na und? Fuer die Zentralbank ausschlaggebend ist der CPI. Ausserdem wuerde ich gern die Quelle sehen. Wenn zwischen den beiden Zitaten z.B. gesagt wurde, dass ein hoeherer Anstieg erwartet wurde, dann macht das ganze wieder mehr Sinn. Moderate Schwankungen im PPI schlagen sich normalerweise nicht auf den CPI durch.

      EK steigt 100% schneller als VK.

      Was ist VK?

      Bondzinsen fallen -> negative Prognose über Preisbildungsfähigkeit, also Ertragsentwicklung. Offizielle Schussfolgerung = prima, Aktienkurse steigen.

      Ich weiss nicht was daran anstoessig sein soll: Zinsen runter, Aktien rauf. Da muss man kein Experte sein um das zu verstehen. Aber was heisst Preisbildungsfähigkeit? Ist das eine Erfindung von Dir?

      Genau dasselbe mit Statistiken staatlicher Stellen, die sich widersprechen. Die US-Daten zu Beschäftigung und Arbeitslosigkeit: Beide sinkende Tendenz, sehr schön.

      Der vermeintliche Widerspruch liegt an Deiner Unkenntnis.
      1. wird AL mit dem Household Survey berechnet, Employment mit dem Industry Survey. Wuerde man Employment nach Household Survey rechnen, dann sind seit dem Tiefpunkt der Rezession 2.7 Millionen neue Jobs entstanden. Es gibt sogar 743000 neue Jobs im Vergleich zum Vor-Rezessions-Hoch. Dagegen sind nach dem Industry Survey seit dem Tiefpunkt der Rezession quasi keine neuen Jobs entstanden. Der Unterschied liegt daran, dass im Industry Survey bestimmte Bereiche nicht erfasst werden koennen (Selbstaendige, kleine Firmen, neu gegruendete Firmen).
      2. Selbst wenn mit den gleichen Daten gerechnet wuerde koennten Employment und AL gleichzeitig fallen. AL=1-employment/labor force. Labor force kann schneller fallen als employment.
      Avatar
      schrieb am 18.01.04 18:12:50
      Beitrag Nr. 4.035 ()
      #4020

      keine Schwachstelle. Auf dieser einen Vermutung beruht die gesamte geistige Grundlage der Freigeldler.

      wenn sie eine haben. ich gebe aber zu, dass ich bei S.8 mehr oder weniger aufgehört hatte zu lesen, weil nicht viel Neues kam. Misstrauen ggü. schnell wachsenden Defiziten, Schuldenständen und hyperinflationierten Assets sind aber auch möglich, auch wenn man kein Liebhaber von absurden Theorien ist. Das ist kein Privileg von Gesellen. Was die Freigeld-Freaks möglicherweise auch nicht verstehen, ist, dass der real-negative Zins in den USA bereits die pure Implementation ihre Theorie ist und die Asset-Inflation die logische Folge.


      Na und? Fuer die Zentralbank ausschlaggebend ist der CPI. Ausserdem wuerde ich gern die Quelle sehen. Wenn zwischen den beiden Zitaten z.B. gesagt wurde, dass ein hoeherer Anstieg erwartet wurde, dann macht das ganze wieder mehr Sinn. Moderate Schwankungen im PPI schlagen sich normalerweise nicht auf den CPI durch.
      EK steigt 100% schneller als VK.
      Was ist VK?


      Das war kein Hinweis aus der VW sondern aus der BW, bei flächendeckender Anwendung aber VW-relevant. Versuche rauszukriegen, was die Folge ist, wenn über längere Zeit die Einkaufspreise doppelt so schnell steigen wie die Verkaufspreise. Ich glaube, das ist nicht besonders schwierig zu extrapolieren
      ansonsten: http://cbs.marketwatch.com/news/story.asp?guid=%7B32B201A0%2…


      Aber was heisst Preisbildungsfähigkeit? Ist das eine Erfindung von Dir?
      ich weiss den exakten Begriff gerade nicht. "pricing power"? inhaltlich, Firmen können Kostenstrukturen ab/umwälzen oder nicht.


      Genau dasselbe mit Statistiken staatlicher Stellen, die sich widersprechen. Die US-Daten zu Beschäftigung und Arbeitslosigkeit: Beide sinkende Tendenz, sehr schön.
      Der vermeintliche Widerspruch liegt an Deiner Unkenntnis.
      1. wird AL mit dem Household Survey berechnet, Employment mit dem Industry Survey. Wuerde man Employment nach Household Survey rechnen, dann sind seit dem Tiefpunkt der Rezession 2.7 Millionen neue Jobs entstanden. Es gibt sogar 743000 neue Jobs im Vergleich zum Vor-Rezessions-Hoch. Dagegen sind nach dem Industry Survey seit dem Tiefpunkt der Rezession quasi keine neuen Jobs entstanden. Der Unterschied liegt daran, dass im Industry Survey bestimmte Bereiche nicht erfasst werden koennen (Selbstaendige, kleine Firmen, neu gegruendete Firmen).
      2. Selbst wenn mit den gleichen Daten gerechnet wuerde koennten Employment und AL gleichzeitig fallen. AL=1-employment/labor force. Labor force kann schneller fallen als employment.


      Ich glaube, es liegt momentan an Deiner Schlampigkeit, aber v.a. der der Datenerhebung.

      AL läuft per Telefonumfrage. Sehr lustig. Man nimmt an, dass man etwas sinnvolles erfährt auf die Weise.

      Erstanträge: Bernanke hat, wohl wissend, dass er etwas bringen muss, was gekauft wird, etwas ganz anderes gesagt. Nämlich, dass sie möglicherweise deswegen fallen und die Zahlen nicht mehr realistisch sind, weil sich viele Arbeitslose nicht mehr rückmelden. Nochmals: Fed Governor Bernanke. Nicht ich.

      Bei den Beschäftigungsdaten wird auch mit Annahmen gearbeitet. Es werden die von Dir genannten Bereiche auf statistischer Basis (mir nicht bekannt welche, Geheimnis der Ersteller, hedonisches Verfahren?) eingerechnet. Dass sie überhaupt nicht in den Daten drin sind, ist also falsch.

      Schrumpfende labor force ist eine komische Idee. Erstens wird (wohl nicht nur von Dir) Einwanderung als Allheilmittel propagiert und zweitens gibt es tatsächlich eine hohe Zuwanderungsquote. Folglich kann man davon ausgehen, dass der Zähler zu- und nicht der Nenner abgenommen hat.

      Die Daten sind eine Zumutung. Warum bezieht man sie nicht von der Lottofee?
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 13:38:25
      Beitrag Nr. 4.036 ()
      dass der Zähler zu-
      blödsinn. will heissen: Der Zähler ist eine nicht definierbare Unbekannte geworden
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 16:35:03
      Beitrag Nr. 4.037 ()
      @ landingzone

      http://cbs.marketwatch.com/news/story.asp?gsiteid=mktw

      Der link exitiert nicht. Hatte auch nichts anderes erwartet.

      ich weiss den exakten Begriff gerade nicht. " pricing power" ? inhaltlich, Firmen können Kostenstrukturen ab/umwälzen oder nicht.

      OK. Aber Dein Originalzitat war: Bondzinsen fallen -> negative Prognose über Preisbildungsfähigkeit, also Ertragsentwicklung.
      Wenn Bondzinsen fallen, dann ist das eine POSITIVE Entwicklung, also wenn das alles etwas mit pricing power zu tun, dann mit steigender pricing power.

      Genau dasselbe mit Statistiken staatlicher Stellen, die sich widersprechen.

      Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Daten haben alle moeglichen Schwaechen. Alle moeglichen intelligenten Leute weisen darauf hin. Allerdings braucht es etwas mehr Hirn als eine pauschale Verurteilung vom Format landingzone. Du widersprichst Dir ja sogar in ein und dem selben Satz (sinkende Zinsen, negative Ertragsentwickling??????)

      Dass die AL und EMPL Daten sich vermeintlich widersprechen koennen, wissen alle Leute, die etwas Grips im Kopf haben. Und fuer den Rest wird es dann regelmaessig von einer netten Dame auf CNN oder CNBC erklaert, damit auch Zuschauer auf Bild-Zeitungsniveau es verstehen. Und der Bodensatz an geistiger Faehigkeit, der es trotzdem noch nicht verstanden hat, ... Dem kann ich auch nicht mehr helfen.

      Ich glaube, es liegt momentan an Deiner Schlampigkeit, aber v.a. der der Datenerhebung.

      Meine Schlampgkeit? Ich erhebe keine Daten.

      Nämlich, dass sie möglicherweise deswegen fallen und die Zahlen nicht mehr realistisch sind, weil sich viele Arbeitslose nicht mehr rückmelden.

      Das ganze sehe ich auch so.

      Bei den Beschäftigungsdaten wird auch mit Annahmen gearbeitet. Es werden die von Dir genannten Bereiche auf statistischer Basis (mir nicht bekannt welche, Geheimnis der Ersteller, hedonisches Verfahren?) eingerechnet

      Der Verweis auf Hedonics ist immer wieder koestlich. Wenn Dilletanten keine anderen Argumente haben, dann kommen sie mit Hedonics, obwohl es absolut nichst mit Arbeitsmarkdaten zu tun hat.

      . Dass sie überhaupt nicht in den Daten drin sind, ist also falsch.

      Daten sind das was sie sind. Wenn Dir die Definition nicht passt, dann kannst Du sie nicht als falsch bezeichnen. Hoechstens Interpretationen der Daten koennen falsch sein.

      Zum schluss noch ein Verweis auf die (natuerlich viell “besseren”) europaeischen Daten:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,282541,00.html

      OK, die EZB gibt jetzt also zu, dass der Teuro zunaechst die Preise getrieben hat und jetzt die Preise deshalb stagnieren. (Deshalb also die ggw. deutsche fast-Deflation). Meine Frage also, warum ist der Preistrieb nicht in den 2002 Daten aufgetaucht? Welchen statistischen Trick hat wohl die EZB benutzt um die Inflationsdaten im 1. HJ 2002 niedrig zu halten?

      Dazu noch die folgende Grafik:


      Computer sind in 3 Jahren um 67% billiger geworden. So um die 25% pro Jahr wenn die Daten von Jan2000 bis Nov2003 gemessen wurden. Ziemlich exakt die gleiche Rate wie in den USA. Also wenn Du naechstes mal Hedonics kritisierst, sei Dir im Klaren darueber, dass das gleiche in Europa verwendet wird.
      Avatar
      schrieb am 19.01.04 17:44:15
      Beitrag Nr. 4.038 ()
      Du willst Troll sein, dann bleib es. w:o schneidet sinnloserweise bestimmte Sonderzeichenkombinationen ab. Zugegeben mein Fehler, dass ich nicht nochmals drübergelsen habe.

      Die beiden Leerzeichen ums Istgleichzeichen enfernen

      http://cbs.marketwatch.com/news/story.asp?guid = %7B32B201A0%2D55A6%2D4DD0%2DBFAA%2D33771B31764B%7D&siteid=mktw

      Leider ist aber wohl der Austausch von Unsinn und Unverschämtheiten wichtiger als irgendein Thema an sich. Kein Interesse mehr. Such Dir einen Baumstamm zum Reiben.
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 01:01:56
      Beitrag Nr. 4.039 ()
      @ landingzone

      Die beiden Leerzeichen ums Istgleichzeichen enfernen
      http://cbs.marketwatch.com/news/story.asp?guid =


      Zugegeben, ich verstehe auch nicht ganz wie der Oekonom zu diesem Schluss kommt. Entweder er hat sich selbst widersprochen oder er hat im Interview das gesagt was ich zunaechst vermutet habe: Kleinere Schwankungen im PPI haben keinen Einfluss auf den CPI. Der Journalist hat dieses Zitat aber weggelassen und fertig ist der vermeintliche Widerspruch.

      Leider ist aber wohl der Austausch von Unsinn und Unverschämtheiten wichtiger als irgendein Thema an sich. Kein Interesse mehr. Such Dir einen Baumstamm zum Reiben.

      Ich habe sachlich zum Thema geschrieben. Was ist davon Unsinn? Unverschaemt werde ich auch nur, wenn jemand anders zuerst unverschaemt wird. Ich habe im Beitrag #4020 ganz sachlich erklaert wie die Unterschiede in der AL und EMPL Reihe zustandekommen. Wenn danach immernoch bloede Kommentare kommen (“Daten sind eine Zumutung” ????) dann ist meine Hoeflichkeit auch am Ende.

      Ansonsten darf ich aus Deinem Desinteresse an weiterer Diskussion schliessen, dass Du das Handtuch wirfst, richtig?
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 10:26:52
      Beitrag Nr. 4.040 ()
      Hier was hochinteressantes:


      Gestern beim Aufräumen fiel mir eine Börsen-Zeitschrift (Auflösung später) in die Hand. Habe sie aus Interesse (u.a. Charttechnik) mal durchgewühlt.
      Titel war übrigens: Hallo Aufschwung! Von Markus Koch etc. Den ganzen Artikel (mehrseitig abzutippen) würde leider bis heute mittag dauern, deshalb hier nur das wesentliche.

      Der Aufschwung ist da. Das viele liquide Geld will wieder an den Börsen investiert werden. Niedrige Zinsen. Der Optimismus ist an der Wall-Street zurück. Die Amis geben das Tempo vor, Gewinnaussichten für das laufende Jahr haben sich drastisch verbessert. Europäische Aktien sind wieder attraktiv.... Abbey Cohen hält an ihrer Zielmarke von 11.300 fest, anschließend Luft bis 12.400.
      Weiterhin:
      "Nach all den pos. Konjunkturdaten und den Optimismus von Alan Greenspan war der Arbeitsmarktbericht am vergangenen Freitag das letzte Mosaiksteinchen, das zum Bild eines (ACHTUNG) robusten Aufschwung fehlte. Nun können auch Ökonomen und Analysten nicht länger quer schießen." "Die Märkte haben das Schlimmste hinter sich", sagt Tobias Levkovich, Chefstratege von Salomon Smith Barney, und hebt das Jahresziel für den Dow auf 11.400 Punkte an. S&P500 sieht er ein Aufwärtspotential von 13-17%.... Für einen Einstieg sprechen die hohen Barbestände bei institutionellen und privaten Anlegern. Die meisten haben den raschen Anstieg der vergangenen Monate verschlafen und müssen noch investieren, was der Rally zusätzlichen Schub verleiten wird...} S. 42 bis 47, Titel Aufschwung.

      Dazu Interview mit James Abate, Fondsmanager von GAM Star American Focus, der auf S.99 zur Vorsicht mahnt, da Technologie-Titel überbewertet seien. Tenor aber: Die US-Konjunktur erholt sich schneller als erwartet.

      Stefan Risse spricht in gleicher Zeitschrift von "Zweite Einstiegs-Chance".

      Weiterhin auf S.24, Inhalt Barron´s: Große Verprechen - Mit der Wiederbelebung der Wirtschaft in den konjunkturabhängigen Branchen ist auch der Dow-Jones-Index kräftig gestiegen. Haben Anleger, die jetzt einsteigen wollen, die Party schon verpasst?

      Chartcheck Dow stand damals genau auf 10.600 Punkte und lief in eine Widertandszone rein.
      S&P 500 stand damals fast punktgenau dort, wo er heute steht.
      Nasdaq Composite stand damals bei knapp 2.000 Punkte.


      Große Preisfrage an alle, von wann stammt dieser kurz zusammengefasste Inhalt???


      Auflösung: siehe Stück weiter unten....
















      Quelle: Die Telebörse, 12/02 vom 14.03.2002.
      (Telebörse gibt´s nicht mehr, kein Wunder..... Kleiner Tipp: Vielleicht sollte auch der ein und andere Marktschreier mal den Job wechseln... :rolleyes: )


      Da kann ich im Nachhinein nur lauthals :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      - und weiß jetzt ganz genau, was ich von der aktuellen Irrenhausrally zu halten habe! :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 10:52:00
      Beitrag Nr. 4.041 ()
      Habe heute meinen sozialen Tag. Deshalb ausnahmsweise eine kleine Bemerkung hier bei den Dauerpessimisten:

      So schlecht lagen die Aussagen im März 2002 nicht. Die haben sich um lediglich 4 Monate verschätzt. War ne reine Timing-Frage. Nach heutigen Erkenntnissen drehte der Gesamtmarkt im September 2002 und läuft bis heute nach oben.
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 12:09:10
      Beitrag Nr. 4.042 ()
      Die Grafik in #4023 ist echt spitze.
      Wie oft kauft man sich einen PC, Drucker usw. und wie oft Brötchen und Eier ? Wer kauft sich oft einen PC und fliegt viel ? Das gemeine Volk erlebt deutlich die Inflation und wird quasi beschissen durch statistische Tricks auch hier in Europa.
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 12:42:59
      Beitrag Nr. 4.043 ()
      @silverpwd

      hast recht. Da ist was dran.

      Notebooks: Ein Marken-NB der unteren Oberklasse war 2000 unmöglich unter DM >4000 zu kriegen. Eben habe ich einen gekauft für umgerechnet ca. DM 2400. 40% Preisverlust. Bei PCs dürfte es etwas moderater aussehen. Da kann ich für voll ausgestattete NoName keinen gravierenden Unterschied zu marktvergleichbaren Geräten anno 2000 sehen.

      Nimmt man grosszügig einen durchschnittlichen Preisverlust von 30% in 3 Jahren an, entspricht das aber nur den günstigeren Wechselkursen ggü. USD-Raum (Einkauf IT-Ausstattung) im gleichen Zeitraum. Im USD-Raum gab es also möglicherweise gar keinen Preisverfall (!!).

      Die Grafik gibt für D -67% an. Das Doppelte dessen, was realistisch aussieht. Ich weiss nicht, welches Datenmaterial dem zugrunde liegt. Aber die Vermutung liegt nahe, dass sowohl bei den Daten überzeichnet wurde, als auch, dass hedonics an der Stelle sehr hart zugeschlagen haben.




      @Juan
      Daueroptimist? :D
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 14:00:56
      Beitrag Nr. 4.044 ()
      #4025
      Herr Handtuchhalter. Es kann die amerikanische labor force durch Zuwanderung zunehmen und die Arbeitslosenzahl durch Schwund an labor force abnehmen. Vermutlich werden die Einwanderer sofort pensioniert. Das ist witzig interpretiert, und nicht zu widerlegen. Allerdings führen zu viele Gags dieser Art zu Ermüdung. Der Versuch, die Stimmung durch verbale Ausfälle zu heben, wird natürlich ausdrücklich gewürdigt.
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 14:27:24
      Beitrag Nr. 4.045 ()
      zu #4028,

      aus dem akt. Stern 4/04, 15.01.04:
      Die Wahrheit über Preise - oder hier:
      http://www.stern.de/wirtschaft/geld/meldungen/index.html?id=…
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 14:51:58
      Beitrag Nr. 4.046 ()
      Es ging mir in meinen Posting vorallen darum, dass die Normalo-Familie mit 1-2 Kindern, die Inflation deutlich zu spüren bekommt. Kühlschrank, Fernseher und Waschmaschine kauft man sich alle 10 Jahre neu. Wie die EZB auf diese niedrigen Inflationsraten kommt, ist mir ein totales Rätsel.
      Die Inflationsraten der USA begreife ich auch nicht. Die Energie- und Rohstoffpreise in US-$ sind Querbeet ziemlich angestiegen. Ebenso die Immopreise in den letzten Jahren und damit wohl auch die Mieten. Wohl die einzigen Güter, die dank wachsender Konkurrenz aus Asien billiger geworden sind Tech und Textilien, aber bitte, wie hoch ist das den gewichtet..
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 15:48:22
      Beitrag Nr. 4.047 ()
      #4032
      den Begriff "Gesundheit" haben die völlig ausgeklammert
      Logische sind alle gesund !!!

      Aber dennoch steigen die Krankenkassenbeiträge
      irgendwie merkwürdig.

      Pflegekosten für ältere Menschen gar nicht inbegriffen.
      Mancher Sohn oder manche Tochter müssen etwas
      Geld hinblättern, damit die alten Eltern im
      Pflegeheim aufgenommen werden.

      Es zählt doch nicht was gestern war sondern was
      in 12 Monaten abläuft.
      Wenn für Pflege immer mehr hingelegt wird
      fehlt doch das Geld doch irgendwie wo anders.


      Und die erfindungsreiche Medizintechnik treibt doch
      allgemein die Gesundheitsaufwendungen nach oben.
      ganz teuere Arzneimittel
      ganz teuere Herzchirugie
      Bevor Du stirbst wird doch vorher noch mal die
      Krankenkasse richtig abgezockt.
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 16:03:04
      Beitrag Nr. 4.048 ()
      @ silverpwd
      Die Inflationsraten der USA begreife ich auch nicht. Die Energie- und Rohstoffpreise in US-$ sind Querbeet ziemlich angestiegen.

      Mag sein. Aber Preise fuer durable goods stagnieren oder sinken sogar.

      Ebenso die Immopreise in den letzten Jahren und damit wohl auch die Mieten.

      Ueberraschenderweise ist das Gegenteil der Fall. Dank housing boom hat es einen totalen crash auf dem Mietmarkt gegeben. Jetzt stabilisiert es sich wieder etwas, aber vor einem Jahr habe ich Schilder mit folgender Aufschrift gesehen: “rent for 12 months, get 4 months for free”.
      Hauspreise haben nur einen indirekten Einfluss auf Inflation. Die Kosten fuer die Nutzung eines Eigenheimes werden berechnet als die Miete, die man fuer das gleiche Haus auf dem Miet-Markt zahlen muesste. Dank stagnierender Mieten ist also der Wert der Nutzung auch stagnierend, auch wenn der Wert der Immobilie steigt.


      @ Mr.Billion

      aus dem akt. Stern 4/04, 15.01.04:
      Die Wahrheit über Preise - oder hier:


      Wie gesagt: Inflation war 1.07% im Jahr 2002 (Dez 2002 / Dez 2001). Niedriger als im Jahr zuvor (1.38% Dez 2001 / Dez 2000). Null Ahnung wie die EZB und Bundesbank auf so niedrige Inflation kommen, wo es doch so drastische Preisanstiege gegeben hat.


      @ landingzone

      Vermutlich werden die Einwanderer sofort pensioniert.

      Nein. Das ist doch das deutsche Modell aus den 80er und 90er Jahren: Aussiedler anwerben und gleich danach in die Rente schicken. Sprengt zwar die Rentenkasse, aber solange sie CDU waehlen, ...

      Nimmt man grosszügig einen durchschnittlichen Preisverlust von 30% in 3 Jahren an, entspricht das aber nur den günstigeren Wechselkursen ggü. USD-Raum (Einkauf IT-Ausstattung) im gleichen Zeitraum. Im USD-Raum gab es also möglicherweise gar keinen Preisverfall (!!).

      In den USA gab es einen Preisverfall von 43% nach Deflator fuer die Kategorie Computers and Periphials. Wohlgemerkt: Das beinhaltet schon Hedonics.

      Die Grafik gibt für D -67% an. Das Doppelte dessen, was realistisch aussieht. Ich weiss nicht, welches Datenmaterial dem zugrunde liegt. Aber die Vermutung liegt nahe, dass sowohl bei den Daten überzeichnet wurde, als auch, dass hedonics an der Stelle sehr hart zugeschlagen haben.

      Genau! Ohne Qualitaetsanpassung koennten –67% nicht zustande kommen.


      @ silverpwd

      Die Grafik in #4023 ist echt spitze.
      Wie oft kauft man sich einen PC, Drucker usw. und wie oft Brötchen und Eier ? Wer kauft sich oft einen PC und fliegt viel ? Das gemeine Volk erlebt deutlich die Inflation und wird quasi beschissen durch statistische Tricks auch hier in Europa.


      Wenn der Durchschnitt berechnet wird, dann werden die einzelnen Teile gewichtet. D.h. Gueter, die nur selten gekauft werden, haben nur wenig Einfluss auf den CPI. Problematisch wird’s nur, wenn deine Kaufgewohnheiten stark von den Gewichten abweichen. Oma und Opa, die nun gar keine Verwendung fuer PCs und Inkjet Printers haben, werden wahrscheinlich staerker von Inflation getroffen als die Statistik einem Glaben machen will.


      @ Mr.Billion

      Der Aufschwung ist da.

      In gewisser Weise hatte der Mann Recht. Seit dem 2.HJ 2002 waechst die US-Oekonomie recht ordentlich. Nur die Boerse hat ein wenig laenger gebraucht.
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 16:38:55
      Beitrag Nr. 4.049 ()
      Was aber fehlt:

      Einige Werte sind jetzt heissgelaufen, aber in den grossen Indices fehlt noch so ein Schlusshype, ansonsten wird bei jeder Korrektur wieder eingekauft und der Markt steigt weiter.

      Extern: Wundern kann man sich auch nur noch über die gänzlich fehlende Hinterfragung der Earnings. Ich meine, wo ist denn da die Aussagekraft bei dem Vergleich - 1Q. 2003 zum 1Q. 2004? :rolleyes:

      Jede Pommes Bude übertrifft da diese Zahlen.

      Andersrum hinterfragt: Warum bitt´schön explodiert denn wirklich ALLES, und das schon seit 10 Monaten, wobei die Nasdaq-Rally ja faktisch schon am 09.10.2002 begann? (Die BigPlayer jagen genau aus diesem Grunde Woche für Woche alles auf neue 52 - 104 Wochenhochs... Wo ist denn hier noch der Überraschungseffekt?) Wenn schon Schrottaktien wie z.B. Intershop & Co. jetzt seit Jahresbeginn jeden Tag 20% explodieren, sollte an vielleicht mal sein Hirn einschalten - und den Ständer vergessen? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 16:45:01
      Beitrag Nr. 4.050 ()
      Smart Investor Weekly 20.01.2004, 15:32


      Gefahr erkannt... - Gefahr auch gebannt?


      Nicht die weltweiten Aktienmärkte sind es, die derzeit von sich Reden machen, sondern der Devisen- und Goldmarkt. Zwar sorgt die Korrektur des Euro gegenüber dem US-Dollar für Wirbel, er könnte sich aber auch langfristig als viel Staub um Nichts herausstellen.

      Die Idee der Manipulation
      Analysiert man die langfristige US-Dollarschwäche, so muß man immer wieder nach der Theorie fragen, welche sich dahinter verbirgt. Bekanntlich versucht(e) die US-Regierung – im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen im kommenden November – alles ihr Mögliche, die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen und sie auch dort zu halten. Neben all den anderen Ankurbelungsmaßnahmen wie extremen Steuer- und Zinssenkungen, der hohen Beleihung der US-Immobilien und massiver Staatsausgaben spielt der Devisenmarkt dabei eine Schlüsselrolle. Denn um die Wirtschaft (und besonders die Binnennachfrage) anzukurbeln, müssen US-Produkte für US-Konsumenten attraktiver erscheinen als Importgüter. Da Zölle und Einfuhrbeschränkungen eher unpopulär sind (können bis zu Handleskriegen führen), manipuliert die Zentralbank daher lieber die einheimische Währung und schiebt die Schuld für die wirtschaftliche Schwäche auf andere Länder ab. Im Falle der USA geschieht das durch eine beschleunigte Abwertung des Dollar. Ausländische Produkte sollen sich für amerikanische Konsumenten relativ verteuern, während inländische Waren preiswerter werden. Für Ausländer hingegen werden amerikanische Produkte zunehmend attraktiver, was die Nachfrage nach ihnen zusätzlich ankurbelt.

      Der Teufel steckt im Detail
      Soweit die Theorie. Doch bekanntlich steckt der Teufel im Detail. Denn während einerseits US-Konsumgüter attraktiver werden, steigt anderseits das Währungsrisiko. Erwirtschaften US-Investments (darunter auch Aktien und Bonds) eine höhere Rendite als der Währungsverlust durch einen schwächeren Dollar, schmälert sich für Investoren „nur“ der Gewinn. Ist die Rendite der Investments relativ gering, erleiden Anleger dann möglicherweise aber auch einen Verlust. Es hängt also von den Anlegern ab, in wie weit sie diesen Schmerz verkraften wollen bzw. können. Des weiteren waren und sind es vor allem asiatische Zentralbanken (in erster Linie die Japaner gefolgt von den Chinesen), die durch Dollar-Käufe die Währung vor einem tieferen Sturz bewahren. Diese Dollar werden dann umgehend in US-Assets (Aktien, Anleihen) investiert. Bekanntlich leiht das Ausland den USA rund 500 Mrd. US-$ pro Jahr. Ohne diese Schulden würden die USA in eine tiefe Finanzkrise stürzen. Und das wiederum würde der stark von den US-Konsumenten abhängige asiatische (und weltweite) Wirtschaftsaufschwung zu spüren bekommen. So finanzieren im Endeffekt die asiatischen Länder den Konsum auf Pump der USA. Ironischerweise fließen die Konsumausgaben der Amerikaner trotz all der Manipulationen der Bush-Regierung weiter nach China, was zu einem weiteren Abbau an Arbeitsplätzen in den USA und einer Stärkung Chinas führt. Was bleibt auch anderes übrig in dieser Lage? Doch sobald der Dollar Tiefen erreicht hat, die es für die Asiaten und andere Gläubiger unrentabel machen, weitere US-Staatsanleihen zu kaufen, müssen die US-Zinsen wieder steigen, um Käufer für ihre Schulden zu finden. Dies wäre definitiv das Ende der Rally an den amerikanischen und weltweiten Aktienmärkten.






      Aus einer Korrektur...
      Doch noch ist von diesem Langfrist-Szenario momentan noch wenig zu spüren. Der Dollar-Verfall legte erst einmal eine Verschnaufpause ein und setzte zu seinem erwartenden Pullback an. Die Folge daraus ist sind ein schwächerer Euro und ein korrigierender Goldpreis. Charttechnisch ist der Euro gegenüber dem US-Dollar aus seinem kurzfristigem Aufwärtskanal nach unten ausgebrochen (siehe Chart). Auch wenn eine kurzfristige Korrektur bevorsteht, so sind sowohl der mittel- wie auch der langfristige Aufwärtstrend weiterhin intakt. Gerade bei der europäischen Zentralbank stößt die schwächere Gemeinschaftswährung auf breiten Zuspruch, hat man doch durch die „verbalen Interventionen“ der letzten Woche genau das bewirken wollen. So sind die Sorgen um den europäischen Export vorrübergehend erst einmal gebannt. Im Edelmetallbereich vollendeten sowohl der HUI (Index der ungehedgten Goldmienen) wie auch der XAU (Index der gehedgten Goldminen) ihre Doppeltop-Formationen. Der negative Durchbruch läßt – im kurzfristigen Bereich – auf noch weiteres Korrekturpotential schließen (siehe Chart). Dennoch bleiben wir für den Edelmetallbereich langfristig weiter positiv, kurzfristig müssen teils kräftige Schwankungen in Kauf genommen werden.



      ... ergeben sich oft gute Chancen
      Im kurzfristigen Bereich hat sich auch das Bild an den Aktienmärkten geändert. Die in der letzten Woche angesprochene Gefahr einer Topbildung im Dax ist weitgehend gebannt. So rückt unser mittelfristiges Kursziel von 4.500 Punkten in greifbare Nähe. Wie bereits mehrfach erwähnt rechnen wir mit einem Erreichen dieser Marke gegen Anfang März, möglicherweise aber auch erst in Richtung Sommer. Dem bisherigen Start ins neue Jahr folgend wohl aber eher früher als später. Auch unsere Indikatoren zur Messung der Liquidität (dem Treibstoff der Börsen) stehen weiter auf Grün. Dennoch bleiben wir langfristig weiterhin skeptisch und weisen ausdrücklich auf die oben angesprochenen Gefahren hin. Für spekulative Anleger in Edelmetallen sind durch die derzeitige Dollarstärke vor allem südafrikanische Mienen wieder interessanter geworden. Wie schon oft im Smart Investor besprochen kalkulieren diese ihre Kosten zwar in südafrikanischen Rand, rechnen aber ihre Gewinne aus dem Verkauf von Gold in US-Dollar ab. Ein Anziehen des Dollar gegenüber dem Rand läßt somit automatisch die Kosten sinken, während die Gewinne steigen.

      Zu unseren Empfehlungen / Musterdepotveränderungen
      Die infolge der jüngsten Dollar-Erholung eintretende, daher auch wenig überraschende Konsolidierung im Edelmetallbereich hat auch einigen unserer Musterdepotwerte ein paar Prozentpunkte abgenötigt. Da wir in diesem Sektor jedoch die betont langfristige Perspektive im Auge haben, würden wir jeden unserer Titel auch gegenwärtig wieder in ein Musterdepot aufnehmen (Durban Roodepoort, Harmony, Croesus sowie Silver Standard Resources). Gleiches gilt für unsere Asien- bzw. Rohstofftitel, der thailändische Kohlelieferant und -kraftwerkbetreiber Banpu sieht nach über 200 % Kursgewinn hingegen vielleicht etwas überhitzt aus. Gewinne laufen zu lassen war allerdings selten ein schlechter Ratschlag. Apropos Gold und Edelmetalle: Im Übrigen sei an dieser Stelle auf die nächste Ausgabe des Smart Investor Magazins hingewiesen, die am 31.Januar erscheinen wird. Darin wird ein ausführlicher Beitrag zum Explorationssektor zu finden sein inklusive eines interessanten Interviews mit Klaus Eckhof, seines Zeichens renommierter und inzwischen weltweit bekannter Geologe und mehrfacher Unternehmensgründer im Explorations-Business. Nach wie vor gilt unser Angebot: Zwei Ausgaben des Smart Investor Magazins gratis bestellen: http://www.smartinvestor.de/abo/index.hbs.

      Vor wenigen Wochen sind wir mit unserem Abstauberlimit beim deutschen Generikaspezialisten Stada Arzneimittel im Laufe der Korrektur leider nicht zum Zuge gekommen. Jetzt, nach vermutlich beendeter Korrektur, sieht es so aus, als würden die Papiere ihren Aufwärtstrend wieder aufnehmen wollen. Daher holen wir uns 100 Aktien des MDax-Mitglieds (WKN 725 180) zum heutigen Schlußkurs ins Musterdepot. Weitere Veränderungen stehen nicht auf der Agenda. Mit dieser Investition sinkt unsere Cash-Quote auf unter 10 %, was sich mit unserer kurz- bis mittelfristig positiven Einschätzung deckt.

      Fazit
      Kurzfristig werden die Börsen weiterhin von der offenkundigen Euphorie der Marktteilnehmer getragen. Nichtsdestotrotz sollte man sich davon nicht beeindrucken lassen. Die langfristigen Gefahren für die Märkte, wie wir sie schon oftmals erwähnt haben, bleiben weiter bestehen, wenn auch nur hinter der Fassade des Vordergründigen. So wird das Eis, auf dem sie sich bewegt, auch nicht gerade dicker – ganz im Gegenteil. Nicht umsonst spottete der ehemalige amerikanische Finanzminister John Connolly: „Der Dollar ist unsere Währung und euer Problem,“ ehe Präsident Richard Nixon vor 30 Jahren das Abkommen von Bretton Woods einseitig aufkündigte. Mal sehen, was sich die heutige Regierung dazu einfallen läßt.

      Sebastian Storfner, Falko Bozicevic
      Smart Investor Magazin
      Storfner@goingpublic.de
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 16:48:08
      Beitrag Nr. 4.051 ()
      "In gewisser Weise hatte der Mann Recht. Seit dem 2.HJ 2002 waechst die US-Oekonomie recht ordentlich. Nur die Boerse hat ein wenig laenger gebraucht."

      Ich bezweifele stark, dass dieses Wachstum selbstragend ist (ohne Steuergeschenke, Zinsen, Krieg ..). Wo bleiben die Arbeitsplötze, der Aufschwung ist doch bereits seit 2 Jahren da ? (Antwort: China, Osteuropa usw.) Wann gab es jemals einen Aufschwung, bei dem nach so langer Zeit immer noch keine Arbeitspl. geschaffen wurden ? (Antwort: Noch nie.) Ich denke nach der Wahl macht es Plumps. Und ich denke auch, dass die Inflation mit grossen Schritten in den nächsten Jahren sichtbar wird, auch die Chinacken mit eventueller Währungsabkopplung werden Ihren Teil dazu beitragen.
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 17:07:33
      Beitrag Nr. 4.052 ()
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,283578,00.html
      GASTKOMMENTAR

      Europas Sturz in die Drittklassigkeit

      Von Christoph Keese, Davos

      Europa fällt wirtschaftlich hinter Asien und Amerika zurück. Das Problem ist erkannt - getan wird aber zu wenig.



      DDP
      Wirtschaftsschaltstelle EZB: Radikale Innovationen sind den Europäern fremd
      Vom diesjährigen Weltwirtschaftsforum lässt sich eine Schlussfolgerung mitnehmen: Nie und nimmer wird Europa bis zum Jahr 2010 die wettbewerbsfähigste Region der Welt sein. Als die Europäische Union bei ihrem Gipfel in Lissabon dieses Ziel beschloss, bewies sie einen ausgeprägten Sinn für Humor. Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Francis Mer antwortete in Davos denn auch ganz offen auf die Frage, was er von den Lissabonner Beschlüssen heute hält: "Ich konnte mir schon damals ein breites Schmunzeln nicht verkneifen."
      Nicht nur Mer denkt so, auch andere Europäer halten das Ziel für illusorisch. Roberto Testore, Chef des italienischen Technologiekonzerns Finmeccanica, sagt: "Dass unser Wachstum in 20 Jahren über dem der USA liegt, kann ich nur hoffen, glauben tue ich es nicht." Asien und Amerika laufen den Europäern davon. China wächst mit acht Prozent pro Jahr, die USA schaffen nachhaltig etwa vier Prozent. Japan taucht aus der Depression auf und legte im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent zu. Nur Europa kommt nicht voran.

      Mutige Ziele sind zwar wichtig, und selbst wenn Europa 2010 nicht an der Spitze steht, wird es mit Hilfe der ehrgeizigen Idee weiter gekommen sein als ohne. Trotzdem müssen die Europäer analysieren, warum sie an ihren eigenen Zielen scheitern. Nur so können sie aus den Fehlern lernen und sie künftig vermeiden. Vier Hauptgründe stechen aus den Debatten in Davos hervor.

      Gebremste Produktivität

      Erstens: Europa bremst die Entwicklung zu höherer Produktivität, statt sie zu unterstützen. Es stellt sich nicht schnell genug auf Wandel ein. Änderungen, die vor kurzem noch Jahre dauerten, vollziehen sich heute innerhalb weniger Monate. Der Netzwerkhersteller Cisco zum Beispiel brachte es vor vier Jahren auf ein Drittel des Umsatzes, den seine elf wichtigsten Wettbewerb gemeinsam erwirtschafteten. Heute ist Cisco mehr als dreimal so groß wie alle elf Wettbewerber zusammen. Länder, die auf derart rapiden Wandel langsam reagieren, werden an den Rand gedrängt.

      Zwischen Produktivität und Wirtschaftswachstum besteht eine fast vollständige Korrelation. Die Wertschöpfung schreitet also im gleichen Tempo voran wie die Produktivität. Trotzdem versucht Europa traditionell, seine Bürger vor höherer Produktivität zu bewahren, in dem Irrglauben, damit könne man das Erreichte besser hüten. Carly Fiorina, Chefin des Hightech-Konzern Hewlett-Packard (HP) hat Recht, wenn sie sagt: "Die Politik darf die Menschen nicht vor der Zukunft schützen, sondern muss sie darauf vorbereiten."

      Zweitens: Europa zögert zu lange bei der Umsetzung von Erfindungen. Innovation ist der Motor für Produktivitäts- und damit Wirtschaftswachstum. Vor drei Jahre meldete HP noch drei Patente pro Tag an, heute sind es schon elf. Mit ständiger Entwicklung drängt der Konzern nach vorn, zum Beispiel mit dem ehrgeizigen Plan, einen guten Fotodrucker zum Heimgebrauch für 49 Dollar anzubieten. Im vergangenen Jahr stellte HP auf einen Schlag 159 neue Produkte vor, die heute zwei Drittel des Umsatzes in der Sparte Verbraucherelektronik einbringen. Aggressive Innovation liegt den Europäern fern. Sie ähneln eher Kodak als HP - zu lange an alter Technik festzuhalten und das Neue nicht zu erschließen führt direkt in den Abgrund.

      Mangel an fremden Einflüssen

      Drittens: Die zögerliche Immigrationspolitik und die vergleichsweise lahmen Hochschulen der Europäer locken zu wenige Talente aus dem Ausland an. Einige der erfolgreichsten jungen US-Firmen wie Google, Amazon und Yahoo! wurden von Einwanderern der ersten oder zweiten Generation gegründet.

      Google-Mitgründer Sergey Brin etwa wurde in Moskau geboren und zog mit sieben Jahren nach Kalifornien. Sein Englisch trägt noch immer einen leichten russischen Akzent. Aus der Stanford-Universität heraus entwickelte Brin mit Freunden die erfolgreichste und profitabelste Suchmaschine der Welt. "Vielleicht sind Einwanderer hungriger als das Establishment. Auf jeden Fall sehen wir die Welt mit anderen Augen, das ist der entscheidende Unterschied", sagt Brin. Dass Immigranten überproportional viel zum US-Aufschwung beitragen, ist nach Brins Meinung kein Zufall, sondern hat System.

      Viertens: Einigkeit macht stark, Zersplitterung macht schwach. US-Vizepräsident Dick Cheney ist kein besonders sympathischer Mann, und man kann seine Irak-Politik für falsch halten. Aber es ist eindrucksvoll, wie entscheidungsstark die USA mit ihrer Verfassungsstruktur sind. Europa dagegen hat begeisterte und sympathische Politiker wie Javier Solana, die den größten Teil ihrer Energie darauf verwenden müssen, Zentrifugalkräfte im eigenen Lager zu bekämpfen. Selbst ein Mann wie Solana wird dabei zerrieben.

      Europa ist kein Bundesstaat, sondern ein Staatenbund - und zahlt dafür in der Wirtschaftspolitik einen hohen Preis. Wachstum geht verloren, weil die Visionäre Zeit darauf verschwenden, Kompromisse mit den Reaktionären zu suchen. Wer die EU wettbewerbsfähig machen will, muss ihren Institutionen so viel Macht geben wie in den USA.

      Davos gibt keinen Anlass zur Resignation, sondern zur Hoffnung. Mehr Produktivität, mehr Innovation, mehr Einwanderung und mehr Einigkeit sind die Rezepte für mehr Wohlstand und Wachstum. Das ist Konsens, deswegen rückt die Umsetzung näher.
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 14:37:02
      Beitrag Nr. 4.053 ()
      http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/main.php?&actio…

      "Für mich hält die gegenwärtige Wirtschafts- und Börsenzeit eine völlig neue Erfahrung bereit – nämlich die Diskussion um die Produktivität. Niemals zuvor in den letzten 20 Jahren bin ich damit in dieser Weise konfrontiert worden. Entscheidend für die Wirtschaft und die Börse waren für mich bis dahin die Zinsen, also die monetären Bedingungen, die Löhne, die Preise, sprich die Nachfragebedingungen und natürlich die diesen gegenüberstehenden Absatzbedingungen der Unternehmen.

      Doch die Produktivität? Natürlich steigt im Zuge von technologischen Neuerungen die Produktivität. Das ist völlig klar und auch völlig unstrittig. Doch ist die Produktivität daher auch eine ökonomische Kategorie? Kann ich aus einer Zunahme der Produktivität eine eindeutige Aussage ziehen? Ich zweifele das sehr stark an. Denn aus der Tatsache, dass ich mit gleichem Einsatz jetzt mehr herstellen kann, folgt noch lange nicht, dass ich das auch absetzen kann. Es könnte nämlich durchaus sein, dass die Freisetzung von Ressourcen im Zuge eines Anstiegs der Produktivität sogar zu einem Rückgang der Nachfrage führt – und damit genau das Gegenteil dessen bewirkt wird, was eigentlich geglaubt wurde.

      Die Ökonomie scheint also dort erst anzufangen, wo die Produktivität aufhört. Oder andersherum ausgedrückt: Wer in der Hauptsache über die Produktivität redet, der blendet alle relevanten ökonomischen Zusammenhänge aus. Ja, der drückt sich recht eigentlich um eine wirklich ökonomische Analyse.

      ...

      Und wer redet heute alles nahezu ausschließlich über die Produktivität? Alan Greenspan und diejenigen, die in den gegenwärtigen weltweiten wirtschaftlichen Ungleichgewichten keinerlei Gefahr sehen. Man hat fast den Eindruck, als ob wir wieder kurz davor stehen, dass erneut eine Neue Zeit ausgerufen wird. Erinnern Sie sich noch an das letzte Mal? Da ging es darum, dass die Bewertungsregeln für Aktien, die vorher Jahrhunderte lang Gültigkeit hatten, plötzlich nicht mehr relevant sein sollten."



      Sehr gut. Aber Produktivität dürfte volkswirtschaftlich doch eine Bedeutung haben: Deflation. Die Revolution frisst ihre Kinder.
      Avatar
      schrieb am 29.01.04 15:38:46
      Beitrag Nr. 4.054 ()
      Z.B ist Ryanair die Fluglinie mit der weltweit höchsten Produktivität. Anlässlich der Vorstellung der earnings hat man sich über den ruinösen Wettbewerb durch die Billigfliegerei beklagt :laugh:

      Avatar
      schrieb am 29.01.04 19:58:10
      Beitrag Nr. 4.055 ()
      @ landingzone

      In Sachen Productivity:

      Es könnte nämlich durchaus sein, dass die Freisetzung von Ressourcen im Zuge eines Anstiegs der Produktivität sogar zu einem Rückgang der Nachfrage führt – und damit genau das Gegenteil dessen bewirkt wird, was eigentlich geglaubt wurde.

      Es hilft vielleicht ein Verweis auf wirkliche Oekonomie, deren Grundsaetze ziemlich trivial sind, aber anscheinend unerreichbar fuer Berndt Niquet, der schreibt als waere er in der intellektuellen Gosse.

      Oekonomische Theorie haelt Productivity fuer etwas positives, weil frei gewordene Resources (die Dank Productivity nicht mehr gebraucht werden) nicht nutzlos rumliegen, sondern woanders sinnvoller eingesetzt werden. Das ist alles graue Theorie, deckt sich aber mit Erfahrungen aus eingigen Jahrhunderten Oekonomischen Wachstums. Vor 200 Jahren haben 90% in der Landwirtschaft gearbeitet (vielleicht waren es auch 95 oder 70, jedenfalls ziemlich viel!). Dank steigender Productivity arbeiten heute nur 3% in der LW. Und? Haben wir jetzt 87% Arbeitslosigkeit? Haetten wir in den letzten 200 Jahren das Productivity-Wachstum verhindern sollen, weil a la Niquet Productivity die Nachfrage senkt? Der Einwand gegen Productivity a la Niquet zeugt von unglaublicher Naivitaet. Laender, die sich der Productivity gestellt haben, sind reich geworden. Laender, die Productivity nach Niquet-Grundsaetzen verhindern wollen, sind arm geblieben.

      Wer in der Hauptsache über die Produktivität redet, der blendet alle relevanten ökonomischen Zusammenhänge aus. Ja, der drückt sich recht eigentlich um eine wirklich ökonomische Analyse.

      Siehe oben: Oekonomische Theorie drueckt sich nicht um die Erklaerung der Oekonomischen Zusammenhaenge. Im Gegenteil, das neo-classical growth model mit den grundlegenden Zusammenhaengen zwischen Einkommen, Arbeit, Kapital, Consum und Investment gab es zuerst. Dann hat man geschaut was passiert, wenn zusaetzlich noch Productivity waechst.

      Zusaetzlich noch ein Verweis auf die Schriften von Frederic Bastiat:
      http://www.econlib.org/library/Bastiat/basSoph0.html

      Bastiat killed protectionism and socialism with ridicule.

      His chief method of argument was the method of exaggeration. He was the master of the reductio ad absurdum. Someone suggests that the proposed new railroad from Paris to Madrid should have a break at Bordeaux. The argument is that if goods and passengers are forced to stop at that city, it will be profitable for boatmen, porters, hotelkeepers and others there. Good, says Bastiat. But then why not break it also at Angoulême, Poitiers, Tours, Orléans, and, in fact, at all intermediate points? The more breaks there are, the greater the amount paid for storage, porters, extra cartage. We could have a railroad consisting of nothing but such gaps—a negative railroad!

      Are there various other proposals to discourage efficiency, in order to create more jobs? Good, says Bastiat. Let`s petition the king to forbid people from using their right hands, or maybe even have them chopped off. Then it will require more than twice as many people, and twice as many jobs, to get the same work done (assuming consumption is the same).

      But Bastiat`s supreme jest was the petition of the candlemakers and their allied industries for protection against the unfair competition of the sun. The Chamber of Deputies is asked to pass a law requiring the closing of all windows, dormers, skylights, outside shutters, inside shutters, and all openings, holes, chinks, and fissures by which the light of the sun can enter houses. The blessings that will result from this, in an increased business for the candlemakers and their associates, are then all solemnly itemized, and the argument conducted according to the recognized principles of all protectionist arguments.

      The petition of the candlemakers is devastating. It is a flash of pure genius, a reductio ad absurdum that can never be exceeded, sufficient in itself to assure Bastiat immortal fame among economists.

      But Bastiat had more than scintillating wit and felicity of expression. His logic, too, was powerful. Once he had grasped and explained a principle, he could put the argument in so many lights and forms as to leave no one an excuse for missing or evading it. Again and again he shows the fallacies that grow out of exclusive concern with the problems of individual producers. He keeps pointing out that consumption is the end of all economic activity, and production merely the means, and that the sacrifice of the consumer`s interest to that of the producer is "the sacrifice of the end to the means."

      If at least some of us see some of these truths more clearly today, we owe a large part of our clear-sightedness to Frédéric Bastiat. He was one of the earliest economists to attack the fallacies not only of protection but of socialism. He was answering socialist fallacies, in fact, long before most of his contemporaries or successors thought them even worthy of attention. I have not said much here about his refutations of socialist arguments, because these refutations occur rather in the Essays and in the Harmonies than in the Sophisms; but they constitute a very important part of his contribution.

      Bastiat is accused of being a propagandist and a pleader, and he was. It was unfortunate that for so long he stood alone, while other "orthodox" economists refrained from criticizing socialism or defending capitalism for fear of losing their reputations for "scientific impartiality," and so left the field entirely to the socialist and communist agitators who were less timorous in this respect.

      We could use more Bastiats today. We have, in fact, desperate need of them. But we have, thank Heaven, Bastiat himself, in a new translation; and the reader of these pages will not only still find them, as Cobden did, "as amusing as a novel," but astonishingly modern, for the sophisms he answers are still making their appearance, in the same form and almost in the same words, in nearly every issue of today`s newspapers.
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 13:37:47
      Beitrag Nr. 4.056 ()
      @hk

      Ein Missverständnis. Produktivität ist Begleiterscheinung der Industriegesellschaft. Die -Betonung- von Produktivität unterliegt einer reductio ad absurdum. Geht man in der Kausalkette weit genug zurück, muss man betonen, dass die Sonne sehr produktiv ist. Ansonsten würden wir seit Milliarden Jahren im Dunkeln sitzen.

      Niquet hat etwas anderes gemeint. Einmal sagt das Produktivitätswachstum nichts darüber aus, wie die reale Konkurrenz- und Absatzsituation ist. Konkurrenten könnten z.B. produktiver sein, Märkte schrumpfen. Siehe US-Automobil, US-Luftfahrt. Zweitens ist es bekannt, dass die Zerstörung vorhandener Branchen zeitweise nicht mit der neuer korrespondiert. Das alles kann eine saftige Rezession auslösen. Wäre zwar theoretisch in Kauf zu nehmen, ist aber keine Kleinigkeit. Sonst würden die USA nicht permanent den Megakeynes aus dem Zwinger lassen und/oder durch Zinspolitik und Verschuldungsförderung Firmen ermutigen, jenseits von vernünftigen Marktbedingungen zu wirtschaften. Produktivität ist nur ein Detail der aktuellen Rahmenbedingungen. Das Endergebnis wird anders gemessen. Drittens weist die Wirtschaft in der Rezession ganz offensichtlich ein höheres Produktivitätswachstum auf als in der Expansion.

      Die mehr oder weniger triviale Grundsatzfrage ist nicht der Punkt. Wer das Thema in den Vordergrund stellt, sendet seltsame Signale aus. Damit hat Niquet einfach recht.


      Das andere...
      Bastiat meint nicht Produktivität, sondern staatliche Ineffizienz. Es gibt bis heute keine Garantie, dass staatliche Entscheidungsprozesse und ihre Ergebnisse effizient sind. Das gilt für die Bedingungen, denen man US-Firmen aussetzt, so dass sie semipermanent ohne Gewinnaussichten arbeiten können und das Beispiel mit der Bahnstrecke trifft es ebenfalls perfekt. Könnte für Deutschland geschrieben worden sein.
      Avatar
      schrieb am 30.01.04 16:19:10
      Beitrag Nr. 4.057 ()
      @ landingzone

      Ein Missverständnis. Produktivität ist Begleiterscheinung der Industriegesellschaft.

      Ein Missverstaendnis Deinerseits. Was zuerst da war, ob Productivity oder Industriegesellschaft, laesst sich nicht beurteilen. Das Modell der Oekonomen sagt, dass Productivity zuerst da war. Das ist eine Hypothese, die kann man testen. Wenn Du etwas anderes behauptest, dann sei Dir im klaren “it takes a model to beat a model.”

      Ein zweites Missverstaendnis Deinerseits ist, dass Du gar nicht weisst was Productivity ist. Das erklaert warum Du (und Niquet und viele andere) zu solch laecherlichen Argumenten kommen wie:
      Drittens weist die Wirtschaft in der Rezession ganz offensichtlich ein höheres Produktivitätswachstum auf als in der Expansion.
      Productivity im Oekonomischen Sinne ist Total Factor Productivity. Du beziehst Dich wahrscheinlich auf Labor Productivity, leider eine Groesse die fuer unsere Zwecke unbrauchbar ist. Das haengt auch mit Deinem ersten Missverstaendnis zusammen: Wenn Du als Oekonom Productivity als Hauptursache fuer alle kurz- und langfristigen Phaenomene verwendest, dann musst Du schon ein Konzept von Productivity benutzen, das auch wirklich vollkommen exogen ist. labor Productivity ist per definitionem etwas endogenes.

      Niquet hat etwas anderes gemeint. Einmal sagt das Produktivitätswachstum nichts darüber aus, wie die reale Konkurrenz- und Absatzsituation ist. Konkurrenten könnten z.B. produktiver sein, Märkte schrumpfen. Siehe US-Automobil, US-Luftfahrt.

      Was Niquet meint? Entweder er meint etwas intelligentes, hat es aber so gut in seinem Ramsch versteckt, dass es keiner findet, oder (das ist die wahrscheinliche Erklaerung) er hatte einfach nur intellektuellen Durchfall (wie ueblich) und schreibt dass Productivity schlecht ist.

      Zweitens ist es bekannt, dass die Zerstörung vorhandener Branchen zeitweise nicht mit der neuer korrespondiert. Das alles kann eine saftige Rezession auslösen.

      Ich bedanke mich bei meinen Vorfahren, die schon seit 200 Jahren in der Rezession stecken. Dafuer brauche ich jetzt nicht in der Landwirtschaft zu arbeiten, sondern habe einen netten Job im Buero, eine Sekretaerin und ein japanisches Auto.

      Bastiat meint nicht Produktivität, sondern staatliche Ineffizienz.

      Bastiat schrieb ueber alles moegliche. Die Story mit der Eisenbahn und die mit dem Hand-Abhacken haben eindeutig mit unserem Thema zu tun: Productivity einschraenken hat negative Konsequenzen, auch wenn das von Idioten wie Niquet nicht verstanden wird.
      Avatar
      schrieb am 01.02.04 07:48:03
      Beitrag Nr. 4.058 ()
      Die republikanische Spendierhosen feuern aus allen Rohren:

      Average annual real increases in domestic discretionary spending.

      Johnson 65-69 4.3%
      Nixon 70-75 6.8%
      Ford 76-77 8%
      Carter 78-81 2%
      Reagan 82-89 -1.3%
      Bush 1 90-93 4%
      Clinton 94-01 2.5%
      Bush 2 02-04 8.2%
      source: WSJ


      Die Reps haben schon immer den Staatshaushalt ausgeweitet wie die Irren, ab seit sie die parlamentarsiche Mehrheit auch innehaben, geht`s wirklich rund. Aber irgendwie muss man ja die gierigen Mäulchen im privatisierten militärischen-Oelindustrie-Komplex stopfen, seit die Easy-Money-Pfründe aus der "Liberalsierung" (Enron, Worldcom. usw) zum Erliegen gekommen sind.
      Junge, wenn diese Administration im Herbst aus dem Amt gejagt wird (irgendjemand wir den verlogenen Schweinestall ja ausmisten müssen), dann wird sie noch mehr Dokumente zu vernichten versuchen als weiland die Kohl-Junta.
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 12:32:31
      Beitrag Nr. 4.059 ()
      ===> Gestern zufällig irgendjemand ARD "Titel, Thesen, Temperamente" gesehen? http://static.hr-online.de/fs/ttt/040201thema_2.html
      Hochinteressant: George Soros versus Geroge W. Bush! Unglaublich, wie die US-Regierung lügt, betrügt, verschleiert, manipuliert. :mad: :mad: :mad:

      Wirtschaftsaufschung? :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Ein einziges Lug-und Betrugsystem ist das. Wer einen Krieg unter bewußten Falschaussagen initiiert, der hat auch nicht die geringsten Skrupel Wirtschaftsdaten zu fälschen und den Leuten Sand in die Augen zu streuen. Siehe kurze Inhaltsangabe von gestern hier:

      http://static.hr-online.de/fs/ttt/040201_index.html

      "Eine Frage von Leben und Tod"
      Wie der Milliardär George Soros den mächtigsten Mann der Welt vom Thron stoßen will



      Er ist mit sieben Milliarden Dollar Privatvermögen einer der reichsten Menschen der Welt und bereits Legende, weil er mit Devisengeschäften die Bank von England geknackt hat: Börsensspekulant George Soros. Jetzt hat er es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den US-Präsidenten George W. Bush aus dem Amt zu jagen. Denn nach Soros ist die Präsidentschaftswahl 2004 inzwischen eine "Sache von Leben und Tod geworden". George W. Bush treibe ein gefährliches Spiel, denn die Wirklichkeit und - z.T. manipulierte - Wahrnehmung der amerikanischen Politik stünden in einem gefährlichen Missverhältnis, meint Soros und vergleicht die Situation mit der einstigen New Economy, einer gewaltigen Seifenblase, deren Ende bekannt ist. Um die Wiederwahl Bushs zu verhindern, hat Soros bisher rund 13 Millionen Dollar an Anti-Bush-Aktionsgruppen wie die Internetplattform " www.moveon.org " gespendet. Sie sollen dazu beitragen, die Wahrheit über die Politik des kriegslüsternen Texaners publik zu machen.
      ttt hat George Soros, der mit Dollar-Milliarden und der Philosophie Karl Poppers im Gepäck für die offene Gesellschaft nicht mehr nur in Osteuropa, sondern jetzt auch in Amerika kämpft, in seinem Londoner Townhouse getroffen.


      Bericht: Achim Podak

      Nicht alle haben gejubelt. Einmarsch des Präsidenten. Vor wenigen Tagen: die Rede an die Nation, ein Fernsehspektakel. Standing ovations für Bush, für die Vorherrschaft Amerikas.

      Schluss mit Bush, hingegen fordert Georg Soros, Börsenspekulant und Multimilliardär, in seinem neuen Buch "Die Vorherrschaft der USA- eine Seifenblase". " Ich halte den Präsidenten für einen Lügner, ja", sagt George Soros. "Bush hat die Bürger vorsätzlich betrogen. "

      Ovationen für den mächtigsten Lügner der Welt? Soros belässt es nicht bei deutlichen Worten: "Bis jetzt habe ich 12,5 Millionen Dollar gespendet, um die Wiederwahl zu verhindern. Und wenn nötig, gebe ich gerne noch mehr."

      Moveon.org: zu deutsch: "Nicht aufgeben" . Eine Internetadresse als Programm. Soros unterstützt die Plattform finanziell ebenso wie andere Foren einer kritischen Gegenöffentlichkeit. So finanzierte er auch die Ausstrahlung politischer Protestclips wie z.B. einem, der auf CNN lief. CBS hingegen übte Selbstzensur und lehnte ab. "Was glauben sie, wer Bushs Defizit von einer Billion Dollar bezahlt?" lautet die Frage, die der Clip stellt.

      George Soros: "Es ist merkwürdig: wir haben zwar unabhängige Medien, und dennoch werden die Bürger hinters Licht geführt. Das geschieht permanent. Und ich will verstehen, warum! Einen wichtigen Grund sehe ich im Missbrauch der Sprache. Worte werden verdreht, so dass sie plötzlich das Gegenteil von dem bedeuten, was eigentlich gemeint ist. So konstruiert die Regierung ein Bild von der Wirklichkeit, das nicht der Realität entspricht."

