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    Biotest .... Turnaround des Jahres 2004 (Seite 759)

    eröffnet am 15.03.04 16:48:45 von
    neuester Beitrag 01.11.23 15:00:59 von
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      schrieb am 06.06.05 13:06:24
      Beitrag Nr. 497 ()
      @Goldmine

      Bzgl. Verlustvorträgen Zustimmung. Hatte etwas schlampig formuliert.
      Avatar
      schrieb am 06.06.05 12:59:08
      Beitrag Nr. 496 ()
      @#494

      Die Verlusvorträge GewSt. und KSt. sind nicht additiv sondern separat zu sehen. Sie betragen lt. HV 30 und 38 Mio respektive.

      @#495

      Nachaktivierte latente Steuern wären zu bereinigen. Ein EPS von € 2,- wäre ein EBT von ca. 20 Mio (definitiver Steuersatz von 40% von 40% = 16% sowie ca. 1 Mio Minderheitengewinne). Das halte ich nicht für erreichbar. Realistischer erscheint mir ein EPS von € 0,80 / 1,00 oder EBT von 8,5 bis 10,5 Mio.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 06.06.05 12:05:36
      Beitrag Nr. 495 ()
      Hallo KlingerP

      Wenn weitereichendes Interesse an Biotest vorhanden ist, kann ich Dir empfehlen den Thread einmal querzulesen. Viele der von Dir genannten Aspekte sind hier auch schon einmal mehr oder weniger ausführlich besprochen worden (u.a. Humira).

      Noch mal kurz zu einigen Punkten:

      >> BMW

      Ich würde nur mit Unternehmen vergleichen, die in den gleichen Segmenten arbeiten.

      >> Der Gewinn 2004 war 57 cent pro Aktie.

      Richtig sind 63 Cent (im GB wurde der Gewinn allerdings unterschiedlich auf Stämme und Vorzüge heruntergebrochen, daher für Stämme dort 57 Cent).

      >> Selbst wenn noch ein großer Gewinnsprung 2005 auf 80 cent gelänge

      Da diverse, allerdings schwer quantifizierbare, Einflüsse im Laufe 2005 ergebniserhöhend wirken, würde ich die 80 Cents als Mindestergebnis ansehen. Möglicherweise geht das Ergebnis 2006 unter Ausklammerung der MAKs (bei 8,00 Mio. Aktien) Richtung 2 EUR/Aktie. Das dürfte sich mit Vorlage der Q3-Zahlen genauer einschätzen lassen.

      >> Somit ziemlich hoher Schuldendendienst, ca 10 Mio Zinsen p.a.

      Ich gehe davon aus, dass die Zinsen bereits im lfd. GJ unter 10 Mio. EUR fallen werden und in 2006 noch einmal deutlich zurückgehen.

      >> Vorhandene Liquide Mittel reichen mit größter Wahrscheinlichkeit NICHT für eine ausgeweitete AK Forschung.

      AK-Forschung will und wird Biotest nicht betreiben bzw. die drei MAKs sind ja längst aus der Forschungsphase raus. Die klinischen Testphasen bis II wird man m.E. schnell genug bewältigen können. Die kostenintensiven Phasen III dürften mit Partnern bewältigt werden.

      >> auch wenn die genaue Höhe des Materialpreiseffekts im GB nicht quantifiziert wurde

      In diesem Bereich herrscht leider noch gewisse Intransparenz. Auch ist für mich die diesbzgl. Entwicklung in Q1 unklar, wo die Rohmarge deutlich zurückkam und dazu im Bericht direkt kein Wort verloren wurde.

      >> Der erhöhte Cashflow entstand vorwiegend NICHT durch Produktionsverbesserungen oder strukturelle
      >> Verbesserungen des Unternehmens, sondern durch niedrigere Rohstoffpreise

      Ich sehe den wesentlichen Grund für den ggü. dem Ergebnis überproportional gestiegenen CF der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in der weiteren Reduzierung von Umlaufvermögen, was ja mit ein wesentlicher Punkt des Restrukturierungsprogramms war.
      Da das Investitionsvolumen ab 2006 rückläufig ausfallen dürfte, ist bei höheren Gewinnen mit überproportional steigenden freiem CF zu rechnen.

      >> Vielleicht kann dazu jemand mit mehr Einsicht in die Spezialitäten des Biotest-Geschäfts qualifiziert Stellung
      >> nehmen.

