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Die Einschläge kommen näher

Nicht mehr nur die Wackelkandidaten Griechenland und Italien sind angeschossen. Spanien wurde bei einer Platzierung nicht alle Papiere los, obwohl die Rendite bei zehnjährigen Papieren knapp sieben Prozent betrug. Das Ergebnis bewerteten Anleihehändler entsprechend und nannten es furchtbar. Nun hat es in dieser Woche Frankreich, aber auch das solide Österreich getroffen.

Anleger verlangen nun von den dortigen Staaten deutlich Risikoaufschläge. Bei Frankreich beträgt der Spread bereits 200 Basispunkte zu Bundesanleihen, und die Zinskurve wird zunehmend -flacher. Zwischen fünf- und zehnjährigen -Papieren beträgt der Abstand nur noch 100 Basispunkte. Experten sehen dies mit Sorge. Denn es signalisiert, dass Investoren zunehmend fürchten, ihr Geld nicht wiederzusehen. Bei Frankreich ist die Sorge sicher berechtigter als bei Österreich. Die dortigen Fundamentaldaten sind durchaus mit denen von Deutschland identisch. Die österreichische Politik hat am Dienstag ebenfalls eine Schuldenbremse beschlossen. Dennoch kletterte der Renditeabstand zu Bundesan-leihen seit Anfang Oktober von 83 Basispunkten auf ein Rekordniveau von 182 Basispunkten. Damit bieten sie eine doppelt so hohe Verzinsung wie Bunds.

Nun dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, wann die Märkte an der Zahlungsfähigkeit beziehungsweise Bereitschaft Deutschlands zu zweifeln beginnen. Denn wenn man genauer hinschaut, sieht es auch in Deutschland zappenduster aus. Die implizite Staatsverschuldung, also alle zukünftigen Verpflichtungen des Staates, betragen bei uns 300 Prozent. Also deutlich mehr als in anderen Ländern.

Ein sonniges Wochenende wünscht

Jörn Kränicke, Chefredakteur