      Ein weiterer Clip: Wenn der Präsident spricht, hier schlägt der Lügendetektor aus. :eek: Es geht um den Irak. Doch Soros ärgert noch mehr: Clear-Sky-Akt, Gesetz über den klaren Himmel, so heißt die Verordnung für mehr Abgase. Und wenn der Präsident von Freiheit spricht, meint er eigentlich nur Amerika. Erlogene Wahrheiten, für die Amerikaner sterben, so endet der Spot.

      George Soros: "Das Problem scheint mir zu sein, dass die Öffentlichkeit nicht ausreichend sensibilisiert ist für diese Betrügerein. Womöglich ist sie gar nicht mehr in der Lage, das wahrzunehmen, also bereits regelrecht deformiert. Öffentlichkeit muss aber nach den Prinzipien einer offenen Gesellschaft organisiert sein. Die aber wird am sichersten durch gut informierte, kritische Wähler garantiert."

      Mit 5 Milliarden Dollar Privatvermögen und der Philosophie Karl Poppers im Gepäck streitet Finanzguru Soros für die offene Gesellschaft. Bisher vor allem in Osteuropa. Jetzt in Amerika sieht er eine ungute Parallele zur Börse. Denn wie einst bei der New Economy stünden Wirklichkeit und Wahrnehmung in einem eklatanten Missverhältnis. So entstehe eine gefährliche Blase, die irgendwann platze, genau wie beim Internetboom. :eek: :eek: :eek:

      George Soros: "Wenn das in der Wirtschaft passiert, muss der Markt einspringen, was problematisch ist, aber nicht das Ende der Welt bedeutet. Reden wir aber vom politischen und militärischen Sektor, dann wird es sehr gefährlich. Denn da geht es um Krieg, um Leben und Tod."

      Börsenzocker und Philantrop, Eigensinn und Gemeinwohl, geht das zusammen? Wir wissen es nicht. Wenn George Soros aber für ein kooperatives Amerika, pragmatische UN-Reformen und die offene Gesellschaft plädiert, beweist er Augenmaß, politisch und historisch.

      George Soros: "Wenn wir Bush jetzt wiederwählen, bestätigen wir seine Politik. Dann müssen wir aber auch die vollen Konsequenzen tragen. Wenn wir ihn aber aus dem Amt jagen, könnten wir das Geschehene wieder rückgängig machen. Bushs Politik, seine Doktrin der amerikanischen Vorherrschaft, wäre dann nicht mehr als ein Irrweg, eine Überreaktion auf das Trauma des 11. September. Amerika könnte dann wieder seinen Platz einnehmen als starke, aber auch friedliebende Nation."


      George Soros:
      Die Vorherrschaft der USA - eine Seifenblase
      (So sieht´s in Wahrheit nämlich aus! Die sollen die Weltwirtschaft zurück ins "Paradies" führen? Die führen alle anderen in die Hölle!!! Schaut Euch nur mal dies Land hier an: Stichwort Sozialabbau, Gesundheits- und Rendenreformen... :mad: :mad: :mad: )
      Aus dem Amerikanischen von Hans Freundl, Norbert Juraschitz
      ISBN: 3-89667-255-X, Euro 20,00
      Blessing Verlag
      Erscheinungstermin: Februar 2004


      Weitere Bücher von George Soros (eine Auswahl):

      Die Krise des globalen Kapitalismus
      Offene Gesellschaft in Gefahr
      ISBN: 3-596-14736-0, Euro 9,95
      Fischer Taschenbuch Verlag

      Der Globalisierungsreport
      ISBN: 3499616351, Euro 9,90
      Rowohlt Taschenbuch

      George Soros, Krisztina Koenen, Byron Wien:
      Soros über Soros. Börsenguru und Mäzen, der Superstar unter den Geld-Machern.
      ISBN: 3821809760
      Eichborn Verlag
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 12:33:55
      Beitrag Nr. 4.060 ()
      Bush ergab sich vollkommen dem Bombast. Er tönte von "historischen Zeiten", vom "nationalen Notstand" und der "weihevollen Pflicht der Regierung". Vor allem aber erinnerte er seine Vasallen daran, im Wahlkampf "ein klares Signal an die amerikanischen Bürger" zu senden: "Wir werden weise sein, wenn es darum geht, das Geld des Volkes auszugeben. Und wir haben einen Haushalt eingebracht, der genau das sagt." Das war sogar seinen Parteifreunden zu viel. Totenstille legte sich über den feinen Saal - keiner der Claqueure hob die Hand zum Applaus.

      Wen wundert`s? Bushs neuer Haushaltsentwurf für 2005, den er dem Kongress heute vorlegt, lässt nicht nur den Demokraten das Blut gefrieren, sondern auch vielen seiner eigenen Parteifreunde. Denn mit Ausgaben von 2,4 Billionen Dollar erreicht das Budget gleich in doppelter Hinsicht historische Dimensionen: Es ist das teuerste der Geschichte, da um über 200 Milliarden Dollar teurer als dieses Jahr - und es treibt das Defizit auf die atemberaubende Rekordsumme von 521 Milliarden Dollar.


      Die Administration wird zur Posse ihrer selbst.
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 14:10:55
      Beitrag Nr. 4.061 ()
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 14:26:14
      Beitrag Nr. 4.062 ()
      SPIEGEL ONLINE - 02. Februar 2004, 9:41
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,284573,00.html

      US-Finanzen

      Bushs Harakiri-Haushalt

      Von Marc Pitzke, New York

      Der neue Haushaltsentwurf für 2005, den US-Präsident George W. Bush heute vorlegt, schockiert selbst die Republikaner: Er beschert den Amerikanern ein Rekord-Defizit von 521 Milliarden Dollar. Das meiste geht für Bushs Lieblingsprojekt drauf: seinen Krieg gegen den Terror. Umwelt und Soziales bleiben mal wieder auf der Strecke.



      New York - Der Rahmen war opulent, der Anlass nicht minder: Drei Tage lang verbunkerten sich die Top-Strategen der US-Republikaner im Fünfsterne-Hotel Loews im Herzen Philadelphias, um den Wahlsieg im November zu planen. Zum Abschluss des luxuriösen Kriegsrats, der Sauna-Visiten und karibische Küche beinhaltete, trat am Samstag Mittag siegesgewiss ihr oberste Feldherr vor die Parteitruppen: Präsident George W. Bush.
      Bush ergab sich vollkommen dem Bombast. Er tönte von "historischen Zeiten", vom "nationalen Notstand" und der "weihevollen Pflicht der Regierung". Vor allem aber erinnerte er seine Vasallen daran, im Wahlkampf "ein klares Signal an die amerikanischen Bürger" zu senden: "Wir werden weise sein, wenn es darum geht, das Geld des Volkes auszugeben. Und wir haben einen Haushalt eingebracht, der genau das sagt." Das war sogar seinen Parteifreunden zu viel. Totenstille legte sich über den feinen Saal - keiner der Claqueure hob die Hand zum Applaus.

      Wen wundert`s? Bushs neuer Haushaltsentwurf für 2005, den er dem Kongress heute vorlegt, lässt nicht nur den Demokraten das Blut gefrieren, sondern auch vielen seiner eigenen Parteifreunde. Denn mit Ausgaben von 2,4 Billionen Dollar erreicht das Budget gleich in doppelter Hinsicht historische Dimensionen: Es ist das teuerste der Geschichte, da um über 200 Milliarden Dollar teurer als dieses Jahr - und es treibt das Defizit auf die atemberaubende Rekordsumme von 521 Milliarden Dollar. Das ist fast doppelt so viel wie der gesamte deutsche Bundeshaushalt 2004.

      Das 13-stellige Defizit

      Das verschreckt selbst die Republikaner. "Viele in der Partei des Präsidenten sind über die Höhe des Defizits und das Wachstum der Staatsausgaben zunehmend beunruhigt", warnt Robert Reischauer, der Chef des Urban Institutes. "Wir hatten es schon letztes Jahr schwer genug, den Haushalt durchzukriegen", seufzt ein republikanischer Kongressberater. "Dieses Jahr wird`s wohl noch schwieriger."

      "Ernsthafte ökonomische Misswirtschaft", entgeistert sich auch die "New York Times". Denn mit diesem Harakiri-Haushalt bricht Bush ein altes Versprechen, mit dem er vor vier Jahren antrat - ein Versprechen, das er bis heute auf seinen Wahlveranstaltung dreist wiederholt: "Ich bin ins Amt gekommen, um Probleme zu lösen und nicht, um sie künftigen Präsidenten und Generationen zu vererben."

      Von wegen: Das Congressional Budget Office (CBO) - der für Budgetfragen zuständige Rechnungshof - prognostiziert, dass sich das akkumulative US-Defizit bis 2014 auf fast 1,9 Billionen Dollar aufbläst. Oder, exakt gesagt: auf 1.893.000.000.000 Dollar.

      Zahlenzauberer im Weißen Haus

      Dies ist eine weit pessimistischere Einschätzung als die, die das CBO noch vor einem Jahr hatte. Schlimmer noch: Sie kommt von einer Behörde, die von Douglas Holtz-Eakin geleitet wird, vormals ein führender Ökonom im Weißen Haus unter George W. Bushs Vater. Der Mann dürfte es also wissen.

      Darüber schlägt nicht zuletzt auch Bush Parteibasis, die traditionell für eine Reduzierung des Staatsapparats kämpft und ihn mit diesem Auftrag vor vier Jahren auch nach Washington geschickt hat, die Hände über dem Kopf zusammen. "Alle Politiker", seufzt Chris Edwards, Fiskalexperte des Cato Institutes, "reden offenbar mit doppelter Zunge." Stephen Moore, der Präsident der einflussreichen, rechten Lobbygruppe Club for Growth ("beschränkter Staat, niedrigere Steuern"), befürchtet, dass es Bush deshalb im kommenden Wahlkampf schwer fallen wird, "die Konservativen bei der Stange zu halten".

      Also versucht Bush schon jetzt, dem Kongress sein neues Budget unverfroren als drastischen Sparhaushalt zu verkaufen. Es sei der "asketischste" Finanzplan seit 1993, prahlen die Zahlenzauberer im Weißen Haus: Die "regulären" Ausgaben würden sich nur um 0,5 Prozent erhöhen. Dahinter steckt jedoch ein Rechentrick: Nicht darin mit eingeschlossen sind nämlich die Gelder für Verteidigung, Rüstung, Innere Sicherheit und Terror-Krieg.

      Wahlkampfwaffe Terror-Angst

      Und die allein sprengen das Budget. Der US-Militärhaushalt soll 2005 um fast sieben Prozent steigen, von 393,5 auf 420,7 Milliarden Dollar. Darin versteckt sich unter anderem eine wahlwirksame Solderhöhung für die Soldaten (um elf Prozent). Sowie 9,14 Milliarden Dollar - 13 Prozent mehr als in diesem Jahr - für das obskure Raketenabwehrsystem im All, für das die Planung trotz der neuen globalen Gemengelage seit dem 11. September 2001 unverändert weiter gehen. Darüber dürften sich vor allem die Rüstungskonzerne Lockheed Martin und Northrop Grumman freuen, die zu den emsigsten Parteispendern Bushs gehören.

      Die eigentlichen Kriegsfolgen im Irak und in Afghanistan sind dabei in diesen Zahlen noch gar nicht mal enthalten: Für die will Bush den Steuerzahlern später eine gesonderte Rechung stellen. Denn die 87 Milliarden Dollar, die der Kongress dazu voriges Jahr bewilligt hat, decken ja nur das laufende Haushaltsjahr ab, und das endet pünktlich am 30. September.

      Das Budget offenbart Bushs politische Prioritäten: Unschlagbare Wahlkampfwaffe Nummer eins bleibt die Angst vor Terror, nach innen wie nach außen. "Wir werden alle notwendigen Resourcen darauf verwenden, den Krieg gegen den Terror zu gewinnen und unser Heimatland zu beschützen", sagte Bush in seiner Radioansprache zum Wochenende. "Amerika wird wachsam bleiben."

      Futter für die Vorwahltiraden

      Auf der Strecke bleiben dagegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik: Dort plant Bush gnadenlose Kürzungen in klassischen, den Rechten ohnehin missliebigen Förderbereichen. Über 60 Regierungsprogrammen droht im nächsten Jahr das Aus oder eine drastische Schrumpfkur. Hier entpuppt sich der Haushalt tatsächlich als drastischer Sparknebel.

      Am schwersten betroffen: Umwelt-, Energie- und Agrarprogramme. Die Umweltschutz-Ausgaben der Nation, die das Kyoto-Protokoll ablehnte, sollen von 30,4 auf 28 Milliarden Dollar sinken, das Energiebudget von 3,6 auf 3,5 Milliarden. Vorerst vom Tisch ist auch mal wieder die angesichts 43 Millionen unversicherter Amerikaner überfällige Reform des öffentlichen Gesundheitswesens (Medicaid) - ein ewiges Reizthema, das Bushs Strategen aus dem Wahlkampf heraushalten wollen.

      Denn wie schnell man sich bei solchen gut klingenden Initiativen verrechnen kann, durfte Bush gerade erst feststellen. Da stellte sich doch heraus, dass die vom Kongress unter großem Eigenlob verabschiedete Reform der Krankenversorgung für Senioren (Medicare) ein bisschen teurer wird als erwartet - fast 540 statt 190 Milliarden Dollar, wie anfänglich noch veranschlagt. Die negativen Schlagzeilen verfolgen Bush bis heute und bieten seinen demokratischen Rivalen ordentliches Futter für ihre Vorwahltiraden gegen Washington.
      Zwei Billiarden tiefer in den Miesen

      Bush verspricht ungerührt, das Defizit bis 2009 auf 237 Milliarden Dollar pro Jahr zu drücken. Wie er zu dieser Zahl kommt und vor allem wie er das schaffen will, sagt er jedoch nicht - abgesehen von solch unverbindlichen Formulierungen wie der Phrase, mit der er die Parteistrategen in Philadelphia beglückte: "Wir werden das Defizit durch weise Politik reduzieren." Na also.

      Als "weise Politik" gilt demnach zum Beispiel Bushs neues Wahlversprechen, die kürzlichen, befristeten Steuerkürzungen nicht auslaufen zu lassen, sondern festzuschreiben. Darüber dürften sich vor allem die reichen Parteispender aus Industrie und Hochfinanz freuen, denn denen kommen die Steuerschnitte am meisten zu Gute.

      Doch würde dieser Plan den Staat nach Berechnungen des CBO über das nächste Jahrzehnt aufgrund der resultierenden Mindereinnahmen um mehr als zwei Billionen Dollar zusätzlich in die Miesen reißen. Gleichzeitig jedoch, so die Behörde, werde sich das US-Wirtschaftswachstum ab 2010 auf 2,5 Prozent abkühlen - unter anderem auch wegen der enormen defizitären Belastung.

      Im Wahljahr hat wenig Bestand

      Als "weise Politik" gilt im Wahlkampf auch Bushs Marschbefehl ins All: Eine Milliarde Dollar will er der Raumfahrbehörde Nasa zusätzlich zustecken, um erneut den Mond und von da aus den Mars zu erobern. Sollte das Projekt wirklich ins Rollen kommen, dürfte es aber wesentlich teurer werden - Folgekosten, die sich dann nicht mehr aufhalten lassen. "Man kann Raumfahrt nicht billig betreiben", sagt der demokratische Senator Bill Nelson, der als einziges Kongressmitglied im All war (an Bord der Space Shuttle 1986). "Eine Milliarde Dollar werden nicht genug sein."

      "Es wird deutlich", schimpft der demokratische Kongressabgeordnete John Spratt, "dass die Bush-Regierung keine Absichten hat, die Defizite zu eliminieren." Doch mit einem seien die Kritiker Bushs getröstet: Dies ist ein Wahljahr, und in Wahljahren hat bekanntlich wenig Bestand, nicht mal ein Staatshaushalt.

      "Ein Wahl-Haushalt muss gar nicht verabschiedet werden", weiß Stanley Collender, Chefredakteur des unabhängigen Newsletters "Federal Budget Report". "Er muss einfach nur vorgelegt werden, damit der Präsident das ganze Jahr darüber reden kann."
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 17:21:45
      Beitrag Nr. 4.063 ()
      #4043

      pfff... von mir aus. Nimm die Totale Faktorproduktivität -ich habe nie etwas Gegenteiliges verstanden- oder übersetze in Zukunft weiter falsch, wie ein Dolmetscher im ersten Semester. Mir doch völlig egal.



      Sehen wir uns lieber mal an, was die Computertechnik seit 1982 ausgelöst hat:


      Pure Deflation, fast 1/4 Jahrhundert lang. Die Zinsen kommen unaufhaltsam weiter runter, und je weiter unten, desto zinsreagibler werden Aktien. Warum? Niedrige Bondrentabilität wird in niedriger Firmenprofitabilität reflektiert, korrelierend zum Wachstum von Geldmenge und Verschuldung. Die Folge sind monströse Bewertungsmodelle, abwechselnde Bubbles und Crashs. Je mehr Geld die Fed pumpt, desto stärker wird dieser Effekt. Sektorinflation beschränkt sich auf Assets und die gegenläufgen Entladungen nehmen permanent zu.
      Avatar
      schrieb am 03.02.04 10:25:47
      Beitrag Nr. 4.064 ()
      US-Defizit: die atemberaubende Rekordsumme von 521 Milliarden Dollar.

      Es werden noch Wetten angenommen, um wieviel höher das Defizit, das der neue Präsdient balancieren werden muss, tatsächlich zu liegen kommt.
      Achtung: Die Kosten für den Irak sind in diesem Defizit noch nicht enthalten. (50-80 zusätzliche Mias)

      Der Neoliberalismus wird zur Erfolgsstory: Wachstum kann sogar im Mutterland nur noch mit Nullzinsen und massiver Schuldenausweitung aufechterhalten werden.

      Mr. Bush, Mr. Neoliberalism: Time`s up!
      Avatar
      schrieb am 03.02.04 16:43:04
      Beitrag Nr. 4.065 ()
      @ landingzone

      Sehen wir uns lieber mal an, was die Computertechnik seit 1982 ausgelöst hat:
      Pure Deflation, fast 1/4 Jahrhundert lang. Die Zinsen kommen unaufhaltsam weiter runter, und je weiter unten, desto zinsreagibler werden Aktien.


      Wen interessiert der nominale Zinssatz?
      Findest Du einen Zinssatz von 14% gut?
      Willst Du lieber im Jahr 1981 als 2004 leben?


      @ alle

      Ich will hier nicht als Unterstuetzer der Schuldenpolitik von GWB dastehen. Steuersenkungen sind sinnvoll, aber nur wenn auch Ausgaben gekuerzt werden. Das hat Bush leider vollkommen verpennt. Zu seinem Schutz muss ich allerdings noch sagen, dass Demokraten auch nicht viel besser sind: Die wollen die die Steuern wieder erhoehen, aber nicht um das Budget auszugleichen, sondern um das Geld gleich wieder auszugeben. Bush vs. Kerry = Not gegen Elend.
      Avatar
      schrieb am 03.02.04 17:14:01
      Beitrag Nr. 4.066 ()
      aber nur wenn auch Ausgaben gekuerzt werden. Das hat Bush leider vollkommen verpennt.

      Der Drückebeger musste halt 3 Jahre lang seine Freunderln bewirtschaften.
      Wie oft am Tag hat Halliburton die Büros der Armee gereinigt im Kosovo-Stützpunkt? Dreimal? Viermal?
      Ahhhhh, ich erinnere mich: viermal! Die Klos wurden dreimal am Tag gereinigt.

      Aber Bush braucht auch nicht mehr aufzuwachen.
      Am 2. November wird die USA wieder einen gewählten Präsidenten haben.

      Time`s up, Mr. Bush!
      Avatar
      schrieb am 03.02.04 17:29:20
      Beitrag Nr. 4.067 ()
      Zu seinem Schutz muss ich allerdings noch sagen, dass Demokraten auch nicht viel besser sind:

      Danke, aber wir können schon zweistellige Zahlen lesen:
      Average annual real increases in domestic discretionary spending (source: WSJ).
      D Johnson 65-69 4.3%
      R Nixon 70-75 6.8%
      R Ford 76-77 8%
      D Carter 78-81 2%
      R Reagan 82-89 -1.3%
      R Bush 1 90-93 4%
      D Clinton 94-01 2.5%
      R Bush 2 02-04 8.2%


      Reality check:

      Alle Republikaner (eine Ausnahme) haben die Ausgaben stark erhöht. Alle Demokraten (eine Ausnahme) sind deutlich unter den Zahlen der Republikaner geblieben.
      Avatar
      schrieb am 03.02.04 19:29:22
      Beitrag Nr. 4.068 ()
      @ Coubert

      D Johnson 65-69 4.3%
      R Nixon 70-75 6.8%
      R Ford 76-77 8%
      D Carter 78-81 2%
      R Reagan 82-89 -1.3%
      R Bush 1 90-93 4%
      D Clinton 94-01 2.5%
      R Bush 2 02-04 8.2%


      Die Zahlen werden auch nicht besser, wenn Du sie zweimal postetst. Ich komme auf andere Werte, was daran liegt, dass z.B. die Amtszeit von Bush nicht 2002 angefangen hat, sondern im Januar 2001. Ich habe dann mal mit den korrekten Praesidentschafts-Daten nachgerechnet und komme auf folgende Ergebnisse:

      Reps
      Eisenhower 1.83%
      Nixon/Ford 2.64%
      Reagan 0.77%
      Bush1 6.20%
      Bush2 4.36%
      Dems
      Kennedy/Johnson 6.61%
      Carter 3.44%
      Clinton 0.69%

      Sowohl bei den Dems als auch den Reps gibt es grosse und kleine Spendierer. Im Mittel sind Reps mit 2.62% sogar weniger spendierfreundlich als die Dems mit 3.61%. (Alle Daten nach BEA, government non-defense expenditure). Ein Grossteil des Unterschiedes kommt sicherlich auch dadurch zustande, dass man sich in Deiner Studie gerade die Rosinen rausgepickt hat. Warum die Beschraenkung auf Discretionary? Sowohl bei Staatsausgaben gesamt, Defense und Non-Defense liegen die Reps im Schnitt unter den Dems.
      Und Uebrigens: Clinton’s Sparsamkeit lag auch nur an der Republikanischen Mehrheit im Congress.

      Zum Schluss noch zwei Anmerkungen:
      1: Bush ist gewaehlter Praesident. Er wurde mit der Mehrheit im Electoral College gewaehlt.
      2: Bush’s Zeit mag vielleicht im November abgelaufen sein (die Chancen dafuer stehen im Moment bei etwa 35%), aber er ist kein Neo-Liberaler. Neo-Conservative ja, aber wie kann man Bush einen Liberalen nennen?
      Avatar
      schrieb am 03.02.04 20:34:44
      Beitrag Nr. 4.069 ()
      Alle Daten nach BEA, government non-defense expenditure

      Also die Steigerung der Ausgaben minus die Verteidigungsausgaben.
      Warum nicht?
      Avatar
      schrieb am 03.02.04 21:52:59
      Beitrag Nr. 4.070 ()
      @ Coubert

      Wir koennen auch Defense Spending allein betrachten:

      Reps
      Eisenhower -1.86%
      Nixon/Ford -5.45%
      Reagan 5.60%
      Bush1 -1.97%
      Bush2 7.11%

      Dems
      Kennedy/Johnson 3.79%
      Carter 2.11%
      Clinton -2.65%

      Durchschnitt
      Reps 0.16%
      Dem 0.88%
      Avatar
      schrieb am 03.02.04 23:35:52
      Beitrag Nr. 4.071 ()
      Verteidigung allein? Auch interessant.

      Am interessantesten bleibt`s halt wenn man alle Ausgaben anschaut, die Kongress/Präsident beschliessen können.
      Da bin ich mit dem WSJ und seinen Zahlen einig.
      Avatar
      schrieb am 04.02.04 14:37:14
      Beitrag Nr. 4.072 ()
      Noch 350 Tage, 3 Stunden, 34 Minuten und die USA hat wieder einen gewählten Präsidenten:

      THE BUSH COUNTDOWN CLOCK
      http://bushclock.lose.com

      Die demokratische USA mobilisert. Und wie!
      Lieber schicken die den eigenen Hund nach Washington als nochmals zuschauen, wie dieser korrupten Bande die Administration gerichtlich zugeschlagen wird.

      Wer hat gesagt, man werde Bush noch den Prozess machen?
      investival, landingzone? Ich gebe die Wette vorzeitig verloren. Die Flasche Wine steht bereit.
      Als ersten werden sie den CIA-Spin-Cheney hopsnehmen. Wie damals bei Nixon den Vizepräsidenten Spiro Agnew.

      Bush, Blair, Berlusconi, Aznar. Dead men walking.
      Avatar
      schrieb am 05.02.04 08:50:35
      Beitrag Nr. 4.073 ()
      Grad` unglaubliche Zahlen aus den Vorwahlen migekriegt: ein wahrer Ansturm.

      Delaware mobiliserte drei mal mehr demokratsiche Vorwähler wie üblich, Oklahoma doppelt so viele. In den andern Staaten liegen die Zahlen 50% darüber.
      Ich sage eine Erdrutschsieg für den demokratischen Kandidaten am 2. November voraus. Egal wie er heisst.

      Noch 349 Tage, 9 Stunden, 12 Minuten und die USA hat wieder einen gewählten Präsidenten:
      THE BUSH COUNTDOWN CLOCK
      http://bushclock.lose.com

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 05.02.04 10:20:28
      Beitrag Nr. 4.074 ()
      #4052, #4054
      1: Bush ist gewaehlter Praesident. Er wurde mit der Mehrheit im Electoral College gewaehlt.

      richtig gemeint und falsch gesagt. Den Kern der Sache ausgeblendet. Zum Verständnis: Juristisch war die Wahl in Ordnung, die Legitimität ist gering. Entschieden wurde die Wahl vom mehrheitlich rep-besetzten Supreme Court, der die Welt mit einer originellen Urteilsbegründung zum Schmunzeln brachte: "Geschwindigkeit geht vor Genauigkeit". Legalität muss nicht immer Legitimität entsprechen. Was schwer verständlich ist: Es ist nicht einmal möglich oder nötig. Du kennst Thomas Hobbes? Folglich sagt der eine, Bush sei gewählt und der andere erzählt das Gegenteil. Da beide haben recht haben, ist es nur eine Frage des Rechtsverständnisses.



      @hk, #4051

      Wen interessiert der nominale Zinssatz?
      Findest Du einen Zinssatz von 14% gut?


      wobei Du einerseits davon ausgehst, dass das absolut-nominelle Zinsniveau überhaupt keinen Rückschluss auf das reale zulässt. Grosse Zweifel, wäre zu klären. Für D trifft es auf keinen Fall zu. Und selbst wenn es in US so wäre, ist der Rückgang des allgemeinen Preisanstiegs kein Zeichen für Inflationstendenzen, sondern eher für das Gegenteil. Kommt dazu, dass Firmen Schulden gehebelt zum Marktzins aufnehmen müssen und das muss auch kein linearer Zusammenhang zum Realzins sein.

      Du könntest mit aber ein paar Links zu geeigneten Tabellen mit Daten zu Zinsstruktur/Preisentwicklung/Kreditvolumen etc. empfehlen. Die Sache ist klärungswürdig
      Avatar
      schrieb am 05.02.04 11:00:34
      Beitrag Nr. 4.075 ()
      ist es nur eine Frage des Rechtsverständnisses.

      In einem demokratischen Prozess muss man keine strenge Beweisführung erbringen und keine formalen Rechtsverhältnisse abklären.
      Wenn die Leute wissen, dass sie beschissen wurden, dann wissen sie es. Und sie wissen es. Sie brauchen keine NeoCon-Schlaumeier, die ihnen das erklären. Und drum gehen sie jetzt an die Urnen. Um dem ganzen Spuk ein Ende zu setzen.

      Coubert@JohnKerryLandslide.com
      Avatar
      schrieb am 05.02.04 16:40:02
      Beitrag Nr. 4.076 ()
      @ landingzone

      richtig gemeint und falsch gesagt. Den Kern der Sache ausgeblendet. Zum Verständnis: Juristisch war die Wahl in Ordnung, die Legitimität ist gering. Entschieden wurde die Wahl vom mehrheitlich rep-besetzten Supreme Court, der die Welt mit einer originellen Urteilsbegründung zum Schmunzeln brachte: " Geschwindigkeit geht vor Genauigkeit" .

      Es gibt einen trade-off zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit. Die waeren heute noch am Zaehlen, wenn es nach Dir ginge. Letztlich sollten wir dem Supreme Court dankbar sein, denn seine Entscheidung hat sich ja nun auch als ex post optimal herausgestellt: Alle nachfolgenden Zaehlungen haben das Ergebnis nicht nur bestaetigt, sondern Bushs Vorsprung wurde sogar noch leicht groesser.




      @hk, #4051

      Wen interessiert der nominale Zinssatz?
      Findest Du einen Zinssatz von 14% gut?

      wobei Du einerseits davon ausgehst, dass das absolut-nominelle Zinsniveau überhaupt keinen Rückschluss auf das reale zulässt. Grosse Zweifel, wäre zu klären.

      Wenn Inflation konstant ist, dann sind nominale und reale Zinsen offensichtlich sehr stark von einander abhaengig. Inflation ist aber nicht konstant, weshalb die correlation viel niedriger ist als man denkt. Ab 1983 waren die realen Zinsen recht hoch, aber auch nur weil man da aus zwei fuerchterlichen Rezessionen kam. Mit negativen Realzinsen, die Deine Grafik vollkommen unterschlaegt.



      Und selbst wenn es in US so wäre, ist der Rückgang des allgemeinen Preisanstiegs kein Zeichen für Inflationstendenzen, sondern eher für das Gegenteil.

      Dem kann ich zustimmen. Rueckgang der Preisniveaus ist KEIN Zeichen fuer Inflationstendenzen. Wenn ein Gewitter anfaengt dann ist das KEIN Zeichen fuer Schoenwetter.

      Du könntest mit aber ein paar Links zu geeigneten Tabellen mit Daten zu Zinsstruktur/Preisentwicklung/Kreditvolumen etc. empfehlen.

      Zinssaetze bei federalreserve.gov. Preise beim BLS.gov.


      @ Coubert

      Grad` unglaubliche Zahlen aus den Vorwahlen migekriegt: ein wahrer Ansturm. Ich sage eine Erdrutschsieg für den demokratischen Kandidaten am 2. November voraus. Egal wie er heisst.

      WOW! Ein Ansturm! Kerry hat 16000 Stimmen in Delaware bekommen. Die Wahl wurde schon jetzt entschieden. Da kann Bush gleich einpacken. (Achtung Satire)

      Aber mal ehrlich: Wenn Du so ueberzeugt bist, gehe doch zu tradesports.com. Dort ist der Futures Price auf GWB-President z.Zt. bei 67.5. Da kannst Du eine Menge Geld verdienen, wenn Du Recht behaeltst. Aber fang nicht an zu heulen, wenn Du falsch liegst!

      Eine intelligente Analyse der Wahlchancen ergibt folgendes:
      Bush Nachteile:
      Nader steht diesmal nicht zur Wahl.
      Bush Vorteile:
      Typisch-Republikanische Staaten bekommen im Electoral College mehr Gewicht, Dank Bevoelkerungswachstum (z.B. Georgia).
      Suedstaaten allgemein: Dort hat ein Ivy-League-Boy aus New England keine Chancen. Die einzige Moeglichkeit fuer einen Demokraten ist aber zusaetzlich zu den typisch-Demokratischen Staaten noch ein Paar Suedstaaten zu gewinnen. Daran ist selbst Gore (aus Tennessee!!!) gescheitert. Kerry wird im Sueden noch deutlicher untergehen.
      Die Fernsehsender werden diesmal am Wahlabend vorsichtig sein und nicht vorzeitig die “Entscheidung” in Staaten bekannt geben wie letztes Mal. Waehrend in West-Florida noch gewaehlt wurde (in der sog. Florida Panhandle) hatte CNN seinerzeit um 6:45pm Florida an Gore deklariert, was die Wahlbeteiligung der Republikaner in den anderen Staaten reduziert hat, und besonders in West-Florida wo Republikaner, die noch in der Schlange standen, einfach nach Hause gefahren sind, ohne ihre Stimme abzugeben, weil CNN 15 Minuten vor Schliessung der Wahllokale einen Gore-Sieg prognostiziert hat.
      Ohne CNN haette es das Debakel um Zahelen und Nach-Zaehlen und Nach-Nach-Nach-Zaehlen nie gegeben: Mit den zusaetzlichen Stimmen aus Tallahassee und Umgebung haette Bush locker gewonnen.
      Avatar
      schrieb am 05.02.04 17:36:44
      Beitrag Nr. 4.077 ()
      WOW! Ein Ansturm! Kerry hat 16000 Stimmen in Delaware bekommen.

      Es gehen in Prozenten weitaus mehr demokratische Wähler als üblich an die Urnen. Da würd ich den aboluten Zahlen nicht so viel Bedeutung zumessen.
      Ich schliesse daraus: die Dems sind mobilsiert und wissen ganz genau, was sie nicht wollen. Zudem haben die Dems mehr Mobilisierungspotential. Und was ich gesehen habe, setzt sich das in den Südstaaten fort. Und das kann sehr wohl den Ausschlag geben in den Swingstates. Und mit Edwards als Veep...
      Avatar
      schrieb am 05.02.04 22:12:27
      Beitrag Nr. 4.078 ()
      News aus dem Land der ungrenzten Statistik-Faelschung:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,285078,00.html

      Nur mit Tricks unter fünf Millionen

      Von Carsten Matthäus

      Bei der Vorstellung der neuesten Zahlen zum Arbeitsmarkt musste sogar Wirtschaftsminister Clement zugeben, dass man sich eines statistischen Kunstgriffs bedient hatte. Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit: Ohne Zahlenkunst müsste die Regierung längst Horrorzahlen melden.

      REUTERS
      Wirschaftsminister Clement: "Notwendige Klarstellung
      Nürnberg/Braunschweig - Die Herren von der Bundesagentur für Arbeit (BA) wissen, wie man unangenehme Wahrheiten in undramatische Worte fasst: "Die jüngste ungünstige Entwicklung ist wohl nicht als konjunkturelle Verschlechterung zu interpretieren", kommentiert der momentane BA-Chef Frank-Jürgen Weise den Anstieg der Arbeitslosenzahl auf knapp 4,6 Millionen. Sein Vorstandskollege Heinrich Alt wagt sogar einen optimistischen Ausblick: "Selbst wenn wir im Februar noch einmal einen Wintereinbruch haben sollten, werden wir nach menschlichem Ermessen die Fünf-Millionen-Grenze weit unterschreiten.
      Und natürlich verwenden beide wieder die Zauberformeln "saisonbereinigt" und "witterungsbedingt", um eine Teilschuld an der Arbeitsmarktmisere höheren Gewalten zuzuschieben. Saisonbereinigt und nominell sei die Arbeitslosenzahl um 81.000 zurückgegangen, sagt Weise. Besser wäre gewesen, er hätte von "politikbereinigt" gesprochen, dem gezielten Herausdrängen von Arbeitslosengruppen aus der offiziellen Statistik. Mitterweile haben die Zahlenkünstler der BA nämlich so tief in die Trickkiste gegriffen, dass die saisonalen Schwankungen längst nicht mehr das eigentliche Problem sind, wenn es um den Vergleich der Zahlen geht.

      Nach Ansicht von Richard Hartwig, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses des Arbeitsamtes Braunschweig, müsste die Arbeitlosenzahl mittlerweile über fünf Millionen liegen. "Die Zahl ist über 500.000 geschönt", sagt der Unternehmer. Seine Rechnung ist einfach: Braunschweig, zu dessen Arbeitsamtsbezirk auch Salzgitter und Wolfenbüttel gehören, liegt mit rund 27.000 Arbeitslosen ziemlich genau im Durchschnitt der 180 deutschen Arbeitsämter. Allein in den vergangenen Zahlen sind laut Hartwig knapp 2800 Arbeitslose wegen Änderungen in der Zählweise aus der Statistik gestrichen worden. Auf Deutschland hochgerechnet wäre das etwa eine halbe Million Arbeitssuchender, die derzeit nicht mehr erfasst werden.

      Dass die Hartwigs Schätzungen noch vorsichtig sind, zeigt eine genauere Betrachtung der statistischen Tricks, die allein in jüngster Vergangenheit angewendet wurden.


      Trick 1: Wer trainiert wird, ist nicht mehr arbeitslos
      Im Dezember 2003 galten diejenigen statistisch als arbeitslos, die sich vom Arbeitsamt bei ihren Bewerbungen helfen lassen - sich also in so genannten Trainingsmaßnahmen befinden. Würde man die trainierten Arbeitslosen wieder in die Statistik einrechnen, käme man schon auf 4,67 Millionen.

      Trick 2: In die PSA, und raus bist Du
      Über das Vehikel der Personalserviceagenturen (PSA) hat die Bundesagentur Arbeitslose in großer Zahl an andere Vermittler abgegeben. Die PSA-Kräfte wurden sofort aus der Statistik entfernt - ganz egal, ob sie auch eine Stelle fanden oder nicht. Zum Jahresschluss 2003 waren aber nur knapp 6000 dieser Arbeitssuchenden vermittelt, etwa 30.000 warteten auf eine Job, genauso wie ganz normale Arbeitslose. Ohne PSA und Trainingsmaßnahmen müsste die BA also schon von 4,7 Millionen Arbeitslosen sprechen.

      Trick 3: Wer 58 ist, wird in Ruhe gelassen, wenn...
      Wer dieses Alter erreicht hat, kann nämlich Paragraf 428 des Sozialgesetzbuches III nutzen und die so genannten "erleichterten Leistungen" in Anspruch nehmen. Er erhält dann unverändert seine Untersützung, muss sich aber nicht mehr alle drei Monate beim Arbeitsamt melden. Bis Dezember 2003 ist die Zahl dieser nicht mehr suchenden Arbeitslosen auf knapp 357.000 angestiegen. Ohne die Tricks 1 bis 3 müsste die BA somit 5,06 Millionen Arbeitslose melden.
      Verständlich, dass die Opposition die heutige Vorstellung der Arbeitsmarktzahlen für derbe Attacken nutzte. CDU-Arbeitsmarktexperte Karl-Josef Laumann forderte ein sofortiges Ende der "billigen Statistiktricks". Nach den Worten des CSU-Politikers Peter Ramsauer hat die Regierung damit "die Marke von fünf Millionen Arbeitslosen verhindert". FDP-Vize Rainer Brüderle sagte, "mit hilflosen Zahlentricksereien bekommt die Bundesregierung die Arbeitslosen vielleicht aus der Statistik, von der Straße holt man sie auf diese Weise nicht".

      Zusätzlich zu der offensichtlichen Zahlenakrobatik deckt die Arbeitslosenzahl natürlich noch längst nicht alle Menschen ab, die auf dem Arbeitsmarkt um Stellen kämpfen. Die BA selbst hat mit schärferen Kontrollen der gemeldeten Arbeitslosen dafür gesorgt, dass sich im vergangenen Jahr rund 700.000 Arbeitslose mehr in "sonstige Nichterwerbstätigkeit" verabschiedet haben als 2002. Anders gesagt, verzichten immer mehr Arbeitssuchende auf die Leistungen vom Arbeitsamt, weil sie mit der staatlich verordneten Arbeitssuche nicht klarkommen. Außerdem verschweigt die Statistik diejenigen, die erst gar nicht zum Amt gehen, weil sie noch keine Leistungsansprüche erworben haben - wie etwa Jugendliche oder Hausfrauen. Insgesamt beziffert die Rürup-Kommission diese so genannte "Stille Reserve" auf etwa 1,3 Millionen Menschen.

      Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement lässt sich von solchen Zahlen nicht die Laune verderben. Aus seiner Perspektive ist die Arbeitslosigkeit zurückgegangen, und das charakterisiere "die Aufwärtsentwicklung am Arbeitsmarkt, die seit Frühjahr 2003 zu beobachten ist". Dass der Rückgang nur durch eine Manipulation zustande gekommen ist, bezeichnete der Wirtschaftsminister als "eine notwendige Klarstellung in der Arbeitsmarktstatistik".
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 15:47:17
      Beitrag Nr. 4.079 ()
      The Economist 30.08.2003, "On the rebound?"
      (...) Japan` figures for real GDP growth need to be taken with a pinch of salt. Japan`s nominal GDP was broadly flat in the second quarter; over the past year it has fallen. Nominal GDP is important because, in the medium term, it determines the rate of growth in profits and the ability of firms to service their debt. Can an economy really be said "expanding" when the money value of its output, the sum of all wages and profits, is still shrinking? The problem is, that deflation continues apace. Indeed, one reason why Japan`s real output has grown more strongly than expected this year is that prices as measured in the national accounts have fallen faster, turning a fall in nominal spending into a significant increase in real terms. Some components of the GDP deflator look highly suspect. For instance, the rate of deflation in capital goods has deepened, with prices falling by 6,9% in the year to the second quarter. As a result, real investment appears to surge even though firms are spending less money. Some econonmists worry that the rate of deflation used in the national accounts may be overstated. The good news is that deflation may not be as serious as official figures suggest. Bute the bad news is that Jqapan`s real growth rate is therefore being overstated. (...)

      Das amerikanische Beispiel wird überall schnell verstanden. Hollywood everywhere. Sch* auf die Fakten in Wirtschaft und Aussenpolitik. Inszeniere Spiele für die Massen. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 17:01:37
      Beitrag Nr. 4.080 ()
      Arm trotz Arbeit

      Die Verlierer des amerikanischen Traums

      Jeder fünfte US-Amerikaner verdient in seinem "Hauptjob" weniger als den Sozialhilfesatz, ein zweiter, dritter oder gar vierter Job ist notwendig, um über die Runden zu kommen. Stundenlöhne von weniger als drei Dollar sind keine Seltenheit. Die "woorking poor" markieren das Ende eines amerikanischen Glaubenssatzes: Jeder, der hart arbeitet, kann es schaffen, kann es zu Wohlstand und ein bisschen Reichtum bringen.

      Vormittags im Blumenladen hübsche Gedecke binden, dann gleich weiter, achtlos weggeworfene Zeitungen und Müll im Park aufsammeln, jeden zweiten Tag noch abends Büroräume putzen - 14 Stunden Arbeit am Tag, und trotzdem reicht das Geld hinten und vorne nicht. Eine Mieterhöhung, ein krankes Kind, eine unerwartete Rechnung genügen, um das Leben aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das Eis der eigenen Existenz ist millimeterdünn: kurz vor dem sozialen Abgrund, kurz vor Suppenküchen und Armenspeisung.


      Der Bodensatz der Gesellschaft
      Die Zahl der "McJobber" steigt. Seit dem Beginn der Wirtschaftskrise 2001 wächst das Heer derer, die trotz mehrerer Jobs mit ihrem Gehalt unter der Armutsgrenze liegen, kontinuierlich an. Und zur ständigen Sorge um die eigene Existenz kommt oftmals, dass die "arbeitenden Armen" ein sehr geringes Ansehen genießen.

      Babara Ehrenreich, hochbezahlte Journalistin und Sozialkritikerin, tauchte bei der Recherche zu einem ihrer Bücher selbst in die Welt der Billigjobs ab. "Da draußen herrscht Diktatur. Wer die Welt der Billigjobs betritt, gibt seine Bürgerrechte ab." Willkür, Missbrauch, unangekündigte Drogentests, dazu die ständige Angst, seinen Job zu verlieren. Ehrenreichs Fazit: "Die working poor vernachlässigen ihre eigenen Kinder, um sich um die von anderen zu kümmern. Sie leben in miesen Behausungen, damit andere Häuser perfekt gewienert werden können."

      Kein rein amerikanisches Phänomen
      Auch in Deutschland wächst die Zahl der Menschen, die auf mehrere Jobs angewiesen sind. Zwar gibt es keine offizielle Statistik, aber 19 Millionen arbeitende Bundesbürger sind ohne festen Vertrag. Ein großer Teil verdient sein täglich Brot im "Niedriglohnsektor". Im Gastronomiegewerbe oder bei Wach- und Schutzdiensten verdient man zum Beispiel oftmals weniger als fünf Euro die Stunde.


      USA-Korrespondent Thomas Walde berichtet über die "working poor", die arbeitenden Armen und ihren täglichen Kampf im Schatten des amerikanischen Traums.

      Quelle:
      http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/25/0,1872,2101337,00.html


      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 17:32:31
      Beitrag Nr. 4.081 ()
      Arm trotz Arbeit - Reich ohne Arbeit

      Auf der andern Seite stehen die Rentiers. Eine Schicht, die den Reichtum in feudaler Art zu erhalten sucht: möglichst keine Erbschaftsteuern, möglichst kein Vermögensteuer, möglichst keine Kapitalertragssteuern.

      Wer reich geboren wurde, soll es auch bleiben, und sein Reneteneinkommen soll geschont werden. Steuern zahlen sollen die arbeitenden Leistungsträger. Wie der alte europäische Adel.
      "Entlastung" rufen sie. Wer nicht arbeitet, soll auch keine Steuern zahlen!
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 17:37:46
      Beitrag Nr. 4.082 ()
      Die Ami-Trottel gehen mir langsam auf die E**er!!!!

      Sind Unternehmenszahlen schlecht, rennt´s wegen Konjunkturzahen hoch - und andersrum (s. heute).

      So wird sich der Grund, um doof zu explodieren immer schön ausgesucht. Hauptsache gestörtes Dauersteigen. Denen könnt ich so in die Fr**e treten - dann kämen die runter und zwar kann´ schnell!!!!

      Schei**-Amis!!!!!:mad: :mad: :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 18:22:04
      Beitrag Nr. 4.083 ()
      Mr. Billion

      ich würde an Deiner Stelle die Finger von Börsen und ähnlichem lassen. Oder ein bisschen genauer nachgucken, lernen, lesen etc. Die Spekulation, nicht nur die amerikanische, nimmt IMMER postive Daten vorweg, wenn akut keine Verschlechterung zu sehen ist und die Rahmenbedingugnen stimmen. Z.B. Cash vorhanden. Und sie reagiert wie selbstverständlich negativ, wenn die Daten am Ende extrem enttäuschend ausfallen (2002). Wem das zu unbequem ist, der muss sich ein Sofa suchen. Die Bodenbildung vor der Rally dauerte 1/2 Jahr. Das war sowieso ungewöhnlich lange.
      Vor allem solltest Du Deinen Nick ändern.
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 18:59:41
      Beitrag Nr. 4.084 ()
      @ Wasser_fuer_Alle

      Stundenlöhne von weniger als drei Dollar sind keine Seltenheit. Die " woorking poor" markieren das Ende eines amerikanischen Glaubenssatzes: Jeder, der hart arbeitet, kann es schaffen, kann es zu Wohlstand und ein bisschen Reichtum bringen.

      Eine glatte Luege: Der gestzlich garantierte Mindestlohn ist $5.25 die Stunde (oder sogar 5.75, bin mir nicht so sicher). Selbst der schaebigste Job bei McDonald’s zahlt aber mehr als das. $3 die Stunde verdienen allenfalls Straeflinge.
      Tatsache ist: Wer bei McDonald’s $8 die Stunde verdient, wird damit in der Tat nicht reich. Ein Haushalt mit 2 Verdienern, die jeweils 50 Stunden pro Woche, 50 Wochen im Jahr arbeiten, bekommen dann $40000 im Jahr. Das ist die Obergrenze fuer drogenfreie, hart-arbeitende Menschen ohne Schulabschluss. Wenn man dann bedenkt, dass solche Leute fast keine Steuern zahlen, dann haben sie eigentlich eine ganz ordentliche Kaufkraft, auch wenn Mercedes-Fahren und Golfspielen wohl nicht drin sind. Trotzdem besser als manch ein deutscher Haushalt, und GARANTIERT bessere Kaufkraft als meine Eltern.
      Wer zusaetzlich noch Schulabschluss oder gar College-Abschluss vorweisen kann, verdient ungleich mehr.
      Fazit: Kein Schulabschluss? Selbst Schuld! Drogenabhaengig? Selbst Schuld! Zu faul um 2500 Stunden pro Jahr zu arbeiten? Selbst Schuld! Mit 15 schwanger geworden? Selbst Schuld! Wer in Amerika arm ist, ist selbst Schuld.

      Willkür, Missbrauch, unangekündigte Drogentests, dazu die ständige Angst, seinen Job zu verlieren.

      Drogentests? Na sowas! In der Sozialistischen Volksrepublik Ehrenreich hat der Arbeitgeber natuerlich kein Recht darauf zu ueberpruefen, ob der Kassierer im Burger King ein Drogen Junkie ist oder nicht.


      @ landingzone

      Some components of the GDP deflator look highly suspect. For instance, the rate of deflation in capital goods has deepened, with prices falling by 6,9% in the year to the second quarter. As a result, real investment appears to surge even though firms are spending less money.

      Die Daten fuer USA, nach www.bea.gov
      Schauen wir mal auf die letzten beiden Quartale (2003Q3 und Q4). Computers and Per. Instr. Sind nominal um 13.9% gestiegen, real um 18.6%. Tatsaechlich ein negativer Deflator, aber nicht die gelcieh Situation wie in Japan, wo nominale Stagnation in reales Wachstum mutiert.
      Aber diese Componente mach ohnehin nur 1% vom GDP aus. Bei der Componente Equipment and Software gab’s nominal 7.3% Wachstum und damit mehr als das reale Wachstum von 6.7%.
      Avatar
      schrieb am 06.02.04 20:27:23
      Beitrag Nr. 4.085 ()
      Zugegeben, folgendes Zitat passt 100% in die heutige Zeit. Leider.

      The Republicans are the party that says government doesn`t work and then gets elected and proves it.
      O`Rourke, P.J. (1989), Holidays in hell. London (Picador), 270-271
      Avatar
      schrieb am 07.02.04 08:51:39
      Beitrag Nr. 4.086 ()
      Ich glaube auch, dass der Welt Schlimmeres zustossen kann als ein Wechsel dieser Administration. Aber so oder so hoffe ich, dass er aufgrund anderer Fragen entschieden wird als von der Diskussion um Homo-Ehe oder Abtreibung.

      Drogentests? Na sowas! In der Sozialistischen Volksrepublik Ehrenreich
      Hier geht es um eine grundlegende Frage des Habeas Corpus. Mit Deinem Argument könnte auch eine lückenlose Krankengeschichte verlangt werden.
      Es gibt für den Arbeitgeber weder Recht noch Grund, zu kontrollieren, ob der Kassierer gestern Abend vor dem Einschlafen ein Jointchen oder ein Bierchen in seinen vier Wänden konsumiert hat.
      Avatar
      schrieb am 07.02.04 23:35:48
      Beitrag Nr. 4.087 ()
      @ coubert

      Hier geht es um eine grundlegende Frage des Habeas Corpus. Mit Deinem Argument könnte auch eine lückenlose Krankengeschichte verlangt werden. Es gibt für den Arbeitgeber weder Recht noch Grund, zu kontrollieren, ob der Kassierer gestern Abend vor dem Einschlafen ein Jointchen oder ein Bierchen in seinen vier Wänden konsumiert hat.

      Was das mit habeas corpus zu tun hat, weiss ich nicht. Wie auch immer, es wird niemand dazu gezwungen einen Drogentest abzugeben. Wenn Dir die Einstellungsvoraussetzungen nicht passen, dann bewirb Dich halt nicht.
      Es gibt wie immer einen trade off: Schutz der Privatsphaere des Bewerbers und Schutz des Arbeitgebers. Fuerdie meisten Jobs ist die Vorlage der lueckelosen Krankengeschichte nicht notwendig, abgesehen vielleicht von Piloten. Drogenkonsum ist aber eine aber eine andere Geschichte. Ich wuerde niemandem der Drogen nimmt meinen Kassenschluessel anvertrauen.
      Avatar
      schrieb am 08.02.04 12:10:42
      Beitrag Nr. 4.088 ()
      Wie auch immer, es wird niemand dazu gezwungen einen Drogentest abzugeben.
      Auch unerzwungene Vertragsklauseln können sittenwidrig sein.
      Avatar
      schrieb am 08.02.04 14:27:23
      Beitrag Nr. 4.089 ()
      h.kohl
      heuchelei oder dumheit.
      ca.70% der menscheit nehmen drogen (alkohol tabak usw.)
      nicht sauer sein,ist aber so.

      gruß .
      Avatar
      schrieb am 08.02.04 22:39:26
      Beitrag Nr. 4.090 ()
      @ grosstadtsurfer

      heuchelei oder dumheit.
      ca.70% der menscheit nehmen drogen (alkohol tabak usw.)
      nicht sauer sein,ist aber so.


      Auf Alkohol/Tabak wird auch gar nicht geprueft. Nur auf harte Drogen (a la Crack) und auf Pot. Zugegeben: Pot betrachte ich nicht als harte Droge. Das waere das einzige, was ich anstoessig finde.


      @ Coubert

      Auch unerzwungene Vertragsklauseln können sittenwidrig sein.

      Ich weiss. Aber in Amerika ist es nicht sittenwidrig. Andere Laender, andere Sitten.
      Avatar
      schrieb am 09.02.04 01:16:51
      Beitrag Nr. 4.091 ()
      helmut kohl, du hast nicht von von Wirtschaft keine ahnung :rolleyes: dein wiklichkeitsverleugnender neoliberaler aberglaube ist ja nicht mehr auszuhalten :mad:

      Cannabisprodukte sind keine harten Drogen, zumindest ist noch niemand daran gestorben :laugh:....Whiskey und Schnaps dagegen schon ( zumindest von der letalität her)

      diese Drogentests sind schlicht eine Nötigung. In einigen US-Bundessaaten ist sogar der Handel mit Urin strafbar, damit man bei diesen tests nicht schummlen kann.

      Um eine Kasse zu überprüfen brauch ich keine Drogentests.:rolleyes: Und wenn schon, dann sollte auch das obere management regelmäßig, aber überrraschend auf Kokain untersucht werden. Bin dann mal auf die ergebnisse gespannt :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.02.04 08:41:24
      Beitrag Nr. 4.092 ()
      Andere Laender, andere Sitten.

      Das dürfte ungefähr jedes Regime auf dieser Welt für sich in Anspruch nehmen. Und jedes Regime findet seine Supporter.

      Und nachdem in den USA unter Bush polizeistaatliche Methoden zum Recht erhoben worden sind, ist es nur konseqent, solche Verhältnisse zu privatisieren.
      Uebringens: das Einfordern einer lückenlosen Krankengeschichte wäre mit dem gleichen Argument auch zu stützen.

      War on Drugs, rief der Koksschniefer. Oder war das Bush I?
      Ich hoffe, niemandem hat dem Präsidenten den Kassenschlüssel anvertraut. Sonst wird am Ende noch mehr Geld fehlen als jetzt.
      Avatar
      schrieb am 09.02.04 09:00:09
      Beitrag Nr. 4.093 ()
      @Punk24

      Der gute Mann hat scheint wirklich keine Ahnung zu haben, was so alles in Chefetagen konsumiert wird. Alles auf ärztliche Verschreibung, versteht sich. Und nicht nur.

      Natürlich ist der jetzige Präsident kein unbeschriebenes Drogenblatt. Aber das ist weiss Gott nicht der Grund, warum er das Land regiert wie ein Junkie.
      Avatar
      schrieb am 09.02.04 09:20:11
      Beitrag Nr. 4.094 ()
      @ Coubert: Ich wollte diesen nebenkriegsschauplatz eigentlich nicht weiter fortführen, aber speziell dieser Beitrag von HK hat meinen Blutdruck explodieren lassen :mad:.

      Werde mich erst mal wieder als aktiver Poster aus diesem Thread zurückziehen. Nicht ohne Dir, Landingzone und Anton Chesus zu ihren erstklassigen Beiträgen zu gratulieren.

      Ihr habt den HK gut im Griff ;).
      Avatar
      schrieb am 09.02.04 16:12:41
      Beitrag Nr. 4.095 ()
      @ Punk24

      Cannabisprodukte sind keine harten Drogen, zumindest ist noch niemand daran gestorben ....Whiskey und Schnaps dagegen schon ( zumindest von der letalität her)

      Erstens: Weiss ich. Ich habe Pot auch nicht als harte Droge bezeichnet. Mein Wortlaut: Nur auf harte Drogen (a la Crack) und auf Pot, wodurch klar wird, dass ich Pot nicht als harte Droge bezeichne. Haette ich das gemeint, dann haette ich geschrieben Nur auf harte Drogen (a la Crack und Pot). Habe ich aber nicht. Stichwort Leseschwaeche!
      Zweitens: Ich selbst bin fuer die Legalisierung aller Drogen, ob hart oder weich oder weiss-der-Geier-was (mit Einschraenkung fuer Jugendliche natuerlich). Das schliesst aber nicht aus, dass Arbeitgeber gegen Drogen-Junkies diskriminieren duerfen, wenn sie wollen. Nicht alles was legal ist, gibt Dir die Faehigkeit einen Job gut auszufuehren.


      Aber zurueck zur eigentlichen Diskussion: Armut in den USA. Bis jetzt konnte mir noch niemand erklaeren, warum es Leute gibt, die weniger als 20000 pro Person und Jahr verdienen. Abgesehen von Faulheit, Dummheit und Drogenkonsum. Ach: Einen weiteren Grund gibt es natuerlich noch: Als Student und Doktorand habe ich Halbstags gearbeitet: Jaehrliches Gehalt ca 10000-12000 Dollar brutto. Ist ja witzig: Ich war damals in der Armutsstatistik!
      Avatar
      schrieb am 09.02.04 17:08:41
      Beitrag Nr. 4.096 ()
      Bis jetzt konnte mir noch niemand erklaeren, warum es Leute gibt, die weniger als 20000 pro Person und Jahr verdienen. Abgesehen von Faulheit, Dummheit und Drogenkonsum.

      "Dann sollen sie doch Kuchen essen." meinte MARIE ANTOINETTE auf die Klagen der Bürger, dass sie kein Brot mehr hätten.

      Das Volk hat ihr dann im Laufe der franz. revolution gezeigt, was es von so einer arroganten Einstellung hält ;)
      Avatar
      schrieb am 09.02.04 18:21:42
      Beitrag Nr. 4.097 ()
      Nicht alles was legal ist, gibt Dir die Faehigkeit einen Job gut auszufuehren.

      Und umgekehrt. Ich habe längere Zeit mit einem Banker zu tun gehabt, der ein H-Konsument war. Natörlich ist ein Junkie in Jacket und Weste nicht das, was OttoNormalo sich unter einem Junkie vorstellt, aber auf die Arbeit hatte das keinen Einfluss. Sauberer Stoff, saubere Fixen und es ist vermutlich risikoloser als Alk. So hat mir das mal ein Pharmakologe vesichert.
      Umgekehrt war ein Mitglied der Geschäftsleitung ein Alkoholiker. Was sattsam bekannt war. Auch der hat sehr gute Arbeit geleistet. Hat er deswegen einen Privatchauffeur bekommen?

      Jedenfalls ist die General-Diskrimierung aufgrund von Drogenkonsum unsinnig und daher ein unzulässiger Eingriff in die Privatsphäre.
      Aber nicht nur seit Bills Zigarrenspielchen und Janets Brustentblössung (mehr Internet-zugriffe als 9/11 angeblich) wissen wir um die grosse Aufgeregtheit unsere transatlantischen Freunde, wenn`s um die lustvolleren Dinge im Leben geht.
      Avatar
      schrieb am 09.02.04 19:00:10
      Beitrag Nr. 4.098 ()
      @ punk

      " Dann sollen sie doch Kuchen essen." meinte MARIE ANTOINETTE auf die Klagen der Bürger, dass sie kein Brot mehr hätten.
      Das Volk hat ihr dann im Laufe der franz. revolution gezeigt, was es von so einer arroganten Einstellung hält


      Abgesehen davon, dass Marie Antoinette das nicht nachweislich gesagt hat, zeigt die Verwendung dieses “Zitats” schon aus welcher Ecke Du kommst. Kuchen-Essen war natuerlich fuer die Armen von Paris vollkommen unmoeglich, wissen wir alle. Ich habe aber die Einstellung Dann sollen sie doch zur Arbeit gehen. Zur Arbeit gehen ist doch im Rahmen der Moeglickeiten fuer jedermann, oder? Wenn Du mein Zitat anstoessig findest, dann hast Du Dich als Sozial-Schmarotzer geoutet.
      Avatar
      schrieb am 09.02.04 19:19:22
      Beitrag Nr. 4.099 ()
      Zitate? Ich hätt auch noch 2

      Stalin: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen
      Auschwitz-Torüberschrift: Arbeit macht frei

      wir habens doch immer gewusst. Puritanisches Ideal von individuellem Gottesgnadentum + bigott definiertes Selektions- und Diskriminierungsbedürfnis: "Reich des Guten, Reich des Bösen", tief verwurzelt in amerikanischen Seelen, und ihre historischen Ahnen, der Weg ist kurz, die Todesstrafe die natürliche Antwort auf die Abweichung vom rechten Weg, symbolisch.