      Ich sehe die entscheidenden Faktoren für die Marge im Pharma-Stammgeschäft in der Effizienz der neuen Pharmaproduktion (Biotest-Wettbewerbsvorteil!) und in der Beschaffung an Plasmarohstoffen. Auf dem Weg zu einem hohen Eigenversorgungsanteil durch den Betrieb eigener Plasmapheresezentren ist Biotest m.E. noch weit entfernt und somit den Gefahren von steigenden Preisen nach wie vor ausgesetzt. Durch den Neuerwerb in Halle kann gerade mal der Abgang des Berliner Zentrums ausgeglichen werden. Auch in Sachen Lohnfrakturierung würde Biotest neben BioDarou ein weiteres JV gut stehen.

      >> Auffallend die niedrige Steuerquote

      Mit einer weiteren Aktivierung von latenten Steuern auf Verlustvorträge und einer entsprechend geringen Steuerquote rechne ich auf für 2005.
      Avatar
      schrieb am 06.06.05 00:12:43
      Beitrag Nr. 494 ()
      @KlingerP

      Also doch noch schnell zu Deinen Bemerkungen/Befürchtungen hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Kostensenkungen/Reduktion der Herstellkosten/Steigerung des Cashflows.

      "Es stellt sich also hier ernsthaft die Frage nach der Nachhaltigkeit der Kostensenkung bzw. des Sanierungserfolgs. Stärkere Kostensenkung durch effizientere Produktion wäre weitaus besser."

      Kostensenkung und effizientere Produktion hängen unmittelbar zusammen: Mit der zunehmenden Umstellung auf das neue Produktionsverfahren (Immunglobuline, Gerinnungsfaktoren) wird die Produktion erheblich effektiver, die Mittelbindung mithin geringer, die Kostenstruktur deutlich besser werden.

      Im Vorjahr haben zweifellos Sondereffekte (wie z.B. die Rücknahme einer Wertberichtigung auf Zwischenprodukte - Details würden jetzt zu weit führen) und gesunkene Plasmapreise zu einer Kostensenkung beigetragen.

      Die oben erwähnten Vorteile infolge des neuen Produktionsverfahrens, zunehmende Plasmagewinnung in eigenen Plasmazentren (im vergangenen Jahr antizyklischer Kauf eines weiteren Zentrums in Halle) werden jedoch auch in den nächsten Jahren zu weiteren, deutlichen und nachhaltigen Kostenenlastungen führen.



      Noch zum letzten Punkt Deines Beitrags: Die steuerlichen Verlustvorträge belaufen sich, wie in der HV berichtet wurde, insgesamt auf deutlich über 60 Mio. €.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 23:44:53
      Beitrag Nr. 493 ()
      zu #490

      Die Bilanzrelationen gefallen mir selbstverständlich auch noch nicht.

      Dennoch würde ich Biotest schon lieber mit Unternehmen aus derselben Branchen vergleichen und nicht mit Autobauern, -zulieferern oder anderen Branchen mit anderen Markteintrittsbarrieren, Zyklen, Charakteristika usw.

      Den Reiz der Biotest-Aktie machen zweifelsfrei die monoklonalen Antikörper aus. Dennoch sollte man das konventionelle Geschäft mit der dazugehörigen Produktpipeline nicht außer Acht lassen: In diesem und in den kommenden Jahren stehen im Kerngeschäft zahlreiche Produktinnovationen mit europäischer Zulassung an, die für eine deutliche Ergebnisverbesserung sorgen werden (Details z.B. in der HV-Rede nachzulesen). Man sehe sich nur die Umsatzentwicklung des neuen Intratect-Präparats an.
      Auch diverse Kooperationen mit neuen ausländischen Partnern (JV Iran usw.) werden in den kommenden Jahren zu einer deutlichen Gewinnsteigerung beitragen.
      All diese Gewinne würden für sich genommen ausreichen, um die Verschuldung relativ zügig abzubauen.

      Auch wenn im Kerngeschäft - trotz sehr hoher Markteintrittsbarrieren - eine starke Konkurrenzsituation herrscht, ist davon auszugehen, dass sich die Mamutinvestitionen von bislang 70 Mio. € (!) in die neue Produktionsanlage auszahlen werden.

      Der aktuelle Kurs erscheint daher bereits durch das Kerngeschäft abgesichert, auch wenn die Erwartung künftig stark steigender Kurse zweifellos durch die monoklonalen Antikörper gespeist wird.

      Kommentare zu Kostensenkungen, CFl etc. folgen. Muss jetzt schlafen.

