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    Entscheidung lässt auf sich warten  5072  2 Kommentare
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    Lynas wird zum Wahlkampfthema

    Schon längst hätte eine Anlage in Malaysia die heiß begehrten Seltenen Erden produzieren sollen. Doch noch immer ist nicht klar, wann die Produktionsstätte in Betrieb gehen kann.

    Für mehrere hundert Millionen Australische Dollar hat Lynas (WKN: 871899) in Malaysia eine Produktionsanlage für Seltene Erden erstellt. Diese soll aus Australien mit dem notwendigen Material beliefert werden. 98 Prozent der Anlage sind fertig. Geplant war, dass sie im letzten Herbst an den Start gehen sollte. Doch Proteste der lokalen Bevölkerung haben dies immer wieder verhindert.

    Inzwischen wird die Anlage zum Wahlkampfthema. Die Regierung will in den kommenden Monaten Neuwahlen ausrufen, kann sich jedoch nicht sicher sein, diese zu gewinnen. Der Bundesstaat von Pahang, in dem die Anlage steht, ist für die Regierung besonders wichtig. Fällt er an die Opposition, könnte die Mehrheit im Parlament wechseln. Daher agiert die Regierung vorsichtig, um die dortigen Wähler nicht zu verärgern.

    Eine neue Kommission soll über das Wohl und Wehe der Anlage entscheiden, es ist nicht die erste Einrichtung, die Untersuchungen durchführt. Zwischenzeitlich hatte eine Kommission am Jahresanfang sogar schon eine vorläufige Genehmigung erteilt. Jetzt wird von der neuen Kommission Ende Juni als Datum für eine Entscheidung anvisiert. Lokale Beobachter glauben, dass die Regierung eine Entscheidung bis nach der Wahl herausschieben will, um dann grünes Licht zu geben. Allerdings haben lokale Protestler bereits angekündigt, in diesem Fall die Gerichte zu bemühen. Die Opposition will bei einem Wahlsieg die Lynas-Anlage zu Fall bringen. Dies würde jedoch gleichzeitig ein schlechtes Signal an ausländische Investoren aussenden, die sich ihrer Investitionen in Malaysia nicht mehr ganz sicher sein könnten. Schließlich hatte die Regierung Lynas mit deutlichen Steuererleichterungen angelockt und so die Investitionsentscheidung für Pahang erleichtert.

    Bei Lynas gibt man sich dennoch zuversichtlich, dass die Anlage bald anlaufen kann. Sie soll zunächst jährlich 11.000 Tonnen der begehrten Rohstoffe erzeugen, eine Ausdehnung der Kapazitäten auf 22.000 Tonnen pro Jahr ist machbar. Ab 2013 sollen japanische Kunden jährlich mit 8.500 Tonnen aus Malaysia beliefert werden. Schon jetzt liegen Aufträge vor, die die ersten zehn Jahre der Anlage ausfüllen. Ein Scheitern des Projektes wäre somit ein herber Rückschlag für Lynas.

    Die Börse ist inzwischen skeptisch, was die Erfolgsaussichten in Malaysia angeht, die Unsicherheiten spiegeln sich im Kurs wider. Vor einem Jahr kostete eine Lynas-Aktie in Australien noch 2,19 Austral. Dollar, im Februar zahlten Anleger noch 1,59 Austral. Dollar. Inzwischen hat das Papier die 1-Dollar-Marke unterschritten, die Tendenz ist weiter fallend. Aufhalten könnte dies wohl nur eine positive Nachricht aus Malaysia.


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