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    Scope Analysis  3384  0 Kommentare Risikoprämie für Geschlossene Fonds steigt

    Scope hat die Prognoserenditen Geschlossener Fonds und die Verzinsung deutscher Staatsanleihen miteinander verglichen. Ergebnis: Der Renditeunterschied nimmt seit 2007 kontinuierlich zu.

    Die Umlaufrenditen deutscher Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren sind von 4,2 Prozent im Jahr 2007 stetig auf 2,4 Prozent im Jahr 2011 gesunken. Im diesem Jahr liegt der bisherige Durchschnitt bei nur 1,5 Prozent. An dieser Entwicklung lässt sich die hohe Verunsicherung an den Finanzmärkten seit Ausbruch der Krise aufzeigen. Die Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen ist seitdem deutlich gestiegen – die Renditen sind entsprechend gesunken.

    Die von Initiatoren Geschlossener Fonds in den Fondsprospekten in Aussicht gestellten Renditen sind seit 2007 ebenfalls nahezu kontinuierlich gesunken. Über alle Segmente sanken die prognostizierten Vor-Steuer-Renditen von durchschnittlich 7,3 Prozent im Jahr 2007 auf 6,7 im vergangenen Jahr. Fonds, die in den ersten Monaten dieses Jahres emittiert wurden, stellen Zeichnern jährliche Renditen von 6,9 Prozent in Aussicht. Eine Erklärung, weshalb die Renditen seit 2007 sanken, sind erschwerte Finanzierungsbedingungen und der damit einhergehende geringere Leverage-Effekt. Außerdem hat die erhöhte Konkurrenz um alternative Assets die erzielbaren Renditen gedrückt.

    Dass die Renditen Geschlossener Fonds deutlich über denen von deutschen Staatsanleihen liegen, lässt sich mit deutlich höherem Risikoprofil erklären. Auffällig ist jedoch, dass der Renditeunterschied in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat. Im Jahr 2007 lagen die prognostizierten Renditen Geschlossener Fonds 3,1 Prozentpunkte über dem Zinsniveau deutscher Staatsanleihen. Im Jahr 2011 betrug der Unterschied hingegen schon 4,3 Prozentpunkte. In den ersten vier Monaten 2012 beträgt der Renditeunterschied sogar 5,4 Prozentpunkte. Diese Entwicklung deutet einerseits auf eine Übertreibung im Markt für deutsche Staatsanleihen hin. Darüber hinaus jedoch zeigt es, dass die Risiko- und Illiquiditätsprämie für Geschlossene Fonds weiter gestiegen ist.

    Zur Vergleichbarkeit der Renditeangaben beider Asset-Klassen muss jedoch einschränkend erwähnt werden, dass die von den Initiatoren prognostizierten nicht mit den tatsächlichen Renditen übereinstimmen müssen. Der Grund: Die tatsächliche Rendite einer Geschlossenen Beteiligung lässt sich erst nach Fondsauflösung und Veräußerung des Investitionsobjektes ermitteln.
     




    Steffen Möller
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    Scope wurde im Jahre 2002 als unabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin gegründet. Das Unternehmen ist europaweit auf das Rating und die Analyse von mittelständischen Unternehmen, Anleihen, Finanzinstitutionen, Zertifikaten, Investment- und Immobilienfonds spezialisiert. Scope ist von der ESMA als offiziell zertifizierte Credit Rating Agency (CRA) in der Europäischen Union zugelassen. Weitere Informationen zu Scope finden sie auf www.scoperatings.com.
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    Verfasst von 2Steffen Möller
    Scope Analysis Risikoprämie für Geschlossene Fonds steigt Scope hat die Prognoserenditen Geschlossener Fonds und die Verzinsung deutscher Staatsanleihen miteinander verglichen. Ergebnis: Der Renditeunterschied nimmt seit 2007 kontinuierlich zu.

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