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      Avatar
      schrieb am 05.06.05 23:17:37
      Beitrag Nr. 492 ()
      zu #491

      Da die RA eine Massenerkrankung mit bislang relativ schlechten Behandlungsmöglichkeiten ist, arbeiten natürlich zahlreiche Konzerne an der Entwicklung geeigneter Medikamente. Es macht daher durchaus Sinn (bzw. es ist zwingend erforderlich), sich die Produkte/Produktpipeline anderer Pharmakonzerne näher anzusehen.

      Hinsichtlich der bislang zugelassenen Medikamente (dazu gehört auch der von KlingerP erwähnte TNF-Blocker Humira) verweise ich auf Thread: monoklonaler Antikörper mit Milliardenpotential von Biotest, in dem ich insbesondere auf die gravierenden Nebenwirkungen der Konkurrenzpräparate eingegangen bin.

      Da der BT-061 diese Nebenwirkungen bislang nicht aufgewiesen hat (anderer Wirkmechanismus, deutlich niedrigere Dosierung usw.), gehe ich weiter davon aus, dass er sich gegen die Konkurrenzprodukte wird durchsetzen können.

      Da Biotest die dritte Phase der klinischen Studien, anschliessende Vermarktung etc. nicht alleine wird finanzieren können, plant das Unternehmen nach erfolgreichem Abschluss der Phase II die Kooperation mit einem global player - aus meiner Sicht alles sehr vernünftig. Um die Biotest-Verhandlungsposition muss man sich dabei keine Sorgen machen, da das Angebot an willigen Kooperationspartnern groß sein wird (wenn man sich in der Branche umhört, gibt es zahlreiche Unternehmen, die bereits jetzt entsprechende Verträge abschliessen würden. Ein Abschluss nach Phase II wird für Biotest jedoch lukrativer sein.).

      Derzeit befinden sich selbstverständlich auch neue Substanzen anderer Pharmaunternehmen in der Erprobung. Soweit ich die internationale Situation überblicken kann, ist allerdings kein dem BT-061 gleichwertiges Präparat in Entwicklung.


      Im übrigen möchte ich auch an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass ich dem BT-062 ähnliches, vielleicht sogar noch größeres Marktpotential zutraue, da die bisherigen Behandlungsmöglichkeiten des Multiplen Myeloms derzeit noch weit unbefriedigender sind. Ein beschleunigtes Zulassungsverfahren durch die FDA scheint zu gegebener Zeit durchaus möglich.
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 22:27:47
      Beitrag Nr. 491 ()
      Da ja nach meiner im vorigen Posting dargelegten Meinung ein erheblicher Teil der Börsenbewertung von Biotest
      nicht dem aktuellen Geschäft sondern der AK Phantasie geschuldet ist, nun zu diesen Perspektiven.

      Besondere Hoffnungen ruhen offenbar (laut GB und Äußerungen im Thread) auf dem Antikörper-Medikament BT-061
      zur Indikation `rheumatische Arthritis`. Der GB spricht von einem `möglichen kumulierten Umsatzpotential` von 1 Mrd Dollar für den AK weltweit - ich nehme an es sind die möglichen peak-sales gemeint und nicht die Umsätze im 1. Jahr nach Zulassung. ;)

      Es wird bei Biotechs ja immer gerne mit den Milliardenmärkten für die Therapie bei einer bestimmten Indikation
      Hoffnung geschürt. Daher schaue ich mir dann an:

      - Wer ist in dem Feld schon aktiv, gibt es schon wirksame Therapien -die stellen nämlich dann eine doppelte Hürde dar:
      Einmal als Vergleichspräparat in Phase III, das in der Wirksamkeit übertroffen werden muss (Signifikanz der Verbesserung durch ein neues Präp., so hat sich zuletzt Schering eine blutige Nase geholt)
      zum anderen beim Markteintritt, wenn die Zulassung doch erfolgreich war. Die Docs müssen ja erstmal überzeugt werden, dass sie ein erprobtes Mittel ersetzen sollen etc. das ist aufwendig und teuer (Vertriebsaktivitäten, teure Kongresse bzw. Werbeveranstaltungen etc. )

      - Speziell im Falle Biotest: Hätte ein Newcomer mit wenig Cash und wenig/keiner Entwicklungs-Erfahrung in dem Gebiet die Chance sich in dem Markt zu etablieren (ggf. durch Kooperationen)?

