EUR-USD : Test des 52W-Tiefs bei 1.2625?
Wir hängen alle von Spanien ab!
Gestern hat der US-Dollar gegenüber allen anderen Majors einen kleinen Ausverkauf erlebt aufgrund besser als erwarteten Einzelhandelszahlen. Auch wenn man argumentiert könnte, dass die Schwäche
eine Folge des gesteigerten Risikoaufschlags ist so lassen die uneinheitliche Performance von US-Aktien und der Selloff im USD/JPY doch erahnen, dass der Optimismus im Markt derzeit begrenzt
scheint.
Der private Konsum ist bekanntermaßen das Rückgrat der amerikanischen Wirtschaft aber aufgrund der Schwäche im verarbeitenden Gewerbe als auch auf dem Häusermarkt ist es für Investoren schwer zu
glauben, dass die Erholung an Momentum gewinnt statt daran zu verlieren. Wir wissen nun, dass das erste Quartal gut war, die Frage ist aber, ob sich diese Stärke auch duch das 2. Quartal tragen
lässt. Es gibt unzählige Gründe, warum Investoren als auch die FED besorgt sein müssten. Was den US-Dollar betrifft so waren im 1. Quartal laut der Treasury vor allem ausländische Anleger die
Hauptkäufer des Greenbacks. Die Gesamtnachfrage für den Dollar überstieg im Februar die Marke von 107 Milliarden – dies war der stärkste Anstieg in den letzten 52 Wochen. Die Investoren kamen dabei
aus Japan, China, Kanada und Hong Kong. Die größten Verkäufer waren die Briten.
Die Dollar-Schwäche war aber auch zugleich eine Euro-Stärke, gekennzeichnet duch den Bounce-Back ab der Marke von 1,30. Für Euro-Händler ist Spanien die Nr. 1 im Fokus derzeit. 10-jährige spanische
Anleihen arbeiten sich gefährlich nah an die Marke von 7% heran. Dies ist das Niveau, welches u. a. Griechenland, Portugal und Irland dazu bewogen hat, die Eurozone um einen Rettungsplan zu bitten.
Spaniens Ökonomie allerdings ist viel größer als die von Griechenland und ein potentieller Staatsbankrott würde auf die Finanzmärkte einen weitaus umfangreicheren Effekt besitzen. Allerdings waren
wir bei diesen Wasserständen schon einmal, nämlich im vergangenen Dezember, wo die Verzinsung der 10-jährigen Anleihen aus Spanien bei 7,04% lag. In den folgenden zwei Wochen sank der Euro von 1.42
auf nur noch 1.26. Sollten sich weitere Schwierigkeiten für Spanien abzeichnen wäre der nachhaltige Fall der Gemeinschaftswährung unter 1.30 nur eine Frage der Zeit. Auch ein Testen des
Einjahrestiefs bei 1.2625 wäre dann durchaus denkbar.