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    Bijou Brigitte: Wer hat eine Meinung zu der Aktie ? (Seite 836)

    eröffnet am 19.03.00 21:44:16 von
    neuester Beitrag 18.04.24 07:34:55 von
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      schrieb am 06.05.15 13:44:10
      Beitrag Nr. 8.500 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.703.544 von Kiemeler am 04.05.15 15:01:19@ Kiemeler Beitrag Nr. 8.498

      Das war ja mal ein richtig gut recherchierter Artikel. Der hätte in der Tat von Dieter oder mir kommen können. Nur damit keine Gerüchte aufkommen: Von mir war der Artikel nicht (und soweit ich weiß auch nicht von Dieter). Ich kenne Herrn Brack gar nicht. Schätze aber seit neuestem seine Arbeit - und hatte den Eindruck, dass der Autor hier gut mitgelesen hat.

      Auf jeden Fall ist es schön, dass sich jemand mit Bijous ungesetzlicher Praxis Informationen zu verbreiten auseinander gesetzt hat. Es ist ja eine Sache seine Aktionäre mit Mißachtung zu strafen aber eine völlig andere zu denken, dass man über dem Gesetz steht. Doch der Reihe nach.

      Gemäß dem Artikel hat Frau Wittmaack folgendes gesagt: „Bei einer telefonischen Rücksprache gab die IR-Leiterin von Bijou Brigitte, Annegret Wittmaack, dem Geldanlage-Report folgende Begründung: Man habe dies bereits in 2013 und 2014 so gehandhabt, dass zuerst der Geschäftsbericht auf der Homepage veröffentlicht worden ist und danach erst quasi begleitend eine Pressemitteilung.“

      Was ist denn das für eine Begründung? Schon in der Vergangenheit war diese Vorgehensweise ungesetztlich. Wenn der Ausblick so schlecht ist, dass er kursrelevanten Charakter hat, muss er Ad-hoc gemeldet werden. Offensichtlich kennen weder der Vorstand noch Frau Wittmaack die gesetzlichen Bestimmungen bezüglich der Ad-Hoc Publizität oder sie setzen sich bewußt darüber hinweg. Aber auch das passt ja in der Bild, dass der Vorstand denkt, er macht alles richtig, und braucht sich Kritik nicht zu Herzen zu nehmen.

      Und Frau Wittmaak verkauft die Aktionäre gleich ein zweites Mal für dumm, wenn sie behauptet: „Bei der Veröffentlichung der Pressemeldung habe es zudem kleinere technische Schwierigkeiten gegeben, daher sei eine Verzögerung eingetreten.“

      Erstens: Die technischen Systeme der DGAP liefen am Morgen des 29.04.2014 einwandfrei, wie mir die DGAP auf Nachfrage bestätigte und wie man auch daran erkennen kann, dass andere Unternehmen in dem Zeitraum ohne weiteres ihre Meldungen platzieren konnten (siehe folgende Aufstellung).

      29.04.15 07:57 DGAP-News: Firstextile AG
      29.04.15 08:00 DGAP-News: DIALOG SEMICONDUCTOR Plc.
      29.04.15 08:00 DGAP-News: SYGNIS AG
      29.04.15 08:00 DGAP-Zwischenmitteilung: BHS tabletop AG
      29.04.15 08:05 DGAP-News: Schweizer Electronic AG
      29.04.15 08:27 EQS-Regulatory: Sydbank A/S
      29.04.15 08:27 DGAP-News: ZhongDe Waste Technology AG
      29.04.15 08:29 DGAP-News: Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
      29.04.15 08:38 DGAP-News: Volkswagen AG
      29.04.15 09:00 DGAP-Kapitalmarktinformation: DZ BANK AG
      29.04.15 09:12 DGAP-News: Kames Capital
      29.04.15 09:13 DGAP-Vorabbekanntmachung: aap Implantate AG
      29.04.15 09:15 DGAP-Ad-hoc: Manz AG
      29.04.15 09:30 DGAP-News: Epigenomics AG
      29.04.15 09:31 DGAP-Vorabbekanntmachung: Dresdner Factoring AG
      29.04.15 09:35 DGAP-Ad-hoc: Fair Value REIT-AG
      29.04.15 09:47 DGAP-News: Bijou Brigitte modische Accessoir[...]
      29.04.15 09:52 DGAP-Stimmrechtsanteile: Wincor Nixdorf AG
      Quelle: www.dgap.de

