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    Gold und Silber vor neuen Allzeithochs... - Älteste Beiträge zuerst (Seite 250)

    eröffnet am 17.10.08 22:25:52 von
    neuester Beitrag 19.04.24 10:39:03 von
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      Avatar
      schrieb am 24.11.10 05:57:09
      Beitrag Nr. 2.491 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.578.854 von Kohlenzieher am 24.11.10 03:56:27@Kohlenzieher,

      Kompliment und Chapeau zugleich, nur weiter so!

      Liebe Grüße,
      Shaba
      Avatar
      schrieb am 24.11.10 12:52:13
      Beitrag Nr. 2.492 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.578.854 von Kohlenzieher am 24.11.10 03:56:27Guten Tag,

      mir begegnen immer noch unglaublich viele Menschen, die sich in der Fiatgeldmatrix bewegen (klassische Konditionierung mit fatalen Folgen für die Betroffenen am Tag X).

      Wenn diese Menschen am Tag X offenbart bekommen, dass man sie um die Ersparnisse eines ganzen Arbeitslebens gebracht hat, dann werden die Banker und verantwortlichen Politiker wie zu Zeiten Karl des Vierten gelyncht und zu hunderten möglicherweise gar tausenden vom Mob hingerichtet werden.

      Ein Ackermann sind dann ebensowenig sicher, wie eine Frau Merkel oder ein Herr Wulf. Die Veruntreuung von Volksvermögen und vom deutschen Volk geleisteter Arbeit zugunsten jener Elemente die in keinster Weise Produktivkapital erwirtschaften (Banker, Politiker und ähnliche) wird gravierende Folgen für jene Elemente im System haben, die sich schamlos am Produktivkapital bereichern ohne selber produktiv zu sein - und das ist genau das, was derzeit mit noch höherer Intensität als in den Jahren und Jahrzehnten zuvor - passiert.

      Am Tag X wird die Generation der Baby boomer merken, wer sie um die Erträge ihrer harten Arbeit gebracht haben wird. Riester und Rürupmüll sind weitere Elemente eines perfiden Betrugssystems jener, die sich zu Lasten der arbeitenden und arbeitswilligen Bevölkerung ungeniert bereichern ohne jemals selbst produktiv tätig geworden zu sein.

      Viele Banker werden am Tag X, des totalen Systemkollaps nicht mehr als Banker arbeiten, weil sie schlichtweg überflüssig geworden sind. Die Banker und Politiker die den Aufruhr des Mob überleben, werden zum erstenmal wahrscheinlich in ihrem Leben wirklich hart arbeiten müssen - um produktiv für ihre Familien und Kinder irgendetwas essbares auf die Beine stellen zu können. Auf viele Angestellte in der Finanzbranche kommen ganz schwere Zeiten noch zu - denn niemand braucht sie wirklich - die meisten von ihnen sind überflüssig.

      Als Banker würde ich zu sehen, dass ich mir eine neue Qualifikation aneigne und beizeiten die Branche wechsel - ehe der Mob die Banken stürmt.

      M.

      Wie immer meine eigene Einschätzung und ohne Gewähr. Die gemachten Angaben stellen keine Handelsaufforderung dar. Aktien und Rohstoffe können steigen oder fallen. Jeder Investor handelt auf eigenes Risiko.
      Avatar
      schrieb am 24.11.10 22:31:06
      Beitrag Nr. 2.493 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.577.183 von Bergfreund am 23.11.10 20:10:51TANGO oder wie war das damals?
      Jede Kriese verläuft ander!
      Mal ne Kriese aus der jüngsten Zeit mit Komplexen Effekten,die zu Crash führten:
      Hohe Schuldenrate,Haushaltsdefizite,Abzug von int.Kapital,Privatisierung von Volkseigentum,Spekulation,Kapitalflucht,Bankenkriese,haircut von Anleihen(50%),
      Inflation bis zu 41 %,Verarmung breiter Bevökerungsschichten.
      Und WIE wirds in USA und TEUROLAND kommen??????????????????????????????????





      WordPress.orgArgentinien Krise




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      Der Ausdruck Argentinien-Krise bezeichnet die letzte große Wirtschaftskrise in Argentinien zwischen 1998 und 2002, deren Auswirkungen bis in das Jahr 2005 zu spüren waren.

      Die beiden Höhepunkte der Krise waren einerseits eine starke Rezession 1998/99 und der Kollaps des Finanzsystems 2001/02, der zum Rücktritt des Präsidenten Fernando de la Rúa und einer Periode von großer politischer Instabilität führte. In der Zeit der Krise sank das Bruttoinlandsprodukt Argentiniens um insgesamt 21 %. Die sozialen Folgen waren verheerend: Am Höhepunkt der Krise (Mitte 2002) stieg die Armutsrate auf 57 %, die Arbeitslosenrate erreichte 23 %. Seit Mitte 2002 erholt sich die Wirtschaft des Landes wieder, sie befindet sich seit 2003 wieder auf Wachstumskurs (Wachstum 2003: 8,9 %, 2004: 8,8 %).

      Vorgeschichte und Ursache der Krise


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      Argentinien, das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den reichsten Ländern der Welt gehört hatte (1913 lag das Pro-Kopf-Einkommen auf dem Niveau Frankreichs und Deutschlands), hatte seit der Absetzung von Juan Perón 1955 eine sowohl politisch als auch wirtschaftlich instabile Phase durchgemacht. Es kam zu häufigen Regierungswechseln, die sich auch in einer Wirtschaftspolitik mit stark wechselnden Ideologien niederschlugen. Die Folge waren zahlreiche Wirtschaftskrisen, die wiederum zu kurzfristig angelegten Stabilisierungsprogrammen führten, die jedoch die instabile Situation meist noch verschärften und hohe soziale Kosten verursachten, insbesondere durch eine hohe Inflationsrate. Somit wird oft von einem langsamen Abstieg Argentiniens von der ersten in die dritte Welt gesprochen.

      Viele Fehler in der Wirtschaftspolitik dieser Phase waren ausschlaggebend für die Krise der Jahrtausendwende. 1983 war zwar die politische Instabilität durch die endgültige Etablierung der Demokratie überwunden worden, die wirtschaftliche Instabilität − hohe Inflationsraten und daraus resultierend harte Sparprogramme wie der Plan Austral − dauerte jedoch noch bis 1991 an, als Argentinien seine Währung mit einem festen Wechselkurs an den US-Dollar band und damit die Inflation vorerst stoppen konnte. Schon nach wenigen Jahren zeigten sich jedoch die ersten Nachwirkungen dieses Stabilisierungsprogramms monetaristischer Ausrichtung: Die Preise argentinischer Produkte verteuerten sich auf dem Weltmarkt und führten zu einer geringeren Wettbewerbsfähigkeit und im Endeffekt einer negativen Handelsbilanz und einer starken Erhöhung der Auslandsverschuldung.

