Große Expansionspläne

Stahlkonzern ArcelorMittal investiert 125 Mio. Dollar in Eisenerzprojekte

Der größte Stahlproduzent der Welt ArcelorMittal (WKN A0RNR0) hat Pläne aufgedeckt, 125 Mio. Dollar in seine brasilianischen Eisenerzminen zu investieren, um die dortige Produktion bis zum nächsten Jahr um 65% zu erhöhen. Für das laufende Jahr geht der Konzern in Brasilien von einer Produktion von 4,5 Mio. Tonnen Eisenerz aus, während man nun mit 7,1 Mio. Tonne für 2013 plant.

Der in Luxemburg ansässige Konzern will seine Selbstversorgung in Bezug auf diese entscheidende Komponente zur Stahlherstellung angesichts der steigenden Preise verbessern. Denn in den vergangenen drei Jahren ist der Preis für Eisenerz um fast 150% gestiegen. So machen denn auch Eisenerz und Kohle 80% der Kosten der Stahlherstellung bei ArcelorMittal aus, teilte der Brasilienchef des Unternehmens Sebastião Costa Filho vor Kurzem gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg mit. Da man der weltweit größte Stahlproduzent sei, steigere man durch jede Kostensenkung die Wettbewerbsfähigkeit.

Im Detail will der Konzern die Kapazität zweier Minen, Andrade und Serra Azul, im Bundesstaat Minas Gerais ausweiten. Deren Ausstoß geht sowohl an ArcelorMittals eigene Stahlwerke in Brasilien als auch an andere dort ansässige Stahlhersteller. Dazu gehört auch die Nummer Zwei Brasiliens Usinas Siderúrgicas de Minas Gerais (Usiminas). Und ArcelorMittal Brasilien befinde sich, so Costa Filho, in fortgeschrittenen Gesprächen mit Usiminas und mit dem brasilianischen Hafen- und Containerterminalbetreiber Multiterminais, in Bezug auf einen Antrag für einen Hafen um Staat in Rio de Janeiro state.

Der Zugang zu einem solchen Terminal würde es ArcelorMittal erlauben, das Eisenerz auch nach Übersee zu liefern und würde es dem Konzern ermöglichen neue Investitionen zu tätigen, so Costa Filho weiter. Der Zugang zu einem Hafen sei derzeit das größte logistische Problem in Brasilien.

ArcelorMittal verfügt auch über Eisenerzprojekte in L also has iron-ore mining operations in Liberia und Kanada und will seine weltweite Eisenerzproduktion bis 2015 auf 100 Mio. Tonnen pro Jahr ausweiten. Die ersten Eisenerzlieferungen aus Liberia tätigte ArcelorMittal im September 2011. Aktuell liegt die Kapazität in dem westafrikanischen Land bei vier Millionen Tonnen. Der Konzern hat dort bereits 800 Mio. Dollar in die Instandsetzung und Schaffung von Infrastruktur – Schienen, Straßen, Hafen – investiert. Weitere Investitionen in Höhe von 1,5 Mrd. Dollar sollen folgen unter anderem für die Exploration neuer Erzkörper.

Die Minen von ArcelorMittal in Kanada machen rund 40% der Eisenerzproduktion des Landes aus. Diese stammt aus zwei Tagebauminen (Mont Wright und Fire Lake). Die Gesamtjahresproduktion dieser zwei Minen liegt bei rund 14 Mio. Tonnen an Eisenerzkonzentrat und bei mehr als 9 Mio. Tonnen an Eisenerzoxidpellets.

Darüber hinaus besitzt ArcelorMittal 70% von Baffinland Iron Mines, einem Unternehmen, das derzeit das Mary River-Projekt auf Baffin Island in Nunavut im hohen Norden Kanadas entwickelt. Dieses Projekt soll eine Produktionskapazität von 18 Mio. Tonnen Eisenerz pro Jahr erreichen, wenn es in Betrieb geht.

 

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