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     7239  1 Kommentar Bitcoin als Entwicklungshilfe? So beliebt ist der Coin in Südafrika

    Die Kryptowährungen sind ein transnationales Finanzphänomen. Südkorea galt bislang als Dreh- und Angelpunkt für Bitcoin. Aber auch in Afrika entdeckt man das Potential der Digitalwährung.

    Bitcoin erfreut sich zunehmender Beliebtheit in Südafrika und anderen Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Digitalwährung gelten als ein sicherer Zufluchtsort vor politische und wirtschaftliche Turbulenzen. Bitcoin wird auch immer mehr zu einem Mittel, um finanzielle Hindernisse zu überwinden: (1) der Mangel an konventionellen Bankdienstleistungen und (2) den tweilweise eingeschränkten Zugang zu Fremdwährungen, so ein Bericht des Wall Street Journal.

    Bitcoin-Börsen verzeichnen Wachstum

    Mati Greenspan, Analyst bei der Online-Handelsplattform eToro, sagte, dass es einen spürbaren Anstieg der südafrikanischen Bitcoin-Händler auf der Plattform inmitten des erhöhten politischen Drucks des letzten Jahres gab. In Südafrika stieg die Zahl der neuen Nutzer, die Bitcoin über eToro handelten von Januar bis Ende November 2017 um 671 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vohrjahr, so Greenspan. Laut seiner Beobachtung setzte das Interesse im März 2017 ein, als der Finanzminister Südafrikas, Pravin Gordhan, entlassen wurde und nochmals verstärkt im November, als S&P Global Ratings die Lokalwährungsschulden Südafrikas auf den Junk-Status zurückstufte.

    Ein ähnlicher Anstieg war 2017 in Brasilien und Tschechien zu beobachten, obwohl nach den Daten von eToro kein Land die gleiche Begeisterung für Bitcoin zu teilen schien wie die Südafrikaner. 

    Quelle: Hier.

    Werner van Rooyen, Marketingleiter für den Krypto-Währungsumtausch Luno, sagte im November im Gespräch mit BusinessTech, dass jede Woche Tausende von Transaktionen von Südafrikanern getätigt werden. Trotz des exponentiellen Wachstums ist es immer noch fast unmöglich genau zu sagen, wie viele Südafrikaner im letzten Jahr in Bitcoin investiert haben oder derzeit in der Währung investiert sind. Fakt ist, dass es ziemlich einfach ist eine Bitcoin-Geldbörse (mit einer BTC-Empfangsadresse) zu bekommen und mehrere Empfangsadressen zu erstellen. 

    Bitcoin-Mining fast unmöglich

    In Afrika ist die Versorgung mit Strom ein großes Problem. Stromausfälle sind in vielen Teilen des Kontinents an der Tagesordnung. Aus diesem Grund ist das Bitcoin-Mining so gut wie ausgeschlossen. Afrikaner haben einen anderen Weg, um mit Krypto-Währungen Geld zu verdienen. Es gibt eine langsame Akkumulationsstrategie, aber eine, bei der sie weniger im Nachteil sind. Von Steemit bis zu Yours.org gibt viele Seiten, die Nutzer in Krypto-Währungen belohnen. 

    Bitcoin löst erstmals das Banken- und Überweisungsproblem

    In Afrika ist das Smartphone immer griffbereit und mit ihm das digitale Portemonnaie. In Teilen des Kontinents - vor allem in Handelsknotenpunkten wie Lagos, Nairobi und Johannesburg - stellt eine kleine, aber wachsende Zahl von Menschen fest, dass Kryptowährungen eine billigere Lösung für ein teures Problem darstellen - Geldtransfer über die Grenzen hinweg. Die Technologieplattform Bitpesa nutzt Bitcoin als Medium für den grenzüberschreitenden Bargeldtransfer. Es ist billiger, vor allem, wenn es einen Mangel an Dollar im Land oder Beschränkungen für den Zugriff auf Dollar gibt, so BBC. Es geht auch schneller, weil keine langwierigen und komplizierten Bankgenehmigungen durchlaufen werden müssen.

    In Nigeria, als die Regierung während einer Finanzkrise den Zugang zum US-Dollar kontrollierte, erleichterte Bitcoin es den Unternehmen, Bargeld ins Ausland zu transferieren, was das Interesse an Krypto-Währungen im Land erhöht hat, so BBC. In Simbabawe, wo politische und wirtschaftliche Instabilität herrscht, ist Bitcoin zu einer Institution geworden, bei der man Werte lagern und worüber man Waren und Dienstleistungen aus dem Ausland unkompliziert kaufen kann.

    Zentralbanken eher kritisch

    Aber auch in Afrika sind die Zentralbanken wachsam. Die nigerianischen, kenianischen und ugandischen Zentralbanken warnen davor, in den neuen und unregulierten Markt einzusteigen. Der Gouverneur der Zentralbank von Kenia ging sogar so weit zu sagen, dass digitale Währungen eine Art Ponzi Game seien, wegen ihrer hohen Volatilität.

    Bitcoin-Klassen überfüllt

    In Afrika gibt es Kurse für Bitcoin-Anfänger. Diese Angebote sind sehr beliebt bei Universitätsabsolventen die keinen Job finden, so BBC. Auch die Blockchain-Technologie übt einen großen Reiz auf die jungen Afrikaner aus. 

    Bitcoin behindert die Gründung einheitlicher Fiatwährungen

    Neben dem steigenden Interesse der Bevölkerung an den Kryptowährungen, gibt es ein Problem, denn die Zentralbank von Tanzania plant eine eigene Währung. Sie soll ein gesetzliches Zahlungsmittel in Burundi, Ruanda, Tansania, Kenia, Uganda und den Südsudan werden. Die Entwicklung einer neuen traditionellen Währung ist jedoch vor dem Hintergrund des Potentials der Kryptowährungen fraglich. Vor diesem Hintergrund arbeitet die Bank of Tanzania (BOT) nun mit Krypto-Währungsexperten aus Großbritannien zusammen, um herauszufinden, ob eine Fiatwährung noch Sinn macht. Die EAC-Mitglieder glauben, dass die zunehmende Beliebtheit digitaler Währungen die Dinge für einheitliche Währungspläne schwieriger machen.

     




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