      Obwohl mit den Ex-Präsidenten Carlos Menem und Fernando de la Rúa sowie dem Wirtschaftsminister Domingo Cavallo für einige Massenmedien die Schuldigen an der Krise schon früh “feststanden”, ist die Krise durch das Zusammenwirken mehrerer komplexer Effekte zustande gekommen. Hier wären zu nennen:

      Hohe Schuldenrate


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      Schon in der Militärdiktatur des Prozess der Nationalen Reorganisation 1976−83 war wegen einer negativen Handelsbilanz sowie Spekulation und Kapitalflucht die Verschuldung Argentiniens rapide angestiegen und konnte sich danach nur kurzzeitig stabilisieren. In der Regierungszeit Menems stieg sie ebenfalls wegen der fast immer negativen Handelsbilanz zwar moderat, aber konstant auf etwa 55% des Bruttosozialprodukts des Landes. Allein zwischen 1996 und 1999 stiegen die Staatsschulden um 36 %
      .
      Überbewertung des Peso gegenüber dem US-Dollar


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      1991 hatte der damalige Wirtschaftsminister Domingo Cavallo zunächst den Austral, dann, nach dessen Einführung, den Peso an den US-Dollar gekoppelt. Der fixe Wechselkurs betrug 10.000 Austral je US-Dollar bzw. 1 Peso je US-Dollar. Diese Maßnahme führte zunächst zu einem erfolgreichen Rückgang der Inflation, die während der Hyperinflations-Krise 1989 dreistellige Werte im Monat erreicht hatte. Dennoch blieb eine ein- bis zweistellige Restinflation erhalten, die die argentinischen Produkte auf dem Weltmarkt verteuerte. Dies führte vor allem in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre zu einer Importschwemme und einer negativen Handelsbilanz, die durch Neuverschuldung ausgeglichen werden musste. Heute wird kritisiert, dass Argentinien die 1:1-Parität möglichst noch vor 1998 durch einen flexiblen Wechselkursmechanismus hätte ersetzen sollen, wodurch die Krise wohl nicht so drastisch ausgefallen wäre. Verschärft wurde dieser Effekt noch durch den starken Dollar Ende der 90er Jahre.

      Konsequenzen anderer südamerikanischer Krisen


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      1995 hatte Mexiko nach der so genannten Tequila-Krise seine Währung abgewertet, dasselbe passierte 1998 in Brasilien. Das hatte zur Folge, dass die Produkte dieser Länder auf dem Weltmarkt deutlich billiger wurden, mit verheerenden Folgen für die exportorientierten argentinischen Wirtschaftsbereiche. Zudem lagerten einige argentinische Betriebe und internationale Konzerne ihre Produktion daraufhin nach Brasilien aus, was die Arbeitslosenrate weiter erhöhte.

      Wegen der wechselhaften Geschichte der argentinischen Wirtschaft waren die Argentinier misstrauisch gegenüber dem Bankensystem geworden, der Konsumentenvertrauensindex sank zwischen 1998 und 2001 um 20%.. Dies führte zu Panikreaktionen – massenhafte Dollarkäufe und Verlagerung von Kapital ins Ausland – besonders nach dem neuen Bankengesetz Ende 2001 und der darauf folgenden Abwertung 2002, was die Wirtschaft noch weiter zurückwarf.

      Auch international war das Vertrauen in die argentinische Volkswirtschaft um die Jahrtausendwende rapide gesunken. Die Länderrisikoprämie, die angibt, wie hoch die Zinsen für Anleihen eines Landes im Vergleich zum Standard-Zinssatz in den USA liegen, stieg ab 2000 stetig an, ab dem 10. Oktober 2001 war sie mit 1.916 Punkten, was 19,1 % Zusatzzinsen bedeutete die höchste der Welt. Faktisch bedeutete dies, das Argentinien der Zugang zum regulären ausländischen Kapitalmarkt verwehrt war und von den Krediten des IWF abhängig war. 2002 stieg die Prämie sogar bis über 6000 Punkte, erst 2005 entspannte sich die Situation.

      Denationalisierung der Wirtschaft


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      Eine Privatisierungswelle Anfang der 90er Jahre, bei der viele Staatsbetriebe zum Teil unter Wert verkauft wurden, führte dazu, dass weite Teile der argentinischen Wirtschaft vom Ausland abhängig wurden. Dies machte das Land anfällig für Spekulation und Kapitalflucht, ein Phänomen, das Ende 2001 maßgeblich zur Bankenkrise beitrug.

      Die Rezession 1998/99 und die Stagnation 2000


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      1997 und 1998 fiel das argentinische Nachbarland Brasilien in eine tiefe Krise, was eine drastische Abwertung der dortigen Währung auf etwa die Hälfte ihres ursprünglichen Wertes zur Folge hatte. Die Auswirkungen auf Argentinien zeigten sich bald. Zum einen ist Brasilien Argentiniens wichtigster Wirtschaftspartner (beide Länder sind Teil des Wirtschaftsbündnisses Mercosur), so dass die Brasilienkrise große negative Effekte auf den argentinischen Außenhandel hatte. Zum anderen gewann Brasilien durch die Abwertung einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber Argentinien.

      In der Folge kam es zu steigenden Importen aus Brasilien. Zudem wurden argentinische Produkte auf dem Weltmarkt zunehmend durch brasilianische ersetzt und viele Betriebe lagerten ihre Produktion nach Brasilien aus. Schließlich verringerten sich die Investitionen aus dem Ausland wegen schlechter Prognosen für die gesamte Region.

      Diese Umstände führten 1999 zu einer Rezession von 4%. Im Jahr 2000 konnte sich die Wirtschaft von der Krise noch nicht erholen, sie stagnierte trotz eines Milliardenkredits (Blindaje Übers.: Panzerung genannt) des IWF und privater Banken.

      Als Auswirkung der Rezession nahm die Arbeitslosigkeit zu. Das führte zu immer mehr Protesten und Demonstrationen. Die Proteste wurden bald zentralisiert und es entstanden verschiedene Protestorganisationen. Die Protestler nannten sich Piqueteros und wurden nach 2001 zeitweise zu einem wichtigen Machtfaktor in der argentinischen Politik.

      Ebenso stieg als Auswirkung die Zahl der Unterbeschäftigten und damit vor allem der Angestellten in der informellen Wirtschaft. Großes Aufsehen in den Medien erlangten die Cartoneros, Menschen, die im Müll nach recycelbaren Materialien, meist Papier und Karton, suchten und diese dann verkauften. Trotz dieser Wiedergeburt des Recycling gab es nur lokale Initiativen zur Mülltrennung, in einigen Städten wie z.B. in Córdoba wurden die Cartoneros jedoch in Kooperativen zusammengeschlossen und fest von der Stadt mit dem Recycling beauftragt, so dass die zunächst sehr informelle und teilweise mafiaähnlich organisierte Tätigkeit in einen geregelteren Rahmen geführt werden konnte.

      Ein besonderes Phänomen dieser Phase war die Einführung von Schulden-Bonds in mehreren Provinzen und auch durch den Nationalstaat (deren Bonds hießen LECOP). Mit diesen wurden staatliche Angestellte und Beamte – zum Teil zu über 50% des Lohnvolumens – bezahlt. Sie hatten das Aussehen von Geldscheinen und wurden in den meisten Geschäften als Zahlungsmittel angenommen, wenn auch oft ein Aufpreis berechnet wurde. Sie bestimmten zum Höhepunkt der Krise 2001/02 einen beträchtlichen Teil des Zahlungsverkehrs Argentiniens.

      Weiterhin entstanden zu dieser Zeit viele Tauschringe, die zum Teil eine freiwirtschaftliche Ideologie (zinslose Wirtschaft) verfolgten, meist jedoch einzig und allein dem Austausch von Lebensmitteln und Dienstleistungen zum Zweck des Erringens eines Ausgleichs für die fallenden Gehälter dienten. Sie wurden ab 2001 zu einem wahren Massenphänomen, fast jedes Stadtviertel jeder Stadt hatte zu dieser Zeit einen eigenen Tauschring. Der Dachverband Red Argentina de Trueque gab 2001 eine eigene Währung, den Crédito, heraus, die sogar teilweise zum Immobilienkauf benutzt werden konnte.

      Abwertungsgerüchte und die kurze Cavallo-Ära (Januar bis November 2001)


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      Wegen der Stagnation der Wirtschaft und der unverändert negativen Handelsbilanz wurden die Stimmen lauter, die eine Abwertung forderten. Dem trat die Regierung mit einem energischen Nein entgegen, da man Angst hatte, Opfer von Kapitalflucht und Spekulationsattacken zu werden. Im Nachhinein stellen viele Kritiker fest, dass eine geordnete, geplante Abwertung die Krise deutlich abgeschwächt hätte.

