Südzucker - lange gut gehalten - jetzt doch wieder billig (Seite 472)
eröffnet am 24.09.02 22:23:14 von
neuester Beitrag 19.04.24 08:34:00 von
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Antwort auf Beitrag Nr.: 47.414.602 von AdInterim am 01.08.14 11:24:09nachrechnen mit Hilde
klar, schick Sie zu mir...
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Dieser Beitrag wurde von MODernist moderiert. Grund: Provokation
..auch aus selbigem Bord..
..Alles was sich verändert ist, dass die Zuckerhersteller der EU keine Quote zugewiesen bekommen wieviel Zucker sie produzieren und verkaufen dürfen und wieviel sie den Rübenbauern mindestens pro Rübe bezahlen müssen.
Jedes Land u. jedes Unternehmen innerhalb der EU wird von 2017 an also nach eigenem Ermessen Zucker produzieren und auch exportieren dürfen. Dabei ist der EU Markt aber noch immer abgschottet, die EU Komission hat zudem eine Eingriffsschwelle von 404 Euro pro tonne Zucker festgelegt. Unterschreitet der Zuckerpreis diese Schwelle, ist der Weg für Inverventionen frei.
Wir haben also auch nach 2017 hinaus de facto eine Preisuntergrenze innerhalb der EU bei gleichzeitigem Aussenschutz durch saftige Importzölle.
Zwar liegt der neue Mindestpreis von 404 Euro deutlich unter dem aktuellen Quotenpreis von etwa 575 Euro, allerdings fällt für die Produzenten auch der Mindestrübenpreis an die Bauern weg. Die Bauern erhalten ihrerseits eine Entschädigung von der EU für den Wegfall des Mindestrübenpreises. Den gesunkenen Verkaufspreisen pro tonne stehen also Kostenspareffekte auf der Einkaufsseite gegenüber.
Zudem haben gerade die deutschen, französischen und polnischen Zuckerproduzenten so gut interveniert, dass sich die Produktion zukünftig in Irland, Spanien und Italien nicht mehr rechnet sondern sich genau dort konzentrieren wird, wo beispielsweise Südzucker, aber auch Nordzucker, extrem stark sind.
Was man auch berücksichtigen muss ist, dass Südzucker mittlerweile fast 50 Prozent seines Umsatzes ausserhalb des Weißzuckers einfährt. Man hat das Unternehmensgeschäft deutlich in den letzten 10 Jahren diversifiziert und diese Diversifizierung soll noch ausgebaut werden.
Ich habe in meinem Eingangspost deshalb gefragt ob jemand mehr weiß als ich, weil ich nach dem Betrachten des EU Zuckermarktes nach 2017 keinen fundamentalen Grund erkennen konnte weshalb der Kurs um über 50 Prozent nachgegeben hat. Zwar ist vieles Unsicher und einiges weniger gut kalkulierbar als vorher, allerdings bleibt bestehen dass gerade Südzucker meiner Analyse nach einer der Gewinner der EU Zuckermarkt Reform ist bzw. sein sollte.
Im Ergebnis bleibt der EU Markt abgeschottet wie zuvor. Zwar sinkt der Mindestpreis pro tonne Zucker, allerdings fällt gleichzeitig auch der Mindestrübenpreis, d.h. die Marge pro tonne könnte ähnlich hoch bleiben.
Zweitens können die regional stark diversifizierten Zuckerproduzenten innerhalb der Eu aufgrund des Wegfalls der Quoten die Produktion dort konzentrieren wo sie am wirtschaftlichsten ist. Kurzum, Südzucker muss nun nicht mehr im Land xy entsprechend der Quote produzieren weil die Menge am wirtschaftlicheren Standort yz nicht produziert werden darf.
Die Unternehmen treten also zueinander ein wenig in Wettbewerb und wenn ich hinsichtlich der Effizienz auf ein französisches, deutsches oder britisches Unternehmen wetten müsste würde ich fast immer auf das deutsche wetten.
..Alles was sich verändert ist, dass die Zuckerhersteller der EU keine Quote zugewiesen bekommen wieviel Zucker sie produzieren und verkaufen dürfen und wieviel sie den Rübenbauern mindestens pro Rübe bezahlen müssen.