      Dazu kommt noch ein zweiter Punkt. Im Gegensatz zu Ad-Hoc-Meldungen können IR-Manager News-Meldungen bereits lange vorab eingeben und bestimmen, dass sie zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt veröffentlicht werden. So hätte eine umsichtige IR-Managerin, die der Meinung ist, dass das keine Ad-Hoc-relevante Nachricht ist, die Meldung schon am Vortag schreiben, sich vom Vorstand absegnen lassen und ins IR Cockpit der DGAP eingeben können - mit der Vorgabe, dass die Meldung erst am nächsten Tag z.B. um 8:15 Uhr (oder parallel mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes) veröffentlicht wird. Dann hätte es auch keine Verzögerungen gegeben, selbst alle Entscheidungsträger am Morgen des 29.04.2015 verschlafen hätten.

      Bezüglich einer anderen Aussage in dem Artikel muss ich Bijou allerdings in Schutz nehmen. Der Autor schreibt: „Auch die wichtige Meldung vom 25.03.2015, in der erstmals das Vorsteuerergebnis für 2014 bekannt gegeben worden ist sowie über die auf nur noch 3,00 Euro reduzierte Dividende informiert worden ist, wurde mitten während des Handels (16:11 Uhr) veröffentlicht. Das ist nicht verboten, aber sehr unüblich. Derart wichtige Meldungen werden normalerweise außerhalb der Handelszeiten veröffentlicht, um alle Anleger gleich zu behandeln. Immerhin wurde die damalige Meldung ad-hoc veröffentlicht.“
      Hier wiederspricht sich der Autor selbst. Richtig ist, dass die Meldung am 25.03.2015 als Ad-Hoc gemeldet wurde. Bijou ging also davon aus, dass sie kursrelevanten Charakter hatte und lag damit ja auch richtig. Nach der Veröffentlichung ist die Aktie unter riesen Umsätzen um 9 % nach oben gesprungen. Wie der Autor selbst in seinem Artikel ausführt, müssen Ad-Hocs unverzüglich gemeldet werden. Somit hätte Bijou mit der Meldung auch nicht bis nach Börsenschluss warten können. Auch die Behauptung, dass solches Vorgehen eher unüblich ist, stimmt nicht. Jeder kann selbst bei der DGAP (unter dem Link: http://www.dgap.de/dgap/News/?newsType=ADHOC) nachschauen, zu welchen Zeiten Ad-Hocs gemeldet werden. Und da sieht man, dass Ad-Hocs zu allen möglichen Zeiten gemeldet werden und sehr viele auch tagsüber. Das kann aufgrund der gesetzlichen Vorgabe ja auch gar nicht anders sein.
      Anders ist das übrigens in den USA, wo Ergebnismeldungen und Prognoseänderungen tatsächlich oft erst nach Börsenschluss gemeldet werden. Aber US-Unternehmen unterliegen auch nicht deutscher Gesetzgebung.

      Ein weiter Aspekt, auf den ich vor einiger Zeit schon hingewiesen habe, wird hier auch noch einmal deutlich: Positive Nachrichten meldet Bijou (sogar als Ad-Hoc). Schlechte Nachrichten werden so gut es eben geht unter den Teppich gekehrt. Erst versucht man es, indem man den katastrophalen Ausblick, einfach im Geschäftsbericht versteckt (Anfang 2012 hatte Bijou das schon einmal gemacht). Und als das nicht funktioniert, schiebt man schnell eine Newsmeldung nach, die ellen lang vor allem das bereits bekannte, gute Ergebnis des Jahres 2014 thematisiert und nur in zwei dürren Sätzen erwähnt, dass Bijou 2015 mit einem erdrutschartigen Gewinnrückgang rechnet.

      Professionelle und gesetzestreue IR-Arbeit sieht anders aus!!!

      MfG J:)E
      Avatar
      schrieb am 04.05.15 17:07:31
      Beitrag Nr. 8.499 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.703.544 von Kiemeler am 04.05.15 15:01:19:) Könnte direkt von Dieter abgeschrieben sein
      Avatar
      schrieb am 04.05.15 15:01:19
      Beitrag Nr. 8.498 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.668.540 von philojoephus am 29.04.15 10:06:11
      Zitat von philojoephus: Unglaublich, dass Bijou erst jetzt und nur als Newsmeldung den schlechten Jahresausblick meldet. Das hätte heute Morgen mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes um 8:30 Uhr geschehen müssen! Wie kann man nur so dilettantisch vorgehen?


