Investmentbanker wollen 50 Millionen Euro Boni von Commerzbank
LONDON (dpa-AFX) - 104 ehemalige Investmentbanker von Dresdner Kleinwort wollen sich vor Gericht weitere 50 Millionen Euro an Boni erstreiten. Der Fall der ehemaligen Dresdner-Kleinwort-Mitarbeiter wird seit Mittwoch vor dem Londoner High Court öffentlich verhandelt. Beklagt ist die Commerzbank als Rechtsnachfolgerin von Dresdner Kleinwort. Die Einzelforderungen reichen von 15.000 bis zwei Millionen Euro.
Andrew Hochhauser, einer der Anwälte der Kläger, berief sich zum Auftakt der öffentlichen Verhandlung auf eine Zusage des Bankvorstandes, wonach im Jahr 2008 ein Bonustopf von insgesamt 400 Millionen Euro ausgeschüttet werden sollte. Es habe sich 'um bindende und einklagbare vertragliche Zusagen' gehandelt, die im Zeitraum zwischen August und Dezember 2008 gemacht worden seien.
'Die Versprechungen wurden nie eingehalten, und das ist kurz gesagt, warum wir heute hier sind', sagte der Anwalt vor Gericht. Der damalige Vorstandschef von Dresdner Kleinwort, Stefan Jentzsch, soll erklärt haben, der Bonustopf bleibe auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bestehen, 'egal was passiert'.
Die Commerzbank will die Klage abwehren. Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation in der damaligen Finanzkrise sei es notwendig und rechtens gewesen, die Boni auf zehn Prozent zu kürzen. Eine bindende Vereinbarung zur vollständigen Auszahlungen habe es nie gegeben. Stattdessen seien lediglich Absichtserklärungen abgegeben worden. Ein Entscheidung des Gerichts wird erst in mehreren Wochen erwartet./dm/DP/edh