      Der nach mehreren verschlissenen Vorgängern ins Amt des Wirtschaftsministers gehobene Domingo Cavallo hatte einen Plan, um geordnet aus der 1:1-Bindung an den Dollar herauszukommen. Diese Bindung sollte durch einen komplizierten Mechanismus ersetzt werden, der den Wert des Pesos sowohl an den US-Dollar als auch an den deutlich tiefer stehenden Euro koppeln sollte. Anstatt der Bindung an eine Währung hätte der Peso an einen Währungskorb gebunden werden sollen. Dies wurde zunächst für den Außenhandel unter Wahrung der 1:1-Parität für andere Finanztransaktionen eingeführt, was eine Abwertung von 5-8% bedeutete. Nach dem neuen Mechanismus setzte sich der Wert des Pesos zu 50% aus dem Wert des Euros und zu 50% aus dem Wert des US-Dollars zusammen. Dies bedeutete zum Beispiel:

      · wenn ein Euro 0,83 US-Dollar wert ist, dass der Wert des Peso 0,5*0,83+0,5*1=0,915 je US-Dollar beträgt;

      · wenn ein Euro 1,08 US-Dollar wert ist, dass der Wert des Peso 0,5*1,08+0,5*1=1,04 je US-Dollar beträgt;

      Dieser neue Wechselkurs hätte dann für alle Finanztransaktionen eingeführt werden sollen, wenn der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar 1 beträgt, d. h. 1 Euro=1 US-Dollar=1 Peso. Allerdings hätte dies nur dann echte Vorteile gebracht, wenn der Euro – der zu dieser Zeit sehr niedrig stand – die Parität mit dem US-Dollar erreicht hätte und dann wieder gesunken wäre. Heute ist klar, dass der Euro nach Erreichung der Parität weiter gestiegen ist. Das neue Wechselkursregime hätte demnach nur weitere Nachteile für die argentinische Wirtschaft gebracht, wenn man bedenkt, dass der größte Teil des argentinischen Außenhandels mit Dollar-Ländern und nicht mit Euro-Ländern getätigt wird. Deshalb hatten Kritiker des Cavallo-Plans vorgeschlagen, auch den brasilianischen Real mit in den Währungskorb zu nehmen, da der größte Teil des argentinischen Außenhandels mit Brasilien abgewickelt wird.

      Mitte 2001 sah es so aus, als könnte die Wirtschaft des Landes mit einem blauen Auge davonkommen, das Wirtschaftswachstum rutschte in ein leichtes Plus.

      Womöglich der endgültige Auslöser für den weiteren Niedergang könnte die weltweite Wirtschaftsdepression nach dem 11. September 2001 gewesen sein, der das Vertrauen der Anleger in die Märkte weltweit und in Krisenstaaten wie Argentinien insbesondere schwinden ließ.


      Chart: Einbrechender Wechselkurs des Peso zum Dollar / Quelle: wikipedia

      Kapitalflucht, Bankenchaos und Abwertung (November 2001 bis April 2002)


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      Als Cavallo Ende November 2001 äußerte, das vom IWF vorgegebene Haushaltsziel nicht zu erreichen, führte dies zu einer Weigerung des IWF, eine vorgesehene 1,25 Mrd. USD-Tranche an Argentinien zu überweisen. Diese Schreckensnachricht führte zu einem drastischen Vertrauensverlust für den Staat und so zu einer raschen Kapitalflucht, die das Bankensystem in eine tiefe Krise stürzte. Um ein komplettes Chaos zu verhindern, führte Cavallo Anfang Dezember das so genannte Corralito ein, das eine Obergrenze von 250 Peso die Woche für das Abheben von Bargeld von Girokonten vorsieht. Der Hintergrund war, einen Umtausch der Währung in Dollar zu verhindern, da sonst das Bankensystem Giro- und Sparkonten nicht mehr hätte auszahlen können.

      Das Corralito verschlimmerte jedoch die Vertrauenskrise in die Wirtschaft im In- und Ausland und rief den Zorn der Mittelklasse hervor, der sich zuerst durch einen Generalstreik am 13. Dezember und schließlich am 19. und 20. Dezember 2001 in einer Folge massiver, teils gewalttätiger Demonstrationen (Cacerolazo) mit insgesamt 28 Toten äußerte. Dieses Klima führte zum Rücktritt von Domingo Cavallo und tags darauf auch von Fernando de la Rúa.

      Übergangsweise übernahm das Präsidentenamt der Peronist Adolfo Rodríguez Saá, der bis zu diesem Zeitpunkt Gouverneur der Provinz San Luis gewesen war. Seine Amtszeit dauerte nur fünf Tage lang. Auslöser für seinen Rücktritt am 30. Dezember 2001 waren zum einen die Weigerung einiger Provinzgouverneure, ihn in seinem Wirtschaftskurs zu unterstützen, der unter anderem eine radikale Rationalisierung des Staates sowie die Schaffung einer Zweitwährung (des so genannten Argentino, dessen Wechselkurs sich frei zum Dollar bewegen sollte) beinhaltete, sowie der wachsende Unmut der Bevölkerung, der sich in weiteren großen Protestkundgebungen äußerte. Das wichtigste Vorkommnis in Saás Präsidentschaft war die Erklärung der Zahlungsunfähigkeit (Staatsbankrott) gegenüber den Gläubigern des Landes; eine Entscheidung, die zunächst von seinen Nachfolgern beibehalten wurde.

      Nachdem gemäß der argentinischen Verfassung das Amt des Präsidenten übergangsweise vom Präsidenten der Abgeordnetenkammer, Eduardo Camaño, bekleidet wurde, wurde der Peronist Eduardo Duhalde am 1. Januar 2002 zum Präsidenten ernannt und trat sein Amt am folgenden Tag an. Die Wirtschaftsexperten in seinem Umkreis entschieden sich eindeutig für eine Abwertung des Pesos. Zunächst wurde die Öffnung der Banken landesweit an mehreren Tagen untersagt, um Panik-Dollarkäufe zu unterbinden. Der Umfang der Abwertung wurde auf 28% festgesetzt (1,40 Peso = 1 Dollar), jedoch galt dieser “offizielle” Kurs nur für den Außenhandel. Im Innenhandel ließ man den Kurs frei schwanken (“freier Dollarkurs”).
      Der Erfolg der Abwertung war ernüchternd. Der “freie Dollarkurs” stieg infolge von massiven Panikkäufen schon innerhalb weniger Tage über zwei Pesos. Dies veranlasste die Regierung, den “offiziellen” Kurs abzuschaffen, was weitere Panikkäufe zur Folge hatte und den Kurs weiter nach oben trieb.

      In der Zwickmühle vor allem wegen der fatalen Folgen der Abwertung des Pesos für die Banken, entschied man sich für eine rigide Maßnahme, die bald als Corralón bekannt wurde. Sie bestand darin, alle Konten über einem bestimmten Grenzwert in festverzinsliche Sparbücher umzuwandeln, deren Rückgabetermine bis 2010 gestreckt wurden. Besonders problematisch erwies sich die Situation der unter der Regierungszeit Menems eingeführten Konten in Dollar, da diese sich ja im Wert vervielfacht hätten. So entschied man sich, Dollarkonten als Pesokonten mit Wert 1 zu 1,40 zu betrachten und erst im Laufe von mehreren Monaten, im Falle von hohen Werten sogar mehreren Jahren zurückzugeben. Schulden konnte man dagegen zunächst mit dem Kurs 1:1 zurückzahlen. Diese so genannte asymmetrische Pesifizierung beschäftigte die argentinischen Gerichte lange Zeit, die Folge war letztendlich, dass ein neues Anleihen-Programm namens Plan BODEN eingeführt wurde und auch die Schulden im Verhältnis 1:1,4 plus einem Inflationsindex, dem CER, umgerechnet wurden. Ab 2003 wurden die vom Corralón betroffenen Konten allerdings wegen der besseren Konjunkturlage vorzeitig zurückgezahlt.

