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    USA  1893  0 Kommentare Rezession im zweiten Halbjahr?

    Das ECRI-Institut hat erneut die Erwartung bestätigt, dass es in der zweiten Jahreshälfte 2012 zu einer Rezession der US-Wirtschaft kommt. Darauf weist u.a. der Weekly Leading Indicator des Instituts hin, der eine beachtliche Treffsicherheit aufzuweisen hat.

    Das klingt zunächst überraschend, schreibt das ECRI, aber Rezessionen beginnen oft, wenn das BIP-Wachstum noch positiv ist. So der Fall bei vier der zurückliegenden sechs Rezessionen. Das gilt auch für 72% aller Rezessionen der zurückliegenden 94 Jahre.

    Zum Beispiel zeigte das Start-Quartal der großen Rezession 2007 bis 2009 noch ein BIP-Wachstum von 1,7%, die heftigen Rezessionen der Jahre 1973 bis 1975 und 1981/1982 begannen mit einem BIP-Wachstum von 3,9%, bzw. 4,9%.

    Außerdem kommt es häufig zu nachträglichen Revisionen der BIP-Daten, so dass erst im Nachhinein klar wurde, dass eine Rezession bereits begonnen hat. In den sechs zurückliegenden Rezessionen dauerte es rund ein halbes Jahr, bis die BIP-Veränderungen negativ wurden. Es dauerte sogar mehr als ein Jahr, bis klar war, dass das BIP schon während des ersten Quartals der Rezession 2001 um 1,3% kontrahierte. Ursprünglich war ein Zuwachs von 2,0% berichtet worden. Der BIP-Zuwachs für das erste Quartal 2012 wird mit 2,2% errechnet – folgt hier auch bald die Abwärtsrevision?

    Im August 2008 –kurz vor dem Lehman-Pleite- wurde das BIP für die ersten beiden Quartale noch aufwärts revidiert. Das hatte seinerzeit zu einem Freudensprung bei den Aktienindices geführt. Jetzt wissen wir, dass das BIP im ersten Quartal 2008 schrumpfte und für das zweite um zwei Prozentpunkte abwärts revidiert wurde, schreibt das ECRI.

    Als Daumenregel gilt oft, dass eine Rezession vorliegt, wenn das BIP zwei Quartale hintereinander schrumpft. Zwei der zurückliegenden acht Rezessionen erfüllten diese Daumenregel nicht – und doch lag eine Rezession vor.

    Vor vier Jahren, im Mai 2008, hatte das ECRI schon einmal eine Rezession angekündigt. Damals zweifelten viele. Sie wurde sogar die schwerste der zurückliegenden mehr als 50 Jahre.

    Es gibt vier Schlüsselelemente, die entscheiden, ob eine Rezession aufzieht: Output, Beschäftigung, Einkommen und Umsätze. Aktuell macht das ECRI die Rezessionserwartung v.a. am schwachen Arbeitsmarkt fest. Seit Februar hat sich der Job-Zuwachs abgeschwächt. In den zurückliegenden 60 Jahren haben wir keine wirtschaftliche Abschwächung gesehen, bei der der jährliche Job-Zuwachs so deutlich zurückgegangen ist, ohne dass es bisher zu einer Rezession gekommen ist. Das sei „ominös“, schreibt das ECRI.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    USA Rezession im zweiten Halbjahr? Das ECRI-Institut hat erneut die Erwartung bestätigt, dass es in der zweiten Jahreshälfte 2012 zu einer Rezession der US-Wirtschaft kommt. Darauf weist u.a. der Weekly Leading Indicator des Instituts hin, der eine beachtliche Treffsicherheit …