      Frag mich mal einer, warum totalitäre Ideologien trotz völlig unterschiedlicher Ansätze und Ursprünge auf genau den gleichen Leitsatz kommen - ich habe keine Ahnung. Weil es nichts Neues gibt? Vielleicht.


      So setzte etwa die bolschewistische Regierung in Rußland die ideologische Forderung durch, daß es in einem sozialistischen Lande keine Arbeitslosigkeit geben dürfe, aber nicht so, daß sie propagandistisch-schwindelhaft in einem Moment offenbarer Arbeitslosigkeit behauptete, es gäbe keine Erwerbslosen, sondern indem sie ohne alle Propaganda erst einmal die Arbeitslosenunterstützung abschaffte.` Die Lüge wurde Wahrheit: Es gab keine Arbeitslosen mehr in Rußland, nur noch Bettler und asoziale Elemente, und der alte sozialistische Grundsatz »Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen« war auf eine zwar unerwartete, dafür aber um so radikalere Weise verwirklicht worden.
      http://www.geocities.com/hoefig_de/Elemente_Urspruenge/Total…
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 19:09:52
      Beitrag Nr. 4.100 ()
      @ landingzone

      Gaehn! Wenn Euch die Argumente ausgehen, dann kommt die Nazi- oder Kommunismus-Keule. In diesem Fall beide.
      Wenn der Stalinismus Arbeit so “gefoerdert” haette, dann waere er ja nicht so sang- und klanglos untergegangen. Ich spreche hier weniger von Arbeit als Beschaeftigungstherapie (a la Ostdeutsche “Vollbeschaeftigung”) oder als Weg saemtliche Bereiche des oeffentlichen Lebens zu kontrollieren (a la National-Sozialismus bzw. Sowjet-Kommunismus) sondern Arbeit als Moeglichkeit sich unabhaengig von staatlichen Almosen frei zu entfalten. Das Gegenteil der Bevormundungs-Politik a la Nazi und Stalinismus und BRD-Sozialismus.
      Die Referenz zum KZ-Spruch Arbeit mach Frei ist auch wieder mal geschmacklos. Wie ueblich.

      Hier uebrigens noch mal eine Quelle ueber die angeblich so armen Amerikaner:

      http://www.heritage.org/Research/Welfare/BG1713es.cfm

      “Arme” Amerikaner haben mehr Klimaanlagen als der Durchschnittsbuerger in Europa. Die zig-Tausend Hitzetoten in Europa letztes Jahr sind sicherlich dankbar, dass sie so europaeisch-wohlhabend gestorben sind.
      Nebenbei: Die durchschnittliche jaehrliche Arbeitszeit einer armen Familie ist 800 (!!!) Stunden pro Jahr. Wo sind dann eigentlich die ganzen Leute, die 4 Jobs haben muessen um ueber die Runden zu kommen? 4 Jobs a 4 Stunden woechentlich? Die Antwort ist ganz einfach: Die working poor (ueber die in Europa immer so gern berichtet wird) gehoeren meist gar nicht in die Armutsstatistik. Die Leute arbeiten in 4 Jobs, weil sie sich alle drei Jahre einen neuen Pickup Truck kaufen, $100 pro Monat fuer Kabelfernsehen zahlen und ihr Geld fuer sonstige Dinge verplempern. Dann werden sie von Europaeischen TV-Teams befragt, damit man in Old-Europe weiterhin Werbung fuer den Wohlfahrtsstaat machen kann.


      Executive Summary: Understanding Poverty in America
      by Robert E. Rector and Kirk A. Johnson, Ph.D.

      If poverty means lacking nutritious food, adequate warm housing, and clothing for a family, relatively few of the 35 million people identified as being "in poverty" by the Census Bureau could be characterized as poor. While material hardship does exist in the United States, it is quite restricted in scope and severity.
      The average "poor" person, as defined by the government, has a living standard far higher than the public imagines. The following are facts about persons defined as "poor" by the Census Bureau, taken from various government reports:
      · Forty-six percent of all poor households actually own their own homes. The average home owned by persons classified as poor by the Census Bureau is a three-bedroom house with one-and-a-half baths, a garage, and a porch or patio.
      · Seventy-six percent of poor households have air conditioning. By contrast, 30 years ago, only 36 percent of the entire U.S. population enjoyed air conditioning.
      · Only 6 percent of poor households are overcrowded. More than two-thirds have more than two rooms per person.
      · The typical poor American has more living space than the average individual living in Paris, London, Vienna, Athens, and other cities throughout Europe. (These comparisons are to the average citizens in foreign countries, not to those classified as poor.)
      · Nearly three-quarters of poor households own a car; 30 percent own two or more cars.
      · Ninety-seven percent of poor households have a color television; over half own two or more color televisions.
      · Seventy-eight percent have a VCR or DVD player; 62 percent have cable or satellite TV reception.
      · Seventy-three percent own microwave ovens, more than half have a stereo, and a third have an automatic dishwasher.
      Overall, the typical American defined as poor by the government has a car, air conditioning, a refrigerator, a stove, a clothes washer and dryer, and a microwave. He has two color televisions, cable or satellite TV reception, a VCR or DVD player, and a stereo. He is able to obtain medical care. His home is in good repair and is not overcrowded. By his own report, his family is not hungry, and he had sufficient funds in the past year to meet his family`s essential needs. While this individual`s life is not opulent, it is equally far from the popular images of dire poverty conveyed by the press, liberal activists, and politicians.
      Of course, the living conditions of the average poor American should not be taken as representing all of the nation`s poor: There is a wide range of living conditions among the poor. In contrast to the 25 percent of "poor" households that have cell phones and telephone answering machines, ap-proximately one-tenth of families in poverty have no phone at all. While the majority of poor households do not experience significant material problems, roughly a third do experience at least one problem such as overcrowding, temporary hunger, or difficulty getting medical care.
      The good news is that the poverty that does exist in the United States can readily be reduced, particularly among children. There are two main reasons that American children are poor: Their parents don`t work much, and their fathers are absent from the home.
      In both good and bad economic environments, the typical American poor family with children is supported by only 800 hours of work during a year--the equivalent of 16 hours of work per week. If work in each family were raised to 2,000 hours per year--the equivalent of one adult working 40 hours per week throughout the year--nearly 75 percent of poor children would be lifted out of official poverty.
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 19:41:05
      Beitrag Nr. 4.101 ()
      >eine Quelle ueber die angeblich so armen Amerikaner

      Und was für eine. Heritage Foundation ist sowas wie die Sturmabteilung der Ultrakonservativen.

      Mal schreibt Rector (Künstlername?) auch über die schlimmen Folgen früher weiblicher Sexualität.
      Oh Mann, dass sind die,die im letzten Jahrhundert behauptet haben, Wichsen führe zu Syphillis.

      So richtig arm ist ja ohnehin niemand , sonst wäre er doch eh schon verhungert, logo.
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 20:28:59
      Beitrag Nr. 4.102 ()
      @ Coubert

      Und was für eine. Heritage Foundation ist sowas wie die Sturmabteilung der Ultrakonservativen.
      Mal schreibt Rector (Künstlername?) auch über die schlimmen Folgen früher weiblicher Sexualität.
      Oh Mann, dass sind die,die im letzten Jahrhundert behauptet haben, Wichsen führe zu Syphillis.


      Von ihren Ansichten her ist diese Stiftung in der Tat ultra-konservativ. Aber die Daten stammen vom Census Bureau. Ich habe mich deshalb auch nur auf die Daten bezogen, nicht auf die Vorschlaege der Heritage Foundation.
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 21:21:32
      Beitrag Nr. 4.103 ()
      @helmut kohl

      Overall, the typical American defined as poor by the government has a car, air conditioning, a refrigerator, a stove, a clothes washer and dryer, and a microwave. He has two color televisions, cable or satellite TV reception, a VCR or DVD player, and a stereo. He is able to obtain medical care. His home is in good repair and is not overcrowded. By his own report, his family is not hungry, and he had sufficient funds in the past year to meet his family`s essential needs.
      ...
      In both good and bad economic environments, the typical American poor family with children is supported by only 800 hours of work during a year--the equivalent of 16 hours of work per week.


      Machen wir kurz die Probe: 800 Stunden mal 5.15$ Mindestlohn ergibt 4120$. Damit kann man kaum das Auto finanzieren. Die restlichen Dinge samt Haus und Krankenversicherung fallen vom Himmel, oder? Natürlich werden viele arme Leute mehr als den Mindestlohn verdienen, aber diese Studie kann ja hinten und vorne nicht stimmen. Offensichtlich versteht die Heritage Foundation inzwischen etwas vom Wichsen, aber immer noch nichts von der Wirtschaft.

      Die bittere Wahrheit ist, daß der Mehrheit der Amerikaner ein Einkommenszuwachs nur per Hedonic vorgerechnet wird, 99% der Amerikaner im Einkommenszuwachs unter dem propagierten Wirtschaftswachstum liegen, und nur das oberste Perzentil absahnt.



      Ein lesenswerter Kommentar vom Bill Gross:

      http://www.pimco.com/LeftNav/Late+Breaking+Commentary/IO/200…

      And if my old friend General Electric is synonymous with the U.S. corporate sector, bite on this appetizer as indicative of the transformation of the U.S. economy. In 1980, 92% of its reported profits came from its manufacturing subsidiaries. In 2003, nearly 50% of earnings were supplied by financing subsidiaries highly dependent on leverage, the cost of that leverage, and its ability to maneuver through the swaps market by turning long-term rates into cheap 1% + short term financing.
      ...
      And so? Why not just keep on going. So far so good the New Agers would claim. What’s wrong with 400% of GDP or 500% of GDP? What’s wrong with dropping it from helicopters if we have to as good Ben Bernanke has suggested? Well, let me tell you what’s wrong. Debt levels and debt ratios have limits. When and if interest rates do go up, the servicing costs of an accelerating debt economy eventually bite the hand of its master.
      ...
      In a finance-based economy this IS productivity. Instead of cheaper and cheaper labor per unit of output, we have cheaper and cheaper interest rates per unit of debt.



      Hier zum Credit Market Debt am Höchststand kann man noch das Börsenbubble dazuaddieren, in Punkten noch nicht ganz am Höchststand, aber Dank der zu erwartenden Stock Options-Bonanza in der Marktkapitalisierung sicher bald wieder am Gipfel.

      Avatar
      schrieb am 10.02.04 23:22:25
      Beitrag Nr. 4.104 ()
      #4089


      Gegen die amerikanische Bubble stehen die
      chinesischen Ersparnisse.

      Selbst wenn die US-Wirtschaft eine Blase sein
      sollte,

      1,3 Mrd. Chinesen sind in auf dem Langen Marsch
      an die Spitze der Weltwirtschaft. Das wird ganz
      Asien mit hoch ziehen, und dies wiederum sogar
      Süd-Amerika und Afrika.

      Das Ganze ist wie der Aufstieg von LA und SF,
      das hat auch das Hinterland mit hochgezogen!

      Das Hinterland von China ist die vielleicht die
      halbe Erde!

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 11.02.04 16:39:24
      Beitrag Nr. 4.105 ()
      @ AntonChesus

      Machen wir kurz die Probe: 800 Stunden mal 5.15$ Mindestlohn ergibt 4120$. Damit kann man kaum das Auto finanzieren. Die restlichen Dinge samt Haus und Krankenversicherung fallen vom Himmel, oder?

      Eben: Das beweist, dass die meisten mehr als 5.15 die Stunde verdienen. Dazu kommen noch Welfare (=Sozialhilfe), Negative Grenzsteuern (Earned Income Credit), Medicaid (=kostenlose Krankenversicherung fuer Sozialhife-Empfaenger).

      Offensichtlich versteht die Heritage Foundation inzwischen etwas vom Wichsen, aber immer noch nichts von der Wirtschaft.

      Gehirnschrumpfung ist bei Dir auch so eingetreten, ob mit oder ohne Wi***n. Ich wiederhole es deshalb fuer Dich: DIE DATEN STAMMEN NICHT VON HERITAGE, SONDERN VOM CENSUS BUREAU.

      Die bittere Wahrheit ist, daß der Mehrheit der Amerikaner ein Einkommenszuwachs nur per Hedonic vorgerechnet wird, 99% der Amerikaner im Einkommenszuwachs unter dem propagierten Wirtschaftswachstum liegen, und nur das oberste Perzentil absahnt.

      Und wo hast Du Deine Daten her? Woher kommen die 99%?

      Ein lesenswerter Kommentar vom Bill Gross:

      Haben wir alles schon behandelt: Brutto-Schulden interessieren uns nicht.
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 11:53:54
      Beitrag Nr. 4.106 ()
      @helmut kohl

      DIE DATEN STAMMEN NICHT VON HERITAGE, SONDERN VOM CENSUS BUREAU.

      Die "facts, taken from various government reports", kann man schwerlich als Daten sondern eher als Statistik-Prosa bezeichnen ("His home is in good repair and is not overcrowded"). DVD-Player, Videorekorder, Satellitenschüssel usw machen vielleicht bei der verschwitzten Heritage Foundation Eindruck, heutzutage bekommt man diese Geräte schon überall nachgeworfen. Außerdem gibt es ja richtige Daten zum Einkommen (siehe unten), was jemand mit seinem Geld anfängt bleibt ihm wohl selbst überlassen.

      In both good and bad economic environments, the typical American poor family with children is supported by only 800 hours of work during a year--the equivalent of 16 hours of work per week.
      ...
      Nebenbei: Die durchschnittliche jaehrliche Arbeitszeit einer armen Familie ist 800 (!!!) Stunden pro Jahr.


      Der Ausdruck "typical" ist keine statistische Kategorie. Soll das ein Mittelwert sein, der Median, eine Häufigkeit? Es könnte sein, daß Familien nur aus Kindern, Kranken und Alten bestehen, und daher gar niemand arbeiten kann.

      Eben: Das beweist, dass die meisten mehr als 5.15 die Stunde verdienen. Dazu kommen noch Welfare (=Sozialhilfe), Negative Grenzsteuern (Earned Income Credit), Medicaid (=kostenlose Krankenversicherung fuer Sozialhife-Empfaenger).

      Die Einkommensgrenzen ab denen Armut definiert wird:
      http://www.census.gov/hhes/poverty/threshld/thresh02.html

      Anzahl der Armen in Abhängigkeit von Transfers und Steuern:
      http://www.census.gov/hhes/poverty/poverty02/r&dtablee.html

      Selbst nach Medicaid und anderen Sachleistungen fallen noch 26.7 Millionen unter die Armutsgrenze. Die Transfers, die aus 58 Mio Armen nur noch 26.7 Millionen Arme machen, würden die Neoliberalen wohl am liebsten zusammenstreichen. Wenn sich eine dreiköpfige Familie mit einem Einkommen von 14.348$ und weniger ein Haus, ein Auto und die Krankenversicherung leisten kann dann alle Achtung. Ich frage mich nur, ob das "home in good repair" nicht ein Wohnwagen ist, wo es wenigstens nicht hineinregnet.

      zur Krankenversicherung:
      http://www.census.gov/hhes/hlthins/hlthin02/hlth02asc.html

      The share of the population without health insurance rose in 2002, the second consecutive annual increase. An estimated 15.2 percent of the population or 43.6 million people were without health insurance coverage during the entire year in 2002, up from 14.6 percent in 2001, an increase of 2.4 million people.

      Und wo hast Du Deine Daten her? Woher kommen die 99%?



      Der Anstieg im realen GDP war in diesen Zeitraum 89%.

      Haben wir alles schon behandelt: Brutto-Schulden interessieren uns nicht.

      Dich und die Ignoranten interessieren sie nicht. Die Devisenmärkte machen sich inzwischen Sorgen um die hohe öffentliche und private Verschuldung. Deswegen stinkt der Dollar auch so ab. Und weil der Herr Greenspan die Zinsen nicht anheben kann, obwohl es in der Wirtschaft ja angeblich so toll läuft.
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 15:17:36
      Beitrag Nr. 4.107 ()
      Greenspan said the need to start taking action is critical in light of the country`s soaring current account trade deficit, which hit $550 billion last year, requiring the United States to borrow that amount from foreigners during a period when the dollar is weakening in value.

      "Given the already substantial accumulation of dollar-denominated debt, foreign investors, both private and official, may become less willing to absorb ever-growing claims on U.S. residents," Greenspan said.

      Many private economists are concerned that if foreigners suddenly become spooked and start dumping their U.S. holdings, stock prices could plunge and interest rates soar.


      genau das wird wahrscheinlich nicht passieren, alle leihen wie die Blöden. Geliehenes Wachstum, geliehener Reichtum, alles auf Abruf. Die Börse fands toll und ist nach der Rede gestiegen, die Rendite des 10y-Bond ist sofort um 150 Basispunkte gefallen. Capito molto? Ich nicht.




      @hk
      habe aber die Einstellung Dann sollen sie doch zur Arbeit gehen. Zur Arbeit gehen ist doch im Rahmen der Moeglickeiten fuer jedermann, oder? ... Sozial-Schmarotzer

      wenn Du Dich mit der Definition parasitärer Elemente als Gefolgsmann Stalins outest, bist Du ein Stalinist oder ein bisschen weich unter der Kappe. Such Dir was aus.
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 16:56:17
      Beitrag Nr. 4.108 ()
      @ landingzone

      wenn Du Dich mit der Definition parasitärer Elemente als Gefolgsmann Stalins outest, bist Du ein Stalinist oder ein bisschen weich unter der Kappe. Such Dir was aus.

      Was die Ideen angeht seid Ihr alle Stalinisten: Umverteilung, Klassenkampf, Enteignung. Ihr moegt sicherlich die Methoden der Machterhaltung Stalins verurteilen. Damit seid Ihr dann also mehr Kuschel-Stalinisten, aber die Grundideen sind wohl die gleichen.
      Was mich von Stalin unterscheidet, ist fuer einen plumben Stammtischbruder wie landingzone anscheinend schwer zu verstehen. In allen denkbaren Bereichen ist neo-Liberalismus das exakte Gegenteil von Stalinismus. Am Beispiel der Parasiten ist der Unterschied vielleicht nicht so offensichtlich.
      Stalin betrachtet die Parasiten als das Problem. Schlechte News fuer die Parasiten, die zu Tausenden und Millionen umgebracht wurden.
      Neo-Liberale betrachten das System, welches falsche Anreize schafft, als Problem. Parasiten verhalten sich nur rational und beuten das System aus. Anstatt die Parasiten umzubringen, sollten die perversen Anreize des amerikanischen und auch deutschen Sozialsystems abgeschafft werden.


      @ AntonChesus

      DVD-Player, Videorekorder, Satellitenschüssel usw machen vielleicht bei der verschwitzten Heritage Foundation Eindruck, heutzutage bekommt man diese Geräte schon überall nachgeworfen.

      Eben! Dass sich die Armen keinen BMW 760i leisten koennen (den bekommt man nicht nachgeschmissen), weiss ich. Dank technischen Fortschritts koennen sich heute auch Arme eine Sateliten-Schuessel kaufen.

      Der Ausdruck " typical" ist keine statistische Kategorie. Soll das ein Mittelwert sein, der Median, eine Häufigkeit?

      Der Einwand ist berechtigt. Meist wird damit der Mittelwert gemeint. Ist mir aber relativ egal ob es der Mittelwert oder Median ist: Beides widerlegt den Irrglauben vom working poor, der 14 Stunden am Tag schuftet und trotzdem arm ist. Die 800 Stunden Mittelwert waeren zumindest konsistent mit den Daten, die ich auf die Schnelle gefunden habe:

      http://www.census.gov/hhes/poverty/poverty02/table3.pdf
      In poverty (in 1000)
      Worked full-time year-round . . . 2635
      Not full-time year-round . . . . . . . 6318
      Did not work at least one week . . 14647

      Danach ist uebrigens der Median und auch der Modus jemand der nicht einmal eine Woche pro Jahr arbeitet.

      Andere interessante Daten: Von den Leuten, die vollzeit arbeiten sind nur 2.6% arm. Fazit: Armut in den USA ist kein Phaenomen von Ausbeutung der armen Arbeiter durch boese Kapitalisten, sondern liegt hauptsachlich an einem einzigen Faktor: Faulheit. Der Ausdruck working poor ist vollkommen fehl am Platze. Lazy Poor waere besser.

      The share of the population without health insurance rose in 2002, the second consecutive annual increase.

      Leider sind diese Menschen nicht notwendigerweise arm. Z.B. bekommen Leute on welfare kostenloses Medicaid. Dagegen koennen sich viele Leute mit $30000 Jahreseinkommen keine Krankenversicherung leisten (kann locker $5000 im Jahr kosten), weil sie mit einem neuen $40000 Auto durch die Gegend fahren.

      Der Anstieg im realen GDP war in diesen Zeitraum 89%.

      Tolle Grafik. Beweist einmal mehr, dass Du ein Neidhammel bist, denn es geht ja anscheinend allen Leuten besser als vorher. Ich war sogar ueberrascht, dass das bottom quintile 9% zugelegt hat. Wenn man bedenkt, dass deren Produktivitaet sogar noch abgenommen hat (Dank immer schlechter werdenden oeffentlichen Schulen), sollen die sich ueber ueber ihre 9% freuen. Vielleicht lag’s auch nur daran, dass die Sozialhilfe erhoeht wurde.
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 17:42:06
      Beitrag Nr. 4.109 ()
      #4094

      Nochmal, auch wenn es für tendenziell fanatisierte Ideologen schwer zu verstehen ist:

      Es geht nicht um die Ineffizienz der deutschen fanatisierten Bürokraten-Oligarchie. Darüber -ausgerechnet- mit mir zu streiten, ist ein hundertprozentiges "Eulen nach Athen tragen". Allerdings ist die soziale Umverteilungspraxis bloss einer der Auswüchse, und absolut nicht der Entscheidende. Wenn man das nicht begreift, hat man die Narrenkappe auf. Die Tatsache, dass darauf ständig abgehoben wird, deutet auf fehlendes Verständnis von Fakten und Ursachen hin.

      Die Kausalität ist eine völlig andere: Eine von Bismark+Wilhelm geschaffene Bürokratie, die sich in den Kopf gesetzt hat, jeden Teilnehmer des Staates von Anfang bis Ende Vorgaben zu liefern und deren Einhaltung strikt zu kontrollieren, wird das -natürlich- in sozialer Hinsicht auch tun. Dieser verheerende Apparat hat in Jahrhunderten seine Macht über die Gehirne gefestigt und genau da liegt in Deutschland und stellenweise auch in Frankreich der Hund begraben: Dominanter Etatismus. Der an sich egalitäre Grundansatz, der in beiden Staaten ebenso vorhanden ist, wird in diesem Kontext leider -automatisch- zu einem Bumerang, der dann aufgequollener Sozialstaat heisst.

      Die Wahrnehmung ausschliesslich der sozialen Komponente ist einseitig und zwanghaft ideologisch bedingt. Der Neoliberalismus -so wunderbar unappetitlich, wie Du ihn definierst- markiert offenbar gerne komplette gesellschaftliche Gruppen pauschal als Schmarotzer und Parasiten und tut logischerweise parallel seine Verehrung für Pinochet & Co. kund.

      Deswegen: a) ist die fehlerhafte Thematisierung der Sozialkomponente nicht das primäre Thema, sondern lediglich -Erscheinungsform-, aber wirklich nur eine von vielen,
      b) ist der sogenannte "Neoliberalismus" mit seinen billigen Feindbildern das exakte Spiegelbild des Stalinismus und das Gegenteil einer demokratischen Gesinnung. Es sind schwarzgefärbten Kommunisten und nichts anderes als eine Inversion von Schumachers rotlackierten Faschisten.

      Das Gedöns von heilen ordnungspolitischen Welten konnten die Kommis viel besser. Verlogen war es genauso und am Ende ist immer ein Polizeistaat mit irgendwelchen scbnauzbärtigen Diktatoren das Ergebnis. Freiheit, die die armseligen NeoClowns meinen.
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 18:08:37
      Beitrag Nr. 4.110 ()
      "Umverteilung, Klassenkampf, Enteignung."

      Umverteilung: Wenn das die Entlastung von Arbeitseinkommen zulasten von vermögenden Rentiers meint, dann ist das zu befürworten.

      Klassenkampf: Wenn das die Entlastung von arbeitenden Leuten zulasten von vermögenden Rentiers oder von gegenseitig zugeschobenen, riesigen "Leistungsboni", dann ist das zu befürworten.

      Enteignung: keine Ahnung er das hier fordert. Lonk please!

      "DIE DATEN STAMMEN NICHT VON HERITAGE, SONDERN VOM CENSUS BUREAU."
      Lonk please! Aber nicht auf die verwurschteten Daten der Antiwichs-Foundation, sondern auf Seiten des Census Bureaus.
      Avatar
      schrieb am 13.02.04 09:32:16
      Beitrag Nr. 4.111 ()
      Bei Krugman (NewYorkTimes) aufgeschnappt:
      http://www.nytimes.com/2004/02/13/opinion/13KRUG.html
      Registrierung erforderlich

      Das publizierte Budget der Administration (deficits don`t matter) ist mit 27 Abbildungen dokumentiert.
      Grafiken, Tabellen?
      Nix da! Vielmehr wird der Geliebte 27 mal gezeigt:
      Vor einer riesigen Flagge, vor dem Washington Monument, eine Frau im Rollstuhl tröstend, einem Kind beim Lesen helfend (Selbstironie?), bei Bau eines Wanderweges. Und natürlich mit dem Plastik-Türken-Truthahn in Bagdad. Ob auch mit Bomberjäcklein oder feschem Jetpilot-Overall weiss ich nicht.

      Jedenfalls: Surrealismus scheint einzusetzen im Führerbunker.


      Und helmut wird dann ab 3. November eine flachschürfende Analyse vortragen, warum Bush abgewählt werden musste. Er wird halt wieder mal der letzte sein, der`s erfahren hat.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 13.02.04 12:09:25
      Beitrag Nr. 4.112 ()
      @Coubert

      letztlich ist es mir aber wurscht, ob volkswirtschaftliches Potential von einer Mafia verheizt wird oder von bürokratischen Lenkungsfreaks. Ob Vermögen per Bundesbahn und toller Collect vernmichtet werden, oder demnächst wieder ein paar hundert Milliarden in Spekulation, Militär und komische Marsprojekte gepumpt werden, während die Infrastrukruktur verfällt: Das Ergebnis ist in beiden Fällen nicht berauschend.

      Dein Zutrauen zu demokratischen Präsidenten in Ehren, aber Lyndon Johnson war auch einer. Vermutlich der einzige, der aufgrund seiner Glaubwürdigkeit aus der Rolle fiel, war Carter, aber der ist gleichzeitig einer der verrufensten. Wobei das eine wohl mit dem anderen zusammenhängt. No way.
      Avatar
      schrieb am 13.02.04 13:07:21
      Beitrag Nr. 4.113 ()
      Dein Zutrauen zu demokratischen Präsidenten in Ehren

      Es hält sich in Grenzen und geht nicht über das allgmeine Vertrauen in Politiker hinaus. Wobei: warum sollen diese bessere Menschen sein als der Rest?

      Aber es ist einfach wieder Realismus vonnöten nach den neokonservativen/neoliberalen Träumereien.

      Johnson: der Mann hatte immerhin sowas wie ein modernes Programm. Seit Reagan ist doch alles miefigste Reaktion und Prüderie in jeder Hinsicht. Total überlebt. Der Schwindel ist bereits so offenkundig, dass es sogar US-Media-Mainstream-Konsumenten merken.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 13.02.04 13:34:59
      Beitrag Nr. 4.114 ()
      @helmut kohl

      Andere interessante Daten: Von den Leuten, die vollzeit arbeiten sind nur 2.6% arm.

      http://www.bls.gov/cps/cpswp2000.htm

      Hier sind es 6.4 Millionen working poor, die mindestens 27 Wochen pro Jahr arbeiten. Die Fakten bleiben bestehen. Es gibt 34.6 Millionen Arme, 43.6 Millionen ohne Krankenversicherung und 99% der Amerikaner liegen im Einkommenszuwachs weit unter dem propagierten Wirtschaftswachstum.

      Dagegen koennen sich viele Leute mit $30000 Jahreseinkommen keine Krankenversicherung leisten (kann locker $5000 im Jahr kosten), weil sie mit einem neuen $40000 Auto durch die Gegend fahren.

      Du versuchst genauso krampfhaft wie die Heritage Foundation die Armen reich zu rechnen.

      Was die Ideen angeht seid Ihr alle Stalinisten: Umverteilung, Klassenkampf, Enteignung.

      Hiermit machst du dich einmal mehr lächerlich.

      Von der tatsächlichen Einkommensverteilung auf die Produktitvität zu schließen ist schon sehr naiv. Dann wären ein paar Russen, ein paar Brasilianer und der Saddam-Clan sehr produktiv und der Rest der Bevölkerung nur dumm und faul. Es hängt mit dem Demokratisierungsgrad zusammen. Wenn alle Bevölkerungsgruppen ihre Interessen gleichmäßig stark durchsetzen könnten, dann gäbe es auch weniger große Einkommensunterschiede.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,285685,00.html
      John Kerry, der Spitzenreiter der US-Demokraten im Vorwahlkampf, gibt sich gerne als Gegner jeder Einflussnahme durch Parteispenden. Doch seine fleißigsten Wahlkampf-Finanziers sind genau jene Interessengruppen, die er nach außen hin so bekämpft - mächtige Polit-Lobbyfirmen und Anwaltskanzleien.

      Anscheinend ist die amerikanische Demokratie schon so heruntergekommen, daß jemand der sich nicht mit den mächtigen Interessensgruppen arrangiert, gleich brausen gehen kann. Die geringe Wahlbeteiligung in Amerika zeigt auch das Desinteresse und die Resignation großer Teile der Bevölkerung.

      Neo-Liberale betrachten das System, welches falsche Anreize schafft, als Problem. Parasiten verhalten sich nur rational und beuten das System aus. Anstatt die Parasiten umzubringen, sollten die perversen Anreize des amerikanischen und auch deutschen Sozialsystems abgeschafft werden.

      Eine gewisser Grad an Umverteilung ist natürlich, und war wahrscheinlich schon in der Steinzeit vorhanden. Es gibt eben Kranke und Schwache, es gibt die sogenannte natürliche Arbeitslosigkeit. Manche sind beim besten Willen nicht zur Arbeit zu gebrauchen, und sind den anderen beim Arbeiten höchstens im Weg. Und alle kann man wirklich nicht beim Freak-TV unterbringen.

      Eine gewisse Umverteilung erfolgt auch aus ökonomischem Kalkül. Durch gewisse Sozialausgaben erspart sich der Staat spätere Ausgaben zur Kriminalitätsbekämpfung, und die Privaten müssen weniger Sicherheitsdienste beschäftigen.

      Daß zu viele den Sozialstaat mit dem Schlaraffenland verwechseln ist inzwischen Allgemeinkonsens. So etwas kann man halt nicht auf die Schnelle ändern, und die vielen obergescheit vorgetragenen Vorschläge halten schon der kleinsten Bewährungsprobe in der Praxis nicht stand. Es ist besser mit Geduld etwas Funktionierendes aufzubauen als in Panik alles niederzureißen. So schlecht schaut es in Deutschland auch wieder nicht aus, wegen ein paar "Parasiten" braucht man sich auch nicht gleich zum Sterben niederlegen.

      Aber merk dir Folgendes:
      Zustände wie in Amerika und in anderen Bananenrepubliken, wo sich eine kleine Minderheit das ganze Land unter den Nagel reißt, und ungestraft die Nation anlügen kann, können wir hier in Europa nicht gebrauchen.
      Avatar
      schrieb am 13.02.04 16:35:33
      Beitrag Nr. 4.115 ()
      @ AntonChesus

      Hier sind es 6.4 Millionen working poor, die mindestens 27 Wochen pro Jahr arbeiten. Die Fakten bleiben bestehen.

      Falsch. Es steht geschrieben:
      Working full time substantially lowers a person’s probability of being poor. Among persons in the labor force for 27 weeks or more, the poverty rate for those usually employed full time was 3.5 percent, compared with 10.2 percent for part-time workers.

      Von den Vollzeit-Arbeitskraeften waren also nur 3.5% arm. Das war im Jahr 2000. Im Jahr 2002 waren es nur noch 2.6%. Ist immer wieder nett, wie die Quellen, die Du lieferst, Dir widersprechen und exakt das belegen, was ich schon seit anno tobak schreibe.

      Von der tatsächlichen Einkommensverteilung auf die Produktitvität zu schließen ist schon sehr naiv. Dann wären ein paar Russen, ein paar Brasilianer und der Saddam-Clan sehr produktiv und der Rest der Bevölkerung nur dumm und faul.

      Mann, bist Du naiv. Von Produktivitaet auf Einkommen kann ich nur schliessen, wenn der freie Markt herrscht. Der herrscht fast nirgends. Deshalb sind die o.g. Beispiele auch nicht sonderlich produktiv. Wer Lobbyisten, Waffengewalt o.ae. braucht um seine Vormachtstellung zu verteidigen ist viel weniger produktiv als sein Einkommen es suggeriert.

      Eine gewisser Grad an Umverteilung ist natürlich, und war wahrscheinlich schon in der Steinzeit vorhanden. Es gibt eben Kranke und Schwache,

      OK, wir machen mal folgendes Experiment: Wir haben ein Land mit 100 Arbeitern. Arbeiter i verdient im Jahr t ein Einkommen von Y(i,t)=m(i)*s(i,t).
      m(i) ist sein langjaehriges Durchschnittseinkommen, s(i,t) sind individuelle Schocks mit Mittelwert 1. Z.B. s(i,t)=0 bedeutet Arbeitslosigkeit. s(i,t)=2 bedeutet fetter Bonus.
      Angenommen die ersten 20 Arbeiter haben m=100000 und die anderen 80 haben m=50000.
      Frage an die Runde: Wie soll Einkommen umverteilt werden?
      Insbesondere: Sollen nur die idiosynchratischen Schocks s(i,t) ausgegelichen werden (und zu welchem Grad), oder auch die unterschiedlichen m(i)?

      Eine gewisse Umverteilung erfolgt auch aus ökonomischem Kalkül. Durch gewisse Sozialausgaben erspart sich der Staat spätere Ausgaben zur Kriminalitätsbekämpfung, und die Privaten müssen weniger Sicherheitsdienste beschäftigen.

      Stimmt. Aber das darf nicht dazu fuehren, dass Ost-Deutschland Transferzahlungen i.H.v. 5000 Euro pro Kopf erhaelt.


      @ Coubert

      Enteignung: keine Ahnung er das hier fordert. Lonk please!

      DU forderst es. Umverteilung von Rentiers zur Entlastung von Arbeitseinkommen ist Enteignung. Ich darf Dich zitieren:
      Umverteilung: Wenn das die Entlastung von Arbeitseinkommen zulasten von vermögenden Rentiers meint, dann ist das zu befürworten.

      Und weiter:
      Wenn das die Entlastung von arbeitenden Leuten zulasten von vermögenden Rentiers oder von gegenseitig zugeschobenen, riesigen " Leistungsboni" , dann ist das zu befürworten.
      Ich weiss auch nicht wie der Klassen-Kampf gegen die vermoegenden Rentiers ablaufen soll: Sackhuepfen? Tauziehen? Oder vielleicht den vermoegenden Rentiers ihr Vermoegen abknuepfen?


      @ landingzone

      Es geht nicht um die Ineffizienz der deutschen fanatisierten Bürokraten-Oligarchie.

      Hoert, hoert!

      Der Neoliberalismus -so wunderbar unappetitlich, wie Du ihn definierst- markiert offenbar gerne komplette gesellschaftliche Gruppen pauschal als Schmarotzer und Parasiten und tut logischerweise parallel seine Verehrung für Pinochet & Co. kund.

      OK, Du magst den deutschen (und amerikanischen) Interventionismus nicht, aber liberal bist Du auch nicht. Was willst Du denn?
      Avatar
      schrieb am 13.02.04 17:16:13
      Beitrag Nr. 4.116 ()
      "Umverteilung von Rentiers zur Entlastung von Arbeitseinkommen ist Enteignung."

      Ich will Rentiers weder umverteilen noch enteignen. Das Vermögen wird niedrig besteuert (in Promillen), der Kapitalertrag einem Einkommen aus Arbeit gleichbehandelt. Erbschaft wird mit 10-15% belastet. Dies kommt weder fomell noch materiell einer Enteignung gleich. Mit "Klassenkampf" hat das nichts zu tun. Der Ausdruck gehört eh ins Repertoire der
      Ewiggestrigen.
      Avatar
      schrieb am 14.02.04 10:24:05
      Beitrag Nr. 4.117 ()
      @hk

      möglichst wenig Phraseologie. Und wenigstens einen einzigen Tag, wo ich das Wort "USA" nicht in der Zeitung lesen muss


      Insbesondere: Sollen nur die idiosynchratischen Schocks s(i,t) ausgegelichen werden (und zu welchem Grad), oder auch die unterschiedlichen m(i)?

      Jetzt sag bloss, dass irgendwer dafür eine Formel entwickelt hat. Rück sie ruhig mal raus.


      Was zeigt die Realität? Dass Arbeitseinkommen überall auf der Welt höher besteuert werden als solche aus Kapitaleinkommen (@Couberts Rentiers). Selbst dann, wenn die eigentlichen Urheber des Kapitaleinkommens mit ihren Inhabern nicht mehr das geringste zu tun haben. Auch, wenn sie in gleicher Höhe anfallen. Weil erstere immobil sind dem totalen Zugriff des Staates unterliegen und zweite jede Grenze per Mausklick passieren können. Nächster Verzerrungseffekt: Je grösser diese Kapitaleinkommen sind, desto schwerer sind sie aufgrund dieses Effekts zu besteuern.

      Es ist pure Verschwendung von Worten, die normative Kraft des Faktischen zusätzlich verbal oder ideell zu zementieren. Jede Diskussion von Verteilungsgerechtigkeit hat hier eine ziemlich schwierig zu handhabende Sollbruchstelle.

      Dann wäre noch zu fragen, spielt die absolute oder relative Höhe der Kapitalbesteuerung und der Besteuerung von Arbeitseinkommen eine Rolle, wie extrem dieses Mißverhältnis wird. Wie wirken sich Stimmungen und allgegenwärtige Fiktionen aus (siehe die Erbschaftssteuerdiskussion in diesem Thread) und welche Rückwirkungen ergeben sich damit auf eine rein theoretische Fragestellung?

      Nachher kommt natürlich noch das Thema, wo die Grenzfälle sind, an denen sozialer Ausgleich (egal ob von individuellen Schocks oder anderen Ungleichheiten) in soziale Hemmung umschlägt oder vice versa, wo die Verweigerung von Ausgleich ungeheuer destruktiven Einfluss auf die gesamte Gesellschaftsstruktur haben kann (Kriminalitätsrate etc.)

      Du hast damit die Abbildung der Umrisse eines typischen, komplexen kybernetisch-rückgekoppelten Wirkungszusammenhangs, der auch noch durch regionale Gepflogenheiten beeinflusst wird. Es kann keine grundsätzlich richtige oder falsche Antwort geben. Jeder Ideologe wird deswegen zwangsläufig scheitern müssen.
      Avatar
      schrieb am 16.02.04 12:26:00
      Beitrag Nr. 4.118 ()
      @helmut kohl

      Hier sind es 6.4 Millionen working poor, die mindestens 27 Wochen pro Jahr arbeiten. Die Fakten bleiben bestehen.

      Falsch. Es steht geschrieben:
      Working full time substantially lowers a person’s probability of being poor. Among persons in the labor force for 27 weeks or more, the poverty rate for those usually employed full time was 3.5 percent, compared with 10.2 percent for part-time workers.

      Von den Vollzeit-Arbeitskraeften waren also nur 3.5% arm. Das war im Jahr 2000. Im Jahr 2002 waren es nur noch 2.6%. Ist immer wieder nett, wie die Quellen, die Du lieferst, Dir widersprechen und exakt das belegen, was ich schon seit anno tobak schreibe.


      Du bist seit anno tobak zu blöd zum lesen.

      Mann, bist Du naiv. Von Produktivitaet auf Einkommen kann ich nur schliessen, wenn der freie Markt herrscht. Der herrscht fast nirgends. Deshalb sind die o.g. Beispiele auch nicht sonderlich produktiv. Wer Lobbyisten, Waffengewalt o.ae. braucht um seine Vormachtstellung zu verteidigen ist viel weniger produktiv als sein Einkommen es suggeriert.

      Danke für das Geständnis. Lobbyismus ist ein Merkmal der amerikanischen Innenpolitik, und Waffengewalt das der Außenpolitik.

      Zur Ergänzung noch ein Artikel aus der Neoliberalen- und Neokonservativen-Postille "National Review":

      http://www.nationalreview.com/nrof_bartlett/bartlett20040211…

      Bowing to Business
      ...
      Principled conservatives believe in the free market. While this may seem to equate with a pro-business viewpoint, in fact it often does not. The last thing most businessmen want is a free market, where they must compete, slash prices, continuously innovate, suffer narrow profit margins, and live constantly on the edge of bankruptcy. They would much rather have assured profits, monopoly positions, price supports, trade protection, and the other trappings of a corporate welfare state.
      ...


      Zu ergänzen wären noch die losen Buchhaltungsvorschriften, die fehlenden Umweltauflagen oder die fehlenden Rechte der Mitarbeiter. Die Arbeiter und Angestellten sind nämlich im Gegensatz zum "corporate welfare state" sehr wohl einem harten Wettbewerb ausgesetzt. Da gilt das Gesetz des hire and fire.

      Frage an die Runde: Wie soll Einkommen umverteilt werden?
      Insbesondere: Sollen nur die idiosynchratischen Schocks s(i,t) ausgegelichen werden (und zu welchem Grad), oder auch die unterschiedlichen m(i)?


      Dir ist offenbar nicht klar, was bei der sogenannten Umverteilung vor sich geht.
      Von den Steuerleistungen werden die sogenannten öffentlichen Güter finanziert, deren Nutzen per definitionem dem Einzelnen nicht genau zugerechnet werden können.
      Das Sozialsystem ist im Prinzip eine Versicherung, wo man einzahlt und in Abhängigkeit davon Leistungen erhält. Bei jeder Versicherung wird umverteilt und jede Versicherung wird betrogen.

      Natürlich ist bei beiden Systemen eine Umverteilungskomponente enthalten, und das ist auch gut so. Aus Selbstzweck sollte überhaupt nichts umverteilt werden. Das heißt dein m(i) braucht überhaupt nicht ausgeglichen werden, aber die Schocks dürfen nicht dazu führen, daß jemand unter ein gewisses Existenzminimum fällt, das einer entwickelten und reichen Gesellschaft nicht würdig ist, egal zu welchem Grad er selbst Schuld ist oder nicht. Die Unterscheidung zwischen deinen idiosynchratischen Schocks und externen Gründen dürfte schwierig sein. Man neigt ja auch dazu sich etwaige Erfolge selbst zuzuschreiben, und an Mißerfolgen ist immer etwas anderes die Schuld.
      Avatar
      schrieb am 16.02.04 13:20:17
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 08:50:46
      Beitrag Nr. 4.120 ()
      Bullish sentiment bei 81% (65 sind sehr hoch), Zinsen bei null, Volatilität am Tiefstpunkt, Cash-Allokation rekordniedrig, Bewertungen nähern sich absoluten Hochs, Schuldenaufnahme schwindelerregend.

      Von hier kann es eigentlich nur noch aufwärts gehen.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 09:45:30
      Beitrag Nr. 4.121 ()
      @AntonChesus

      was bei der sogenannten Umverteilung vor sich geht
      auf den Punkt gebracht. So schwer ist das eigentlich nicht zu verstehen.



      @Coubert
      Wenn die Korken knallen, dann gewaltig. Aber Vorsicht, möglich ist alles. Ob die Spekulationsökonomie den Hochpunkt der Gelddruckerei erreicht hat, weiss man nicht. Irgendwer hat immer Cash und der will verheizt sein.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 14:33:22
      Beitrag Nr. 4.122 ()
      Die adoptierten Medienhuren

      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/16760/1.html

      Hochinteressant, wie sich dank dem Netz in den USA eine freie, bürgerliche Informationsgesellschaft herauszubilden beginnt, der angesichts der Gleichschaltung der Medienkonzerne in den Bush-Jahren offenbar das intellektuelle Kotzen gekommen ist.
      Ich meine, die grössten Medienereignisse in diesem Land waren Bills Zigarrenspiel und Janets nackte Titte. Von solcher Wirksamkeit, den Blick auf das Unwesentliche zu lenken wäre der olle Goebbels mehr als fasziniert gewesen.
      Avatar
      schrieb am 17.02.04 23:15:29
      Beitrag Nr. 4.123 ()
      @ Coubert

      der angesichts der Gleichschaltung der Medienkonzerne in den Bush-Jahren offenbar das intellektuelle Kotzen gekommen ist.

      Es gibt in den USA sowohl linke als auch rechte TV-Stationen/Zeitungen. Gleichschaltung moechte ich das nicht nennen.


      @ AntonChesus

      Du bist seit anno tobak zu blöd zum lesen.

      Ohne Begruendung? Und das nachdem Du selbst den einfach zu lesenden Absatz misverstanden hast. Naja, Du kannst Dich ja immernoch darauf berufen, dass Dir Deine mittelmaessige deutsche Bildung (Gruesse an die Gesamtschule) nicht genuegend Englisch-Kenntnisse beigebracht hat.

      Zur Ergänzung noch ein Artikel aus der Neoliberalen- und Neokonservativen-Postille " National Review" :

      Niemand kann gleichzeitig Neu-Konservativ und Neo-Liberal sein. Den Unterschied habe ich hier schon 1000mal erklaert, aber er ist offensichtlich bei Dir noch nicht eingesickert. Ich gebe auf!

      Von den Steuerleistungen werden die sogenannten öffentlichen Güter finanziert, deren Nutzen per definitionem dem Einzelnen nicht genau zugerechnet werden können.

      Sehr witzig. Die einzigen oeffentlichen Gueter, die in der Tat “nicht genau zugerechnet werden können” sind die sog. non-rivalrous public goods. Das sind die allerwenigsten! Nationale Verteidigung ist eines. Danach wird es bereits sehr schwierig. Schulen, Universitaeten, Strassen usw. gehoeren nicht dazu.
      Aber der Verweis auf oeffentliche Gueter als Grundlage der Besteuerung ist ja allein deshalb aberwitzig, weil es hier um Umverteilung geht. Wir nehmen dem Millionaer Geld ab und geben es dem Sozialhilfe-Empfaenger. Wo bitteschoen ist das ein oeffentliches Gut? Der Nutzen ist dabei auf den cent genau dem Sozialhilfe-Empfaenger zuzuordnen.

      Das Sozialsystem ist im Prinzip eine Versicherung, wo man einzahlt und in Abhängigkeit davon Leistungen erhält. Bei jeder Versicherung wird umverteilt und jede Versicherung wird betrogen.

      Das mag sein. Nur stellt die Sozial-“Versicherung” die Prinzipien der Versicherung auf den Kopf:
      Eine Autoversichung in die alle die selben Beitraege zahlen, erachte ich als unfair: Leute, die seit 20 Jahren unfallfrei fahren, sollen weniger Beitrag zahlen, als Leute, die jede Woche einen Unfall bauen. Und noch extremer: Leute, die gar kein Auto haben, sollten auch nicht fuer Autoversicherung zahlen. Und wie sieht’s in der Sozialversichrung aus: Leute, die gute Schulbldung haben, fleissig sind, und deshalb weniger Risiko haben jemals Sozialhilfe zu beziehen, zahlen mehr in die Versicherung ein. Absolut pervers!

      Das heißt dein m(i) braucht überhaupt nicht ausgeglichen werden,

      Danke fuer die Antwort. Wir sind also exakt gleicher Meinung. Aber wo doch die Einkommensmillionaere eine viel kleinere Chance haben in die Sozialhilfe abzurutschen, warum gibt es dann eine solche massive Umverteilung von oben nach unten?


      @ landingzone

      Weil erstere immobil sind dem totalen Zugriff des Staates unterliegen und zweite jede Grenze per Mausklick passieren können. Nächster Verzerrungseffekt: Je grösser diese Kapitaleinkommen sind, desto schwerer sind sie aufgrund dieses Effekts zu besteuern.

      Eben! Und deshalb sollte Kapitaleinkommen auch nicht besteuert werden. Letztlich ist Kapitalbesteuerung eine Buerde fuer die Mittelklasse. Wirklich Reiche haben immer Moeglichkeiten Steuern zu vermeiden - Gruesse aus Liechtenstein! Kapitalbesteuerung sorgt dafuer, dass es immer schwieriger wird aus der Mittelklasse hochzukommen.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 11:31:55
      Beitrag Nr. 4.124 ()
      "Leute, die gar kein Auto haben, sollten auch nicht fuer Autoversicherung zahlen."
      Bei der Sozialversicherung ist das genauso. Ein Australier zahlt in Deutschland nur dann Prämien, wenn er auch in Deutschland lebt. Wenn er das nicht tut, also auch kein Risiko für die Sozialversicherung darstellt, dann zahlt er genausoviel, wie jemand Autoversicherung bezahlt, der kein Auto fährt. Ist eigentlich leicht zu verstehen.

      "Eine Autoversicherung in die alle die selben Beitraege zahlen, erachte ich als unfair"
      Eine Versicherung, bei der jeder genau für sein Risiko Prämien bezahlt, ist keine. Dazu braucht man gerade keine Versicherung.

      "Leute, die gute Schulbldung haben, fleissig sind, und deshalb weniger Risiko haben jemals Sozialhilfe zu beziehen, zahlen mehr in die Versicherung ein. Absolut pervers!"
      Aber wenn der Fall doch eintritt, dann fallen höhere Ausschüttungen an. Es handelt sich um ein Produkt aus Riskio und Schadensgrösse, nicht aus Risko allein.


      "Und deshalb sollte Kapitaleinkommen auch nicht besteuert werden. Letztlich ist Kapitalbesteuerung eine Buerde fuer die Mittelklasse."
      Aus welchem systematischen Grund ist Kapitalertrag anders zu behandeln als Einkommen aus Arbeit?
      Das mit Lichtenstein ist kein Argument - jedermann kann dort leben, wo er will. Und - die blosse Anwesenheit reicher Rentiers, die keine Steuern bezahlen, ist nicht von besonderem Nutzen für eine Gesellschaft. Sie sollen gehen, wenn sie wollen. Genau wie heute.

      "Niemand kann gleichzeitig Neu-Konservativ und Neo-Liberal sein. Den Unterschied habe ich hier schon 1000mal erklaert"
      Das NeoK und NeoL nicht deckungsgleich sind, das ist bekannt. Warum die Schnittmenge zwingend leer sein muss, bleibt auch nach der 1000endsten "Erklärung" ein Geheimnis. Kein interessantes, allerdings.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 15:04:53
      Beitrag Nr. 4.125 ()
      @helmut kohl

      Ohne Begruendung? Und das nachdem Du selbst den einfach zu lesenden Absatz misverstanden hast. Naja, Du kannst Dich ja immernoch darauf berufen, dass Dir Deine mittelmaessige deutsche Bildung (Gruesse an die Gesamtschule) nicht genuegend Englisch-Kenntnisse beigebracht hat.

      Das was ich geschrieben habe ist nicht falsch:

      Hier sind es 6.4 Millionen working poor, die mindestens 27 Wochen pro Jahr arbeiten.

      In 2000, 31 million people, or 11.3 percent of the population lived at or below the official poverty level—1.1 million fewer than in 1999. While the bulk of these individuals were children and adults who did not participate in the labor force, about 6.4 million were classified as the “working poor.” This was 445,000 fewer than in 1999, continuing a 7-year downtrend. As defined for this report, the working poor are individuals who spent at least 27 weeks in the labor force (working or looking for work), but whose incomes fell below the official poverty level. Of all persons in the labor force for at least 27 weeks, 4.7 percent were classified as working poor in 2000, down 0.4 percentage point from the previous year.

      Du hast zitiert wie viele der Vollzeitarbeiter (3.5%) und wie viele der Teilzeitarbeiter, die mehr als 27 Wochen arbeiten (10.2%), working poor sind. Von allen die mehr als 27 Wochen arbeiten waren es eben 6.4 Millionen oder 4.7%. Alles im Prinzip ganz easy, vorausgesetzt man kann ein bischen lesen.

      Sehr witzig. Die einzigen oeffentlichen Gueter, die in der Tat “nicht genau zugerechnet werden können” sind die sog. non-rivalrous public goods. Das sind die allerwenigsten! Nationale Verteidigung ist eines. Danach wird es bereits sehr schwierig. Schulen, Universitaeten, Strassen usw. gehoeren nicht dazu.

      Bildung ist ein meritorisches Gut, und hat daher einen Nutzen für das Individuum und die gesamte Gesellschaft. Daher macht eine Subventionierung Sinn. An den Universitäten werden ganz zurecht bald Studiengebühren erhoben. Die Strassen werden teilweise durch die Mineralölsteuer finanziert, hier haben wir also schon die Finanzierung in Abhängigkeit von der Benutzung.

      Auch andere Steuern und Gebühren stehen in Zusammenhang mit erhaltenen Leistungen. Hat man mehr Vermögen, so profitiert man eher von der inneren Sicherheit, daher die Grundsteuer, Vermögenssteuer. Hundebesitzer zahlen Hundesteuer usw.

      Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß bei der Bemautung von Fußgängern und Radfahrern, beim Erheben von Eintrittsgeld in jedes öffentliche Gebäude usw. Die Leuten sind den Tarifdschungel bei Telefon, Bahn, Strom, Onlinebanking, eh schon gewohnt, das Aufbehalten von Rechnungen für Dosen bereitet Freude, Hauptsache ein paar kurzsichtige Ökonomen glauben sie hätten mit ihren Insellösungen etwas für den Wohlstand getan. Vergessen wird dabei der Verwaltungsaufwand und die notwendigen Eigenleistungen der Bürger um den ganzen Unsinn noch zu verstehen.

      Aber der Verweis auf oeffentliche Gueter als Grundlage der Besteuerung ist ja allein deshalb aberwitzig, weil es hier um Umverteilung geht. Wir nehmen dem Millionaer Geld ab und geben es dem Sozialhilfe-Empfaenger. Wo bitteschoen ist das ein oeffentliches Gut? Der Nutzen ist dabei auf den cent genau dem Sozialhilfe-Empfaenger zuzuordnen.

      Die Beiträge zur Sozialversicherung sind gedeckelt, und stören daher keinen einzigen Millionär. Was die Steuern betrifft schreibst du selbst:

      Wirklich Reiche haben immer Moeglichkeiten Steuern zu vermeiden - Gruesse aus Liechtenstein!

      Was jetzt?

      Eine Autoversichung in die alle die selben Beitraege zahlen, erachte ich als unfair: Leute, die seit 20 Jahren unfallfrei fahren, sollen weniger Beitrag zahlen, als Leute, die jede Woche einen Unfall bauen. Und noch extremer: Leute, die gar kein Auto haben, sollten auch nicht fuer Autoversicherung zahlen. Und wie sieht’s in der Sozialversichrung aus: Leute, die gute Schulbldung haben, fleissig sind, und deshalb weniger Risiko haben jemals Sozialhilfe zu beziehen, zahlen mehr in die Versicherung ein. Absolut pervers!

      Herzlich willkommen in der Realität! Man zahlt aber Beiträge zur Autoversicherung, auch wenn man nie einen Unfall hat. Eine private Versicherung gegen Krankheit und Arbeitslosigkeit würde auch beim gesündesten, fleissigsten und intelligentesten Vorzeigeami etwas kosten. Das ist nicht pervers sondern Versicherungsmathematik.
      Avatar
      schrieb am 19.02.04 09:21:31
      Beitrag Nr. 4.126 ()
      Und deshalb sollte Kapitaleinkommen auch nicht besteuert werden.

      das ist exakt das Mantra der Kriminellen. Mafiosi sollten nicht verfolgt werden, weil die gesellschaftlichen Kosten hoch sind und man sie nur sehr schwer dingfest machen kann. Sagte der Patrone und lachte sich eins. Neoliberale Gerechtigkeitsvorstellungen, zum Schlechtwerden.

      Man könnte es allenfalls so sehen, dass der Druck, der auf die Staaten ausgeübt wird, es mit den Steuern nicht zu übertreiben, auch seine positiven Seiten hat. Es bleibt aber dabei, dass die Einkommen aus Arbeit ohne Sinn und Verstand stärker und damit unfair besteuert werden. Kontraproduktiv bis zum Abwinken.

      Eine soziale Akzeptanz von Kapitaleinkommen ist so -niemals- erzielbar. Aber das ist auch nicht notwendig. Dafür hat man ja Pinochet, Bush und Konsorten.

      Misstände neu einzukleiden und als leuchtende Vorbilder zu verkaufen, scheint einer der Hauptgags des Neoliberalismus zu sein. Natürlich braucht man nicht lange nachzudenken, wozu das ganze gut ist.

      Wenn die bescheuerte Müllermilch von einem bestimmten Standort profitiert, ist unverständlich, warum sie dort nicht wie alle anderen Hansel 15% Erbschaftssteuer zahlt. Statt dessen Propagandisten, absurde Propaganda und noch dümmere Gefolgsleute, die den Quatsch nachplappern.

      Sinnvoll wäre es, eine begrenzte länderübrgreifende Steuerharmonisierung, z.b. über Mindeststeuersätze. Dass sich bei einem evtl. erzielbaren Kompromiss keine Bandbreiten in Grösse der Höchstsätze ergeben werden, ist eh klar.
      Avatar
      schrieb am 19.02.04 15:54:39
      Beitrag Nr. 4.127 ()
      Wissenschaftler protestieren gegen den Gebrauch von "Junk Science" durch die Administration Bush.

      http://www.ucsusa.org/global_environment/rsi/page.cfm?pageID…

      "Junk Science" ist zum Beispiel die "Armutsstudie", die der Antiwichserclub "Heritage Foundation" verbreitet. Man nimmt seriöses Datenmaterial, verwurschtet es bis es in den ideologischen Kram passt und gibt das dann "wissenschaftliche Arbeit" heraus.
      Avatar
      schrieb am 20.02.04 09:11:47
      Beitrag Nr. 4.128 ()
      @Coubert

      hattest vermutlich recht. Die Rally der amerikanischen Lutscher scheint am Ende zu sein.
      Avatar
      schrieb am 20.02.04 16:35:29
      Beitrag Nr. 4.129 ()
      @Coubert, Landingzone und AntonChesus


      Mich stört etwas eure Geisteshaltung der moralischen Überlegenheit. Da nützt manchmal kritische Selbstreflexion.

      22. Januar 2003

      Trau keinem 68er !

      Von Bettina Röhl



      In den Medien werden zur Zeit schwarz – grüne Phantasien als Weg zum Glück beschrien. Locken die Grünen die Konservativen in ihr eigenes Waterloo ?

      von Bettina Röhl



      Die jüngste Legende, die 68 derzeit der Gesellschaft dekretiert, heißt: 68 ist tot. Die 68er seien bereits aus demographischen Gründen eine aussterbende Spezies.

      Die 68er achten strikt darauf, dass es ausschließlich ihresgleichen sind, die sich „kritisch“ mit 68 auseinandersetzen ( dürfen). Wer nicht 68er ist und das Maul aufmacht, ist dümmlich, redet über Dinge, von denen er nichts versteht, ist ewig gestrig oder gar rechts ( radikal).

      Dieser Meinungsterror ist gesellschaftlicher Konsens, Konsens der öffentlichen oder zumindest der veröffentlichten Meinung. Ein bisschen angereichert mit ein paar so genannten konservativen Stimmen.

      Tatsächlich ist 68 die Messlatte der politischen Korrektheit. Das ideenlose bürgerliche Lager wehrt sich allenfalls durch Passivität, durch ein paar Luftblasen und apportiert permanent die eigene Existenzberechtigung und überhaupt, man sei gar nicht soo schlimm und hätte ja auch sehr viel gelernt.

      Der durchschnittliche 68er ist zwischen 50 und 70 Jahre alt, also in einem Alter, in dem typischerweise die Machtpositionen besetzt werden. Die Generation zwischen 40 und 50 teilt sich in 2/3 stramme Nachwuchs – 68er und ein knappes Drittel inzwischen eingeknickter Yuppies. Wie da die Legende des demographischen Endes der 68er überhaupt Platz greifen konnte, bleibt unverständlich. 68 hat sich längst verselbständigt und ist Generationen- unabhängig die herrschende Denk – und Indoktrinationswelt geworden.

      Ein paar Girlies und ein paar halbstarke Superstars und ein paar smarte ober - und altkluge Medienmenschen ändern an dem Gesagten wohl kaum etwas. Auch ein paar Jungkonservative stehen auf verlorenem Posten, woran auch nicht erreichte 18 % der Wählerstimmen oder selbst auch mal eine gewonnene Wahl nichts ändern. Die Apparatmacht in Staat, Mediengesellschaft und Gesellschaft, Kunst und Wirtschaft, Wissenschaft und Lehre bleibt in der Hand der 68er. Die lange Resistenz der Wirtschaft und der Gewerkschaften, die aus unterschiedlichen Traditionen 68 ablehnten, ist längst Vergangenheit.