      Alle diese Maßnahmen führten zu einem weiteren Vertrauensschwund, so dass der Kurs des Dollars im April 2002 bald auf etwa 3,50 Pesos anstieg. Die Zentralbank konnte den Kurs jedoch durch Pesokäufe bald auf etwa 2,80 Peso senken.
      Wirtschaftliche Unsicherheit (April bis August 2002)

      Um die Bevölkerung zu beruhigen, wurde eine Sozialhilfe von 100, später 150 Pesos für arbeitslose Familienoberhäupter eingeführt (der sogenannte Plan Jefes y Jefas de Hogar), angesichts der Inflation war dies jedoch eher ein symbolischer Betrag. Der Dollarkurs in Peso schwankte in der Zeit weiter und stieg Mitte des Jahres wieder auf beinahe 4 Pesos, wo er jedoch wegen massiver Stützmaßnahmen der Zentralbank stagnierte.

      Die Situation der Banken sorgte für weitere Unsicherheit. Am Ende setzte sich der Plan Bonex II oder Plan BODEN durch, welcher die Konten in Dollar in eine weite Palette festverzinslicher Wertpapiere mit einer Laufzeit von 5-10 Jahren (Boden) umwandelte.

      Der Corralón sorgte in dieser Zeit dafür, das breite Teile der Wirtschaft wie etwa der Immobilienmarkt und die Automobilindustrie regelrecht abgewürgt wurden. So kam es in den ersten Monaten 2002 zu einer Rezession von 12%.
      Ausklang der Krise und zaghafte Erholung (August 2002 bis Juli 2003)

      Nach der Mitte des Jahres gab es zum ersten Mal Anzeichen einer Erholung der Wirtschaft. Der Dollar-Kurs stabilisierte sich auf dem Niveau zwischen 3,60 und 3,70 Pesos, was etwas mehr Sicherheit in die Pläne der Unternehmen brachte.
      Ende 2002 ging es mit der Wirtschaft dann endgültig wieder aufwärts, die positiven Seiten der Abwertung (konkurrenzfähigere Preise auf dem Weltmarkt) machten sich deutlich bemerkbar. Anfang 2003 wurden das Corralito, das Corralón sowie im Laufe des Jahres die meisten Ersatzwährungen auf Basis von Schuldenbonds (z.B. LECOP) abgeschafft, was den Konsum wieder deutlich ankurbelte. Dennoch kündigte Präsident Duhalde Neuwahlen an, um die staatlichen Institutionen wieder mit Legitimität zu versehen.

      Im Mai 2003 gewann Néstor Kirchner, der dem linken Flügel der Peronistischen Partei angehört, die Präsidentenwahl in der zweiten Runde, da sein Gegenkandidat Carlos Menem nicht zur Stichwahl antrat. Er verschaffte sich mit mehreren Aktionen ein “Macher-Image”, behielt aber den wirtschaftlichen Kurs seines Vorgängers im Wesentlichen bei. Das Wirtschaftswachstum blieb konstant und erreichte im Jahr 2003 8,9 %.

      Weitere Entwicklung


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      Seit Ende 2003 / Anfang 2004 gibt es immer wieder Energieengpässe, die ihre Ursachen in dem relativ starken Wirtschaftswachstum, den sehr hohen Rohölpreisen und in fehlenden Investitionen in die Energieinfrastruktur haben.
      Ein weiterer Konflikt der Nachkrisenzeit war die lange Zeit ungelöste Frage der argentinischen Anleihen, die nicht mehr vom Staat bedient wurden. Ein großer Teil der Schulden Argentiniens wird von privaten Gläubigern reklamiert. Da Argentinien nach der Abwertung 2002 ohne ein extremes Sparprogramm nicht in der Lage gewesen wäre, den Zahlungen gegenüber den privaten Gläubigern nachzukommen, wurden Pläne für ein Umschuldungsangebot (canje) erarbeitet. Gegenüber den multilateralen Gläubigern wie Weltbank, IWF, usw. beglich Argentinien hingegen stets seine Verpflichtungen in voller Höhe (wenn auch teilweise mit zeitlicher Verzögerung).

      Im Jahr 2004 wurden den Vertretungen der Gläubiger mehrmals Vorschläge unterbreitet, die einen Kapitalschnitt von 75%, später 65% vorsahen. Sie stießen zunächst besonders bei den ausländischen Gläubigern, die mehr als 55% des Schuldenvolumens reklamieren, allgemein auf Ablehnung und trübten auch Argentiniens Verhältnis mit dem IWF. Durch mehrere diplomatische Missionen gelang es jedoch Argentinien, die meisten Gläubigergruppen zu überzeugen, Widerstand gab es bis zum Ende noch von den deutschen und vor allem von den italienischen Gläubigern.

      Der Prozess der Umschuldung sollte ursprünglich Ende November 2004 beginnen, begann aber nach Verzögerungen erst am 12. Januar 2005 und sah einen Kapitalschnitt von nur noch durchschnittlich 50% vor, der durch die Einführung von drei neuen Bonds erreicht wurde, aus denen die Gläubiger mit Einschränkungen auswählen konnten. Die seit 2002 aufgelaufenen überfälligen Zinsen der Not leidenden Anleihen wurden von Argentinien entgegen den Bedingungen nicht anerkannt, so dass der tatsächliche Verlust für die früheren Kreditgeber Argentiniens deutlich höher als offiziell angegeben ist. Die drei Bondtypen sind:

      · der Bono Par ohne Kapitalschnitt

      · der Bono Cuasi Par mit einem Kapitalschnitt von 30%

      · der Bono de Descuento mit einem Kapitalschnitt von 70%

      Allen drei gemeinsam ist, dass sie wesentliche Verschlechterungen der rechtlichen Position der Gläubiger beinhalten. Unter anderem ist im Gegensatz zu den früheren Anleihen kein ausländischer Gerichtsstand mehr gegeben, wenn Argentinien erneut seine Schulden nicht mehr bedienen sollte, das heißt es werden dann Klagen nach argentinischer Rechtsordnung und Gerichtsstand anzustrengen sein.

      Gezeichnet wurden Bono Par sowie Bono Cuasi Par, die auf 15 Mrd. US-Dollar (Par) bzw. 23,4 Mrd. US-Dollar (Cuasi Par) beschränkt waren. Anleger, die über diesen Kontingenten zeichneten, erhielten den Bono de Descuento zugeteilt.

      Während der Bono Par nur niedrige Zinsen und eine sehr lange Laufzeit bietet, hat der Bono de Descuento den höchsten Zinssatz und die kürzeste Laufzeit. Weiterhin wird ein Teil der Bonds an die Inflationsrate gebunden, aber in Pesos, nicht mehr in US-Dollar berechnet. Nach Angaben der Zeitung Clarín waren dies nach dem Ende des Umschuldungsangebots etwa 40% der Bonds.

      Der damalige argentinische Wirtschaftsminister Roberto Lavagna betonte mehrmals, dass dies das letzte und einzige Angebot sein werde, das Argentinien den Gläubigern machen würde. Als erste Gruppe traten die argentinischen Gläubiger in das Angebot ein, von denen ein Großteil Schuldentitel über die argentinischen Rentenkassen (AFJP) hielt.

      Mitte Februar 2005 wurden die Verhandlungen für abgeschlossen erklärt. Bis zum Ende des Zeitraums für die Umschuldung am 25. Februar 2005 hatten 76,15% der Gläubiger das Angebot angenommen.

      Nach dem Ende des Umschuldungsangebots gab es vereinzelte Stimmen, sowohl von Gläubigergruppen als auch vom IWF, die eine erneute Umschuldungsofferte forderten. Die argentinische Regierung betonte jedoch mehrmals, dass sie diesen Forderungen nicht nachkommen werde.