Jedes Land u. jedes Unternehmen innerhalb der EU wird von 2017 an also nach eigenem Ermessen Zucker produzieren und auch exportieren dürfen. Dabei ist der EU Markt aber noch immer abgschottet, die EU Komission hat zudem eine Eingriffsschwelle von 404 Euro pro tonne Zucker festgelegt. Unterschreitet der Zuckerpreis diese Schwelle, ist der Weg für Inverventionen frei.
Wir haben also auch nach 2017 hinaus de facto eine Preisuntergrenze innerhalb der EU bei gleichzeitigem Aussenschutz durch saftige Importzölle.
Zwar liegt der neue Mindestpreis von 404 Euro deutlich unter dem aktuellen Quotenpreis von etwa 575 Euro, allerdings fällt für die Produzenten auch der Mindestrübenpreis an die Bauern weg. Die Bauern erhalten ihrerseits eine Entschädigung von der EU für den Wegfall des Mindestrübenpreises. Den gesunkenen Verkaufspreisen pro tonne stehen also Kostenspareffekte auf der Einkaufsseite gegenüber.
Zudem haben gerade die deutschen, französischen und polnischen Zuckerproduzenten so gut interveniert, dass sich die Produktion zukünftig in Irland, Spanien und Italien nicht mehr rechnet sondern sich genau dort konzentrieren wird, wo beispielsweise Südzucker, aber auch Nordzucker, extrem stark sind.
Was man auch berücksichtigen muss ist, dass Südzucker mittlerweile fast 50 Prozent seines Umsatzes ausserhalb des Weißzuckers einfährt. Man hat das Unternehmensgeschäft deutlich in den letzten 10 Jahren diversifiziert und diese Diversifizierung soll noch ausgebaut werden.
Ich habe in meinem Eingangspost deshalb gefragt ob jemand mehr weiß als ich, weil ich nach dem Betrachten des EU Zuckermarktes nach 2017 keinen fundamentalen Grund erkennen konnte weshalb der Kurs um über 50 Prozent nachgegeben hat. Zwar ist vieles Unsicher und einiges weniger gut kalkulierbar als vorher, allerdings bleibt bestehen dass gerade Südzucker meiner Analyse nach einer der Gewinner der EU Zuckermarkt Reform ist bzw. sein sollte.
Im Ergebnis bleibt der EU Markt abgeschottet wie zuvor. Zwar sinkt der Mindestpreis pro tonne Zucker, allerdings fällt gleichzeitig auch der Mindestrübenpreis, d.h. die Marge pro tonne könnte ähnlich hoch bleiben.
Zweitens können die regional stark diversifizierten Zuckerproduzenten innerhalb der Eu aufgrund des Wegfalls der Quoten die Produktion dort konzentrieren wo sie am wirtschaftlichsten ist. Kurzum, Südzucker muss nun nicht mehr im Land xy entsprechend der Quote produzieren weil die Menge am wirtschaftlicheren Standort yz nicht produziert werden darf.
Die Unternehmen treten also zueinander ein wenig in Wettbewerb und wenn ich hinsichtlich der Effizienz auf ein französisches, deutsches oder britisches Unternehmen wetten müsste würde ich fast immer auf das deutsche wetten.
Zitat von Zimtzicke: ..perspektivisch werden diese Kosten aber eher abnehmen..
gerade in einem anderen Bord gelesen..
..
Die Zuckernachfrage der EU liegt bei ca 17 mio t p.a.
Die Eigenproduktion der EU liegt bei ca 13 mio t p.a.
Die Einfuhren nach dem AKP Zuckerprotokoll sind auf 4 mio t. p.a. beschränkt. Auch für diese Einfuhren gilt eine Preisgrenze wie Du ja schon erwähnt hast.
Unterm Strich bleibt doch, dass alles was bislang innerhalb der EU nachgefragt wird, mit Ausnahme der 4 mio t durch das AKP Zuckerprotokoll, auch weiterhin innerhalb der EU produziert sein muss.