      Die verkrampften und spaßunfähigen 68er haben in ihrem wissenschaftlich – atheistischen Sozialismus ihre eigenen Götter Marx und Freud ( Jung und Reich, Lenin, Mao und Che Guevara ) personenkultig götzenhaft angebetet. Es war ein Leichtes für sie mit ihrem eigenen Sektenkult in Gestalt ihrer geistig überlegenen Süffisanz und mit ihrem selbst empfundenen Anspruch der Weltbelehrung und geistigen Welterneuerung, der größenwahnsinnige Züge trägt, alle Anfeindungen und Herausforderungen seit 35 Jahren bis heute mühelos zu kontern und zu überdauern.

      Die Ende der Achtziger zum Massenphänomen gewordene Esoterik haben die 68er quasi anschließend an ihre alte Drogen - und ein wenig Baghwan - Erfahrung schnell geentert und ihrem System längst einverleibt.

      Die Esoterik ist eines der Einfallstore der 68er in das Managerwesen der Wirtschaft geworden, wo Placebo und Autohypnose, selbstverständlich an knallharten Erfolgszahlen gemessen, Standartgedanken geworden sind. Viele so genannte Leiter von Managerkursen für Top – Leute werden von ergrauten esoterischen 68ern und Nachwuchs – 68er geleitet, die die Power hemmungsloser Durchsetzung und die Konditionierung des Ichs des Individuums angeblich in betriebswirtschaftlichen Nutzen umwandeln helfen.

      Die Psychologie ist eins der großen Felder, auf denen die 68er die Macht übernommen haben, weshalb alles wissenschaftlich von Kapazitäten testiert abläuft. Da wird die große Kohle verdient. Von links, von sozial keine Spur. Seitdem 68 in Staat und Medien die Herrschaft übernommen hat, was unter Helmut Kohl sukzessive passierte, spielen die immer zahlreicher werdenden Verlierer keine Rolle mehr. Die schießt man aus dem Sozialsystem raus mit dem eleganten Begriff der Ich –AG. Wie gut, dass 68 immer gleich auch die Kritik mitliefert, die zur eigenen Machtanreicherung gehört, und das Wort „Ich – AG“ schnell zum Unwort des Jahres kürt.

      Als ich ein kleines Kind war, lehrte mich meine Mutter Ulrike Meinhof, dass Strauss, Barzel und co. das schlechthin Böse seien. Naiv dachte ich, dann muss ja Willi Brandt das schlechthin Gute sein und war enttäuscht und auch ein bisschen böse, dass ich nach der Wahl von Brandt zum Bundeskanzler 69 zu hören kriegte, dass der Brandt auch nur das kleinere Übel sei, da Brandt – so erklärte sie es mir kindgerecht - die Welt nicht umstürzen, sondern nur revisionistisch reformieren und ansonsten erhalten wolle. Das Ziel sei jedoch die Zerstörung des Staates, damit ich später, wenn der Kommunismus ausgebrochen sei, den sie und ihre 68er – Genossen durchsetzen wollten nur auf den Markt gehen brauchte, um mir meine Kleider ( sie sagte „Hosen“ ) und alles was ich wollte, kostenlos, soviel ich brauchte, zu holen. Fragen, Zweifel oder gar Kritik meinerseits ließ Ulrike Meinhof gnadenlos nicht zu.

      Als ich wenige Jahre später auf dem altehrwürdigen humanistischen Christianeum meiner Erinnerung nach in der fünften Klasse mit einem der wenigen waschechten 68er – Junglehrer ins Diskutieren kam, weil uns dieser Lehrer aufgefordert hatte, zu diskutieren und gegenüber Autoritäten kritisch zu sein, wurde ich eifrig und kritisierte eben diesen Lehrer, weil er die eingeführte so genannte brainstormingartige „Quatsch - Stunde- eigentlich eine der fünf regulären Deutschstunden, die der Lehrer umfunktioniert hatte, zu einer reinen Quatschstunde entgleiten ließ. Der strikte und harsche Bescheid des Lehrers, der doch nun selber die Macht der Autorität gegen alles Böse von oben in Händen hielt, war, dass es so nun nicht ginge, ich müsse schon das Richtige kritisieren. Gemeint war wahrscheinlich der Klassenfeind von oben, der den Lehrer satt und zufrieden stellend alimentierte.

      Diese kindlichen Erfahrungen haben an Gültigkeit kaum etwas verloren. Selbst, wenn die 68er, wie jetzt, flächendeckend an der Macht sind, ist es nicht im eigentlichen Sinn die Opposition die opponiert, sondern das moralisch – überlegene Monopol des Gegen –den - Imperialismus - und - die - Reaktion - Seiens, des Gegenseins schlechthin, des Kritischseins, des überhaupt Nachdenkens und Experimentierens haben die moralisch - überlegenen Linken zu ihrem höchst eigenen Ding erhoben.

      Das öffentlich verordnete Denkkartell 68 fällt nicht mehr auf, weil es inzwischen über zwei Generationen das Maß der Dinge geworden ist. Normal Null im Koordinatenkreuz der auf diese Weise gerade nicht mehr möglichen geistig – politischen Auseinandersetzung ist 68 geworden.

      Der gesamte geistige In – und Output läuft durch den Filter 68 und so ist es verständlich, dass die ersten tüddelig gewordenen 68er auf ihre eigene Geschichte hereinfallen und verkünden: 68 gibt es nicht mehr, weil das, was schlicht real existiert, natürlich in der Tat nur schwer wahrgenommen werden kann.

      Die konservativen Politiker beklagten jüngst, dass sie keine adäquate Repräsentanz in der Kunstszene haben und unterstellen dabei, dass es eine freie Kunstszene gibt, die sich frei mehrheitlich für links entschieden hätte.

      Seitdem links unsozial heißt, aber dafür an der Macht ist und die sozial Schwächeren mit der alten Soziallegende alle vier Jahre einmal turnusmäßig an die linke Wahlurne gescheucht werden. machst Du als Künstler Kohle, wenn Du links bist. Insofern fällt die Entscheidung links zu sein, weder ganz freiwillig, noch ist sie völlig unverständlich.

      Links hat zwar eine erdrückende Kastration der Meinungsfreiheit mit sich gebracht, die linken Künstler schreien aber nach wie vor: Mehr Demokratie wagen, mehr soziale Gerechtigkeit und schlicht und ergreifend mehr verruchte, gemäßigte Revolution. Auch nach wie vor hat links okkupiert: mehr Emanzipation, mehr Freude, mehr Spass und einfach mehr Sex. Apropo Sex; die 68er, die größten Sex- Stümper mit ihren Erektions -Turn- und Psychoübungen und ihren Orgasmusproblematisierungen haben das Kunststück vollbracht, dass sie das Image der sexuellen Revolution voll und ganz für sich beanspruchen. Welcher kleine bürgerliche Spießer erblasst da nicht vor Neid und ordnet sich da nicht auch gleich noch politisch unter.

      Du sollst Dich revolutionieren ! Was das genau heißt, weiß niemand. Aber schon mal Mitglied in der Sekte 68 zu werden und das ABC auswendig zu lernen, kann nicht schaden. Sei subversiv, kämpfe an Deinem kleinen Platz, demonstriere, geh in die Gesellschaft und belehre und bekehre Dein Umfeld....

      Die Demonstrationskultur hat zwar seit 98 an Schwung verloren, aber es ist doch erstaunlich, wie intensiv heute von oben organisiert noch gegen einen fiktiven revisionistischen Gegner, der überhaupt nicht mehr benannt werden kann, in einem Staate, in dem 68 die Macht selber an sich gerissen hat, demonstriert wird. Mutig bringen Künstler dem Kanzler Schröder im eigenen Hause Protestnoten, um die bösen Teile der Gesellschaft zu überwinden und um ihn Weltpolitik zu lehren, die er selber längst verstanden hat.

      Der Kunst immanent ist das Argument des Experiments, die Suche nach Neuem, der Attacke auf das Bestehende, auf das nun in Wahrheit links gewordene Establishment und insofern ist es eine fatale Verwechslung, wenn in der aktuellen Situation die Kunst diese positiven Kräfte in Erfüllung alter, linker obrigkeitskontrollierender Ideen auf sich selber hereinfällt und die meisten und wertvollsten positiven revolutionären Kräfte einäugig und total reduziert und damit langweilig in den vorgegebenen linken Kanal verpuffern lassen. Diese Art von so genannter politischer Protest und Unkunst von regierungsamtlichen Kunstbeamten erinnert doch stark an die Kunst im Kommunismus.

      Eben noch kämpfte Bohlen mit der Schwerkraft des kleinen Dieter und nun wird er im bereits wieder verpufften Konzert einer bürgerlichen „Revolution“ in den Feuilletons zu einer konservativen Künstlermedienblase gierig verwertet, der einzigen, der man habhaft werden konnte.

      Ein wenig attraktiver Steuersong, der nicht einmal besonders kanzlerkritisch ist, und auch die Interpretation offen lässt, dass der selbe Song auch gegen einen Kanzler Stoiber gesungen worden wäre, der sich immerhin mit derselben wirtschaftlichen und finanziellen Situation hätte auseinandersetzen müssen, ist morgen wieder vergessen, weil er weder formal Kunst war noch inhaltlich etwas bot. Es ist aber erschütternd wie eine wahrscheinlich überwältigende bürgerliche Mehrheit im Lande der Dichter und Denker einem solchen Steuersong mit der Hoffnung hinterherläuft, dass nun endlich einmal links abgewatscht wird und dass man nun endlich einmal von den gestrengen 68ern anerkannt wird, dass man auch furchtbar witzig sein kann. Der angekündigte „Es wird alles wieder gut – Song“ macht die Nullnummer, der die Konservativen gierig hinter her gelaufen sind, in besonders drastischer Weise deutlich.

      Wenn Konservativismus nichts anderes mehr bedeutet als ein bisschen auf Big Brother – Container zu machen, ein bisschen dem Superstar – Mediengau zu applaudieren, und ein bisschen Spass und Nonsense auf die Beine stellen und immer Obacht zu geben, dass es nicht politisch wird, dann beweist dies, wie durchgängig der Sieg von 68 ist.

      Die besondere deutsche Ausprägung von 68 - auch die 68er können nicht davon lassen, das deutsche Wesen besonders gründlich und besonders teutonisch für überlegen zu erklären, obwohl sie dieses Sprüchlein gern den Konservativen um die Ohren hauen – lag in der jüngeren deutschen Geschichte, die in der Tat eine unideologische, gesellschaftliche Erneuerung erforderlich gemacht hätte. Ironischerweise ist festzuhalten, dass 68 und der ambivalente Anti- Amerikanismus aus Amerika importiert wurden und nicht originär deutschen Ursprungs sind, weshalb die nachträgliche Legende, dass 68 aus einem mutigen Kampf deutscher Studenten und Intellektueller gegen Adolf Hitler dreißig Jahre nach Hitlers Tod entstanden sei, eine plumpe Geschichtsklitterung ist.

      68 war eine hysterische Hasskampagne gewürzt mit den Errungenschaften der sechziger Jahre, Pille, Pop und pralles Taschengeld. Hinzu kam unterschätzte Assistenz aus Ostberlin, eine unterschätzte Assistenz aus dem Bereich der verbotenen West – KPD, der Einfluss der Dritte – Welt – Krieg – Phantastereien von Mao Tse Tungs in Vietnam und in der chinesischen Kulturrevolution, die die 68er – Führer fanatisch predigten und eine unterschätzte Assistenz aus dem Bereich der enorm großen, links beherrschten Vermögen in Gestalt eigener Unternehmen, eigener Verlage, eigener Zeitungen oder auch der mehrheitlich links beherrschten öffentlich geförderten Projekte, Stiftungen und der Mehrzahl der öffentlich – rechtlichen Banken oder quasi öffentlich – rechtlichen Bankinstitute. Heute sagen die 68er - Veteranen, man kann sich das nicht mehr vorstellen, wie schlimm damals in den Siebzigern alles noch war. Damals sei jede Gewalt gegen diesen imperialistischen, revanchistischen Willi Brand – und Helmut Schmidt – SPD - Staat gerechtfertigt gewesen. Dass dies im besten Fall Quatsch, im verwerflichsten Fall bösartige Legendenverbreitung war, beweisen die nämlichen 68er, die heute unter dem Deckmantel von Terrorismus und kritischen Staatsfinanzen den Rechts – und Sozialstaat an allen Ecken und Enden kastrieren und meilenweit zurück schrauben.

      Kohle spielte im linken Lager nie eine Rolle. Über Geld sprach man nicht. Geld hatte man. Die Linken haben uns gelehrt, Geld sei Macht. Recht haben sie. Herrschaftswissen sei Macht. Rechts haben die Linken. Das Arbeitsrecht, dass die Linken in einer Weise einschränken, wie es sich eine konservative Regierung nicht mal hätte ausdenken können, galt vor allem als 68 noch nicht an der Macht war und dann vor allem für die private Wirtschaft. Für die linksdominierten Unternehmen galt das Arbeitsrecht kraft Gesetzes zwar gleichermaßen, da wusste man sich aber vielfältig praktisch zu helfen.

      68 hat keineswegs die Themen, die sich objektiv stellen, aber alle Themen, die öffentlich gestellt wurden, beherrscht. Keins der Probleme wurde von 68 gelöst. Lösungen waren auch nicht mal intendiert. Ostpolitik, Schwangerschaftsabbruch, sterbender Wald, Geschwindigkeitsbeschränkung, Dosenpfand, Sozialkundeunterricht statt Mathematik, ein Thema nach dem anderen wurde monopolisiert und für Wahlentscheidungen missbraucht und bevor es um Sachentscheidungen gehen konnte durch ein neues Thema für eine neue Wahl ersetzt. Wenn irgendwas schief ging, war sofort eine hoch dotierte 68er – Psychoassistenz zu Hilfe. Wenn etwas schief geht reklamiert 68 eben, dass man die Sache positiv sehen solle, weil man sie doch „ein Stück weit“ voran gebracht habe.

      Die Revolvermentalität der 68er, die ihr krankes Selbstlob und die Fakten verfälschende Darstellung ihrer Geschichte so oft in den Medien, in den Talk – Shows, in den Schulen, Universitäten und in tausenden von Büchern revolvierten bis nicht nur sie selber gläubig an ihren eigenen Lippen hängen, sondern auch der Rest der Gesellschaft vermeiden auf diese Weise sehr stringent der ihnen obliegenden Beweislast für ihre Behauptungen Genüge zu tun.

      Konkret bitte schön, meine Damen und Herren 68er. Wo ward Ihr die charakterlich Überlegenen und die die Gesellschaft voranbringenden Geister ?

      Das lustigste Beispiel : Die 68er reden soviel über ihre sexuelle Revolution, die die vor ihnen im Trend liegenden Hippies versuchten, dass die Nachgeborenen irgendwie zwischen Schuldgefühl, Selbstzweifel Bewunderung und ganz viel Neid mit großen staunenden Telleraugen auf ihre Eltern schauen, die es so doll getrieben haben, dass diese Nachgeborenen glauben, dass sie ohne die entfesselten Sexualinnovationen ihrer Eltern überhaupt nicht gezeugt worden wären, als ob nicht vor den 68ern vermutlich tausende von Milliarden Menschen gezeugt worden waren und die 68er dagegen kläglich zugeben müssen, dass sie ein Baby – Mangel produziert haben, den sie flugs den Pillenknick nannten. Als ob die arme Pille Schuld daran sei, dass weniger, aber dafür zigfach problematischer, Verzeihung, problematisierter, und mit einer größeren Zahl unterschiedlicher Partner rumgebumst wurde. Statt den Segen der Pille zu nutzen und Liebe zu machen, faselten die 68er damals Tage, Nächte und wochenlang darüber rum, wie Sex zu sein hätte und diskutierten ihre angeblichen Beziehungskisten aus, bis der letzte Tropfen Östrogen und Testosteron und jede Erotik und jeder Sex sie verlassen hatten.

      Dass die 68er Ende der siebziger nach Poona in Indien fliegen mussten, um ihren „Kopf los zu lassen“ und ihren Unterleib doch noch auf Touren zu bringen, zeigt in welcher Wohlstandsgesellschaft die 68er von ihren Nazieltern aufgezogen wurden.

      Schaut Euch die fahlen, grauen 68er von heute genau an, wie sie auf der Straße unverkennbar in ihrer Selbstimitation ihrer längst vergangenen Studententage herumschleichen, da lobt man sich doch die fidelen Rentner, die auf Mallorca einen los machen.

      68 überzog die Republik mit dem Thema Datenschutz und ist kaum an der Macht rigoros dabei unter Ausnutzung der an sich gerissenen geistigen Führerschaft den Überwachungsstaat zu etablieren. Gegen Terroristen kämpfen, ja klar, aber nicht mit Gewalt, aber dafür den Normalbürger der 99,999 % der Bevölkerung ausmacht, immer strikter überwachen – das ist schick, zumal man weiß, dass damit endgültig der Blick auf die Welt, die größer ist, als 68 unterdrückt wird: 68 für immer.

      Einst wussten die 68er, die sich zunächst um die Nazivergangenheit Deutschlands weit weniger bemühten als heutzutage, dass sie auch ohne das Unrecht der Vätergeneration allem Dagewesenen und insbesondere den eigenen Eltern und Großeltern rundum überlegen waren. Dass sie den Gleichaltrigen, meist leise tretenden Nicht – 68ern in jeder Hinsicht voraus waren, stand ohnehin fest. Mit den grauen Haaren der 68er wuchsen neue Generationen heran. Denen erzählte man einen vom Pferd über die - in satten Jahren aufgewachsen - eigene, gelebte Vergangenheit. Die 68er sind so die Oberlehrer der Eltern wie der Kinder und der Kindeskinder und dulden, da verstehen sie keinen Spaß, keinen Widerspruch. Im Gegenteil, sie verlangen strikte Anerkennung und Unterordnung. Wir haben schließlich nach 20 000 Jahren schief gelaufener Menschheitsgeschichte Demokratie und Modernität über Euch gebracht. Falls noch jemand eine andere Meinung hat, schlagen die 68er – Veteranen mit Marx und Freud zurück und scheuen dabei nicht davor zurück Menschen zu zerstören. Therapiewütig wie sie sind, haben sie auch gleich ein Umerziehungsprogramm parat.

      68 ist ein Moloch, der alles frisst. Die Idee Rückzug ins Private und die Politik möge sich aus dem Privaten fernhalten, ist also kontraproduktiv, weil 68 in einem solchen Falle unaufgefordert die Bedingungen des Privatisierens diktiert.

      Klar, dass diese 68er bei dem Thema ewiges Leben / Gentechnik – ein Thema zu dem sie schon früh gegen fiktive Konservative angekämpft haben – nun plötzlich, wo dieser ewigen Jugend 68 das Alter droht, eine spürbare Enthemmung in die Gesellschaft gebracht haben und ein beredtes Schweigen an den Tag legen. Schließlich weiß jeder echte 68er für sich selber- Gott und den Himmel gibt es nicht – dass er es eigentlich verdient hätte ewig zu leben und der Gesellschaft ewig zu dienen, um ihr auf keinen Fall als wertvolles Mitglied abhanden zu kommen. Klonideen und Wiedergeburtsgedanken der Esoterik mischen sich bei den 68ern unheilvoll und ganz nebenbei: die Andersdenkenden werden auf keinen Fall geklont, die sollen gefälligst aussterben

      Die neueste 68er – Idee, in die man dort regelrecht verliebt ist, geht so:

      Die gute Erfahrung der einst DDR – gebusterten Sonder - 68er – Partei der Grünen, die in der Koalition seit 98 die gute alte Tante SPD so ausgelutscht hat, dass sie nur noch ein geistig – politischer Schatten ihrer selbst ist, soll nun wiederholt werden. Dieselben Grünen haben einst einen blühenden und durchsetzungsstarken Holger Börner in Hessen zu Wut und Verzweiflung und vielleicht sogar in einen frühen Tod getrieben. Man hat also Erfahrung. Man möchte in einer grün- schwarzen Koalition jetzt CDU und CSU anpacken und vampirartig aussaugen und eine kleine belächelte FDP sich selber erledigen lassen. Jetzt will man endlich an die bei der CSU und CDU vermuteten letzten Wirtschaftstöpfe mal so richtig ran.

      Die schwarz – grüne Koalition wird von selbst verliebten Journalisten die dem so genannten Strukturalismus anheim gefallen sind, schwelgerisch und inflationär herbeigeredet und wieder gehen die 68er aufs Ganze. Die grüne Verpflichtung zur Natur, die es im Angesichte der politischen Kampfmaschinen, die die Grünen führen, wohl allenfalls an der so genannten grünen Basis gibt, und der Schöpfungsgedanke des verachteten Christentums, dass man nun plötzlich bei den Christunionisten, die man ewig als unchristlich gescholten hat, ansiedeln möchte, seien doch, so die Überfliegergedanken, die beiden Seite der selben Medaille, so dass einzig und allein eine grün – schwarze Koalition den wirklichen Sinn sui generis mache. Manch ein CDU – Mann ist von soviel grünem Interesse und plötzlicher „Anerkennung“ geschmeichelt und fühlt sich endlich auch einmal so richtig dazugehörig.

      Fischer wird parteiloser erster Kaiser von Mitteleuropa, ein Bürgerkaiser selbstverständlich, schließlich ist Fischer genauso kleinwüchsig wie Napoleon. Das passt schon einmal. Ansonsten Stoiber ist ein guter Onkel, Merkel eine gute Tante und Merz ein nützlicher Technokrat und die bringen die Mehrheitsmacht und die sogenannten Ex – Streetfighter, K- Grüppler und Mao -. Anhänger und Pol Pot – Fetischisten üben die Macht aus, bis die CDU und CSU ausgelutscht am Boden liegen. Dann schaun wir mal weiter.

      Die 68er tun alles für den Menschen an und für sich und schlecht hin. Das Individuum ist unwichtig. Die Struktur zählt, der richtige Geist zählt und das ist der heilige Geist 68. Gleichzeitig gelingt es den 68ern nachhaltig, um das inhaltsleere Zauberwort der Grünen hier einmal zu benutzen die Öffentlichkeit denken zu machen, dass das individuelle, private Glück nur mit ihnen zu haben sei und die soziale Gerechtigkeit sowieso.

      Wenn sich keine konservative Ideenkraft formiert, die in der Lage ist, den gigantischen Fake 68 zu dekuvrieren, wird 68 die Nachfolge der christlich abendländischen Kultur übernehmen. 68 ist auf dem besten Wege dazu und alles anders als weg. Die 68er lachen sich, wie die berühmten Gurus, die ihre Jünger finanziell und mental auspressen und ihnen Askese predigen, schlapp, wenn sie ihr auf billiges Öl gestütztes Luxusleben führen und die Amis dafür schelten, dass sie für sie die Drecksarbeit machen, und Ölquellensicherung betreiben. Es ist eben dreifach witzig zu herrschen, moralisch überlegen zu sein und die Beherrschten nach Strich und Faden zu verarschen.

      ---------------------------------

      Dieser Artikel erschien in gekürzter Form in der Februarausgabe der Zeitschrift „Eigentümlich frei"
      _________________________________

      http://www.bettinaroehl.de/Die_68er/Die_68er/die_68er.html

      Die Journalisten(und Tochter von Ulrike Meinhof) Bettina Röhl ist übrigens seit kurzem auch hier bei wallstreet-online Thread Thread: Der grosse Basar -- Buch von Daniel Cohn-Bendit aktiv. Username: B.roehl

      gefunden beim Thomtrader

      MfG :cool:berossi
      Avatar
      schrieb am 20.02.04 16:52:25
      Beitrag Nr. 4.130 ()
      #114 :yawn::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.02.04 18:08:08
      Beitrag Nr. 4.131 ()
      "Mich stört etwas eure Geisteshaltung der moralischen Überlegenheit."

      Ich kenne die Geisteshaltung von landingzone und AntonChesus nicht. Ich kenne eigentlich auch meine nicht. Erzähl doch mal.

      Der verlinkte Thread ist ja spannend. Dort möchte man jemandem, der sein und das Verhalten von 4-jährigen Mädchen vor 30 Jahren reflektiert und sich so "pädophil selbstbezichtigt", gleich mit Handschellen in Haft überführen. Vermutlich wegen akuter Verdunkelungsgefahr, nehme ich an (ein häufiges Motiv bei Selbstbezichtigungen).
      Auch http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/glosse/4794/1.html


      Zum 68er Artikel der Röhl: u.T. ganz lustig geschrieben. Sie wird hoffentlich über die 68er hinwegkommen, wie diese über die Nachkriegszeit wegkommen mussten.
      Avatar
      schrieb am 20.02.04 20:30:44
      Beitrag Nr. 4.132 ()
      @Coubert
      Die Beschreibung „Geisteshaltung der moralischen Überlegenheit“ lässt sich zugegeben schwer kurz und bündig definieren. Das ist ein Gefühl das deine Postings bei mir hinterlassen haben. Du kannst es als Anregung begreifen oder auch ignorieren.

      Wenn sich keine konservative Ideenkraft formiert, die in der Lage ist, den gigantischen Fake 68 zu dekuvrieren, wird 68 die Nachfolge der christlich abendländischen Kultur übernehmen. 68 ist auf dem besten Wege dazu und alles anders als weg. Die 68er lachen sich, wie die berühmten Gurus, die ihre Jünger finanziell und mental auspressen und ihnen Askese predigen, schlapp, wenn sie ihr auf billiges Öl gestütztes Luxusleben führen und die Amis dafür schelten, dass sie für sie die Drecksarbeit machen, und Ölquellensicherung betreiben. Es ist eben dreifach witzig zu herrschen, moralisch überlegen zu sein und die Beherrschten nach Strich und Faden zu verarschen.

      Apropos Gefühle, beim Versagen der deutschen Medien kann ich mich einer gewissen Demut nicht erwehren.
      Vergleiche #4107, http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/glosse/4794/1.html und #373 aus dem Thread: Der grosse Basar -- Buch von Daniel Cohn-Bendit

      MfG :cool:berossi
      Avatar
      schrieb am 21.02.04 12:17:29
      Beitrag Nr. 4.133 ()
      @hk

      Du bist mit Sicherheit kein Krimineller und brauchst das auch nicht zu schlucken. So wars auch nicht gemeint. Dein Statement ist so, wie Du es vorbringst, ziemlich extremistisch. Meine Antwort war der Versuch einer reductio ad absurdum. Auch ein bisschen extrem ausgefallen.


      @oberossi

      eigenartiger Gesichtspunkt. Was bedeutet? Meinst Du Bigotterie, stört Dich das Justizsystem, oder willst Du eine Positivismus-Debatte anfangen? -Welche- Moral stört Dich denn? Ich habe ablehnend von "Ideologie" geredet, weil mir Dogmatismus nicht schmeckt.

      Vorschlag: Wenn Du an den Begriff "politische Moral" denkst, was fällt Dir dann ein? Mir fällt sofort was ein. Es ist leider nichts gutes.
      Avatar
      schrieb am 21.02.04 13:56:32
      Beitrag Nr. 4.134 ()
      @oberossi

      Wenn sich keine konservative Ideenkraft formiert, die in der Lage ist, den gigantischen Fake 68 zu dekuvrieren, wird 68 die Nachfolge der christlich abendländischen Kultur übernehmen.

      Ich habe keine Ahnung, was diese "konservative Ideekraft" sein soll. Ich sehe Ideenkraft prinzipiell auf der Seite des Fortschritts, nicht auf der Seite der "Bewahrung" oder des "Zurück Zu".
      Aber wie auch immer, sie wird über "Homann", "Doppelte Staatsbürgerschaft" hinausgehen müssen, wenn sie eine Begeisterung entfachen soll, wie das 1968 geschah. Nur mit Abwehrreflexen ist es nicht getan. Da bin ich mir sicher. Mit der etwas angestrengt wirkenden Demontage zweier 68er Ikonen (Fischer, Cohn.Bendit) wird noch keine Ideenkraft vermittelt.

      Auf der Homepage der B.Röhl kann ich jedenfalls keine kräftigen Ideen entdecken. Aber bitte: sie fordert ja auch nur, dass "sich eine solche formiert". Tja - man sollte, man müsste, ....

      Aber ich kann mal versuchen, den Kids in Nachbarschaft den "Musikantenstadel" auf den MTV-Kanal zu legen und schauen was passiert, wenn sie der konservativ-abendländischen Leitkultur begegnen.
      Avatar
      schrieb am 22.02.04 17:11:05
      Beitrag Nr. 4.135 ()
      Und jetzt haben die 68er das Pentagon unterwandert und verbreiten ungehindert die Mär der Risiken der "globalen Erwärmung":
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,287518,00.html
      Einer der schärfsten Denker des Pentagons warnt in einer dramatische Studie, dass Klimaschwankungen die Sicherheit der USA gefährden....Die Autoren sind über jeden Verdacht erhaben:

      Tja wer`s glaubt. Dabei ist doch jeder dieser Klima-Miesmacher ein verkappter grüner 68er. Fazit: Wir sind umzingelt.
      Avatar
      schrieb am 22.02.04 20:32:02
      Beitrag Nr. 4.136 ()
      #4062, h_k:

      Eine intelligente Analyse der Wahlchancen ergibt folgendes:
      Bush Nachteile:
      Nader steht diesmal nicht zur Wahl.
      Bush Vorteile:
      Typisch-Republikanische Staaten bekommen im Electoral College mehr Gewicht, Dank Bevoelkerungswachstum (z.B. Georgia).
      Suedstaaten allgemein: Dort hat ein Ivy-League-Boy aus New England keine Chancen. Die einzige Moeglichkeit fuer einen Demokraten ist aber zusaetzlich zu den typisch-Demokratischen Staaten noch ein Paar Suedstaaten zu gewinnen. Daran ist selbst Gore (aus Tennessee!!!) gescheitert. Kerry wird im Sueden noch deutlicher untergehen.


      Bereits nach knappen 30 Tagen ist die intelligente Analyse Makulatur (Nader kandidiert). Also kein Nachteile mehr für Bush. Ausser vielleicht, dass noch nie ein Präsident seine zweite Amstzeit gewonnen hat, wenn er zur Zeit der Primaries in der Zustimmung bereits zurücklag hinter seinem Gegenspieler. Und noch dies: US-Wahlen werden in Swing-States entschieden. Und kein Republikaner wurde Präsident ohne Ohio.

      Und jetzt Bahn frei für die Dreckschleudern. Das werden die Argumente sein, mit denen die Wahl geführt werden wird.
      Florida hat übrigens das Zählproblem gelöst: Nachzählungen sind verboten worden. Die USA hat also nicht nur ein Wahlsystem, bei dem man den Wählerwillen u.U. nicht ermittlen kann: man will ihn im Zweifelsfall auch gar nicht ermitteln. Und das in einem Land mit langer Geschichte in Wahlmanipulationen.

      Unglaubliche Wahlspenden ("Schick den Scheck und sag` was wir für Dich tun können"), Dreckschleudern und keine Prüfmöglichkeit. Bravo!
      Avatar
      schrieb am 23.02.04 20:17:58
      Beitrag Nr. 4.137 ()
      @ Coubert

      Bereits nach knappen 30 Tagen ist die intelligente Analyse Makulatur (Nader kandidiert).

      Na und?

      Und noch dies: US-Wahlen werden in Swing-States entschieden. Und kein Republikaner wurde Präsident ohne Ohio.

      Wie Recht Du hast: Im Moment ist die Chance fuer Bush Praesident zu bleiben ungefaehr genauso hoch wie seine Chancen Ohio zu gewinnen: 65%



      Wissenschaftler protestieren gegen den Gebrauch von " Junk Science" durch die Administration Bush.

      Sehr interessant. Die Studien zum Thema global warming sind der Inbegriff von Junk Science. Jede politische Richtung hat seine eigenen Science-Sklaven. Bush hat seine Christian Fundamentalists. Eine Gruppe von Spinnern, die sich als solche outen sobald sie den Mund aufmachen.
      Die Demokraten haben eine Armee von viel gefaehrlicheren Wissenschaftlern: Mit Junk Studien wird “nachgewiesen,” dass Substanz X krebserregend ist. Danach kann die Anwaltsmafia mit dem Segen der demokratischen Partei die naechste Firma mit einer Milliarden-Klage in den Ruin treiben. Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendwann mal eine Studie von Heritage auf CNN zitiert wurde. Die nachweislich fehlerhafte Studie zu Silikonimplantaten wurde von Medien ausgeschlachtet, hat tausende Frauen unnuetz in Panik versetzt und nebenbei eine Firma in den Ruin getrieben.

      " Junk Science" ist zum Beispiel die " Armutsstudie" , die der Antiwichserclub " Heritage Foundation" verbreitet.

      OK, jetzt hast Du die Wichserstudie hier schon dreimal erwaehnt. Nur so zum Spass, wuerde mich jetzt mal interessieren, wo der Link dazu ist.


      @ landingzone

      das ist exakt das Mantra der Kriminellen. Mafiosi sollten nicht verfolgt werden, weil die gesellschaftlichen Kosten hoch sind und man sie nur sehr schwer dingfest machen kann. Sagte der Patrone und lachte sich eins. Neoliberale Gerechtigkeitsvorstellungen, zum Schlechtwerden.

      Mafiosi gaebe es gar nicht, wenn der Staat nicht kuenstlich Maerkte fuer sie schaffen wuerde.

      Sinnvoll wäre es, eine begrenzte länderübrgreifende Steuerharmonisierung, z.b. über Mindeststeuersätze. Dass sich bei einem evtl. erzielbaren Kompromiss keine Bandbreiten in Grösse der Höchstsätze ergeben werden, ist eh klar.

      Und wie will man das durchsetzen? Liechtenstein lacht einmal sehr herzlich, wenn der deutsche Finanzminister fragt, ob die denn nicht ihre Steuersaetze auf deutsches Niveau anheben wollen.


      @ AntonChesus

      Wir koennen uns also auf folgendes einigen:

      Die meisten “poor” arbeiten gar nicht. Quelle: http://www.census.gov/hhes/poverty/poverty02/table3.pdf
      Von den working poor sind ueber 70% nur teilzeit beschaeftigt. (gleiche Quelle)
      Das Bild vom armen Amerikaner, der sich mit 4 Jobs ueber Wasser halten muss, ist demnach vollkommen falsch.

      Bildung ist ein meritorisches Gut, und hat daher einen Nutzen für das Individuum und die gesamte Gesellschaft

      Subventionierte Bildung ist Umverteilung von arm nach reich. Ich bin gegen Umverteilung und ganz besonders gegen diese Art von Umverteilung. Bildung hat ansonsten keine Externalitaeten. Natuerlich bist Du produktiver fuer Deinen Arbeitgeben, aber das wird Dir auch so schon verguetet.

      Auch andere Steuern und Gebühren stehen in Zusammenhang mit erhaltenen Leistungen. Hat man mehr Vermögen, so profitiert man eher von der inneren Sicherheit, daher die Grundsteuer, Vermögenssteuer.

      Haben wir alles schon diskutiert. Die Zinseinkommen werden zum pers. ESt. besteuert. Anscheinend geniesst mein Zinseinkommen so viel Schutz, dass 40% und mehr zum Staat fliessen muessen um die Horden von Polizei-Beamten zu bezahlen.

      Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß bei der Bemautung von Fußgängern und Radfahrern, beim Erheben von Eintrittsgeld in jedes öffentliche Gebäude usw. Die Leuten sind den Tarifdschungel bei Telefon, Bahn, Strom, Onlinebanking, eh schon gewohnt,

      Habe nie behauptet, dass ich das will. Zeigt wieder Deine Leseschwaeche, denn wenn sich der Staat nur auf das konzentrierte was wirklich wichtig ist, dann braeuchten wir keine oeffentlichen Gebaeude.

      Die Beiträge zur Sozialversicherung sind gedeckelt, und stören daher keinen einzigen Millionär. Was die Steuern betrifft schreibst du selbst:

      Eben! Die Mittelklasse leidet, es gibt groessere Ungleichverteilung von Vermoegen, weil die Reichen reich bleiben und die Mittelklasse es nicht nach oben schafft.

      Herzlich willkommen in der Realität! Man zahlt aber Beiträge zur Autoversicherung, auch wenn man nie einen Unfall hat. Eine private Versicherung gegen Krankheit und Arbeitslosigkeit würde auch beim gesündesten, fleissigsten und intelligentesten Vorzeigeami etwas kosten. Das ist nicht pervers sondern Versicherungsmathematik.

      Uns Anton mal wieder auf intellektueller Geisterfaht. Die Augen bewegen sich, die Finger tippen noch, aber das Hirn ist schon vor zwei Stunden schlafen gegangen. Ich schreibe es jetzt gaaanz langsam:
      Ich sage nicht, dass ein Ultra-Gesunder 20-jaehriger keine Beitrage in die KV zahlen soll. Ich sage nur, dass Leute mit unterschiedlichen Risiken unterschiedliche Praemien zahlen sollten.
      Das trifft auf die KFZ Versicherung zu (wer 30 Jahre unfallfrei faehrt, zahlt weniger, aber trotzdem nicht Null!!!) und sollte eigentlich auch auf alle Sozialversichungen zutreffen. Das perverse an der Sozialversicherung ist, dass diejenigen mit dem geringsten Risiko die hoechsten Praemien zahlen. Und nochmal zum Mitschreiben: Ich sage nicht sie sollen Null Praemie zahlen, sondern weniger Praemie als die Leute mit dem hohen Risiko.


      @ Coubert

      Eine Versicherung, bei der jeder genau für sein Risiko Prämien bezahlt, ist keine. Dazu braucht man gerade keine Versicherung.

      Wenn sich die Praemie nach der ex post Realisation des Risikos richtet, dann ist die Versicherung in der Tat unbrauchbar. Deshalb sollte sich die Praemie nach der ex ante Wahrscheinlichkeitsverteilung richten. Dass Du nicht den Unterschied kennst, passt ins Bild.

      Aber wenn der Fall doch eintritt, dann fallen höhere Ausschüttungen an. Es handelt sich um ein Produkt aus Riskio und Schadensgrösse, nicht aus Risko allein.

      Sozialhilfe richtet sich nicht nach dem letzten Einkommen. Deshalb ist die Schadensgroesse die gleiche, egal ob man vorher 10000 Euro oder 10 Millionen Euro im Jahr verdient hat. Nebenbei werden auch noch Vermoegen auf die Sozialhilfe angerechnet. Wer viel gespart hat, bekommt gar keine SH.

      Das NeoK und NeoL nicht deckungsgleich sind, das ist bekannt. Warum die Schnittmenge zwingend leer sein muss, bleibt auch nach der 1000endsten " Erklärung" ein Geheimnis. Kein interessantes, allerdings.

      NeoL sind im Gegensatz zu NeoK:
      Fuer Legalisierung von Drogen, fuer die Homo-Ehe, gegen Staatsausgaben, gegen Lobbyisten, usw. Schau Dir die Seite der libertarian party an (www.lp.org) und vergleiche das mit den Ansichten von Dick Cheney.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 07:56:32
      Beitrag Nr. 4.138 ()
      Im Moment ist die Chance fuer Bush Praesident zu bleiben ungefaehr genauso hoch wie seine Chancen Ohio zu gewinnen: 65%

      Und der Moment war am 23.02.04 um 20:17:58. Aha.

      Die Studien zum Thema global warming sind der Inbegriff von Junk Science.
      Weil sie vom Pentagon sind?

      Mafiosi gaebe es gar nicht, wenn der Staat nicht kuenstlich Maerkte fuer sie schaffen wuerde.
      Z.B. soll bei Schutzgelderpressungen der Staat diesen Markt künstlich geschaffen haben? Und bei Entführungen?Es gäbe es nicht ohne das Gesetz. Keine Sünden ohne die zehn Gebote. Usw, usw.
      Was ist das: Junk Logic?
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 11:14:18
      Beitrag Nr. 4.139 ()
      @hk

      "Der Staat ist schuld an der Mafia" :laugh:

      Wieder eine ideologische Beurteilung. Was ist Ideologie? Eine a priori-Haltung, die jeden Ansatz von reality match vermeidet. Es ist komisch, dass Du mich als Musterneoliberaler ausgerechnet an orthodoxe Marxisten/Leninisten erinnerst. Die sind ähnlich bockig. `Reich des Guten und Reich des Bösen`. Hätten wir alle gerne, das würde alles einfacher machen. Nur so geht es nicht.

      Eine der ersten bekannten Organisationen, die man als Mafia bezeichnen könnte, sind die Feme-Gerichte. Die gab es, als es noch gar keine Märkte gab.
      Kartelle sind eine Art Mafia. Die gibt es schon lange. Kannst Du mit Sicherheit schon lange vor der Neuzeit nachweisen. Irgendwer dominierte immer irgendwelche Handelsrouten und hat die Konkurrenz im Zweifel erschlagen.
      Die süditalienische Mafia ist historisch im Kontext des Latifundismus entstanden. Aus den privaten Schlägertrupps wurden Eigentümer und bedeutende kriminelle Wirtschaftsorganisationen. http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/27/0,1872,2057435,00.html
      Fakt ist auch, dass Mussolini die Mafia praktisch ausradierte (also Staatsintervention). Sie wanderte nach Amerika aus und kam auf amerikanischen Schiffen wieder zurück nach Italien. Natürlich hatte im Fall der italienischen Faschisten nur eine Staatsmafia temporär eine privat organisierte abgelöst.

      Die lateinamerikanischen Todesschwadrone entstanden ebenfalls im Rahmen des Latifundismus. Haben mit dem Staat nur deswegen gelegentlich Gemeinsamkeiten, weil Latifundisten gerne auch den Staat kontrollieren /möchten.

      Die russische Mafia ist entstanden, als der kommunistische Staat kollabierte und ein rechtsfreier Raum entstand, ein Machtvakuum (fehlende Staatsintervention). Die russische Mafia ist einer der Befürworter der freien Wirtschaft. Je freier, desto besser.

      Natürlich klann man testweise versuchen, den Staat abzuschaffen. Dann gibt es mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% nicht weniger Mafiosi, sondern viel mehr. Triaden, Yakuza, n`dragheta ´übernehmen sofort die Macht, weil sie mit solchen Zuständen Erfahrung haben. Am Ende zahlst Du an Organisationen wie Microsoft Schutzgeld, damit Dein Computer nicht abstürzt.


      Der Grund für die Existenz von Mafias ist Hemmungslosigkeit und Profitgier, die jede Form von Legalität privatrechtlich (Faustrecht) definiert. Der Kapitalismus versucht, ähnliche Motivationen zu legalisieren, kanalisieren und nutzbar zu machen. Sein grösstes Verdienst, allerdings sind die Randzonen recht stark besetzt.

      Es geht aber, wenn überhaupt, nur mit einem relativ starken Staat - damit das Legalitätsprinzip gewahrt bleibt. An dem Zusammenhang ändert auch die hundertste Neo*-Ideologie leider überhaupt nichts.



      Deine Umweltschutzweisheiten zu konterkarieren, wäre genauso einfach. Aber das ist mir schon zu langweilig.



      Im übrigen finde ich die Politdiskussionen langsam ziemlich langweilig. Kann das nicht mal aufhören?
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 12:20:09
      Beitrag Nr. 4.140 ()
      Es geht aber, wenn überhaupt, nur mit einem relativ starken Staat - damit das Legalitätsprinzip gewahrt bleibt.

      Es geht schon anders - aber es nicht effizient. Radikale Positionen sind immer ineffizient. Ich weiss nicht warum das so sein muss, aber es ist in allen real exisitierenden Fällen so.
      Das wissen die Bürger und drum haben die Radikalpositionen in keiner funktionierenden Demokratie eine Chance. Ein Radikal-Privatisierungs-Selbsbereicherungsprogramm, wie es heute im Irak (durch eine Besatzermmacht) oder in Serbien (radikale Privatisierungen während des Krieges, heute alles in den Händen von ganz wenigen. Effizient? Pustekuchen. Lukrativ? Und wie!) könne nur von oben und unter Extremzuständen (Krieg) herbeigeführt werden. (Aussetzung des demokratischen Prozesses)

      Drum sind gewisse Kreise durchaus an Kriegen und ANgst und Terror interessiert. In Serbien wurde die Bevölkerung übrigens vom Regime auch mit "Geheimdienstinformationen" über angebliche Bedrohungen in Schrecken versetzt und die Angst für private Bereicherung missbraucht.

      Toll für solche Regimes ist es natürlich, wenn sie ein Fussvolk haben, das dumm genug ist, deren Ziele zu unterstützen. Die nützlichen Idioten eben.
      Ursprünglich übrigens: Idiot = an den Anliegen der Öffentlichkeit uninteressierter Privatmann. Witzig.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 16:54:04
      Beitrag Nr. 4.141 ()
      @ coubert

      Im Moment ist die Chance fuer Bush Praesident zu bleiben ungefaehr genauso hoch wie seine Chancen Ohio zu gewinnen: 65%
      Und der Moment war am 23.02.04 um 20:17:58. Aha.


      Ja. Und der Dax steht im Moment bei bei 4005. Und der Moment ist 10:45 EST.

      Die Studien zum Thema global warming sind der Inbegriff von Junk Science.
      Weil sie vom Pentagon sind?


      Zeig mir die Studie!


      @ coubert, landingzone

      Tut mir leid. Ich meinte: Die meisten Mafiosi gaebe es nicht, wenn der Staat nicht kuenstlich Maerkte fuer schaffen wuerde. Organisiertes Verbrechen lebt vorzueglich von: Drogenhandel, Zigarettenschmuggeln, Menschenhandel. Das sind die drei Dinge die mir auf die Schnelle einfallen.
      Tut mir echt leid, dass Ihr Eure ohnehin ueberforderten Gehirne fuer ein solch kleines Detail ueberhitzt habt. Die Tatsache, dass Ihr Euch auf diesen kleinen Punkt stuerzt, bedeutet also, Ihr seid mit dem Rest aus meinem Beitrag einverstanden? Insbesondere Meine Ausfueuhrungen zur Sozialversicherung?
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 17:49:56
      Beitrag Nr. 4.142 ()
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/16826/1.html
      Nicht vom internationalen Terrorismus, sondern vom weltweiten Klimawandel geht die größte Gefahr für die Sicherheit des Westens in naher Zukunft aus. Das behauptet zumindest eine lange geheimgehaltene Studie des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums ...

      > Tut mir leid. Ich meinte: Die meisten Mafiosi gaebe es nicht, wenn der Staat nicht kuenstlich Maerkte fuer schaffen wuerde
      Es ist gut, wenn Du erklärst, was Du meinst, wenn Du schreibst.

      >Drogenhandel, Zigarettenschmuggeln, Menschenhandel. Das sind die drei Dinge die mir auf die Schnelle einfallen.
      Allerhand Drogen werden gar nicht von der Mafia angebaut, kontrolliert und gehandelt, sondern von Verbündeten des Staates (z.B. Warlords in Afghanistan). Insofern hast Du vielleicht recht.
      Warum Menschenhandel, Zuhälterei usw. der Staat schuld sein soll, ist nicht einzusehen. Hat er Friedmann verbilligte Hormonpillen abgegeben? Analog: fördert der Staat mit dem Verbot von Diebstahl die Hehlerei? Ich meine, wenn der brave Bürger den Sex dank Sklaverei billig haben will, warum auch nicht besonders billige Automobile? Ergo: Behindert der Staat damit nicht einen florierenden Markt und fördert den Diebstahl?

      Aber mit
      "Das sind die drei Dinge die mir auf die Schnelle einfallen"
      verstehn wir diesmal, dass das nur ein Schnellschüsschen war. Danke für die Erläuterung.

      >Insbesondere Meine Ausfueuhrungen zur Sozialversicherung? Sozialhilfe richtet sich nicht nach dem letzten Einkommen. Deshalb ist die Schadensgroesse die gleiche, egal ob man vorher 10000 Euro oder 10 Millionen Euro im Jahr verdient hat
      Ich hatte tatsächlich Unterstützungen im Auge, die nach dem Versicherungsprinzip aufgebaut sind, also wo Ausschüttung verschieden ausfällt. Sozuialhilfe ist demnach keine Versicherung.
      Avatar
      schrieb am 24.02.04 22:26:41
      Beitrag Nr. 4.143 ()
      @ coubert

      Dass jemand der nicht wissenschaftlich denken kann (coubert) auf eine pseudo-wissenschaftliche Studie hereinfaellt, ist ja nichts neues:

      Now the Pentagon tells Bush: climate change will destroy us
      Secret report warns of rioting and nuclear war
      Britain will be `Siberian` in less than 20 years
      Threat to the world is greater than terrorism


      Mit Ihren Millimeter-genauen Methoden, koennen Klima-Goetter auch vorhersagen wann genau der Nuklear-Krieg ausbrechen wird? Jede der vier Thesen ist ein Indiz fuer Junk Science: Vorhersagen, die innerhalb eines jeden denkbaren Modells nicht untersucht werden koennen und scheinbar exakte Vorhersagen. Ungefaehr genauso exakt (und falsch) wie die Vorhersagen des Club of Rome. Es ist schon verwunderlich, wenn Du und andere penetrante Kleingeister hier im Forum darauf herumreiten, dass Oekonomen Schwierigkeiten haben GDP vorherzusagen (teilweise sogar zu messen), waehrend die Klimaforscher Temperaturen bis ins Jahr 2050 vorhersagen koennen (und nebenbei auch noch Krankheiten, Wasserknappheit, Nuklear-Kriege, usw.) Hast Du schon einmal daran gedacht, dass fuer das Klima im Jahr 2050 (wenn es denn von Schadstoffen abhaengt) auch das Welt-GDP berechnet werden muss? Wie hoch ist das wohl? Jeder der soweit in die Zukunft vorhersagt ist unserioes.

      Zwei nette Artikel zum Thema Klimawandel:

      http://www.crichton-official.com/speeches/speeches_quote04.h…
      Aliens Cause Global Warming

      und:

      http://www.scoop.co.nz/mason/stories/PO0312/S00036.htm
      THAT KYOTO IS A FRAUD


      Allerhand Drogen werden gar nicht von der Mafia angebaut, kontrolliert und gehandelt,

      Nein, der Handel allein genuegt ja auch. Damit verdient man am meisten

      Warum Menschenhandel, Zuhälterei usw. der Staat schuld sein soll, ist nicht einzusehen.

      Wahrscheinlich nur von Idioten nicht einzusehen. Menschenhandel gibt es wegen Immigrationsbeschraenkungen.

      Ich meine, wenn der brave Bürger den Sex ...

      Fuer den Rest Deines dummen Geschwafels faellt mir nichts mehr ein.





      > Insbesondere Meine Ausfueuhrungen zur Sozialversicherung? Sozialhilfe richtet sich nicht nach dem letzten Einkommen. Deshalb ist die Schadensgroesse die gleiche, egal ob man vorher 10000 Euro oder 10 Millionen Euro im Jahr verdient hat


      Ich hatte tatsächlich Unterstützungen im Auge, die nach dem Versicherungsprinzip aufgebaut sind, also wo Ausschüttung verschieden ausfällt.

      Wo bitteschoen fallen die Ausschuettungen verschieden aus? Das ist kein Merkmal einer Versicherung. Eine Versicherung zahlt eine vorher festgelegte Summe, wenn ein nachpruefbares Ereignis eingetreten ist. Demnach ist die GKV und die Auto-Haftpflicht eine Versicherung

      Sozuialhilfe ist demnach keine Versicherung.

      Ist sie auch nicht. Weil der Millionaer einzahlt, nie Sozialhilfe bekommt.
      Avatar
      schrieb am 25.02.04 08:43:25
      Beitrag Nr. 4.144 ()
      Klima: danke für die langen, bewegenden Worte. Ich war mir schon vorher recht sicher, dass das Junk Science ist.

      Deine Quellen sind allerdings hochinteressant. Und klären so einiges von dem was Du jeweils meinst.

      Wahrscheinlich nur von Idioten nicht einzusehen. Menschenhandel gibt es wegen Immigrationsbeschraenkungen.

      Ausgezeichnet. Wir erfahren wieder ein Häppchen von Neo-Lib-Logik:
      So ist der Grund, dass asiatische junge Frauen entführt und im gleichen (!) Land zu Bordellarbeit gezwungen werden, eine Foge von Immigrationbeschränkungen. Und die jungen Frauen, die Europa zu Bordellarbeit gezwungen werden, werden gezwungen, weil sie`s am liebsten ganz legal täten und sich nicht unter Verletzung von Immigrationbestimmungen von ihren symphatischen Galanen bearbeiten lassen wollen.
      Wo hast Du das her? Aus einer dieser NeoCon-NeoLib Logik-Factories?


      Wo bitteschoen fallen die Ausschuettungen verschieden aus? Das ist kein Merkmal einer Versicherung.
      Selbstverständlich gibt es Rentensysteme und Arbeitlosenhilfesysteme, bei denen Beiträge (Lohnprozente) unterschiedlich sind und Auszahlungen ebenso unterschiedlich ausfallen.

      Ist sie auch nicht. Weil der Millionaer einzahlt, nie Sozialhilfe bekommt.
      Man kann auch als kleiner Mann nie Sozialhilfe bekommen müssen. Die meisten sogar. Wenn nicht grad neoliberale Moden herrschen. Weil sonst Mengen von Menschen der SH anheimfallen.
      Seit den 70ern, als diese seltsame Ideologie wieder Zulauf bekam, steigen die sozalen Härtefälle überall an.
      Avatar
      schrieb am 25.02.04 09:17:01
      Beitrag Nr. 4.145 ()
      @Coubert

      sinnlos. Dass Extremisten normalerweise keine Chance haben, liegt daran, dass Unsinn leicht zu überprüfen ist. Ausser für den, der ihn erzählt. Freie Märkte für Kriminalität gibt es in Kolumbien. Dort mischt sich der Staat nicht ein und das neoliberale Paradies ist entstanden.

      Mein Fehler. Er ist doch ein Propagandist krimineller Institutionalisierung. Muss die Entschuldigung zurückziehen. Aber das ganze lohnt nicht, der Typ ist einfach zu dumm. Habe nicht erwartet, dass ein Mensch allein soviel Bohnenstroh dreschen kann. Das ist überraschend. Viel Spass noch.
      Avatar
      schrieb am 25.02.04 11:55:42
      Beitrag Nr. 4.146 ()
      @helmut kohl

      Die meisten “poor” arbeiten gar nicht. Quelle: http://www.census.gov/hhes/poverty/poverty02/table3.pdf
      Von den working poor sind ueber 70% nur teilzeit beschaeftigt. (gleiche Quelle)
      Das Bild vom armen Amerikaner, der sich mit 4 Jobs ueber Wasser halten muss, ist demnach vollkommen falsch.


      Teilzeit heißt hier 27 Wochen und mehr, es könnten also auch 45 Wochen sein. 50 Millionen Amerikaner arbeiten Teilzeit. Wenn sich der Durchschnittsami solche Selbverständlichkeiten für Europäer wie Krankenversicherung und Ausbildung für die Kinder leisten will, dann wird es schwierig. 43.6 Millionen Amerikaner verzichten auf die Krankenversicherung, vielleicht damit die Kinder aufs College gehen können. Sie sind zwar laut Statistik nicht arm, aber trotzdem ein Armutszeugnis für die neoliberale Wunderwirtschaft.

      Subventionierte Bildung ist Umverteilung von arm nach reich. Ich bin gegen Umverteilung und ganz besonders gegen diese Art von Umverteilung. Bildung hat ansonsten keine Externalitaeten.

      Großer Irrtum. Bildung brauchst du nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch als Konsument, als Wähler, als Mitglied einer hoch entwickelten Gesellschaft. Die Umverteilung von arm nach reich trifft für das Studium zu, weil es nach wie vor kaum Studenten aus schwächeren sozialen Schichten gibt. Deswegen kann man auch Studiengebühren einführen, die natürlich zweckgebunden zur Steigerung der Ausbildungsqualität verwendet werden müssen. Für ärmere Studenten gibt es sowieso Stipendien usw.

      Haben wir alles schon diskutiert. Die Zinseinkommen werden zum pers. ESt. besteuert. Anscheinend geniesst mein Zinseinkommen so viel Schutz, dass 40% und mehr zum Staat fliessen muessen um die Horden von Polizei-Beamten zu bezahlen.

      Hier bist du beim Abschätzen wieder vollkommen am falschen Dampfer:
      http://www.destatis.de/basis/d/fist/fist01.htm
      Die Tabaksteuer bringt mehr als die Zinsabschlagsteuer und Körperschaftssteuer zusammen. Außerdem wird nicht nur dein Zinseinkommen geschützt, sondern dein ganzes Vermögen!

      Habe nie behauptet, dass ich das will. Zeigt wieder Deine Leseschwaeche, denn wenn sich der Staat nur auf das konzentrierte was wirklich wichtig ist, dann braeuchten wir keine oeffentlichen Gebaeude.

      Soll das alles auf den Nachtwächterstaat und auf die Kopfsteuer hinauslaufen, damit sich die Ökonomen, zu denen du nach deinen Mafia und Menschenhandel - Erläuterungen eh nicht mehr zählst, einen herunterholen können?

      Ich sage nicht, dass ein Ultra-Gesunder 20-jaehriger keine Beitrage in die KV zahlen soll. Ich sage nur, dass Leute mit unterschiedlichen Risiken unterschiedliche Praemien zahlen sollten.
      Das trifft auf die KFZ Versicherung zu (wer 30 Jahre unfallfrei faehrt, zahlt weniger, aber trotzdem nicht Null!!!) und sollte eigentlich auch auf alle Sozialversichungen zutreffen.


      Dein ständiges Geschwätz von der großen Umverteilung impliziert aber, daß die einen beraubt, und die anderen beschenkt werden würden. Es gibt natürlich eine Umverteilungskomponente, aber die meisten bekommen für ihre Abgaben eine adäquate Gegenleistung. Manche würden in einer privaten Versicherung nur 80% der Prämien zahlen, andere wiederum 120%. Nur sparen sich die "Verlierer" beim Umlagesytem an anderer Stelle Ausgaben für die öffentliche Sicherheit, für Gefängnisse, für Schießprügel aller Art, für die Sicherheitsdienste und Alarmanlagen, usw.

      Außerdem kann man die Umverteilung auch als eine Art Rück-Umverteilung sehen. Der normale Arbeiter und Angestellte ist am Arbeitsmarkt großer Konkurrenz ausgesetzt. Die sicheren Jobs gibt es schon lange nicht mehr. Die Bezahlung orientiert sich 100% an Marktpreisen.

      Dagegen gehen höchstens Unternehmen pleite, aber kaum einmal Unternehmer. Wenn die brav mit der Bank kooperieren, dann läßt man ihnen meistens ein gutes Auskommen. Oft wird Privates wie Auto, Wohnung, Handy oder Computer teilweise vom Unternehmen finanziert. Das sind alles Privilegien, die der Normalbürger nicht hat.

      Von gewissen Berufsgruppen wie Ärzten, Apothekern, Anwälten, Steuerberatern, einmal ganz abgesehen. Da ist von Marktwirtschaft noch wenig zu spüren. Diese sind gut organisiert und von der angeblichen Partei der liberalen Marktwirtschaft FDP gut vertreten. Wenn diese Berufsgruppen einen Teil ihrer Kartellgewinne und überhöhten Gebühren durch höhere Sozialbeiträge oder Steuern wieder zurückgeben, so ist das nur gerecht.


      zu deinen Libertarians:

      http://www.lp.org/issues/

      "Libertarians believe the answer to America`s political problems is the same commitment to freedom that earned America its greatness: a free-market economy and the abundance and prosperity it brings; a dedication to civil liberties and personal freedom that marks this country above all others; and a foreign policy of non-intervention, peace, and free trade as prescribed by America`s founders."

      Was würden die Libertarians wohl zu deinem Vorschlag sagen, die Atombombe auf Afghanistan abzuwerfen, oder was sagen die Libertarians eigentlich zum Irakkrieg? Wahrscheinlich muß das alles sein um den Frieden zu schützen, den Endfrieden sozusagen. Ashcroft will mit seinen Maßnahmen sicher auch nur die Bürgerrechte sichern, und Bush hat das Kyoto Abkommen nur aufgekündigt um die Wirtschaft zu stärken, damit sie dann ganz sicher die Umwelt schützen kann.
      Avatar
      schrieb am 25.02.04 21:42:15
      Beitrag Nr. 4.147 ()
      @ AntonChesus

      Teilzeit heißt hier 27 Wochen und mehr, es könnten also auch 45 Wochen sein. 50 Millionen Amerikaner arbeiten Teilzeit.

      Gut. Arbeiten sie 45 Wochen. Aber wo sind die working poor, die mit 4 Jobs in Armut leben?

      Wenn sich der Durchschnittsami solche Selbverständlichkeiten für Europäer wie Krankenversicherung und Ausbildung für die Kinder leisten will, dann wird es schwierig.