      Einges zum Hintergrund:

      Von CAT (Cambridge Antibody Techn.) gibt es eine seit ca 2 Jahren zugelassene AK-basierte Therapie namens Humira
      gegen rheumatische Arthritis in Coop. mit Abbott Labs, einem auch stark im Diagnostika Geschäft tätigen Weltkonzern.

      http://www.cambridgeantibody.com/html/news_and_events/press_…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
      http://www.cambridgeantibody.com/html/news_and_events/press_…

      http://uk.us.biz.yahoo.com/prnews/050520/nyf010.html?.v=11" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
      http://uk.us.biz.yahoo.com/prnews/050520/nyf010.html?.v=11

      "HUMIRA, the leading CAT-derived antibody, isolated and optimised in collaboration with Abbott, has been approved for marketing as a treatment for rheumatoid arthritis in 58 countries. "

      Übersicht über die rheumatoid arthritis Forschungs-Aktivitäten (schon etwas älter)


      (man beachte in der Übersicht die Spalte Cash on Hand, )

      http://www.medicalwatch.com/register/sample.disease.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
      http://www.medicalwatch.com/register/sample.disease.html


      Es gibt also offenbar eine Menge Unternehmen, große und kleine, die in dem Gebiet forschen!


      Ferner
      http://www.biospace.com/news_rxtarget.cfm?rxtargetid=173" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
      http://www.biospace.com/news_rxtarget.cfm?rxtargetid=173


      Medizinische Details zur Zulassung von Humira. Zeigt auch die typischen Zulassungshürden ("Patients all had active RA, and had failed 1-4 disease modifying anti-rheumatic drugs prior to receiving methotrexate therapy, 6/13/2001")):

      http://www.biotechwatch.com/trialview/4265.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
      http://www.biotechwatch.com/trialview/4265.html


      ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Ich denke, die Beispiele machen klar, dass Biotest mit dem AK BT -061 eine harte Konkurrenz vorfinden wird.
      Ob sich das Medikament dann letztendlich durchsetzt, wird von vielen Faktoren abhängen - neben der Wirksamkeit werden nach der Zulassung vor allem auch die Anwendungskosten und die Marketingpower eine entscheidene Rolle spielen.

      Da Biotest in dem AK-Bereich bisher keine Erfahrungen /Referenzen in der Markteinführung eines Präparats vorzuweisen hat und liquiditätsschwach ist - (ich weiß, dass es noch Jahre bis zu Zulassung dauern wird, aber sooo viel kann Biotest bis dahin gar nicht verdienen bzw per KE eintreiben) erscheint mit bezüglich des Markt-Erfolges gesunde Skepsis gegenüber den Vorstandsfantasien angebracht.

      Mir erscheint auch der Einstieg eines finanziell potenten Partners als einzige realistische Chance - aber der wird seinen Preis fordern. Ein Unternehmen mit hohen Schulden ist nie in einer guten Verhandlungsposition. ;)

      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


      Gruß, Klinger
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 22:26:11
      Beitrag Nr. 490 ()
      Da dies ja ein sehr sachlicher Thread mit realistischen Teilnehmern und vielen fundierten Beiträgen ist - euer Kursziel aus 2004 wurde gut erreicht und übertroffen - möchte ich hier auch meine derzeitige Meinung zum Unternehmen zur hoffentlich kritischen Debatte stellen.


      Nach Durchsicht der Geschäftsberichte 2003 und 2004
      lautet meine Diagnose zum Unternehmen:

      Es handelt sich um einen Patienten auf einem langsamen, mühsamen Weg der Besserung nach schwerer Krankheit, aber durchaus mit Rückfallgefahren.

      Zunächst die Bilanzen ohne die Fantasie aus dem AK-Programm (dazu ein späteres Posting) betrachtet:

      Die Bilanzrelationen und Strukturen (s.u.) entsprechen auch 2004 noch in etwa denen eines kränklichen Autobauers oder US Auto-Zulieferers, inbesondere die sehr hohe Verschuldung, Bankenabhängigkeit, Höhe der Zinszahlungen etc.

      Die Börsenbewertung von Biotest bezogen auf den Umsatz (KUV von > 0,6/Stämme ) entspricht aber nicht der Bewertung solcher Firmen (typischerweise < 0,2) sondern ist
      sogar höher als die KUV-Bewertung von BMW, deren Bilanz im Vergleich zu Biotest vor Gesundheit nur so strotzt: Trotz 10 Jahre kontinuierlicher Gewinnsteigerung und Finanzierung von Entwicklungen voll aus dem CF , Rückkauf eigener Aktien aus den Rücklagen usw. wird derzeit bei BMW mit KGV von ca 10 gehandelt. Das alles sieht bei Biotest doch erheblich anders aus.