      Autsch! Wer hätte gedacht, das heuer noch heftige "Nachwehen" folgen?

      http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Geldanlage-Report-B…

      Die Kommunikation von Bijou mit den Aktionären ist völlig inakzeptabel und bleibt unerträglich! Die Familie Werner herrscht in diesem Unternehmen, als würde es ihr alleine gehören. Die IR-Damen sind offensichtlich reine Befehls-Empfängerinnen.

      Meinen besten Dank an Joe, dem Geldanlage-Report und seinem Autor Armin Brack.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 04.05.15 14:25:03
      Beitrag Nr. 8.497 ()
      Hier ein Artikel auf finanzen.net. Besonders die Kommunikation mit Fr. Annegret Wittmaack finde ich sehr interessant.

      http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Geldanlage-Report-B…
      Avatar
      schrieb am 30.04.15 12:26:38
      Beitrag Nr. 8.496 ()
      Auf www.boersengefluester.de wurde ein Artikel mit eigenen Gewinn- und Dividendenschätzungen eingestellt zur Bijou Brigitte AG.

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      Avatar
      schrieb am 30.04.15 06:59:01
      Beitrag Nr. 8.495 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.676.526 von philojoephus am 29.04.15 21:33:53
      Gewinnmindernd erfasst wurden Wertminderungen/Abschreibungen auf die Töchter in USA, GB und Türkei (hier in Summe knapp 1 Mio €).

      Hat man nun also auch die Expansion in die Türkei vermasselt?

      Roland Werner kann sich glücklich schätzen, dass er einen Vater als Mehrheitsaktionär hat, der seine Hand schützend über ihn hält.

      Erfolg =
      Verdienst Vorstand, auch wenns spielend licht war oder den äußeren Umständen geschuldet war

      Probleme =
      Sind die schlimmen Widrigkeiten des Marktes dran schuld....


      Hallo!?!

      Wir als Aktionäre haben einen extrem hoch bezahlten Vorstandsvorsitzenden, leider nun nicht mehr einzeln ausgewiesen, mit dicken Tantiemen ausgestattet.
      Wofür?
      Gehaltsvolumen 2015 = knapp 2 Mio € für drei Vorstände und dann ein EBIT von 20 Mio € im Raume....Wahnsinn...seit Jahren kollabieren die Gewinne und Dividenden.....die Gehälter nicht....

      In 2014 nur ein Rückgang vo ca 8% bei den Erfolgsboni..........es ist zum heulen.....mein Anteil über Dividende wird weitaus stärker gekürzt. Vom prozentualen Gewinnrückgang reden wir erst gar nicht, seit vielen Jahren
      Avatar
      schrieb am 29.04.15 21:33:53
      Beitrag Nr. 8.494 ()
      @ all

      Als ich den Ausblick heute Morgen gelesen habe dachte ich nur: Autsch! Ich hatte ja mit einem geringeren Ergebnis für 2015 gerechnet. Die für 2014 gesenkte Dividende und der starke Dollaranstieg hatten so etwas ja erahnen lassen. Und Kiemelers Prognosemodell hatte angedeutet, dass der Gewinn in 2015 um die 2 Euro liegen könnte. Aber natürlich hofft man irgendwie, dass es so schlimm dann doch nicht wird.

      Im Folgenden noch einige Gedanken zu den Aussagen im Konzernbericht:

      Wenn man sich mal die konjunkturellen Aussagen im Konzernbericht zu den einzelnen Segmenten ansieht, hätte man glauben können, dass es in 2014 recht gut für Bijou gelaufen sein muss. Und auch die Ausblicke für die einzelnen Länder sind ja recht positiv. Außer in Italien ging es letztes Jahr in allen Ländern aufwärts. Hier die entsprechenden Aussagen aus dem Konzernbericht:

      Spanien
      „Das spanische Bruttoinlandsprodukt ist 2014 stetig gewachsen und hat das Gesamtjahr mit einem Zuwachs von 1,4% abgeschlossen. Nach drei negativen Jahren ist auch der private Konsum mit einem Wachstum von 2,3 % wieder angezogen.“

      Portugal
      „In Portugal haben sich die Erholungsprozesse fortgesetzt und 2014 auf Vorjahresbasis zu einem ersten leichten Wirtschaftswachstum von 0,9 % nach mehrjähriger Rezession geführt. Die über Jahre negative Konsumstimmung der portugiesischen Haushalte ist 2014 mit einem realen Zuwachs um 2,0 % stärker gestiegen, als zu Jahresbeginn erwartet. Fast spiegelbildlich belebte sich der Absatz im Einzelhandel, der 2014 real in jedem der drei ersten Quartale zugenommen hat (1,6, 0,3, 1,6%). ... Diese positive Entwicklung schlägt sich auf dem Arbeitsmarkt nieder. Von einem Negativrekord von 17,5 % Anfang 2013 ist die Arbeitslosenquote im Gesamtjahr 2014 auf 14,1 %zurückgegangen.“

