ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss
Dax auf Talfahrt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist aus Sorgen über die Zukunft Griechenlands am Dienstag auf Talfahrt gegangen. Der Dax , der diesen Weg bereits am Montag schon einmal eingeschlagen hatte, dann aber mit einem kleinen Plus aus dem Handel gegangen war, büßte nun 1,90 Prozent auf 6.444,74 Punkte ein. Dies war der tiefste Schlussstand seit Januar. Für den MDax ging es am Dienstag um 1,97 Prozent nach unten auf 10.416,30 Punkte und der TecDax verlor 1,43 Prozent auf 772,49 Punkte. Am Morgen hatte zudem noch ein deutlich verzögerter Handelsbeginn für Aufregung an der Börse gesorgt. Ein Hardware-Fehler auf der Handelsplattform Xetra hatte eine Verzögerung des Börsenstarts von fast eineinhalb Stunden verursacht.
Erfreuliche Daten zur deutschen Industrieproduktion hatten den Dax nur kurz gestützt. Die Wahlergebnisse in Frankreich und Griechenland beunruhigen jedoch die Befürworter einer strikten Sparpolitik in Europa stark und sorgten laut Börsianern für hohe Nervosität am Markt. In Griechenland war am Vorabend der erste Versuch einer Regierungsbildung gescheitert. Der Staatsbankrott rückt näher. Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone könnte zudem weitreichende Folgen haben und weitere hoch verschuldete Staaten wie Spanien, Italien oder Portugal in Gefahr bringen, wurde erneut betont.
MUNICH RE UNTER SCHWÄCHSTEN DAX-WERTEN
Unter den Einzelwerten zählten die Titel des weltgrößten Rückversicherers Munich Re zu den schwächsten Werten mit minus 3,66 Prozent auf 103,85 Euro. Der Konzern enttäuschte bei der Vorlage seiner Quartalsbilanz vor allem mit seinen Verhandungserfolgen bei den Vertragserneuerungen sowie mit der Schaden-Kosen-Quote. Diese Kennziffer zählt zu den wichtigsten Daten bei Versicherungen und gibt Aufschluss über deren Profitabilität.
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Die Titel der Deutschen Post sanken trotz überraschend stark ausgefallener Quartalszahlen um 0,84 Prozent auf 14,14 Euro. Sie hielten sich damit aber besser als der Gesamtmarkt.
DEUTLICHE VERLUSTE AUCH IN EUROPA UND USA
Im MDax schlossen die Anteilsscheine von Hochtief kaum verändert mit minus 0,09 Prozent auf 42,955 Euro. Börsianer schätzen die Zahlen des Baukonzerns zum ersten Quartal 'positiv' bis 'gemischt' ein, lobten aber allesamt den Auftragseingang. Die Titel des Rüstungskonzerns Rheinmetall büßten nach zeitweiligen Gewinnen 1,57 Prozent auf 37,515 Euro ein. Vorstand und Aufsichtsrat hatten beschlossen, die Autosparte KSPG bis Jahresmitte an die Börse zu bringen. Langfristig soll die Mehrheit abgegeben werden. Am Markt hieß es dazu, dass dies nach zahlreichen Spekulationen im Vorfeld keine Überraschung mehr gewesen sei.
In ganz Europa zeigten sich die Börsen schwach. Der EuroStoxx 50 büßte 2,06 Prozent auf 2236,11 Prozent ein und auch in London und Paris schlossen die Börsen mit deutlichen Verlusten. In den USA gaben die wichtigsten Aktienindizes zum europäischen Handelsschluss jeweils rund ein Prozent ab.
EUROKURS SINKT
Am deutschen Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere bei 1,28 Prozent. Der Rentenindex Rex verlor 0,02 Prozent auf 133,32 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,42 Prozent zu auf 142,51 Punkte. Der Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3025 (Montag: 1,3033) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7678 (0,7673) Euro./ck/he/
--- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---