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     5726  1 Kommentar Euro-Bond – der sicherste Weg in die Pleite

    In der kommenden Woche sollen auf einem EU-Gipfel entscheidende Weichen für den langfristigen Schutz des Euro vor Spekulanten gestellt werden. Schon wieder?

    Die Brüsseler Politbürokraten haben eine (alte) Idee: Der Euro-Bond soll es richten.

    Das übliche Gegacker im Vorfeld solcher Ereignisse: Der böse Herr Juncker aus einem ziemlich unbedeutenden Euro-Land nennt unsere „Mutti“ „uneuropäisch“. Sie hätte seinen Euro-Bond-Vorschlag nicht einmal gelesen, bevor sie ihn ablehnte. Außerdem unterstellt er ihr „simples Denken“. Er muss es wissen, er ist Chef der Eurogruppe.

    Gordon Brown, zur Zeit London, sagt eine schwere Krise der Eurozone für 2011 voraus, die ein Gipfel-Treffen erforderlich mache, um sie zu lösen. Schon wieder eines? Und, zweite Frage, kommt der dann auch?

    Ex-Kanzler Schmidt sagte, Merkel und Schäuble hätten keine Ahnung von den internationalen Finanzmärkten. Aber von den nationalen?

    Besonders aus Ländern mit finanziellen Schwierigkeiten ist der Ruf nach dem Euro-Bond so laut wie die Rede einiger Experten, die in dieser europäischen Anleihe das Allheilmittel ausgemacht haben. Auch gegen die Allmacht der „Londoner City", wie manche betonen.

    Deutschland und Frankreich, aber auch die Niederlande sind dagegen, u.a. mit dem Argument, der Euro-Bond verstoße gegen europäische Verträge. „No Bailout“ - hat das jemanden interessiert, als der europäische Schutzschirm beschlossen wurde?

    Bei dieser Vorstellung verwundert es nicht, dass der Euro gegen Dollar nach der Bekanntgabe der Irland-Rettung bis 1,30 durchsackte, nachdem er zuvor den Pegel bei 1,33 und die Unterseite des seit Juni etablierten Aufwärtskanals gerissen hatte. Kurz später schafft er zwar nochmals den Sprung darüber, aber das währte nicht lange. Aktuell bewegt er sich im Niemandsland zwischen 1,32 und 1,33.

    Jetzt werden allmählich auch Länder mit vergleichsweise „gesunden“ Staatshaushalten angefressen: Am Markt für Kreditausfallderivate zieht die Risikoprämie für Deutschland an. Ende 2009, vor der Griechenland-Hilfe im Mai, kostete es jährlich 2600 Euro, um eine Forderung gegenüber der Bundesrepublik von einer Million Euro gegen das Risiko eines Zahlungsausfalls abzusichern. Vor dem Beschluss der Euro-Zonen-Finanzminister über das Rettungspaket für Irland lag die Prämie bei unter 4000 Euro, jetzt sind es 5100 Euro.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Euro-Bond – der sicherste Weg in die Pleite In der kommenden Woche sollen auf einem EU-Gipfel entscheidende Weichen für den langfristigen Schutz des Euro vor Spekulanten gestellt werden. Schon wieder? Die Brüsseler Politbürokraten haben eine (alte) Idee: Der Euro-Bond soll es …