      Deutschland
      „Grund für die Bereitschaft der privaten Haushalte 2014 erneut mehr zu kaufen, sind höhere verfügbare Einkommen, die im Berichtsjahr um 2,2 % gestiegen sind. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte 2014 mit 42,7 Millionen das achte Jahr in Folge einen neuen Höchststand. ... Die Einzelhandelsumsätze mit
      Nicht-Lebensmitteln stiegen inflationsbereinigt um 1,9 % und der Einzelhandel mit Uhren und Schmuck um 1,0%.“

      Übrige Länder
      „Die Entwicklung der mittel- und osteuropäischen Volkswirtschaften der EU hat der russisch-ukrainische Konflikt offenbar nur wenig beeinträchtigt; deren Wachstumsraten lagen im dritten Quartal erneut über dem Durchschnitt der EU. Die Arbeitslosenquote ist in allen mittel- und osteuropäischen Mitgliedstaaten der EU zuletzt gesunken. Angesichts der geringen Teuerungsrate steigen die Realeinkommen vielfach. Dies dürfte den privaten Konsum auch weiterhin stützen.“

      Also konjunkturell ist es letztes Jahr deutlich besser gelaufen. Umso mehr verwundert es dann doch, dass sich das bei Bijou nicht ausgewirkt hat. Seit Jahren erklärt der Vorstand auf den Hauptversammlungen, dass er damit rechnet, dass es bei Bijou wieder aufwärts geht, wenn sich die Konjunktur erholt. Nun hat sich die Konjunktur erholt und erholt sich weiter. „Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) geht sogar davon aus, dass der private Konsum in Deutschland, aber auch in Europa insgesamt die Konjunktur befeuert. "Die Verbraucher sind in Kauflaune und werden es vermutlich auch in den kommenden Monaten bleiben", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Das Konsumklima in Deutschland stieg zuletzt auf 9,3 Punkte - den höchsten Stand seit 13 Jahren.“ Und weiter führt Rolf Bürkl aus: „Wir sehen generell, vor allem in den west- und südeuropäischen Ländern eine signifikante Erholung der Verbraucherstimmung.“ Gründe für die positive Einschätzung seien die anziehende Wirtschaft, ein – wenn auch zum Teil zäher – Rückgang der Arbeitslosigkeit sowie der niedrige Ölpreis. In den Ländern des Euro-Raums komme noch hinzu, dass durch die derzeitige Euro-Schwäche die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie steige, was dem Export zugute komme.“ (Quellen Handelsblatt vom 05.02.14 und Wirtschaftsnews vom 15.04.15)

      Die Aussichten also sind rosig. Nur bei Bijou geht es weiter abwärts. Aus meiner Sicht wird nun mehr als deutlich, dass die Entwicklung bei Bijou eben nur marginal von der konjunkturellen Entwicklung abhängt. Es zeig sich klar, dass hier andere Kräfte am Werk sind. Und trotzdem ist der Vorstand nach wie vor der Meinung, dass die Entwicklung bei Bijou mit dem Wettbewerbsumfeld nur wenig bis nichts zu tun hat, wenn er wenige Seiten weiter im Konzernbericht schreibt: „Neben der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung in den Kernmärkten von Bijou Brigitte ist vor allem die Entwicklung des Einzelhandels beziehungsweise die Konsumstimmung in dem jeweiligen Land für den Geschäftsverlauf des Unternehmens maßgeblich.“
      Die Entwicklung bei Bijou zeigt doch ganz klar, dass das nicht der Fall ist!

      Allerdings hat man in diesem Jahr im Chancen und Risikobericht erstmals die Ausführungen zum Wettbewerb deutlich überarbeitet. Trotzdem spricht der Vorstand dem Risiko aus dem Wettbewerb nur „eine moderate Bedeutung“ zu. Ich finde das einfach unglaublich.

      Insgesamt ist der Chancen- und Risikobericht aber deutlich überarbeitet worden.