      Auswirkungen auf die Bevölkerung


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      Die Argentinien-Krise hatte eine allgemeine Verschlechterung des Lebensniveaus der argentinischen Bevölkerung zur Folge, die allerdings wegen der schnellen Erholung der Wirtschaft nur wenige Jahre andauerte.

      Kaufkraftverlust und Verkleinerung der Mittelklasse


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      Der direkteste Effekt der Abwertung Anfang 2002 war der Verlust der Kaufkraft des argentinischen Pesos. Im Jahr 2002 kam es zu einer Inflationsrate von 41 % (Konsumentenpreisindex IPC). Da diese nicht oder nur in sehr beschränktem Maße von Lohnerhöhungen aufgefangen wurden, sank das Reallohnniveau um 23,2 %. In den Folgejahren war die Inflationsrate weiterhin hoch (zwischen 6 und 16 Prozent im Jahresvergleich), wegen der verbesserten konjunkturellen Lage konnten jedoch zum Teil starke Lohnerhöhungen erreicht werden, so dass der Reallohn wieder anstieg und im Jahr 2005 etwa wieder das Niveau von 2000 erreichte.

      Besonders die mittleren Schichten, die in den 1990er Jahren ein relativ hohes Lebensniveau erreicht hatten, waren von diesem Kaufkraftverlust betroffen, ein Teil von ihnen fiel zeitweise sogar unter die Armutsquote (die sogenannten nuevos pobres, span. “Neu-Armen”). Bei der Oberschicht waren die Verluste nicht so hoch, da diese ihr Vermögen meist in Dollar angelegt hatten und auch ihre Löhne oftmals in Dollar ausgezahlt bekommen.

      Anstieg der Armut und Unterernährung


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      Mit dem Kaufkraftverlust ging ein hoher Anstieg der Armutsquote von Werten um 15 % in den mittleren 90er Jahren über 25,9 % im Jahr 1998 auf ein Höchstniveau von 57,5 % Mitte 2002 einher. Gleichzeitig hatten 27,5 % der Bevölkerung laut dem Statistikamt INDEC nicht genügend Einkünfte, um den Lebensmittelwarenkorb zu decken, was in Argentinien mit dem Begriff tasa de indigencia (Elendsrate) bezeichnet wird.

      Dies bedeutet zwar nicht, dass dieser Teil der Bevölkerung von Hunger betroffen ist, da sich der Lebensmittelwarenkorb nicht am absoluten Minimum der notwendigen Kalorienzufuhr, sondern an einem Lebensmittelwarenkorb, dessen Zusammensetzung dem durchschnittlichen Lebensmittelkonsum des zweitärmsten Fünftel der Bevölkerung im Jahr 1986 entspricht. Zudem gibt es zahlreiche Hilfsprogramme vom Staat und Nichtregierungsorganisationen. Dennoch kam es in einigen Provinzen zu einem Anstieg der Unterernährung insbesondere bei Kindern, am schlimmsten war die Provinz Tucumán betroffen, in der im Jahr 2002 mehr als 20 % der Kinder unter fünf Jahren Untergewicht hatten.

      Nach dem Höhepunkt der Krise ging die Armutsrate langsam, aber kontinuierlich zurück und liegt im zweiten Semester des Jahres 2006 auf einem Niveau von 26,9 %, die Elendsrate liegt bei 8,7 %.

      Stagnation in der Verbesserung sozialer Indikatoren


      --------------------------------------------------------------------------------

      Während sich zahlreiche wichtige Indikatoren in den 90er Jahren deutlich verbessert hatten, verschlechterten sie sich in den Folgejahren der Krise oder sie stagnierten, wie im Fall der Kindersterblichkeit, die im Gesamtzeitraum der Krise (zwischen 1998 und 2002) zwar leicht zurückging (von 19,1 auf 16,8 auf 1000 Lebendgeburten), aber im Jahresvergleich zwischen 2001 (16,3 Promille) und 2002 leicht anstieg.

      Zusammenbruch und erneute Expansion des Informellen Sektors


      --------------------------------------------------------------------------------

      Argentinien hat besonders seit den 1970er Jahren einen starken Informellen Sektor, der in den 1980er und besonders den späten 1990er Jahren, als die Arbeitslosigkeit zum ersten Mal auf zweistellige Werte anstieg, stark anwuchs. In den Medien wurden vor allem die sogenannten cartoneros – Sammler von Karton und anderen recycelbaren Materialien – thematisiert, doch daneben gibt es eine große Anzahl von ambulanten Verkäufern und nicht registrierten Dienstleistern aller Art, den sogenannten changueros (etwa: Tagelöhner). Weiterhin ist ein Großteil der in kleinen Einzelhandelsbetrieben (z.B. Kiosken) Angestellten informell beschäftigt.

      Wegen der Bargeldknappheit infolge des Corralito, das die Bargeld-Umlaufmenge aus Angst vor Kapitalflucht beschränkte, war Ende 2001 der informelle Sektor in eine sehr schwierige Situation geraten, die mit zur Explosion der Proteste an diesem Jahreswechsel beitrug. Dieser Sektor hängt vollständig vom Vorhandensein von Bargeld ab und sah sich in seiner Existenz bedroht.

      Trotz der Bargeldkrise expandierte der informelle Sektor ab Anfang 2002 wieder, als die Arbeitslosigkeit durch die Nebeneffekte der Krise anstieg und viele Neu-Arbeitslose in den Informellen Sektor zwang.

      Um diese soziale Tragödie abzufedern, führte Eduardo Duhalde den Plan Jefes y Jefas de Hogar, eine Minimal-Sozialhilfe für arbeitslose Familienoberhäupter ein, die zunächst 100, dann 150 Pesos betrug. Es gibt jedoch kein Recht auf diese Sozialhilfe, sondern nur in einer bestimmten Frist eingetragene Berechtigte können sie empfangen.

      Nachdem sich die Situation des Arbeitsmarktes ab 2003 wieder entspannte, entstanden nach und nach wieder mehr formelle Arbeitsplätze, so dass die Bedeutung des Informellen Sektors leicht zurückging. Dennoch sind noch im Jahr 2007 mehr als 40 % der erwerbstätigen Bevölkerung nicht registriert.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.11.10 14:03:22
      Beitrag Nr. 2.494 ()
      Nchfolgend ein interessantes Interview mit Günter Hannich zum Thema Inflation - Deflation - Gold- Immobilien etc.

      Ich persönlich sehe das von Hannich geschilderte Szenario als sehr realistisch an. Die Inflation ist (noch) weit weg. Zuerst kommt eine Deflation.

      wirtschaftsfacts.de: Guten Tag, Herr Hannich. Wie der Titel Ihres neuen Buchs bereits verrät, basierten die aktuellen Vorgänge an den internationalen Märkten Ihrer Meinung nach auf einer Inflationslüge. Würden Sie unseren Lesern bitte skizzieren, welche persönliche Ansicht sich hinter diesem Titel verbirgt?

      Günter Hannich: Nach der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009 und der sich anschließenden Euro-Krise in diesem Jahr waren sich fast alle Marktbeobachter inklusive der Medien und Politiker sehr schnell darüber einig, dass wir eine „Inflation“ oder gar „Hyperinflation“ bekommen würden. Es wurde eine regelrechte Propaganda in den Massenmedien geführt, um den Leuten Angst vor einer Inflation zu machen.