      Krankenversicherung ist in der Tat ein Problem. Wie ich schon gesagt habe, hauptsaechlich liegt das an der Tatsache, dass Anwaelte mit ihren ueberhoehten malpractice law suits die Kassen leer-raeumen, dass sich ein normal-Sterblicher keine KV mehr leisten kann.
      Schulbildung ist ein anderes Kapitel. Ueberall in Amerika gibt es gute und schlechte (oeffentliche!!!) Schulen. Wer seine Kinder auf gute Schulen schicken will, soll auch die oekonomischen Kosten dafuer bezahlen, ergo in eine Region ziehen, wo es gute Schulen gibt. In jedem Ballungsraum in dem ich bis jetzt gelebt habe, gibt es ein ganzes Spektrum von neighborhoods mit schlechten, mittelmaessigen und guten Schulen. Je nach Schulqualitaet variieren auch die Grundsteuern (denn davon werden Schulden finanziert). Im Moment wohne ich in einer Gegend mit unterdurchschnittlichen Schulen, weil ich keine Kinder habe. Wenn ich mal Kinder habe, dann ziehe ich zwei Meilen weiter suedlich, wo die Schulen viel besser sind. Anwendung der Tiebout Hypothesis!
      Zur Definition der Tiebout Hypothesis: http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?artid=33…
      The Tiebout Hypothesis (1) asserts that, in economic situations where it is optimal to have many jurisdictions offering competing packages of public goods, the movement of consumers to jurisdictions where their wants are best satisfied and competition between jurisdictions for residents will lead to near-optimal, “market-like” outcomes. A jurisdiction (or club) is a group of individuals who collectively provide public goods for themselves exclusively (the public goods are local). Tiebout also suggested that individuals would sort into taste-homogeneous jurisdictions.
      Universitaeten: Wenn sie denn so teuer sind, wie kommt es, dass viel mehr Amerikaner einen Abschluss bekommen als in Deutschland?

      Großer Irrtum. Bildung brauchst du nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch als Konsument, als Wähler, als Mitglied einer hoch entwickelten Gesellschaft.

      Als Mitglied einer hoch entwickelten Gesellschaft brauche ich auch ein Auto. Seit wann werden Autos subventioniert?



      Es gibt natürlich eine Umverteilungskomponente, aber die meisten bekommen für ihre Abgaben eine adäquate Gegenleistung. Manche würden in einer privaten Versicherung nur 80% der Prämien zahlen, andere wiederum 120%.

      Wenn jemand als Einkommensmillionaer 400000 Euro im Jahr Steuern zahlt, aber wegen seiner Ersparnisse nie in den Genuss von SH kommen kann, dann ist seine Praemie 400000 / 0 = +unendlich. Dein Beispiel von den 120% ist da etwas an den Haaren herbei gezogen.

      Von gewissen Berufsgruppen wie Ärzten, Apothekern, Anwälten, Steuerberatern, einmal ganz abgesehen. Da ist von Marktwirtschaft noch wenig zu spüren. Diese sind gut organisiert und von der angeblichen Partei der liberalen Marktwirtschaft FDP gut vertreten.

      Stimmt!

      Wenn diese Berufsgruppen einen Teil ihrer Kartellgewinne und überhöhten Gebühren durch höhere Sozialbeiträge oder Steuern wieder zurückgeben, so ist das nur gerecht.

      Gerechter waere es, man zerschlaegt die Kartelle und die ungerechte Besteuerung gleichzeitig.

      Was würden die Libertarians wohl zu deinem Vorschlag sagen, die Atombombe auf Afghanistan abzuwerfen, oder was sagen die Libertarians eigentlich zum Irakkrieg?

      Das Beispiel mit der A-Bombe ist jetzt auch schon etwas ausgeleiert. Wie auch die Libertarians denke ich, dass sich im Idealfall die USA aus der Aussenpolitik raushalten sollten. Insbesondere die einseitige Unterstuetzung Israels ist wenig foerderlich fuer den Weltfrieden. Aber leider ist der der Schaden schon entstanden. Wer A sagt muss auch B sagen.
      Nebenbei haben die USA auch Europa vor dem Faschismus bewahrt. Haetten sie sich vor 60 Jahren auch raushalten sollen?

      Bush hat das Kyoto Abkommen nur aufgekündigt um die Wirtschaft zu stärken, damit sie dann ganz sicher die Umwelt schützen kann.

      Kyoto beruht auf gefaelschten Daten. Man kann die modernsten Computerprogramme mit unnuetzen Daten fuettern, es kommt trotzdem Muell raus: Garbage in, Garbage out. Ich bin froh, dass wir Kyoto versenkt haben!


      @ Coubert

      Klima: danke für die langen, bewegenden Worte. Ich war mir schon vorher recht sicher, dass das Junk Science ist.

      Gern geschehen.

      Ausgezeichnet. Wir erfahren wieder ein Häppchen von Neo-Lib-Logik:
      So ist der Grund, dass asiatische junge Frauen entführt und im gleichen (!) Land zu Bordellarbeit gezwungen werden,


      Ich distanziere mich davon, dass jegliche kriminelle Aktivitaet die Folge schlechter Politik ist. Wenn eine Frau aus Bochum in Dortmund zur Prostitution gezwungen wird, dann sind Immigrationsbeschraenkungen in der Tat schuldlos. Kuenstlich dumm stellen und abwaegige Beispiele auffuehren: Das ist der Coubert’sche Stil.
      Unter Menschenhandel verstehe ich a) Verschleppen von Frauen, die in westlichen Laendern zur Prostitution gezwungen werden und b) Schlepperbanden, die illegale Einwanderer jahrelang in Sklavenarbeit halten, bis sie ihre Schulden abbezahlt haben.
      In beiden Faellen ist die drohende Abschiebung der Grund dafuer, dass sich die armen Leute jahrelang ausnutzen lassen.

      Selbstverständlich gibt es Rentensysteme und Arbeitlosenhilfesysteme, bei denen Beiträge (Lohnprozente) unterschiedlich sind und Auszahlungen ebenso unterschiedlich ausfallen.

      Ja! Und es gibt auch Lebensversicherungen die 10000 Euro auszahlen und andere zahlen 100000 im Todesfall. Sehr scharf erkannt, Detektiv coubert! Das aendert aber trotzdem nichts an der Tatsache, dass Millionaere fuer einen niedrigeren Erwartungswert bei der Ausschuettung mehr Beitraege einzahlen.
      Avatar
      schrieb am 26.02.04 09:13:02
      Beitrag Nr. 4.148 ()
      Kuenstlich dumm stellen und abwaegige Beispiele auffuehren: Das ist der Coubert’sche Stil.
      Unter Menschenhandel verstehe ich a) Verschleppen von Frauen, die in westlichen Laendern zur Prostitution gezwungen werden und b) Schlepperbanden, die illegale Einwanderer jahrelang in Sklavenarbeit halten, bis sie ihre Schulden abbezahlt haben.
      In beiden Faellen ist die drohende Abschiebung der Grund dafuer, dass sich die armen Leute jahrelang ausnutzen lassen.


      Und die Mafia betreibt Menschenhandel ausschliesslich und streng nach Deiner Definition.
      LOL, LOL, LOL!
      Helmut, Freispruch! Ich weiss jetzt: Du stellst Dich nicht künstlich dumm.

      Das aendert aber trotzdem nichts an der Tatsache, dass Millionaere fuer einen niedrigeren Erwartungswert bei der Ausschuettung mehr Beitraege einzahlen.
      Das nennt man Risikoverteilung. Solche weitverteilten Risiken werden immer mit einem groben Raster berechnet.
      Das ist bei KFZ-Versicherungen genauso.




      Und das ist der US-Demokrat, der in Vietnam drei Gliedmassen verloren hat.
      Die Republikaner haben ihn im Wahlkampf auf einem Plakat zusammen mit Saddam und Osama abgebildet. Als "Saddam-und Terroristen-Freund". Weil er "unpatriotische" Bedenken hatte, US-Boys in den illegalen Irak-Krieg zu schicken und sie dort den privaten Interessen von Halliburton-Drückeberger-Cheney mit Blut und Leben zu dienen zu lassen.

      Aber der Mann war halt mal im Krieg, wie man sieht. Er weiss, was das heisst. Er hatte damals keine guten Beziehungen nach oben wie unser Feschist, die Bomberjäcklein-Präsidenten-Marionette, der begeistert das Blut und das Geld der Bürger für die Ziele seiner Herren und Geldgeber opfert.
      Pfui igitt!
      Avatar
      schrieb am 26.02.04 15:14:18
      Beitrag Nr. 4.149 ()
      @helmut kohl

      Gut. Arbeiten sie 45 Wochen. Aber wo sind die working poor, die mit 4 Jobs in Armut leben?

      Wahrscheinlich momentan an der Arbeit. Vielleicht schaffen sie es mit dem 4. Job die Armutsgrenze zu überspringen. Bei einem Mindestlohn von 5$ mußt du 50 Wochen a 60 Stunden arbeiten um 15000$ zu verdienen.

      Krankenversicherung ist in der Tat ein Problem. Wie ich schon gesagt habe, hauptsaechlich liegt das an der Tatsache, dass Anwaelte mit ihren ueberhoehten malpractice law suits die Kassen leer-raeumen, dass sich ein normal-Sterblicher keine KV mehr leisten kann.

      Ich denke eher, daß sich hier schon die Inflation zeigt, genauso wie bei der Bildung. Hier versagt die vielgelobte Productivity, die Gesundheitsleistungen bleiben für eine große Anzahl von Menschen unerschwinglich, obwohl die Amerikaner am GDP gemessen am meisten für die Gesundheit ausgeben.

      Anwendung der Tiebout Hypothesis!

      Das Modell basiert zB auf den Annahmen der vollständigen und kostenlosen Mobilität und Information der Bürger. Diese Annahmen sind wie bei den meisten deiner Vorschläge nicht gegeben. Man kann nicht das ganze Alltagsleben ökonomisieren. Dazu fehlt den Leuten die Zeit für die Informationsgewinnung und die Bildung für die Informationsverarbeitung. Deswegen wird oft auf die genaue Abrechnung der Nutzung verzichtet. Das macht Preismodelle wie die Flatrate, die Netzkarte oder den All-inclusive Urlaub attraktiv. Das Gegenstück dazu ist auf staatlicher Ebene die allgemeine Besteuerung, durch die dann die öffentlichen Güter finanziert werden.

      Universitaeten: Wenn sie denn so teuer sind, wie kommt es, dass viel mehr Amerikaner einen Abschluss bekommen als in Deutschland?

      Wenn ein Volltrottel wie Bush einen Yale-Abschluß bekommt, so spricht das weniger für Bush als gegen Yale. Und Yale ist wahrscheinlich nicht die schlechteste Universität.

      Nebenbei: Deutschland leidet unter einem "Brain Drain". Was nicht vorhanden ist kann logischerweise auch nicht abfließen. Daher kann das öffentliche Ausbildungssystem nicht so schlecht sein. Die meisten wandern erst nach dem Studium aus, wenn sie anderswo mehr verdienen können und weniger rechtlichen Beschränkungen in der Forschung unterworfen sind.

      Wenn jemand als Einkommensmillionaer 400000 Euro im Jahr Steuern zahlt, aber wegen seiner Ersparnisse nie in den Genuss von SH kommen kann, dann ist seine Praemie 400000 / 0 = +unendlich. Dein Beispiel von den 120% ist da etwas an den Haaren herbei gezogen.

      Auch der Einkommensmillionär bekommt eine Pension und Gesundheitsleistungen.

      Die Sozialhilfe macht nur einen kleineren Teil der Sozialausgaben aus. Es ist natürlich immer noch viel zu viel, aber das liegt auch an der speziellen Situation in Ostdeutschland.
      http://www.destatis.de/basis/d/solei/soleiq19a.htm

      Die meisten Ein- und Auszahlungen kommmen vom Mittelstand für Pensionen und Gesundheit. Man muß natürlich über die gesamte Lebenszeit kalkulieren. Auch ein junger Gesunder kann einmal alt und krank werden. Mein Beispiel von den 80% und 120 % ist daher überhaupt nicht an den Haaren herbeigezogen. Bei den Pensionen alleine schaut es für die Jungen natürlich eher schlecht aus, dafür wird allerhand Privatvermögen das die Nachkriegsgeneration erarbeitet hat vererbt. Außerdem könnten die Jungen das Umlagesystem dadurch stärken, daß sie mehr Nachwuchs in die Welt setzen. Irgendwie wird also doch für Gerechtigkeit gesorgt.

      Das Beispiel mit der A-Bombe ist jetzt auch schon etwas ausgeleiert. Wie auch die Libertarians denke ich, dass sich im Idealfall die USA aus der Aussenpolitik raushalten sollten. Insbesondere die einseitige Unterstuetzung Israels ist wenig foerderlich fuer den Weltfrieden. Aber leider ist der der Schaden schon entstanden. Wer A sagt muss auch B sagen.
      Nebenbei haben die USA auch Europa vor dem Faschismus bewahrt. Haetten sie sich vor 60 Jahren auch raushalten sollen?


      Die Libertarians sind also eine unnötige Schönwetterpartei, und was du schreibst ist nicht ernst zu nehmen. Inzwischen sollten sich die Amis lieber selbst vor dem Faschismus bewahren. Da würde eine traditionelle konservative Regierung schon viel nutzen. Eine Regierung mit einem konservativen Wahrheitsbegriff, mit einer konservativen Haushaltspolitik und mit einem konservativen Rechtssystem vor dem alle Bürger gleich sind.
      Avatar
      schrieb am 26.02.04 21:47:56
      Beitrag Nr. 4.150 ()
      Rhodium 590.00 +50.00

      Silber explodiert.
      Wann kommt Gold ???

      Verschuldung der öffentl. Haushalte
      hier bei uns mit über 1300 Milliarden
      erschreckend hoch.
      Anstieg von über 6 %.
      Avatar
      schrieb am 01.03.04 21:54:14
      Beitrag Nr. 4.151 ()
      @ AntonChesus

      Wahrscheinlich momentan an der Arbeit. Vielleicht schaffen sie es mit dem 4. Job die Armutsgrenze zu überspringen. Bei einem Mindestlohn von 5$ mußt du 50 Wochen a 60 Stunden arbeiten um 15000$ zu verdienen.

      Es verdient aber niemand $5 die Stunde. Die Leute, die mt 4 Jobs nicht ueber die Runden kommen sind selbst Schuld, weil sie ihren Konsum nicht im Griff haben.

      Das Modell basiert zB auf den Annahmen der vollständigen und kostenlosen Mobilität und Information der Bürger. Diese Annahmen sind wie bei den meisten deiner Vorschläge nicht gegeben. Man kann nicht das ganze Alltagsleben ökonomisieren.

      Information ist (zumindest in den USA) einfach zu bekommen. Gehe zu jeder beliebigen Makler-Website. Fuer jedes Listing erfaehrst Du den School District und fuer die einzelnen Schulen (elementary, middle und high school) erfaehrst Du vom School District wie gut die Schulen im nationlen Vergleich sind. Meines Wissens sind alle School districts dazu verpflichtet, diese Daten zu veroeffentlichen.
      Mobilitaet ist in den USA auch groesser als in Deutschland. Der durchschnittliche Eigentuemer zieht alle sieben Jahre um. Du musst nicht denken, dass nur weil Du mit 40 noch bei Mutti wohnst, das in den USA auch so ist.

      Wenn ein Volltrottel wie Bush einen Yale-Abschluß bekommt, so spricht das weniger für Bush als gegen Yale.

      Was pure Intelligenz angeht ist er nicht so doof wie viele glauben. Man darf religioese Verbohrtheit nicht mit fehlender Intelligenz verwechseln. Insgesamt hast Du aber Recht, dass viele sog. Elite-Universitaeten hauptsaechlich die finanzielle Elite anziehen, welche nicht perfekt mit intellektueller Elite korreliert ist.

      Die meisten wandern erst nach dem Studium aus, wenn sie anderswo mehr verdienen können und weniger rechtlichen Beschränkungen in der Forschung unterworfen sind.

      Stimmt.

      Die Sozialhilfe macht nur einen kleineren Teil der Sozialausgaben aus. Es ist natürlich immer noch viel zu viel, aber das liegt auch an der speziellen Situation in Ostdeutschland.
      http://www.destatis.de/basis/d/solei/soleiq19a.htm


      Ja. Der Aufbau Ost ist in der Tat noch eine viel groessere Verschwendung als die Sozialhilfe.

      Außerdem könnten die Jungen das Umlagesystem dadurch stärken, daß sie mehr Nachwuchs in die Welt setzen. Irgendwie wird also doch für Gerechtigkeit gesorgt.

      Na dann muessten wir ja die reinste Bevoelkerungsexplosion in Deutschland beobachten. Tun wir aber nicht! Im Gegenteil, Deutschlands Bevoelkerung wird schrumpfen. Die Sozialabgaben sind eine solche Belastung fuer die Jungen, dass sie sich keine Kinder leisten koennen, wodurch die Probleme der Rentenversicherung noch erhoeht werden. Ein Teufelskreis, generiert vom Vater Staat.



      @ coubert

      Und die Mafia betreibt Menschenhandel ausschliesslich und streng nach Deiner Definition.

      Du hast nicht begriffen, dass Menschenhandel nicht einfach nur die Vermittlung von Prostituierten aus Bochum nach Dortmund ist. Aber von mir aus kannst Du weiter glauben, dass sich die Mafia auf vollkommen legalen Handel spezialisiert.

      Das ist bei KFZ-Versicherungen genauso.

      Das ist bei der KFZ-Versicherung eben nicht genauso. Sichere Fahrer zahlen weniger Praemie als schlechte Fahrer. In der Sozialversicherung ist es umgekehrt. Leute mit niedrigem Risiko zahlen mehr als Leute mit hohem Risiko. Das ist keine Risiko-Umlage sondern Umverteilung.

      Und das ist der US-Demokrat, der in Vietnam drei Gliedmassen verloren hat.

      Wo hast Du denn das wieder aufgeschnappt? Liest Du jetzt Frauenzeitschriften mit den ruehrenden Geschichten ueber Schicksals-Schlaege? Die Waehler in Georgia haben den Mann abgewaehlt. Nennt man auch Demokratie. Wenn Du den Mann allein aus Mitleid fuer waehlenswert haeltst, dann ist das Dein Problem. Damit bist Du anscheinend noch primitiver als der duemmste Suedstaaten-Red-Neck.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 00:02:48
      Beitrag Nr. 4.152 ()
      weiter glauben, dass sich die Mafia auf vollkommen legalen Handel spezialisiert.
      Das war ja Deine Annhame.
      Absurd, gell? Versuch es Dir zu merken.

      Sichere Fahrer zahlen weniger Praemie als schlechte Fahrer.
      Nicht unbedingt wenn sie grösseres Auto haben.

      In der Sozialversicherung ist es umgekehrt. Leute mit niedrigem Risiko zahlen mehr als Leute mit hohem Risiko
      Wegen der Schadenshöhe. Das haben wir doch schon besprochen. Versuch Die das nochmals zu merken.

      >>Und das ist der US-Demokrat, der in Vietnam drei Gliedmassen verloren hat.
      >Wo hast Du denn das wieder aufgeschnappt? Liest Du jetzt Frauenzeitschriften mit den ruehrenden Geschichten ueber Schicksals-Schlaege?

      Aus der NYT.
      Es sind Männer, die im Krieg waren. Kein Extrawurscht-Herrensöhnchen-Drückeberger, die den Krieg propagandieren und zu Hause in Unifromen und mit Soldatengrüsslein rumfetischieren.
      Schade, dass die Reps Deinen Geifer nicht übernehmen werden. Mann, das wär ein Spass.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 08:24:40
      Beitrag Nr. 4.153 ()
      Seit rund 12 Monaten sind die Ethernet-Netzwerker (CSCO, JNPR, FRDY u. Konsorten) so um 300% gestiegen. "Spending back, business cycle up". Jetzt erfahren wir die Backgroundstory:

      "Tech Revival Fueled by Sales to Government"
      http://www.nytimes.com/2004/03/02/business/02place.html
      Reg. required

      Die 130$Mia/p.A. Home-Security/Staatsicherheit war der grosse Kunde. Jetzt noch eine wenig Hedonics drüberschicken, und fertig ist die hohe Nachfrage nach Investitionsgütern in Schlüsselmärkten und die markante Steigerung im BSP.

      Den alten Sovjets müssen die Tränen in die Augen steigen. Ihr Businessmodell wird in den USA erfolgreich appliziert.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 08:53:41
      Beitrag Nr. 4.154 ()
      Coubert,

      jetzt wirds aber albern.

      1.) Der Link führt leider nur direkt zur Anmeldung für einen Account.


      2.) Die absolute Zahl (130 Mrd.) interessiert nicht, um den Einfluß auf die Steigerung des GDP einzuschätzen. Dann bitte auch die Steigerung bei den Ausgaben Home-Security/Staatssicherhweit.

      3.) Wir hatten den Hedonic doch schon hundert mal durchgekaut und hundertmal festgestellt, dass er a) mittlerweile auch in D-Land angewendet wird und b) nur ca. 0.2-0.3 Prozentpunkte beim GDP Wachstum ausmacht.

      Jetzt wo es sagst merke ich es auch. Die Staatsauträge sind ein sicheres Indiz für das Sowjet-Business-Modell. Wahrscheinlich ist die Bush-Administration ein heimliches Kommunistenlager und Coubert ist der erste, der es gemerkt hat. :D
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 09:19:02
      Beitrag Nr. 4.155 ()
      @Coubert

      sehr interessanter Artikel, danke. Dazu eine glaubwürdige Quelle.

      Ist der gute alte Keynes, das Standardmodell von Sozialdemokraten und Gewerkschaftlern. Hier in einer übergroßen Version. Aus angebotsorientierter Sicht ein echter Fauxpas.

      Bei Cisco ist laut Artikel govt. spending 17-23% vom Umsatz der Unternehmenskundschaftssparte. Das ist im Gegensatz zum Massenmarkt, den Cisco auch bedient, die Abteilung rentabel. Wenn auch noch ähnlich spendabel eingekauft wurde wie bei Foundry, sollte der Anteil an den Gewinnen deutlich höher sein. Ausserdem sollte es Auswirkungen auf Zulieferer etc. geben. Folglich dürfte die Staatsquote im IT-Sektor erstaunlich hoch sein.



      @Desue
      ad 1.: Die Anmeldung ist zwischengeschaltet. Kriegst einen Cookie verpasst und fertig. Der Vertrieb will ca. wissen, wer was liest.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 09:38:01
      Beitrag Nr. 4.156 ()
      @Desue

      >jetzt wirds aber albern.
      1.) Der Link führt leider nur direkt zur Anmeldung für einen Account.


      Drum hab ich doch geschrieben: Reg. required = "Registrierung erforderlich". Ich respektiere das geistige Eigentum der NewYorkTimes. Zudem ist die Anmeldung kostenlos.
      Aber wenn Du "Reg. required" nicht verstanden hast, macht`s u.U. wenig Sinn, sich dort anzumeleden.

      > Wir hatten den Hedonic doch schon hundert mal durchgekaut
      Das ist wahr.
      >und hundertmal festgestellt
      Wo haben WIR das festgestellt? Ein paar Leute, die sonst schon allerhand Unsinn ventilieren (z.B. "Mafia gibt es wegen staatlicher Regulierungen"), haben Deine Ansicht vertreten. Das ist schon alles.
      Und sonst breite mal DEINE Zahlen aus und verweise nicht auf angebliche Einigkeit.
      Also wie immer: "Link please." Leider wird nie einer geliefert. Immer nur Basar-Geschwätz.

      >Die Staatsaufträge sind ein sicheres Indiz für das Sowjet-Business-Modell
      Die Grössenordnung, Desue, die Grössenordnung! Nicht der Staatsauftrag an sich. Hier ging z.B.die Bewertung eines ganzen Sektors durch die Decke.

      > Wahrscheinlich ist die Bush-Administration ein heimliches Kommunistenlager
      Ich hätte mich das nicht zu sagen getraut. Aber wie die profitablen Geschäfte unter der Bürokraten-Freunderl-Gilde herumgeschpoben werden, hat`s was für sich.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 09:40:34
      Beitrag Nr. 4.157 ()
      @landingzone

      >Folglich dürfte die Staatsquote im IT-Sektor erstaunlich hoch sein.
      Wieder ein Zukunftsmarkt eben. Dank Papa Staat und Sohn Bush.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 12:00:37
      Beitrag Nr. 4.158 ()
      Coubert.

      Aber wenn Du "Reg. required" nicht verstanden hast,...

      sorry, habs einfach überlesen und nur auf den Link geklickt.;)

      Wo haben WIR das festgestellt? Ein paar Leute, die sonst schon allerhand Unsinn ventilieren (z.B. " Mafia gibt es wegen staatlicher Regulierungen" ), haben Deine Ansicht vertreten. Das ist schon alles.

      Die Diskussion hatten "wir" ausführlich ziemlich am Anfang des Threads und fast jedesmal wenn hier reinschaute lese erneut was von Hedonics als Totschlagargument für Manipulation. Sagen wir es so: wer gelernt hat wissenschaftlich zu arbeiten, kann anhand der Daten den Einfluß (0.2-0.3%) auf das GDP nachrechnen. Oder man kann ganz bequem an Manipulation glauben. Daher haben nicht "wir" das festgestellt, sondern nur die, die es wollten.

      Und sonst breite mal DEINE Zahlen aus und verweise nicht auf angebliche Einigkeit.
      Also wie immer: " Link please." Leider wird nie einer geliefert. Immer nur Basar-Geschwätz.


      "Link please" ist gut. Besonders weil hier schon alles gesagt wurde und du alles so schön ignoriert hast. "Meine Daten" brauche ich hier nicht zu präsentieren, weil ich ja das Rad nicht quasi neu erfinden muss.

      Vermutlich wirst Du es wieder ignorieren.
      Lies mal #273 und die Folgepostings von Helmut zum Thema.
      Einige der dort gesetzten Links und Grafiken sind bereits ungültig.

      Versuche doch bitte mal die tatsächliche Abweichung des GDP durch Hedonics nachzurechnen und die Rechnung zu verstehen. Und dann sage mir bitte wie eine Abweichung um ca. 0.2% zu hoch sein kann, um das GDP signifikant aufzublähen.

      Die Roh-Daten zur Berechnung hab ich noch auf Festplatte, kannste haben.

      Die Staatsaufträge sind ein sicheres Indiz für das Sowjet-Business-Modell
      Die Grössenordnung, Desue, die Grössenordnung! Nicht der Staatsauftrag an sich. Hier ging z.B.die Bewertung eines ganzen Sektors durch die Decke.


      Was ist daran schlimm? Musst die Werte ja nicht kaufen.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 13:04:08
      Beitrag Nr. 4.159 ()
      @Desue

      > um das GDP signifikant aufzublähen.
      Ich sags jetzt nochmals ganz langsam und deutlich zum mitschreiben:

      Nicht das GDP wird überhöht dargestellt, sondern das Wachstum des GDPs insbesondere im wachstumsrelevanten IT-Zukunftsmarkt. Ob das Deutschland jetzt nachmacht oder nicht, das tut hier nichts zur Sache. (Aber verständlich: jetzt muss eben auch ein Wachstumskarnikel aus dem Volkswirtschafts-Zylinder her)

      Zudem hab` ich damals schon gefragt: wie werden eigentlich Qualitätsminderungen berücksichtigt? Oder gibt`s die nicht im Modell?

      Alles etwa so wie ich bei den US-Schulden sage: Nicht das absolute Niveau ist ausschlaggebend, sondern die Veränderung der Verschuldung im Verhältnis zur Veränderung des GDPs.

      > "Link please" ist gut.
      Wäre gut. Ist leider nie. NIE, NIE, NIE.
      qed.

      > Vermutlich wirst Du es wieder ignorieren.
      Lies mal #273 und die Folgepostings von Helmut zum Thema.
      Einige der dort gesetzten Links und Grafiken sind bereits ungültig.

      Ich hab` schnell nachgeschaut. Die dort gesetzten "Links" sind selbstreferentiell, soweit ich das geshen habe. Der Urherber gibt als Quelle sich selber an und zieht einen Link auf sich. Wenn Dir das genügt .. fine with me.

      > Die Roh-Daten zur Berechnung hab ich noch auf Festplatte, kannste haben.
      Ich habe vor langer Zeit eine Bericht der Bundesbank zitiert (und einen LINK angegeben), der die Auswirkungen konkret für die Bewertung von IT-Gütern ausgerechnet hat: eine rund fünfache Überzeichnung über ein paar Jahre.
      Mit den üblichen paar doofen Sprüchen ("die Jungs von der BB haben keine Ahnung", "Coubert weiss nicht was eine Matrix ist" usw. usf.) war dann das Problem für ein paar Schlaumeier aus der Welt.
      Desue: rechne gefälligst selber auf Deiner Festplatte rum, wenn Dir das damalige Ergebnis nicht passt.

      > Was ist daran schlimm?
      Der Sektor läuft, weil der Staat auf Schulden viel einkauft. Keynes ist nicht schlimm, wenn man weiss, dass Keynes an der Arbeit ist.
      > Musst die Werte ja nicht kaufen.
      Natürlich nicht. Short gehen wäre angesagt.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 14:53:58
      Beitrag Nr. 4.160 ()
      @helmut kohl

      Es verdient aber niemand $5 die Stunde. Die Leute, die mt 4 Jobs nicht ueber die Runden kommen sind selbst Schuld, weil sie ihren Konsum nicht im Griff haben.

      Nach "dumm, faul und drogensüchtig" kommt jetzt also die Variante "den Konsum nicht im Griff".

      Mobilitaet ist in den USA auch groesser als in Deutschland. Der durchschnittliche Eigentuemer zieht alle sieben Jahre um. Du musst nicht denken, dass nur weil Du mit 40 noch bei Mutti wohnst, das in den USA auch so ist.

      Ich wohne schon lange nicht mehr bei Mutti, aber ich kann mir schon vorstellen, daß bei dir als liberalen Schnösel die Mobilität zwischen den Männer WGs sehr groß ist.

      Na dann muessten wir ja die reinste Bevoelkerungsexplosion in Deutschland beobachten. Tun wir aber nicht! Im Gegenteil, Deutschlands Bevoelkerung wird schrumpfen. Die Sozialabgaben sind eine solche Belastung fuer die Jungen, dass sie sich keine Kinder leisten koennen, wodurch die Probleme der Rentenversicherung noch erhoeht werden. Ein Teufelskreis, generiert vom Vater Staat.

      Mit deinem zwanghaften Ökonomisieren bist du hier wieder einmal am Holzweg. Kein Mensch läßt sich durch Sozialabgaben vom Kinderkriegen abhalten.

      @desue

      Die Diskussion hatten " wir" ausführlich ziemlich am Anfang des Threads und fast jedesmal wenn hier reinschaute lese erneut was von Hedonics als Totschlagargument für Manipulation. Sagen wir es so: wer gelernt hat wissenschaftlich zu arbeiten, kann anhand der Daten den Einfluß (0.2-0.3%) auf das GDP nachrechnen. Oder man kann ganz bequem an Manipulation glauben. Daher haben nicht " wir" das festgestellt, sondern nur die, die es wollten.

      Bei den 0.2-0.3% geht es nur um "Computers and peripheral equipment". Das macht 0.88% vom GDP aus. Den Hedonic gibt es aber auch bei Durable Goods, bei Housing, bei Autos und sogar bei College Textbooks:
      http://www.bls.gov/cpi/cpictb.htm

      Bezeichnenderweise wurde nach einer wahren Epoche von 4 Jahren mit dem Jahr 2000 schon wieder ein neues Referenzjahr eingeführt. Die früheren Referenzjahre waren 1937, 1952, 1972, 1982, 1996.

      Witzig auch, daß im großen Aufschwungjahr 2003 bei den Importen, die ja im GDP abgezogen werden, in der Contribution Rechnung nur 0.51% abgezogen werden, währenddessen es in der Nominalrechnung 1.02% waren.

      Noch etwas zur Transparenz:
      Könntest du mir vielleicht noch wissenschaftlich erklären, was die ganzen Realtabellen in der amtlichen Statistik sollen, wenn sie für GDP eh nichts bedeuten?
      http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/AllTables.asp
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 15:22:42
      Beitrag Nr. 4.161 ()
      AntonChesus

      Könntest du mir vielleicht noch wissenschaftlich erklären, was die ganzen Realtabellen in der amtlichen Statistik sollen, wenn sie für GDP eh nichts bedeuten?


      Wo habe ich denn behauptet, dass die Realtabellen nichts wert sind?
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 17:42:54
      Beitrag Nr. 4.162 ()
      @desue

      Wo habe ich denn behauptet, dass die Realtabellen nichts wert sind?

      Du hast geschrieben:

      Sagen wir es so: wer gelernt hat wissenschaftlich zu arbeiten, kann anhand der Daten den Einfluß (0.2-0.3%) auf das GDP nachrechnen.

      Mit "wissenschaftlich arbeiten" kann ja nur gemeint sein, auf die Contributions-Tabellen zu sehen und nicht auf die Realtabellen. Nur sind halt reichlich Realtabellen vorhanden, und ich dachte du könntest mir deren Zweckmäßigkeit erklären.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 20:09:23
      Beitrag Nr. 4.163 ()
      Nach " dumm, faul und drogensüchtig" kommt jetzt also die Variante " den Konsum nicht im Griff" .

      köstlich. Ich lach mich schlapp. Die Konsumenten überziehen routinemässig ihre 32 Kreditkartenkonten, die Börsenkonsumenten haben ihr Aktienportfolio nicht im Griff, die Regierungen den Haushalt nicht und die Pensionsfonds rutschen auf den Verpflichtungen aus. Da es keiner mehr schafft, die Hose zuzuknöpfen, hilft vor allem sowjetische Planwirtschaft, speziell die made by Republicans sponsored by Asia money pools. :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 20:38:15
      Beitrag Nr. 4.164 ()
      @ AntonChesus

      Nach " dumm, faul und drogensüchtig" kommt jetzt also die Variante " den Konsum nicht im Griff" .

      Yup! So sieht’s aus!

      Ich wohne schon lange nicht mehr bei Mutti, aber ich kann mir schon vorstellen, daß bei dir als liberalen Schnösel die Mobilität zwischen den Männer WGs sehr groß ist.

      Wir einigen uns also darauf, dass die Tiebout Hypothesis in den USA wunderbar funktioniert, weil Informationen leicht zugaenglich sind und Mobilitaet auch kein Problem ist.

      Mit deinem zwanghaften Ökonomisieren bist du hier wieder einmal am Holzweg. Kein Mensch läßt sich durch Sozialabgaben vom Kinderkriegen abhalten.

      Leidest Du an Persoenlichkeits-Spaltung? Gerade erst schreibst Du:
      Außerdem könnten die Jungen das Umlagesystem dadurch stärken, daß sie mehr Nachwuchs in die Welt setzen.
      Und danach schreibst Du, dass man die Entscheidung zum Kinderkriegen nicht Oekonomisieren sollte. Einmal schreibt Anton, einmal schreibt Chesus, oder wie?

      Den Hedonic gibt es aber auch bei Durable Goods, bei Housing, bei Autos und sogar bei College Textbooks:
      http://www.bls.gov/cpi/cpictb.htm


      Interessante Studie. Wenn Du sie gelesen haettest, dann wuesstest Du warum Hedonics nuetlich ist. Z.B.: Erste Auflage kostet $50, zweite Auflage kostet $60. Wieviel vom Preisanstieg ist Qualitaetsverbesserung und wieviel ist Inflation? Kann man nur mit Hilfe eines oekonometrischen Modells bestimmen!

      Bezeichnenderweise wurde nach einer wahren Epoche von 4 Jahren mit dem Jahr 2000 schon wieder ein neues Referenzjahr eingeführt. Die früheren Referenzjahre waren 1937, 1952, 1972, 1982, 1996.

      Wenn Du ein wenig von accounting vertuendest, dass wuesstest Du, dass moegliche Verzerrungen im realen GDP eintreten, wenn man sich weit vom Basisjahr entfernt. Die Benutzung eines neuen Basisjahres reduziert diese Verzerrungen also. Dankescheon, dass uns daran erinnert hast.


      @ Desue

      Hallo Desue! Wieder im Lande? Willkomen zurueck im Forum.

      Wir hatten den Hedonic doch schon hundert mal durchgekaut und hundertmal festgestellt, dass er a) mittlerweile auch in D-Land angewendet wird und b) nur ca. 0.2-0.3 Prozentpunkte beim GDP Wachstum ausmacht.

      Jaaaahhhh, aber wir bezieht sich dabei nur auf diejenigen Teilnehmer die auch lesen und rechnen koennen. Ist nicht bei allen der Fall.


      @ Coubert

      weiter glauben, dass sich die Mafia auf vollkommen legalen Handel spezialisiert.
      Das war ja Deine Annhame.
      Absurd, gell? Versuch es Dir zu merken.


      Meine Annahme war das eaxcte Gegenteil: Die Mafia macht eine Menge Geld mit Geschaeften, die der Staat unsinnergerweise verbietet. Liewgt an Deiner Leseschwaeche. Wie ueblich,

      Sichere Fahrer zahlen weniger Praemie als schlechte Fahrer.
      Nicht unbedingt wenn sie grösseres Auto haben.


      Was fuer eine dumme Antwort. Noch duemmer als die durchschnittlichen Beitraege, die Du sonst schreibst: Also schreibe ich es fuer alle leseschwachen und geistig zurueckgebliebenen coubert’s hier im board:
      KFZ-Versicherungspraemien fuer Fahrer, die sich nur in ihrem Unfallrisiko unterschieden (i.e. ansonsten gleiche Merkmale haben, wie z.B. Auto-Marke) unterscheiden sich so, dass der sichere Fahrer weniger zahlt als der Fahrer, der alle drei Monate einen Unfall baut. Das ist eine ex ante faire Versicherung. Sozialabgaben sind das exacte Gegenteil: Wer hohes ex ante Risiko hat zahlt weniger.

      In der Sozialversicherung ist es umgekehrt. Leute mit niedrigem Risiko zahlen mehr als Leute mit hohem Risiko
      Wegen der Schadenshöhe. Das haben wir doch schon besprochen. Versuch Die das nochmals zu merken.


      Vielleicht solltest Du Dir merken, dass Du mir zugestimmt hast, dass die Sozialhilfe sich nicht nach letztem Einkommen richtet. Wenn Schadenshoehe mitberuecksichtigt wird, dann wird uebrigens die unfaire Behandlung von hohen Einkommen noch deutlicher: Vermoegen (welches stark mit Einkommen korreliert!) wird auf die Sozialhilfe angerechnet.

      Es sind Männer, die im Krieg waren. Kein Extrawurscht-Herrensöhnchen-Drückeberger, die den Krieg propagandieren und zu Hause in Unifromen und mit Soldatengrüsslein rumfetischieren.
      Schade, dass die Reps Deinen Geifer nicht übernehmen werden. Mann, das wär ein Spass.


      Immer wieder schoen wie die linken Horden so richtig die Fassung verlieren, wenn sie ueber Bush schreiben. Beim Schreiben von “Extrawurscht-Herrensöhnchen-Drückeberger, die den Krieg propagandieren...” hattest Du wahrscheinlich Schaum vor dem Mund, wie?

      Wo haben WIR das festgestellt? Ein paar Leute, die sonst schon allerhand Unsinn ventilieren (z.B. " Mafia gibt es wegen staatlicher Regulierungen" ), haben Deine Ansicht vertreten. Das ist schon alles.

      Siehste, desue: coubert ist einer der lese- und rechen-schwachen Teilnehmer, die nicht zu dem WIR gehoeren.

      Und sonst breite mal DEINE Zahlen aus und verweise nicht auf angebliche Einigkeit.
      Also wie immer: " Link please." Leider wird nie einer geliefert. Immer nur Basar-Geschwätz.


      Zum 34sten Mal: Beim BEA. Z.B. Tabelle 1.1.2.

      Ich habe vor langer Zeit eine Bericht der Bundesbank zitiert (und einen LINK angegeben), der die Auswirkungen konkret für die Bewertung von IT-Gütern ausgerechnet hat: eine rund fünfache Überzeichnung über ein paar Jahre.
      Mit den üblichen paar doofen Sprüchen


      Mag sein, aber da nach der chein-weighted Methode das Gewicht der nominalen Computer-Investitionen (~1% vom GDP) verwendet wird, ist es egal ob ein Jahr oder 100 Jahre lang gerechnet wird. Uebrigens bezog sich die BB auch auf die Jahre 96-98, in denen der Preisindex fuer Computer and Periphial Investment in der Tat um 25% gesunken ist. Inzwischen sind wir aber bei etwa –7 bis –10% angelangt. Der BB-Artikel ist Schnee von gestern, wie alles was Du schreibst.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 22:15:49
      Beitrag Nr. 4.165 ()
      @helmut

      So, schaun wer zu:

      Aussage 1:
      > Mafiosi gaebe es gar nicht, wenn der Staat nicht kuenstlich Maerkte fuer sie schaffen wuerde.

      Aussage 2:
      > Die Mafia macht eine Menge Geld mit Geschaeften, die der Staat unsinnergerweise verbietet.

      Also die ähnliche Frage nochmals: beschränkt sich die Mafia auf die "unsinnigerweise verbotenen" Geschäfte?
      Wenn ja: Wen rufen sie an, um zu erfahren, wie die unsinnigen von den sinnigen verbotenen Geschäften zu unterscheiden sind?
      Wenn nein: warum gäbe es die Mafia dann gar nicht?

      Ich assoziere Mafia übrigens mit Gewaltanwendung. Du nicht?
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 04:22:48
      Beitrag Nr. 4.166 ()
      @ coubert

      Aussage 1:
      > Mafiosi gaebe es gar nicht, wenn der Staat nicht kuenstlich Maerkte fuer sie schaffen wuerde.
      Aussage 2:
      > Die Mafia macht eine Menge Geld mit Geschaeften, die der Staat unsinnergerweise verbietet.

      [/I]

      Ja das habe ich so geschrieben. Wie schon erwaehnt, war Aussage 1 etwas zu extrem, deshalb habe ich es etwas abgemildert und als Aussage 2 ausgedrueckt.

      Also die ähnliche Frage nochmals: beschränkt sich die Mafia auf die " unsinnigerweise verbotenen" Geschäfte?

      Aussage 2 beinhaltet, dass nicht alle Geschaefte dieser Art sind. Damit ist die Antwort auf Deine Frage: Nein.

      Wenn nein: warum gäbe es die Mafia dann gar nicht?

      Wahrscheinlich gaebe es sie, aber nicht in der Form wie heute. Ohne die Gewinne des Alkoholhandels waehrend der Prohibition und des Drogenhandels (und illegales Gluecksspiel, illegale Prostitution, und all den Dingen, die erst durch unsinnige Verbote so richtig lukrativ fuer kriminelle werden) waere organisiertes Verbrechen weniger profitable. Koennen wir uns darauf einigen?

      Ich assoziere Mafia übrigens mit Gewaltanwendung. Du nicht?

      Ich auch. Wieso fragst Du?
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 07:37:40
      Beitrag Nr. 4.167 ()
      Schön, das wir das jetzt herausgeschält haben. Hebammentätigkeit.

      > Wahrscheinlich gaebe es sie, aber nicht in der Form wie heute ..... die erst durch unsinnige Verbote so richtig lukrativ fuer kriminelle werden) waere organisiertes Verbrechen weniger profitable. Koennen wir uns darauf einigen?

      Erst die Frage der Gewaltanwendung:
      Wenn wenn eine Organisation ihren Willen in Geschäften mit eigener Gewaltanwendung durchsetzt, dann spielt es keine Rolle, ob gewisse staatliche Verbote etwas mehr oder weniger sinnig oder unsinnig sind, und in welcher Form sonst diese Organisation ihre Profite unter Gewaltanwendung erwirtschaften würde.
      Die Gewaltanwendung ist die Grundlage und das entscheidende Merkmal der Geschäfte dieser Organisationen. Genauso wie Raubdiebstahl ein lukratives Geschäft ist. Es ist daher uninteressant, in welcher From genau es die Mafia sonst gäbe.

      Ihre Praktiken finden ohnehin keinen Platz in einer bürgerlichen Wirtschaftsordnung.
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 09:11:05
      Beitrag Nr. 4.168 ()
      Coubert:

      um das GDP signifikant aufzublähen.
      Ich sags jetzt nochmals ganz langsam und deutlich zum mitschreiben: Nicht das GDP wird überhöht dargestellt, sondern das Wachstum des GDPs...


      Also das eine impliziert ja wohl logischwerweise das andere. Wenn deiner Ansicht (!) nach das Wachstum überhöht dargestellt wird, muss deiner Ansicht nach auch das GDP überhöht sein. Denn Wachstum ergibt sich als Differenz aus einer Periode zur Vorperiode.

      Zudem hab` ich damals schon gefragt: wie werden eigentlich Qualitätsminderungen berücksichtigt? Oder gibt`s die nicht im Modell?

      Gibts denn Beispiele für Minderungen?

      Desue: rechne gefälligst selber auf Deiner Festplatte rum, wenn Dir das damalige Ergebnis nicht passt.

      Zwingen kann Dich keiner. Ich fürchte Du hast mich eh nicht verstanden. ICH habe mit den Daten kein Problem. Wer wittert denn hier ständig Manipulation durch Hedonics?

      Der Sektor läuft, weil der Staat auf Schulden viel einkauft.

      Ja klar, der Staat hat einen Teil dazu beigetragen.

      Helmut:

      Thx. Ja, es hat mich wieder hierher verschlagen.

      AntonChesus:

      Bei den 0.2-0.3% geht es nur um " Computers and peripheral equipment" . Das macht 0.88% vom GDP aus. Den Hedonic gibt es aber auch bei Durable Goods, bei Housing, bei Autos und sogar bei College Textbooks:
      http://www.bls.gov/cpi/cpictb.htm


      Wo sind die 0.88 beziffert?
      Auch der Link der Hedonic Quality Adjustment Methods for College Textbooks quantifiziert den Einfluß von Hedonics bei College Textbooks auf das GDP nicht.

      Bezeichnenderweise wurde nach einer wahren Epoche von 4 Jahren mit dem Jahr 2000 schon wieder ein neues Referenzjahr eingeführt. Die früheren Referenzjahre waren 1937, 1952, 1972, 1982, 1996.

      Bezeichnenderweise? 2000 war ein Boomjahr. Gemessen an diesem Referenzjahr ist es für Folgejahre sogar schwerer Wachstum abzubilden. Außerdem spricht einiges für ein zukunftsnahes Referenzjahr.

      Mit " wissenschaftlich arbeiten" kann ja nur gemeint sein, auf die Contributions-Tabellen zu sehen und nicht auf die Realtabellen.

      Sicher nicht. Wie kommst du denn darauf?
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 09:11:48
      Beitrag Nr. 4.169 ()
      Und jetzt kehren wir dorthin zurück, wo Lobbygruppen versuchen, den Staat zur Errichtung von echten, neuen Markt-Hindernissen in einer rechtsstaatlich-liberalen
      Ordnung zu bewegen:

      "Das Copyright-Regime als Innovationsblocker"
      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/copy/16870/1.html
      "Eine amerikanische Wirtschaftsdenkfabrik zieht die Notbremse im DRM-gestützten System des geistigen Eigentums

      Die gegenwärtig von der Musik- und Filmindustrie praktizierten und geforderten technischen und politischen Ansätze zur Einschränkung der Kopiermöglichkeiten digitaler Dateien sind durch und durch fehlerhaft. Die Systeme fürs digitale Rechte- beziehungsweise Restriktionsmanagement (DRM), auf deren universellen Einsatz die Bemühungen der Labels und der Studios allenthalben abzielen, gefährden die gesamtgesellschaftliche Innovation und das Wissensreservoir der Menschheit, unterwandern den Wettbewerb, verteuern Inhalte, vergraulen Verbraucher und bürden die Kosten für scheiternde Business- und Marketingmodelle der Hightech-Industrie auf. Das ist der Tenor eines Reports des Committee for Economic Development, einem liberalen Think Tank an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik in Washington."



      Hier geht es nicht um Re-Liberalisierung von diskussionswürdigen Regulierungen. Hier geht`s um die Neuerrichtung von Hindernissen in unseren Zukunftsmärkten. Um die Erschaffung neuer Grenzen unfd Kassierstellen in einem zunächst freien, allgemein zugänglichen Gebiet. Hier ist echtes Fleisch am liberalen Knochen.
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 11:23:31
      Beitrag Nr. 4.170 ()
      #4153

      sollte gegenwartsnah heißen, nicht "zukunftsnah".
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 13:16:41
      Beitrag Nr. 4.171 ()
      Aus http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,288861,00.html von heute:

      Zitat: "Je größer die Siegeschancen von Kerry, desto nervöser werden Investoren an der Wall Street", sagte ein Händler.


      Bin mir sicher, dass...

      - John Kerry die Wahl gewinnen wird. (Bush ist doch jeder überdrüssig!)
      - nach der Wahl (02.11.04) die Zinsen mehrfach erhöht werden (wg. des riesen Haushaltsdefizit in den USA)
      - es zu massiven Steuererhöhungen in den Staaten nach der Wahl kommen wird (gleicher Grund: Haushaltsdefizit)
      - Kein frisches Pump-Geld seitens Greenspan mehr geben wird.
      - all die einsilbigen Hausse-Vertreter wieder eine schwache Börse wiedersehen werden. Hierzulande erwartet ich u.a. wg. #1 auch keinen nachhaltigen Bullenmarkt. Und zu der künstlichen Rally in den USA muss man nun auch nichts mehr sagen.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 13:18:22
      Beitrag Nr. 4.172 ()
      @Desue

      > Wenn deiner Ansicht (!) nach das Wachstum überhöht dargestellt wird, muss deiner Ansicht nach auch das GDP überhöht sein.

      Schon, aber betrachten wir folgenden Fall:
      a) Das GDP wächst um 1% (ohne Hed)
      b) das GDP wächst um 1.3% (mit Hed)
      Die Differenz der Gesamt-GDPs ist lediglich 0.3%. Das ausgewiesene Wachstum der beiden GDPs unterscheidet sich um 30%.

      > Gibts denn Beispiele für Minderungen?
      Natürlich.
      Software-Versionen mit erhöhtem Umfang, aber mit zeitraubenden Bugs. Wie soll jetzt sowas bewertet werden?
      Prozessoren mit höheren Taktraten, die bei Vollast die Taktfrequenz (Thermik) drosseln müssen. Wir haben Server in Betrieb. Die Plattenkapazitäten sind jetzt riesig in GByte. Aber wir haben deutlich mehr Ausfälle als früher. Zeitraubend. Handy-Telefonate, die mehrmals unterbrochen werden. Zeitraubend. Usw.

      > ICH habe mit den Daten kein Problem. Wer wittert denn hier ständig Manipulation durch Hedonics?
      Nicht "Manipulation".
      Ich behaupte nur im Einklang mit der Bundesbank, der Einfluss sei keineswegs zu vernachlässigen.
      Manipulation ist in meinen Augen, wenn man behauptet, Hedonics habe "so gut wie keinen" Einfluss.

      Und ich habe zunächst die einfache Frage gestellt, warum man mit solchen ungewissen Bewertungen und problematischen Metriken (ist ein doppelt so schneller Prozessor auch real (REAL!) doppelt so viel wert?) operiert, wenn "so gut wie kein Einfluss" auf das GDP daraus entsteht.
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 13:26:41
      Beitrag Nr. 4.173 ()
      @helmut kohl

      Wir einigen uns also darauf, dass die Tiebout Hypothesis in den USA wunderbar funktioniert, weil Informationen leicht zugaenglich sind und Mobilitaet auch kein Problem ist.

      Betüglich der Informationen habe ich angesichts des Benchmark-Wahns der Amerikaner meine Zweifel. Informationen wird es viele geben, die Frage ist nur ob man auch etwas damit anfangen kann. Bei der Mobilität wird es schwierig, wenn mehrere Kinder da sind und beide Elternteile arbeiten. Da ist dann bald Timeout für Tiebout.

      Leidest Du an Persoenlichkeits-Spaltung? Gerade erst schreibst Du:
      Außerdem könnten die Jungen das Umlagesystem dadurch stärken, daß sie mehr Nachwuchs in die Welt setzen.
      Und danach schreibst Du, dass man die Entscheidung zum Kinderkriegen nicht Oekonomisieren sollte. Einmal schreibt Anton, einmal schreibt Chesus, oder wie?


      Einmal ging es um Anreize zum Kinderkriegen und das andere Mal um die Generationengerechtigkeit. Bitte nicht Äpfel mit Birnen verwechseln.

      Interessante Studie. Wenn Du sie gelesen haettest, dann wuesstest Du warum Hedonics nuetlich ist. Z.B.: Erste Auflage kostet $50, zweite Auflage kostet $60. Wieviel vom Preisanstieg ist Qualitaetsverbesserung und wieviel ist Inflation? Kann man nur mit Hilfe eines oekonometrischen Modells bestimmen!

      Bei den College Textbooks ist die Anwendung noch hirnrissiger als bei den Computern. Während die Merkmale für Qualitätsveränderung der Computer zumindest bei der Messung (nicht beim Nutzen!) nachvollziehbar sind (GHZ, Hauptspeicher...) sind die Merkmale bei den Büchern folgende:

      Book cover -- Separate variables were created for hard book covers and soft book covers.
      Degree status of intended student and course -- Individual variables were developed for both graduate and undergraduate courses.
      Book size -- Six different variables needed to be set up for different sizes of books. The book sizes recognized (in inches) were 8.5 X 11, 8.5 X 9.5, 8.5 X 5.5, 7 X 10, 6 X 9, and Other.
      Book pages -- Seven different variables were created for different book lengths. The page categories listed were (a) under 150, (b) 151 - 300, (c) 301 - 500, (d) 501 - 800, (e) 801 - 1150, (f) 1151 - 1500, and (g) over 1500.
      Course subjects -- Numerous variables were developed for different course subject matters. In some cases, related subject matters had to be combined to form broader categories. This is the list of course variables that were set up:
      ..

      Book features -- Some books have special features or extra items included. Three different variables were set up to account for these areas.
      (1) Book has spiral binder feature

      (2) Book has color plate(s) feature

      (3) Book includes workbook, study guide, kit or disk


      Individual major publisher -- Textbook publishers are important to this model. Studies have shown that approximately 65% of the fees paid for college textbooks are retained by the publishers.2 The possibility exists that part of the price of a textbook may be tied up in publisher name recognition. However, the quotes in this item category list far too many publishers to create an individual variable for each one. Eight of the larger, more well-known educational publishers that priced eight or more books on the data base were isolated as individual major publisher variables. All other publishers were grouped in a `Not-major publisher` variable.
      Separate variables were also considered for size of city and CPI region of the country where each bookstore can be found.
      Separate variables were established for the type of business (university bookstore, community college bookstore, independent bookstore contracted by the college, etc.) that was recorded for each quote.


      Möglicherweise besteht ja zu einem gewissen Zeitpunkt wirklich ein statistischer Zusammenhang zwischen den oben genannten Eigenschaften und dem Preis. Aber bei einer Veränderung (zB mehr Seiten, Hardcover statt Softcover, "study guide, kit or disk") gleich auf eine große Qualitätsverbesserung zu schließen ist einfach absurd. Ich weis nicht was die amerikanischen Studenten mit ihren Büchern machen, bei uns kommt es immer noch auf den Inhalt an.

      Wenn Du ein wenig von accounting vertuendest, dass wuesstest Du, dass moegliche Verzerrungen im realen GDP eintreten, wenn man sich weit vom Basisjahr entfernt. Die Benutzung eines neuen Basisjahres reduziert diese Verzerrungen also. Dankescheon, dass uns daran erinnert hast.

      Die Verzerrungen entstehen normalerweise durch Inflation. Davon gab es in den letzten Jahren eher wenig, auf jeden Fall viel weniger als früher. Die Verzerrungen in der heutigen amerikanischen Statistik entstehen durch das Herumgefake mit dem Hedonic. In der alten Statistik (Referenzjahr 1996) waren zum Schluß die Computers nominal 88.3 Mrd$ und in der Realtabelle mit 390 Mrd$ enthalten. Das wird dann nocheinmal etwas glattgebügelt (eh nicht viel, beim 3-4 fachen wird es bleiben), aber nachdem die Rohdaten um das 4.4-fache aufgebläht wurden kann nichts Gescheites mehr herauskommen.

      Am besten die Amis führen jährlich ein neues Referenzjahr ein. Dann ist jedes Wirtschaftsjahr in den USA ein Wunder für sich.

      @desue

      Wo sind die 0.88 beziffert?

      Die 0.88% kann man sich selbst aus den bekannten Tabellen ausrechnen (Computerausgaben/GDP). Hochgerechnet auf das gesamte GDP ergäbe das aus dem Stand (bei 0% nominalen Wachstum) ein reales Wachstum von 22-34%.

      Auch der Link der Hedonic Quality Adjustment Methods for College Textbooks quantifiziert den Einfluß von Hedonics bei College Textbooks auf das GDP nicht.

      Das ist das Problem. Niemand kennt den Effekt. Bei den Computern sieht man, daß die Real-Contribution deutlich über der Nominal-Contribution liegt. Anderswo ist es weniger offensichtlich. Es könnte zum Beispiel sein, daß beim Housing eine 5% Nominalsteigerung in 4% Wachstum und 1% Inflation zerlegt wird, obwohl es in Wahrheit 5% Inflation und 0% Wachstum wären.

      Bezeichnenderweise? 2000 war ein Boomjahr. Gemessen an diesem Referenzjahr ist es für Folgejahre sogar schwerer Wachstum abzubilden. Außerdem spricht einiges für ein gegenwartsnahes Referenzjahr.

      Wie du selbst weiter oben schreibst bezieht sich das Wachstum jeweils auf die Vorperiode. Neue Referenzjahre braucht man normalerweise nach Perioden hoher Inflation (siehe oben).
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 16:42:26
      Beitrag Nr. 4.174 ()
      @ AntonChesus

      Bei der Mobilität wird es schwierig, wenn mehrere Kinder da sind und beide Elternteile arbeiten. Da ist dann bald Timeout für Tiebout.

      Wie gesagt: Heim-Eigentuemer ziehen alle sieben Jahre um, Mieter noch oefter. Ob beide Elternteile arbeiten oder nicht, haelt Dich nicht davon ab, in einen anderen Stadtteil zu ziehen wo die Schulden besser sind. Die einzige Moeglichkeit, die Anwendbarkeit von Tiebout zu widerlegen ist, wenn man die Einstellung eines Hinterwaeldlers aus Deutschland hat, der noch nie andere Teile der Welt gesehen hat und meint, dass in den USA alles so sein muss wie im Dorf zuhause.

      Möglicherweise besteht ja zu einem gewissen Zeitpunkt wirklich ein statistischer Zusammenhang zwischen den oben genannten Eigenschaften und dem Preis.

      Nein. Nicht moeglicherweise, sondern notwendigerweise, wenn Du die Tabellen mit den Parameter-Schaetzungen gelesen (und verstanden) haettest.

      Aber bei einer Veränderung (zB mehr Seiten, Hardcover statt Softcover, " study guide, kit or disk" ) gleich auf eine große Qualitätsverbesserung zu schließen ist einfach absurd.

      Ich darf Dich mal fragen: Hast Du studiert? Hast Du wenigstens Abitur? Was Du da gerade geschrieben hast, zeugt von unglaublicher Naivitaet und Abwesenheit jeglichen wissenschaftlichen Denkens.
      1) Niemand schliesst auf grosse Qualitaetsverbesserung. Man schliesst auf eine Qualitaetsverbesserung, und letztere wird mit statistischen Methoden geschaetzt.
      2) Du bist derjenige, der abstruse Hypothesen aufstellt. Anscheinend missfaellt Dir die Tatsache, dass untercshiedliche Merkmale sich auf den Preis auswirken. Schoen: Wenn Du denkst Hardcover sollte keinen Einfluss auf den Preis haben, dann ist das eine Hypothese, die man testen kann. Der t-Wert ist 6.35. Das entsprcht einem p-Wert von 0.0001. Damit hast Du mit 99.99% Wahrscheinlichkeit Unrecht. Noch Fragen?

      Die Verzerrungen entstehen normalerweise durch Inflation.

      Womit nun endgueltig bewiesen waere, dass Du nichts von accountings verstehst. Die Verzerrungen entstehen durch grob unterschiedliche Inflationraten verschiedener Komponenten im GDP.


      In der alten Statistik (Referenzjahr 1996) waren zum Schluß die Computers nominal 88.3 Mrd$ und in der Realtabelle mit 390 Mrd$ enthalten.

      Und wie ich hier schon 100 mal geschrieben habe: Das bedeutet nicht, dass das GDP Dank Computer um 302 Mrd. real gewachsen ist. Aber zu leseschwachen Antons und Chesuses, die nicht rechnen koennen, ist das noch nicht vorgedrungen.

