Aktien Frankfurt
Dax zwischen Gewinnen und Verlusten - JPM, Defizite belasten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer kurzen Erholung hat sich der deutsche Aktienmarkt am Freitagmittag wieder etwas schwächer gezeigt. Der Markt reagierte laut Händlern negativ auf die spanische und französische Defizitentwicklung. Nach einem kurzen Ausflug in die Gewinnzone ging es für den Dax zuletzt um 0,38 Prozent auf 6.493,52 Punkte nach unten. Der MDax hingegen stieg um 0,21 Prozent auf 10.511,47 Punkte und der TecDax kletterte um 0,32 Prozent auf 777,91 Punkte.
DEFIZITSORGEN BELASTEN
Sorgen über die Defizitentwicklung in Spanien und Frankreich bremsten die Erholung des Dax. Spanien und Frankreich verfehlen nach Einschätzung der EU-Kommission ihre Defizitziele. Die beiden großen Euro-Länder werden es nicht schaffen, im kommenden Jahr - wie fest vereinbart - die Maastrichter Defizitmarke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung einzuhalten. Das teilte die EU-Behörde in ihrer Konjunkturprognose in Brüssel mit. Zwischenzeitlich hatte der Markt durch die jüngsten Entwicklungen in Griechenland Auftrieb bekommen. Dort sind die Konservativen bereit, sich an einer Koalitionsregierung zu beteiligen. Die Vorstellungen der Sozialisten (Pasok) und der kleinen Linkspartei Demokratische Linke (Dimar) seien den Thesen der konservativen Nea Dimokratia (ND) 'sehr ähnlich', sagte ihr Vorsitzender Antonis Samaras im Fernsehen. 'Wir sind bereit diese Regierung zu unterstützen oder eine Minderheitsregierung zu dulden.'
FINANZWERTE UNTER DRUCK
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Unter Druck gerieten insbesondere Finanzwerte infolge von Nachrichten über Fehlspekulationen der US-Investmentbank JPMorgan. Das Institut hat seit Anfang April rund 2 Milliarden US-Dollar oder umgerechnet 1,50 Milliarden Euro bei riskanten Finanzwetten verloren. Trotz der laut einem Händler positiven Nachricht über einen Vergleich im Zusammenhang mit zwielichtigen Hypotheken-Geschäften einer Tochtergestellschaft in den USA verloren die Aktien der Deutschen Bank überdurchschnittliche 2,24 Prozent auf 30,53 Euro. Mit einem Abschlag von 1,09 Prozent bewegte sich die Commerzbank zuletzt mit dem Dax wieder nach unten.
Das Schlusslicht im Dax waren allerdings die Papiere von Fresenius . Zur Finanzierung der geplanten Übernahme von Rhön-Klinikum nahm der Medizinkonzern rund eine Milliarde Euro am Aktienmarkt auf. Freundlicher notierten die Aktien der deutschen Autobauer. Sie zählten zu den wenigen Dax-Titeln, die mit einem Aufschlag gehandelt wurden.
Im MDax behaupteten sich die Titel von Deutsche Wohnen mit einem Kursanstieg um 6,93 Prozent an der Spitze des Index mittelgroßer Werte. Überwiegend gute Quartalszahlen haben die Titel der Immobiliengesellschaft auf ein Zweieinhalbjahreshoch schnellen lassen.
Den TecDax führten die Papiere von QSC mit einem Plus von 6,92 Prozent auf 1,87 Prozent an. Das auf Geschäftskunden ausgerichtete Telekomunternehmen QSC kündigte den Rückkauf eigener Aktien an. An zweiter Stelle stand Freenet mit einem Aufschlag von 3,54 Prozent. Händler begründeten das mit der guten Ergebnisqualität im ersten Quartal des Mobilfunkanbieters./mis/rum