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    Geldmanagement  3331  0 Kommentare Suchen statt Interpretieren!

    Der dritte Teil dieser Serie baut auf den Rumrutschfaktor und das zweischneidige Schwert auf.

    Die Teorie liest sich oft einfach, die Praxis ist es nicht. Nach der Einleitung zum Thema Geldmanagement im Artikel Geldmanagement: Der Rumrutschfaktor analysierten wir das Geldmanagement als zweischneidiges Schwert. Ab jetzt gilt es zu Suchen statt zu Interpretieren.

    … Suchen statt Interpretieren!

    Nun, leider starren zu viele Trader den ganzen Tag einen Markt an, interpretieren jeden zappelnden Candle oder Bar, sehen es als ihre Aufgabe, dessen Schlusskurs und jeglichen noch so kleinen Kursrutsch vorwegzunehmen, und schütten ihren »Lieblingsmarkt« mit von Aktionismus getriebenen Trades zu. Zu viele Trader sitzen mit geröteten Augen und leichenblass vor den flimmernden Charts und fragen sich leider nicht oder nicht mehr: »Was bin ich mir wert? Will ich mit erstklassigen, zweitklassigen oder drittklassigen Trades den Tag verbringen?« Oder anderes: Würde man satt interpretieren, sich besser auf die Suche begeben, und dann angenommene vierzigmustergültigen Signale, die förmlich »Handel mich!« schreien finden, stellt ein Trading nach dem »Eene Meene Muh, und raus bist du, ich reiz das Konto mal schnell für diesen einen Trade voll aus«-Prinzip grenzenlose Faulheit dar, denn: Wenn schon der heilende Gedanke der Diversifikation auf einen Kaffee vorbeischaut, und dennoch das Luxusproblem »Ich habe sooo viele Signale …« nicht ausgenutzt wird, sprich: wenn statt 4.000 Stück in einer Position lieber 100 Stück in 40 Positionen gehandelt werden, um damit das Risiko pro Trade dankend flächig verteilen zu können …, tja, dann wird es schwierig! Sicher ist es einfacher, mit orangefarbenen (Wert 1.000 Dollar) und grauen Jetons (Wert 5.000 Dollar) nur an einem, statt mit schwarzen (Wert 100 Dollar) oder blauen Jetons (Wert 10 Dollar) gleichzeitig an mehreren Tischen zu spielen, aber: Will wirklich jemand absichtlich nach zwei, drei Spielen die Spielbank frühzeitig verlassen müssen, um den Rest des trostlosen Abends in einem nun nicht mehr bezahlbaren Hotelzimmer zu verbringen?

    Somit wird vielen Aussagen über das Geldmanagement lediglich nur ein Teil eines zusammenhängenden Dreiecks, bestehend aus den zu oft unterschlagenen Eckpunkten Rumrutschfaktor und Anzahl der gehandelten Märkte dargestellt!
    Denn sind wir ehrlich, in den meistens Fällen erfolgt die Kontoschließung nicht, weil die technische Analyse einer Raketenwissenschaft gleicht oder ach sooooo schwer zu verinnerlichen ist – nein, nein, meist geschieht sie aus anderem Grunde! Will heißen: Weil das Thema des Geldmanagements deshalb schwer zu begreifen und umzusetzen ist, da es fast überall eher unbewusst als bewusst dem Prozess eines Katz-und-Maus-Spiels zwischen dem einem selbst meist gar nicht bewussten Rumrutschfaktor (alias Psyche), der Anzahl der vorhandenen Signale (alias Diversifikation) und der Frage »Wie viele Trades können nacheinander schiefgehen« (alias Risiko pro Trade) gleicht. Aber genau in diesem Dreieck der Zusammenhänge lebt und stirbt, oftmals ahnungslos, der gewöhnliche Tradinganfänger beziehungsweise sein Konto, und müsste er über sich und seine Trades Rechenschaft ablegen und in welche Prozesse und Motive er dabei verstrickt ist, so würde ihn wahrscheinlich der Wahnsinn packen.

    Michael Voigt
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    Michael Voigt ist Berufshändler und Autor mehrerer Trading-Bestseller. Die Buchserie DER HÄNDLER verbindet fachliches Wissen, viele praktische Hinweise und psychologische Aspekte in genialer Weise. Laut Traders' Magazin sind sie "ein wundervolles Auffanglager für tradingfaszinierte Seelen!".
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    Verfasst von 2Michael Voigt
    Geldmanagement Suchen statt Interpretieren! Der dritte Teil dieser Serie baut auf den Rumrutschfaktor und das zweischneidige Schwert auf. Die Teorie liest sich oft einfach, die Praxis ist es nicht. Nach der Einleitung zum Thema Geldmanagement im Artikel Geldmanagement: Der Rumrutschfaktor …

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