      Es könnte zum Beispiel sein, daß beim Housing eine 5% Nominalsteigerung in 4% Wachstum und 1% Inflation zerlegt wird, obwohl es in Wahrheit 5% Inflation und 0% Wachstum wären.

      Exakt dies wird mit objektiven Methoden ermittelt: Wieviel vom Preisanstieg ist Inflation, wieviel ist Qualitaetsverbesserung. Wenn Du eine bessere Methode kennst, nenne sie bitte! Deine Methode hat den Namen “Wie koennen wir das US-GDP manipulieren, damit es so klein wie moeglich aussieht”


      @ KalleBlomquist

      Zitat: " Je größer die Siegeschancen von Kerry, desto nervöser werden Investoren an der Wall Street" , sagte ein Händler.

      Beide Kandidaten sind gleich schlecht fuer Wirtschaft und Boerse.


      @ Coubert

      Wenn wenn eine Organisation ihren Willen in Geschäften mit eigener Gewaltanwendung durchsetzt, dann spielt es keine Rolle, ob gewisse staatliche Verbote etwas mehr oder weniger sinnig oder unsinnig sind,

      Ich will nur sicherstellen, dass Gewalt eine Begleiterscheinung des org. Verbrechens ist. Wenn Pfizer mit Herstellung und Vertrieb von Cocaine befasst waere, dann gaeb’s keinen Drogenkrieg.

      (ist ein doppelt so schneller Prozessor auch real (REAL!) doppelt so viel wert?)

      Nein. Das behauptet auch niemand. Nicht einmal Hedonics. Wenn Du das behauptest, dann hast Du Hedonics nicht verstanden, aber wusste ich schon seit langem.
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 16:43:22
      Beitrag Nr. 4.175 ()
      Die Verschuldung ist dramatisch.


      Der Anstieg der Rohstoffpreise ist dramatisch.

      Gold, Silber, Platin, Kupfer, Ölpreise
      usw.


      Auf Edelmetalle ist weiterhin verlaß.


      Bemerkung : Die Hoffnung stirbt zuletzt.

      03.03.2004/16:33:52



      WDH/HINTERGRUND:Hoffnung auf Belebung am US-Arbeitsmarkt stoppt Euro-Höhenflug

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf eine Belebung des US-Arbeitsmarktes und Spekulationen um eine Leitzinssenkung der EZB haben den Höhenflug des Euro EURUS.FX1 nach Einschätzung von Devisenexperten gestoppt. "Das Risiko für einen weiteren Kursrückgang hat sich deutlich erhöht", sagte Devisenexperte Michael Burckhart von der Landesbank Hessen-Thüringen angesichts des am Dienstag eingesetzten "freien Falls" der Gemeinschaftswährung. Am Mittwoch erreichte der Euro mit 1,2108 US-Dollar den tiefsten Stand seit drei Monaten.
      Haupttriebfeder für die Erholung des Dollar sind laut Devisenexperten Spekulationen um eine Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag und die Hoffnung auf einen kräftigen Beschäftigungszuwachs in der größten Volkswirtschaft der Welt. Die Spekulation auf bessere Arbeitsmarktdaten an diesem Freitag stütze den Dollar zu allen führenden Währungen, sagte Devisenexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank.
      TECHNIK, PSYCHOLOGIE UND POLITIK SPRECHEN FÜR DOLLAR
      Auch aus Sicht von Volkswirt Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus & Burkhardt bleibt "der Dollar auf dem Vormarsch". Kurzfristig müsse mit einer Fortsetzung der Euroschwäche gerechnet werden. "Technik, Psychologie und Politik wirken derzeit für den Dollar unterstützend", fasst Devisenstratege Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank die Stimmung der Händler zusammen. Bereits in den nächsten Tagen ist für Helaba-Experten Burckhart ein Abgleiten auf 1,17 Dollar möglich.
      KNACKPUNKT ZINSGEFÄLLE
      Allerdings seien die Erwartungen im Hinblick auf den US-Arbeitsmarkt "hoch gesteckt und der Handel entsprechend nervös", sagte Burckhart. Sollte der Stellenzuwachs in den USA im Februar unter 100.000 liegen, sei eine "große Enttäuschung" programmiert. Für Ökonomen ist der US-Arbeitsmarkt der fehlende Mosaikstein für das Bild einer robusten Konjunkturerholung in den USA. Das kräftige Wachstum der US-Wirtschaft in den vergangenen Quartalen hat bisher nicht zu einer nachhaltigen Wende am Arbeitsmarkt geführt. Nur bei einem dauerhaften Beschäftigungszuwachs wird die US-Notenbank aus Sicht von Burckhart die Zinswende vollziehen und die Leitzinsen wieder erhöhen.
      Der Knackpunkt für die Devisenmärkte bleibt das Zinsgefälle zwischen den USA und der Eurozone. Derzeit ist der Leitzins in der Eurozone mit 2,00 Prozent doppelt so hoch wie in den USA. Der politische Druck auf die EZB war in jüngster Zeit gestiegen. So hatten sich Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und der französische Premierminister Jean-Pierre Raffarin in der vergangenen Woche für eine Leitzinssenkung ausgesprochen.
      FUNDAMENTALE UNGLEICHGEWICHTE
      Die Währungshüter dürften sich dem Druck nach Einschätzung der Devisenexperten aber kaum beugen. Zwar rechnen die meisten Volkswirte am Donnerstag nicht mit einer Absenkung des Leitzinses, der seit Mitte 2003 bei 2,00 Prozent verharrt. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet könnte aber Aufschluss über den künftigen Kurs der europäischen Währungshüter geben und die Bereitschaft zu einer Zinssenkung andeuten. Trichet hatte Anfang Januar mit der Warnung vor exzessiven Schwankungen an den Devisenmärkten die jüngste Euroschwäche eingeläutet. Am 18. Februar hatte der Euro mit 1,2925 Dollar ein neues Rekordhoch erreicht.
      An den fundamentalen Ungleichgewichten in den USA hat sich unterdessen in den vergangenen Wochen keine grundlegende Änderung ergeben. Die Sorgen über die mittelfristige Entwicklung des US-Arbeitsmarktes sowie der Defizite im Staatshaushalt und in der Leistungsbilanz bleiben Händlern zufolge weiter bestehen. "Der Markt läuft nun Gefahr, dass er sich erneut zu sehr auf eine Seite einschießt", sagte Burckhart./jha/rw/zb --- Von Johannes Haller, dpa-AFX ---
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 17:29:28
      Beitrag Nr. 4.176 ()
      @helmut

      >Ich will nur sicherstellen, dass Gewalt eine Begleiterscheinung des org. Verbrechens ist.

      Nicht eine "Begleiterscheinung". Gewaltandrohung und -ausübung ist das Merkmal und die Grundlage des organisierten Verbrechens. Es bewegt sich ausserhalb jeder rechtsaatlich-liberalen Ordnung.
      Wie wir gezeigt haben, kümmert sich die Mafia nicht drum, ob ein Geschäftsfeld verboten ist oder nicht. Haupstsache, man kann mit Gewalt die Kontrolle an sich reissen. Die Geschäftsmethoden sind kriminell an sich.

      >> ist ein doppelt so schneller Prozessor auch real (REAL!) doppelt so viel wert?)
      > Nein. Das behauptet auch niemand. Nicht einmal Hedonics. Wenn Du das behauptest


      Ich behaupte das nicht. Das Fragezeichen sollte das eigentlich deutlich gemacht haben.
      Aber wenn wir schon dabei sind: wieviel mehr ist nun so ein doppelt-schneller Prozessor hedonisch ungefähr wert?
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 18:28:59
      Beitrag Nr. 4.177 ()
      Coubert

      Schon, aber betrachten wir folgenden Fall:
      a) Das GDP wächst um 1% (ohne Hed)
      b) das GDP wächst um 1.3% (mit Hed)
      Die Differenz der Gesamt-GDPs ist lediglich 0.3%. Das ausgewiesene Wachstum der beiden GDPs unterscheidet sich um 30%.


      0.3% sind nicht viel. Deine 30% werde ich nicht überbewerten; das ist nur die Veränderung von der Veränderung. Damit kann man schöne, aber nutzlose Spielereien anstellen. Wenn z.B. SAP-Aktien an irgendeinen Tag um 0,1 Euro und am Folgetag um weitere 2 Euro steigen, beträgt die Steigerung der Steigerung 1900%. Toll, oder?

      Gibts denn Beispiele für Minderungen?
      Natürlich.
      Software-Versionen mit erhöhtem Umfang, aber mit zeitraubenden Bugs. Wie soll jetzt sowas bewertet werden?
      Prozessoren mit höheren Taktraten, die bei Vollast die Taktfrequenz (Thermik) drosseln müssen. Wir haben Server in Betrieb. Die Plattenkapazitäten sind jetzt riesig in GByte. Aber wir haben deutlich mehr Ausfälle als früher. Zeitraubend. Handy-Telefonate, die mehrmals unterbrochen werden. Zeitraubend. Usw.


      Ja, kann ärgerlich werden. Sind aber keine echten Qualitätsminderungen. Qualitätsmerkmale müssen objektiv feststellbar und Bestandteil eines Gutes/einer Leistung sein. Wenn bei euch z.B. 2 mal pro Monat der Server ausfällt und in 10 anderen Unternehmen fast nie, was willst du da mit Qualitätsminderungen rumoperieren? Vor-Ort-Service anrufen :D

      Nicht " Manipulation" .
      Ich behaupte nur im Einklang mit der Bundesbank, der Einfluss sei keineswegs zu vernachlässigen.
      Manipulation ist in meinen Augen, wenn man behauptet, Hedonics habe " so gut wie keinen" Einfluss.


      Sehr gut. Dann einigen wir uns, dass Hedonics einen geringen Einfluß haben. Man sollte sie eben nur nicht überbewerten.

      AntonChesus:

      Wo sind die 0.88 beziffert?
      Die 0.88% kann man sich selbst aus den bekannten Tabellen ausrechnen (Computerausgaben/GDP).


      Das weiß ich. Dann haben wir wohl beide was unterschiedliches gemeint. Es ging mir ja ursprünglich um den Betrag von 0.2-0.3%, um den das GDP durch die Anwendung von Hedonics steigen kann. Dann hast du direkt was von diesen 0.88% geschrieben und ich habs wohl falsch eingeordnet.

      wie ich sehe, ist Helmut auf den Rest schon eigegangen.
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 18:49:41
      Beitrag Nr. 4.178 ()
      @Desue

      > <i>Deine 30% werde ich nicht überbewerten; das ist nur die Veränderung von der Veränderung</i>
      Nein, es ist Abweichung der gleichen (!) Veränderung durch unterschiedliche Erfassungsmethoden.
      Wenn Wachstumsrate so intensiv diskutiert wird, sollte man sicherstellen, dass die unterschiedlichen Erfassungsmethoden nicht grad 30% oder noch mehr Abweichung bewirken. Sonst diskutiert man im Grunde genommen die Erfassungsmethoden.
      Dann lieber gleich die Methoden diskutieren. Was wir ja tun.

      > Wenn bei euch z.B. 2 mal pro Monat der Server ausfällt und in 10 anderen Unternehmen fast nie
      Natürlich kannst Du das alles als Einzelfälle vom Tisch wischen. Damit ist die Qualitätsminderung noch nicht berücksichtigt oder gar erfasst. Das ist ja mein Argument: solche Qualitätsveränderungen sind viel zu komplex, als dass sie effektiv dargestellt werden können. Warum also der ganze Zirkus, wenn`s angeblich eh "nur geringen Einfluss" hat?
      Der VorOrt-Service ist eine eine ganz andere Baustelle.
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 19:36:43
      Beitrag Nr. 4.179 ()
      Coubert:

      Nein, es ist Abweichung der gleichen (!) Veränderung durch unterschiedliche Erfassungsmethoden.

      Jaja, ich hab ja eigentlich nix anderes gesagt. Ob wir es "Abweichung von der Veränderung" oder Veränderung von der Veränderung nennen ist doch egal. An deinem Beispiel ändert das Wortspiel nix.

      Wenn Wachstumsrate so intensiv diskutiert wird, sollte man sicherstellen, dass die unterschiedlichen Erfassungsmethoden nicht grad 30% oder noch mehr
      Abweichung bewirken. Sonst diskutiert man im Grunde genommen die Erfassungsmethoden.


      Jede Abweichung ist zu hoch, aber 0.3% bleiben 0.3%.
      Wenn Du Deine Foderung ernst meinst, müsste du ja auch mit 1900% Aktiengewinn rechnen (siehe Bsp. SAP). Das Prinzig ist nämlich das gleiche. Machst Du das wirklich so ? :laugh:

      Natürlich kannst Du das alles als Einzelfälle vom Tisch wischen. Damit ist die Qualitätsminderung noch nicht berücksichtigt oder gar erfasst.

      Nein, keine Einzelfälle. Höre ich häufig sowas. Nur wenn bei euch ständig der Server abstürzt, hab ihr einen schrottigen Server, oder einen, der nicht euren Anforderungen enspricht. Beides kann man wohl kaum einer Qualitätsminderung zuschreiben. Häufige Fehler haben schon Gründe.

      Warum also der ganze Zirkus, wenn`s angeblich eh " nur geringen Einfluss" hat?

      Weil der Wert der Qualitätsmerkmale modelliert wurde. Ökonometrische Modelle sind halt besser persönliche Schätzmethoden.
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 12:40:35
      Beitrag Nr. 4.180 ()
      @helmut kohl

      Wie gesagt: Heim-Eigentuemer ziehen alle sieben Jahre um, Mieter noch oefter. Ob beide Elternteile arbeiten oder nicht, haelt Dich nicht davon ab, in einen anderen Stadtteil zu ziehen wo die Schulden besser sind.

      In der Realität gibt es noch andere wichtige Faktoren neben der besten Schule eines Kindes, zum Beispiel die beste Schule der anderen Kinder, oder die Arbeitsplätze der Eltern.

      Aber bei einer Veränderung (zB mehr Seiten, Hardcover statt Softcover, " study guide, kit or disk" ) gleich auf eine große Qualitätsverbesserung zu schließen ist einfach absurd.

      Ich darf Dich mal fragen: Hast Du studiert? Hast Du wenigstens Abitur? Was Du da gerade geschrieben hast, zeugt von unglaublicher Naivitaet und Abwesenheit jeglichen wissenschaftlichen Denkens.
      1) Niemand schliesst auf grosse Qualitaetsverbesserung. Man schliesst auf eine Qualitaetsverbesserung, und letztere wird mit statistischen Methoden geschaetzt.


      Okay. Ich nenne dich ab sofort nicht mehr einen großen Trottel sondern streng wissenschaftlich einen Trottel. Zufrieden?

      2) Du bist derjenige, der abstruse Hypothesen aufstellt. Anscheinend missfaellt Dir die Tatsache, dass untercshiedliche Merkmale sich auf den Preis auswirken. Schoen: Wenn Du denkst Hardcover sollte keinen Einfluss auf den Preis haben, dann ist das eine Hypothese, die man testen kann. Der t-Wert ist 6.35. Das entsprcht einem p-Wert von 0.0001. Damit hast Du mit 99.99% Wahrscheinlichkeit Unrecht. Noch Fragen?

      Ich denke nicht, daß Hardcover keinen Einfluß auf den Preis haben, sondern ich denke, daß die Schätzwerte für Bücher anhand äußerlicher Eigenschaften zur Inflationsmessung nicht zu gebrauchen sind. In dem Link werden 3 verschiedene Modelle vorgestellt, die jeweils angeblich ca 75% des Preises erklären. Da muß dann wieder viel geschätzt werden. Bei der Inflation geht es oft um Zehntel Prozentpunkte. Im Allgemeinen gilt: Was schon bei den Computern nicht funktioniert muß bei den Büchern erst recht scheitern.

      Womit nun endgueltig bewiesen waere, dass Du nichts von accountings verstehst. Die Verzerrungen entstehen durch grob unterschiedliche Inflationraten verschiedener Komponenten im GDP.

      Du verstehst anscheinend nichts von accounting, da es einen Unterschied macht um welche Gesamtinflationsrate die einzelnen Inflationsraten streuen. Das Entstehen grob unterschiedlicher Inflationsraten der Einzelkomponenten habe ich durch "Die Verzerrungen in der heutigen amerikanischen Statistik entstehen durch das Herumgefake mit dem Hedonic" beschrieben, ob es dir paßt oder nicht.

      In der alten Statistik (Referenzjahr 1996) waren zum Schluß die Computers nominal 88.3 Mrd$ und in der Realtabelle mit 390 Mrd$ enthalten.

      Und wie ich hier schon 100 mal geschrieben habe: Das bedeutet nicht, dass das GDP Dank Computer um 302 Mrd. real gewachsen ist. Aber zu leseschwachen Antons und Chesuses, die nicht rechnen koennen, ist das noch nicht vorgedrungen.


      Du bist wieder einmal zu blöd zum lesen. Nicht einmal das selbst Kopierte kannst du lesen. Wie hast du eigentlich VWL gelernt. Aus dem Bilderbuch?

      Exakt dies wird mit objektiven Methoden ermittelt: Wieviel vom Preisanstieg ist Inflation, wieviel ist Qualitaetsverbesserung. Wenn Du eine bessere Methode kennst, nenne sie bitte!

      Die Methoden sind nicht mein Bier. Offensichtlich gehen die Amerikaner mit ihren Methoden aber viel aggressiver vor, was man beim Vergleich des Wirtschaftswachstums berücksichtigen sollte.

      Als Indikator für das erwartete reale Wirtschaftswachstum werden oft die TIPS gebraucht. Die bis ins Jahr 2013 laufende Anleihe hat nur noch eine Rendite von ca 1.4% + eine heruntergefakte CPI-Prämie, also dürfte das erwartete reale Wirtschaftswachstum noch weiter darunter liegen. Die 2. Anleihe ist schon fast im negativen Bereich.

      Avatar
      schrieb am 04.03.04 13:45:41
      Beitrag Nr. 4.181 ()
      @Desue

      > Häufige Fehler haben schon Gründe.
      Qualitätsminderung, z.B.?

      > schrottiger Server
      Ich sprach von Disks. Vielen Disks in einigen Servern. Zudem kenne ich die Server-Farms mit Aberzig-Disks unserer Kunden. Alles schrottig, natürlich. Du musst es ja wissen.

      > Jede Abweichung ist zu hoch, aber 0.3% bleiben 0.3%.
      Lies nach. Im meinem Beispiel 30% Abweichung im Wachstum, nicht 0,3%.

      > müsste du ja auch mit 1900% Aktiengewinn rechnen (siehe Bsp. SAP)
      Dein Beispiel:
      Wenn z.B. SAP-Aktien an irgendeinen Tag um 0,1 Euro und am Folgetag um weitere 2 Euro steigen, beträgt die Steigerung der Steigerung 1900%.
      So.
      Hedonics behauptet, die Messungen (nominale Preise) gäben die Wirklichkeit nicht richtig wieder und produzieren daher korrekturbedürftige Rohdaten.
      Was sind an Deinem Beispiel die Rohdaten, die unbehandelt nicht der Wirklichkeit entsprechen und mit bestimmten Faktoren zu korrigieren sind?

      >Weil der Wert der Qualitätsmerkmale modelliert wurde.
      Und genau das betreite ich. Man kann es nicht.
      Und worüber nichts genaues bekannt ist, ist eine Schätzung genausogut wie eine Rechnung.
      Zumal wenn der Unterschied so klein ist, dass er eh` keine Rolle spielen soll. (Hauptargument der Hedoniker)
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 14:24:42
      Beitrag Nr. 4.182 ()
      @desue

      das Gedaddel mit den Computer Hedonics ist doch bereits von den Voraussetzungen her falsch.


      Nebensächlich

      Es gibt m.W. bis heute keinen einzigen stichhaltigen Beweis, dass Computer qualitativ besser geworden sind. Sie sind schneller und haben mehr Hauptspeicher. Ja und? Amortisieren sie sich schneller? Oder erzeugen sie weniger Abschreibungsbedarf? Oder sehen wir Grössenordnungen wie TCO, TCL, total cost of ownership, total cost of life cycle schrumpfen? Wird etwa der Einfluss der Hauptfehlerquelle Software übersehen? Sind die Gesamtkosten etwa gesunken? Nope. Mitnichten. Die Anforderungen werden grösser, die Versionszyklen folgen unverändert schnell aufeinander. Fehler, Patches und Support ebenfalls.


      Hauptsache

      Das Thema ist trivial. Weil es keine Rolle spielt. Die einzig relevante volkswirtschaftliche Grösse ist: Einkommen/ssteigerung, ausgedrückt durch BIP und BIP-Wachstumsratenveränderung. Ob das durch höhere oder schlechtere Qualität erreicht wird, ist uns vollkommen egal. So leid es mir tut, es ist sogar scheissegal.

      Wenn sich durch Währungsabwertung qualitativ unveränderte Produkte besser im Ausland verkaufen lassen, wird das sehr schnell deutlich. Aktuelles Beispiel: Dollar-Abwertung, verbesserte Exporte der US-Industrie. Qualitätsverbesserungen, Produktivitätssteigerungen: alles mehr oder weniger akademisch interessante Nebengrössen, aber bezgl. des Ergebnisses IRRELEVANT.

      Das ist nicht anderes als bei einer Bilanz. Stell Dir mal vor, eine Firma würde für erhöhten Einsatz von Robotern einfach das Eigenkapital um 100 Millionen erhöhen, weil Rationalisierung einfach besser ist. Lächerlich.

      Der Trick des U-Staates ist simpel: Bereits in der gesamtvolkswirtschaftlichen Rechnung enthaltene Voraussetzungen werden zum Ergebnis umdefiniert.

      Sonderschülern und Amerikanern kann man so etwas einleuchtend erklären. 1 + 1 + 2 = 4. Weil 2 doppelt so gut ist wie 1, wird nochmals die Hälfte von 2 dazu addiert. Macht 5.


      Für normal Intelligente? Gibt es die eigentlich noch? Ich wundere mich, wieviele diese Hirngespinste schlucken. Egal welches Bildungsniveau: jede sanktionierte Idiotie vom U-Staat wird gekauft. Reicht für diverse Irrenhauswitze
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 17:35:38
      Beitrag Nr. 4.183 ()
      Letztlich muss ich zugeben, dass mir dieses Thema nicht sooo wichtig ist, um endlose Diskussionen zu führen, die sich längst in Details verloren haben. Auch sehe ich mich hier nicht als Verteidiger von Hedonics, auch wenn ich hier langsam durch die los getretene Diskussion in diese Rolle steige. Andererseits fällt es eben auch manchmal schwer einiges unkommentiert zu lassen. Deswegen nur noch kurz:

      landing_zone

      Es gibt m.W. bis heute keinen einzigen stichhaltigen Beweis, dass Computer qualitativ besser geworden sind.

      Die Anwort kommt sogar von dir selbst:

      "Sie sind schneller und haben mehr Hauptspeicher."

      Amortisieren sie sich schneller? Oder erzeugen sie weniger Abschreibungsbedarf? Oder sehen wir Grössenordnungen wie TCO, TCL, total cost of ownership, total cost of life cycle schrumpfen? Wird etwa der Einfluss der Hauptfehlerquelle Software übersehen? Sind die Gesamtkosten etwa gesunken?

      Ach du meine Güte, die Begriffe Amortisation und Abschreibung haben hier wirklich nicht das Geringste zu suchen. Darum geht es überhaupt nicht.

      Und noch etwas (*Ironie an*): Hedonics kann auch kein Wetter vorhersagen.(*Ironie aus*)
      Jetzt hat das Thema schon soooooo einen langen Bart. Worum es bei Hedonics im Wesen geht ist anscheinend dennoch nicht angekommen. Bittere Erkenntnis.

      Ob das durch höhere oder schlechtere Qualität erreicht wird, ist uns vollkommen egal. So leid es mir tut, es ist sogar scheissegal.

      Erzähl das mal Coubert. Er hat bei Wachstum und höherer Qualität immer Manipulation gewittert. Er nennt es jetzt aber nicht mehr Manipulation.

      Der Trick des U-Staates ist simpel: Bereits in der gesamtvolkswirtschaftlichen Rechnung enthaltene Voraussetzungen werden zum Ergebnis umdefiniert.

      Quelle?
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 19:47:28
      Beitrag Nr. 4.184 ()
      @desue


      Naja, ich glaube man kann das Thema hedonics sehr schnell klären. Dann ist es wirklich vom Tisch.


      Ich sagte
      Sie sind schneller und haben mehr Hauptspeicher.

      und meinte damit:
      Ein GM-Auto von 2004 ist schneller als eins von 1950. Möglich, dasss das Lebensgefühl des Autofreaks steigt. Selbst wenn er Tempolimit und Staus heute weniger entkommt als 1950.

      Nach hedonischer Maßgabe können z.B. in die Ergebnisrechnung von GM zusätzlich erhöhte Geschwindigkeit, gesteigerte Hubraumgrösse, Treibstoffeinsparung und Airbags eingestellt werden. Schliesslich sind die Autos von heute und damals nicht vergleichbar. Oder man stellt das gleiche in das Einkommen des Käufers ein.

      Leider diskontieren die Märkte all das bereits vollautomatisch. Dazu gibt es sie ja:

      Für eine Volkswirtschaft ist bedeutsam, wieviele Autos GM verkaufen kann und wieviel Gewinne, Steuern, Arbeitsplätze und letztlich Wachstum daraus generiert wird. Dann ist noch bedeutsam, dass es aufgrund der technischen Entwicklung weniger Unfälle gibt und die Arbeitnehmer schneller an ihren Arbeitsplatz kommen. Auch wenn das bereits nicht mehr stimmt, s.o.

      Festeigerte Gesundheit, Verfügbarkeit und Zufriedenheit der Arbeitnehmer drückt sich bereits in den Zahlen der übrigen Profitcenter aus. Falls nicht: ist es volkswirtschaftlich ... -- bedeutungslos --.

      Resultat: Hedonics konstruieren einen virtuellen Neuheitsswert. In finanztechnischer Hinsicht kann das unter der Rubrik "runde Ablage" verbucht werden. Es gibt ihn nicht.

      Wenn Computer mehr Hauptspeicher haben, geschieht das im Zuge des technischen Fortschritts und weil auf dem Computermarkt Neues verkäuflich ist und nicht altes. Dafür wird der angemessene Preis bezahlt. Diese Selbstverständlichkeit ist nicht zusätzlich quantifizierbar. Man kann den Marktpreis nicht nachträglich höher ansetzen, wenn er nicht bezahlt wird.
      Sonst können wir gleich den 21.-Jahrzhundert-Bonus feststellen oder auch, dass der morgige Tag hedonisch höher berechnet wird, weil alles neuer ist.


      Hedonics = Sentiment. Man fühlt sich toller mit neuen Glitzersachen und viel Hauptspeicher. Das volkswirtschaftliche Sentiment wird diskontiert. So wird auf gefühlige Weise doppelt gerechnet. Die Volkswirte nicken es ab, die Bilanz sieht virtuell besser aus, die Vermögensillusion nimmt zu. Das ist die "Quelle" der Idee.

      Das Zeug hat in keiner Ergebnisrechnung etwas zu suchen. Nicht mit 3%, nicht mit 0,3%, nicht mit 0,00003%.


      Eigentlich nicht schwer zu verstehen, was für ein fürchterlicher Unsinn das ist.

      Aber molto molto komisch ist es ja auch. ;)
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 21:49:51
      Beitrag Nr. 4.185 ()
      @ AntonChesus

      In der Realität gibt es noch andere wichtige Faktoren neben der besten Schule eines Kindes, zum Beispiel die beste Schule der anderen Kinder, oder die Arbeitsplätze der Eltern.

      Ja, wegen Deiner Realitaet (oder Abwesenheit dergl.) sollen also alle Schulen so wie in Deutschland gleich schlecht sein? Zum Glueck ist man da in den USA pragmatischer.

      Okay. Ich nenne dich ab sofort nicht mehr einen großen Trottel sondern streng wissenschaftlich einen Trottel. Zufrieden?

      Ohne Gegenargument? Darf ich schliessen, Du hast nichteinmal einen Hauptschulabschluss?

      Ich denke nicht, daß Hardcover keinen Einfluß auf den Preis haben, sondern ich denke, daß die Schätzwerte für Bücher anhand äußerlicher Eigenschaften zur Inflationsmessung nicht zu gebrauchen sind.

      Dass die t-Werte alle so hoch sind, belegt statistisch, dass die angefuehrten Merkmale einen Einfluss auf den Preis haben.

      In dem Link werden 3 verschiedene Modelle vorgestellt, die jeweils angeblich ca 75% des Preises erklären. Da muß dann wieder viel geschätzt werden. Bei der Inflation geht es oft um Zehntel Prozentpunkte.

      Eben! Und Du kannst ja mal den Mean Squared Error von Deiner Methode (was auch immer die sein mag) mit dem MSE der Regression vergleichen. Und siehe da: Die Hedonics-Regression macht viel kleinere Fehler. Gerade weil es bei der Inflation um zehntel %punkte geht, muss man wissenschaftlich rangehen und nicht mit so einem Spatzenhirn wie Du.

      Was schon bei den Computern nicht funktioniert muß bei den Büchern erst recht scheitern.

      Was funktioniert bei Computern nicht? Bitte Belege!

      Du bist wieder einmal zu blöd zum lesen. Nicht einmal das selbst Kopierte kannst du lesen. Wie hast du eigentlich VWL gelernt. Aus dem Bilderbuch?

      Weiss nicht was an meinen Ausfuehrungen falsch sein soll. Lesen kann ich auch. Es haetten nur 301.7 Mrd sein sollen, nicht 302.

      Die Methoden sind nicht mein Bier.

      Ich weiss. Du kritisierst die Methoden, die Du selbst nicht verstanden hast und zu denen Du keine Alternative anbieten kannst. Anscheinend verstehst Du nicht einmal den Grund warum die Methoden verwendet werden. Was Kompetenz angeht bist Du auf einem Niveau mit einem Einzeller, und exakt so viel Respekt sollten wir Deinem Gesuelz schenken. Du hast die gleiche Einstellung wie Coubert: Alles was in den USA passiert (und alles was ich sage) muss falsch sein. Egal ob Ihr versteht worum’s geht.


      @ Coubert

      Nicht eine " Begleiterscheinung" . Gewaltandrohung und -ausübung ist das Merkmal und die Grundlage des organisierten Verbrechens. Es bewegt sich ausserhalb jeder rechtsaatlich-liberalen Ordnung.
      Wie wir gezeigt haben, kümmert sich die Mafia nicht drum, ob ein Geschäftsfeld verboten ist oder nicht. Haupstsache, man kann mit Gewalt die Kontrolle an sich reissen. Die Geschäftsmethoden sind kriminell an sich.


      An erster Stelle steht das Geld. Abgesehen von irren Massenmoerdern geht es der Mafia nicht um Gewalt per se. Sie ist nur Mittel zum Zweck.

      > > ist ein doppelt so schneller Prozessor auch real (REAL!) doppelt so viel wert?)
      > Nein. Das behauptet auch niemand. Nicht einmal Hedonics. Wenn Du das behauptest
      Ich behaupte das nicht. Das Fragezeichen sollte das eigentlich deutlich gemacht haben.


      Da bin ich aber beruhigt. Es hatte sich fast so angehoert, als haettest Du hedonics kritisieren wollen.

      Aber wenn wir schon dabei sind: wieviel mehr ist nun so ein doppelt-schneller Prozessor hedonisch ungefähr wert?

      http://www.bls.gov/ppi/ppicomqa.htm (Beispiel aus dem Jahr 1999)
      Angenommen im Jahr 1999 kaufst Du einen Rechner (400Mhz) fuer $2000. Ein Jahr spaeter kaufst Du einen 800 Mhz Rechner mit ansonsten gleichen Merkmalen fuer $2500. In Preisen von 1999 muesste er $2000+$3.533*400=3413.20 kosten. Qualitaetsverbesserung = +1413.20
      Preisveraenderung = +500
      Inflation = -913.20


      @ landingzone

      Sonderschülern und Amerikanern kann man so etwas einleuchtend erklären. 1 + 1 + 2 = 4. Weil 2 doppelt so gut ist wie 1, wird nochmals die Hälfte von 2 dazu addiert. Macht 5.

      Gleiche Kritik wie bei Anton und coubert: Erst die Konzepte verstehen, dann kritisieren.Sonst bist Du selbst auf Sonderschulniveau.




      Nach hedonischer Maßgabe können z.B. in die Ergebnisrechnung von GM zusätzlich erhöhte Geschwindigkeit, gesteigerte Hubraumgrösse, Treibstoffeinsparung und Airbags eingestellt werden. Schliesslich sind die Autos von heute und damals nicht vergleichbar. Oder man stellt das gleiche in das Einkommen des Käufers ein.

      Nichteinmal Du bist daemlich genug anzunehmen, dass Hedonics in der Ergebnisrechnung von GM verwendet wird.
      Nichteinmal Du bist daemlich genug anzunehmen, dass im realen GDP nun ploetzlich nur noch Autos gezaehlt werden, egal ob es ein Ford Model T oder ein 2004 Toyota Corolla ist.

      Man kann den Marktpreis nicht nachträglich höher ansetzen, wenn er nicht bezahlt wird.

      Leider, leider, muss aber im realen GDP der Preis eines Gutes in Preisen eines Basis-Jahres angegeben werden. Wenn Dir die reale Berechnung nicht passt, dann nimm halt das nominale GDP. Demnach sind die USA letztes Jahr um 5.92% gewachsen.

      Hedonics = Sentiment.

      Eben nicht. Die Preisindices werden von Computer berechnet, ohne Gefuehl und ohne Rumgelaber a la landingzone.
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 03:20:08
      Beitrag Nr. 4.186 ()
      Coubert:

      Häufige Fehler haben schon Gründe.
      Qualitätsminderung, z.B.?


      Nein. Bleiben wir mal am Beispiel: Angenommen euer Server stürzt häufig ab, in 10 anderen Firmen dagegen fast nie, dann frage ich nach den Gründen, warum gerade bei euch, und schreie nicht zu allererst "Qualitätsminderung". Qualitätsmerkmale müssen wie gesagt objetkiv feststellbar und Bestandteil eines Gutes sein. In den 10 anderen Firmen gäbe es deine geforderte Qualitätsminderung (keien Abstürze) nicht. War das deutlicher?

      Jede Abweichung ist zu hoch, aber 0.3% bleiben 0.3%.
      Lies nach. Im meinem Beispiel 30% Abweichung im Wachstum, nicht 0,3%.


      Du meinst die relative Differenz (30%), ich die absolute (0,3%). Was der Widerspruch jetzt soll. Du solltest eigentlich wissen was ich meinte, denn die Zahl kommt von dir. Zur Erinnerung:

      "Schon, aber betrachten wir folgenden Fall:
      a) Das GDP wächst um 1% (ohne Hed)
      b) das GDP wächst um 1.3% (mit Hed)
      Die Differenz der Gesamt-GDPs ist lediglich 0.3%"

      Was sind an Deinem Beispiel die Rohdaten, die unbehandelt nicht der Wirklichkeit entsprechen und mit bestimmten Faktoren zu korrigieren sind?

      Mensch Coubert, mein Beispiel sollte dir analog zu deinem Beispiel lediglich den gegrenzten Aussagewert zeigen, den Veränderungen von Veränderungen hier haben.
      Ist es unfreiwillige Komik, wenn du bei Aktienkursen von "Rohdaten" sprichst? Natürlich haben Aktienkurse nix mit Hedonics zu tun, wer wollte das je behaupten.

      Weil der Wert der Qualitätsmerkmale modelliert wurde.
      Und genau das betreite ich. Man kann es nicht.

      Lies es nach. Es steht schwarz auf weiß. Grundverständnis in Statistik ist allerdings notwenig.
      http://www.bls.gov/ppi/ppicomqa.htm

      Bestreitest du es jetzt immernoch?
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 10:37:01
      Beitrag Nr. 4.187 ()
      @helmut, @Desue

      > Angenommen im Jahr 1999 kaufst Du einen Rechner (400Mhz) fuer $2000. Ein Jahr spaeter kaufst Du einen 800 Mhz Rechner mit ansonsten gleichen Merkmalen fuer $2500. In Preisen von 1999 muesste er $2000+$3.533*400=3413.20 kosten.

      Fein.
      Nun taktet ein Intel-P4 mit 3 GHz, ist aber aufgrund seines niedrigeren IPC (instruction per cycle) etwa gleich schnell wie sein Vorgänger PIII mit 2.2 GHz wäre oder ein AMD-Athlon mit aktuellen 2GHz.
      Wie wird das berücksichtigt? Wird für jedes Prozessormodell ein Korrekturfaktor geschätzt? Die Unterschiede sind beträchtlich, der P4 weit verbereitet. Absolut kein Sonderfall.
      Wir sind gespannt.

      @helmut
      > Mafia, Gewaltanwedung: Sie ist nur Mittel zum Zweck.
      Sie ist DAS Mittel zum Zweck. Darin unterscheidet sich die Mafia grundsätzlich von z.B. einem Schwarzarbeiter, der auch staaatliche "Regulierungen" umgeht.
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 13:27:34
      Beitrag Nr. 4.188 ()
      @helmut kohl

      Okay. Ich nenne dich ab sofort nicht mehr einen großen Trottel sondern streng wissenschaftlich einen Trottel. Zufrieden?

      Ohne Gegenargument? Darf ich schliessen, Du hast nichteinmal einen Hauptschulabschluss?


      Dein Argument war, daß zwischen Qualitätssteigerung und großer Qualitätssteigerung wissenschaftlich ein Unterschied besteht. Auf dieses "Argument" habe ich die passende Antwort gegeben.

      Dass die t-Werte alle so hoch sind, belegt statistisch, dass die angefuehrten Merkmale einen Einfluss auf den Preis haben.

      Das habe ich auch nie bestritten. Die Methode bleibt aber trotzdem ein Versuch Äpfel und Birnen miteinander zu vergleichen, die auch beide einen Stengel haben.

      Eben! Und Du kannst ja mal den Mean Squared Error von Deiner Methode (was auch immer die sein mag) mit dem MSE der Regression vergleichen. Und siehe da: Die Hedonics-Regression macht viel kleinere Fehler. Gerade weil es bei der Inflation um zehntel %punkte geht, muss man wissenschaftlich rangehen und nicht mit so einem Spatzenhirn wie Du.

      Gut. Die Hedonic Methode kann also Äpfel und Birnen relativ gut vergleichen.

      Weiss nicht was an meinen Ausfuehrungen falsch sein soll. Lesen kann ich auch. Es haetten nur 301.7 Mrd sein sollen, nicht 302.

      Wenn du etwas von mir kopierst, und darauf antwortest, dann sollte die Antwort etwas mit dem Kopierten zu tun haben, und das war wie so oft nicht der Fall. Man könnte mal untersuchen welchen Einfluß die Merkmale allgemeine Blödheit und Leseschwäche haben.

      Ich weiss. Du kritisierst die Methoden, die Du selbst nicht verstanden hast und zu denen Du keine Alternative anbieten kannst. Anscheinend verstehst Du nicht einmal den Grund warum die Methoden verwendet werden. Was Kompetenz angeht bist Du auf einem Niveau mit einem Einzeller, und exakt so viel Respekt sollten wir Deinem Gesuelz schenken. Du hast die gleiche Einstellung wie Coubert: Alles was in den USA passiert (und alles was ich sage) muss falsch sein. Egal ob Ihr versteht worum’s geht.

      Ich habe die Methode sehr wohl verstanden, und ich verstehe auch die Schwierigkeit die Inflation zu messen, weil die Bruttosozialprodukte im Laufe der Zeit aus teilweise anderen Produkten und Dienstleistungen bestehen. Ich unterstelle den Amerikanern aber nicht zuletzt wegen dem Computer Hedonic und dem Collegebook Hedonic, daß sie mit ihren Methoden viel aggressiver vorgehen, auch wenn diese Methoden wissenschaftlich korrekt sein mögen. Die Demoskopen arbeiten auch wissenschaftlich korrekt, trotzdem kommt oft genug ein Blödsinn dabei heraus.
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 14:27:14
      Beitrag Nr. 4.189 ()
      > arbeiten auch wissenschaftlich korrekt, trotzdem kommt oft genug ein Blödsinn dabei heraus.

      Die meisten wissenschaftlichen Irrtümer wurden mit wissenschaftlichen Methoden erarbeitet. Und die Liste der wissenschaftlichen Irrtümer ist länger als die der wissenschaftlichen Erfolge. Sie ist begreiflicherweise nur nicht niedergeschrieben worden. Die Medizin hat Tausende von Patienten wurden mit streng wissenschaftlichen Methoden ins Jenseits befördert. Herr Röntgen hat seine ganze Familie mit wissenschatlichen Methoden durchstrahlt und untersucht. Alle sind daran gestorben. Strahlenkrebs. Auch diese Diagnose wurde nach wissenschaftlich Methoden erstellt.

      Wissenschaft ist eine Methode. Sie ist kein Wahrheitsbeweis. Wer wissenschaftlich arbeitet, hat deswegen noch nicht "Recht". Und man kann alles wissenschaftlich betreiben. Auch Astrologie oder Kaffeesatzlesen, Skat oder Fussball.

      Wissenschaftliche Hedonics ist im Wahrheitsgehalt ein wenig oberhalb von wissenschaftlichem Kaffeesatzlesen angesiedelt.
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 15:59:37
      Beitrag Nr. 4.190 ()
      Coubert, AntonChesus

      Irgendwie bezeichnend. Keine sachlichen Argumente mehr gegen Hedonics wird kurzum zum Rundumschlag gegen die Wissenschaft ausgeholt. Sogar Herr Röntgen bekommt noch sein Fett weg. Da will ich gar nicht mehr drauf eingehen. Es lebe der Stammtisch.

      Das hier ist auch gut:

      Die Demoskopen arbeiten auch wissenschaftlich korrekt, trotzdem kommt oft genug ein Blödsinn dabei heraus.

      Nur wer glaubt, dass Demoskopen Hellseher sind, kann so etwas schreiben. Das menschliche Hirn ist immernoch eine Black Box. Nur wer wissenschaftlich arbeitet kann diese Black Box langsam entschlüsseln. Die Wissenschaft ist nicht schuld, dass Meinungsumfragen bisweilen ungenau sind. Wissenschaft verhindert, dass diese Ungenauigkeiten nicht noch viel größer sind. Und die Schwierigkeiten einer reinen Sozialwissenschaft (Gehirn=Black Box) mit Hedonics zu vergleichen, zeigt wieder nur die Hilflosigkeit nach Argumenten zu suchen. Ich muss mich jetzt erstmal hinlegen, sonst rege ich mich noch über euren Unsinn auf. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 16:13:27
      Beitrag Nr. 4.191 ()
      > Rundumschlag gegen die Wissenschaft ausgeholt.

      Desue, lies nach.
      Ich habe gesagt, allein mit der Methode "Wissenschaftlichkeit" sei noch keine Wahrheit gewonnen.
      "Notwendig, aber unzureichend", nennt man das.
      Willst Du behaupten, dass alles, was mit wissenschaftlichen Methoden erarbeitet wird, deswegen stimmen muss?
      Bestreitest Du, dass mit wissenschaftliche Methoden auch Unsinn produziert wird?

      > Keine sachlichen Argumente mehr gegen Hedonics
      Ich habe eine präzise, sachliche Frage zum eingängigen Beispiel von Prozessoren/Taktraten gestellt.
      Du drückst Dich um die Antwort, Desue.
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 16:46:26
      Beitrag Nr. 4.192 ()
      na da bin ich ja beruhigt, dass du nichts gegen Wissenschaft hast.

      Es ist richtig, dass wissenschaftliche Methoden nicht immer zum richtigen Ergebnis führen, siehe Demoskopie. Man muss sich aber vor Augen halten welche Ergebisse wir ohne wissenschaftliche Methoden hätten. Ich behaupte: wer seriös wissenschaftlich arbeitet, produziert keinen Unsinn. Was ist "Unsinn"? Fehler passieren natürlich. Wer unseriös arbeitet kann dies natürlich. Die Alternative einer nicht-wissenschaftlichen Methode ist dagegen noch mehr Unsinn.

      Keine sachlichen Argumente mehr gegen Hedonics
      Ich habe eine präzise, sachliche Frage zum eingängigen Beispiel von Prozessoren/Taktraten gestellt.
      Du drückst Dich um die Antwort, Desue.


      Ich habe dir auch eine Frage gestellt:

      Und genau das betreite ich. Man kann es nicht.

      Lies es nach. Es steht schwarz auf weiß. Grundverständnis in Statistik ist allerdings notwenig.
      http://www.bls.gov/ppi/ppicomqa.htm

      Bestreitest du es jetzt immernoch?


      Da keine Antwort kam, bin ich davon ausgegangen, dass wir dich überzeugt haben und du es nicht bestreitest.

      Nun zu deiner Frage:

      Mangels technischer Detailkenntnisse kann ich es nicht einschätzen, also weder bestätigen noch widerlegen, wie IPC die Taktrate beeinflußt wird.

      Wenn das so sein sollte, möchte ich das nicht nur glauben, sondern auch nachlesen. Deswegen in ganz Coubert`scher Manier : Link please.

      Schönes Wochenende
      Desue
      Avatar
      schrieb am 05.03.04 17:13:00
      Beitrag Nr. 4.193 ()
      @desue

      Irgendwie bezeichnend. Keine sachlichen Argumente mehr gegen Hedonics wird kurzum zum Rundumschlag gegen die Wissenschaft ausgeholt. Sogar Herr Röntgen bekommt noch sein Fett weg. Da will ich gar nicht mehr drauf eingehen. Es lebe der Stammtisch.
      ..
      Ich muss mich jetzt erstmal hinlegen, sonst rege ich mich noch über euren Unsinn auf.


      Du gehst mir allmählich auf den Wecker mit deiner Besserwisserei aus dem Hintergrund. Wer so einen Unsinn schreibt wie du hier:

      Bezeichnenderweise? 2000 war ein Boomjahr. Gemessen an diesem Referenzjahr ist es für Folgejahre sogar schwerer Wachstum abzubilden. Außerdem spricht einiges für ein zukunftsnahes Referenzjahr.


      sollte sich lieber etwas zurückhalten, weil das reicht nicht einmal für den Stammtisch.

      Wissenschaft verhindert, dass diese Ungenauigkeiten nicht noch viel größer sind. Und die Schwierigkeiten einer reinen Sozialwissenschaft (Gehirn=Black Box) mit Hedonics zu vergleichen, zeigt wieder nur die Hilflosigkeit nach Argumenten zu suchen.

      Die Demoskopen, die Hedonic Statistiker und du haben etwas gemeinsam. Sie wissen oft nicht viel über ihr Studienobjekt, glauben aber genaue Auskünfte erteilen zu können. Oft ist es besser man läßt es einfach. Bevor man den Wert eines Buch anhand seiner äußeren Eigenschaften schätzt, sollte man es lieber lassen.

      Der Hedonic ist wissenschaftlich ein korrektes Modell. Nur sollte man sich bei den Ergebnissen darüber im Klaren sein wie sie zu Stande gekommen sind. Die amerikanischen Wachstums- und Inflationsraten sind eben mit den amerikanischen Methoden errechnet worden. Dazu haben wir denke ich mal im Laufe der Zeit schon genug Sachliches produziert.
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 03:43:07
      Beitrag Nr. 4.194 ()
      Anton

      Du gehst mir allmählich auf den Wecker mit deiner Besserwisserei aus dem Hintergrund

      Retour: Wer im Glashaus... . Dann schreibe doch mal was substanzielles aus dem Vordergrund.

      Die Demoskopen, die Hedonic Statistiker und du haben etwas gemeinsam. Sie wissen oft nicht viel über ihr Studienobjekt, glauben aber genaue Auskünfte erteilen zu können. Oft ist es besser man läßt es einfach. Bevor man den Wert eines Buch anhand seiner äußeren Eigenschaften schätzt, sollte man es lieber lassen.

      Was mal wieder 2 Dinge zeigt. Selbst ignorierst du die Tatsachen (Preisbeeinflussung durch äußere Eigenschaften) und glaubst dennoch besser bescheid zu wissen. Dann wirst du persönlich beleidigend und widersprichst du dich auch noch. Oder wie soll man deine 2 Aussagen verstehen:

      1) Dass die t-Werte alle so hoch sind, belegt statistisch, dass die angefuehrten Merkmale einen Einfluss auf den Preis haben.

      Das habe ich auch nie bestritten

      2.) Bevor man den Wert eines Buch anhand seiner äußeren Eigenschaften schätzt, sollte man es lieber lassen.


      Ich hoffe du meinst Wert=Preis. Ansonsten interessiert es niemandem welchen Wert DU einem Buch beimisst; relevant ist der Preis. Das es hier nicht um persönliche Wertschätzung geht, ist dir hoffentlich klar.

      Der Hedonic ist wissenschaftlich ein korrektes Modell. Nur sollte man sich bei den Ergebnissen darüber im Klaren sein wie sie zu Stande gekommen sind.

      Jepp.
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 08:25:01
      Beitrag Nr. 4.195 ()
      @Desue

      Noch mein Link:
      http://www.aceshardware.com/SPECmine/index.jsp?b=0&s=0&v=1&i…
      Hier siehst Du sofort, dass 1 AMD GHz schneller ist als als 1 Intel GHz.
      Wenn Du`s nicht glaubst, geh in einen PC-Shop und frag. Jeder seriöse Händler wir Dir bestätigen, dass ein 2GHz AMD ungefähr so schnell ist wie in 3GHz Intel. Die Maschinen kosten auch etwa gleichviel. Der Markt zahlt nämlich nominale Preise für reale Leistungen. Nicht umgekehrt.

      > Ich hoffe du meinst Wert=Preis. Ansonsten interessiert es niemandem welchen Wert DU einem Buch beimisst; relevant ist der Preis.
      Ausser ein Regierungsbüro rechnet den realen Wert eines Buches aus, weil sich die Qualität verbessert hat. Ein neuer Potter-Band ist bei gleichem Preis ca. 1.3 mal soviel wert wie der Vorgänger. Der neue ist spannender und man kann ihn schneller lesen.


      Aber bleiben wir ruhig auf dem spekulativen Niveau

      "Oral fatal"
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/16893/1.html
      "Staatliche Kampagne für sexuelle Abstinenz von US-Jugendlichen erhält Unterstützung durch Medizinstudie, die Zusammenhang zwischen Oralsex und Mundkrebs herstellt"

      Nachdem die Heritage-Foundation uns auf die Gefahren früher weiblicher (keine Panik hier, nur weiblicher!) sexueller Aktivität hingewiesen hat (die Typen, die das wissenschaftlich festgestellt haben, haben auch wissenschaftlich festgestellt, dass die Armen der USA für wenig Arbeit splendid leben), ist jetzt endlich wissenschaftlich Schluss mit BussiBussi.

      Wirklich tragisch, dass man sich mit den islamischen Fundamentalisten derart verkracht hat. Welch wunderbaren Kreuzzug gegen das Fleisch und das Weib könnten die amerikanischen NeoClowns und islamischen AltFundis miteinander veranstalten.
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 11:43:02
      Beitrag Nr. 4.196 ()
      @AntonChesus

      jetzt muss ich mich doch ein bisschen wundern.

      Das hedonische Verfahren ist eine Regressionsmethode, die zur Schätzung der Preise von Qualitäten oder Modellen verwendet wird, die am Markt in bestimmten Zeiträumen nicht vorhanden sind, deren Preise in diesen Zeiträumen aber zur Berechnung von Preismesszahlen benötigt werden. Das Verfahren basiert auf der Annahme, dass die Preise von verschiedenen Modellen, die gleichzeitig am Markt verkauft werden, von bestimmten messbaren Merkmalen abhängen wie Größe, Gewicht, Leistung, Geschwindigkeit usw., so dass mit Hilfe von Regressionsmethoden geschätzt werden kann, in welchem Umfang sich der Preis aufgrund der einzelnen Merkmale verändert.

      "Das Verfahren beruht auf einer Annahme".
      Ergo: Jede Annahme lässt sich ohne weiteres bestreiten.
      Im speziellen Bereich IT sowieso und ohne jede Mühe.
      Jede Annahme ist ausserdem zweckorientiert nutzbar.

      Das Verfahren ist also -a priori- keinesfalls korrekt oder wisschenschaftlich. Wissenschaftliche Annahmen können und -müssen sogar- verifiziert werden. Hedonische nicht, es ist nicht einmal möglich. Hedonics kann deswegen nicht einmal als wissenschaftliche Methode bezeichnet werden.

      Aus welchem Grund bezeichnest Du sie als wissenschaftlich korrekt? Ist das irgend ein anderer Gesichtspunkt?
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 19:04:51
      Beitrag Nr. 4.197 ()
      Coubert

      Hier siehst Du sofort, dass 1 AMD GHz schneller ist als als 1 Intel GHz.

      Ja und? Welcher Hersteller die schnelleren Rechner baut, ist bei Hedonics unerheblich. AMD vs. Intel wäre ein Vergleich von Äpfel mit Birnen. Ein Intel P4 ist schneller als ein P III, ein P III ist schneller als ein P II. Für die Athlon-Modelle von AMD gilt analog das gleiche. Das zeigt dein Link wunderbar. Nur gleiche Modelle im Zeitverlauf, keine Überkreuzvergleiche. Wenn dich die Qualitätssteigerung meinetwegen vom Golf IV zum Golf V interessiert, vergleichst du den Golf V dann mit einem Opel Astra?

      Ich hoffe du meinst Wert=Preis. Ansonsten interessiert es niemandem welchen Wert DU einem Buch beimisst; relevant ist der Preis.
      Ausser ein Regierungsbüro rechnet den realen Wert eines Buches aus, weil sich die Qualität verbessert hat. Ein neuer Potter-Band ist bei gleichem Preis ca. 1.3 mal soviel wert wie der Vorgänger. Der neue ist spannender und man kann ihn schneller lesen.


      Der Faktor 1.3 entbehrt jeder Grundlage und stammt lediglich aus deinem frei erfundenen Beispiel von weiter unten. Daher indiskutabel. Und auch wenns ironisch gemeint war: Für schneller lesen ist der Leser zuständig; keine objektive Eigenschaft eines Buches. "Spannung" ist auch subjektiv, zudem metrisch nicht messbar. Bei Harry Potter schlafen mir z.B. die Füße ein, daher schon aus diesem Grund keine Chance für Hedonics.:D


      landingzone:

      " Das Verfahren beruht auf einer Annahme" .
      Ergo: Jede Annahme lässt sich ohne weiteres bestreiten.


      Die Annahmen beruhen auf sehr hohe Wahrscheinlichkeiten.
      Im Beispiel hardcover bei text books kann man 99,99% nicht "ohne weiteres bestreiten". Falls doch, bin ich mal gespannt mit welchem Argument.
      Avatar
      schrieb am 06.03.04 20:30:52
      Beitrag Nr. 4.198 ()
      #8870 von Magor 06.03.04 16:18:57 Beitrag Nr.: 12.352.432 12352432
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      Die Schieflagen der Shorter, insbesondere jetzt in Silber, werden mit dem naherückenden Verfalltag der März-Optionen immer offensichtlicher, die Nerven liegen geradezu blank! Seit einer Woche kämpfe ich selbst mit einem der Cabalmitglieder, meine noch auf dem " Metallkonto" existierenden (oder auch nicht) Silberbestände in physischer Ware herauszugeben. Die Windungen, die sie machen sind schon fast lustig anzusehen!
      Es kommen nunmal gerade interessante Zeiten auf uns zu, ich scheine glaube ich nicht alleine zu sein, der seine Bank zur Hardware-Herausgabe aufgefordert hat.
      Versucht es mal, Ihr werdet Eueren Spaß dabei erleben!

      Die Banker sind in der Ecke und werden zunehmend nervöser!
      So ist es ist nicht von der Hand zu weisen, daß sie sich auch solcher Möglichkeiten bedienen, wie hier angedacht wurde, daß sie sich als Großkunden von WO schlichtweg unliebsame " Querulanten" verbeten ...





      Unglaublich aber ....
      Avatar
      schrieb am 07.03.04 01:19:17
      Beitrag Nr. 4.199 ()
      @Desue
      > Wenn dich die Qualitätssteigerung meinetwegen vom Golf IV zum Golf V interessiert, vergleichst du den Golf V dann mit einem Opel Astra?
      Nein, das wäre unvernünftig. Das ist ja genau der Punkt. In Deinem Link wird GHz nur absolut wie Hubraum berücksichtigt.

      > Für schneller lesen ist der Leser zuständig; keine objektive Eigenschaft eines Buches
      Oh nein. Gut geschriebene Bücher lesen sich im Durchschnitt fraglos schneller. Sie sind also effizienter.

      >" Spannung" ist auch subjektiv, zudem metrisch nicht messbar.
      Und drum hat diese Qualitätsteigerung kein Platz im Modell?
      Und Du willst sagen, Wirklichkeit ist nur, was metrisch messbar ist? Und überhaupt: man könnte doch testlesen lassen und einen Spannungskoeffizienten einführen.

      > Bei Harry Potter schlafen mir z.B. die Füße ein, daher schon aus diesem Grund keine Chance für Hedonics
      Bravo! Hervorragende Beobachtung. Hedonics sagt sogar, es sei vollkommen wurscht, ob Du das Buch überhaupt liest. Ich find`s auch unsinnig.


      Über den Faktor 1.3 können wir aber streiten.
      Avatar
      schrieb am 07.03.04 15:37:59
      Beitrag Nr. 4.200 ()
      #4182@Desue

      oops, grad hier reingerutscht, kurze technische Anmerkung.
      Möchte zu der Diskussion um GHz und AMD vs. PIII PIV ... kurz darauf hinweisen das die reale "cycle execution time" den Nettobetrag der Leistungssteigerung angeben würde wenn diese heute noch Meßbar wäre. Tätsächlich ist Sie aber durch (stets getrennt angegebene) Prescaler und Prefetching, Queing und Burst Modes so verwässert das eine reale Messung nicht möglich ist. Wer das für marketingneutrale technische Notwendigkeiten hält dem kann ich auch nicht helfen.

      Zu deutsch, abgesehen von der hedonic ist schon die technische Leistungssteigerung von 500Mhz auf 2-3 GHz pure Illusion.

      Gruß ATDT
      Avatar
      schrieb am 07.03.04 15:51:47
      Beitrag Nr. 4.201 ()
      Sorry soll natürlich heißen:

      "abgesehen von der hedonic ist schon die lineare technische Leistungssteigerung von 500Mhz auf 2-3 GHz pure Illusion."
      Avatar
      schrieb am 07.03.04 16:26:07
      Beitrag Nr. 4.202 ()
      @Desue

      Deine Betrachtungsweise ergibt noch weitere Schwierigkeiten:

      Angenommen:
      1) Ich kaufe den neuen Golf V für "nominale" 20`000. Die Hedoniker lassen ihn wegen der Q-Steigerung gegenüber dem Golf IV aber für "reale" 30`000 in die BSP-Rechnung eingehen.

      2) Ich kaufe auch noch den vollkommen neu entwickelten Opel Fantasy für nominale "20`000". Der ist gegen den Golf V positioniert, qualitativ also ungefähr gleich gut.
      Weil jetzt kein Vorgängermodell existiert, geht er mit "real"="nominal", also mit 20`000 in die Rechnung ein?
      Oder sind wir plötzlich doch bei dem nach Dir unzulässigen Quervergleich angelangt und müssen den Opel Fantasy mit "ad-hoc geschätzten, realen" 30`0000 in die Rechnung eingehen lassen?
      Avatar
      schrieb am 08.03.04 00:55:25
      Beitrag Nr. 4.203 ()
      @desue

      lass gut sein. Ich habe keine Ahnung, was mit der Buchdeckelfrage gemeint ist. Sorry, kommt mir auch völlig daneben vor. @Coubert und @ATDT haben völlig glaubwürdige Aussagen zur Frage der Computerhedonics gemacht und ihre gesamten Äusserungen weisen sie als Experten in Computerfragen aus. Es fällt es mir nicht sonderlich schwer, das nachzuvollziehen. Wir sind halt der Meinung, dass eine inkrementelle Höherbewertung von Ram und Festplatten Unsinn ist und höchstens für unbedarfte Gemüter sinnvoll klingt.

      Mit a priori-Annahmen und Glaubenssätzen kann man Doktrinen vom Katheder aus verkünden, aber das ist schon wieder Kommunismus. Passt doch zum U-Staat.

      Aber völlig nebensächlich. Die Amis können sich mit hedonics ein paar Sachen schönrechnen oder nicht, das Getue wird ihnen ohnehin nichts mehr helfen. Der US-Arbeitsmarkt hat ohnehin bereits wieder nach Süden abgedreht. Man kann noch eine Weile herumretouchieren, aber irgendwann wird es lächerlich. Wahrscheinlich sehr bald.
      Avatar
      schrieb am 08.03.04 11:26:15
      Beitrag Nr. 4.204 ()
      @landingzone

      Das Verfahren ist also -a priori- keinesfalls korrekt oder wisschenschaftlich. Wissenschaftliche Annahmen können und -müssen sogar- verifiziert werden. Hedonische nicht, es ist nicht einmal möglich. Hedonics kann deswegen nicht einmal als wissenschaftliche Methode bezeichnet werden.