      Klammert man also die Fantasie aus dem Antikörperprogramm aus, so würde ich einen Wert pro Aktie
      von 7-8 Euro bei Biotest als großzügig (! weil Risiko nicht voll eigepreist) bemessene Obergrenze ansehen.

      Der Gewinn 2004 war 57 cent pro Aktie. Selbst wenn
      noch ein großer Gewinnsprung 2005 auf 80 cent gelänge, wäre man bei KGV 2005 von 10 bei Kurs 8 Euro.

      (Ohne AK Fantasie ist Biotest eine `stinknormale Firma` die man durchaus mit den genannten Firmen vergleichen kann auch im Hinblick auf die durch starke Konkurrenzsituation geprägten Absatzmärkte der Produkte)

      Insgesamt hängt das Schicksal des Unternehmens wohl stark vom Wohlwollen der Banken ab die damit
      üblicherweise ihr eigenes Spiel betreiben, dessen Ziele oft nicht mit denen der Aktionäre übereinstimmen.

      Mit einer Kapitalerhöhung (bis 50% laut GB bereits genehmigt auf Vorrat) könnte man entweder
      Schulden abbauen oder die schwache Liquiditätsbasis stärken für die klinischen Tests der AK`s.
      Gewinne würden dadurch natürlich auch verwässert.

      Ein Genusskapital bis zu 50 Mio würde ebenfalls die Liquidität stärken, es wären aber darauf (meist hohe) Zinsen fällig. Das würde dann den Cashflow und die Gewinne weiter belasten. Allerdings können die Zinsen
      in schwierigen Phasen eines Unternehmens - im Unterschied zu Anleihezinsen - auch mal ausgesetzt werden. (Müssen aber wohl später nachgezahlt werden- die genauen Modalitäten für Genüsse hab ich jetzt nicht parat.)

      Eine offenbar bisher nicht ins Auge gefasste Möglichkeit: Wandelanleihe mit Niedrig- oder Nullzinsen.
      Das Wäre eigentlich bei Berücksichtigung der AK-Fantasie nicht die schlechteste Möglichkeit zur Finanzierung, wenn die Wandlung nach potentiellem Meilenstein oder Abschluss der Phase III beim AK der klinisch am weitesten ist, oder gar erst nach Markteintritt erfolgen würde. So manches Unternehmen hält sich mit Wandlern mit Niedrigzinsen billig liquide, sogar die Qiagen gab letztes Jahr einen dicken Wandler aus. Solange man dafür Käufer findet...

      Meine Vermutung wäre ja, dass die Banken auf alle Fälle bald eine Kap-erhöhung anstreben (Genusskapital dann später evtl. Optional) um ihr Risiko aus den Krediten zu verringern. Dazu wird gerne und oft der Kurs im Vorfeld hochgezogen (war bei GPC 2004 der Fall , Kurs bis auf 18 Euro, nach der KE
      ging es runter bis auf 8 Euro) um einen guten Preis für die Aktien zu bekommen, Optimismus durch Zukunftsfantasien der AK`s geschürt usw. Man kennt das, es KÖNNTE hier auch so laufen. Bin natürlich kein Hellseher. ;)

      Jedenfalls kann Biotest wenig OHNE die Zustimmung der Banken unternehmen
      - der GB sagt (S.29) "Im Rahmen der STV sind den Gläubigern WESENTLICHE Teile des Konzernvermögens als Sichehrheiten gestellt."

      Im schlimmsten Szenario könnten die Banken auch versuchen, den Geldhahn abzudrehen und das Unternehmen zu übernehmen/ zu liquidieren, - WENN sie dafür einen Käufer fänden und dabei genug verdienen können.

      Oder sie könnten die Umschuldung nutzen, um Biotest finanziell noch mehr auszuquetschen mit demselben Ziel. Sicher wären das worst-case Szenarien
      aber Präzendenzfälle gibt es da durchaus.

      Zu meiner Einschätzung oben einige -meist kritische - Punkte aus dem GB, die mir aufgefallen sind.

      1) + Cashflow (CF) konnte um 53% gegen 2003 gesteigert werden auf 25,3 Mio. (sehr positiv, aber siehe unten Punkt 6 )

      2) -Sehr hohe Finanzverbindlichkeiten von 163,7 Mio bei einem Umsatz von 217,8 Mio (Verbindlichkeiten wurden im neuen Geschäftsjahr um 7,5 Mio reduziert, in diesem Tempo würde der Schuldenabbau ca 20 Jahre dauern, nur zur Einordnung.)