      Auch an anderer Stelle finde ich die Argumentation des Vorstands nicht besonders schlüssig. So schreibt er im Konzernbericht 2014: "Der Segmentumsatz [in Deutschland] fiel von 169,2 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2013 auf 164,1 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2014 (-3,0%). Dieser Rückgang ist auch auf die in 2014 rückläufigen Umsätzen des stationären Modeeinzelhandels in Deutschland zurückzuführen, an den Bijou Brigitte eng gekoppelt ist."

      Aha, also die Umsatzentwicklung des stationären Modeeinzelhandels ist mit Schuld an dem schlechten Abschneiden des deutschen Segments. Wir merken uns: Bijous Umsätze sind „eng“ an die „Umsätze des stationären Modeeinzelhandel“ gekoppelt.

      Weiter führt der Vorstand aus: "Der stationäre Modeeinzelhandel in Deutschland konnte 2014 nicht von der guten Konsumstimmung profitieren. Zum dritten Mal in Folge steht ein Minus unter der Jahresbilanz. Im Schnitt sanken die Umsätze 2014 um 3,0 % im Vergleich zum Vorjahr. 2012 und 2013 hatte die Branche mit je minus 2,0 % abgeschlossen."

      Wow, in 2012 und 2013 sind die Umsätze des stationären Modeeinzelhandels ja auch schon um jeweils 2 % gefallen. Wie war da denn die Umsatzentwicklung im deutschen Segment? Im Konzernabschluss 2013 ist folgendes zu lesen:
      „Der Segmentumsatz stieg von 159,7 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2012 auf 169,2 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2013 (+5,9 %). Da sich die Filialanzahl in diesem Segment nur geringfügig erhöhte, ist der Anstieg vor allem auf eine operative Verbesserung zurückzuführen. Hier griffen die vielfältigen Maßnahmen zur Stärkung der Marke und zum Ausbau der Marktführerschaft.“

      Und in 2012 war der Umsatz des deutschen Segments auch von 156,57 Mio. Euro in 2011 auf 159,66 Mio. Euro gestiegen. Und auch flächenbereinigt hatten die Umsätze im deutschen Segment in 2012 mit 0,1 % und in 2013 mit 4,7 % zugelegt.

      D.h. in den Jahren 2012 und 2013 hatte die negative Entwicklung des stationären Modeeinzelhandels keinerlei Auswirkung auf die Umsatzentwicklung. Im Gegenteil es gab sogar einen positiven Umsatzeffekt! Oder anders herum ausgedrückt: Wenn es gut läuft, war es die operative Arbeit des Vorstands und wenn es schlecht läuft, ist plötzlich der stationäre Modeeinzelhandel schuld, der vorher keine Rolle gespielt hat. Da passt doch etwas nicht zusammen, zumal der Blick auf den stationären Modeeinzelhandel die Sicht verzerrt, weil der Online-Modehandel immer noch stark wächst (siehe Zalando).

      Im Konzernabschluss ist zu lesen, dass das portugiesische Segmentergebnis vor Steuern „von Rückstellungen für die Abwicklung von Mietverträgen belastet“ ist. Im letzten Jahr hatte man solche Rückstellungen in Großbritannien gebildet und sich anschließend komplett aus Großbritannien zurückgezogen. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass man sich auch aus Portugal komplett zurück zieht, denn das Segment hat bis 2013 immer positive Ergebnisse abgeliefert, aber offensichtlich steht dort auch eine größere Anzahl von Filialschließungen an.

      Beeindruckend finde ich den Ergebnisswing im Segment übrige Länder. Dort ist der Umsatz um 5,5 Mio. Euro zurückgegangen (sicherlich hauptsächlich wegen den Filialschließungen in Großbritannien und den Niederlanden) aber das Ergebnis hat sich um fast 2,5 Mio. Euro verbessert. So stellt man sich das vor, wenn defizitäre Filialen geschlossen werden.

      Ansonsten lässt der Konzernbericht wieder eine Menge Fragen offen.

      @ Dieter

      Du hattest Dich ja gefragt, ob Bijou ähnlich wie Beeline sein US-Dollarrisiko beim Einkauf abgesichert hat. Schließlich ist der Euro ggü. dem US-Dollar in letzter Zeit stark gefallen. Im Konzernbericht 2014 steht dazu: "Bei Geschäftsvorfällen, die in Währungen mit starken Kursschwankungen wie dem US-Dollar abgewickelt werden, wird die Entwicklung der Währung ständig beobachtet und gegebenenfalls werden Währungskursabsicherungen getätigt. Momentan liegt aus Sicht des Unternehmens kein Handlungsbedarf vor."
      Also wenn man bei einer Währungsschwankung von -20 % in vier Monaten keinen Handlungsbedarf sieht, wird man den wohl nie sehen. Aber es hätte mich auch stark gewundert, wenn Bijou seine Meinung diesbezüglich geändert hätte. Schließlich ist es schon seit mindestens 15 Jahren Firmenpolitik das US-Dollarkursrisiko nicht abzusichern.

