Egbert Prior

GfK nimmt neue Rekorde ins Visier

Die Aktie aus unserem „Value-Depot“ in einem schönen Aufwärtstrend. Seit unserem letzten Bericht (10. März) stieg der Kurs von 26 auf 32 Euro. Bei GfK läuft es wie am Schnürchen. Nach Vorlage der Halbjahreszahlen hob Vorstandschef Klaus Wübbenhorst die Jahresprognose an. Die Nürnberger wollen den Umsatz um etwa 6% auf 1,24 Milliarden Euro steigern, dabei soll der operative Gewinn überproportional zulegen von 147 Millionen auf etwa 167 Millionen. Die Gesellschaft für Konsumforschung würde damit etwas besser abschneiden, als im bisherigen Rekordjahr 2008.

Mit mehr als 10.000 Mitarbeitern in über 100 Ländern sind die Franken das viertgrößte Marktforschungsunternehmen der Welt. Es liefert Industrie, Handel, Dienstleistern und Medien Wissen über Märkte und Konsumenten. Dabei bedient man sich vielfach wissenschaftlicher Methoden, der sogenannte Geschäftsklimaindex gilt als weithin beachteter Konjunkturindikator.

Vor dem Hintergrund der Wirtschaftserholung greifen Unternehmen vermehrt auf die Dienstleistungen der Nürnberger zurück. Besonders im zweiten Quartal hat das Geschäft wieder gebrummt: 12% Umsatzplus und Verdoppelung des Nettogewinns! Wahrscheinlich, daß die tatsächlichen Jahresresultate noch über der aktuellen Unternehmensplanung liegen werden. GfK erntet auch die Früchte von BISS, einem in der Wirtschaftkrise etablierten Programm für Sparen und Effizienz.

Für den laufenden Turnus schätzen wir den Gewinn auf 2,50 Euro je Anteilsschein. Das KGV weiterhin günstige 13. Der 1934 gegründete Traditionskonzern ging im Herbst 1999 an die Börse. Ausgabepreis umgerechnet 18,50 Euro. Seither hat die Gesellschaft jedes Jahr (mit Ausnahme von 1999) die Dividende erhöht. Für das kommende Jahr rechnen wir damit, daß der Vorstand die Ausschüttung erneut anhebt, von zuletzt 30 Cent je Aktie in etwa auf das Vorkrisenniveau von 46 Cent. Die Chancen für weiteres Wachstum stehen ausgezeichnet. Unternehmenslenker Wübbenhorst möchte insbesondere in Asien Gas geben. GFK erzielt bereits mehr als drei Viertel ihrer Umsätze im Ausland.