      Der statistische Teil ist auf jeden Fall wissenschaftlich korrekt. Die Preise sind teilweise abhängig von gewissen Merkmalen. Die Annahme selbst kann man der Methode schlecht vorwerfen, da sie auf dieser Annahme aufbaut. Das Verfahren müßte sich vor allem in der Praxis bewähren. Mit der Überprüfung wird es allerdings schwierig, da man die Inflation auch mit anderen Methoden nicht genau messen kann, bzw weil das Ergebnis auch dort von den verwendeten Methoden abhängt. "Wissenschaftlich korrekt" heißt ja nicht viel.

      @desue

      Bevor man den Wert eines Buch anhand seiner äußeren Eigenschaften schätzt, sollte man es lieber lassen.

      Ich hoffe du meinst Wert=Preis. Ansonsten interessiert es niemandem welchen Wert DU einem Buch beimisst; relevant ist der Preis. Das es hier nicht um persönliche Wertschätzung geht, ist dir hoffentlich klar.


      Ich hoffe du weist, worum es in der Methode überhaupt geht. Den Preis des Buches haben wir schon, das ist nämlich der aktuelle Marktpreis. Aufgrund der äußeren Eigenschaften des Buches wird im Modell ein Wert (Preis) ermittelt, der dann mit dem Marktpreis verglichen wird.

      Es besteht ein Unterschied zwischen der genauen Schätzung des Wertes (Preises) eines Buches zur Inflationsmessung, und der Anerkennung der Tatsache, daß äußere Eigenschaften einen Einfluß auf den Preis haben. Das Computermodell erklärt immerhin ca 96% des Preises, das Buchmodell nur ca 75%. Außerdem sind beim Buch die Merkmale viel leichter veränderbar als beim Computer. Ein Hardcover läßt sich schnell einmal auf ein Buch kleben, die GHZ lassen sich nicht so einfach steigern. Es würde also schon eine kleine Hardcover-Mode genügen, und das Modell würde sofort höhere Werte ausspucken.

      Im Allgemeinen scheitert das Hedonic-Modell an der Preis- und Produktpolitik der Industrie. Üblicherweise werden neue Produkte mit neuen Merkmalen zu höheren Preisen eingeführt. Dann erreichen die Produkte eine gewisse Verbreitung, sinken im Preis und werden manchmal abverkauft. Das Hedonic Modell mißt den nun Einfluß der neue Merkmale, deren Preise durch die Marktdurchdringung natürlich ständig sinken. Daß die neuen Merkmale einen signifikanten Einfluß auf den Preis haben, ist geradezu beabsichtigt. Man will die neuen Produkte ja gegenüber den alten differenzieren um wiederum höhere Preise ansetzen zu können.

      Das Problem ist, daß sich das Kernprodukt nicht so schnell ändert wie die Produktmerkmale. Das Auto ist immer noch vor allem ein Transportmittel, ein Nassrasierer bleibt auch mit 4 Klingen ein Nassrasierer, auch vor den Megaperls haben Waschmittel schon sehr weiß gewaschen, und auch mit langsameren Computern hat man schon Texte erstellen, im Intenet surfen, Musik hören und Computerspiele spielen können. Üblicherweise schaut der Konsument aber nicht auf die Merkmale, die teilweise nur Gimmicks sind, sondern auf das Kernprodukt. Deswegen fühlt er die Inflationsrate eher anhand der Preisentwicklung des Kernproduktes.

      Ich unterstelle der Hedonic-Methode, daß sie tendenziell die Inflation herunterrechnet, und das Wirtschaftswachstum hinaufrechnet. Deswegen schließe ich aus der Ausweitung der Anwendung des Hedonic auf einere weitere Überschätzung des amerikanischen Wirtschaftswunders. Würden wir die Effekte des Computer-Hedonics auf das ganze amerikanische GDP hochrechnen, so käme ohne Nominalsteigerung schon ein Wirtschaftswachstum von 22-33% heraus. Wenn im Vergleich zur Anwendung von europäischen Methoden insgesamt ein Unterschied von 1-2% herauskäme wäre das schon sehr viel. Nebenbei wissen wir auch gar nicht, welche Methoden neben dem Hedonic sonst noch so angewendet werden. Da werden unsere "glass-half-full" Amis wohl auch sehr optimistisch vorgehen.
      Avatar
      schrieb am 08.03.04 12:33:44
      Beitrag Nr. 4.205 ()
      Die Programme werden anwenderfeindlicher, komplizierter also schlechter!
      Avatar
      schrieb am 08.03.04 16:02:38
      Beitrag Nr. 4.206 ()
      @AntonChesus

      klar, darauf kann man sich einigen. Allerdings sind dann auch noch die für die angenommene Anwendbarkeit der Methode verwendeten Methodenparameter Annahmen, die ebenfalls falsch sein können, z.b. von der Grössenordnung her.
      Avatar
      schrieb am 08.03.04 16:44:58
      Beitrag Nr. 4.207 ()
      @ Anton

      Im Allgemeinen scheitert das Hedonic-Modell an der Preis- und Produktpolitik der Industrie. Üblicherweise werden neue Produkte mit neuen Merkmalen zu höheren Preisen eingeführt. Dann erreichen die Produkte eine gewisse Verbreitung, sinken im Preis und werden manchmal abverkauft.

      Und exakt solche Dinge werden durch Hedonics wieder rausgerechnet. Vielen Dank, dass Du hier einen der wichtigen Gruende anfuehrst, warum Hedonics so wichtig ist bei der Berechnung vom realen GDP!

      Würden wir die Effekte des Computer-Hedonics auf das ganze amerikanische GDP hochrechnen, so käme ohne Nominalsteigerung schon ein Wirtschaftswachstum von 22-33% heraus.

      Eine unglaubliche Behauptung.

      Wenn im Vergleich zur Anwendung von europäischen Methoden insgesamt ein Unterschied von 1-2% herauskäme wäre das schon sehr viel.

      Es sind aber keine 1-2%. Eine weitere unglaublich Behauptung. Also, lieber Anton, diese beiden Behauptungen muessen jetzt von Dir bewiesen werden, mit detailierten Rechnungen bitte. Wenn Du das nicht kannst, dann nimm sie bitte zurueck!


      @ Coubert

      Ich kaufe den neuen Golf V für " nominale" 20`000. Die Hedoniker lassen ihn wegen der Q-Steigerung gegenüber dem Golf IV aber für " reale" 30`000 in die BSP-Rechnung eingehen.

      So gross wird der Unterschied nicht sein, aber nehmen wir’s trotzdem mal an.

      Weil jetzt kein Vorgängermodell existiert, geht er mit " real" =" nominal" , also mit 20`000 in die Rechnung ein?

      Nein. Damit hast Du bewiesen, dass Du die grundlegenden Prinzipien von Hedonics nicht verstehst. Exakt weil das Produkt im Vorjahr nicht kaeuflich war, muss Hedonics angewendet werden. Die Ansetztung zum Nominalpreis klingt eher wie Antons Lieblingsmethode (“Wir haben von nix keine Ahnung, also nehmen wir den Nominalpreis”). Nach Hedonics rechnest Du den Preis anhand der Merkmale und den Parametern aus. In Deinem Beispiel, wenn der Golf mit 30000 angesetzt wird und ein Opel ceteris paribus 10% weniger kostet, dann wird der Opel Fantasy mit 27000 angesetzt.


      @ ATDT

      Zu deutsch, abgesehen von der hedonic ist schon die technische Leistungssteigerung von 500Mhz auf 2-3 GHz pure Illusion.

      Siehe unten (bei @ alle). Aber weil Dein Kommentar so daemlich war, schreibe ich trotzdem: Bitte installiere Command&Conquer Generals auf einem 500MHz Rechner und auf einem 3 GHz Rechner und zeige mir wo die Leistungssteigerung illusorisch ist. C&C lauft nicht 6mal so schnell, sondern unendlich mal so schnell, weil es auf einem 500 MHz Rechner gar nicht laeuft.

      @ alle

      In Sachen Hedonics herrscht bei vielen von Euch immer noch ein ziemliches Wissensdefizit. Das sieht man daran dass AntonChesus sagt bei Textbuechern kommt es auf den Inhalt an und coubert hier langwierig zu erklaeren versucht welcher Prozessor denn nun schneller ist. Das ist alles vollkommen unerheblich! Ihr (mit Ausnahme Desue) verschwendet Eure arg ueberlasteten Gehirnzellen auf vollkommen unnuetze Diskussion! Es geht nicht um inneren Wert sondern um Preise. Der Wert eines P4 mag nur marginal ueber dem eines P3 liegen, insbesondere wenn jemand nur word-processing benutzt, aber die beiden Werte werden nicht vergliechen, nichteinmal die Preise werden verglichen. Es wird der Preis eines P4 im Jahr X mit dem Preis eines P4 im Jahr X+1 verglichen


      @ AntonChesus

      Das habe ich auch nie bestritten. Die Methode bleibt aber trotzdem ein Versuch Äpfel und Birnen miteinander zu vergleichen, die auch beide einen Stengel haben.

      OK. Stellen wir uns mal ganz dumm. Hedonics hat die Aufgabe den Preis eines Rechner mit 3 GHz, 512MB Ram, usw. im Jahr 2004 mit dem exakt gleichen Rechner im Jahr 2003 zu vergleichen. Ich wiederhole: Die exakt gleichen Gueter, nur zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Das ist so nahe dran an Aepfel mit Aepfeln zu vergleichen, wie man nahe dran sein kann.

      Ich unterstelle den Amerikanern aber nicht zuletzt wegen dem Computer Hedonic und dem Collegebook Hedonic, daß sie mit ihren Methoden viel aggressiver vorgehen, auch wenn diese Methoden wissenschaftlich korrekt sein mögen.

      Im Kontext von Regressionen: Was ist aggressiv?


      @ Coubert

      Nun taktet ein Intel-P4 mit 3 GHz, ist aber aufgrund seines niedrigeren IPC (instruction per cycle) etwa gleich schnell wie sein Vorgänger PIII mit 2.2 GHz wäre oder ein AMD-Athlon mit aktuellen 2GHz.

      Wenn es tatsaechlich relevant sein sollte, dann muss dieses Merkmal (IPC) als erklaerende Variable in der hedonic regression beruecksichtigt werden. Trotzdem wage ich das zu bezweifeln, weil mein P4 2.8 GHz um eingies schneller ist als sein Vorgaenger P3. Zumindest in Anwendungen in denen reines number crunching betrieben wird, z.B. aufwaendige Fortran Programme.

      Sie ist DAS Mittel zum Zweck.

      Stimmt! Und falls es Dir noch nicht aufgefallen sein sollte: Die Gewalt ist besonders hoch, wo es die hoechsten Gewinne zu verteidigen gibt: Im Drogenhandel. Und warum gibt es da die groessten Gewinne? Weil der Staat den Markt fuer illegale Drogenhaendler schafft.
      Avatar
      schrieb am 08.03.04 17:40:41
      Beitrag Nr. 4.208 ()
      > Die Gewalt ist besonders hoch, wo es die hoechsten Gewinne zu verteidigen gibt: Im Drogenhandel. Und warum gibt es da die groessten Gewinne? Weil der Staat den Markt fuer illegale Drogenhaendler schafft.

      Für einen Teil von Drogengewinnen magst Du recht haben.
      Sie ist aber auch hoch bei Erpessungen und Schutzgeldzahlungen. Weil der Staat diesen Markt "künstlich" schafft? Weil er Erpressung verbietet? Weil er manipulierte Glückspiel verbietet? Weil er verbietet, Frauen, die weder als Porstituierte noch in fremdme Ländern arbeiten wollen, als als Huren in andere Länder zu verkaufen? Helmut, hör auf.

      > Wenn es tatsaechlich relevant sein sollte, dann muss dieses Merkmal (IPC) als erklaerende Variable in der hedonic regression beruecksichtigt werden.
      Ich habe im fraglichen Link nichts zu diesem oder einem verwandten Parameter gefunden.

      > Trotzdem wage ich das zu bezweifeln, weil mein P4 2.8 GHz um einiges schneller ist als sein Vorgaenger P3.
      Die GHz sind kein brauchbarer Parameter, um die Leistung zu vergleichen. Die Takrate sagt nur, wievele Prozessorzyklen in einer Sekunde stattfinden. Was ein einzelner Zyklus an Rechenarbeit leistet, sagt uns die Frequenz nicht. Man müsste für jedes Modell einen eigenen Faktor bestimmen. Davon habe ich nichts gesehen.
      Avatar
      schrieb am 08.03.04 18:27:52
      Beitrag Nr. 4.209 ()
      Auf Gold ist verlaß.
      Heute noch erheblich über 400 Dollar?
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 09:19:49
      Beitrag Nr. 4.210 ()
      #1492 @h_kohl

      Aber weil Dein Kommentar so daemlich war, schreibe ich trotzdem: Bitte installiere Command&Conquer Generals auf einem 500MHz Rechner und auf einem 3 GHz Rechner und zeige mir wo die Leistungssteigerung illusorisch ist. C&C lauft nicht 6mal so schnell, sondern unendlich mal so schnell, weil es auf einem 500 MHz Rechner gar nicht laeuft.

      Du hast recht, wer zu dumm ist einen Text zu verstehen der sollte lieber bei seinen hirnlosen Ballerspielen bleiben.
      Der P4 hat im übrigen keinen Schlitz für die C&C CD und die Leistung der Grafikkarte (haupts. Polygonberechnung) ist weitaus wichtiger als die Taktfrequenz der CPU (die hat schon physikalisch keine Chance die Daten zum Videocodec zu schaufeln). So eine GraKa brauch aber kein Office PC, da ist Sie sinnlos zumal dann gewisse Typen ihre Arbeitszeit mit ballern vergeuden.

      Hedonix hin oder her, mein Anliegen war beizutragen das eine Abwendung von Marktpreisen hin zu - wie auch immer definierten Bewertungen - eine Menge Fallstricke birgt, da man sich auf eine Terrain begibt das man nicht überblickt. Dazu: Es gibt in der Branche Massenhaft Konkurrenzprodukte die das gleiche leisten aber nur einen Bruchteil kosten, der hohe Intel Preis ist ein Marktpreis, da durch Nachfrage begründet.
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 13:37:37
      Beitrag Nr. 4.211 ()
      @helmut kohl

      Im Allgemeinen scheitert das Hedonic-Modell an der Preis- und Produktpolitik der Industrie. Üblicherweise werden neue Produkte mit neuen Merkmalen zu höheren Preisen eingeführt. Dann erreichen die Produkte eine gewisse Verbreitung, sinken im Preis und werden manchmal abverkauft.

      Und exakt solche Dinge werden durch Hedonics wieder rausgerechnet. Vielen Dank, dass Du hier einen der wichtigen Gruende anfuehrst, warum Hedonics so wichtig ist bei der Berechnung vom realen GDP!


      Sag ich ja. Es werden nur die vergleichbaren alten Merkmale verglichen. Diese sinken allerdings tendenziell im Preis. Es kann zum Beispiel die frühere Neuigkeit eines Fahrer-Airbags inzwischen schon 6-fach im aktuellen Modell eingebaut sein. Der Hedonic notiert also sofort 6 mal das Merkmal "Airbag", setzt es zum früheren "Einführungspreis" an, und das Auto ist trotz des sauteuren neuen Navigationssystems auf einmal sehr billig. Dem Hedonic entgeht also nichts, es werden nicht nur gleiche Produkte wie zB die Telefonminute billiger, sondern man kann bei vielen anderen Produkten die Verbilligung der Einzelkomponenten ansetzen.

      Würden wir die Effekte des Computer-Hedonics auf das ganze amerikanische GDP hochrechnen, so käme ohne Nominalsteigerung schon ein Wirtschaftswachstum von 22-33% heraus.

      Eine unglaubliche Behauptung.


      Das sind die 0.2-0.3 Contribution-Prozentpunkte, die Computers and Peripherals in den letzten Jahren zusätzlich zur Nominal-Contribution zum GDP beigetragen haben. Die 0.2-0.3 die der 0.88% Anteil der Computer am GDP beitragen ergeben hochgerechnet eben 22-33%. Außerdem entspricht das ungefähr den Deflatoren für Computer, die vor einigen Jahren noch verwendet wurden. Möglicherweise hat man das in letzter Zeit etwas zurückgeschraubt, warum wissen nur die Hedonic-Statistiker.

      Wenn im Vergleich zur Anwendung von europäischen Methoden insgesamt ein Unterschied von 1-2% herauskäme wäre das schon sehr viel.

      Es sind aber keine 1-2%. Eine weitere unglaublich Behauptung. Also, lieber Anton, diese beiden Behauptungen muessen jetzt von Dir bewiesen werden, mit detailierten Rechnungen bitte. Wenn Du das nicht kannst, dann nimm sie bitte zurueck!


      Du weißt warum ein Konjunktiv verwendet wird? Im übrigen sind 1-2% meine amerikafreundliche Schätzung, wenn es dich interessiert.

      Das sieht man daran dass AntonChesus sagt bei Textbuechern kommt es auf den Inhalt an und coubert hier langwierig zu erklaeren versucht welcher Prozessor denn nun schneller ist.

      Bei den Textbüchern geht es um die Tauglichkeit der Anwendung, da die Merkmale leicht veränderbar sind und mit dem Kernprodukt (Buchinhalt) überhaupt nichts zu tun haben. Beim Computer geht es um die Frage ob die Verbesserung des Merkmals Leistung auch eine ähnlich hohe Steigerung beim Nutzen für den Endverbraucher hat.

      OK. Stellen wir uns mal ganz dumm. Hedonics hat die Aufgabe den Preis eines Rechner mit 3 GHz, 512MB Ram, usw. im Jahr 2004 mit dem exakt gleichen Rechner im Jahr 2003 zu vergleichen. Ich wiederhole: Die exakt gleichen Gueter, nur zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Das ist so nahe dran an Aepfel mit Aepfeln zu vergleichen, wie man nahe dran sein kann.

      Das kann die Warenkorb-Methode auch.
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 20:43:08
      Beitrag Nr. 4.212 ()
      @ alle

      Fazit bisher: Die Kritiker an Hedonics machen sich ziemlich laecherlich:
      Sie wissen gar nicht was Hedonics tun soll. Leistung wird nicht gemessen. Die Nutzung wird schon ueberhaupt nicht gemessen. Nur der Preis.
      Sie wissen gar nicht wie Hedonics funktioniert. Die Kommentare von coubert zum Ford Fantasy und Anton zum Thema Warenkorb-Methode oder zum Thema 6 Airbags machen das deutlich. Wie koennt Ihr die Methode kritisieren, die Ihr nicht versteht?
      Sie haben keine Alternative. It takes a model to beat a model. Ist die oekonometerische Schaetzung schlecht? Vielleicht, aber schlecht relativ zu was? Wenn Ihr keinen alternativen Schaetzer vorlegt, dann habt Ihr Null Argumente. Tut mir leid, das ist nicht meine Regel, sondern die der Statistik und Wissenschaft allgemein.


      @ AntonChesus

      Es kann zum Beispiel die frühere Neuigkeit eines Fahrer-Airbags inzwischen schon 6-fach im aktuellen Modell eingebaut sein. Der Hedonic notiert also sofort 6 mal das Merkmal " Airbag" , setzt es zum früheren " Einführungspreis" an,

      Das ist wieder mal falsch. 6 Airbags werden nicht als 6*Preis von einem Airbag gerechnet.

      Das sind die 0.2-0.3 Contribution-Prozentpunkte, die Computers and Peripherals in den letzten Jahren zusätzlich zur Nominal-Contribution zum GDP beigetragen haben. Die 0.2-0.3 die der 0.88% Anteil der Computer am GDP beitragen ergeben hochgerechnet eben 22-33%. Außerdem entspricht das ungefähr den Deflatoren für Computer, die vor einigen Jahren noch verwendet wurden.

      Im Moment ist der Deflator fuer Computer und Peripheral bei –7%. Ausserdem habe ich vorher schon geschrieben, dass auch vollkommen ohne Qualitaetsverbesserungen der Computer-Preisindex negativ sein muss, weil die Zahl der verkauften Computer steigt, aber der gesamte Nominalwert konstant bleibt. D.h. es werden heute mehr P4 verkauft als P3 vor 3 Jahren. Ausserdem wuerde die Hedonics-Methode auf andere Gueter (wie Milch, Aepfel, Orangen, usw.) angewendet exakt die gleichen Preisindices ergeben wie wir sie heute haben.

      Du weißt warum ein Konjunktiv verwendet wird? Im übrigen sind 1-2% meine amerikafreundliche Schätzung, wenn es dich interessiert.

      Offensichtlich hast Du den Konjunktiv aber exakt so benutzt wie ich ihn verstanden habe. Also, wie kommst Du zu der 1-2% Schaetzung, die ja anscheinend die amerika-freundliche untere Grenze ist? Kaffesatz-Lesen? Horoskop?

      Bei den Textbüchern geht es um die Tauglichkeit der Anwendung, da die Merkmale leicht veränderbar sind und mit dem Kernprodukt (Buchinhalt) überhaupt nichts zu tun haben. Beim Computer geht es um die Frage ob die Verbesserung des Merkmals Leistung auch eine ähnlich hohe Steigerung beim Nutzen für den Endverbraucher hat.

      Weder der Inhalt eines Buches noch die Nutzung von Computern wird im GDP gemessen. Kleiner Tip: Wozu steht wohl der Buchstabe P im GDP?

      Die exakt gleichen Gueter, nur zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Das ist so nahe dran an Aepfel mit Aepfeln zu vergleichen, wie man nahe dran sein kann.
      Das kann die Warenkorb-Methode auch.


      Wenn Du Rechnungswesen verstuendest, dann wuesstest Du, dass die Warenkorb-Methode die Effekte vergroessert, weshalb im Rahmen von Hedonics auch die chain-weighted Methode verwendet wird, um exakt diese Verzerrungen zu verhindern.


      @ ATDT

      Der P4 hat im übrigen keinen Schlitz für die C&C CD und die Leistung der Grafikkarte (haupts. Polygonberechnung) ist weitaus wichtiger als die Taktfrequenz der CPU (die hat schon physikalisch keine Chance die Daten zum Videocodec zu schaufeln).

      Gaehn. Ich benutze die gleiche Grafikkarte. Der Unterschied von dem ich rede, kommt vom Prozessor.

      Hedonix hin oder her, mein Anliegen war beizutragen das eine Abwendung von Marktpreisen hin zu - wie auch immer definierten Bewertungen - eine Menge Fallstricke birgt, da man sich auf eine Terrain begibt das man nicht überblickt.

      Hatten wir alles schon. Wegen der schwierigen Materie ist es wichtig, dass wissenschaftliche Methoden angewendet werden, um die Determinaten von Preisen zu verstehen. Anstatt absolut gehirnlose Methoden a la coubert zu verwenden (der neue Produkte zum Nominalpreis ansetzen will), muss man etwas geistreicher und systematischer vorgehen. Bis jetzt hat mir niemand eine Alternative anbieten koennen.

      Es gibt in der Branche Massenhaft Konkurrenzprodukte die das gleiche leisten aber nur einen Bruchteil kosten, der hohe Intel Preis ist ein Marktpreis, da durch Nachfrage begründet.

      Wieder eine unhaltbare Behauptung. Bitte poste hier mal den Preis eines Intel P4 3GHz und die Preise fuer Konkurrenzprodukte, die nur einen Bruchteil kosten!


      @ Coubert

      Sie ist aber auch hoch bei Erpessungen und Schutzgeldzahlungen. Weil der Staat diesen Markt " künstlich" schafft? Weil er Erpressung verbietet?

      Schultzgeld und Erpressung ist einer der Bereiche in denen der Staat in der Tat nicht direkt Schuld am Gewinn der Mafia hat.

      Weil er manipulierte Glückspiel verbietet?

      Die Mafia verdient deshalb so schoen am (manipulierten) Gluecksspiel, weil Gluecksspiel allgemein ueber-reguliert ist. Das bringt uns wieder zu meiner urspruenglichen Behauptung, dass der Staat durch unsinniges Eingreifen in den Markt erst die Profite (oder zumindest einen grossen Teil) fuer die Mafia schafft.

      Weil er verbietet, Frauen, die weder als Porstituierte noch in fremdme Ländern arbeiten wollen, als als Huren in andere Länder zu verkaufen?

      Ja. Da es sich noch nicht bis zu Dir herumgesprochen hat: Dank unsinniger Immigrationsgesetze sind die armen Frauen aus der Ukraine den Menschenhaendlern schutzlos ausgesetzt.

      Was ein einzelner Zyklus an Rechenarbeit leistet, sagt uns die Frequenz nicht. Man müsste für jedes Modell einen eigenen Faktor bestimmen. Davon habe ich nichts gesehen.

      Aussschlaggebend ist: Haben die IPC einen Einfluss auf den PREIS? Zeige mir, dass die IPC in der Regression einen positiven und signifikanten Koeffizenten haben. Bis dahin bezeichne ich Deine Ausfuehrungen zu IPC als red herring, wie so ziemlich alles was Du so schreibst.
      Avatar
      schrieb am 09.03.04 21:15:24
      Beitrag Nr. 4.213 ()
      Was da jezt beim Dollar und Gold wieder abgeht
      kann ich nicht nachvollziehen.

      Sind die JAPANER aktiv???
      Avatar
      schrieb am 10.03.04 12:07:28
      Beitrag Nr. 4.214 ()
      @helmut kohl

      Fazit bisher: Die Kritiker an Hedonics machen sich ziemlich laecherlich:
      Sie wissen gar nicht was Hedonics tun soll. Leistung wird nicht gemessen. Die Nutzung wird schon ueberhaupt nicht gemessen. Nur der Preis.
      ...
      Weder der Inhalt eines Buches noch die Nutzung von Computern wird im GDP gemessen. Kleiner Tip: Wozu steht wohl der Buchstabe P im GDP?


      Erstens mißt auch der Hedonic keinen Preis. Preise ergeben sich am Markt durch Angebot und Nachfrage. Der Hedonic berechnet nur Vergleichspreise, die dann mit den Marktpreisen verglichen werden.

      Zweitens ist der Hinweis auf den Nutzen ein Kritikpunkt am Hedonic. Ich habe nicht behauptet, daß der Hedonic falsch rechnet, sondern daß die Ergebnisse unter dem Gesichtspunkt des Nutzens zu hinterfragen sind. Im Ergebnis ist die Gesamtinflationsrate niedrig weil der 6. Airbag billig ist, weil die GHZ billig sind, weil der CD-Player 52-fach statt 32-fach rotiert usw. Auch das Wachstum ist höher weil eben mehr Airbags, GHZ und CD-Rotationen erzeugt werden. Die Frage ist eben, ob dem Bürger diese Gimmicks die der Hedonic so gut entdeckt etwas nutzen, oder ob er nicht besser eine günstige Krankenversicherung brauchen könnte. Die scheinobjetiv berechnete Inflation sollte auch etwas damit zu tun haben was die Bürger im Allgemeinen darunter verstehen.

      Sie haben keine Alternative. It takes a model to beat a model. Ist die oekonometerische Schaetzung schlecht? Vielleicht, aber schlecht relativ zu was? Wenn Ihr keinen alternativen Schaetzer vorlegt, dann habt Ihr Null Argumente. Tut mir leid, das ist nicht meine Regel, sondern die der Statistik und Wissenschaft allgemein.

      Irrtum. "It takes a model to beat a model" ist nur ein dummer Spruch. Wenn ein Modell als falsch erkannt wird, dann reicht das, da braucht man keine Alternative mehr.

      Das ist wieder mal falsch. 6 Airbags werden nicht als 6*Preis von einem Airbag gerechnet.

      Das ist nicht falsch sondern richtig. Wenn das Merkmal "Airbag" erfasst wurde, und auf das neue Auto anwendbar ist, so wird es genauso wie beim Computer die GHZ eingerechnet.

      Falls du auf die Umgewichtungen in der GDP-Rechnung (die chain-weighted Methode), hinaus willst, so hat das auf dieser Berechnungsstufe keine Bedeutung. Außerdem ist das wieder mal bezeichnend für deinen jämmerlichen Diskussionsstil. Wenn du glaubst etwas Falsches erkannt zu haben, so hast du das auch zu begründen. Die Behauptungen ins Blaue kannst du dir gleich sparen, genauso wie irgendwelche Durchsagen @alle.

      Im Moment ist der Deflator fuer Computer und Peripheral bei –7%.

      2003 war der Deflator bei -12%. Das ist weniger als früher. Dafür hat sich der Hedonic inzwischen auch auf andere Produkte ausgebreitet.

      Ausserdem habe ich vorher schon geschrieben, dass auch vollkommen ohne Qualitaetsverbesserungen der Computer-Preisindex negativ sein muss, weil die Zahl der verkauften Computer steigt, aber der gesamte Nominalwert konstant bleibt. D.h. es werden heute mehr P4 verkauft als P3 vor 3 Jahren. Ausserdem wuerde die Hedonics-Methode auf andere Gueter (wie Milch, Aepfel, Orangen, usw.) angewendet exakt die gleichen Preisindices ergeben wie wir sie heute haben.

      Quelle bitte für die Computerkäufe in den USA. Der Nominalwert war 2003 nicht konstant sondern ist gestiegen.

      Gaehn. Ich benutze die gleiche Grafikkarte. Der Unterschied von dem ich rede, kommt vom Prozessor.

      Unbelehrbar. Beratungsresistent.
      Avatar
      schrieb am 10.03.04 17:03:38
      Beitrag Nr. 4.215 ()
      @ AntonChesus

      Ich warte ungeduldig auf die Rechnungen die Du mir noch schuldest: Wie wuerde Hedonics das US-GDP um mindestens 1-2%-Punkte im Jahr uebertreiben. Kommt noch was, oder darf ich die Stille als Anerkennung Deines Irrtums betrachten?

      Erstens mißt auch der Hedonic keinen Preis. Preise ergeben sich am Markt durch Angebot und Nachfrage.

      Das eine schliesst das andere nicht aus.

      Der Hedonic berechnet nur Vergleichspreise,

      Hedonics misst keine Preise, er berechnet sie nur. OK, wir sehen ein weiteres Beispiel eines hirnlosen Antons, der mit Haenden und Fuessen versucht immer stets das Gegenteil von dem zu behaupten, was ich sage, bzw. was in den USA und ueberall auf der Welt gerechnet wird. Ich komme mir vor, als wuerde ich hier mit renitenten Kindergarten-Blagen diskutieren.

      Irrtum. " It takes a model to beat a model" ist nur ein dummer Spruch. Wenn ein Modell als falsch erkannt wird, dann reicht das, da braucht man keine Alternative mehr.

      Da Dir wissenschaftliches Denken (wahrscheinlich sogar denken allgemein) fremd ist und Du immer wieder das vergisst, was ich schon 100mal geschrieben habe: Alle Modelle sind falsch. Die Kunst ist, das Modell zu finden das am wenigsten falsch ist. Das ist Hedonics, zumindest so lange bis mir jemand ein besseres Modell zeigt.

      Das ist nicht falsch sondern richtig. Wenn das Merkmal " Airbag" erfasst wurde, und auf das neue Auto anwendbar ist, so wird es genauso wie beim Computer die GHZ eingerechnet.

      Zeige mir die Regression, wo die Anzahl (und nicht die Art!!!) der Airbags als erklaerende Variable auftaucht!

      Die Behauptungen ins Blaue kannst du dir gleich sparen, genauso wie irgendwelche Durchsagen @alle.

      Waren keine Behauptungen sondern Tatsachen. Kannst Du den Tatsachen etwas entgegensetzen?

      Quelle bitte für die Computerkäufe in den USA.

      Der durchschnittliche Computer ist heute billiger: $499 bei Dell. Vor 10 Jahren noch in den Tausenden fuer die durchschnittliche Grundausstattung eines Heimrechners. Dafuer braucht es keine Quelle.

      Der Nominalwert war 2003 nicht konstant sondern ist gestiegen.

      Umso besser. Vielen Dank, dass Du meine Argumente so schoen untermauerst. Da der durchschnittliche Computer immer billiger wird, waere also selbst bei konstantem Nominalwert die Zahl gestiegen. Bei steigendem Nominalwert, also erst recht.

      Unbelehrbar. Beratungsresistent.

      Tut mir leid. Du bist Tatsachenresistent. Dass ich mich von einer intellektuellen Null wie Dir nicht beraten und belehren lasse, fasse ich als Kompliment auf. Vielen Dank.
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 21:22:44
      Beitrag Nr. 4.216 ()
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 00:34:47
      Beitrag Nr. 4.217 ()
      @ landingzone

      Interessanter Artikel. Was Inflation angeht, stimme ich fast mit dem Artikel ueberein. Es ist mir ein Raetsel, wie die Federal Reserve immernoch ueber Deflation reden kann, wenn Preise eigentlich recht ordentlich steigen. Inflation ueber die letzten 12 Monate war 1.7%. Nach den TIPS-Renditen ist die Inflationserwartung ueber die naechsten 10 Jahre ueber 2%.

      Was den Arbeitsmarkt angeht, macht sich Fleckenstein ziemlich laecherlich. Leute, die keine Ahnung haben, sollten die Finger von Daten lassen, sonst wird’s peinlich:

      1: Seasonally adjusted und non-adjusted Daten im Arbeitsmarkt unterscheiden sich (oh, welch Wunder) um einen Adjustment-Factor. In den Monaten Jan, Feb, Mar, Jun, Jul wird nach unten adjustiert, in den anderen Monaten nach oben, aus Gruenden, die jedem mittelmaessig gebildetetn Menschen klar sein duerften. Im Schnitt ist die Adjustierung exakt Null. Patologische Pessimisten klagen im Januar ueber die hohen unadjusted Zahlen, pathologische Optimisten geben im Oktober mit den niedrigen unadjusted Zahlen an. Und Idioten wie Fleckenstein schreiben einen Artikel darueber.

      2: Der Vergleich der anderen Messzahlen fuer Arbeitslosigkeit ist alles andere als das Horror-Scenario das Fleckenstein schreibt. Zunaechst einmal ist AL+discouraged Workers nur 0.3%-Punkte und AL+discouraged+marginally attached nur 1.1% hoeher als die Standard-Definition der AL. Wenn ich also hoere, dass USA-Kritiker immer sagen, dass nach deutscher AL-Definition die US -Rate hoeher als in Deutschland waere, dann hat unser lieber landingzone das ja schoen widerlegt. Danke landingzone!

      3: Die unfreiwillig Teilzeit-Beshaeftigten machen eine ganze Menge aus. Trotzdem ist das eine ziemlich billige Methode die AL-Quote kuenstlich aufzublaehen. Wir koennen auch fragen, wieviele Leute ihren Chef nicht moegen. Dann waeren wir bei 80% Arbeitslosigkeit.

      4: Alle Messzahlen sind im Vergleich zu den Vorjahren exakt da wo man sie erwarten sollte:
      AL ist bei 5.6%. Das ist 0.5% niedriger als im Jahr 1994 (ebenfalls 3 Jahre nach der Rezession) und 0.6% ueber dem Durchschnitt der Jahre 1994-2000.
      AL+discouraged ist bei 5.9%, das ist 0.5% niedriger als im Jahr 1994 und 0.7% hoeher als im Schnitt 1994-2000.
      AL+discouraged+marg.attached ist 6.7%. Das ist 0.6% niedriger als 1994 und 0.8% ueber dem Durchschnitt der Jahre 1994-2000.
      AL+discouraged+marg.attached+parttime ist 9.6%. Das ist 1.2% unter dem Schnitt von 1994 und 0.8% ueber dem Schnitt der Jahre 1994-2000.

      Fazit: Im Vergleich zu 1994 ist die Arbeitsmarkt-Situation nach den alternativen Definitionen BESSER als nach der herkoemmlichen AL-Definition. Im Vergleich zum Schnitt 1994-2000 ist es leicht schlechter –0.5% vs –0.7%,-0.7%,-0.8%.
      Unfreiwillig teilzeit-beschaeftigte gibt es immer, im gesamten Zeitraum 1994-2000 immer um die 4%.Da fragt man sich, warum die nun aussschliesslich im Jahr 2004 ein so grosses Problem darstellen sollen.
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 10:46:48
      Beitrag Nr. 4.218 ()
      @hk

      Inflation: Bist Du denn sicher, dass es nicht nur "gefühlte Inflation" ist? Mit so etwas bezeichnet man die Abweichung der Wahrnehmung von den Warenkorbmessungen. Ich bin mir für Deutschland gar nicht so sicher. Die grossen Klötze Haus/Miete, KFZ, Sozialkosten (ausser Gesundheit), Steuern haben sich m.W. so gut wie nicht verändert. In Ausnahmen gab es tatsächlich seit 2000 Preisexplosionen von 50%-100%. Das ist relativ neu, aber es sind Einzelfälle.

      Stellt man sich neutral, bleiben nur 2 Möglichkeiten: Entweder die Konsumenten übertreiben, weil sie die Entwicklungen in einzelnen Sektoren, die stark inflationär sind, zu hoch gewichten - oder der Warenkorb wird aus irgendwelchen Gründen unzutreffend kalkuliert. Das Problem, dass es keine gesicherte Methodik gibt, kann natürlich auch eine Rolle spielen.


      Dass die Fed noch einen Schritt weitergeht, hat wohl damit zu tun, dass die Hyperdeflation von 1929 für die USA die prägende Erfahrung ist. Speziell Bernanke, der Hubschraubermann, soll davon besessen sein. In D ist es genau umgekehrt. Die 1922er-Hyperinflation war das Extrem.
      Avatar
      schrieb am 18.03.04 12:59:01
      Beitrag Nr. 4.219 ()
      Die Fed hat vermutlich ein massives Interesse, die Inflation zu beschönigen, ansonsten drohen höhere Zinsen mit u.U. fatalen Folgen in folgenden Bereichen: Konsumentenschulden, Staatsschulden, Konjunktur, Freddie Mac,Fannie Mae, Banken allgemein, Bondpreise, Bereitschaft der Ausländer, amerikanische Bonds zu erwerben und zu halten, usw.
      Algol
      Avatar
      schrieb am 19.03.04 13:57:17
      Beitrag Nr. 4.220 ()
      @Algol

      das habe ich früher auch gegelaubt, inzwischen nicht mehr so ganz. Die Reflationierungsmaßnahmen sind gigantisch: realnegative Zinsen, kilometerweit unter dem Trendwachstum. Vor allem im Vergleich dazu ist die Inflation nur ein Fliegenschiss geworden.

      Bernanke hat vielleicht grundsätzlich recht und die USA stecken in einer hyperdeflationären Krise wie 1929.

      Nur geht das Rezept Geldpumpe an den Realitäten vorbei. Die Inflation findet statt, aber nur in Assets aller Art. Vor allem hat sie auf die Rohstoffe übergegriffen. Mit den neuen Bubbles holen sie sich den Teufel erst recht ins Haus, die Fehlallokationen verschärfen sich nur. Mißbrauch der Geldpolitik.
      Avatar
      schrieb am 19.03.04 15:09:01
      Beitrag Nr. 4.221 ()
      @landingzone

      Es ist schwer vorhersehbar, ob das Pendel in Richtung Deflation oder Inflation ausschlägt:
      Für Deflation sprechen die Überkapazitäten, die Globalisierung/Vernetzung, neue Wettbewerber (China/Indien) mit niedrigsten Arbeitskosten.
      Meineserachtens wird sich aber eher Inflation durchsetzen. Der Lebensstandard insbesondere in China steigt, deswegen ja auch die explodierenden Rohstoffpreise und damit verteuert sich letztlich alles, dazu die immense Nachfrage nach sämtlichen Gütern aus eben diesen Ländern. Ferner führt die extreme Verschuldung der Industrieländer dazu, dass alle staatlichen Dienstleistungen sich verteuern, sowie letztlich auch zu Steuererhöhungen.
      Avatar
      schrieb am 19.03.04 19:24:40
      Beitrag Nr. 4.222 ()
      @ landingzone

      Die grossen Klötze Haus/Miete, KFZ, Sozialkosten (ausser Gesundheit), Steuern haben sich m.W. so gut wie nicht verändert. In Ausnahmen gab es tatsächlich seit 2000 Preisexplosionen von 50%-100%. Das ist relativ neu, aber es sind Einzelfälle.

      Sehe ich auch so. In den USA sinken die Kosten fuer’s Wohnen auch, dank stagnierender Mieten und niedrigen Zinsen fuer Hypotheken. Die grosse Inflation herrscht fuer Health und College Tuition. Da mich diese beiden Sektoren nicht tangieren, hat mein persoenlicher Warenkorb sogar Deflation.

      Dass die Fed noch einen Schritt weitergeht, hat wohl damit zu tun, dass die Hyperdeflation von 1929 für die USA die prägende Erfahrung ist. Speziell Bernanke, der Hubschraubermann, soll davon besessen sein. In D ist es genau umgekehrt. Die 1922er-Hyperinflation war das Extrem.

      Sehe ich auch so. Aber diese Politik ist in den USA in den spaeten 70er Jahren schonmal voll in die Hose gegangen.
      Avatar
      schrieb am 20.03.04 09:47:22
      Beitrag Nr. 4.223 ()
      @helmut_kohl

      Eigentlich ist die Inflation in den USA ja jetzt da, wo sie eigentlich jede Zentralbank gerne sieht. Das ist ja erstmal schön. Dumm nur: in so einer Situation kann man vor Deflation UND Inflation Angst haben, weil das Pendel halt in beide Richtungen ausschlagen kann. Das sieht man auch in den Kommentaren in der Presse und an den variablen Erwartungen am Rentenmarkt über die letzten 12 Monate.

      Auf der anderen Seite: M3 wuchs und wächst in den meisten Industriestaaten ziemlich heftig, gleichzeitig sind die Verbraucherpreise relativ stabil geblieben. Parallel sind viele Assets teurer geworden.

      Kann mir das eigentlich nur so erklären: am Markt herrscht für viele Konsumentenprodukte grundsätzlich eine deflationäre Tendenz (Globalisierung, Produktivitätsfortschritte), d.h. eigentlich müßten viele Produkte billiger werden. Gleichzeitig kommt jedoch eine expansive Geldpolitik daher, als Ergebnis steigen die Preise leicht an. Oder liege ich hier völlig daneben?

      @Algol

      Keine Gesellschaft liebt Phasen steigender Zinsen, da brennt meist irgendwo was an. Bei fallenden Zinsen ist die Mehrzahl der Interessensgruppen doch viel glücklicher ;) .
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 15:39:19
      Beitrag Nr. 4.224 ()
      Nicht mehr viel los hier! Haben die Amerika-Basher aufgegeben?
      Avatar
      schrieb am 18.04.04 12:00:09
      Beitrag Nr. 4.225 ()
      Avatar
      schrieb am 28.05.04 20:20:02
      Beitrag Nr. 4.226 ()
      Nix mehr los hier? Wo sind sittin bull investor, landingzone und Anton Chesus? Seid Ihr in die USA ausgewandert? Kann ich Euch bei +867000 Jobs seit Jahresbeginn auch nicht veruebeln.
      Avatar
      schrieb am 01.06.04 20:57:48
      Beitrag Nr. 4.227 ()
      Schaut euch Öl und Platin heute an.

      Gold und Silber dürften bald folgen.



      Verschuldung immer dramatischer.
      Avatar
      schrieb am 04.06.04 16:49:19
      Beitrag Nr. 4.228 ()
      Fast 1.2 Millionen neue Jobs seit Jahresbeginn. Damit liegt Bush mit seiner Prognose 2.6 Millionen dieses Jahr voll auf Kurs.
      Avatar
      schrieb am 05.06.04 11:32:59
      Beitrag Nr. 4.229 ()
      Hier Helmut, damit Du nicht einrostest. Schon gelesen:

      US-Regierung sorgt mit neuer Statistik für Erholung am Arbeitsmarkt

      Der Wahlkampf in den USA macht auch vor Konjunktur-Daten nicht Halt: Eine neue Statistik hilft bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze kräftig mit. Experten sprechen von «Marketing» für die US-Wirtschaft.

      In den vergangenen Monaten hat US-Präsident George W. Bush beim Blick auf die Arbeitsmarktzahlen wohl mehr als einmal kräftig durchgeatmet. Ein großes Problem im Wahlkampf scheint sich zumindest nicht weiter zu verschärfen. Die jüngsten Zahlen zu den neu geschaffenen Stellen deuten sogar auf eine deutliche Verbesserung der Arbeitsmarktlage in den Vereinigten Staaten hin. Die oft beschworene Gefahr einer so genannten «jobless recovery» – eines Aufschwungs, der keine Arbeitsplätze schafft – scheint sich nicht zu bewahrheiten.

      Ist der amerikanische Arbeitsmarkt aber wirklich auf dem Weg der Besserung? Unter Präsident Bush gingen immerhin mehr als zwei Millionen Arbeitsplätze verloren. Der Präsident hatte darauf wenig Einfluss – zugestanden. Die geplatzte Spekulationsblase an den internationalen Kapitalmärkten stürzte die Wirtschaft in eine Rezession, und die Terroranschläge vom 11. September 2001 sowie die Bilanzskandale bei verschiedenen US-Konzernen taten ein Übriges, um das Vertrauen der Verbraucher und Unternehmen in die amerikanische Volkswirtschaft zu erschüttern.

      Amerikas Jobwunder ist reine Statistik

      So wenig Bush Schuld an der Job-Misere hat – so schuldig könnte er aber am scheinbaren Aufschwung am Arbeitsmarkt sein. «What are they smoking at the labour department?», fragte etwa der Kolumnist der «New York Post», John Crudele.

      Das amerikanische Arbeitsministerium hat jüngst eine neue Statistik-Methode eingeführt. Mit dem so genannten Net-Birth/Death-Modell sollen die neuen Arbeitsplätze erfasst werden, die durch Selbstständigkeit oder in kleinen und mittleren Firmen geschaffen werden. Bisher war die Erfassung von solchen neuen Selbstständigen - in Deutschland auch unter dem Namen Ich-AG bekannt - nicht möglich. Da den Experten des Ministeriums aber kein echtes Datenmaterial zur Verfügung steht, wird die Zahl der entstandenen Jobs einfach statistisch geschätzt. Und siehe da: 270.000 von insgesamt 288.000 Arbeitsplätzen entstanden im April allein aufgrund der neuen statistischen Methode.

      Qualität und nicht Quantität

      «Das Ministerium unterstellt, dass bei den Selbstständigen Arbeitsplätze entstehen, hat aber keine Beweise dafür», wirft Carsten Fritsch, Volkswirt bei der Commerzbank, den Beamten vor. Es sei ungeklärt, wie viele Jobs tatsächlich geschaffen worden sind und wie viel davon lediglich «Phantomjobs» waren, fügt der Experte an.

      Es gelte zudem, «nicht nur auf die Quantität, sondern auch auf die Qualität des Stellenzuwachses zu achten». Die neu geschaffenen Stellen im März seien zu großen Teilen auf Teilzeitjobs zurückzuführen.

      Auch das Wachstum könnte zu hoch sein

      Den Zahlen lägen keine «erfassten Daten zugrunde», meint auch Folker Hellmeyer, Chefanalyst bei der Bremer Landesbank. Die Schätzungen basierten allein auf Umfragen. Zudem würden in den USA mittlerweile zwölf saisonale Faktoren bei der Erfassung der Arbeitsmarktdaten berücksichtigt, so Hellmeyer. Üblich seien aber allenfalls vier.

      Problematisch ist nach Meinung der Experten grundsätzlich, dass die konjunkturellen Daten aus den USA nur noch quantitativ und nicht mehr qualitativ bewertet würden. Nach einem Artikel des Wirtschaftsmagazins «Economist» könnte das auch Wirtschaftswachstum in den USA deutlich überbewertet sein. Das Magazin bezieht sich dabei auf Berechnungen des Goldman-Sachs-Volkswirtes Jan Hatzuis.

      Alles nur Marketing

      Analyst Hellmeyer geht sogar noch weiter: «Die neuen statistischen Methoden dienen allein dem Marketing, um die hohen Defizite in den USA finanzierbar zu halten.» Die Daten spiegelten nicht die Realität in den USA wider. Ein Vergleich mit der Situation in der Euro-Zone oder auch in Deutschland sei damit, «wie ein Vergleich von Ananas und Eigelb».
      Die amerikanische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal nach ersten Schätzungen offiziell um 4,4 Prozent - die deutsche auf Jahresbasis um 1,5 Prozent. Aber Amerika hat derzeit mit einem so genannten Double-Defizit zu kämpfen. Neben einem hohen Haushaltsdefizit leidet die amerikanische Wirtschaft auch mit einem exponentiell steigenden Leistungsbilanzdefizit.

      Nach 2009 könnte das Defizit im Haushalt gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis auf mehr als zehn Prozent steigen. Davon gehen sogar die sehr optimistischen Prognosen der Regierung Bush aus. Zum Vergleich: Deutschland hatte im vergangenen Jahr ein Defizit von knapp unter vier Prozent - und verstößt bereits damit gegen den europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt.


      all time high
      Avatar
      schrieb am 08.06.04 19:49:20
      Beitrag Nr. 4.230 ()
      @ Händler

      Und siehe da: 270.000 von insgesamt 288.000 Arbeitsplätzen entstanden im April allein aufgrund der neuen statistischen Methode.

      Das liegt daran, dass herkoemmliche Methoden die Job-Entstehung nach dem Ende einer Rezession systematisch unterschaetzen. Das war 1991 der Fall (deshlab gab es damals riesige upward revisions) und wurde jetzt in dieser Rezession beruecksichtigt. Wenn sie bei der Commerzbank etwas von empirischen Methoden verstuenden, dann wuerden sie nicht so einen Nonsens schreiben.

      Die neu geschaffenen Stellen im März seien zu großen Teilen auf Teilzeitjobs zurückzuführen.

      Quelle?

      Die Schätzungen basierten allein auf Umfragen.

      Auf was denn sonst?

      Problematisch ist nach Meinung der Experten grundsätzlich, dass die konjunkturellen Daten aus den USA nur noch quantitativ und nicht mehr qualitativ bewertet würden.

      Was damit gemeint ist, ist fuer mich ein komplettes Mysterium. Quantitativ wird GDP berechnet, weil GDP eine Quantity ist. Qualitativ wird aber auch vieles mit eingerechnet, weil Qualitaetsverbesserungen mit ins reale GDP gerechnet werden. Immer wieder witzig, wenn USA-Kritiker einerseits den hedonic index kritisieren (obwohl sie nicht wissen was er ist) und andererseits fehlende qualitative Berechnungen beklagen. Go figure!

      Die amerikanische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal nach ersten Schätzungen offiziell um 4,4 Prozent - die deutsche auf Jahresbasis um 1,5 Prozent.

      Wachstum Deutschland: Real +0.74% year/year. Die 1.5% sind das nominale Wachstum. Man kann von einem solchen inkompetenten Schreiberling natuerlich nicht verlangen, dass er den Unterschied zwischen real und nominal kennt. 4.4% in den USA war nur die SAAR Wachstumsrate fuers erste Quartal. Year over year waren’s 4.95%, die hoechste Rate seit 20 Jahren.

      Nach 2009 könnte das Defizit im Haushalt gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis auf mehr als zehn Prozent steigen. Davon gehen sogar die sehr optimistischen Prognosen der Regierung Bush aus.

      Davon geht niemand aus. Der ganze Absatz ist eine glatte Luege. Das CBO geht von ca. 2% Defizit im Jahr 2009 aus. Bis 2014 0% Defizit. Erst im Jahr 2042 geht dem social security trust fund das Geld aus. Dann waeren etwas hoehere Defizite moeglich, aber auch dann keine 10%.
      Avatar
      schrieb am 10.06.04 12:22:30
      Beitrag Nr. 4.231 ()
      http://www.spatzseite.de/

      Oder doch lieber ein neues Finanzsystem?

      "Wo bleiben wir dann?" fragen sich die herrschenden Eliten. Ihre Sorge ist angesichts ihrer immer offenkundigeren Inkompetenz berechtigt. Symptome ihrer Unzulänglichkeit sind die wachsende Unterversorgung und das Elend von Milliarden von Menschen, das trotz der gestiegenen Produktivität immer dramatischere Ausmaße annimmt, ein Weltfinanzsystem, das Spekulation ermutigt und Produktion der Versorgungsgüter unrentabel macht, eine Wirtschaftskrise zwischen versiegender Produktion und Hyperinflation, und ein um sich greifender Terrorismus, in dem sich das Entsetzen über und die Wut auf die für die Entwicklung verantwortliche Elite äußert. Auf die Dummheit der Masse und das ihnen "induzierte Irresein" ist in Krisenzeiten solchen Ausmaßes kaum Verlaß.

      Die Schaltzentrale unserer Gesellschaftsordnung, das Finanzsystem, läßt sich kaum länger handhaben. Immer mehr Geld muß gedruckt werden, nur um wenigstens die wichtigsten Verbindlichkeiten nicht platzen zu lassen. Es wird gelogen, betrogen, getrickst und gefälscht, um den Zusammenbruch des Finanzsystems wenigstens bis hinter den nächsten Wahltermin des US-Präsidenten hinauszuschieben. Der dabei erzeugte Dreck läßt sich nur noch teilweise unter den Teppich kehren.

      So strahlten CBS News am 2. und 3. Juni Mitschnitte von Telefongesprächen aus der Enron Zentrale aus, in denen sich höhere Angestellte in kaum zu überbietendem Zynismus darüber unterhalten, wie sie in Kalifornien durch ihre preistreibende Energieverknappung "Grandma Killie" ausnehmen und sich über die Schäden, die sie damit anrichten, lustig machen. Das sorgt für Stimmung beim Publikum. Im Pentagon tauchten Unterlagen auf, die eindeutig belegen, daß sich Vizepräsident Cheney persönlich für die Milliardenverträge zwischen der Armee und seinem früheren Konzern Halliburton stark gemacht hatte. Sie bestätigen einen Vorwurf, den dieser vor Monaten in öffentlichen Anhörungen mit Empörung von sich gewiesen hatte. In der New York Post vom 3. Juni läßt sich ein John Crudele über die kommende Veröffentlichung der Arbeitsplatzstatistik aus. Sie enthalte eine "gewaltige Dosis imaginärer Jobs" schreibt er. Man erwarte, daß im Mai wieder 250.000 Jobs gemeldet würden, "von denen das Arbeitsministerium (Labor Department) meint, sie seien von neuen Firmen, unsichtbaren neuen Firmen geschaffen worden". Das Verfahren, unsichtbare Jobs zu zählen, sei mit dem neuen Berechnungsverfahren des Ministeriums eingeführt worden. Es sei so schlimm, daß von den 288.000 im April neu gemeldeten Jobs wohl über 270.000 zu dieser "neuen" Gruppe zähle.

      Der Wille des Establishments das Bersten des Finanzsystems aus politischen Gründen über die Präsidentschaftswahl im November hinauszuschieben, spricht sich natürlich "bei Hofe", in den Kreisen der Topspekulanten und Geldschieber, herum. Sie nutzen ihre bis zum November scheinbar gesicherte Chance, um sich möglichst mit Gewinn vom Papier zu trennen und in möglichst elementar benötigte Sachwerte aller Art umzusteigen, oder sich über Derivat-Verträge an derer Wertsteigerung zu beteiligen. Damit sorgen die Spekulanten nicht nur für zunehmende Geldflüsse und Kostensteigerungen, sondern auch für den Anschein reger Wirtschaftstätigkeit und so etwas wie einen "Aufschwung".

      Letztlich geht auch die jüngste so laut beklagte Ölpreissteigerung auf derart spekulative Ankäufe und Preiswetten zurück. Nach konservativen Schätzungen sollen pro einem Liter Rohöl Derivat-Kaufverträge über mehr als 70 l Öl abgeschlossen worden sein, andere Schätzungen reichen bis zu 540 l. Fest steht, daß zur Zeit weit mehr Öl gefördert als tatsächlich auf dem Weltmarkt verbraucht wird. Beobachter fragen sich, wo wohl das zusätzliche Öl hinfließen mag. Übelwollende Propagandisten verweisen auf China. Doch deren Ölkäufe werden in den Statistiken peinlich genau erfaßt. Nicht erfaßt wird das Öl, das in die Bunker der strategischen Reserve der USA fließt. Diese waren in den letzten Jahrzehnten klammheimlich leer gepumpt worden, um mit dem Erlös die Haushaltslöcher wenigstens ein wenig zu beschönigen.

      Bevor man auf Anraten eines Richard Perles und der Freunde Cheneys Saudi-Arabien mit Hilfe befreundeter Taliban- oder Al Qaida-Kämpfer destabilisiert (diese Gruppen waren bekanntlich schon zu Zeiten des früheren Sicherheitsberaters Brzezinski von US-Diensten aufgebaut und "geführt" worden und werden es seitdem immer noch) und dementsprechend den Öl-Preis für die anderen in die Höhe treibt, müssen diese Bunker erst wieder gefüllt und die Füllung noch schnell mit frisch gedrucktem, wertlosem Papier bezahlt werden. Irgend jemand muß ja für die Kosten des Irakkriegs aufkommen. Sollte Bush II wie sein Vater Bush I für den Irakkrieg I den Klingelbeutel umgehen lassen, dürfte er darin vergebens die 50 - 90 Mrd. US$ suchen, die sein Vater damals angeblich darinnen gefunden hatte. Also wird man sich etwas anderes einfallen lassen. Wozu hat man schließlich "Verbündete"?
      Avatar
      schrieb am 10.06.04 16:47:24
      Beitrag Nr. 4.232 ()
      @ schieler

      Anscheinend braucht der Mann von der spatzseite einen Dr. um einen solchen Schund zu schreiben:

      Das Verfahren, unsichtbare Jobs zu zählen, sei mit dem neuen Berechnungsverfahren des Ministeriums eingeführt worden. Es sei so schlimm, daß von den 288.000 im April neu gemeldeten Jobs wohl über 270.000 zu dieser " neuen" Gruppe zähle.

      Seit Jahresbeginn wurden 1189000 neue Stellen geschaffen, davon sind 412000 Stellen aus dem Net business birth/death adjustment factor. Erklaerung dazu vom BLS:

      Net business birth/death adjustment factors are used to adjust sample-
      based estimates of the Payroll Employment Survey to reduce a primary
      source of non-sampling error which is the inability of the sample to
      capture, on a timely basis, employment growth generated by new business
      formations.

      Fuer alle Pisa-Schwachen: Am Ende einer Rezession werden neue Stellen systematisch unterschaetzt. Deshalb gibt es zwei Moeglichkeiten: Wir veroeffentlichen nur die knapp 800000 neuen Stellen, muessen aber in einem Jahr die Zahlen nach oben revidieren, oder wir machen das adjustment. Nur wer das Konzept von “unbiased estimators” nicht versteht wuerde dieses adjustment kritisieren. Anscheinend hat der Dr. Spatzenhirn in der Oberstufe Mathe und in der Statistikvorlesung im Grundstudium geschlafen.


      Letztlich geht auch die jüngste so laut beklagte Ölpreissteigerung auf derart spekulative Ankäufe und Preiswetten zurück. Nach konservativen Schätzungen sollen pro einem Liter Rohöl Derivat-Kaufverträge über mehr als 70 l Öl abgeschlossen worden sein, andere Schätzungen reichen bis zu 540 l.

      Ein Fehler, der eigentlich nur Hauptschuelern unterlaufen sollte: Verwechslung von Fluss- und Bestandsgroessen. Ein Liter Rohoel-Foerderung pro Tag? Pro Jahr? Pro Sekunde? Pro Milli-Sekunde? Zwischen seinem Hauptschulabschluss und dem Dr., was hat der Mann eigentlich studiert?

      Immer mehr Geld muß gedruckt werden, nur um wenigstens die wichtigsten Verbindlichkeiten nicht platzen zu lassen. Es wird gelogen, betrogen, getrickst und gefälscht, um den Zusammenbruch des Finanzsystems wenigstens bis hinter den nächsten Wahltermin des US-Präsidenten hinauszuschieben.

      Butter bei die Fische: Wieviel Geld hat der Autor in Dezember-Put-Optionen angelegt? Ich hoere das Geschwafel vom Zusammenbruch des Finanzsystems schon seit 30 Jahren. Bis jetzt ist noch nichts passiert. Mal abgesehen von 1987 und 1998, aber selbst das waren die Verluste so gering, dass eine Long-Position ueber die letzten 30 Jahre immer noch profitabel war, im Gegensatz zu den Crash-Propheten, deren Ratschlaege einem das letzte Hemd gekostet haetten.
      Avatar
      schrieb am 10.06.04 17:00:02
      Beitrag Nr. 4.233 ()
      helmut_kohl

      Die enorme Verschuldung wie wir sie bisher noch nie erlebt haben, sollte dich doch ein wenig nachdenklich machen.
      Avatar
      schrieb am 11.06.04 17:00:57
      Beitrag Nr. 4.234 ()
      @ pintogrande

      Es gibt drei Defizite:
      1: Budgetdefizit
      2: Konsumentenverschuldung
      3: Handelsdefizit

      Handelsdefizit: Die Asiaten, allen voran Japan und China, aber auch die Europaeer sind Merkantilisten. D.h. die USA werden auf lange Sicht keinen Handelsueberschuss generieren koennen. Das liegt daran, dass Asien und Europa auf Teufel komm raus ihre Exporteure subventionieren und den USA billige Kredite geben muessen. Die einzigen, die sich dabei ruinieren sind Europa und Asien, nicht die USA.
      Das Budgetdefizit ist auch nicht sonderlich besorgniserregend. Was viele Leute nicht verstehen ist, dass ein Land ad infinitum 3-4% Budgetdefizite (relativ zum GDP) haben kann und trotzdem pendeln sich die Schulden bei etwa 50-60% vom GDP ein (Dank Inflation und GDP-Wachstum).
      Konsumenten verschulden sich? Dafuer haben sie auch immer mehr Vermoegen. Der net-worth liegt bei ueber 45 Billionen Dollar. Hoeher als im Jahr 2000.