Die Veränderung liegt darin, dass die Zuckerproduzenten nun mehr produzieren dürfen da die Quote wegfälllt. Die Produktion ist per Quote nun auch nicht mehr an bestimmte EU Staaten gebunden. Wenn Nordzucker also beispielhaft in Polen besser und billiger produzieren würde als in Ungarn, könnte man den machbaren Teil nach Polen verlagern und müsste nicht weiter in Ungarn produzieren nur weil die Quote keine höhere Produktion in Polen hergibt. Umgekehrt müsste man nicht länger in Ungarn produzieren nur weil man nirgendwo anders mehr darf.
Man kann also insgesamt etwas marktwirtschaftlicher produziern.
Es liegt sehr nahe, dass die Margen insgesamt schlechter werden. Wenn der Zuckerpreis für innerhalb der EU abgesetzten Zucker nach 2017 hinaus bei beispielhaft 450 Euro je t liegen würde, wären dies etwa 25 Prozent weniger als derzeit. Allerdings steht dem ganzen eben der Effekt entgegen, dass die Bauern keinen vorgegebenen Mindestpreis pro Rübe mehr bekommen. Sie treten in Verhandlungen mit den Produzenten. Dass der für die Bauern dann erzielbare Preis pro Rübe deutlich unter dem aktuellen liegen wird, lässt sich nicht zuletzt auch daran erkennen, dass die EU Kommission einen finanziellen Ausgleich für die Rübenbauern beschlossen hat. Unterm Strich wird also Einkommen der Bauern aus dem Zuckerpreis herausverlagert und durch öffentliche Zuwendungen ersetzt. Mit anderen Worten bekommen die Bauern nach 2017 einen Teil ihres Einkommens nicht mehr unmittelbar durch die Zuckerkonsumenten, sondern aus EU Fördergeldtern(=Steuern der Mitgliedsländer).
Insgesamt wird die Marge für Südzucker und Co zwar schlechter werden, allerdings nicht so schlecht wie auf den ersten Blick vielleicht vermutet.
Die Menge kann vermutlich dennoch gesteigert werden. Der Bauer bekommt dann eben nicht mehr von Südzucker beispielhaft 20 Cent pro Rübe sondern eher direkt von Südzucker 10 Cent und durch die Fördergelder der EU weitere 6, 7 oder 8 Cent. Unterm Strich hat er zwar leichte Einbußen, aber dennoch einen Anreiz soviele Rüben wie möglich zu produzieren bei etwas niedrigerem Einkommen (Kosteneinsparungen möglich).
Südzucker dagegen häte seinen Einkaufspreis für Rüben in diesem Beispiel halbiert.
Unterm Strich, und das ist ganz klar, zahlt der Konsument noch immer die Zeche. Würde die EU den Markt vollständig freigeben, würde sich der Zuckerpreis glatt halbieren. Andererseits würden dann aber auch viele 100.000 Jobs wegfallen und die Effekte auf die Volkswirtschaft, einchließlich Multiplikatoreffekte, wären deutlich unvorteilhaft
http://www.stock-world.de/forum/thread?thread_id=262634&page…
Antwort auf Beitrag Nr.: 47.414.248 von AdInterim am 01.08.14 10:55:02Tjo, wenn der Rohertrag konstant bleiben soll, sind es 10% weniger Rübenpreis bei 10% weniger Zuckerpreis. Wo ist das Problem?
Antwort auf Beitrag Nr.: 47.414.248 von AdInterim am 01.08.14 10:55:02Und der Großaktionär von SZ wird sicherlich eher sinkende Margen bei SZ akzeptieren, als dass seine Mitglieder reduzierten Rübenpreise zustimmen. SZ ist ein Absatzmarkt für Rübenhersteller unter der Regie der Lieferanten.
Nicht mehr und nicht weniger.
Nicht mehr und nicht weniger.
Antwort auf Beitrag Nr.: 47.413.816 von Zimtzicke am 01.08.14 10:19:56Da Du für eine Tonne Zucker sieben Tonnnen Rüben benötigst, kannst Du ja mal ausrechnen wie weit der Rübenpreis sinken müsste, um bei lediglich 10%igen Preisrückgang den Rohertrag konstant zu halten.
Antwort auf Beitrag Nr.: 47.413.672 von washington66 am 01.08.14 10:05:58..perspektivisch werden diese Kosten aber eher abnehmen..
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