      3) Somit ziemlich hoher Schuldendendienst, ca 10 Mio Zinsen p.a. macht ca 6% Durchschnittszins (gesunde Unternehmen zahlen derzeit deutlich weniger, es ist aber wohl eine Umschuldung/Umstrukturierung der Schulden geplant
      laut GB, vielleicht wirds dann billiger, schon 1% weniger Zinsen würde mit über 1,5 Mio den Gewinn aufbessern.)

      4) + Zinsen konnten 2004 aus dem CF gezahlt werden. (positiv)

      5) Die Liquiden Mittel von 19,6 Mio würden gerade eben für ca 2 Jahresraten der Schuldzinsen ausreichen, falls der Cashflow wieder so einbrechen würde, dass Zinszahlungen daraus nicht mehr möglich wären)
      (S:36/37 GB und Kapitalflussrechnung S 50/51.

      Vorhandene Liquide Mittel reichen mit größter Wahrscheinlichkeit NICHT für eine ausgeweitete AK Forschung.
      Scheinen mir auch in Relation zum Umsatz zu niedrig für ein solches Unternehmen.


      6)Die Kostensenkungen, bzw. Steigerung des CF -wie kamen sie zustande?

      Aus GB S.33 Veränderung 2003 ->2004 , S. Grafik

      Vertriebskosten : -2,5 Mio (gut!)
      Herstellungskosten -10,3 Mio. (gut auf den ersten Blick)

      Aber dazu der letzte Abschnitt S.33 : "..Ursache ist der gesunkene PREIS für Plasmarohstoff. Dieser ist auch
      auf Währungseffekte zurückzuführen. Darüber hinaus weniger Lizenzkosten im Pharmabereich. "

      Ich verstehe das so (auch wenn die genaue Höhe des Materialpreiseffekts im GB nicht quantifiziert wurde):
      Der erhöhte Cashflow entstand vorwiegend NICHT durch Produktionsverbesserungen oder strukturelle
      Verbesserungen des Unternehmens, sondern durch niedrigere Rohstoffpreise, also durch einen Faktor außerhalb des Einflusses des Managements.

      Das ist natürlich gefährlich, da bei umgekehrter Entwicklung dieser
      Preise die Kosten wieder steigen würden. Dann würde der CF wieder einbrechen. Es stellt sich also hier ernsthaft die Frage nach der Nachhaltigkeit der Kostensenkung bzw. des Sanierungserfolgs. Stärkere Kostensenkung durch effizientere Produktion wäre weitaus besser.

      Vielleicht kann dazu jemand mit mehr Einsicht in die Spezialitäten des Biotest-Geschäfts qualifiziert Stellung nehmen.


      7.) Auffallend die niedrige Steuerquote - vemutlich das Resultat von Verlustvorträgen. Wie stellt sich die Gewinnsituation wenn diese auslaufen?
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 09:42:37
      Beitrag Nr. 489 ()
      sorry, jetzt hab ichs gefunden

      Deutsche Börse: Die Deutsche Börse hat am Freitag über Veränderungen in den Aktienindizes MDAX®, SDAX® und TecDAX® entschieden. Diese Änderungen werden zum 20. Juni umgesetzt.

      In MDAX ersetzen aufgrund der so genannten "Fast-Entry-Regel" Lanxess und Premiere die Aktien von Thiel Logistik und WCM. Lanxess und Premiere zählen bei Börsenumsatz und Marktkapitalisierung zu den 40 größten klassischen Werten unterhalb des DAX im Prime Standard.

      In SDAX ersetzen Thiel Logistik und WCM, die aus MDAX wechseln, die Aktien von ce Consumer Electronic und TAG Tegernsee.

      In TecDAX aufgenommen wird aufgrund der so genannten "Fast-Entry-Regel" Conergy für Süss Microtec. Conergy zählt bei Börsenumsatz und Marktkapitalisierung zu den 25 größten Technologiewerten im Prime Standard.

      Der nächste Termin für die Überprüfung der Aktienindizes ist der 5. September 2005.

      MDAX®, SDAX® und TecDAX® sind eingetragene Marken der Deutsche Börse AG.
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 09:37:21
      Beitrag Nr. 488 ()
      hi leute

      hat jemand von euch die veröffentlichung was nun gestern
      die deutsche börse mit der index-umstellung beschlossen hat
      kommt biotest weiter??

      spatzerl
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