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    Devisen  840  0 Kommentare Euro steigt auf Dreijahreshoch - Dollar immer schwächer

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag seine Gewinne der vergangenen Tage ausgebaut und einen gut dreijährigen Höchststand markiert. Bereits am Morgen wurde mit 1,2555 US-Dollar der höchste Stand seit Dezember 2014 erreicht. Zuletzt kostet ein Euro 1,2530 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch auf 1,2493 Dollar festgesetzt.

    Als Auslöser der Euro-Gewinne gilt der immer schwächere US-Dollar. Der Dollar-Index, der die US-Währung ins Verhältnis setzt zu anderen wichtigen Währungen, fiel am Freitag auf den tiefsten Stand seit Ende 2014. Das zeigt, dass die Dollar-Schwäche breit angelegt ist.

    Gründe für den schwachen Dollar sind nicht leicht zu finden. Devisenfachleute tappen zum Teil im Dunkeln. Einen Erklärungsversuch liefert die Commerzbank: die steigende US-Staatsverschuldung. So dürften die Steuerreform und der neue unlängst beschlossene Haushaltsrahmen zu deutlich höheren Haushaltsdefiziten in Richtung sechs Prozent der Wirtschaftsleistung führen.

    Steigende Defizite in konjunkturell guten Zeiten seien für die USA "extrem ungewöhnlich", schreiben die Experten Bernd Weidensteiner und Christoph Balz in einer Studie. "In Washington fallen offenbar alle fiskalischen Hemmungen."

    Andere Fachleute sehen die Dollar-Schwäche vor allem stimmungsgetrieben. "Der US-Dollar scheint noch unbeliebter als gedacht", schreiben die Devisenexperten der BayernLB in einem Marktkommentar. Denn eigentlich müssten steigende Inflations- und Zinserwartungen sowie die bessere Stimmung am amerikanischen Aktienmarkt den Dollar stärken.

    Der Euro wird seinerseits gestützt durch die robust wachsende Wirtschaft des Euroraums. Aus diesem Grund wird erwartet, dass die EZB ihre immer noch extrem lockere Geldpolitik demnächst etwas weniger locker gestalten wird. Zinsanhebungen dürften jedoch noch längere Zeit auf sich warten lassen, weshalb der Zinsvorteil des Dollar zunächst eher größer als kleiner werden dürfte. Dies könnte die Euro-Gewinne nach oben begrenzen.

    Am Freitag richten sich die Augen der Anleger auf die USA. Dort wird eine Reihe von Konjunkturdaten veröffentlicht, darunter Preiszahlen vom Außenhandel, Daten vom Häusermarkt und die Verbraucherstimmung der Uni Michigan. In der Eurozone stehen dagegen so gut wie keine Wirtschaftszahlen an./bgf/tos/das




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