      MfG J:)E
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 29.04.15 16:37:08
      Beitrag Nr. 8.493 ()
      Wir sind in Bezug zum Okt 2014 noch 5-6 Euro im Plus. Ein Zuwachs von 10% innerhalb eines halben Jahres ist doch eine Hausnummer.

      Die enormen Schwankungen haben jetzt in meinen Augen weniger mit der Entwicklung des Konzerns zu tun, als eher mit der Masse an Kapital, das an den Börsen geistert. Es wird in alles gesteckt, was irgendwie nach Chance aussieht und wird dann entsprechend abgestraft, wenn nicht alles akkurat nach Wunsch läuft. Joe hat das sehr schön erklärt mit den KGVs.


      Zu den "fetten Minus", wenn sie doch eintreten werden, sehe ich auf die Schnelle als einzige Erklärungsmöglichkeit neben den Dollarschwankungen, der übrigens heut kräftig verliert, die Personalkosten, sprich: der Mindestlohn wirkt sich doch in einer Art und Weise aus, die an unserem Geldbeutel knabbert ähhh..... frißt.
      Avatar
      schrieb am 29.04.15 14:41:19
      Beitrag Nr. 8.492 ()
      Die als Prognose 2015 in Aussicht gestellte Entwicklung des EBIT ist ja an Unfähigkeit nicht zu überbieten. Die Spanne ja enorm, vor allem wenn man bedenkt, dass man nun schon 4 Monate 2015 im Kasten hat.....

      Spricht für ein mieses ERP-System? Für weiterhin verweigerte Devisensicherungsmaßnahmen, die ja bei Einsatz von fähigen Finanzvorständen und ebensolchen Mitarbeitern ja erfolgsneutral sind (!). So aber wird nur geblubbert auf den HV als Begründung, dass es ja eh nur ca 17% Wareneinsatzquote seien, und da ist der USDollar marginal in Auswirkung rauf oder runter.

      Nur wo kommt dann die mögliche Gewinnhalbierung 2015 her???? Ebit von 20 Mio € würde bedeuten, unser Vorstand hätte spätestens dann jeglichen moralischen und auch wirtschaftlichen Anspruch auf jegliche erfolgsabhängige Vergütung verloren.

      Mir fehlt derzeit das Vorstellungsvermögen, wo einen Gewinnhalbierung drohen könnte?
      Deutschland? Spanien nochmals auf einer derart runtergewirtschafteten Basis.

      Die BASISEFFEKTE der Problemländer wirken doch nun eher nach oben, da am Boden.

      Der Vorstand hat ja beinahne alle Teilmärkte nun im fetten Minus in 2015, so dass nun auch die Cash- und Gewinnkuh Deutschland kollabiert?

      HV im Juli 2015 könnte alles toppen, was ich bisher erlebte.....

      Woanders wäre nach dieser Prognose der Vorstandsvorsitzende "gegangen" worden.....


      ich vermute aber, man wird in 2016 auf den Jahresendkurs 2015 von 39 € eine Dividende von 1,50 € zahlen und sich damit rühmen ja eine Superrendite von 3,8% zu zahlen........wo gibt es das noch???

      Ist ja im negativen Sinne weiter ausbaubar.


      Ein Gedanke noch zur Konkurrenz:

      Wenn die in 2015 nicht reihenweise implodieren, dann scheint unser Personalproblem nach einer Lösung in der Führungsspitze zu schreien.

      Oder wir haben ab 2016 endlich viele lästige Konkurrenz vom Hals oder teils aufgekauft.

      Noch bin ich uentenschlossen, ob ich weiter zukaufe......aber wer hat dann heute alles eingesammelt, über 50.000 Aktien haben neue Investoren gefunden.

      Outet sich einer hier, der heute schon (zu) kaufte?
      Avatar
      schrieb am 29.04.15 13:13:59
      Beitrag Nr. 8.491 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.669.557 von Kampfkater1969 am 29.04.15 11:36:18Vielen Dank für die Erläuterungen!!!!
      Das Bild wird nun etwas klarer....
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