      Doch ganz vergessen wurde Im Rahmen dieser Diskussion, dass jede Wirtschaftskrise zuerst zu einer längeren Deflationsphase führt und erst zu einem viel späteren Zeitpunkt eine Inflation überhaupt möglich ist. Mittels dieser Propaganda wurden die Anleger nun in eine völlig falsche, sehr gefährliche Richtung gelenkt – sie sichern sich mit Immobilien- und Goldkäufen gegen eine vermeintliche Inflation ab und werden dann von der viel gefährlicheren Deflation überrollt werden.

      wirtschaftsfacts.de: Es gibt Wirtschaftsexperten wie den australischen Ökonomieprofessor Steve Keen, der bereits vor mehr als zwei Jahren ein ökonomisches Modell erarbeitete, nach dem die US Federal Reserve ihre Geldmenge M0 um den Faktor 25 erhöhen müsste, um nur ein Viertel (!) der heute ausstehenden Schulden zu inflationieren. Hat er Recht?

      Günter Hannich: Das sehe ich ganz genauso. Der Großteil der ganzen Rettungsprogramme in den letzten Jahren basierte auf bloßen Bürgschaften. In den Medien wurden Zahlen von „hunderten Milliarden“ genannt und die Bürger glaubten daraufhin, dass diese Summen nun gedruckt und in Umlauf gegeben werden – dabei waren es bloße Bürgschaften, ohne dass da irgendetwas gedruckt wurde. Zudem sinkt die Geldmenge M3 bereits seit längerer Zeit deutlich – wo soll da eine Inflation herkommen?

      wirtschaftsfacts.de: Just seitdem die US Federal Reserve die Expansion ihres QE-Programms Anfang November offiziell bekannt gab, beginnen die Zinsen auf Staatsanleihen in den USA plötzlich zu steigen. Wird es überhaupt ein QE-3 geben oder ist der momentan zu beobachtende Crash am Markt für amerikanische Kommunalbonds ein Vorgeschmack auf das, was den USA zukünftig auf nationaler Ebene bevorstehen könnte?

      Günter Hannich: Diese ganzen Anleihekäufe der Zentralbanken werden völlig überschätzt. Japan hat auch jahrelang versucht, durch solche Programme aus seiner Krise heraus zu kommen – genutzt hat es überhaupt nichts und die Deflation konnten solche Programme auch nicht beenden.

      Der niedrige Zins heute führt zu einer „Liquiditätsfalle“ – Gelder werden also eher gehortet als neu angelegt, das verlangsamt die Umlaufgeschwindigkeit des Geldkreislaufs und wirkt deflationär.

      Durch die zunehmende Krisengefahr wird der Zins jedoch sehr bald – durch Risikozuschläge zum Kapitalzins – wieder deutlich steigen. Dann wird es sehr schnell zu einer neuen Schuldenkrise kommen, da die Schuldner die hohen Zinsen dann nicht mehr bezahlen können.

      wirtschaftsfacts.de: Die meisten Schwellenländer bereiten sich derzeit auf die Einführung von Kapitalkontrollen vor, um ausländische Kapitalströme zu Spekulationszwecken aus ihren Märkten fern zu halten. Welche Folgen wird der auf internationaler Ebene ausgebrochene Währungskrieg noch zeitigen? Stehen weitläufige protektionistische Maßnahmen bereits auf Ihrer Agenda?

      Günter Hannich: Jede Krisenzeit ist auch mit protektionistischen Maßnahmen verbunden – bestes Beispiel hierfür ist die Weltwirtschaftskrise der 1930iger Jahre. Doch durch solche Maßnahmen wird die deflationäre Tendenz nur weiter verstärkt, weil der internationale Handel eingeschränkt wird.

      Bei den Währungen werden wir auch bald drastische Veränderungen erleben: So wird beispielsweise der US-Dollar abstürzen, da das Doppeldefizit der Vereinigten Staaten, basierend auf einem gigantischen Handelsbilanz- wie auch Haushaltsdefizit, nicht mehr finanzierbar sein wird.

      wirtschaftsfacts.de: Eine große Mehrheit der Marktbeobachter sagte dem US-Dollar nach der Ankündigung zur Ausweitung des QE-Programms durch die US Federal Reserve erneut den Totalabsturz voraus. Allerdings ist Amerikas Währung seitdem – ganz im Gegenteil – wieder deutlich stärker geworden. Wie sehen Ihre mittelfristigen Erwartungen an dieser Front aus?

      Günter Hannich: Langfristig muss die US-Währung abstürzen, da jedes Handelsbilanzdefizit letztlich zu einer sinkenden Währung führt. Die südostasiatischen Länder hatten 1997 vor der Asienkrise ein Handelsbilanzdefizit von 3 Prozent – dies galt damals als „gigantisches Defizit“, welches zu einem Absturz der lokalen Währungen von bis zu 90 Prozent führte.

      Die USA haben heute ein Handelsbilanzdefizit von etwa 7 Prozent – der Währungsabsturz wird entsprechend drastisch ausfallen.

      wirtschaftsfacts.de: Im kommenden Jahr wird es aller Voraussicht nach zur Verabschiedung eines US$4 Billionen schweren Sparpakets in den USA kommen, für das erste Entwürfe zuletzt offiziell präsentiert wurden. Welche Folgen würde eine Umsetzung dieses Pakets für den US-Arbeitsmarkt, die Kleinunternehmen und den sozialen Frieden in den USA zeitigen?

      Günter Hannich: Überall auf der Welt werden nun drakonische Sparpakete geschnürt und aus diesem Grunde komme ich auf meine vorherige Aussage zurück, dass wir eine extreme Deflation erleben werden. „Sparen“ im weitesten Sinne heißt immer, dass die Massenkaufkraft eingeschränkt wird – so etwas kann nur in einer Deflation enden!

      Der US-Arbeitsmarkt wird dabei weiter einbrechen, Kleinunternehmen werden – aufgrund ihrer hohen Fremdkapital-Belastung – zunehmend bankrott gehen und der soziale Friede wird überall auf der Welt ins Wanken geraten. Ein Beispiel hierfür ist wieder die Deflation der Weltwirtschaftskrise: der damalige deutsche Kanzler Heinrich Brüning verordnete Deutschland in dieser Zeit ein drakonisches Sparpaket – die Folgen waren, dass sich die Deflation weiter verschlimmerte und radikale Kräfte letztlich durch eine immer weiter ansteigende Zahl von Arbeitslosen an die Macht kamen.

      wirtschaftsfacts.de: Warum spricht alle Welt eigentlich immer von einem unmittelbar bevorstehenden Crash des US-Dollars? Geht es nicht insbesondere dem Euro noch weitaus schlechter, wie die mit Vehemenz um sich greifende Staatsschuldenkrise in Europa zeigt?

      Günter Hannich: Die USA weisen heute ein nie da gewesenes Handelsbilanzdefizit von etwa 7 Prozent auf – dazu ein Haushaltsdefizit von über 10 Prozent. Da sind wir von „griechischen Verhältnissen“ gar nicht weit entfernt. Allerdings geht es hier nicht um einen relativ unbedeutenden Kleinstaat, sondern um die größte Volkswirtschaft der Welt.

      Der Euro ist zwar auch wegen des an sich instabilen Einheitsgeldes angeschlagen, aber die USA haben da noch ganz andere Probleme. Deshalb wird der US-Dollar wahrscheinlich noch vor dem Euro scheitern.

      wirtschaftsfacts.de: Nach Griechenland ist nun auch Irland unter den so genannten Schirm des Europäischen Finanzstabilisierungsfonds (ESFS) geschlüpft. Die Märkte schielen bereits auf den nächsten Kandidaten Portugal. Was passiert eigentlich, wenn mit Spanien oder Italien erst die richtigen Großkaliber folgen werden? 750 Milliarden Euro sind doch niemals ausreichend, wenn es dazu kommen sollte. Oder irren wir uns?

      Günter Hannich: Der Euro ist von Anfang an eine Totgeburt gewesen. Es ist in der Geschichte noch nie gelungen, ökonomisch völlig ungleiche Staaten unter einen Währungshut zu zwingen, ohne dass am Ende das gesamte System kollabieren musste.