      Im schlimmsten Fall duerfte es bei steigenden Zinsen eine kleine Rezession geben, aber die Leute, die sich davor am meisten fuerchten muessen, sind nicht die Amerikaner sondern, guess who: Asien und Europa. Sollten die USA ihre Verschuldungsorgie beenden und “nur” noch 2% Handelsdefizit generieren, dann wird dadurch die Rezession in den USA abgemildert (sinkende Handelsdefizite = GDP-Steigerung), aber dann gehen in Asien und Europa die Lichter aus.
      Avatar
      schrieb am 12.06.04 13:07:34
      Beitrag Nr. 4.235 ()
      @helmut_kohl:

      Handelsdefizit: Die Asiaten, allen voran Japan und China, aber auch die Europaeer sind Merkantilisten. D.h. die USA werden auf lange Sicht keinen Handelsueberschuss generieren koennen. Das liegt daran, dass Asien und Europa auf Teufel komm raus ihre Exporteure subventionieren und den USA billige Kredite geben muessen. Die einzigen, die sich dabei ruinieren sind Europa und Asien, nicht die USA.

      Würde hier Europa und Asien auf jeden Fall stärker differenzieren!

      Schau Dir mal die Top Ten des Index of Economic Freedom an - da sind jede Menge europäische und asiatische Länder dabei, die auch nach wie vor brummen (Estland, Irland, Hongkong, Singapur etc.)

      Schwarz sehe ich eher für die "paranoiden" großen Industrieländer in Europa (Frankreich, Italien, Deutschland) während die größeren asiatischen Länder meines Erachtens mehr und mehr von den Amerikanern lernen (siehe China, Südkorea, Thailand und Japan).

      Das Handelsbilanzdefizit der USA kann man übrigens auch so sehen, daß Ausländer dort gerne investieren - wie in Irland oder Estland. Solange die Investitionen wirtschaftlich sinnvoll sind ist das ein sehr gutes Geschäft für alle Beteiligten.

      Was viele Leute nicht verstehen ist, dass ein Land ad infinitum 3-4% Budgetdefizite (relativ zum GDP) haben kann und trotzdem pendeln sich die Schulden bei etwa 50-60% vom GDP ein (Dank Inflation und GDP-Wachstum).

      Bei schrumpfenden Arbeitskräftepotential und dauerhaftem Niedrig- bis Nullwachstum klappt das aber nicht mehr, vor allem, wenn die Kredite ins Sozialsystem fließen - irgendwie driftet das "paranoide" Europa immer mehr in Richtung Südamerika ab... :mad:

      My two cents,

      christopherm
      Avatar
      schrieb am 13.06.04 16:57:24
      Beitrag Nr. 4.236 ()
      @ christopherm

      Schau Dir mal die Top Ten des Index of Economic Freedom an - da sind jede Menge europäische und asiatische Länder dabei, die auch nach wie vor brummen (Estland, Irland, Hongkong, Singapur etc.)

      Stimmt. Leider sind das nur immer die kleinen Laender, waehrend die jeweils grossen Brueder auf dem Weg in die kommunistische Knechtschaft sind um mal Hayeks Worte zu benutzen.

      Das Handelsbilanzdefizit der USA kann man übrigens auch so sehen, daß Ausländer dort gerne investieren - wie in Irland oder Estland. Solange die Investitionen wirtschaftlich sinnvoll sind ist das ein sehr gutes Geschäft für alle Beteiligten.

      Stimmt. Das habe ich hier auch schon seit Jahren gepredigt, aber in letzter Zeit hat sich meine Meinung schon etwas geaendert (hoert, hoert!!!). Zugegeben Foreign Dirct Investments fallen direct in Deine Kategorie, und sind ein positives Zeichen. Aber wenn Asiatische Zentralbanken US-Bonds zu Minimal-Zinsen kaufen, dann tun sie das nicht, weil sie US-Bonds als so tolle Anlage erachten. Das ist ein Eingriff in den Markt. Das ist schlecht fuer alle Beteiligten.

      Schwarz sehe ich eher für die " paranoiden" großen Industrieländer in Europa (Frankreich, Italien, Deutschland) während die größeren asiatischen Länder meines Erachtens mehr und mehr von den Amerikanern lernen (siehe China, Südkorea, Thailand und Japan).

      Was China macht, ist doch das folgende: Es gibt zwei Sektoren: Einen Export-Sektor und einen Inlandssektor. Der Exportsektor ist effizient, Dank auslaendischem Kapital. Der Inlandssektor ist korrupt und ineffizient. 50% der Kredite in Chinesischen Banken sind non-performing. Das sind alles Kredite, die von Genosse zu Genosse durch das Bankensystem an ineffiziente Firmen weitergeleitet werden.
      Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis das mal zum Stillstand kommt. In Japan hat ein aehnliches System bis 1990 funktioniert und den Wohlstand eigentlich recht ordentlich vorangebracht. Nur, in China wird die Implosion viel frueher passieren. Man kann halt mit 1.x Milliarden Einwohnern keine 30000 Dollar Einkommen pro Person nur durch Exportindustrie generieren.
      Avatar
      schrieb am 14.06.04 15:08:39
      Beitrag Nr. 4.237 ()
      Stimmt. Leider sind das nur immer die kleinen Laender, waehrend die jeweils grossen Brueder auf dem Weg in die kommunistische Knechtschaft sind um mal Hayeks Worte zu benutzen.

      Mit etwas Pech haben wir hier in Europa dann bald wieder wie Anfang der Dreißiger Jahre die Wahl zwischen Nationalismus und Kommunismus :mad:.

      Stimmt. Das habe ich hier auch schon seit Jahren gepredigt, aber in letzter Zeit hat sich meine Meinung schon etwas geaendert (hoert, hoert!!!). Zugegeben Foreign Dirct Investments fallen direct in Deine Kategorie, und sind ein positives Zeichen. Aber wenn Asiatische Zentralbanken US-Bonds zu Minimal-Zinsen kaufen, dann tun sie das nicht, weil sie US-Bonds als so tolle Anlage erachten. Das ist ein Eingriff in den Markt. Das ist schlecht fuer alle Beteiligten.

      Ist aber auch nur die Fortsetzung einer lockeren Geldpolitik mit anderen Mitteln. Demnach könnte man auch Zinssenkungen und -erhöhungen als Eingriffe in den Markt ansehen - und diese den Europäern und Amerikanern vorwerfen!

      Was China macht, ist doch das folgende: Es gibt zwei Sektoren: Einen Export-Sektor und einen Inlandssektor. Der Exportsektor ist effizient, Dank auslaendischem Kapital. Der Inlandssektor ist korrupt und ineffizient. 50% der Kredite in Chinesischen Banken sind non-performing. Das sind alles Kredite, die von Genosse zu Genosse durch das Bankensystem an ineffiziente Firmen weitergeleitet werden.

      In China hat man zwar die Korruption am Hals, dafür haben Europäer und Amerikaner halt Subventionen - die Korruption ist hier einfach institutionalisiert. Ich sage nur Landwirtschaft, Steinkohle und Windenergie als typisch deutsche Themen und natürlich das Sozialsystem. Und in den USA scheint der ICBM-Abwehrschild ja auch nicht so richtig zu funktionieren ;).

      Ansonsten: schau Dir doch mal die Geschichte der Bankgesellschaft Berlin an, die hat schon chinesisches Niveau ;).
      Avatar
      schrieb am 15.06.04 13:21:19
      Beitrag Nr. 4.238 ()
      Komisch, dass trotz diverser Crashs nach wie vor kein Mensch die Funktionsweise der OECD-Ökonomien versteht, wie sie sich seit mindestens 10 Jahren daratellt. Das ist das Prinzip der Spekulationsökonomie, das auf dem sog. Vermögenseffekt basiert. Per Spekulation und Kredit lachhaft inflationierte Assetpreise treiben die Wirtschaft.

      In dem Moment, wo sich die Asset-Inflation aus irgendeinem Grund umkehrt, kollabiert das gesamte System. Dann stehen kurzfristigen Verbindlichkeiten (Zinsen, Tilgung) langfristig deflationierte Vermögenswerte gegenüber. In der Folge kippt die Bilanz

      Es kann keine Rede davon sein, dass auf der Passivseite irgend etwas anderes ist als ein Riesenloch. Schulden sind harte Fakten, Vermögenswerte nicht. Vor allem, wenn letztere bis an die Grenze -permanent- mit Krediten belastet werden.

      Was immerhin wenigstens die Notenbanken inzwischen klar erkannt haben, die ein Seminar zum Thema Bubble nach dem anderen veranstalten. Sie haben den schwierigen Job, den Leuten die Flausen systematisch auszureden und andererseits die Bubbles nur sehr langsam "vergehen" zu lassen.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,304229,00.html

      Chancenlos. In Japan läuft das jetzt schon 15 Jahre und die Situation ist kaum besser geworden.

      Deswegen ist es unnütz, darüber zu diskutieren, ob 160% Verschuldung (Japan) oder 60-70 (USA, D) zum BIP zuviel sind. Es ist immer zuviel, wenn es persistent betrieben wird.
      Avatar
      schrieb am 18.10.04 21:31:57
      Beitrag Nr. 4.239 ()
      up
      :)
      Avatar
      schrieb am 18.10.04 21:57:41
      Beitrag Nr. 4.240 ()
      Na, oller Kämpe? Jahresversammlung?
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 18:57:10
      Beitrag Nr. 4.241 ()
      nix mehr los hier? wo sind denn punk24 und sittinbull?
      Avatar
      schrieb am 20.02.05 02:34:37
      Beitrag Nr. 4.242 ()
      Hi helmut ...

      das es Dich noch gibt ...

      die letzten Aufrechten fetzen sich gerade am Ende des Thread: Aufruf an den User BTrend - vielleicht ist das ja was für Dich: viel Feind, viel Ehr ...:cool:
      Avatar
      schrieb am 13.03.05 01:49:59
      Beitrag Nr. 4.243 ()
      Helmut, keine Panik, ich bin doch hier!

      ;)

      Habe dir gerade eine BM geschickt.


      Aber für längere Diskussionen solltest du lieber einen Arzt aufsuchen. Am besten einen, der Weltbilder mit Psychopharmaka reparieren kann.

      http://p079.ezboard.com/fphantome71967frm1.showMessage?topic…
      Avatar
      schrieb am 13.03.05 01:51:22
      Beitrag Nr. 4.244 ()
      Ach ja, letzte Neuerscheinung, die man kennen sollte:

      Professions of an Economic-Hitman...
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 15:16:43
      Beitrag Nr. 4.245 ()
      @ sittin


      Hier ist Deine Dosis Psychopharmaka:

      http://www.geocities.com/CapitolHill/Embassy/1154/flaherty.h…

      Auszug:

      Myth #5. The Federal Reserve is owned and controlled by foreigners
      BY: Edward Flaherty, Ph.D. Department of Economics College of Charleston, S.C.

      Do foreigners own or control the Federal Reserve? Conspiracy theorists Gary Kah (1991) and Eustace Mullins (1983) certainly think so, as do many of their readers. Kah and Mullins each authored books alleging that the U.S. central bank – the Federal Reserve – is under the direction of an international banking community and that this financial elite, primarily British, uses its control to manipulate the U.S. economy and its financial markets for their personal gain. This is a very serious charge. The Federal Reserve sets the government’s monetary and interest rate policies. Any change in them has significant repercussions for just about everyone. An increase in interest rates that benefits savers could also price a new home just out of a family’s reach or make a manufacturing firm’s modernization plan too expensive to undertake. The Fed is supposed to choose a policy that benefits the whole of the U.S. economy, not an overseas banking cabal. The ultimate aim of this international banking elite, the conspiracy theory declares, is to establish a one-world government – the infamous New World Order. The Fed’s alleged role in this is simple according to Kah: At the appointed time, the New World Order schemers will instruct the Fed to sabotage the U.S. economy, causing financial and social chaos that will make it much easier for them to gain real political and military control over the United States. In the meantime they simply reap the Fed’s huge annual profits and manipulate the financial markets for further gain. Kah specifically claims that foreigners directly own the New York Federal Reserve Bank, the largest and most important of the twelve regional Federal Reserve Banks. Through the N.Y. Federal Reserve the international conspirators control the entire Federal Reserve System and gain its profits. In his book En Route to Global Occupation Kah also plays up the Fed’s alleged role in the New World Order plot. Mullins agrees on the importance of the N.Y. Fed, but claims that while domestic commercial banks own it, in reality a secret European banking club actually controls its policies from a distance. How much of these conspiracy theories, if any, is true? In this article I investigate the remarkable claims of Kah and Mullins. Specifically, I examine whether foreigners own the New York Federal Reserve Bank either directly or indirectly, whether the N.Y. Fed controls the whole of the Federal Reserve System, and whether foreigners receive the System’s large annual profits. As it turns out, very little of these conspiracy tales are true.

      Who Owns the New York Federal Reserve Bank?

      Each of the twelve Federal Reserve Banks is organized as a corporation in much the same way as many other firms. However, Gary Kah in 1991 claimed foreigners intent on global economic and political domination own a controlling interest in the shares of the New York Federal Reserve Bank. “Swiss and Saudi Arabian contacts,” according to Kah (p. 13), identified the top eight shareholders as

      Rothschild Banks of London and Berlin
      Lazard Brothers Banks of Paris
      Israel Moses Seif Banks of Italy
      Warburg Bank of Hamburg and Amsterdam
      Lehman Brothers of New York
      Kuhn, Loeb Bank of New York
      Chase Manhatten Bank
      Goldman, Sachs of New York.


      Kah describes these as the Fed’s “Class A shareholders” (p. 14). This is curious because Federal Reserve stock is not classified in this manner. It can be either “member stock” or “public stock.” However, the directors of a Federal Reserve Bank are separated into Classes A, B, and C depending on how they are appointed (12 USCA §302).

      Fellow conspiracy theorist Eustace Mullins presents a different list in his 1983 book Secrets of the Federal Reserve. He reports the top eight stockholders of the New York Fed in 1982 were

      Citibank
      Chase Manhatten Bank
      Morgan Guaranty Trust
      Chemical Bank
      Manufacturers Hanover Trust
      Bankers Trust Company
      National Bank of North America
      Bank of New York.


      He notes that together these banks own about 63 percent of the New York Fed’s outstanding stock. European banking organizations, most notably the Rothschild banking dynasty, he then claims, own many of these banks. Mullins also contends that through their American agents, the European bankers – who he calls the London Connection – select the board of directors for the N.Y. Fed. Since the N.Y. Fed supposedly controls the whole Federal Reserve System, this allows the London Connection to direct U.S. monetary policy. He explains,

      ... The most powerful men in the United States were themselves answerable to another power, a foreign power, and a power which had been steadfastly seeking to extend its control over the young republic since its very inception. The power was the financial power of England, centered in the London Branch of the House of Rothschild. The fact was that in 1910, the United States was for all practical purposes being ruled from England, and so it is today (Mullins, p. 47-48).
      Clearly, there is a discrepancy between the two lists. According to Kah, foreigners own shares of the N.Y. Fed directly. On the other hand, Mullins does not report any such direct foreign ownership. Instead, Europeans allegedly own the U.S. banks which, in turn, own the N.Y. Fed – an indirect ownership. So who is right? Mullins claimed the source of his information was the Federal Reserve Bulletin, however, that publication has never reported the shareholder list of any Federal Reserve Bank. It is not clear where he obtained his list. Kah’s source was supposedly an unnamed group of Swiss and Saudi Arabian contacts and so it is impossible even to verify his list. On the other hand, the two authors published their lists eight years apart. Since Mullins’ was the earlier of the two, it may be possible that sometime between 1983 and 1991 foreigners acquired a substantial amount of stock in the N.Y. Fed. It is also possible that both lists are wrong.

      To clarify this mystery, let’s first look at the Federal Reserve Act of 1913 itself. The law requires that all nationally chartered commercial banks and savings & loans buy stock in their regional Federal Reserve Bank, thereby becoming “member banks” (12 USCA §282).1 The amount of stock a bank must buy, called “member stock,” is proportional to the bank’s size. So, we would expect that by law the largest shareholders of the N.Y. Fed to be the largest banks operating in its district. This is consistent with Mullins since all of the banks on his list were, at the time, the largest banks in the N.Y. Fed region.

      Further examination of the law and the facts makes Kah’s list suspect. The law does not permit the stock of a Federal Reserve Bank to be traded publicly like the stock of a typical corporation. The original Federal Reserve Act called for each regional Bank to sell stock to raise at least $4 million to begin operations (12 USCA §281). The stock was to be sold to banks, not to the public. Only in the event that sales to member banks did not raise the necessary $4 million would the regional Fed Banks be permitted to sell shares to the public, called “public stock.” However, this did not happen and no stock in any Federal Reserve Bank has ever been sold to the public, to foreigners, or to any non-bank U.S. firm (Woodward, 1996). Note that foreign interests comprise half of the alleged owners on Kah’s list. Moreover, three of the hypothesized American owners are not even banks. The law permits neither foreigners nor non-bank firms from owning shares in any Federal Reserve Bank. Chase Manhatten is the only entity on Kah’s list that could possibly own shares of the N.Y. Fed.

      We can simply look at the most recent list of shareholders to test the claim that foreigners own the New York Federal Reserve Bank. According to the N.Y. Fed itself, as of June 30, 1997 the top eight shareholders were

      Chase Manhatten Bank
      Citibank
      Morgan Guaranty Trust Company
      Fleet Bank
      Bankers Trust
      Bank of New York
      Marine Midland Bank
      Summit Bank.
      All of the major shareholders seen here and all of the banks on the complete list are either nationally- or state-chartered banks. All of them are U.S.-owned. Kah’s claim that foreigners directly own the N.Y. Fed is completely wrong. This list is consistent, however, with Mullins in that all the owners are domestic banks functioning within the N.Y. Federal Reserve district. The discrepancies are likely due to mergers, new entries into the banking market, or other significant changes in the size of district banks since the publication of Mullins’ list. One point is clear: foreigners do not own the New York Federal Reserve directly.


      Global Domination Through the Back Door?


      Although foreigners do not own the New York Federal Reserve Bank directly, perhaps, Mullins argues, they own and control it indirectly via ownership of domestic banks. He claims that since the money-center banks of New York own the largest portion of stock in the New York Fed, they hand-pick its board of directors and president. This would give them, and hence the London Connection, control over Fed operations and U.S. monetary policy.

      The Securities and Exchange Commission requires that firms whose stock is traded publicly report their major stockholders each year. The reports identify all institutional shareholders (primarily, firms owning stock in other companies), all company officials who own shares in their firm, and any individual or institution owning more than 5% of the firm’s stock. These reports show that only one of the N.Y. Fed’s current largest shareholders, Citicorp, has any major foreign stockholders. As of January 1996, Price Alwaleed Bin Talad of Saudi Arabia owned 8.9% of Citicorp stock.2 None of the member banks on the above list have any significant portion of shares held by any foreign individual or institution. Mullins` claim that foreigners own the N.Y. Federal Reserve indirectly is also wrong.

      Moreover, the ownership rights of Federal Reserve Bank stock are different than the common stock of typical corporations. Usually, the number of votes a shareholder has is proportional to the number of shares he owns. However, ownership of Federal Reserve Bank stock entitles the shareholder to one vote when voting for its regional Federal Reserve Bank officials regardless of how many total shares the member bank may own. A group of international conspirators would need to purchase a controlling interest in a majority of the banks operating in the N.Y. district to guarantee the election of their desired minions to the N.Y. Fed’s board of directors. Buying that much stock in so many U.S. banks would require an outlay of hundreds of billions of dollars. Surely there must be a cheaper path to global domination.

      Mullins’ premise here is that the member banks control the policies of the N.Y. Fed. In the next section I detail why this is wrong, but an historical example also illustrates the fault of this assumption. Galbraith (1990) recounts that in the spring of 1929 the New York Stock Exchange was booming. Prices there had been rising considerably, extending the bull market that began in 1924. The Federal Reserve Board decided to take steps to arrest the speculative bubble that appeared to be forming: It raised the cost banks had to pay to borrow from the Federal Reserve and it increased speculators’ margin requirements. Charles Mitchell, then the head of National City Bank (now Citicorp, one of the largest shareholders of the N.Y. Fed at the time), was so irritated by this decision that in a bank statement he wrote, “We feel that we have an obligation which is paramount to any Federal Reserve warning, or anything else, to avert any dangerous crisis in the money market” (Galbraith, p. 57). National City Bank promised to increase lending to offset any restrictive policies of the Federal Reserve. Wrote Galbraith, “The effect was more than satisfactory: the market took off again. In the three summer months, the increase in prices outran all of the quite impressive increase that had occurred during the entire previous year” (Ibid). If the Fed and its policies were really under the control of its major stockholders, then why did the Federal Reserve Board clearly defy the intent of its single largest shareholder?

      Does the New York Fed Call the Shots?

      Mullins and Kah both argue that by controlling the New York Federal Reserve Bank, the international banking elite command the entire Federal Reserve System and thus direct U.S. monetary policy for their own profit. “For all practical purposes,” Kah writes, “the Federal Reserve Bank of New York is the Federal Reserve” (Kah, p.13; emphasis his). This is the linchpin of their conspiracy theory because it provides the mechanism by which the international bankers can execute their plans. A brief look at how the Fed’s powers are actually distributed shows that this key assumption in the conspiracy theory is wrong.

      The Federal Reserve System is controlled not by the New York Federal Reserve Bank, but by the Board of Governors (the Board) and the Federal Open Market Committee (FOMC). The Board is a seven-member panel appointed by the President and approved by the Senate. It determines the interest rate for loans to commercial banks and thrifts, selects the required reserve ratio which determines how much of customer deposits a bank must keep on hand (a factor that significantly affects a bank’s ability create new credit), and also decides how much new currency Federal Reserve Banks may issue each year (12 USCA §248). The FOMC consists of the members of the Board, the president of the New York Fed, and four presidents from other regional Federal Reserve Banks. It formulates open market policy which determines how much in government bonds the Fed Banks may buy or sell – the major tool of monetary policy (12 USCA §263).

      The key point is that a Federal Reserve Bank cannot change its discount rate or required reserve ratio, issue additional currency, or purchase government bonds without the explicit approval of either the Board or the FOMC. The New York Federal Reserve Bank, through its direct and permanent representation on the FOMC, has more say on monetary policy than any other Federal Reserve Bank, but it still only has one vote of twelve on the FOMC and no say at all in setting the discount rate or the required reserve ratio. If it wanted monetary policy to go in one direction, while the Board and the rest of the FOMC wanted policy to go another, then the New York Fed would be out-voted. The powers over U.S. monetary policy rest firmly with the publicly-appointed Board of Governors and the Federal Open Market Committee, not with the New York Federal Reserve Bank or a group of international conspirators.

      Mullins also made a great to-do about the Federal Advisory Council. This is a panel of twelve representatives appointed by the board of directors of each Fed Bank. The Council meets at least four times each year with the members of the Board to give them their advice and to discuss general economic conditions (12 USCA §261). Many of the members have been bankers, a point not at all missed by Mullins. He speculates that this Council of bankers is able to force its will on the Board of Governors:

      The claim that the “advice” of the council members is not binding on the Governors or that it carries no weight is to claim that four times a year, twelve of the most influential bankers in the United States take time from their work to travel to Washington to meet with the Federal Reserve Board merely to drink coffee and exchange pleasantries (Mullins, p. 45).

      A point Mullins neglects entirely is that the Council has no voting power in Board meetings, and thus has no direct input into monetary policy. In support of his hypothesis Mullins offers no evidence, not even an anecdote. Moreover, his Council theory is inconsistent with his general thesis that the London Connection runs the Federal Reserve System via their imagined control of the N.Y. Fed. If this were true, then why would they also need the Council?

      Who Gets the Fed’s Profits?

      Gary Kah and Thomas Schauf (1992) also maintain that the huge profits of the Federal Reserve System are diverted to its foreign owners through the dividends paid to its stockholders. Kah reports “Each year billions of dollars are ‘earned’ by Class A stockholders of the Federal Reserve” (Kah, p. 20). Schauf further laments by asking, “When are the profits of the Fed going to start flowing into the Treasury so that average Americans are no longer burdened with excessive, unnecessary taxes?”

      The Federal Reserve System certainly makes large profits. According to the Board’s 1995 Annual Report, the System had net income totaling $23.9 billion, which, if it were a single firm, would qualify it as one of the most profitable companies in the world. How were these profits distributed? By an agreement between the Board and the Treasury, nearly all of the Fed’s annual profits are paid to the federal government. Accordingly, a lion’s share of $23.4 billion, which represented 97.9 percent of the Federal Reserve’s net income, was paid to the Treasury. The Federal Reserve Banks kept $283 million, and the remaining $231 million was paid to the Fed’s stockholders as dividends. Regarding Schauf’s lamentation, the Federal Reserve System has been paying its profits to the Treasury since 1947.

      Conclusion

      The allegation that an international banking cartel controls the Federal Reserve is wrong. Contrary to Kah’s claim, foreigners do not own any stock in the New York Federal Reserve Bank. Neither do they currently own any significant shares of the domestic banks that actually do own shares in the N.Y. Fed. Moreover, the central assumption that control of the New York Federal Reserve is the same as control of the whole System is badly mistaken. Also, the profits of the Federal Reserve System, again contrary to the conspiracy theorists, are funneled almost entirely back to the federal government, not to an international banking elite. If the U.S. central bank is in the grip of an international conspiracy, then Mullins and Kah have certainly not uncovered it.

      Footnotes:
      1. State chartered banks have the option of becoming member banks of the Federal Reserve System. Interestingly, only 10% of have done so.

      2. Compact Disclosure CD-ROM, v3.0

      References:

      82nd Annual Report, 1995, Board of Governors of the Federal Reserve System, U.S. Government Printing Office. Galbraith, John K. (1990), A Short History of Financial Euphoria. New York: Whittle Direct Books.

      Kah, Gary (1991), En Route to Global Occupation. Lafayette, La.: Huntington House.

      Mullins, Eustace (1983), Secrets of the Federal Reserve. Staunton, Va.: Bankers Research Institute.

      Schauf, Thomas (1992), The Federal Reserve, Streamwood, IL: FED-UP, Inc. Woodward, G. Thomas (1996), “Money and the Federal Reserve System: Myth and Reality.” Congressional Research Service.

      United States Code Annotated, 1994. U.S. Government Printing Office.
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 15:44:23
      Beitrag Nr. 4.246 ()
      Hier deine! :D

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…


      Im Rahmen meiner ständigen Untersuchungen zum Thema Geld habe ich R.L. Owen ( 1856-1947 ) ( wieder) entdeckt. Er war Senator von Oklahoma von 1907-1925, aber, was viel wichtiger war, er war zur Zeit des Fed-Actes 1913 Vorsitzender des Bank- und Währungskomitees des Senats.
      http://bioguide.congress.gov/scripts/biodisplay.pl?index=O00…

      Seine Meinung dazu bringt er in einem Buch 1918 zum Ausdruck, Titel: „The Federal Reserve Act“
      Darin beschreibt er, wie mächtige Männer ständig versuchten, die Kontrolle über den Dollar zu übernehmen, aber, auch dank seiner Unterstützung, die Kontrolle durch die US-Regierung mittels Kongress und Senat gewahrt bliebe.
      So weit nichts spektakuläres. Ich habe sein Werk bei abebooks bestellt und gelesen.
      Wenn, tja wenn nicht sein weiterer Lebenswandel davon geprägt gewesen wäre, Verschwörungstheorien aufzudecken. So schreibt er kurz darauf ein Buch, dass „The Russian-Imperial-Conspiracy“ heißt, die russisch-imperiale Verschwörung. Auch dieses Werk habe ich dank Abebooks in meinem Fundus, und muss sagen, dass ich etwas enttäuscht war. Zwar stellt R.L. Owen recht eindrucksvoll dar, dass die Gründe für den 1. Weltkrieg andere als die bekannten sind, und dass alle Völker von ihren Herrschern manipuliert und missbraucht worden sind für Machtinteressen, aber er geht überhaupt nicht auf den Leitspruch ein, den jeder Ermittler beherzigen sollte: Follow the money!

      Irgendwann muss er dann den Schwindel durchschaut haben, dem er aufgesessen ist.

      „He spent the rest of his life trying to get it repealed.”

      Er verbrachte sein restliches Leben damit, dass Fed-Act rückgängig zu machen. Warum?

      1934 hört sich seine Meinung zum Fed-Act jedenfalls ganz anders an als 1918.
      In einem Vorwort zu den international wenig bekannten Buch: „Money Creators“ von Gertrude Coogan schreibt Owen:

      http://www.sonnet.com/usr/kidogo/coogan.html

      FOREWORD to Money Creators
      by former Senator Robert L. Owen
      To the American People:
      An die amerikanische Bevölkerung!
      It gives me special pleasure to have the opportunity to explain the principles and purposes of this book, written by Miss Gertrude M. Coogan of Chicago.
      Es ist mir eine Freude die Gelegenheit zu haben, die Prinzipien und Anliegen dieses Buches zu erklären, welches Frau Gertrude M. Coogan aus Chicago schrieb.
      The facts that Miss Coogan was awarded a Master`s Degree in Economics and Finance by Northwestern University; was for eight years a Security Analyst for The Northern Trust Company of Chicago; that from the beginning she had a deep desire to understand the fancied enigma of money, have given her great insight into monetary science.
      Die Fakten, dass Frau Coogan einen Diplom-Abschluß im Fachbereich Wirtschaft und Finanzen der Nordwest-Universität hat, sowie ihre acht Jahre lange Tätigkeit als Wertpapieranalyst für die Northern Trust Company in Chigaco, zeigen, dass Frau Coogan schon immer ein tieferes Interesse daran hatte, die Geheimnisse des Geldes zu verstehen, und dies ermöglichte ihr eine teifgreifende Erkenntnis was die Währungswissenschaft angeht.
      The basic principles of monetary science are simple.
      Die Grundregeln des Geldsystems sind einfach.
      Knowledge of the science has been made difficult by those who have converted these simple principles into an enigma.
      Das Wissen um diese Wissenschaft wurde schwer zugänglich gemacht von den Menschen, die diese einfachen Regeln in ein Geheimnis verwandelten.
      They have done so with ponderous volumes written on prices and on the processes of production, transportation, distribution and allied topics; weaving into the subject matter deceptive terms so that the public has been grossly misled by the use of words which contain accepted false premises.
      Sie haben ellenlange Artikeln geschrieben, die über Preisniveaus und die Prozesse der Produktion, des Transportwesens, die Distribution und verwandte Themen handelten, um die Öffentlichkeit in dieser Sache zu täuschen und irrezuführen mit dem Gebrauch von Wörtern, die falsche Prämissen beinhalten.
      The purpose of this book is to bring before the American people the knowledge that they must have regarding the nature and manipulations of their money system.
      Das Anliegen dieses Buches ist es, dem amerikanischen Volk das Wissen wiederzugeben, dass man benötigt, um die Natur und Manipulationen ihres Geldsystems zu verstehen.
      In my opinion, America faces a crisis which may result in the loss of our Representative Constitutional Government unless every man and woman, rich or poor, young or old; doctor, lawyer, merchant laborer, educator, clergyman, social worker, society leader; will bestir himself or herself toward the problem of bringing the fundamental truths of monetary science to every fireside.
      Meiner Meinung nach stecken wir in einer Krise, die sogar den Verlust unseres demokratischen Systems bedeuten kann. Bis jeder Mann und jede Frau, reich oder arm, jung oder alt, egal ob Doktor, Richter, XXX, Lehrer, XXXX, Sozialarbeiter, Meinungsbildner, ihre Aufmerksamkeit darauf richten, die fundamentalen Wahrheiten unseres Geldsystems in die Öffentlichkeit zu tragen!
      It is time for intelligent Americans to examine their money system

      Es ist Zeit für intelligente Amerikaner ihr Geldsystem zu untersuchen!

      .... Those who own insurance policies and savings accounts must bestir themselves to protect those accumulations. ...
      Die, die Versicherungspolicen und Sparbücher besitzen müssen sich ebenfalls vor diesen Akkumulationen schützen.
      [ Anm: Gemeint vermutlich die Machtanhäufung zu Monopolen, wie Trusts etc, die durch das Geldsystem ermöglicht wurden! ]
      ... The truths themselves are very simple, but many of the newspapers and publishing companies allow themselves to be used to carry misinformation to the American public, while neglecting to print the truths. Honest money principles are understandable to every one when the money subject is presented in its true light.
      Die Wahrheiten selbst sind immer einfach, aber viele Zeitungen und andere Medien wurden selbst zu Instrumenten, die nur benutzt werden, um falsche Informationen in die amerikanische Öffentlichkeit zu bringen, während sie sich weigern, die Wahrheiten zu drucken. Ehrliche Geld-Regeln sind für jedermann verständlich, wenn das Geldthema im wahren Licht betrachtet wird.
      The solution of the problem to protect our homes does not rest with a few leaders in a distant city.
      Die Lösung des Problems unsere Heimat zu schützen darf man nicht ein paar Anführen in entfernten Städten überlassen.
      It is necessary that every man and woman appoint himself and herself a leader.
      Es ist notwendig, dass jeder Man und jede Frau den Mut hat, selbst zum Führer zu werden.
      Honest Money Groups must be formed in every block, in every precinct throughout the United States, and in every rural community.
      Ehrliche Geld-Gruppen müssen in jedem Block, in jedem Bezirk in den ganzen Vereinigten Staaten gegründet werden, ja sogar in den ländlichen Gebieten.
      The rural community centers and schoolhouses can be most profitably employed this winter in showing the American farmers how simply they can solve all of their own problems.
      Die ländlichen Gebiete und die Schulen können am meisten davon profitieren, in dem sie den Amerikanischen Bauern zeigen, wie einfach all ihre Probleme gelöst werden können.
      Their grave troubles have been caused not by overproduction, but by money manipulations frequently executed upon foreign advice and to harmonize with foreign " policies."
      Ihre tödlichen Probleme sind nicht durch Überproduktion verursacht worden, sondern durch Geldmanipulationen, die regelmäßig auf Geheiß von ausländischen Ratgebern veranlaßt wurden und die angeblich geschehen, um mit ausländischen Regeln zu harmonieren.
      ( Anm: Wird vor allem das Zins- sowie Währungsniveau gemeint sein! )
      The result has been the extraction of dollars of a distorted purchasing power from the American farmer.
      Das Ergebnis war ein Dollarschwund verbunden mit einem Kaufkraftverlust für die amerikanischen Farmer.
      Collecting dollars of such unfair purchasing power has deprived many American farmers of their homes, and all farmers of their share in the industrial products which this nation is so well equipped to manufacture and distribute.
      Das Einsammeln von Dollars mit diesen unfairen Methoden hat viele amerikanische Farmer von ihren Häusern und Land befreit, und alle Bauern ihrer Möglichkeit beraubt, am Sozialprodukt dieser Nation teilzunehmen, welches unsere Nation angeblich so gut produziert und verteilt.
      The principal reason for endorsing this book is that I feel it is an intelligent vehicle for the dissemination of the truths which must be understood in every home ....
      Der Hauptgrund dieses Buch zu unterstützen ist, das ich fühle, das dies hier eine intelligente Art und Weise ist, die Wahrheit zu verbreiten, die in jedem Haus verstanden werden muss.
      ... I am glad to commend it; to give the book my blessings in its principles and purposes ... It contains scientific truths -- not quackery.
      Ich bin froh es zu kommentieren und diesem Buch meine besten Wünsche zu geben für seine Prinzip und sein Anliegen.
      Es beinhaltet wissenschaftliche Wahrheit- keine Verschwörungstheorie.
      When these truths are known, and the American people demand their constitutional right of an honest money system, this country will enter upon an era of material and physical prosperity; of opportunity, and spiritual and cultural advancement that will not only charm and delight its own people but will become a model for the rest of the human race.

      Wenn diese Wahrheiten bekannt werden, und die amerikanischen Bürger ihre verfassungsmäßigen Rechte verlangen, ein gerechtes, ehrliches Geldsystem einzuführen, kann dieses Land eine Ära materiellen und physischen Wohlstands erreichen, Gelegenheiten, spirituelle und kulturellen Fortschritt zu machen, der nicht nur das eigene Volk begeistert und erhellt, sondern eine Vorbildrolle für die gesamte Menschheit spielen kann.
      Robert L. Owen, New York City, October 29, 1934.
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 15:58:46
      Beitrag Nr. 4.247 ()
      Es hieß übrigens Confessions... Schuldigung!
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 17:51:42
      Beitrag Nr. 4.248 ()
      @ sittin

      Ziemlich nichts-sagend: Das ist nur das Vorwort. Ich sehe keine Hypothesen, die ueberprueft werden koennen (und widerlegt), rein gar nichts. Haette man die Namen ausgetauscht koennte das auch das Vorwort zum neuen Harry Potter Buch sein :D

      Also wo ist die Medizin fuer mich?
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 18:21:43
      Beitrag Nr. 4.249 ()
      PS: Die Uebersetzung ist fuer mich nicht notwendig, sie stoert eher den Lesefluss. Ich bin ganz gut im Englischen
      Avatar
      schrieb am 17.03.05 19:03:05
      Beitrag Nr. 4.250 ()
      Na Helmut, ich weiß nicht. So jemand, der solch Einblick hatte, und 1918 noch in den höchsten Tönen vom Fed-Act schrieb, hätte überhaupt kein Vorwort zu diesem Buch schreiben dürfen.

      BTW: Kennst du es? Kannst du es besorgen? Ich will über Abebooks nicht in den USA einkaufen, und sonnet.com meldet sich erst nächste Woche wieder.
      Die Inhaltsübersicht von Googans Buch hört sich vielversprechend an.

      Ich weiß dass du des Englischen mächtig bist. War nicht für dich die Übersetzung, sondern für mich und andere, die Englisch nicht so gut kennen.
      Avatar
      schrieb am 14.08.05 11:41:58
      Beitrag Nr. 4.251 ()
      So, ich habe jetzt

      - Richebächer
      -Marc Faber
      -Stephen Roach

      und noch ein paar andere abonniert.

      Als Begleitung für das kommende Desaster.

      Vor allem der Richebächer ist gut. Ich habe es ja schon immer geahnt, aber wenn es noch mal bestätigt wird, umso besser.

      Meinen ersten Euro / USD Put hab ich schon vorher gekauft, aber jetzt werd ich hier voll investieren (investieren? der falsche Begriff für diese Kriegsführung)

      Ich habe mich schon immer gewundert, warum der Dollar nicht fällt. Ok, es liegt an den asiatischen CBs.

      Man wird sehen, wie der Kampf ausgeht.
      Avatar
      schrieb am 15.08.05 20:20:59
      Beitrag Nr. 4.252 ()
      Die Amis sind ja wirklich unerschütterliche Optimisten...

      Sie lassen erstmal den Dow steigen, und den Dollar auch gleich mit.

      Und von den Gewinnen kaufen sie sich dann Öl.

      Geschickt!

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 16.08.05 14:44:51
      Beitrag Nr. 4.253 ()
      HANDELSBLATT, Dienstag, 16. August 2005, 11:47 Uhr


      Delta Air kurz vor Beantragung des Gläubigerschutzes


      US-Airlines fliegen reihenweise in Konkurs


      Die US-Fluggesellschaften stecken in einer tiefen Krise. Konkurse sind mittlerweile die Regel, schwarze Zahlen die Ausnahme. Dabei machen die Europäer vor, wie man klug wirtschaftet.


      Delta Air droht der Konkurs. Foto: Delta Air

      HB FRANKFURT. Die drittgrößte amerikanische Fluggesellschaft Delta Air steht trotz jahrelangem massiven Stellenabbaus Medienberichten zufolge kurz davor, das Konkursverfahren zu beantragen. Sie würde dann nur noch unter dem im US-Konkursrecht vorgesehen Gläubigerschutz weiterfliegen. Die Nummer zwei der Branche, United Airlines, praktiziert das schon seit Ende 2002. Und auch die Fluggesellschaft Northwest Airlines gilt als Kandidat für den Gläubigerschutz.
      Avatar
      schrieb am 16.08.05 16:43:24
      Beitrag Nr. 4.254 ()
      USA Doomsday Begleitthread:





      Radikale Demotivation

      Schluss mit dem edlen Mythos vom guten Mitarbeiter: Die neueste Management-These aus den USA parodiert die Welt des positiven Denkens.
      Von Barbara Bierach






      Will auch noch Geld für seine Fehler: Der Mitarbeiter an sich kommt bei El Kersten schlecht weg.
      Foto: photodisc


      Plakate mit schlafenden Raubkatzen, Kalender mit springenden Delfinen und Henkeltassen mit Booten, die in den Sonnenaufgang segeln. Auf der Homepage von Despair Inc. finden sich Bildschirmschoner, Mauspads und Poster, die aussehen wie der Nippes, der in vielen Büros zu finden ist. Dennoch ist irgendwas verkehrt mit der Ware. Auf einem typisch-gefühligen Plakat mit einem kreisenden Adler, auf dem normalerweise etwas aufmunterndes wie "Trau dich, den Horizont zu überfliegen" zu lesen stünde, steht bei Despair: "Wenn ein albernes Poster und ein blöder Spruch genügt, um dich zu motivieren, dann hast du einen leichten Job. Die Art von Job, die bald Roboter erledigen werden." Kaffeetassen verbreiten: "Meeting: Keiner von uns ist so blöd, wie wir alle zusammen." Schreibblöcke ziert die Erkenntnis: "Der Sinn deines Lebens könnte auch der sein, anderen als warnendes Beispiel zu dienen."
      Avatar
      schrieb am 24.08.05 23:09:06
      Beitrag Nr. 4.255 ()
      Interview, Süddeutsche Zeitung, 25.08.05
      Dieses Land, so hungrig nach Leben
      Wim Wenders ist zurück, im amerikanischen Westen, im klassischen Kino. Im SZ-Interview spricht der Regisseur über Sam und Jessica, Amerika und die große Implosion sowie seinen neuen Film "Don’t Come Knocking".

      SZ: Hat sich Ihr Blick auf Amerika denn geändert?

      Wenders: Politisch sicher, das habe ich ja mit „Land of Plenty“ demonstriert. Aber nun, wenn man dieses Land sieht, diese verlassene Minenstadt in Montana, wo es für keinen mehr Arbeit gibt – das spiegelt eine Wirklichkeit wider vom Innern Amerikas, bei der man das Gefühl hat, das kann demnächst zu einer riesigen Implosion führen.

      Da ist so ein kulturelles, wirtschaftliches Vakuum, da gibt es eine krasse Arbeitslosigkeit und Armut – an die die Verhältnisse in Deutschland nicht entfernt heranreichen. Und dieses Land, nach außen so reich und so mächtig, und innen so arm und dürftig und so ausgezehrt – auch so hungrig nach irgendwas, das da Leben reinbringen könnte. Man muss an die Sowjetunion denken, die ist ja auch implodiert.

      Das ist das Schicksal dieser monströsen Großmacht Amerika. Die haben sich mit dem Irak-Krieg so restlos verausgabt – das Geld, das die gerade verballern, fehlt an allen Ecken und Enden, bei der Rentenversicherung, bei den Kindern. Man muss nach Mississippi reisen, das wirklich Dritte Welt ist, oder nach Montana, und man merkt, die können nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 26.08.05 17:28:26
      Beitrag Nr. 4.256 ()
      Eine halbe Million Kalifornier ohne Strom
      Das war der größte Blackout seit Versorgungskrise vor vier Jahren. Gouverneur Arnold Schwarzenegger trifft sich mit Vertretern der Elektrizitätsgesellschaften

      Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger will die Energieversorgung neu ordnen. Der Senat lehnt ab
      Foto: AP
      Los Angeles - Der Ausfall einer überlasteten Stromleitung hat im südlichen Kalifornien den größten Blackout seit der Versorgungskrise der Jahre 2000 und 2001 ausgelöst. Fast eine halbe Million Menschen waren eine halbe Stunde lang ohne Strom. Dies war für sie umso beschwerlicher, als bei Außentemperaturen von 38 Grad Celsius die Klimaanlagen ausfielen. Betroffen waren die Gemeinden Fontana, La Puente, Cathedral City, Huntington Beach, Long Beach und Ontario im Süden und Osten von Los Angeles.


      Der Gouverneur von Kalifornien, der frühere Schauspieler Arnold Schwarzenegger, traf unmittelbar nach dem Blackout mit Vertretern von Elektrizitätsgesellschaften zusammen, um die Lage zu erörtern. Anschließend erklärte er, die weitere Stromversorgung in diesem Sommer sei gesichert. Ein Vorschlag Schwarzeneggers, die Stromversorgung neu zu ordnen und alle einschlägigen Agenturen in einem neuen Energieministerium zusammenzufassen, wurde vom Senat in Sacramento abgelehnt. Die Versorgungskrise der Jahre 2000 und 2001 hatte mit dazu beigetragen, dass der frühere Gouverneur Gray Davis sein Amt verlor. Schwarzenegger schlug ihn bei einer vorgezogenen Neuwahl im Oktober 2003. WELT.de/AP
      Avatar
      schrieb am 30.09.08 09:48:46
      Beitrag Nr. 4.257 ()
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 04.10.08 17:13:49
      Beitrag Nr. 4.258 ()
      Ich bin kein Freund des Wiederbelebens alter Threads... Aber der hier ist aus aktuellem Anlass spannend wie nie.

      Vieles, was hier beschrieben wurde, ist Realität geworden... Sogar vor der Gefahr von Terroranschlägen auf die USA wurde vor 9/11 hier explizit gewarnt.

      Und jetzt die überfällige Finanzkrise. Vieles war abzusehen, und ich werfe mir schon vor, nicht noch länger gewarnt zu haben.

      gieristnichtgut
      Avatar
      schrieb am 07.10.08 23:09:02
      Beitrag Nr. 4.259 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.410.882 von gieristnichtgut am 04.10.08 17:13:49Ja, ja. An diesen Faden denke ich auch schon einige Zeit zurück.
      Avatar
      schrieb am 07.10.08 23:51:04
      Beitrag Nr. 4.260 ()
      Hier noch zwei Artikel aus der Financial Times, die meiner Meinung nach sehr pointiert einige Hauptprobleme der aktuellen Krise zum Ausdruck bringen. Nämlich das Grundübel der über den Kopf gewachsenen (US-) Verschuldung und die derzeitige Rolle des Staates weltweit. Einer Marktwirtschaft spottet das ganze Hohn.

      Das Kapital
      Die bitterste Medizin ist angerührt


      Die Fed erhöht die Schlagzahl beinahe täglich. Nur den Hubschrauber hat sie noch nicht in Gang gesetzt. Aber auch das kann noch kommen.
      Die Fed hat jetzt die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen, beliebig viel Geld drucken zu können. Vorerst scheint sie es darauf anzulegen, den Geldmarkt nicht mehr bloß zu fluten, sondern zu überfluten. Sind die Überschussreserven der Geschäftsbanken nur hoch genug, so wohl die Überlegung, werden diese das Kreditangebot letztlich schon ausweiten. Denn immerhin: Den Minizinsen, die die Banken für Einlagen bei der Fed bekommen, stehen Marktzinsen für Firmen- oder Verbraucherdarlehen von - mitunter weit - mehr als sechs Prozent gegenüber. Derweil sollten das 700-Mrd.-$-Paket des Finanzministers sowie die Lockerung der Bilanzregeln den Geschäftsbanken bei der - sagen wir - Darstellung des für eine Kreditausweitung notwendigen Eigenkapitals helfen.
      Allerdings sind die Zweifel hinsichtlich der Kapitalausstattung der Banken weiter groß. Und es bleibt ein noch viel gewichtigeres Problem:
      Kredit an wen?

      Bei Schulden von 14.011 Mrd. $, 10.909 Mrd. $ und 16.508 Mrd. $, die US-Verbraucher, Firmen und Finanzsektor zum Ende des zweiten Quartals angehäuft hatten, dürfte es gar nicht mehr so einfach sein, kreditwürdige (und willige!) Darlehensnehmer zu finden. Die Banken wollen aber nicht pleitegehen oder verstaatlicht werden. Also werden sie es sich ganz genau überlegen, ob sie dem defizitären und daher dringend auf Kredit angewiesenen Privatsektor diesen auch einräumen. Exemplarisch nur mal eine Bilanzrelation von GE, angeblich eines der "Repräsentanten" der US-Wirtschaft schlechthin: Ende Juni hatte der Inbegriff der Solidität ein Eigenkapital abzüglich Goodwill von 34 Mrd. $ - bei einer Bilanzsumme von 847 Mrd. $.
      Keine Angst, weitere nationale sowie international abgestimmte Stabilisierungsmaßnahmen inklusive konzertierter Zinssenkungen stehen vermutlich unmittelbar bevor. Zudem sprechen inzwischen etliche Indikatoren für eine baldige Zwischenerholung an den Märkten für riskante Aktiva (als Argumente werden dann überdies der Ölpreis sowie die angeblich nahende Stabilisierung des US-Immobilienmarkts angeführt werden).
      Spirale?

      Doch das fundamentale Problem - mangelnder Kreditnachschub für überschuldete und defizitäre Unternehmen und Verbraucher in den USA sowie in weiten Teilen der Welt - bleibt vorerst ungelöst. Schlimmer noch: Während die US-Arbeitslosenquote in der weitesten Abgrenzung seit ihrem zyklischen Tief bereits um gut drei Prozentpunkte auf elf Prozent gestiegen ist und das Realeinkommen der privaten Haushalte ohnehin sinkt, sind die Verbraucher zudem mit einem rapiden Verfall der Vermögenspreise konfrontiert - und könnten auch deswegen den Gürtel enger schnallen (mehr sparen). Das aber würde die Konjunktur zusätzlich belasten, womit Arbeitslosigkeit, Pleiten und Zahlungsausfälle gar zunähmen - und die Vermögenspreise noch heftiger zu fallen drohten.
      So muss es nicht kommen, aber denkbar ist es. Jedenfalls kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Fed am Ende Schecks für kreditfinanzierte Staatsausgaben ausstellen wird. Das wäre die bitterste Medizin.

      Aus der FTD vom 07.10.2008
      © 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD.de


      Ein schlechter Witz

      Was die Fed sich so alles einfallen lässt, erinnert zunehmend an die DDR. Wieso dann die Geschäftsbanken nicht gleich ganz abschaffen?
      Special Purpose Vehicle? SPV? Sind das nicht die Dinger, die Banken zunächst in den Abgrund gerissen haben und jetzt retten sollen? Richtig, und so scheint die Fed das auch zu sehen. Deshalb gründet sie jetzt ihr eigenes SPV. Die Sache hört sich recht kompliziert an. Aber im Grunde geht es darum, dass diese - mit Mitteln der Fed ausgestattete - Zweckgesellschaft direkt kurzfristige Geldmarktpapiere aufkauft, mit denen finanzielle (etwa GMAC) oder nichtfinanzielle Firmen (etwa GE) sich kurzfristig refinanzieren. Ob diese besichert oder unbesichert sind, spielt nur bei den Usancen eine Rolle. Hauptsache, der Markt für diese Commercial Paper genannten Instrumente, der wie viele andere Märkte für Geld und Kredit über die vergangenen Wochen auszutrocknen drohte, kommt wieder in Schwung. Als Nächstes könnte die Fed noch ein neues Fenster eröffnen, an dem sich die Geschäftsbanken direkt und ohne Sicherheiten Zentralbankgeld beschaffen können. Auf diese Weise könnte die US-Zentralbank den Interbankenzinsen, die uns wegen des Vertrauensverlusts so viel Gram bereiten, eine staatlich festgesetzte Obergrenze verordnen. Denn welche Geschäftsbank würde schon bei einem Rivalen Dollar auf drei Monate für 4,3 Prozent leihen - wie es den Libor-Sätzen zufolge angeblich möglich ist -, wenn sie diese bei der Fed für sagen wir drei Prozent kriegt?
      Hört sich nach DDR an? Nicht doch, das Ganze fügt sich bloß in eine Vielzahl von Maßnahmen über die vergangenen zwölf Monate ein, die eher an Sozialismus denn an Kapitalismus erinnern. Die Frage ist nur, warum die USA überhaupt noch ein Geschäftsbankensystem benötigen. Wäre es nicht viel einfacher, wenn die Fed gleich die ganze Wirtschaft direkt mit Kredit versorgt - unter allerstrengsten Auflagen, versteht sich? So könnte Hank Paulson sich auch die 700 Mrd. $ sparen, um die Geschäftsbanken herauszuboxen. Die USA brauchten dann auch nicht mehr im Ausland betteln zu gehen, damit dieses ihnen Staatsanleihen abkauft, deren Rendite um zwei Prozentpunkte unter der Inflationsrate liegt. Sicher, im Ausland könnte der Verdacht aufkommen, dass die Fed heimlich etwas zu viel Geld druckt, was den Status des Dollar als Weltreservewährung mit der Zeit schon unterminieren würde. Aber da Geld- und Kreditaggregate in der Planwirtschaft nichts zur Sache tun, könnte die Fed nach M3 auch noch die Berechnung von M1, M2, MZM und sämtlichen Kreditmengen einstellen - respektive ihrer eigenen Bilanz. Denn was soll's? Um die schwer auf der US-Wirtschaft lastenden Schulden zu entwerten, wird die Fed ohnehin noch so viel Geld drucken müssen, dass uns ein Wechselkurs von 1,36 $/Euro in wenigen Jahren vermutlich wie ein schlechter Witz vorkommen wird.

      Aus der FTD vom 08.10.2008
      © 2008 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 11.10.08 15:28:11
      Beitrag Nr. 4.261 ()
      Die Frage war ja immer, was passieren wird, wenn die Ausweitung der Verschuldung zu normalem Tempo zurückkehren wird/muss.

      Die Märkte haben ihre Antwort gegeben und die Finanzinstitute werfen sich dem Staat an die Brust.

      Ich glaube, "Bank-Risikomanager" ist ungefähr das letzte, was man jetzt noch sein will.
      Avatar
      schrieb am 10.01.09 21:07:14
      Beitrag Nr. 4.262 ()
      Hallo gieristnichtgut und alle anderen Threadteilnehmer. Nun sind einige Jahre ins Land gegangen, und die Blase ist mitten am Platzen. Leute wie helmut_kohl, von denen ich in meinem Onlineleben eine Menge kennen lernen durfte, sind verstummt und verschwunden. Andere, wie ich, existieren nur noch in Reinkarnationen oder auf anderen Boards, und haben sich auch mehr oder weniger ins Private zurückgezogen. Aber eines wollte ich loswerden:

      @ gieristnichtgut: Du schriebst:
      "und ich werfe mir schon vor, nicht noch länger gewarnt zu haben."


      Mache dir bitte keine Selbstvorwürfe. Was hast du und wir anderen sich bzw. uns vorzuwerfen? Dass wir nicht genug die Realität beschrieben haben, nicht genug gewarnt haben, nicht des Kaisers neue Kleider noch lauter als Nackheit entlarvten? Mitnichten. Wir haben doch alles in unserer Macht stehende getan, Aufzuklären- und wie ich finde, mit beachtlichem Erfolg. Das merkt man allein schon am Zeitgeist, der sich in den USA und auch in Europa kräftig verändert hat- Wirtschaftsthemen wie Geld und Schuld sind viel tiefer hinterfragt und im Internet kommt man heutzutage kaum noch an der brachialen Wahrheit vorbei. Das zeigen Dutzende Filme- u.a "Geld als Schuld" (engl: Money as debt), "From Freedom to Fascism" Aaron Russo, "Moneychangers", "Tiefere Ursachen der Weltfinanzkrise" Bernd Senf, "Die Evolution des Geldbildes" Nicolas Hofer, Zeitgeist, "Der Geist des Geldes" Yorick Niess usw.
      Die meisten davon wird man auf Youtube oder Google-Video schnell finden können. Aaron Russos Film war sogar ein echter Block-Buster, auch wenn er nie im Kino gezeigt wurde- wie die meisten anderen ("natürlich") auch.

      Zu befürchten ist, dass es ganz anders kommen kann, wenn wir nicht aktiv dagegen kämpfen, wir Warner weden beschuldigt werden, die Schuldigen an der Lage zu sein, weil wir nicht geschwiegen haben und so gewisse Prozesse evtl. auch beschleunigt haben. Man hört die gleiche Unlogik ja auch bei Shortsellern immer wieder. Und wie oft schon musste ich mir selbst schon im nächsten Verwandtenkreis anhören, selbst wenn man es besser wüsste, sollte man doch besser Schweigen, damit das auf Illusionen aufgebaute Wirtschaftssystem noch ein paar Tage länger leben kann. Bauen wir diesem Unsinn von Vornherein vor.
      Denn es ist und bleibt das System, das von Anfang an eine Todgeburt war, wie alle auf Schuld-Zinsgeld eingerichteten kapitalistischen debitistischen Wirtschaftssysteme, wenn die Kapitalrendite versagt und keine Neuschuldner mehr gefunden werdne, und man statt dessen entdeckt, dass die letzten 300 Billionen Schulden einem Ponzi-Schemata entsprangen, bei dem selbst der Letzte zu Kredit und Würden kam. Und dieses Kartenhaus selbstversändlich irgendwann einbrechen muss. Einen guten Überblick gibt dieses Essay von der NZZ:
      http://www.nzzfolio.ch/www/dada0e91-b9c0-4d4f-abc4-b343d2760…
      Wenn an der Entwicklung jemand Schuld trägt, sind es die Wegseher, die Typen, die ihre selbst verkündeten Lügen glauben wollten, User wie helmut_kohl, denen schon an den Unis das Imperium der Lügen entgegenschlägt, die sie dann auch selbst weiter verbreiten. Und selbst denen erteile ich hiermit Absolution. Was nützt uns eine Schuld-Debatte. Wir müssen und können etwas ändern. Aber nicht, in dem wir uns gegenseitig zerfleischen. Wenn wir nur wollen. Fed-Sklaven, Geld in privater Hand, "positiv-Zins", Geld in der Historie noch niemals demokratisiert oder reformiert? Warum denn nicht? Wir müssen nur wollen.

      Viele Ideen, die diesen Thread seit den ersten Tagen begleiten, finden wir bei hartgeld.com, bei weissgarnix.de, und bei Steffen Bogs hervorragenden Wirtschaftsquerschuss Blog wieder. Die Eliten, die Medien, in dieser Welt sind noch lange davon entfernt, uns Sklaven die Wahrheit zu erzählen- weil sie das selbst gefährdert. Aber ganz ehrlich: In der jetzigen Situation einer aufkommenden Weltwirtschaftskrise, wie hier schon von Anfang an kolportiert, gibt es nur 2 Möglichkeiten. Die eine heißt, nichts aus der Geschichte gerlent zu haben, weiter zu machen wie bisher, was wieder in einem Weltkrieg enden wird, denn nichts anderes bereinigt die dummen Schuldverhältnisse, zerstört Kapital, verteilt Eigentum wieder so massiv um wie dieser scheinbar einzige wirkliche kapitalistische Ausweg aus einer Krise.
      Oder wir beerdigen die Illusionen, die unsere sogenannte Zivilisation mit sich brachte, erkennen die Wahrheit, ändern unsere Geldsysteme, fordern Transparenz, Gerechtigkeit und lokale, überschaubare Verwaltung ein, erhalten die tatsächlich existenten Werte, die wir mit dem Illusionsgeld geschaffen haben ohne den Umweg Krieg mit einem echten, fairen und ehrlichen Geld und leben wieder Utopien, jenseits der kapitalistischen Wirtschafts"Ordnung" und der sich auflösenden industrialisierten Arbeitswelt.
      Diese erledigt sich zur Zeit eh. Und es wird auch Wirklich Zeit dafür.

      "Ich weiß, dass ihr irgendwo da draußen seid. Ich weiß, dass ihr Angst habt, Angst vor Veränderung. Ich bin nicht hier, um euch zu sagen, wie alles endet. Ich bin hier, um zu sagen, wie alles beginnt. [...] werde[n] den [...] Menschen das zeigen, was sie nicht sehen sollen. Wie es dann weitergeht, hängt von euch ab!"
      • 1
      • 9
       Durchsuchen


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Die amerikanische Verschuldungsmaschine