      Ich habe darauf bereits 1996 in verschiedenen Artikeln und 2001 in meinem Buch „Der Euro“ hingewiesen. Doch damals wollte in der allgemeinen Jubelstimmung um den Euro niemand etwas von den mit der Einführung dieser Währung verbundenen Gefahren hören.

      Auch noch so hohe Summen werden nichts daran ändern können, dass man ungleiche Staaten niemals durch eine Währung verknüpfen darf!

      Dabei hätte jedermann vor der Einführung des Euro bereits klar sein müssen, dass dieses System nicht funktionieren kann – die auseinander laufenden Lohnstückkosten zeigten ganz deutlich, dass sich die Euro-Länder nicht zusammen, sondern auseinander bewegten.

      Wenn nun Spanien und Italien auch noch in die Klemme geraten, dann wird das nicht mehr zu finanzieren sein. Am Ende sind dann alle Länder pleite: sowohl die schwachen als auch die starken.

      wirtschaftsfacts.de: Es wird immer offensichtlicher, dass die europäischen Staatsführer dazu bereit sind, Vertrag um Vertrag zu brechen, nur um den Euro zu retten. Jetzt soll aus Europa tatsächlich eine bereits seit langer Zeit befürchtete Transfer-Union werden. Sehen Sie die Aktivitäten dieser Staatsführungen eigentlich noch im Einklang mit den geltenden Gesetzen?

      Günter Hannich: Nein, ganz sicher nicht. Eine Transferunion wurde im Zuge der damaligen Euro-Einführung kategorisch ausgeschlossen.

      Dazu kommt, dass der Euro schon damals nicht von der Bevölkerung akzeptiert wurde – bis zu 90 Prozent der deutschen Bürger lehnten die Einheitswährung ab. Es wurde hier also ein rein politisches Projekt verwirklicht, welches keinerlei ökonomische Grundlagen hatte, und das entgegen aller existierenden demokratischen Strukturen eingeführt wurde.

      wirtschaftsfacts.de: Gibt es überhaupt noch so etwas wie Rechtssicherheit in unseren westlichen Industrieländern oder ist jetzt politisch alles erlaubt, was als Lebensverlängerung für das heutige System wirkt?

      Günter Hannich: Zurzeit sieht es in der Tat ganz danach aus, als können die „da oben“ sich alles erlauben. Eine richtige Rechtssicherheit ist immer weniger zu erkennen. Regelungen, die heute noch gelten, können morgen schon nicht mehr das Papier wert sein, auf dem sie gedruckt sind.

      Deshalb ist mir auch unverständlich, wie sich Menschen heute auf Jahrzehnte auf staatliche Regeln – etwa bei der Solar-Einspeisevergütung oder etwaigen Rentenversprechen – verlassen, wenn sie jeden Tag sehen können, wie Regeln rückwirkend geändert oder gebrochen werden.

      wirtschaftsfacts.de: Finanzmarktexperten geben reihenweise Ratschläge ab, dass man nun Immobilien, Gold, Silber und alles was den Stempel Sachwerte auf der Stirn trägt, kaufen müsse. Sicher ist Gold das natürliche, weil echte Geld. Kann der private Besitz von Edelmetallen jedoch nicht wieder verboten werden, wie selbst Goldexperten wie James Turk bereits befürchten? Was passiert mit Immobilienhypothekaren, wenn die Zinsen an den Märkten explodieren? Und worin investieren Sie Ihr Bargeld zurzeit?

      Günter Hannich: Also ich halte die meisten heutigen Ratschläge für viel zu einseitig und damit gefährlich.

      Auch die Behauptung, dass Gold doch Geld wäre, ist falsch. Denn wäre Gold tatsächlich Geld, dann könnte man jetzt mit einem Krügerrand im Supermarkt einkaufen gehen. Doch die Kassiererin wird einen wegschicken mit den Worten: „Verkaufen Sie das erst mal“. Daran wird deutlich, dass Gold – nach Ende des Goldstandards – eben nichts anderes ist als ein normales Metall mit einem schwankenden Preis.

      Die Richtung, in die die Wirtschaftsführer streben, zeichnet sich immer deutlicher ab: Sie wollen wieder einen Goldstandard einführen. Dieser macht jedoch nur Sinn, wenn dann gleichzeitig – analog zum Goldbesitzverbot von 1933 in den USA – der private Goldbesitz verboten wird. Gold war für Amerikaner erst nach Ende des Bretton-Woods-Goldstandards Anfang der 1970iger Jahre wieder erwerbbar.

      Deshalb sollten gerade Edelmetallfreunde den Goldstandard kritisch sehen und ablehnen.

      Immobilien werden in der kommenden Deflation massiv an Wert verlieren. Viele Schuldner werden ihre Kredite nicht mehr bezahlen können und die dadurch wachsenden Zwangsversteigerungen werden die Immobilienpreise immer weiter nach unten drücken. In der Deflation der Weltwirtschaftskrise verloren Immobilien immerhin bis zu 90 Prozent an Wert!

      Richtig schützen kann man sich vor der kommenden Katastrophe nur durch eine flexible Strategie – alles was statisch ist wie zum Beispiel der Gold- oder Immobilienkauf ist viel zu starr, als dass es funktionieren könnte. Selbstverständlich gehört zu einer flexiblen Strategie auch der Kauf von Edelmetallen, dann jedoch in einem vernünftigen Verhältnis von maximal 10 bis 20 Prozent des eigenen Vermögens.

      wirtschaftsfacts.de: In Asien zeichnen sich zwischen Nord- und Südkorea gerade ernsthafte Spannungen ab, die in einen Krieg münden könnten. Was wird in Asien Ihrer Meinung nach erst passieren, wenn die enorme Immobilienblase in China tatsächlich platzen sollte?

      Günter Hannich: Ganz klar: Die Entwicklung steuert auf eine Deflation und Weltwirtschaftskrise zu!

      Wenn die Blase in China platzt, dann wird dieses Ereignis unmittelbar zu einer Krise weltweit führen. Der Handel wird einbrechen und diese Entwicklung kann nur deflationär sein.

      wirtschaftsfacts.de: Sind Sie der Meinung, dass im Falle eines Systemzusammenbruchs die heutige politische Führung der Industrieländer von einer Revolution hinfort gespült werden könnte? Kämpfen die betreffenden Personen bzw. die Elite derzeit nur noch um ihr eigenes Überleben und lediglich den Versuch, die Kontrolle über das System nicht komplett zu verlieren?

      Günter Hannich: Wie die Geschichte zeigt, sind wirtschaftliche Krisen auch immer mit politischen Krisen verbunden. In der Weise wie die Weltwirtschaftskrise zu radikalen Regierungen führte, kann es auch jetzt wieder passieren, dass repressive Kräfte an die Macht kommen.

      wirtschaftfacts.de: Wie könnte die Welt nach einem möglichen Systemcrash aussehen? Ist die Chance zu einer geordneten Abwicklung des Systems bereits vertan worden? Oder bleibt ein Fenster offen?

      Günter Hannich: Eine richtige Lösung würde einzig auf einer echten Änderung unseres heute auf Zins basierenden Finanzsystems beruhen. Dass ein Zinssystem dauerhaft nicht funktionieren kann, zeigt bereits die Zinseszinsrechnung: Hätte man zu Jesu Geburt einen Pfennig (1/2 Cent) zu 5 Prozent Zinseszins angelegt, dann hätte dieser Pfennig heute den Gegenwert von über 400 Milliarden Erdkugeln aus purem Gold!

      Solch ein System funktioniert also immer nur für wenige Jahrzehnte, bis es wieder kollabiert.

      Leider befürchte ich, dass man wieder nicht die richtigen Lehren daraus ziehen, sondern uns vom Regen in die Traufe schicken wird. Die heutige Propaganda geht immer mehr in Richtung „Goldstandard“. Dabei zeigte schon die Weltwirtschaftskrise, dass ein solcher nicht funktioniert und mehr Schaden anrichtet als er hilft.

      In Deutschland wurde 1924 und weltweit 1926 der Goldstandard eingeführt – doch schon 1930 hatten wir bedingt durch diesen Goldstandard die Weltwirtschaftskrise. Nur Länder, die sich schnell davon lösten, konnten ihre Wirtschaften erneut in einen Aufschwung führen.

      Genau dieses alte, schon immer gescheiterte Modell, will man jetzt wieder aus der Mottenkiste der Geschichte holen und uns als angebliche „Lösung“ präsentieren, nur um nicht das Finanzsystem von Grund auf einmal hinterfragen zu müssen.

      Hätten wir heute den Goldstandard, dann hätten wir schon längst die Weltwirtschaftskrise – wahrscheinlich Hand in Hand gehend mit einem Dritten Weltkrieg.

      Da der Goldstandard alle Länder über einen Kamm schert, und sich alle dann am Goldpreis orientieren müssen, kann es auch keine freien Wechselkurspuffer mehr geben. Der Goldstandard ist dann eine Art „Super-Euro“ mit den gleichen Problemen, die mit dem Euro einher gehen, bis das System abermals kollabiert.

      wirtschaftsfacts.de: Wenn es in absehbarer Zukunft zu einer Währungsreform kommen sollte, wie würde diese aussehen und in welcher Weise hätten Banken, Bondhalter und internationale Investoren einen “Haircut” hinzunehmen?

      Günter Hannich: Eine richtige Währungsreform kommt nicht so schnell wie das heute propagiert wird. So etwas gab es bisher nur selten und es macht auch nur Sinn, wenn die Währung wirklich zerrüttet ist. Solange die einzelnen Währungen jedoch noch gerne akzeptiert werden – egal ob US-Dollar oder Euro – solange wird es keine Währungsreform geben.

      Ich sehe die Abfolge folgendermaßen: Zuerst Crash, dann längere Deflation, danach erst Hyperinflation und ganz am Ende die Währungsreform.

      Die schwierigste Phase, die es in diesem Prozess zu überstehen gilt, ist die Deflation, auf die sich heute kaum jemand vorbereitet, weil alle an eine baldige Hyperinflation oder den Währungsschnitt glauben.

      Wer allerdings die erste Krisenstufe schon nicht übersteht, der wird auch im letzten Schritt nichts mehr haben, was er verlieren könnte.

      wirtschaftsfacts.de Herr Hannich, wir bedanken uns bei Ihnen für dieses sehr ausführliche Gespräch.
      8 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.11.10 14:31:48
      Beitrag Nr. 2.495 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.590.150 von wachholder am 25.11.10 14:03:22Hab mir dein cut/paste nicht durchgelesen. Nur den Namen Hannich.

      Nur Hannich ist definitiv der Falsche Prediger !!!
      Dann noch lieber Walter die Eichel.
      lg,
      sn99

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      Avatar
      schrieb am 25.11.10 16:50:04
      Beitrag Nr. 2.496 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.586.460 von Bergfreund am 24.11.10 22:31:06......gilt denen mit den "langen" :keks:

      könnt ihr nicht den URL eingeben anstelle der ellenlangen kopien von irgendwoher - geht man dort rein , findet man sicher mehrere interessante sachen zu lesen .....

      z.bspl. http://www.michaelwinkler.de/Kommentar.html

      oder http://www.infokriegernews.de/ ..oder weiss der...sonst wohin :rolleyes:
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.11.10 17:45:19
      Beitrag Nr. 2.497 ()
      Vorbeugen ist immer gut, hat man da bereits Vorahnungen?

      http://derstandard.at/1289608732321/Irland-Krise-EU-koennte-…

      und wenn das wieder nicht genügt, was ist dann?

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 25.11.10 18:09:34
      Beitrag Nr. 2.498 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.591.690 von stimmtdas am 25.11.10 16:50:04Hi stimmtdas,

      Es ist aus 2 Gründen notwendig, oft den Text hierher zu kopieren:

      1. Bei Zensur werden bestimmte Seiten gesperrt
      2. Bei Michael Winkler z.B. wird der Tageskommentar täglich aktualisiert, die alten sind nur für registrierte und damit zahlende User sichtbar, ebenso die älteren Pranger.
      Avatar
      schrieb am 25.11.10 18:32:39
      Beitrag Nr. 2.499 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.590.150 von wachholder am 25.11.10 14:03:22wachholder,
      ich finde den Hanich-Artikel insgesamt recht interessant und aufschlußreich.
      Da wird ja auch besonders die Frage von Deflation/Inflation...was kommt zuerst?...
      angerissen.Ich hatte den Artikel Argentinien ja reingestellt,auch da kam es erst
      zur Rezession/Deflation und später Hyperinflation.Welche Wechseleffekte da eine
      Rolle spielen habe ich bislang immer noch nicht begriffen.Was klar ist,es kommt
      zur weiteren Verarmung,weniger Konsum,Firmenpleiten.
      In Irland gehts dem Bürger wie in Griechenland an den Kragen.Sparprogramme auf
      dem Rücken der Bevölkerung.

      Ich wüßte auch nicht,wie ein Goldsstandard heute noch funktionieren würde.
      Angeblich wurden 18...hundert alle techn.Entwicklungen und die Industrialisierung/
      Gründerjahre aunter Goldstandard entwickelt.
      Von der Forumgemeinde kommt auch wenig zu diesen Fragen.Wenn die Immob.in der Deflation krachen sollen dürfte Gold diesem nicht mitlaufen.Im übrigen,wenn die Leute heute
      10-15 Jahre ihre Hypo mit "Festzins"holen,wieso gibt es soviele Pleiten.Gibts da
      Lücken?...wenn die Inflation steigt,können die Banken nicht einfach die Zinsen beim
      Häuslebauer hochziehen.Und wer morgen für 15 Jahre Hypo nimmt müßte selbst durch eine
      Hyperinflation gut durchkommen,vorrausgesetzt die Kriese kommt demnächst um die Ecke.
      6 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.11.10 19:26:45
      Beitrag Nr. 2.500 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.592.609 von Bergfreund am 25.11.10 18:32:39Hi bergfreund,

      man könnte es auch folgendermaßen sehen.
      Wir haben bereits Inflation, aber nicht weil überall die Preise steigen, sondern weil die Kaufkraft des Geldes durch das hirnlose Drucken von Milliarden von Banknoten immer geringer wird.

      Zu viel Geld,
      zu viele Schulden,
      zu viele Überkapazitäten,
      zu viele Arbeitsplätze,
      zu hohe Aktienkurse,
      zu hohe Rohstoffpreise

      das "zu viel" bzw. "zu hoch" muss abgebaut werden und das geht nur mit einer Deflation und die wird bald kommen, spätestens wenn China eine Verschnaufpause einlegen wird und der Dow und der Dax kollabieren werden mit dramatischen Folgen für die Realwirtschaft.

      Wo man hinschaut gibt es doch schon wieder Spekulationsblasen. Das gedruckte Geld wird erneut zweckentfremdet und für das Zocken eingesetzt.
      Nachdem Helikopter-Ben das zweite QE bekanntgegeben hatte wurden an der Wallstreet die Sektflaschen aufgemacht. Man macht die gleichen Fehler wie schon einmal.
      Die Finanzaufsicht schaut weg oder ist einfach nur inkompetent oder sie steckt mit den Bankern unter einer Decke.

      Wenn die Blase erneut platzt wird man wieder den Steuerzahler bemühen müssen.
      Doch ein weiteres Rettungsprogramm wird es nicht mehr geben.
      Ohne Deflation wird es keinen Neuanfang geben.

      W
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